Der „Banater Schwabe“ als „Karikatur“ – bei Herta Müller und im SPIEGEL – Wie repräsentativ sind die subjektiven Aussagen und Bilder?
Wie repräsentativ
ist das, was Herta Müller aus ihrer engen, ja „engstirnigen“ Sicht über die Heimat der deutschen im Banat zu
berichten weiß, ausgehend von der Betrachtungsweise eines in der eigenen
Familie malträtierten Kindes, das auf der Hutweide von Nitzkydorf die Kühe
hütete, wirklich?
Innerlich empörte
Landsleute aus der unmittelbaren Umgebung des winzigen – als Sodom und
Gomorrha des Banats – verunglimpften
Ortes, Personen, die meine „Erinnerungen“ in Buchform unbedingt haben wollten,
weil sie der Meinung waren, ich hätte die Tatsachen und Entwicklungen des
Lebens im Banat realistisch und authentisch beschrieben, bestätigten mir auch
in den letzten Jahren immer wieder: „Es war nicht so, wie Herta Müller es
beschrieben hat! Ihr Vater war nicht so! Ihre Mutter war nicht so! Und auch
Nitzkydorf war nicht so!!
Alles
war eben anders, nur wie? Wer warf den
ersten Stein? Wer nahm die
Hetz-Debatte gegen die biederen, hochanständigen, in jeder Hinsicht harmlosen
Banater Schwaben, als
deren „selbsternannten Sprecher“[1]
mich Herta Müllers Mann Grobe später an den Pranger stellen sollte,
zuerst über Fiktion, über Belletristik und über „Zerrbilder“ dadaistischer
Art?
Und
weshalb? Wo liegen die Gründe Herta
Müllers, nicht nur mit der eigenen Familie und der deutschen Gemeinde im
Heimatort abrechnen zu wollen, sondern mit der gesamten „deutschen Kultur,
Tradition und Sitte des Banats“, ungerechtfertigt über die Randgemeinde
hinaus?
Herta
Müller wird später
– wie weiter im Parallel-Werk[2]
deutlich wird - im dem unwahrhaftigen wie
parteilichen, von ideologisch festgelegten Linken geführten SPIEGEL-Interview
den „Schwarzen Peter“ den Deutschen
aus dem Banat zuzuschieben versuchen, indem sie das Gesetz von Ursache und
Wirkung einfach – auf bewährte Art
– auf den Kopf stellt. Unter
Verkennung oder auch nur boshafter Ignoranz der Wirklichkeit wird sie
postulieren, die Banater Schwaben hätten
sich in ihren Geschichten gesucht und nicht gefunden – und aus diesem Grund
hätte sich deren Hass gegen sie gerichtet, gefolgt von Verfolgungsaktionen[3]
aller Art:
„Ja, genau diese muffige spießige Provinzialität hat mir den Haß
eingegeben, mit dem ich die „Niederungen“ schreiben konnte. Wir
Intellektuellen haben uns durch diese deutsche Minderheit nicht vertreten
gefühlt, die hat ja mit Beschimpfungen
auf unsere Texte reagiert.
Die
Deutschen haben sich in den Texten gesucht, und wenn sie meinten, sich selbst
da vorgefunden zu haben oder irgendeinen anderen aus Nitzkydorf, dann empörten
sie sich und verlangten, daß man mich dafür bestraft.“
Fakt
ist aber: Herta Müller hat die Menschen
des Banats und den deutschen Kulturlandstrich zur Karikatur verkommen lassen, zum
„Zerrbild“ der Negativität, der Negation, der Destruktion und der Deviation, ein „Zerrbild“, das die gleiche Autorin - auf die
gleiche unsensible, anti-empathische Art – Jahre später, nach 1987, auf das Volk der Rumänen, auf den KP-Chef Ceaușescu und auf dessen noch zu dämonisierenden und
satanisierenden Geheimdienst
„Securitate“ ausdehnen wird!
Doch in „Niederungen“
stehen zuerst die Deutschen am Pranger, gegen die man – als loyale Untertanin
des Despoten Ceaușescu mit Westreiseprivileg – durchaus hetzen darf!
Sollten
die Banater Schwaben sich mit der von Herta Müller gezeichneten – und vom
SPIEGEL zweifach 1984 und 1987 – in alle Welt verbreiteten - „Karikatur“[4]
abfinden? Mit dem „Zerrbild“[5],
das von ihnen – mit boshafter Feder
und unredlichster Absicht – gezeichnet
worden war? Herta Müller hat ihre boshafte Attacke – zudem auch noch auf literarisch unprätentiöse,
sprachlich stilistisch primitive Weise – auf alle Deutsche ausgedehnt, eben, um einen Skandal[6]
zu riskieren, was auch gelang!
Der Skandal machte
die „Nestbeschmutzerin“ bekannt – wobei die – en bloc an den Pranger gestellten - Banater Schwaben, eine deutsche
Gemeinschaft, die tatsächlich mit „Anstand“ und „in Würde“ gelebt, Krieg,
Kriegsfolgen, Deportation und Verfolgung in Stalinismus und Kommunismus
ertragen hat und für echte Überzeugungen und Freiheit ins Gefängnis, ja in den
Tod ging, wie die Geschichte beweist, überhaupt nichts zu verstecken hatten. Die Vielbeschimpften hatten und haben kein Dreck am Stecken – Sie waren
immer redlich … und auch nach ihrer
„Heimkehr“ nach Deutschland stets Demokraten und treue Staatsbürger, leider
ohne Lobby! Da der unbegründete, im öffentlich-rechtlichen Fernsehen im
Dezember 1984 von der rumänischen Staatsbürgerin auf Westreise Herta Müller erhobene
„Faschisten-Vorwurf“[7]
nie revidiert und die Banater Schwaben als fort existierende Gemeinschaft auch in Deutschland nie rehabilitiert
wurden, die Stigmatisierung eines
Teils des deutschen Volkes anhielt, indem
die Politik – beeinflusst von oft doppelt agierenden Akteuren aus der Medien-
und Verlagswirtschaft - der Dreck-Werferin Recht gab, sich auf ihre Seite
schlug, sie stützte, förderte, sie auszeichnete und so - ihr
ethisch-moralisches Versagen von Anfang an auch noch sanktionierte,
konnte Herta Müller ihre Beschimpfung im Jahr 2009 im ZEIT-Magazin wiederholen
und ausweiten! Der Geist von Hass und Hetze hat sie und ihre Mitstreiter
nie verlassen, während die Opfer auch
heute noch nicht wehrhaft sind!
1. Das Banat – „Hölle auf Erden“,
Locus terribilis, von „Hass“ erfüllt und von Rückständigkeit geprägt?
„Denn das deutsche Dorf, es
ist, mit einem Wort, die Hölle auf Erden. Die Höllenbewohner sind in Hass
aufeinander eingeschworen.“
Fakt ist: Nicht nur jedes Dorf war anders, oft war selbst auch jede Straße im
Dorf anders, weil der Verschmelzungsprozess noch nicht abgeschlossen war.
Doch die Steigerung geht noch
weiter: „Herta Müller schreibt, als erwache sie – in einem Reich der Grausamkeit.
Denn
das deutsche Dorf, es ist, mit einem Wort, die Hölle auf Erden. Die
Höllenbewohner sind in Hass aufeinander eingeschworen.“[8]
Ein Kennzeichen der Hölle: eine extreme „Rückständigkeit“. Wie
kommt es nur, dass diese „Hölle“, wogegen Sodom und Gomorra verblassen, bisher
unentdeckt blieb und keiner der anderen oben erwähnten Schriftsteller, die –
nach Delius, nicht nach Platon – doch
auch etwas von „Wahrheit“ verstehen, bisher
nichts darüber berichtet haben?
Waren alle Kunstschaffenden vor
Herta Müller auf den Kopf gefallen oder blind und unfähig, eine Hölle zu sehen,
wo keine Hölle war?
Oder
war gar keine Hölle da? Nur
eine hohle Höhle mit Schatten, die von getäuschten
Betrachtern für „Wahrheiten“ gehalten wurden?
Auch
Rezensenten sollten sich im Denken[9]
einüben – und zwar so lange, dass sie der eigenen logischen Aussage konsequent
über zwei, drei Sätze folgen können. Das
nutzt dann auch dem SPIEGEL, der es mit
der Logik[10] nicht so genau nimmt, wenn er Auflagen
stimulierend provozieren kann.
Oder
waren bestimmte Kreise der Hölle[11]
nur in einem Kopf – und die anderen konnten sie nicht erkennen?
Das Denken ist eine noch
merkwürdigere Sache als die „Wahrheit“– und das
wahrhaftig Handeln noch eine schwierigere als das Erkennen!
Delius gab das in seiner
Besprechung wieder, was er in den
„Niederungen“ vorfand – Niederungen eben, Seichtes, Plattitüden aller
Art![12]
Und er verkannte wohl auch die Tragweite der
eigenen Polemik, die für bundesdeutsche Ohren fast unverfänglich klingt, bei Betroffenen aber schmerzvolle Wunden
hinterlässt!? Oder provozierte der SPIEGEL-Autor und Journalist gezielt, nur, um den Konservativen und der
bürgerlichen Mitte in der Bundesrepublik um Kohl und Strauß eines auszuwischen?
Wurde Herta Müllers Frühwerk vom SPIEGEL
gezielt zu innenpolitischen Zwecken missbraucht?
Wenn ja, weshalb lies die Autorin das zu? Im
Gegensatz etwa zu Walter Kempowski, der mit dem Literaturpreis der Konrad
Adenauer Stiftung alles andere als glücklich war?
Andere
ebenso „kompetente“ Fachleute sahen darin – vielleicht nur deshalb, weil die Rezension im
allseits bekannten Nachrichtenmagazin SPIEGEL erschien – eine positive Wertung und prämierten das
Debütwerk, etwa beim ZDF („aspekte“-Preis“), so als ob der SPIEGEL, der so viel von Literatur versteht, wie einige
seiner tendenziösen Rezensenten von böhmischen Dörfern, eine Art Vorentscheidung erbracht hätte.
Wo eigene Entscheidungskriterien
fehlen, verlässt man sich gern auf Vorentscheidungen
– wie bei den politik- und geschichtsfremden Juroren der Konrad Adenauer-
Stiftung, die mit Herta Müller eine Frau prämierte, die einst ihr Vaterland schnöde verachtete.
So ist das mit der
Wahrheitsfindung und mit der literarischen Wertung. Kein Wunder, dass Betroffene dabei verzweifeln oder –
nach so viel erlebter Ungerechtigkeit – depressiv werden oder zu den Rechten um
Dr. Frey überlaufen[13] wie mein verzweifelter Musiker-und
Dissidenz-Freund Felix in Dortmund.
a.
Darf gegen einzelne
Teile des deutschen Volkes öffentlich gehetzt werden, verehrter Herr
Bundespräsident[14]?
Der eigentliche Skandal
aber besteht darin, dass die mehr oder weniger reale und zum Teil
unrealistisch dargestellte Leidensgeschichte eines Opfers von Dritten gezielt instrumentalisiert und bewusst
missbraucht wird, um eine politische Hetzkampagne loszutreten, die sich gegen einen Teil des deutschen
Volkes richtet. Hier wird Literatur als
Agitation zum politischen Instrument!
Darf gegen einzelne Teile des
deutschen Volkes öffentlich gehetzt werden, verehrter Herr Bundespräsident?
Und dies bei eklatantem Missbrauch
eines Opfers? F. C. Delius und der „SPIEGEL“ benutzten die - an sich schon
problematischen - Erzählungen in Herta Müllers „Niederungen“, um gleich eine Kampagne gegen das konservative Lager,
gegen Vertriebene und gegen die rechte Presse loszutreten, ganz im Geiste
der längst schon laufenden Kampagne gegen Franz Josef Strauß, gegen die
bayerische Politik und zuletzt gegen alle Bayern.
Das war salonfähig damals im Kalten
Krieg Anno 1982-1984 in der Bundespolitik – und ich, der nationalliberale
Deutsche und ehemalige Bürgerrechtler, war mittendrin, doch engagiert im
christlich-konservativen Lager. Die
Konservativen mit zu treffen und zu diskreditieren, war aus der
Delius-Spiegel-Sicht gerade recht – Herta Müller wurde dabei ein Mittel zum
Zweck, als Person und als Schreibende!
Und sie ließ es willfährig mit sich geschehen, wurde sie
doch bekannt dabei.
Die mephistophelischen Erzschurken
in diesem Trauerspiel der Moderne, dessen zersetzende und spaltende Wirkung
auch heute noch unversöhnlich anhält, aber waren - über F.C. Delius’ Feder - die linken Akteure aus der Spiegelredaktion
in ihrem damaligen Kampf gegen die Protagonisten der katholischen Reaktion
Strauß und Kohl.
Wie sehr Herta Müller innenpolitisch den Sozialisten genutzt
und der christlich-sozialen Union geschadet hat, ist dem politisch
Verantwortlichen der CDU-nahen KAS-Stiftung heute – zwei Jahrzehnte danach –
völlig unbekannt.
b.
Im Getriebe der
Macht – Hetze, Missbrauch und Mitwirkung: Zur
Instrumentalisierung der Literatur und der Literaten durch Medien und Politik,
speziell zum „doppelten“ Einsatz der Opportunistin Herta Müller als willige
Marionette.
Als die völlig konfus gewordene,
ideologisch auf Abwege geratene und schlecht beratene Konrad Adenauer-Stiftung der CDU im Jahr 2004 ihren Literatur-Preis
- gerade an die kontroversierte - Herta
Müller vergab, war sie, dem Verdikt ihrer „Juroren“ aus der literarischen
Szene voll vertrauend, viel zu
uninformiert und damit unfähig, diese wahren politischen Implikationen,
Zusammenhänge und Auswirkungen zu erkennen!
Und unser werter Bundespräsident weiß wohl kaum von der immer noch
andauernden Wirkung der Hetze[15]
und Spaltung in einer Zeit, die – über den Alten Kontinent hinaus – nach
symphonischem Zusammenklang, nach Versöhnung ruft.
Herta Müller ließ sich 1984 willig
von Linken instrumentalisieren und dann im Jahr 2004 von Konservativen (KAS/CDU) auszeichnen, ohne sich gegen einseitige
Vereinnahmung zu wehren.
Pecunia non olet? Und ist das nicht nackter Opportunismus vom alten Schlage
nach dem Motto: „Wessen Brot ich esse,
dessen Lied ich singe?
Die Kommunisten unter Diktator Ceaușescu
hatten es auch so gehalten – und die einst zugesagte „Loyalität“ über getarnte Securitate-Drohbriefe[16]
eingefordert, nachdem „ die Treu’ gebrochen“ und der Ring entzwei gesprungen
war, nachdem die Geförderte ihre Meinung
geändert und ihren Hals gewendet hatte.
c.
Die „Hetaera Esmeralda der Literatur“ … der
Weltanschauung und der Politik
Wo stand und wo steht Herta Müller
nun wirklich? Links wie früher – oder
inzwischen gar rechts?
Oder mimt sie eine Hetaera Esmeralda der Literatur, die
ungeachtet moralischer Wertungs-Kategorien, es
mit jedermann kann, mit den Linken und mit den Konservativen, Hauptsache es klingelt in der Kiste wie beim
Ablasshandel? Ihre Landsleute, die
inzwischen durch die vielen Auszeichnungen und Ehrungen verwirrt sind, wissen
auch nicht mehr so recht, woran sie nun glauben sollen.
Sollen sie stolz sein auf Herta Müller, weil sie das Banat
etwas bekannter gemacht hat, wenn auch
negativ als „Unort“? Oder sollen sie die Umstrittene weiterhin ablehnen und
verachten, weil die vernichtenden
Botschaften von Hetze und Spaltung immer noch im Raum stehen und Herta Müller,
die starre „Unbeugsame“, es trotzig und rechthaberisch auch weiterhin ablehnt,
sich öffentlich davon zu distanzieren?[17]
Als die Autorin in der Zeit 1982 -
1984 das
Spiel der Kommunisten in ihrer alten Heimat und das der Linken in Deutschland
mitmachte, lud sie, moralisch betrachtet, Schuld auf sich, weil sie seinerzeit „als moralische Instanz“ das totalitäre System vor Ort und sein
Verbrecher-Regime, das Andersdenkende verfolgte, hätte bekämpfen müssen! Das hat sie nicht getan!
Trotzdem wurde sie – dem SPIEGEL sei es gedankt - bekannt und
– vom gleichen Blatt früh (1984), noch als rumänische Staatsbürgerin - auch
aufs Treppchen gehoben, doch nicht an sich und für literarische Verdienste
– denn wo wären diese Meriten in „Niederungen“ zu finden, verehrte
Germanisten? – sondern für ihre höchst einseitige Antihaltung gegenüber den
Konservativen, die aus ultralinker Sicht gerne in die Ecke der ewig gestrigen
Altfaschisten gestellt wurden.
d.
„Bild“ und
„Zerrbild“ – Realität oder Fiktion?
Ihre sonderbare Wahrnehmung und ihre Art, Realität und Phantasiegebilde zu
mischen und zu vermengen, positiv wohlwollend „Brechung“ genannt, negativ aber nur „Verzerrung“ von Wahrheit, sind künstlerisch legitime Mittel der
Darstellung.
Nur auf das - für viele Menschen
existenziell relevante - Subjekt „deutsche
Identität“ bezogen, sind diese Mittel der eklatanten Verfälschung von
Realität unzulässig, vor allen auch deshalb, weil sie sozial destruktiv und zersetzend wirken.
Das macht die für arglose Außenstehende scheinbar
unpolitische Materie hochpolitisch und moralisch. In „Niederungen“ wird eine höchst individuelle, subjektive
Perspektive absolut gesetzt und anklagend in die Welt hinaus posaunt – als
emanzipatorische Enthüllung eines angeblichen Opfers!
Doch ist das Ich der Geschichten identisch mit der Autorin?
Sind die - dort exponierten - existentiellen Erfahrungen tatsächlich so erlebt worden? Oder entstammen viele Bilder nur fiktionaler Imagination?[18]
e.
Moralität und
Literatur
Wer bewusst Literatur produziert,
wer nicht nur einfach so darauf los
schreibt, ohne die Folgen zu bedenken, wer nicht naiv schreibt und
einseitig, der wird Ursache und Wirkung nicht vermengen. Er muss und wird die Konsequenzen seines Tuns im Auge behalten, gerade wenn Literatur
moralisch und politisch wird.
f.
Geistige
Emanzipation und Entscheidung zwischen echtem
Feind und falschem Feind.
In diesem Punkt hat Herta Müller,
bestimmt von den - ihr lange fremden - weltanschaulichen Paradigmen[19]
der marxistisch-stalinistischen „Aktionsgruppe
Banat“, von Anfang an versagt.
Die Einseitigkeit der frühen Stunde spaltet noch heute.
Herta Müller nahm den - anfangs noch bis zu einem gewissen Grad psychologisch berechtigten - Kampf
gegen die deutsche Gemeinde auf und kämpfte - beginnend mit einem Abgesang in
einer Grabrede - an falscher Front!
Der gesamte Band „Niederungen“
ist eine Dokumentation ihrer einseitigen
Schlacht gegen die „deutsche Identität“.
Sie kämpfte ihren - oft unverstandenen Kampf - über zwei
Jahrzehnte – Und sie kämpft ihn mit gleicher Vehemenz immer noch, ohne sich kritisch zu fragen, ob sie nicht
von Anfang an das falsche Pferd aufzäumte und es selbst zu Tode ritt.
Einer, der den gleichen Kampf
der Selbstemanzipation auch gehen musste, ohne radikale Zäsur zur Herkunft, und ohne die Wurzeln zur eigenen Identität abzuschneiden, weiß, dass
der „eigentliche
Feind“ in einem ganz anderen Lager zu suchen war. Wer – nach erfolgter
Selbstemanzipation - bewusst am Scheideweg ankam, konnte klare Realitäten und
Prinzipien erkennen und auseinander halten. Er
konnte sich entscheiden. Der „wahre
Feind“ der Literatur, des freien Geistes und der individuellen
Selbstentfaltung in allen Formen lauerte in verborgener Stellung und sah
höhnisch lachend der Selbstzerfleischung
des Deutschtums im Banat und in Siebenbürgen zu, bereit alles im Exodus und
in der Vernichtung preiszugeben – für immer.
Katalysatoren wie Herta Müllers „Niederungen“, „schöngeistige Literatur“ der wirren und
verrückten[20]
Art zum falschen Zeitpunkt und vor allem am falschen Ort - beschleunigten
diesen Untergang.
[1] Vgl. dazu den
Hetzbeitrag gegen mich auf der Plattform des H. M. Broder „Die Achse des Guten“, „http://www.achgut.com/artikel/die_gibsons_oder_die_banater_schwaben_ihre_selbsternannten_sprecher_und_uns/
-
(immer noch im Netz, von mir verifizierend abgerufen am 20. Juli 2016) - in welchem der langjährige Kommunismus-Abnicker und Gestalter eine Identität zwischen mir und den Banater
Schwaben herstellt, aus der altvertrauten Sicht des „Minderheitlers aus der Minderheit“, eine Position, die Herta
Müller so übernommen und auch unkritisch mitgetragen und gelebt hat. Meine Antwort darauf steht in: Plagiat als
Methode! Vgl. dazu den Auszug in der Dokumentation weiter unten.
[2]Herta Müller im Labyrinth der Lügen: „Wir ersäufen dich im Fluss“ – Mythen,
Märchen Münchhausiaden im „authentischen“ Lebensbericht einer deutschen
Nobelpreisträgerin für Literatur! Die „Unbeugsame“, ihre „Als ob“-Biographie aus der Retorte und DER FALL
OSKAR PASTIOR: Nobelpreis für ein Plagiat!?“, erscheint im Herbst 2016.
[3] Vgl. dazu meinen Beitrag: „Traumatische Literatur der
Obsession - von der „Idee der Verfolgung“ zum „Verfolgungswahn“ -
„Verfolgung“ subjektiv betrachtet oder objektiviert“. Wer diskrepant lebt, also nicht im Einklang mit sich selbst, der
fühlt sich irgendwann „verfolgt“. Die Verantwortung für sich selbst und das
eigene Scheitern wird weiter gereicht, an andere delegiert, an Individuen oder
an die Gesellschaft beziehungsweise an das gerade bestimmende gesellschaftliche
System. Die anderen sind am eigenen Unglück schuld. In einem autoritären Staat
oder gar in einer Diktatur, wo der Staat an sich seinen Staatsbürgern
misstraut, diese beobachten, aushorchen und beschatten lässt, wird die Skepsis
des von Selbstzweifeln, Versagen und Disharmonie bestimmten Menschen noch
gesteigert. Die Anderen, der abstrakte Staat, die herrschende Religion oder
Weltanschauung sind nicht nur für den unbefriedigenden Zustand des Individuums
verantwortlich – sie alle wollen ihm auch noch etwas antun, es leiden lassen,
indem sie es gängeln und … irgendwann auch verfolgen.
Der Eindruck, man werde verfolgt, ist
in der Regel subjektiv und ein weites Feld. Eine objektive Verfolgung aber ist
allgemein nachzuvollziehen und überprüfbar. In Herta Müllers Werk entwickelt
sich das Phänomen „Verfolgung“ in kontinuierlicher Steigerung von subjektiven
Erscheinungsformen bis hin zur paranoiden Groteske, zum „Verfolgungswahn“ in
einer wohl pathologischen Ausprägung? Aus permanenter Frustration und
Rechtfertigung heraus entsteht eine traumatische
Literatur der Obsession, die als solche angesprochen und diskutiert werden
muss und nicht länger aus Pietät tabuisiert werden darf. Ausgangspunkt ist die
Herkunftswelt mit den vielen Feindbildern in Familie und Gesellschaft, die
allesamt abgelehnt werden, beginnend mit dem Vater, der Mutter, der deutschen
Gemeinde, der real existierenden Wirklichkeit, des ersten und zweiten
Ehegatten, des Staates und der – zum Teil repressiven – Staatsorgane. Die
Feinde sind überall, selbst in der Welt der Freiheit, wo das Böse sich schon
eingenistet hat, nicht nur als Refugium der SS-Schergen und deren Nachfahren,
sondern auch in der Form früh ausgereister Banater Schwaben,
Securitate-Auslandsagenten verbunden mit dem langen Arm der Revolution,
allesamt Kräfte des Bösen, die die selten gewordenen, immer schon verfolgten
Guten und Gerechten auch im sicheren Hafen bedrohen. Wer in einer Diktatur
aufwuchs, ist anfällig für Paranoia, auch wenn er nicht den Rattenschwanz von
Feindbildern mit bringt - wie Herta Müller und auch, wenn er nicht jahrelang
von der Securitate verhört, gefoltert und ins kommunistische Gefängnis geworfen
wurde wie ich selbst. Allein das Leben und Überleben in einem System der Verängstigung
und des Terrors reicht aus, um die Voraussetzungen für einen ausbrechenden und
bald eskalierenden „Verfolgungswahn“ zu
schaffen, für eine schlimme Nerven- und Seelenkrankheit, die nicht jedermann
übers Schreiben und Literatur „verbalisieren“ und somit– bis zu einem gewissen Grad
selbst „therapieren“ kann. Herta Müllers Werk ist ein Spiegelbild der
Auseinandersetzung mit den Phänomenen „Verfolgung“ und „Verfolgungswahn“, wobei
ihre höchst eigenwillige Verbalisierung und
Selbsttherapie nicht unbedingt als gelungen
angesehen werden kann. Persönlich beobachte ich diese Phänomene seit
Jahrzehnten, nicht nur als „literarische Sujets“, sondern auch empirisch als konkrete Erscheinungsformen einer Krankheit
im Umfeld von Freunden und Bekannten, die unmittelbar oder mittelbar als Opfer der stalinistischen und
kommunistischen Diktatur gelten dürfen. Als Autor schrieb ich darüber,
unter anderem in meinen Memoiren – und als praktizierender Philosoph ging ich
konkret dagegen an, im psychologischen „Gespräch“ mit Freunden, die unter der
Seelenkrankheit litten, ohne sich der „Krankheit“ bewusst zu sein.“ In: Die Zeit der Chamäleons, 2014. S.61f.
[4] Näheres zur Verunglimpfung der Banater Schwaben im
„SPIEGEL“ weiter unten in den entsprechenden Abschnitten.
[5]
Vgl. dazu meine jüngsten Beiträge in: Vom
Logos zum Mythos!? Die Herta Müller-Maskerade im Brenn-SPIEGEL der
ZEIT-Kritik, Bad Mergentheim 2015, u. a.: „Sind die Banater Schwaben ein schmutziges
Volk, ein dummes Volk, eine wehrlose deutsche Minderheit, auf deren Ehre und
Würde man ungestraft herumtrampeln darf? Zur Kultur und Schule von Hass und
Hetze gegen Menschen nach dem Maßstab von SPIEGEL, ZEIT und Herta Müller!“
Hinweis:
Aus technischen Gründen,
softwarebedingt, werden die Beiträge – in der Dokumentation am Ende des Buches
- gesondert veröffentlicht, da bei einer direkten Veröffentlichung im dazu
gehörenden Beitrag in der Form einer „Fußnote“, die schon vorhandenen
Anmerkungen und Fußnoten entfallen würden.
[6] Die
Herkunft aus dem selbst provozierten „Skandal“ disqualifiziert diese pseudo-moralische Autorin von Anfang an und schließt jede öffentliche Ehrung aus.
Das es doch dazu kam, beruht auf Unkenntnissen der Materie und groben
Missverständnissen.
[7] Die zur Interessenwahrung der Banater Schwaben
eingesetzte, von Herta Müller vielfach und jahrzehntelang angefeindete „Landsmannschaft der Banater Schwaben“
in Deutschland hätte damals vehement und
massiv widersprechen müssen – sie hätte scharfen Protest einlegen müssen! Das haben die Verantwortlichen dort nicht
getan? Weshalb haben sie geschwiegen? Ebenso kleinlaut blieben die von den
Vertriebenen traditionell gewählten konservativen Parteien CDU und CSU. Marginales Aufbegehren kam nur aus dem Kreis der Leserschaft, bemerkenswerter
Weise aus der Feder eines – mit betroffenen – Siebenbürger Sachsen, der einige ganz wesentliche Dinge auf den Punkt
brachte – leider, wie so oft in solchen Fällen, an sehr entlegener Stelle –
und ohne größere Resonanz. Die unkritische
Mitwirkung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens bei Herta Müllers
Verunglimpfungsmanövern gegen die eigenen deutschen Landsleute wurde immer
wieder von Zuschauern klarsichtig angesprochen und gerügt, u. a. in dem
Leserbrief in der Banater Post vom 5
Januar 1985, wobei gesehen wurde, dass – wie von mir oft herausgestellt -
eine klassische „Nestbeschmutzerin“
ohne Sinn für „deutsche Identität“
und die existenziellen Sorgen einer
deutschen Minderheit in einer kommunistischen Diktatur die Banater Schwaben pauschal zu Faschisten macht, abstempelt – und
das noch in einem grauenhaften Deutsch,
wie man es im kultivierten Banat nie gesprochen hat.
Seinerzeit sah ich die gleiche Sendung – und war
zutiefst geschockt, denn zu diesem Zeitpunkt lief immer noch die UNO-Klage der
CMT gegen die Regierung Ceaușescus – in meinem Namen als Sprecher der freien
Gewerkschaft SLOMR im Westen. Nachdem Herta Müller ihre Anklagen, die sich gegen
alle Banater Schwaben richteten , auch gegen mich in die Welt geschmettert und
wir alle als „Faschisten“ denunziert worden waren, kehrte die wild gewordene Herta Müller wieder an Ceaușescus Brust
zurück, der sie als Dank für diese gute Tat, dann noch zweimal in den Westen reisen ließ, auch ihren Gatten
und Mann fürs Grobe Richard Wagner auch aus der KP noch (1985): „Leserbrief
zu Herta Müllers „Niederungen“: „Zwar bin ich Siebenbürger Sachse, habe aber
verwandtschaftliche Bindungen zum Banat sowie recht viel Verständnis für
schwäbische Belange und glaube daher, eine gewisse Berechtigung
zu nachfolgender Stellungnahme zu haben. Am 8. 12. (1984) übertrug das
Fernsehen im dritten Programm
(Sendung „Lesezeichen“) ein Interview mit der Banater Schreiberin Herta Müller.
Leider haben unsere Fernsehanstalten keine Leserrubrik, wie sie in
Presseorganen gang und gäbe ist bzw. ein einer solchen entsprechendes Forum
ihrer Zuschauer – womit sie sich zu
Medien ausgesprochen undemokratischer Haltung entwickelt haben, indem sie jede an sie gerichtete Kritik
unbekümmert unter den Teppich
kehren können. Umso mehr sollten Darstellungen des Fernsehens, welche das Selbstverständnis – beispielsweise -
ost- oder südostdeutscher Volksgruppen provozierend tangieren, von der
landsmannschaftlichen Presse nicht unwidersprochen hingenommen werden. Es
wurde aus dem Band „Niederungen“ vorgelesen - nicht viel, aber nichtssagend.
Das Erscheinen dieses Bandes (in dem bezeichnenderweise „Rotbuch“ benannten
Verlag) wurde als literarisches Ereignis begrüßt. Die Quintessenz der Autorin: Die „Banater Schwaben“ waren und sind
(heute noch!) faschistische Chauvinisten. Dazu wurden Bilder gezeigt,
welche das schwäbische Dorfleben bewußt verfremden: klägliches Singen eines
Volkslieds beim Waschen gerupften Federviehs, dann eine jämmerliche, kleine
Hütte, welche, alles andere als fürs Banater Ortsbild kennzeichnend, gewählt
worden war – vielleicht steht so etwas im Baragan, wo die nach dem Krieg hin
verschleppten Banater Schwaben ähnlich bescheiden anfangen mußten wie ihre
Altvordern zu Mercys Zeiten. -Ich bin erst zu kurze Zeit in der
Bundesrepublik Deutschland, um mich hier kritisch über Herta Müllers
Aussprache zu verbreiten: So und nicht anders sprechen wir
Rumäniendeutschen in der Tat unsere Muttersprache. Bei einer Schriftsteller! aber sind andere Maßstäbe anzulegen; zumal ist darin ein im wörtlichen
Sinne
sprechender Beweis fortschreitenden Sprach und Identitätsverlustes zu
sehen - auch wenn man beim Schreiben die gleiche deutsche Muttersprache mit
lyrischen Spitzfindigkeiten anreichert. Wenn die Autorin Probleme in
ihrem Elternhaus hatte, so braucht sie sich deshalb nicht gleich an ihrem
ganzen Volksstamm zu rächen, indem sie sich als Ausgestoßene begreifen lassen
will - vielleicht hat sie sich lediglich selbst außerhalb der schwäbischen
Gemeinschaft gestellt. Hätten die Deutschen in Siebenbürgen und im
Banat nicht jene Treue zu Volkstum und Muttersprache bewiesen, welche Herta
Müller als "Ethnozentrismus" anprangert und welche -'mit
Ausnahme der traurigen braunen Jahre unsere Mitvölker, die Rumänen, Ungarn,
Juden, Serben und Zigeuner in keiner Weise lädierte, weil sie nicht gegen fremdes Volkstum, sondern auf die Erhaltung des eigenen
ausgerichtet war und nur in der Ehrfurcht auch vor dem "Andern"
Früchte trägt – sie wäre heute zur
Niederschrift ihrer "Niederungen" kaum noch fähig gewesen. Mag
man doch immer den Chauvinismus einer Mehrheit gegenüber der in ihrem Siedlungs-
und Herrschaftsbereich mitsiedelnden Minderheit anprangern, mit dem Gegenteil aber sollte man vorsichtig
sein - denn für eine Minderheit ist identitätsbezogenes
Denken und Fühlen, wie leicht solches sich auch als "chauvinistisch" brandmarken läßt, eine Sache des nackten Überlebens. Mir
ist jede völkische Nabelschau suspekt - aber mit Nestbeschmutzern habe ich auch nichts im Sinn. Und so glaube
und hoffe ich, daß Herta Müller von ihren
Landsleuten (wiederum wörtlich zu nehmen) links! liegen gelassen wird -
ohne daß es zu jenen „Handgreiflichkeiten“ kommt, welche sie zu befürchten
scheint. Unseren Medien aber muß zumindest an dieser Stelle zum Vorwurf gemacht
werden, daß sie - an statt bei ihren Zuschauern, Zuhörern bzw.
Lesern Verständnis für deutsche Volksstämme und -gruppen außerhalb des
deutschen Sprachraums zu wecken - es offenbar vorziehen, an einer
systematischen Verunglimpfung dieser ihrer Brüder mitzuwirken.G. S. Sp.”
[8] Wie kann ein vernünftiger Mensch, der sich Schriftsteller nennt, der als Verleger den literarischen
Start-up Herta Müller „verlegt“ und sich etwas von dieser „verrückten“, so noch
nicht da gewesenen „Literatur“ verspricht, so strohdumme und zugleich boshafte
Sätze schreiben? Welcher deutsche
Politiker hat die Banater Schwaben da in Schutz genommen? Keiner! Ganz im
Gegenteil! Der Hass, der von Herta Müller begründet und von Delius zynisch
im SPIEGEL verbreitet worden war, wurde toleriert. An sich aber hätte in einer
funktionierenden, auf ethisch-moralischer Grundlage fußenden Demokratie die
Antideutsche Nestbeschmutzerin – über polarisierende, spaltende „Literatur“ und
üble Polemik zur Skandalnudel avanciert – in Deutschland nie einen Preis
erhalten dürfen. Dass die Christen aus
der CDU und CSU eine Autorin zum Aushängeschild kürten, die in ihren üblen
Machwerken gegen sämtliche christlichen Prinzipien (Liebe, Nächstenliebe) und
Werte verstieß und verstößt, eine von Kommunisten geförderte Opportunistin zu
100 Prozent, die dem Geld rücksichtslos alle opfert, ist ein Skandal der
Sonderklasse! Die KAS der CDU machte ihn möglich – zwanzig Jahre nach der
Hetz-Botschaft des Hasspredigers P.C. Delius aus Bielefeld und Berlin!
[9] Was scharfes Denken betrifft, kann es F. C. Delius
durchaus mit der – von ihm gestützten und verlegten – Irrationalistin und
Dadaistin post festum Herta Müller aufnehmen, die eine Dummheit nach der
anderen zum Besten gibt, ohne dass es ihr auffallen würde, wie wirr und
verrückt sie daher redet!
[10] Vgl. weiter unten
die Aussage der „Nobelpreisträgerin“: „die Erde ist für die Scholle“!!!
[11] Vgl. dazu auch
meinen Beitrag: „Das
Höllen- und Höhlen-Gleichnis - „Literatur
aus zweiter Hand“ – Da Herta Müller selbst nie in der
roten Hölle war, muss sie, um die kommunistischen Teufel und
Schreckensgestalten darstellen zu können, die Schilderungen echter Opfer der
Diktatur übernehmen, schamlos aus deren Darstellungen abkupfern, um das
Vorgefundene dann auf sich selbst zu beziehen. Das Resultat dieser literarisch
wie moralisch höchst fragwürdigen Prozedur ist eine wenig überzeugende „Literatur aus zweiter Hand“, unverbindliche
Belletristik, parfümierte Fiktion. Ihre „Securitate-Gestalten“ gleichen den
blassen Schemen-Wesen aus Platons Höhlen-Gleichnis, die auch nur Produkte einer
verfehlten Wahrnehmung sind.“ In: Die Zeit der Chamäleons, 2014.
[12] Temeschburg war um
1979, als ich Rumänien verließ, um erst 30 Jahre später für wenige wieder „heim
zu kehren“, eine Kultur-Metropole mit vielen feinen, gebildeten Menschen, mit
deutschen Zeitungen und einem deutschen Staatstheater. Es wurde gelesen,
gedichtet und gedacht – und es wurde sehr genau gelesen. Man kann den Deutschen
Temeschburgs und den Banater Schwaben aus den umliegenden Dörfern sicher nicht
den Vorwurf machen, Herta Müllers Verunglimpfungen in „literarischer“, garniert
mit den weitsichtigen Interpretationen des linken Hasspredigers F. C. Delius
wehrlos hingenommen zu haben. Die Deutschen, deren Ehre auf einen Schlag
beschmutzt worden war, deren tradierte Werte belletristisch und auf vulgäre Weise
in den Dreck gezogen wurden, reagierten mit Ablehnung und Protest, wie bereits
dargelegt, sowohl vor Ort, als auch in der Bundesrepublik Deutschland in der
„Banater Post“, genauer in der letzten Ausgabe des Jahres 1984, nachdem F. C.
Delius Schmäh-Rezension – dazu noch in eigener Sache – erschienen war.
Da
der Bericht einer unmittelbaren Rezeption recht differenzierter Art
gleichkommt, zitiere ich ihn an dieser Stelle ausführlich. Wesentliche Aspekte
der jahrzehntelangen Kritik an Herta Müllers Art, „Literatur“ gegen den guten
Geschmack zu fabrizieren, sind hier bereits vorweggenommen, nicht nur durch das
besondere Hervorheben – der auch von mir an mehreren Stellen thematisierten – krankhaft anmutenden Obszönität.
„Eine
Apotheose des Häßlichen und Abstoßenden. Anmerkungen zu Herta Müllers
„Niederungen“. Herta Müller wurde am 17. August 1953 im Banater Nitzkydorf
geboren. Das Gymnasium besuchte sie in Temeschburg. Von 1973-1976 studierte sie
an der Temeschburger Universität Germanistik und Romanistik und arbeitete
anschließend – als Deutschlehrerin an einer Temeschburger Schule. 1981 wurde
ihr der Förderpreis des Adam-Müller-Guttenbrunn-Literaturkreises Temeschburg
zugesprochen. Anfang 1982 veröffentlicht H. Müller im Bukarester Kriterion
Verlag ihren ersten Prosaband „Niederungen“ und erhielt dafür den Literaturpreis
des Kommunistischen Jugendbundes Rumäniens und einen Debütpreis des rumänischen
Schriftstellerverbandes. Derselbe Band erschien 1984 im Rotbuch Verlag Berlin
(West). 1984 veröffentlichte sie bei Kriterion ihr zweites Buch, „Drückender
Tango“. Es ist für einen deutschen Autor aus Rumänien seit Ceaușescus
Minikulturrevolution der frühen siebziger Jahre sehr schwer, schier unmöglich,
im Westen etwas zu veröffentlichen. H. Müller ist nach Nikolaus Berwanger (mit
"Steingeflüster - Lyrische Bekenntnisse eines Rumäniendeutschen",
Olms-Verlag Hildesheim 1983) die zweite Banater Schreibende, der der große
Schritt in den Westen gelingt. Und das mit ihrem Erstlingswerk. Man staunt und
sucht Erklärungen. Mit dem Prosa-Förderpreis des AMG-Literaturkreises erntete
H. Müller erste literarische Lorbeeren. Dieser Preis wird alljährlich nach
Abschluß der Sitzungsperiode für die besten vor den Kreismitgliedern gelesenen
Arbeiten verliehen. Stimmberechtigt sind alle Mitglieder, und bei der Wahl gibt
es, wie man erfährt, keinen Zwang, was ja bei den derzeitigen Banater
Verhältnissen keinesfalls selbstverständlich ist. Die Fairness gebietet, dies
im Falle H. Müller zu unterstreichen, denn sie erhielt bei der Preisverleihung
48 Stimmen, während der Zweitplazierte nur 8 Stimmen auf sich vereinigen
konnte, und auch der parallel gekürte Lyrik-Förderpreisträger brachte es nur
auf 23 Stimmen. Alle diese Angaben sind der Temeschburger "Neuen Banater
Zeitung" (NBZ) vom 23. 5. 84 entnommen. Am 24. 5. 81 veröffentlichte der
NBZ-Kulturbote eine Kurzgeschichte der Preisträgerin unter der Überschrift
"Das schwäbische Bad", die übrigens auch in den Band
"Niederungen" aufgenommen wurde. In dieser von der NBZ als
"Satire" bezeichneten Geschichte wird über das Baden in einer
schwäbischen Familie erzählt. Sohn, Mutter, Vater, Großmutter und Großvater
baden in der angeführten Reihenfolge in demselben Wasser und reiben sich beim
Reinigungsvorgang Schmutznudeln von der Haut, die die Autorin mit viel Sinn
fürs ekelerregende Detail beschreibt. Ein
Sturm der Entrüstung fegte nach der Veröffentlichung über das schwäbische
Banat. Die zweifellos auch
literarisch leidgeprüften Banater Schwaben begehrten auf, lehnten die
Verunglimpfung entschieden ab. Ein redaktioneller Aufsatz in der NBZ vom
21. 6. 81 erlaubt Rückschlüsse auf das Ausmaß der Empörung: "Wir
erhielten Briefe, die nicht bloß' Beleidigungen der Autorin (und anderer)
enthielten,
sondern auch böseste Beschimpfungen, ja sogar Drohungen." Unter
den vielen ablehnenden Stimmen, die sich selbst die NBZ genötigt sah zu
veröffentlichen, ist die mahnende Warnung des betagten ehemaligen Journalisten Nikolaus Haupt, in der NBZ vom 5.
7. 81, besonders bemerkenswert. Er
sagt unter anderem: „Es mag vieles
unrichtig gewesen sein bei uns Schwaben
in der Vergangenheit. Aber die totale Entwurzelung,
die den Grundton bei den Arbeiten des AMG-Literaturkreises in der verflossenen Saison
bildete, hat mich aufs Tiefste erschreckt ... Offenen Protest löste H. Müllers Kurzprosa über das schwäbische
Bad aus, wobei dem Literaturkreis
nicht der Vorwurf erspart werden
kann, der Autorin sogar einen Literaturpreis
zugesprochen zu haben. Wenn man
bedenkt, daß solches in der Zeit vor sich geht, in welcher die deutschen Menschen in diesem Landstrich vielleicht wie noch nie zuvor eines inneren Haltes und des Glaubens an den eigenen Wert bedürfen, ist es verständlich, daß die Herausstellung dieser Schreibenden und der Grundton der Laudatio,
die bei der Preisverleihung auf diese
Literatin gehalten wurde, in noch
gesunden Schichten unserer deutschen
Mitbürger Mißmut, Ablehnung und
empörten Widerspruch ausgelöst haben. Das umso mehr, als die rumänische Gegenwartsliteratur
in ihrer beispielgebend bewußt volksbejahenden Haltung auch den jungen
Autoren des Literaturkreises sowie einer H. Müller kaum unbekannt geblieben sein
dürfte."“– Eine mutige, sehr beachtenswerte Stimme eines in der alten Heimat lebenden Kenners der Lage! Richard
Wagner, der nicht nur literarischer Weggefährte
H. Müllers ist, führte in seiner Laudatio
anläßlich der Preisverleihung unter anderem
aus (NBZ vom 7. 6. 81): "Als ich, als wir, auch ... H. Müller, zur Welt
kamen, waren die Deutschen schon da.
Sie nannten sich Landsleute und
lebten in Dörfern, die ihnen ein bißchen zu groß geraten waren. So fand sich in diesen Dörfern auch Platz für
andere, die keine Deutschen waren...
Die Deutschen, unter denen wir
aufwuchsen, hießen Vater und Mutter
und Tante und Onkel. Unter ihnen waren
auch die ersten Nazis unseres Lebens... Nein, diese Deutschen dachten nicht nach … ,Nein, nachdenken haben wir von diesen Deutschen nicht gelernt ...
" Die einleitende simple
Erklärung der Anwesenheit rumänischer Siedler
in den deutschen Dörfern des Banats
nach dem Kriege unterstreicht des Laudators
selbstkritische Aussage über mangelhaft entwickeltes Denkvermögen zur Genüge. Der
Dankrede H. Müllers ist zu
entnehmen: „... Die ständige Angst vor
dem Assimiliertwerden des ,kleinen
Häufchens', wie sich die Schwaben so gern bezeichnen, ist 'nichts als eine
Rechtfertigung für ihren Ethnozentrismus. Der Kult, den sie aus den imaginären Werten: Ordnung, Fleiß und Sauberkeit
machen, Werte, die ihnen und nur ihnen zugeschrieben werden dürfen, ist nichts
als eine fadenscheinige Rechtfertigung für ihre Intoleranz. Meine Verstörung
ist das Produkt dieser ethnozentrischen, imaginären Werte ... " Es könnte auch egozentrischer Nihilismus
sein, der Unordnung, Faulheit und Schmutz literarisch verklärt und begründet,
wäre hinzuzufügen. All dies wäre möglicherweise als kleiner, örtlicher
literarischer Skandal im Temeschburger Sand verlaufen, hätte nicht das
„Kulturinstitut der BRD“ (Goethe-Institut)
in Bukarest Herrn Friedrich Christian
Delius, der sich selbst als "freier
Mitarbeiter der Klassenkämpfe" bekennt und als Schriftsteller Texte
für Leute schreibt, „die bewußt oder
weniger bewußt ein Interesse zur
Veränderung im Sinne des
Sozialismus“ haben (Delius über Delius in der NBZ vom 26. 10. 83), als Gast
des AMG-Kreises nach Temeschburg gebracht. Dem in der NBZ veröffentlichten
Interview sind außer den klassenkämpferischen
Selbstbekenntnissen im stalinistischen
Jargon der frühen fünfziger Jahre
auch noch weitere Einzelheiten zu
entnehmen. Man erfährt von einer Klage
der Siemens AG gegen eine Schrift Delius', in der dieser behauptet, der Elektroriese wäre an der
"Installierung der elektrotechnischen Anlagen für das KZ Auschwitz
beteiligt" gewesen; das "Gericht hat (in dieser Frage, aber)
zugunsten von Siemens entschieden". "Arbeiter kommen so gut wie nie
zu (seinen) Lesungen", erfährt man aus dem Interview ebenso wie die
Tatsache, daß Delius am 6. März die Grünen gewählt hat. In Verbindung mit H. Müller ist die Aussage
Delius', daß er "lange Zeit Lektor im Rotbuch Verlag" war, zweifellos
bedeutungsvoll, da ihre "Niederungen" bekanntlich in diesem Verlag
erschienen sind. Dieses Buch hat hierzulande, ebenso wie die
Badgeschichte im Banat, Staub aufgewirbelt, banat-schwäbische Ablehnung
erfahren und Empörung ausgelöst. Hauptthema von H. Müllers
Erzählungen sind die Banater Schwaben und das schwäbische Dorf. Sie
werden literarisch dargestellt beziehungsweise entstellt, sie werden
literarisch gestaltet beziehungsweise verunstaltet. Dabei ist ihr jedes Mittel recht,
kein Ausdrucksmittel zu vulgär. Sie verunglimpft ihre Landsleute, ihre Sippe,
ihre nächsten Angehörigen. Sie schwelgt in der Darstellung des Häßlichen, des
Abstoßenden, des Widerlichen und des Ekelerregenden - des Ekels schlechthin.
H. Müller soll angeblich auf den 135 Textseiten der "Niederungen",
laut Delius' Rezension im Spiegel Nr. 43/84 und ebenso auch gemäß der Betrachtung von Gerhardt Csejka in
der "Tribuna
Romaniei" vom 1. 10.84
die Welt der Erwachsenen durch die Brille eines Kindes sehen. Der in der "modernen" Literatur
Unbewanderte, nicht Belesene, fragt sich allerdings, ob Zoten tatsächlich dem
Denken gesunder Kinder entspringen und ob das Verpflanzen von krankhaften
Gedankengängen Erwachsener in
Kinderköpfe alleine mit dem Hinweis auf literarische Freiheit zu rechtfertigen
ist. Inhaltsangaben über die „Niederungen“
zu machen ist schwierig, für viele der darin zusammen gefaßten Erzählungen
praktisch unmöglich. Über Satz- und Absatzzitate kann aber dem Leser zumindest
einiges von H. Müllers Ideengut vermittelt und bekanntgemacht werden. Der
Erzählung "Meine Familie" (S. 15) ist zu entnehmen: „... Mein Großvater hat den Hodenbruch. Mein
Vater hat noch ein anderes Kind mit einer anderen Frau... die Leute sagen, daß
ich ... von einem anderen Mann bin ... Die anderen Leute sagen, daß meine
Mutter von einem anderen Mann ist und daß mein Onkel von einem anderen Mann
ist, aber nicht von demselben anderen Mann, sondern von einem anderen ... Mein
Urgroßvater fuhr jahraus, jahrein jeden Samstag in eine kleine Stadt ... Die
Leute sagen, daß er sich in dieser kleinen Stadt mit einer anderen Frau abgab
... Man sah ihn nie mit dieser anderen Frau, aber sie konnte, so sagen die
Leute, nichts anderes als Badhure sein, weil mein Großvater sich nie in der Öffentlichkeit
mit ihr zeigte ...“ Weitere Ergebnisse von Ahnenforschung dieser Art und
familiäre Interna ziehen sich wie ein roter Faden durch das Büchlein. Aber auch
sonstige Beobachtungen stehen diesen gegenüber nicht zurück. „Ich
wische mir mit dem Klopapier trotzdem den Hintern ab und
schaute in den Ausschnitt und sah den Kot, in dem weiße Würmer krochen. Ich sah die
kleinen schwarzen Kotknollen und wußte, daß Großmutter wieder
Verstopfung hat, und sah den lichtgelben Kot meines Vaters und den
rötlichen Kot meiner Mutter. Ich suchte den Kot meines Großvaters, und Mutter
schrie meinen Namen in den Hof, und als ich endlich vor
ihr im Zimmer stand, hörte sie auf, ihren Strumpf das
Bein hinaufzurollen, und gab mir eine Ohrfeige, du hast zu antworten,
wenn ich dich rufe“. (S. 45): Exkremente und ihre
Ausscheidung werden auch an anderen Stellen literarisch gestaltet: „Ich
hörte den Urin, den Heini in den Nachttopf plätschern ließ ... Ich sah Heini,
wie er den Nachttopf in der Hand hielt und mit eingeknickten Knien dastand. Und
mit der anderen Hand hielt er sein Glied. Es war sehr weiß im Schein des
Blitzes. Ich mußte auch pissen. Ich stand auf und setzte mich über den Topf,
und ich zog den Bauch ein, um das Geräusch des Urins zu verhindern ... Es rann
lauwarm aus mir. Es rauschte ...“(S. 48). Oder an anderer Stelle: „ ...
Dann trug Großmutter den vollen Nachttopf in den Hinterhof und ließ eine Kette
aus Tropfen hinter ihrem Gang im Zimmer, im Vorzimmer, im Gang, im Hofe. Auch
ihr Daumen war naß geworden. Tagsüber stand der Nachttopf unter dem Schemel
zwischen den Ehebetten. Er war mit einer Zeitung zugedeckt, und man sah ihn
nicht, aber man roch 20 ihn, wenn man das Zimmer betrat. Jede Nacht hörte ich
im Nebenzimmer Großmutters Urin in den Nachttopf rauschen. Wenn es nicht gleich
laut und mit kleinen Unterbrechungen rauschte, wußte ich, daß jetzt Großvater
über dem Nachttopf stand ... „ (S. 83).H. Müllers Erzählkunst erstreckt
sich auch noch auf andere Bereiche: „Mein Vater hat seine Leber ausgekotzt. Sie
stinkt dort im Eimer wie faule Erde“ (S. 35). Ein weiteres Thema:
" ... Die heiße Luft aus Käthes Bauch riecht nach faulen Birnen ... Die Tante
stöhnt: Der Vater keucht. Das Bett zuckt in kurzen Stößen aus dem Holz ... Die
Tante kichert, der Vater flüstert... Der Vater steigt barfu ß ... hoch. Sein
Hemd ist offen. Sein Gehen riecht nach faulen Birnen ... " (S. 98). "
... Ich
seh' Käthes blaues Höschen mit dem gelben Fleck aus faulen Birnen zwischen
ihren Schenkeln... " (S. 99). " ... Der Fleck an Käthes Höschen ist
naß und dunkelbraun ... " (S. 100). " ... Der Sitz ist noch warm von
den Schenkeln der Tante und riecht nach faulen Birnen ... " (S.102).
" ... Hinter der Zimmerwand ächzt das Bett in kurzen Stößen. Die Mutter
stöhnt. Der Vater keucht. Die Ebene ist vollgehängt mit schwarzen Betten und
mit faulen Birnen ... "(S.102-103). Als Nebenthemen werden noch Tierquälerei, Kinderprügeln, Totenverachtung
und anderes mehr behandelt. Immer wieder mit häßlichen, abstoßenden Details, rabulistisch beschrieben. Gelinde
gesagt, Aneinanderreihungen von Geschmacklosigkeiten, die der Menschenachtung
und Menschenwürde hohnsprechen und die die krankhafte Ablehnung, Verachtung und den Haß der Autorin gegenüber
ihrer Familie und ihrem schwäbischen Volksstamm zum Ausdruck bringen. Delius bewertet das Buch in seiner
bereits erwähnten Spiegel-Rezension als "ein mitreißendes literarisches
Meisterstück". Auf der Bücher-Bestenliste des Südwestfunk-Literaturmagazins für
September soll es Platz 8 eingenommen haben (NBZ vom 23. 9.
84).
Die Wertungskriterien, nach denen Delius sein Urteil fällt,
verrät er uns selbst. Er erkennt aufgrund der Lektüre von H. Müllers
Buch,
"das deutsche Dorf, es ist, mit einem Wort, die Hölle auf Erden".
Er hat das "grauenvolle Landleben der Banatschwaben"
erfaßt und schreibt dies nicht Ceaușescus Sozialismus, sondern
einem Deutschtum zu, "das allein auf den
Sekundärtugenden Gehorsam, Ordnung, Sauberkeit,
Fleiß, Frömmigkeit. . . auf Deutschdünkel,
deutscher Inzucht ... " beruht. Er erkennt mit seltenem Weitblick,
daß " ... die Misere der Auslandsdeutschen im Osten nicht mehr allein der
offensichtlich katastrophalen wirtschaftlichen Lage und der Einschränkung von
Grundrechten" zuzuschreiben ist. Sollten die Banaterdeutschen Arbeiter
Delius' Lesungen auch künftig, trotz seines schwäbischen Engagements,
fernbleiben, er dürfte sich nicht wundern. Für seine Gesinnungsgenossen vom
SWF-Literaturmagazin gilt wohl dieselbe Realitätsferne und Verblendung. G.
Csejkas Lob in der „Tri buna Romaniei“ (1. 10. 84) ist staatlich gesteuert. Man
fördert den Aufbau und Zerfall des
Deutschtums aus seinem Inneren heraus. Hätte H. Müller ähnlich über ihre
rumänischen Mitbewohner geschrieben, man hätte sie in Rumänien gehenkt. Auch
jeden Rumänen, der so über sein Volk und sein Land urteilen und schreiben würde. Vergleichbare Schriften mit
rumänischer Zielrichtung hätte man nie im Ausland veröffentlichen dürfen. H.
Müller ist eine der wertvollsten
Mitarbeiterinnen der Bukarester ZK-Propagandaabteilung
und anderer Departements ... Sie
schädigt das Image des Auslandsdeutschen im Mutterland, dessen Hilfe und
Unterstützung im Banat und in Siebenbürgen so nötig sind. Deshalb durfte sie
ihr Erstlingswerk im westlichen Ausland veröffentlichen, ein Vorrecht, das in
der Regel nur sehr bekannten, besonders linientreuen Literaten zusteht.
Sie weilte während der Frankfurter Buchmesse in Deutschland, gab Interviews und
soll hinter vorgehaltener Hand auch über Schwierigkeiten mit der rumänischen
Geheimpolizei erzählt haben. Auch Delius weiß in seinem Spiegel-Aufsatz zu
berichten, sie werde "von der Politik Ceaușescus ... schikaniert".
Kenner rumänischer Verhältnisse werden solche Hinweise als frei erfunden abtun
oder als eine nicht unbedingt neue Erfindung abwinken. Sie könnten im Hinblick auf die
künftige Verpflanzung H. Müllers in den Westen in Umlauf gesetzt worden sein,
denn von hier könnte sie ihren Auftraggebern noch bessere Dienste leisten bei
der wirkungsvollen und nachhaltigen Schädigung des Rest-Deutschtums in
Rumänien. Es dürfte unter diesen
Vorzeichen nur mehr eine Frage der' Zeit sein, ehe man eine Banater Belebung
für die "moderne" Literaturszene bestimmter Kreise hierzulande
verzeichnen wird. Hinter diese Betrachtung war der abschließende Punkt
gesetzt, als der Bayerische Rundfunk (11. Programm) am 18. 11.84, um 18 Uhr,
ein Gespräch von Thomas Zenke mit H. Müller ausstrahlte. Davor erging die
Mitteilung, daß ihr der Förderpreis des Bremer Literaturpreises
verliehen worden ist. H. Müller hat in diesem Gespräch mit der ihr
eigenen "Sprach kraft" (Zenke über Müller) und "Radikalität der
Sprache" (Müller über Müller) sowie mit ihren tiefgreifenden Kenntnissen
bundesdeutscher Verhältnisse festgestellt, viele Leute in der Landsmannschaft
der Banater Schwaben seien gewesene Nazis, sie führten eine faschistoide
Sprache und sie würden ihre Landsleute, "die' auswandernde Bevölkerung,
die Leute, die aus Rumänien herkommen, bewußt im Getto halten, weil es in ihrem
Interesse ist, daß diese Leute im Ghetto
leben
und sich nicht anpassen“. Bemerkenswert ist an diesen Behauptungen die Unbekümmertheit
(?!), mit der bundesdeutsche Rundfunksender solche
Anschuldigungen unwidersprochen ausstrahlen, denn auch
der Deutschlandfunk hat am 7. 10. 84, um 16 Uhr, ein Gespräch von Zenke mit H.
Müller gesendet, in dem ähnliche Anschuldigungen ausgesprochen wurden. Obgleich
H. Müller im Glashaus sitzt, wirft sie mit Steinen. Trotz ihrer unübertroffen vulgären
Ausdrucksweise beanstandet sie die Sprache ihrer Kritiker. Sie klagt die
politische Vergangenheit anderer an, um von ihrer Gegenwart abzulenken. Pharisäisch-verlogen
spricht sie vom landsmannschaftlich geförderten Gettodasein der Banater
Schwaben hierzulande, während sie bemüht war und ist, sich für ihr
"literarisches" Tun mit allen Mitteln einen Bevölkerungshintergrund
zu sichern, deutsche Menschen vom Mutterland zu isolieren, trotzdem sie den
(baldigen) Zeitpunkt ihres Absprungs schon eingeplant hat. Ist es
verwunderlich, daß die Schwaben im Banat - und nicht nur dort - sie ablehnen
und wie sie selbst gesteht, sogar beschimpfen? Suum cuique! … Jedem das Seine!
H. Schneider. Soweit das Zitat.
Ein prägnanter Bericht! Alle wesentlichen
Aspekte wurden bereits zu diesem Zeitpunkt klar erkannt, betont, antizipiert,
wie aus meiner Feder. Als ich später – ohne
diese Ausführungen zu kennen - meine
Essays zu „Niederungen“ schrieb, aber darauf verzichtete, die Texte in
„Symphonie der Freiheit“(2008) oder in „Allein in der Revolte“ (2013)
einzubauen, da es konzeptionell nicht passte, kam ich zu den gleichen Erkenntnissen, eben weil jeder auf der
Grundalge der Logik und des gesunden Menschenverstandes Vorgehende zu diesen
Ergebnissen gelangen muss, ausgenommen tendenziöse und gekaufte Rezensenten
sowie Hanswurst-Politiker, die bereit sind, jede – auch noch so verlogene –
Maskerade mitzumachen. Wie mein späterer, in jahrelangen Aufklärungskampagnen
formulierte Protest auch, hat diese – an
entlegener Stelle artikulierte und veröffentlichte – Gegenhaltung die
bundesdeutsche Öffentlichkeit nicht erreicht, weder die so genannte
Forschung, noch die Politik, denn die Position wurde von der anderer Sicht
großer Medien überlagert und übertönt. Nachdem
die Linken ihr mieses Spiel gemacht hatten, wurde die Stafette – der KAS der
CDU und somit den Konservativen übergeben, die das in mehrfacher Hinsicht
obszöne Ding weiter trieben.
[13] Den Fall des früh verstorbenen Freundes aus
dem Oppositionskreis OTB in Temeschburg, der Keimzelle der späteren freien
Gewerkschaft SLOMR, schildere ich in dem – von der Literatur-Mafia fünf Jahre
verhinderten - Werk „Allein in der
Revolte“. Das Opfer des Stalinismus (nach dem Ungarn-Aufstand 1956)
prallte mit seiner antikommunistischen Aufklärung im - von der linken Presse
dominierten - Deutschland um 1981 unverstanden ab.
[14] Das populäre
deutsche Staatsoberhaupt Horst Köhler, Angehöriger der deutschen
Volksgruppe aus Bessarabien und selbst ein Vertriebener, ein Flüchtling,
hätte – wie von mir seinerzeit angemahnt
- sich dieser polarisierenden, spaltenden
und ausgrenzenden Thematik annehmen können, damals, im Juli 2009, als Nobelpreis-Kandidatin in Namen der BRD Herta
Müller ihre Hetze gegen die Banater Schwaben in der ZEIT wieder aufnahm.
Geschehen ist nichts. Die Politik tolerierte den Fauxpas erneut,
um so von der eigenen Mitverstrickung und dem eigenen Versagen abzulenken.
[15]
Eine Klarstellung zum Thema Hetze nahm ich in der oben zitierten
Debatte ebenfalls am 24. Februar 2009 vor unter: http://www.siebenbuerger.de/forum/allgemein/736-richard-wagner-verunglimpft-carl-gibson/seite2.html . Dort
zitierte ich auch gleich weiterführend die damalige Fassung meiner Ausführungen
zur „Grabrede“. „Hetze
ist das Prinzip, das den Deutschen den Nationalsozialismus eingebrockt hat und
die Verbrechen des Dritten Reiches mit 55 000 000 Toten im Zweiten Weltkrieg.
Hetze ist ein äußerst destruktives
Prinzip, ganz egal gegen wen sich die Hetze richtet. Trennung,
Spaltung Ungeist, Krieg, Bürgerkrieg und Verbrechen aller Art beginnen mit
„Hetze“ der Menschen gegen andere Menschen.
Ich habe auf
das Gegenprinzip gesetzt, auf das Modell des Symphonischen Zusammenklangs - und
ich
habe Herta Müller bereits im August 2008 in einem SbZ-Kommentar öffentlich
aufgefordert, sich von der in „Niederungen“ entfalteten Hetze gegen ihre
Landsleute ein für alle Mal zu distanzieren. Sie hat das bisher
ignoriert. Wenn die Distanzierung erfolgt, dann habe ich auch nichts gegen
Literaturpreise einzuwenden, die ihr nur für literarische Kreationen
zugesprochen werden. Nicht zu dulden ist
allerdings das Vorgehen öffentlicher Institutionen, das falsche und höchst
gefährliche Prinzip Hetze auch noch prämierend zu sanktionieren. Mir geht es auch nicht um den Namen Herta
Müller, lediglich um das Prinzip. (Deshalb habe ich auch nicht Richard
Wagner um Distanzierung ersucht, noch andere Autoren aus der Region
angegriffen.) Die falschen Signale aus Niederungen sind das Problem - und ihre
fatale innenpolitische Wirkung. Die Herausgeber des Nachrichtenmagazins „DER
SPIEGEL“ aus Hamburg werden es sich seinerzeit genau überlegt haben, ob sie die „Niederungen“-Rezension von F. C.
Delius drucken und in Umlauf bringen, wo das Banat aus der Sicht von Herta
Müller und F. C. Delius als „Hölle“ auf Erden erscheint, als eine Art Sodom und
Gomorra der Neuzeit, wo sich die Menschen hassen... Ich bin in keiner Hölle
aufgewachsen, weder familiär, noch sozial. (An die Teilnehmer gerichtet: Erst lesen, dann reden! Und auch einige
meiner Fragen beantworten bzw. Identität lüften, damit auch ich weiß, wer
hinter den Decknamen steht. Who is who? Wer Wahrheiten vertritt, kann dies auch
öffentlich tun! Oder? Meine Vita ist ein offenes Buch - ob sympathisch
oder nicht. Die Wahrheit ist nicht immer allen sympathisch! Ich empfand
die Art der Verunglimpfung meiner Heimat Banat und meiner „deutschen Identität“
als „Hetze“ - und so sehe ich es auch heute noch. Auch der „Spiegel“ hat sich
von solchen Praktiken (überzogene Polemik gegen F.J. Strauß) nie distanziert.
Auf die vielen Vorwürfe auf einmal aus dem Munde (…) kann ich auf einen Schlag
nicht eingehen. Aber ich werde darauf zurückkommen, wenn diese Diskussion noch
anhalten sollte. Mich auf einmal zum „psycho-pathologischen Fall“ erklären zu wollen,
finde ich billig, sehr billig! Was ich davon halte, aus dem Verborgenen mit
Schmutz zu werfen, das habe ich bereits im August dargelegt. Außerdem habe nicht etwa ich die
psycho-pathologische Sichtweisen zur Literatur umgemünzt. Wer war es wohl, der
Zerr-Perspektiven einbrachte? Damit
noch mehr Leser erfahren, wie Herta Müller mit ihrer Heimat umging (auch die
Verantwortlichen von der KAS-Stiftung), hier noch einige Anmerkungen zur „Grabrede“, eine Geschichte, die ich
als verhängnisvoller ansehe, als das seinerzeit sehr kontrovers diskutierte „schwäbische Bad“.
[16] Diese angeblichen Drohungen an die Adresse
der – mit dem Segen der KP – ausgewanderten Kommunisten rund um Herta Müller
und Richard Wagner sind frei erfunden und wurden medial eingesetzt,
inszeniert, um über Nacht, wie ich es
später darstellte, aus dem „roten Saulus“, einen „schwarzen Paulus“ zu machen!
[17] Diese Fragen warf ich Jahre vor dem Nobelpreis auf,
auch nach dem Erscheinen der „Symphonie der Freiheit“, (2008), jenem Werk, das
gut gewahrte Tabus der Linken lüftete und der Selbstinszenierung der ehemaligen
Kommunisten aus Ceaușescus Partei ein für alle Mal ein Ende bereitete. Herta
Müller hat sich nie entschuldigt und nie von den destruktiven Prinzipien Hass
und Hetze distanziert.
[18] Besonders krass
ist die
Diskrepanz zwischen Wirklichkeit und konstruiertem Etwas, wenn Herta Müller
über Dinge und Phänomen schreibt, die sie nicht kennt, etwa über Securitate, Folter, Hunger etc. Das Abgleiten ins Absurde (etwa ihre –
von mir inspirierte – Huren-Eier-Folter-Geschichte
– wenn sie im Selbststilisierungswahn
sich – völlig aus der Luft -zur „Staatsfeindin“
der Ceaușescu-Diktatur hoch schaukelt. Da sie vor nichts Respekt hat, nie
Ehrfrucht zeigt, noch Empathie, fällt es ihr auch nicht schwer, Begriffe zu missbrauchen, etwa den
Ausdruck „Terror“, den sie auch
erlebt haben will! Besonders krasse Exempel dieser Zerrbild-Produktionen und „Fratzen“, die nichts mit Kunst zu tun
haben, habe ich in „Die Zeit der Chamäleons“, 2014, präsentiert.
[19] Ein Klassiker des Ressentiments aus dieser
Schublade ist der „Faschismus-Vorwurf“
an die Adresse der Banater Schwaben, den die ahistorisch vorgehende, jenseits
von Verstand und Vernunft operierende Herta Müller sogar im deutschen Fernsehen
– als privilegierte Westreisende Jahre vor ihrer Umsiedlung 1987 – den Menschen
in der Heimat und den bereits ausgesiedelten Landsleuten aus dem Banat
undifferenziert-dumm an den Kopf warf … und seinerzeit auch mich erreichte,
den Dissidenten aus dem kommunistischen
Gefängnis Ceaușescus, der - als freier Gewerkschaftssprecher der SLOMR - gerade
dabei war, über die CMT und die ILO der
UNO das Ceaușescu-Regime wegen grober Menschenrechtsverletzungen mittels einer
Beschwerde an den internationalen Pranger zu stellen. Später drehten
die Konvertiten und Wendehälse die Parole um, den Ahnungslosen des Westens
signalisierend, die böse „Securitate“ hätte sie als „Faschisten“ verfolgt –
typisch für alle Opportunisten: einmal so, einmal anders!
[20] Wie „verrückt“
ist Herta Müller eigentlich? Danach fragte ich mehrfach! Ist die Frucht ihrer „Verrücktheit“
pathologischer Natur, ist Herta Müller eine Kranke, die schreibt, dann ist ihr
Endprodukt – aus meiner Sicht – keine Kunst, sondern nur eine „Fratze“.
Erfreut sie sich aber bester Gesundheit
und agiert nur nach Geschmack und Laune,
rücksichtlos lügend, täuschend, plagiierend, jenseits von Verstand und Vernunft,
ahistorisch und irrational, dadaistisch absurd, wobei sie beschimpft, beleidigt
und kränkt, dann ist das nach meiner Auffassung von Geist und Kunst, Anstand
und Würde, nur eine ethisch-moralisch verwerflich handelnde Person mit
schlechtem Charakter und ausgeprägter Bosheit und extremer Menschenverachtung.
Die eine wie die andere Sichtweise disqualifiziert sie als
Nobelpreis-Kandidatin, da der Nobelpreis in den Bereichen „Literatur“ und
„Frieden“ nach dem Vermächtnis Alfred Nobels ethisch definiert ist. „Verrücktheit“
darf in einer funktionierenden Demokratie kein Mittel sein, andere in ihrer
Freiheit und Selbstbestimmung zu behindern, einzuschränken oder auszugrenzen. Vgl. dazu auch meinen Beitrag: „Nur Narr, nur Dichter“!? Literatur aus dem Narrenhaus Oder
Wie „verrückt“ ist Herta Müller wirklich?“ „Die Zeit ist reif,
um auch dieses Tabu anzugehen – psychopathologisch!
In
der Literaturwissenschaft ist es nicht unüblich, nach psychopathologischen
Antrieben und Komponenten einzelner Autoren zu fragen. Oft erörtert wird das
Makro-Thema „Genie und Wahnsinn“ –
nicht erst seit Lombroso – in der Regel im Zusammenhang mit der Biographie und
dem Spätwerk großer Dichter und Komponisten wie Nietzsche, Lenau oder Schumann.
Bei Herta Müller entfällt jedoch die Kategorie „Genie“. Was in jener – noch zu
erfolgenden – Diskussion ansteht ist das Thema „Wahnsinn“ als literarisches Sujet und dahinter – als
charakteristische Eigenheit der Autorin die Paranoia,
wobei erst am Ende einer solchen Untersuchung Einschätzungen und Urteile
zulässig sind. Alles andere sind Vorfragen dazu, Hypothesen wie: „Nur
Narr, nur Dichter“!? Kann man als Dichter das Zerrbild einer Welt
darstellen, ohne selbst verrückt zu sein? Oder sind die verzerrten
Weltdarstellungen, wie man sie zuhauf in Herta Müllers Gesamtwerk findet, mehr
als nur Emanationen einer verschrobenen Weltsicht? Oder sind sie – wie bei den
nach einer Syphilis-Ansteckung durch „Paralyse“
gezeichneten Dichter- und Musik-Genies – unmittelbare Auswirkungen einer
Geisteskrankheit? Pietät und Empathie verbieten es, bei noch lebenden Personen
nach derlei Implikationen zu fragen. Doch wie pietätsvoll agierte Herta Müller,
in deren Werk selbst Personen aus dem
nächsten Familienkreis mit dem Stigma der Geisteskrankheit und des Wahnsinns
versehen durch ihre „Literatur“ eilen? Ein heikles Thema und zugleich ein
brisantes. Einer der frühen Wasserträger Herta Müllers, der übrigens
seinerzeit, als ich im antikommunistischen Widerstand agierte, bei der
Securitate „unterschrieb“, scheute sich nicht, die von mir – bisher vermiedene
Kategorie des „Pathologischen“ bzw. des „Pathologisierens“ auf mich zu
beziehen, indem er mir öffentlich vorwarf, ein „pathologischer Neider“ zu sein. Als „Gegenentwurf“ zu Herta Müllers Werk, in dem es nichts gibt, um was
ich sie beneiden würde, habe ich ein tausend Seiten starkes Opus vorgelegt, in
welchem ich die selbst intensiv durchlebte Welt des real existierenden
Sozialismus als Spät-Stalinismus und Ceaușescu-Kommunismus aus der Sicht eines
Oppositionellen geschildert habe, als „realistisches“ Zeitgemälde, historisch
wahrheitsgetreu, wissenschaftlich überprüfbar – und eben nicht als das teils
groteske, teils absurde „Zerrbild“ wie aus einem Hohlspiegel, das Herta Müller
in ihrer fiktiven Literatur vorlegt. Meine Welt – vom Dorf, über Temeschburg
und Bukarest – war keine Irrenanstalt mit verwirrten Gestalten aller Art in
absurden Verstrickungen, sondern eine echte, differenziert dargestellte
Erfahrungswelt, nicht mit blassen Schemen, sondern mit leibhaftigen Menschen zwischen
Lust und Leid mitten im Leben. „Nur Narr,
nur Dichter“!? Dürfen Dichter lügen? Die
Frage stellt man sich in der Geisteswissenschaft seit Platon und bis hin zu
Nietzsche. Einige meinen, Dichter logen immer schon und lügen per se, a priori,
indem sie dichten. Andere aber
verwechseln „Dichtung und Wahrheit“, wenn sie als wild gewordene Poeten im
Furor und in Selbstvergessenheit auch die eigene Biographie erdichten,
Verfolgungs-Mythen und Legenden erfinden, nur um sich selbst aufs Podest zu
katapultieren.
Herta Müllers großer Fehler besteht darin, dass sie
ihren „Lebenslauf“ umgedichtet und die
Öffentlichkeit dabei hinters Licht geführt hat. Wäre sie bei ihren „Verrücktheiten“ in fiktiver Form geblieben, hätte
man ihr nicht mehr vorwerfen können, als den unseligen Geist der Destruktivität
wie Negativität, der sich schwarz durch ihr Werk zieht und die vielen
sprachlich-stilistischen Mängel und denkerischen Defekte ihrer Literatur. Doch
nun, bei frechem Lügen und Täuschen
ertappt, ist sie endgültig erledigt, am Ende. Die lange als schick und so
seiend von weiten Leser- und Jurorenkreisen hingenommenen Eigenheiten einer
höchst eigenwilligen „Literatur“ können das eklatante
moralische Versagen der Herta Müller nicht mehr kompensieren – und auch
kein noch so mächtiger Protektor aus der Politik wird sie noch länger protegieren
und decken können.“ Aus: Die Zeit der Chamäleons, 2014. S.120ff.
Auszug aus:
Carl Gibson
Heimat, Werte und Kultur
der Banater Schwaben
in den Zerrbildern Herta Müllers -
Das „deutsche Dorf im Banat“, „Reich der Grausamkeit“ und „Hölle auf Erden“!?
Bild – Zerrbild – Feindbild.
Zur „literarischen“ Diffamierung der - existenziell exponierten - deutschen Minderheit Rumäniens während der kommunistischen Diktatur im Früh- und Debüt-Werk „Niederungen“, medial unterstützt im „SPIEGEL“ und in der „ZEIT“.
Hass- und Hetz-Literatur als Katalysator des Exodus und Mittel der Politik?
Rumänien, „Diktator“ Ceaușescu, sein Geheimdienst „Securitate“ und die Deutschen im Banat als „Karikatur“.
„J‘ accuse“ und Apologie!
Kritische Beiträge, Interpretationen und Essays zum „Leben“ und „Werk“ der forcierten Nobelpreisträgerin für Literatur (2009).
Mit 34 Karikaturen von Michael Blümel.
Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.
1. Auflage, August 2016. Copyright© Carl Gibson, Igersheim. Alle Rechte vorbehalten.
Umschlaggestaltung, Titelbild, Layout Gesamtkonzeption Carl Gibson - unter Verwendung einer Graphik von Michael Blümel. Illustrationen im Innenteil, Bild Buchrückseite und Titelgraphik Michael Blümel. Copyright © Michael Blümel.
Aus der Reihe:
Schriften zur Literatur, Philosophie, Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen. Dritter Jahrgang, Band. 2, 2016.
Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.
https://www.buchhandel.de/buch/Heimat-Werte-und-Kultur-der-Banater-Schwaben-in-den-Zerrbildern-Herta-Muellers-Das-deutsche-Dorf-im-Banat-Reich-der-Grausamkeit-und-Hoelle-auf-Erden--9783000538346
Das weiterführende Parallelwerk unter:
Das weiterführende Parallelwerk unter:
https://www.buchhandel.de/buch/Herta-Mueller-im-Labyrinth-der-Luegen-Wir-ersaeufen-dich-im-Fluss-Mythen-Maerchen-Muenchhausiaden-im-authentischen-Lebensbericht-der-deutschen-Nobelpreistraegerin-fuer-Literatur--9783000538353
Herta Müller in der Kritik - Studien zum Leben, Werk und Wirkung der deutschen Nobelpreisträgerin für Literatur (2009) aus der Feder von Carl Gibson, Bücher, die an manchen deutschen Hochschulen boykottiert werden.
In Übersee aber studiert man sie eifrig - in den USA, in Kanada ... und sogar im fernen, doch geistig regen Japan!
Copyright© Carl Gibson.
Karikaturen: Copyright© Michael Blümel.
Karikaturen: Copyright© Michael Blümel.
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