Hier wird der Kranke wieder gesund gemacht - noch!
Torpedieren und sprengen die Pharma-Riesen das solidarische Gesundheitssystem westlicher Wohlfahrtsstaaten über unmoralische, erpresserisch durchgesetzte Preisdiktate? Lobbyismus, Interessenskonflikte. korrumpierbare Ärzte und ohnmächtige Regierungen; Konzerne, mächtig wie Staaten!?
Rezeption einer kritischen arte-Sendung aus wirtschaftsethischer und moralischer Sicht
https://www.arte.tv/de/videos/085428-000-A/big-pharma/
Wer es noch nicht wusste, konnte es gestern in einer mehr als sehenswerten arte-Sendung erfahren[1] – Big Pharma! Novartis, Roche, Pfizer, Sanofi und andere der Branche sind so mächtig wie reiche Staaten des Westens! Ein Unding?
Wenn es um Leben und Tod geht, etwa bei Krebs – und hier rede ich aus eigener Erfahrung mit Chemo und Bestrahlung, als unmittelbar Betroffener - oder Hepatits C, dann werden die Preise diktiert, aus einer Monopolsituation heraus, denn man hat sich die Produktions- und Verkaufsrechet längst gesichert, ohne Rücksicht auf die Moralität der Preise.
Profitmaximierung ist angesagt, in den USA, wo die Preise nicht reguliert werden und die Konzerne die Finanzierung der Zulassungsbehörde FDA wesentlich mitbestimmen, ebenso wie in Europa, auch wenn der einzelne Konzern die Forschungen zu dem Wirkstoff nicht geleistet, sondern billig – etwa über die Übernahme eines erfolgreichen Start-Ups – erworben hat.
Zehntausende Euro oder US-Dollar für die Abtötung eines Virus, hunderttausende Euro für eine Krebsbehandlung – auf diese Weise kann man Milliarden verdienen, viele Milliarden, rücksichtslos und auf die Gefahr hin, dass man die Kuh, die seit Jahren erfolgreich gemolken wird, schließlich so auslaugt, dass sie zusammenbricht und stirbt!
Noch wissen die Großkonzerne aus der Schweiz und aus Übersee, was man den deutschen oder französischen Krankenkassen finanziell zumuten kann. Noch ist Geld in der Kasse, um unmoralische Angebote zu bezahlen.
Manche Ärzte machen bei dem schmutzigen Spiel mit, halten die Hand auf, lassen sich schmieren, nicht alle, aber viele, denn Geld stinkt nicht.
Was schlimm ist und trotzdem ein Faktum: die Regierungen Europas sind machtlos im Verhandeln mit den Großkonzernen, die selbst, wie man sich ohnmächtig eingesteht, mächtig sind wie reiche Staaten.
Die deutsche Regierung pumpt gerade – wie gestern ebenfalls zu erfahren war – 750 Millionen Euro in drei kleine Unternehmen, die an einem Covid-19-Gegenmittel forschen. Der Namen Biontech fiel, zwei weitere Namen wurden in den Medien verschwiegen!? Weshalb? Aber auch Biontech kann nicht ohne den US-Pharma-Riesen Pfizer auskommen.
So finanziert die deutsche Regierung den hochprofitablen Viagra-Hersteller mit, nur um an das begehrte Mittel heranzukommen.
Trump setzt auf „Remdisivir“ von Gilead Sciences und ist sich nicht zu schade, die Werbetrommel zu rühren, den Wirkstoff gegen Ebola und die an sich schon große Firma noch bekannter zu machen.
Muss der zehnfache Preis sein? Muss man dieses unethische Verhalten, die moderne Wegelagerertum von Monopolisten, das in dem nicht regulierten US-Markt noch brutaler zuschlägt, weiterhin dulden, so lange, bis alle Krankenkassen pleite sind?
Die Politik ist ebenso gefordert wie der einzelne Arzt an der Basis, der nicht mitmachen muss, wenn man ihm Verlockungen und Anreize aller Art bietet. Den Schaden hat die Allgemeinheit, den viele gute Wirkstoffe wurden in öffentlichen Einrichtungen der Forschung mit Steuermitteln finanziert. Etwas davon sollte der Bürger wiedersehen, wenn er krank wird und auf eine leistungsfähiges Gesundheitssystem angewiesen ist. Dies darf nicht an der Profitgier weniger Konzerne scheitern.
[1] Gestern, 15. September 2020, ausgestrahlt um 20 Uhr 15. https://www.arte.tv/de/videos/085428-000-A/big-pharma/
Mehr zu Carl Gibson, Autor, Philosoph, (Vita, Bibliographie) hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/person/gnd/111591457
https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/Copyright: Carl Gibson 2020
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