Freitag, 14. Juli 2023

Von der Entmythisierung des Mythos und der Perversion als Paradigma in hehrer Kunst wie im profanen Leben – zu Wagners „Ring“, „Salome“ von Strauss und den „Kastraten“ zu Bayreuth: Musikgenuss vom Feinsten, auch bei „arte“[1]?

 Entwurf:

(Diesen Essay schrieb ich im Dezember 2022, sah aber von einer Veröffentlichung ab, weil ich noch Recherchen vornehmen wollte. )


 


 

 

Von der Entmythisierung des Mythos und der Perversion als Paradigma in hehrer Kunst wie im profanen Leben – 

zu Wagners „Ring“, 

„Salome“ von Strauss und den „Kastraten“ zu Bayreuth: 

Musikgenuss vom Feinsten, auch bei „arte“[1]?

Wer vom Gang der Wirklichkeit enttäuscht, von Lauf des Lebens selbst, flüchtet gern in Scheinwelten, in die Kunst, taucht in Musik und Theater, um dort, neben Trost und Seelenbalsam auch Gegenentwürfe für die Existenzbewältigung zu finden. Einfühlsam geht er auf das Kunstwerk zu – und schnelle wendet er sich auch wieder davon ab, weil, was man ihm vorsetzt, nicht dem entspricht, war er erwartet, weil es, nicht anders als vor Jahrhunderten, als die Kastraten noch hoch in Mode waren, auch schon so war.

Die Künstler, die oft Avantgardisten sind – wie ein Wagner und nach ihm trotz der Macht der Tradition selbst noch eine Richard Strauss – oder Avantgardisten sein wollen, geben die Richtung vor, die Werte, neue Werte und opfern nicht selten ihr Leben auf, um ihre Sicht der Dinge in der Kunst durchzusetzen.

Und heute? Heute erhebt sich der Regisseur über das Geschaffene, über das Kunstwerk, wischt nahezu alle Intentionen des Schöpfers mit einem Handstrich weg und inszenierte sich quasi selbst, indem er an die Stelle des dargestellten Mythos einen Gegenentwurf stellt, der zwar längst kein Gengenmythos ist, dafür aber höchst billiger Abklatsch neuester Dekadenz, in dem dem Ungeist der die durch und durch dekadenten Jetztzeit das Wort geredet wird über die Tat der Inszenierung: Zunächst, richtungweisend für Kommendes aus Deutschland, ein „Don Giovanni“ aus dem Autohaus! Eine exhibitionistisch Neu-Inszenierung durch und durch mit einem kulminierenden Anti-Helden in Adam-Kostüm ohne Feigenblatt, bei dessen Auftritt man sich durchaus die Frage stellen darf, die sich der - mit nobelpreiswürdiger Literatur näher vertraut Literaturfreund vielleicht schon gestellt hat, nämlich: Wie große ist der Penis der Italiener!? – und jetzt: eine Oper mit Warnhinweis auf den Bildschirmen: ein ebenso splitternackter Mann und Hauptdarsteller neben Salome: der singender Johannes der Täufer – vollkommen entblößt auf der Bühne, so. als hätte eine frau den Mann vorgeführt, aus reinen Emanzipationsbestrebungen heraus oder angetrieben durch ein Ressentiment, dass – in einem Akt später Rache – den Mann tanzen lässt wie der Starke das schwache Geschlecht auf der Bühne als Puppe wie im tatsächlichen Leben die Jahrtausende hindurch quer durch die Kulturen.

Der nackte Mann springt also auf der Bühne herum, mit Gesang, gefolgt von einem „Ring“ aus dem Narrenhaus zu Berlin, wo Siegfried im Trainingsanzug, auftritt, der große Held, der Nationalheld der deutschen als Depp!

Die Figuren hopsen an Wagners Musik vorbei, ein Machwerk zum Davonlaufen für einige, die vielleicht ein ganzes Leben brauchten, um, über die Vertiefung in den Mythos, die ein Wagner anregt und Wege dazu aufzeigt, überhaupt zu Wagners Musik zu finden!?

Die jahrhundert-Inszenierung des Patrice Cheraux – ein Paradigma und ein Weg in den Einstieg!

Und jetzt – die Destruktion dazu: der Ausstieg aus Wagner für einige, die weder Klang und Geist der Musik Wagners nicht vernehmen werden, noch die Botschaft, die der Mythos birgt, weil die äußere Höller der deplatzierten Art alles zunichtemacht, was große Kunst sonst leisten würde.

Ein moderner Berliner erträgt das alles wohl – und der großgeistige, großmütige Deutsche dahinter, der seine bewährten Werte längst eingebüßt hat mit der längst entschwundenen Kultur, tut es dem Großstadtmenschen, der kein Preuße mehr ist, gleich, empathisch – und zugänglich für jeden Dreck.

Je schriller, desto besser!?

Wie könnte auch einer über die Entmythisierung des Mythos reden, wenn er nicht weiß, was ein Mythos ist – oder mit vernebeltem Gehirn und Gefühl über der Perversion, wo diese längst schon zum als Paradigma geworden ist, zur Maxime des Handels für den Einzelnen in seiner – human und tolerant empfunden- Gesellschaft!?



[1]

 

 

    Merkel hat den Deutschen einen wohlbestellten Saustall hinterlassen

Und ist abgetaucht.

Scholz, der aktuelle Regierungschef in Deutschland, will dazu nichts sagen, denn er war mitbeteiligt am Straucheln des Schiffes in schwer See, bevor die Lotsin von Bord ging und ihr geliebtes Deutschland sich selbst überließ … und der Sintflut, die von Osten droht.

Das große Schweigen der „Kanzlerin“ wurde selbst engen und äußerst loyalen Parteigängern und Weggefährten unheimlich, Akteuren an vorderster Front wie Norbert Lammert, lange Chef des Parlaments und zweitmächtigster Mann im Staat des Deutschen Michel, bis er von der dankbaren Partei der deutschen Christenheit CDU und der Kanzlerin an die Spitze der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) katapultiert wurde, um dort vielleicht und nach bewährter Art, Kommunisten reinzuwaschen und zu ehren, und um, nach christlicher Fasson die Welt auf den Kopf zu stellen mit Marionetten, die zu dumm sind, um funktionierende Hanswürste des Systems abzugeben.

Während Scholz als neuer Kapitän bemüht ist, mit neuer Crew und grünen Steuerleuten das wankende Schiff Deutschland wieder auf Kurs zu bringen und der Tiresias auf Schloss Bellevue sich eine neue Sicht der Dinge zurechtgelegt hat, den russischen Diktator als das benennend, was er ist, reden Gestalten wie Özdemir, der nichts zu verlieren hat, aber viel zu gewinnen, über die Versäumnisse der Angela Merkel, der vielgeehrten Mutter der Nation, das „Desaster“ ansprechend, das inzwischen in allen Ecken und Enden offen hervortritt, in der Abhängigkeit des Landes und in dem Ausgeliefertsein einer ganzen Nation, die zum Spielball eines kranken Tyrannen der Neuzeit geworden ist.

  


 Vgl. dazu:

Alle Jahre wieder - und so, als wäre nichts geschehen!

Merkel in Bayreuth



 Vgl. dazu:

Merkel in Bayreuth – vom Willen zur Macht zur Götterdämmerung in Berlin oder zu einer neuen Morgenröte?

Traulich und treu ist's nur in der Tiefe:

falsch und feig ist, was dort oben sich freut!

 

Richard Wagner, Rheingold

Merkel geht nicht nur ins Stadion, wo sie von Zehntausenden gesehen wird und von Millionen am Bildschirm. Sie mischt sich auch unter die Eliten, reist nach Bayreuth, dorthin, wohin es „Wolf“ einst zog, den Führer – und lange dem Führer und dem Reich, auch liberale Bundespolitiker wie den langjährigen Außenminister Hans-Dietrich Genscher, FDP, der oft auf dem Grünen Hügel weilte, um den Spielchen rund um die Macht zu folgen.

Antisemit hin, Antisemit her: wer etwas vom Willen zur Macht lernen will, kann Nietzsche lesen, den Antipoden Wagners auch in Fragen der Musik; oder er kann das verfolgen, was Wagner auf der Bühne in die Welt gesetzt hat, den „Ring des Nibelungen[1] in vier Teilen. 

Wer die Geduld aufbringt – und Merkel hat diese von Kohl geerbte stoische Geduld, das Sitzfleisch, nach Nietzsche und auf Flaubert bezogen, das Sitzfleisch des Nihilisten – kann an einem Vorabend und drei Tagen viel über Ränkespiele erfahren, über Strukturen der Macht, über Untiefen und Höhen, und über fehlbare Götter, die stolpern, stürzen, die an der Macht scheitern, weil sie das verkannten, was wesenhaft ist und was das wahre Leben ausmacht.

Endzeit?

Götterdämmerung in Bayreuth und in der deutschen Kapitale, Berlin? Oder eine neue Morgenröte?



[1] In diesen Tagen konnte man in der „arte-mediatek“ die Jahrhundertinszenierung von Patrice Chereau aus dem Jahr 1976 bestaunen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Patrice_Ch%C3%A9reau

 

Nicht anders als Wagner seinerzeit in Dresden, befand ich mich – als in Bayreuth große Kunst dargeboten wurde – im tatsächlichen Kampf, auf den Barrikaden!

 

 

 Vgl. auch:


Richard Wagner, Cosima Wagner, geb. Liszt, Franz Liszt -

Bilder vom Grünen Hügel 

in Bayreuth







Die Festpielhalle auf dem Grünen Hügel




Richard Wagner



Cosima Wagner, geb. Liszt












Franz Liszt



Richard Wagner






Richard Wagner

Mehr zum Thema in meinem kommenden Werk:




Musik in Versen –

Lenaus

„Schilflieder“, „Bitte“, „Die drei Zigeuner“, „Husarenlieder“, „Der traurige Mönch“,

Natur- und Liebeslyrik

sowie Szenen aus

„Faust“ und „Don Juan“

als poetische Vorlagen zur Vertonung und Komposition bei R. Schumann, F. Liszt, F. Mendelssohn-Bartholdy, F. Hensel, H. Wolf, R. Strauss und O. Schoeck

Freie Interpretationen – mit der Ungarn-Motivik

des dionysischen Melancholikers

Nikolaus Niembsch, Edler von Strehlenau

als Schwerpunkt

 



Copyright: Carl Gibson

 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen