Freitag, 4. April 2014

In Memoriam SLOMR- Temeschburg – Am 4. April 1979, heute, vor 35 Jahren, wurde die erste „freie Gewerkschaft“ in Osteuropa - ein Jahr vor „Solidarnosc“ in Polen - vom rumänischen Geheimdienst „Securitate“ zerschlagen

In Memoriam SLOMR- Temeschburg – Am 4. April 1979,

heute, vor 35 Jahren,

wurde die erste „freie Gewerkschaft“ in Osteuropa 

- ein Jahr vor „Solidarnosc“ in Polen - 

vom rumänischen Geheimdienst „Securitate“ zerschlagen


http://de.wikipedia.org/wiki/Sindicatul_Liber_al_Oamenilor_Muncii_din_Rom%C3%A2nia


Der Sturz der Diktatoren und der Zusammenbruch des Kommunismus in Osteuropa waren keine Produkte des Zufalls -

Einige Mauerspechte waren schon frühzeitig damit beschäftigt, Löcher in Mauern, Zäune und ideologische Bollwerke zu hämmern.

Die Mauer fiel - das Tor ist offen ... und die Akteure des Widerstands sind fast schon vergessen ...    


Es gibt Daten und Ereignisse, die man jedoch nie vergessen kann.

Ein einschneidendes Datum in meinem Leben ist heute.

Am  4. April 1979 wurde die „Freie Gewerkschaft rumänischer Werktätiger“ SLOMR in Temeschburg (Timisoara) durch die örtliche „Securitate“ aufgelöst, zerschlagen.


Nachdem Radio Freies Europa (RFE) die Gründung von SLOMR in der Stadt an der Bega,
namentlich im Betrieb „Electrobanat“ (ELBA) über die Ätherwellen bekannt gemacht hatte,
wurden die Organisatoren und Unterzeichner der Bürgerbewegung verhaftet und am Sitz der Securitate in Temeschburg verhört.

Den Gründern Erwin Ludwig und Carl Gibson wurde am 6. April 1979 ein „kurzer Prozess“ gemacht.

Sie wurden je zu 6 Monaten Haft verurteilt.


 
SLOMR-Temeschburg Mitbegründer Erwin Ludwig

Während sie und andere Oppositionelle der Ceausescu-Diktatur im Gefängnis saßen,
standen manche 
Literaten deutscher Zunge  aus dem Banat 
noch Jahre lang treu zur Rumänischen Kommunistischen Partei,
Opportunisten und Wendehälse,
die sich heute in Deutschland als Verfolgte und Dissidenten ausgeben.

Und man glaubt ihnen sogar

Die Geschichte der freien Gewerkschaft SLOMR in Temeschburg im Banat beschrieb ich ausführlich in dem Werk:

Symphonie der Freiheit.

Widerstand gegen die Ceausescu- Diktatur. 2008, 418 Seiten.

-         aus der Sicht des aktiven Zeitzeugen, der die Ereignisse mit gestaltet hat.



Einblick in das Buch im Internet unter:




Hier auf meinem Blog
bzw. unter



veröffentlichte ich nachträglich (nachdem ich meine CNSAS- Securitate- Akte eingesehen hatte) weitere Dokumente aus der SLOMR- Oppositionszeit und davor bzw. umfassendes Bildmaterial zur Thematik, u. a. unter den Links:




(Dort noch viel mehr zum Themenkomplex „Kommunismus“ ,
 Securitate, 
Ceausescu- Diktatur, 
Rumänische Geschichte, 
Rumänische Gauck-Behörde CNSAS, 
Vergangenheitsaufarbeitung mit weiterführen Links.)

Die Rumänen waren bisher nicht in der Lage, die Geschichte ihrer wichtigsten Oppositionsbewegung 10 Jahre vor dem Sturz von Diktator Ceausescu wissenschaftlich aufzuarbeiten.

Bei der CNSAS in Bukarest warten mehrere Ordner dazu auf baldige wissenschaftliche Auswertung.

In Deutschland fehlt leider ein überragendes, wahrhaftiges Interesse an rumänischer Geschichte.


Eine Gegenreaktion auf diesen Missstand ist die Gründung  des

Instituts zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa,

zunächst als Blog.

Band zwei der „Symphonie der Freiheit“ liegt inzwischen im Druck vor,
unter

"Allein in der Revolte!

nachdem der Verleger seinen verlegerischen Pflichten trotz eindeutigem Vertrag 3 Jahre lang nicht nachgekommen ist.

Zeitzeugen und Autoren sind – über die Erarbeitung der Materie hinaus – auch oft noch genötigt, Publikationen von allgemeinem Interesse zu finanzieren und sogar die Publikation rechtlich durchzusetzen, insofern sie über die materiellen Mittel dazu verfügen.


Andererseits erschleichen sich ehemals Systemprivilegierte Preise und Leistungen über das Vorspiegeln falscher Tatsachen.
Daran hat kaum noch jemand Anstoß genommen.



Dokument: Privatarchiv von Carl Gibson



Der Chef des Geheimdienstes "Securitate" in Temeschburg (Timisoara) General Taurescu
berichtet dem Vize-Innenminister Moise nach Bukarest:


(Die beiden freien Gewerkschaftsgründer) Erwin Ludwig und Carl Gibson wurden ( weisungsgemäß) abgeurteilt und ins Gefängnis geworfen.

Die Unterdrückung von SLOMR hatte höchste Priorität.

Präsident und Diktator Nicolae Ceausescu hielt sich dann noch zehn Jahre an der Macht.


SLOMR- Gewerkschaftsgründer Ionel Cana lebt heute noch verkannt in Bukarest.

Die Kommunisten von gestern, 
heute als Wendehälse in neuen Positionen, Ämtern und in der Wirtschaft, 
haben kein Interesse daran,
dass ihre Schandtaten während der Diktatur bekannt werden.



Dokument: Archiv Carl Gibson

Der jugendliche Opponent Carl Gibson als "Hilfsarbeiter" in dem 

Elektro-Betrieb ELBA

 in Timisoara (Temeschburg).

Der Betrieb ELBA hat die Revolution gut überstanden und existiert auch heute noch.




Foto: Carl Gibson (2008)

SLOMR-Temeschburg Mitbegründer Erwin Ludwig - 

seinerzeit ebenfalls Mitarbeiter im Werk ELBA -
wirft einen  Blick in die

"Symphonie der Freiheit" -
Testimonium authenticum früher Opposition 1979.

Erwin Ludwig, von der Securitate mehrfach gefoltert, war seit seiner Ausreise 1981 nicht mehr in Rumänien.  




© Michael Blümel



© Michael Blümel







©Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten.


Carl Gibson

Plagiat als Methode - 

Herta Müllers „konkreative“ Carl Gibson-Rezeption
  

Wo beginnt das literarische Plagiat? 

Zur Instrumentalisierung des Dissidenten-Testimoniums „Symphonie der Freiheit“ – 

Selbst-Apologie 

mit kritischen Argumenten, Daten und Fakten zur Kommunismus-Aufarbeitung sowie mit kommentierten Securitate-Dokumenten zum politischen Widerstand in Rumänien während der Ceaușescu-Diktatur


ISBN: 978-3-00-045670-1






 399 Seiten.





...und in diesen vier weiteren Werken:


Werke von Carl Gibson:

Zur Geschichte des Kommunismus,
zu Totalitarismus
und Menschenrechte






Publikationen des
Instituts zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa,
Bad Mergentheim







Copyright © Carl Gibson 2014



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