Freiheit und Demokratie für Syrien - Anti-Diktator-Assad-Proteste in Deutschland
Es gibt sie seit Monaten auch in Deutschland - die
Proteste für Freiheit und Menschenrechte in Syrien,
in der Hauptstadt Berlin wie auch jüngst in Stuttgart.
Sie sind mehr als berechtigt - Syrien ist eine der repressivsten Diktaturen in der Arabischen Welt.
Einige Zahlen der öffentlichen Fernsehanstalten unterstreichen das:
Seit dem beginn des Freiheitskampfes der Syrer gegen das Regime von Präsident Assad soll es bis zum heutgen Tag 3 500 Opfer gegeben haben,
Menschen, Oppositionelle, die im Protest gegen ein totalitäres Regime ihr Leben einsetzten und verloren.
Stoppt das Blutbad in Syrien -
Exil-Syrer protestieren lautstark am Markt vor dem Rathaus in Stuttgart.
Ein Megaphon verstärkt die Stimmen der Aufklärer-
am Rande der Veranstaltung werden Flyer gereicht, die über die Aktionen eines Hilfskomitees
"Help Syrian People" informieren.
Was weiß man in Deutschland vom Leben der Menschen in Syrien?
Von der Unterdrückung elementarer Freiheiten und Menschenrechte dort?
Nicht viel!
Geheimdienst und Teile der Armee gehen brutal gegen Oppositionelle vor:
Verhaftungen, Folter, Exekutionen.
Wer als Soldat aus der Reihe tanzt,
wer sich weigert, auf das eigene Volk zu schießen,
der ist des Todes.
Die Resonanz der Stuttgarter ist - typisch für andere Deutsche auch - relativ gering.
Weshalb?
Die Bürger derStadt sind mit
"Stuttgart 21"
beschäftigt,
ein Mega-Projekt, das die Stadt spaltet.
An einer anderen Stelle sammeln Türken für die jüngsten Erdbebenopfer.
Darüber hinaus ist die Medienberichterstattung über die Ereignisse in Syrien recht zurückhaltend.
Mehr zum Protest in Deutschland unter
Weshalb hält sich die Westliche Welt zurück?
Syrien ist aufgrund seiner geopolitischen Lage ein Pulverfass.
Eine Eskalation der Gewalt, Bürgerkrieg und andere unüberschaubaren Entwicklungen könnten den Staat Israel gefährden.
Deshalb hat der "Schutz der Bevölkerung" vor ihrem Diktator und dessen System für den Westen keine Priorität.
Mit Saddam Hussein und Moammar al Gaddafi wurde ein "kurzer Prozess" gemacht.
Die Machhaber in Tunis und Kairo flohen und gaben auf.
In Syrien aber wird keine NATO eingreifen,
ebenso wenig wie im Jemen.
Inzwischen ist die Arabische Liga bereit, Assads Regime unter Druck zu setzen.
Präsident Assad regiert darauf, indem er den Mob mobilisiert, seine Anhänger, die nun Botschaften stürmen und so zur Eskalation beitragen.
Die Zeit der Diktatoren neigt sich dem Ende zu,
zunächst in Ost-Europa
und nun auch in der Arabischen Welt.
Wenn die Zeichen der Zeit erkannt werden,
bedarf es keiner Waffengewalt um den Status quo zu verändern.
Möge die Einsicht sicht durchsetzen - anders als im Irak oder in Libyen.
Nachtrag am 1 Dezember 2011:
Das Blutbad in Syrien geht weiter.
Die Arabische Liga, EU und USA haben inzwischen den Druck auf Diktator Assads Syrien erhöht und Sanktionen beschlossen.
Trotzdem macht der Diktator weiter, zynisch und unbeeindruckt, während die Welt - abgelenkt durch die Entwicklungen im Iran - wegblickt.
Syrien ist eben nicht Libyen. Auf eine NATO-Intervention werden die oppositionellen Syrer vergebens warten.
Zweierlei Maß: im Freien Westen und vor allem in der Weltpolitik!
Cui bono?
Nachtrag am 17. Dezember: Das Morden in Syrien geht weiter.
31. Januar 2012:
Das Morden in Syrien geht weiter.
Präsident Assad hält zynisch an der Macht fest und geht über Leichen.
Die Arabische Liga hat versagt - die UNO ist untätig; die USA agiert nur verbal und Russland hält die schützende Hand über eine Diktatur der übelsten Sorte, weil es Geschäfte machen will, Hunderte Millionen für Waffen, die gegen das syrische Volk eingesetzt werden können. Dürfen wir wegsehen?
7. Februar 2012:
Lizenz zum Töten?
Das Veto Russlands und Chinas im UNO-Sicherheitsrat erinnert an die Tage des Kalten Krieges, an die Konfrontation zwischen Ost und West, an die Auseinandersetzung der Freien Welt mit dem Weltkommunismus. Die noch bestehende Allianz Russland - Syrien ist ein Relikt aus jener Zeit! Alte Seilschaften.
Hinzu kommen Geschäfte in Milliardenhöhe, Waffenverkäufe (Kampf-Flugzeuge) Russlands an Diktator Assad.
Weshalb legten Russen und Chinesen ihr Veto ein, obwohl Diktator Assad mit nie gekannter Brutalität gegen das eigen Volk vorgeht?
Vielleicht, weil Dikatoren sich immer schon verstanden?
Russland und China müssen ähnliche Unruhen im eigenen Land befürchten, wenn die heimische Opposition das Spiel der Mächtigen nicht länger tolerieren und auf die Barrikaden gehen wird.
Das Morden in Syrien geht weiter, ohne dass es Konsequenzen geben würde.
Der UNO-Generalsekretär ist entsetzt – angeblich schließen die USA und Großbritannien enttäuscht und in Sorge ihre Botschaften in Syrien – die Arabische Liga und die Weltöffentlichkeit sind ratlos.
Assad darf weiter morden, ohne mit einer internationalen Intervention militärischer Art à la Libyen rechnen zu müssen.
Was kann die deutsche Öffentlichkeit tun? Sie kann wach bleiben und – zumindest moralisch – öffentlich dagegen halten.
05.03.2012:
Schutzzone für syrische Opposition und
Bombardierung der Truppen von Diktator Assad durch den Westen
wie von US-Senator McCain gefordert?
Der Schutz, den der Westen der "libyschen Opposition" einräumte, sollte der "syrischen Opposition" nicht versagt bleiben,
aus prinzipiellen Gründen.
Andererseits kann die prekäre geopolitische Lage in Syrien zu einem verheerenden Flächenbrand führen, der die gesamte Region destabilisieren könnte.
Senator McCain, Kriegsheld und Hardliner ist mehr Militär als Diplomat -
doch was nutzt Diplomatie nach mehr als 8000 toten Oppositionellen und einem uneinsichtigen Diktator Assad?
Handeln ist angesagt - sonst führt ein Diktator die Völkergemeinschaft (UNO) erneut ad absurdum.
Fotos: Carl Gibson
Der Bürgerkrieg in Syrien droht zu eskalieren und auf die Türkei bzw. auf den Libanon überzugreifen. Die Sicherheit Israels wäre unmittelbar bedroht - die Entschärfung der Situation in Syrien ist dringlicher als das Säbelgerassel gegen den Iran. Diktator Assads Truppen morden weiter, Zivilisten sterben im Kugelhagel, Russland und China beschwichtigen und der Westen sieht tatenlos zu - in der Hoffnung, dass der Annan-Friedensplan doch noch greift. So lassen sich blutrünstige Diktatoren nicht besänftigen.
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