Carl Gibson
Lenaus
Martyrium für die Liebe
in
Poemen in Prosa und Lyrik
Der Melancholiker und die Musen –
im tragischen Geheimbund mit der „Unwiderstehlichen“, Sophie von Löwenthal,
und ein dionysisches
Intermezzo mit der Diva Caroline Unger
Die
große Liebe des romantischen Dichters Nicolaus Lenau
im
Glück und Unglück, zwischen Ideal und Wirklichkeit, Manie und Depression,
neu interpretiert und biographisch dargestellt
aus intimen Tagebuchaufzeichnungen und Briefen
Blutende Herzen“ – Lenaus Martyrium für die Liebe in Poemen
in Prosa und Lyrik
„Unsere Liebe ist
gewissermaßen eine unglückliche, und wir wollen unverdrossen und muthig die
stille, heimliche Tragödie, in der niemand spielt und zuschaut, als unsere
blutenden Herzen bis an unser Ende fortführen. (…)
Ich habe Augenblicke, in welchen ich
vergehn möchte vor Schmerz über unser Loos. Ich habe auch andre, wo mir unser
Unglück theuer ist, weil ich mir denke, du würdest mich vielleicht weniger
lieben, wenn Dein Gefühl nicht unter Gefahren und Schmerzen aufgewachsen wäre.
Vielleicht
müssen zwei Herzen erst aufgeschnitten werden, wenn sie ganz zusammenwachsen
sollen.
Wir haben
unsere blutenden Stellen aneinandergelegt und müssen so festhalten, wenn wir
uns nicht verbluten wollen.
O ich will
dich halten! Du wirst mich auch halten, ich weiß es.[1]“
Lenau
„Wenn ich einmal todt bin und du liesest meine Zettel, so
wird Dir das Herz wehthun.
Diese Zettel sind mir das Liebste, was ich geschrieben habe.
So unüberlegt sind mir dabei die Worte aus dem Herzen aufs Papier gesprungen,
wie ein Vogel aus dem Nest fliegt.
Wer mich kennen will, muß diese Zettel lesen. Aber es darf
mich ja niemand kennen als du.
Kennst du mich aber? Du kennst mich nicht, und wenn ich dir
noch viele schreibe, so kennst du mich doch nicht, bevor ich todt bin. “[2]
„Man hat zuweilen meine Arbeiten plastisch
genannt; daran ist wenigstens so viel wahr, daß ich dabei wie ein plastischer
Künstler zu Werke gehe und mich selbst zerschlage wie der Bildhauer die Form,
um den Gedanken heraustreten zu lassen. Vielleicht ist die Eigenschaft meiner
Poesie, daß sie mein Selbstopfer ist, das beste daran. Man verzeiht es mir
darum, wenn mein Herzblut nicht so gleichmäßig u. regelrecht abläuft, wie der
Tropfen einer Wasseruhr. Ohne das Gefolge der Trauer ist mir das Göttliche im
Leben nie erscheinen.“[3]
Lenau
„meine sämmtlichen
Schriften sind, da ich für Thaten keinen Raum finde, mein sämmtliches Leben“[4]
Lenau
Versteck’
du Narr,
Dein
blutend Herz in Eis und Hohn!
Nietzsche,
Vereinsamt
ISBN 978-3-947337-21-7
1. Auflage,
2020
Copyright ©
Carl Gibson, Tauberbischofsheim.
Alle
Rechte vorbehalten.
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