Die Wasserfälle von Triberg im März 2020 |
Auszug aus
- meinem Werk -
Carl Gibson "Medizin im Zeichen des Kreuzes",
Entwurf:
Das große Sterben: Pestilenz und Pandemie:
Gedanken zum Tag am Frühlingsanfang 2020
Ein Virus werde der Menschheit zum Verhängnis
werden –
Diese prophetische Vision kann man in meinem Opus „Faustinus“
nachlesen, aus jahrelanger Enttäuschung heraus verfasst, irritiert von der
Unvernunft, die heute regiert und die Geschicke der Nationen bestimmt, in den
großen Staaten der Welt, aber auch in den Kulturnationen Europas, die auf ihre
mehrtausendjährige Zivilisation stolz sind.
Über vierhundert Tote an einem Tag in Italien, dann noch
einmal über sechshundert Tote in gleichen Staat, schließlich sogar 800 Tote am
21. März 2020 innerhalb von 24 Stunden!
Es ist wie zur Zeit der Beulenpest und der Cholera: Menschen
sterben, weil der Staat gesundheitspolitisch versagt hat, weil das in guten Tagen
arg vernachlässigte Gesundheitssystem überlastet ist und die Herausforderungen
abertausender Infektionen nicht mehr bewältigen kann.
In Frankreich und Spanien, wo das
Gesundheitssystem des Landes jederzeit zu kollabieren droht, herrschen ähnlich
desolate Verhältnisse. Es fehlt an allem, um der Seuche effizient zu begegnen.
In Großbritannien, das den Entwicklungen noch
hinterherhinkt, wird es nicht besser sein. Auch nicht in den USA, wo Kalifornien
mit seinen 40 Millionen Einwohnern bereits die Notbremse gezogen und eine
Ausgangsperre verhängt hat und in stark heimgesuchten Millionen-Metropole New
York verlaufen die Entwicklungen durch die Ausbreitung des Corona-Virus ähnlich
dramatisch.
In Russland, wo nicht ausreichend getestet wird -
wie in Japan – bestimmt der Vogel Strauß. Die alle bedrohende Infektion der
Sonderklasse wird vorerst ignoriert.in unverantwortlicher Weise, zynisch, nach
der Vorgehensweise einer Diktatur, die in China noch an der Macht ist und Daten
preisgibt, die gefallen.
Die Kommunistische Partei hat bestimmt, dass das
Virus in China am Ende ist und die Krise vorbei! Doch was zählen die Worte
verlogener Kommunisten, die alles so hinbiegen, damit es der ideologischen
Ausrichtung entspricht?
Und in Deutschland?
Wird Deutschland besser regiert als Italien, als Frankreich,
Spanien, Großbritannien oder die USA? Ich hatte da so meine Zweifel und schrieb
kritisch darüber in zwei Buchpublikationen. Rufe in der Wüste? Sie verklangen.
Nachdenkende finden kein Gehör.
Die Unvernunft der Uneinsichtigen macht viel
zunichte, gefährdet Menschenleben. Dekadent geworden, bringt man sich selbst
um.
Es mutet schon grotesk an, ja, absurd, über den eigenen Fall
zu schreiben, wenn Tausende von einer Stunde zur anderen sterben müssen,
aufgegeben werden, weil man nicht mehr helfen kann.
Endzeit? Ich ahnte einiges und schrieb darüber in einem Werk
mit diesem Titel. Apokalyptisches in allzu irdischer Erscheinungsform!?
Wen interessiert das noch? Das eigene Gehirn beschäftigt sich
noch damit, denn es kann nicht anders. Ich solle nicht alles dreifach
philosophisch hinterfragen, sondern profan agieren, meinte ein Arzt vor Tagen
im Gespräch, ohne zu wissen, dass einer, der – nicht nur von Haus aus, sondern
vom Wesen her – ein Philosoph ist, alles kritisch hinterfragt, immer wieder,
staunend, wie die Unvernunft die Welt bewegt und der Menschheit das Grab
schaufelt.
Immer, wenn ich früher über historische Abläufe von
Epidemien, von Pest und Cholera las, über den raschen Tod nachdachte, der über
Nacht kommt und manchen mitnimmt, ohne dass Gegenwehr möglich ist, war ich froh,
in einer Zeit nach der Entdeckung des Penicillins geboren zu sein. Heute aber
bedrohen uns Viren, noch tückischer als die Bakterien der Geschichte, Heimsuchungen
aus einer diabolischen Büchse der Pandora, die ein unbekannter Ungeist öffnete,
um allen zu schaden. Vielleicht, um das Los der Menschheit endgültig zu
besiegeln. Ein metaphysisches Problem – von frevlerischer Menschenhand
eingefädelt?
„Belastet Sie das“, wurde
ich gefragt.
„Ja, das belastet mich, auch wenn mir bewusst
ist, dass ich bestimmte Entwicklungen nicht eindämmen, nicht abändern kann.“
Mit dem Frühlingsanfang kommt der Tod, vielfach, nicht um zu
strafen, sondern, um zu erlösen wie bei Mathias Claudius im Gedicht und bei
Schubert im Quartett.
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