Samstag, 18. Februar 2023

Fußball im Verein - Carl Gibson als "Fußballer" und Teil der "Mannschaft" in Sackelhausen bzw. der UMT Temeschburg (Jugendmannschaft des Klubs) aus derdortigen 2. Liga!?)

 

Erinnerung an meine Herkunft, an Sackelhausen, an Temeschburg, an das Banat, an Familie und an gute alte Freunde, an echte Kameraden, an treue Wegbegleiter und an unzählige Bekannte – auch aus dem Kreis der Rumänen, deren Namen ich – nun nach 44 Jahren Abwesenheit – schon vergessen habe: alles ist vergänglich, doch manche Erinnerung bleibt: Carl Gibson, der nunmehr ein Zigeuner ist:

 

Fußball im Verein - Carl Gibson als "Fußballer" 

und Teil der 

"Mannschaft" in Sackelhausen (Sacalaz)

bzw. der UMT Temeschburg (Jugendmannschaft des Klubs)

 aus derdortigen 2. Liga!?)


Im UMT - Stadion, 

Temeschburg

Der dritte Spieler obere Reihe von rechts: das ist Carl Gibson.

Neben mir ein "echter Zigeuner"!

Ich erkenne ferner - neben meinen  Klassenkameraden - vier Rumänen, einen rumänischen Trainer aus der Stadt Timisoara sowie  auch einen guten Freund aus einer Mischehe, die selten war in Sackelhausen.

 


Die UMT, (Uzina Metalurgica? Timisoara), eine ganz große Fabrik, deren Produktionshallen ich nie betraten habe,  machte es sich einfach:

weil sie keine eigene Jugend-Fußballmannschaft hatte, 

noch Lust oder Zeit, eine aus dem Nichts aufzubauen,

wurde unsere "fertige" Mannschaft aus Sackelhausen 

- als "Pitici" (Zwerge) übernommen.

Wir bekamen neue Trikots 

und trainierten auf einem Asche-Platz neben dem gute Rasen.





Später in Sackelhausen! Auf dem "Sportplatz" am Ortsanfang in der Nähe des Bahnhofs.

Unten, der vierte Mann von rechts, das ist Carl Gibson.




 Vgl. auch:

Eine Misthaufengeburt im Banat – Zigeuner Carl Gibson erblickt das Licht der Welt, Anno Domini 1959, 

in der einst freien Stadt Temeschburg (Timisoara), 

damals, als es noch relativ kultiviert zuging in der Volksrepublik Rumänien vor Ceausescu

Eine war schon da, als ich kam: die spätere „Nobelpreisträgerin für Literatur“, Herta Müller, am anderen Ende von Temeschburg in die Welt gesetzt von einem SS-Kämpfer, der ein „vermummtes Weib“ zur Ehefrau erkoren hatte. Zu niederen Diensten von ihrer „Familie“ abkommandiert, hütete Herta Müller bald darauf die Kühe auf einer Wiese vor Nitzkydorf, wo fast alle Einwohner Müller heißen, hinweisend auf deutsche Herkunft, deutsche Sitten, deutsche Werte, deutschen Scheitel und deutschen Schnurrbart.

Deutsch war alles herum um Herta Müller; nur sie selbst, mit dem Urinieren und dem Fäkalien-Beobachten im häuslichen Trockenklo beschäftigt, wollte nicht deutsch sein, sich nicht auf deutsche Kultur berufen, sich auch keine deutsche Bildung aneignen – aus das geliebte Deutsch Luthers, Kants und Goethes nicht, noch den Geist der Aufklärung, denn sie war anders illuminiert – und schrieb später trotzdem deutsch, irgendwie!

Davon und von anderen Dingen erfuhr ich später erst, in Deutschland, wo ich 1979 eintraf, als ein in „Verschleppung geborener“ Heimkehrer und ehemaliger Dissident, der gegen den Kommunismus eines selbstgefälligen Diktators opponiert hatte.

Herta Müller, die nicht opponiert hatte, die ewig – und ganz allein – Verfolgte, die ihre Verfolgung erfand und einiges an Attributen des Verfolgungslebens aus meinem Werk abkupferte, entlehnte, ohne Angabe von Quellen, kam auch in das von ihr so ungeliebte Land, doch acht Jahre nach mir, 1987, um dem Michel das Märchen des Drachentöters neu zu erzählen!

Der Michel glaubt es heute noch!

Heute, 44 Jahre nach Ankunft im Vaterland, um das ich als junger Mann gekämpft hatte, selbst als Kreuzritter in die schwarzrotgoldnen Farben der Flagge gehüllt zu Fasching (1977) und mit Bismarcks gottesfürchtigem Ausspruch auf dem Rücken, erfahre ich hier und heute auch einiges über die Umstände meiner Geburt, die als Dichtung in die Welt gesetzt werden wie die Mythen der Herta Müller über „schöngeistige Literatur“ mit obszönem Gehalt!

Seitdem mein Bewusstsein da ist – und das sind nun einmal gute sechzig Jahre des Erdendaseins – glaubte ich daran und war sogar der festen Überzeugung, als „Deutscher“ in die Erdgeschichte eingetreten zu sein!

Das war – wie es scheint – wohl ein Irrtum!

Denn jetzt, hic et nunc, belehrt man mich und mein Umfeld darüber, dass ich eigentlich als „Zigeuner“ geboren wurde!

Ich, der mit Zigeunerkindern spielte, mit Zigeunern das Mittagessen teilte und auch die Zelle in der U-Haft und im kommunistischen Gefängnis, ich, der als Mensch und Geist über Zigeuner nachdachte und manches über Zigeuner schrieb, auch Unkonventionelles und gegen den Geist der Zeit, bin also selbst ein Zigeuner!

Meine Eltern waren Zigeuner!

Und geboren wurde ich nicht in einem sauberen Hospital in Temeschburg (Temesvar, rumänisch Timisoara) in der Hauptstadt des Banats, die sich heute Kulturhauptstadt Europas nennt, sondern irgendwo auf einem Misthaufen unfern einer Pissecke!

Herta Müller und der rumänische Schmutzfink Catalin Florescu - nach dem hehren Vorbild aus dem Banat - haben diese ästhetisch-ethischen Kategorien über die deutsche Sprach und Literatur in die Weltliteratur eingeführt – und die Hetze und den Hass auf alles Deutsche noch mit dazu!

Wer immer den Droh-Brief gegen meine Person verfasst hat – er bediente sich in jenem Wortarsenal und er atmet als Autor und verleumderischer Dreckwerfer den Geist von – der mit dem Bundesverdienstkreuz geehrten - Herta Müller und den des „sauberen“ Rumänen Florescu, der vom Boden der freien und neutralen Schweiz aus gegen Deutsche hetzt und die Geschichte sowie die Herkunft der Menschen beschmutzt, die mir viel bedeuten!

Mein Vaterland Deutschland[1] lässt das zu!

Unter den vielen Dokumenten, die ich – über Verwandte und Freunde – aus der rumänischen Diktatur herausschmuggeln konnte, alles Dokumente, die viel über meine Vergangenheit aussagen und deshalb vor vielen Jahren ins Internet gestellt wurden, ist auch ein Foto, dass mich als Baby zeigt, wenige Tage alt, in den Armen der Mutter, umsorgt von der Schwägerin Barbara Gibson, der älteren Schwester meines Vaters Jakob Gibson, kein SS-Kämpfer, sondern nur ein deutscher ein Zivilist, reif zur fünfjährigen Deportation nach Kriwoj Rog (in die damalige Sowjetunion, heute Ukraine).

Sehe ich aus wie ein Zigeuner?

Zigeuner, deren „Rasse“ und Anderssein die Nazis in Deutschland nicht wahrhaben und akzeptieren wollten und die vernichtet, ausgerottet werden sollten, wie die „rassisch“ ähnlich eingestuften „Juden“ auch, unterscheiden sich - auch optisch - von meiner Physiognomie und Hautfarbe, eben, weil sie aus Indien herstammen und etwas später hier im europäischen Westen ankamen als andere „Indo-Europäer“, die sich Germanen oder sonst wie nannten.

Meine Eltern waren Deutsche, Volksdeutsche, meine Mutter, Anna Maria Eva, war eine geborene Ott, die Mutter meiner Mutter eine geborene Reihert.

Die Herkunft meiner Ahnen lässt sich bis in die Jahre der Ansiedlung um 1777 zurückverfolgen und ist dokumentiert in einem dicken Heimatbuch in drei Bänden, das von der Heimatgemeinschaft Sackelhausen (rumänisch Sacalaz) herausgegeben wurde, gerade in dem Jahr, als ich vor heimatlichem Publikum aus der „Symphonie der Freiheit“, 2008, in Reutlingen las.

 



[1] Darf gegen Deutsche gehetzt werden, fragte ich den – später in die Wüste geschickten – Bundespräsidenten Horst Köhler öffentlich!

  

 




In der Geburtsklinik, in Temeschburg, Timisoara, Rumänien,

rechts im Bild eine rumänische Schwester, rechts meine Tante Barbara Gibson, die ältere schwester meines Vaters Jakob Gibson


 

Vater Jakon Gibson, ein Zigeuner? 

Der kleine Zigeuner Carl Gibson im Knabenalter

 

 

 

 

 

Waren die Ahnen der Banater Schwaben Zigeuner? Und wurden die Kinder der Banater Schwaben auf dem Misthaufen geboren? 

Wenn Herta Müllers Saat über Florescu und Co. doch noch aufgeht – bei Verschwörungstheoretikern und in der deutschen Gesellschaft: 

die Repräsentanten der Banater Schwaben in Deutschland werden sich äußern und Farbe bekennen müssen!

Auf meiner Homepage, die seit dem Jahr 2013 nicht mehr aktualisiert wird, geistern meine Vorfahren durchs Internet!

Obwohl ich kaum Geld habe, bezahle ich die Domain, um die Informationen aufrecht zu erhalten, den biographischen Hintergrund, zur „Symphonie der Freiheit“, damit der – in der Sache Banat in der Regel ahnungslose – und auch sonst historisch wenig kundige Bundesdeutsche erfährt, woher ich stamme – und dass meine Heimat, das Banat, nicht die „Hölle auf Erden[1]“ ist – mit dummen Menschen, die sich genseitig hassen, wie Herta Müller das – über das Hetzblatt der „SPIEGEL – über Piss- und Kack-Literatur in alle Welt gestreut hat.

Die Deutschen, die überhaupt noch lesen, rezipieren das, was man ihnen vorsetzt und akzeptieren, politisch korrekt und fügsam, den Mythos als Faktum, die Lüge als Wahrheit.

Deshalb sollte das Fotomaterial rund um die „Symphonie der Freiheit“, also um das Buch, aus dem die verlogene Herta Müller, die selbst nichts erlebt hat und ihre „Verfolgung“ vollständig erfand, in unverschämter Weise abgeschrieben hat, auf die Welt des Banats hinführen, auf die einfachen Menschen dort, auf Temeschburg, wo ich geboren bin und politisch oppositionell Jahre lang aktiv, und auf die Dörfer des nahen und fernen Umfelds, wo meine Landsleute, die nicht von Zigeunern abstammen, auch nicht auf dem Misthaufen geboren wurden, was der Exil-Rumäne Florescu - im Gefolge der antideutschen Hasspredigerin - so als Hetzbotschaft der scher verunglimpfenden, beleidigenden Art in die Welt die Welt gesetzt hat.

Meine Landsleute haben das bisher so hingenommen, vertreten von einer „Landsmannschaft“, deren Führung sich – am eigenen Job mehr interessiert als an objektiven Fakten – den Weisungen von oben, also aus dem CDU/CSU Spektrum, unterwirft, fügt, ohne Sinn für kritische Gegenstimmen, die das „Ehrenproblem“ der Banater Schwaben anders sehen.

Jetzt greift man also mich an – und man macht mich – den Verteidiger der Zigeuner – zu einem Zigeuner, der von Zigeunern auf dem Misthaufen gezeugt wurde!

„Darf gegen Deutsche gehetzt werden, verehrter Herr Bundespräsident“,

fragte ich damals, als der – instrumentalisierte und aus dem Amt geekelte Horst Köhler, ein Vertriebener und ein Mann von Ehre, noch Bundespräsident war.

Nach Florescu stammt wohl auch er von Zigeunern ab und wurde auf dem Misthaufen geboren?

Florescu, der die Saat Herta Müllers weiter kultiviert, hetzt von der Schweiz aus gegen Deutsche, gegen „Hiergeborene“, wie meine Kinder, um in der Terminologie des Kanzlers Scholz zu bleiben, die nicht mehr wissen, wo das Banat liegt, schon gar nicht dort waren, nun aber zur Kenntnis nehmen müssen, dass sie eigentlich Zigeuner sind – denn, was von einem Zigeuner gezeugt wurde, ist auch ein Zigeuner.

Was von der Katze herstammt, frisst Mäuse, heißt es!

Da ich diesen „Ehrenkampf“ nun schon seit 2004/2005 führe, seit damals, als die KAS der CDU Herta Müller aus den Händen des Sozialdemokraten Michael Naumann übernommen hat mit dem Ziel, die Rumänen über Herta Müller nach Europa zu führen, bin ich jetzt gespannt und neugierig, wohin diese „Rassismus-Attacke“ aus dem Obskuren heraus, garniert mit der Androhung von Gewalt[2], die alle aufrechten Banater Schwaben tangiert, alle, die keine Zigeuner sein wollen, letztendlich führen wird!



[2] Wenn es meine Gesundheit, die nach der Krebs-OP auch nach drei Jahren noch nicht vollständig wiederhergestellt ist, es zulässt, werde ich die Angelegenheit nicht nur öffentlich – was ich mit der Publikation des „ehrabschneidenden“ (nach Maaßen!) Droh-Schreibens schon eingeleitet habe – auch vor Gericht vertreten.

 

Vgl. auch:


(Zum Thema Misthaufen:)


http://www.balzerfranz.de/Ba-Schwa-Was-noch-nicht-gesagt-wurde-DIN-A4.pdf

 

 

 Unverändert:

 


"Nach meiner Heimat zieht`s mich wieder" -  

wieder "daheim"

 in Sackelhausen, im Banat, nach 30 Jahren (2009)



Nach meiner Heimat zieht`s mich wieder 

Es ist die alte Heimat noch 

Die selbe Lust, die selben frohen Lieder 

und alles ist ein andres doch.


 

Die Quellen rauschen wie vor Jahren 

Im Walde springt wie einst das Reh 

Von ferne hört ich Heimatglocken läuten 

die Berge spiegeln sich im See.


Am Waldessaume steht eine Hütte 

die Mutter ging dort ein und aus J

etzt sehen fremde Menschen aus den Fenstern 

es war einmal mein Elternhaus.

 


Ich ging zum Friedhof zu meiner Mutter 

ich kniet mich nieder vor ihr Grab 

 O könnt ich ewig, ewig bei dir bleiben 

ja weil ich keine Heimat mehr hab.


(...) Volksweise, Text und Tondichter vermutlich anonym, der Text variiert leicht.





Der Text dieser Weise, die wir Jugendlichen an lauen Sommerabenden einst sangen,
wenn eine gemeinschaftliche Serenade  angesagt war,
kam mir auf dieser Reise wieder in den Sinn,
nostalgisch als Reminiszenz an unbeschwerte Tage -

jetzt war die wehmütige Botschaft Wirklichkeit geworden.

Die Heimat war da und zugleich allzu fern in der Zeit versunken. 

Die Erinnerung an schöne Tage, erlebt in der Geborgenheit der deutschen Gemeinde,
hielt noch einiges wach.



Foto: Monika Nickel

Banater Landschaft - Wildblumen aller Art, Zichorie und Klatschmohn

 Sag' mir, blühn zu Haus die Kornblumen schon,
Sag' mir, blüht zu Haus der purpurne Mohn ... (Volksweise, Polka)


Nachdem wir die Grenze glücklich passiert hatten,  fuhren wir weiter ... in den Tag.

Nach etwa 100 Kilometern Fahrt durch die Banater Heide kündigte sich die
Großstadt der Region an: Temeschburg, die Stätte meiner Geburt
und gleich daneben - fast schon mit der Stadt verbunden - Sackelhausen, das Dorf,
wo ich meine Kindheit und Jugend verbracht hatte.



Foto: Carl Gibson

Das im Westen Rumäniens gelegene Temeschburg (Timisoara) ist - wie Hermannstadt (Sibiu) und Kronstadt (Brasov) in Siebenbürgen - ein beliebter Investitionsstandort für westliche Firmen. Die globale Wirtschafts- und Finanzkrise führte auch im aufstrebenden Rumänien zu manch einem Baustopp.

Unmittelbar am Stadtrand: Ein Werk des asiatischen Chip-Produzenten "Flextronics" .

Wir streiften die Stadt nur kurz und fuhren weiter gegen Westen in Richtung: Sackelhausen.


Foto. Carl Gibson

Charakteristisch für die Gegend und Rumänien - ein Kilometerstein verweist auf die unmittelbare Nähe der Ortschaft



Foto: Carl Gibson

Das "weiße Kreuz" - fast schon da!

Auf dieser Strecke (Temeschburg, Hatzfeld (Jimbolia) - jugoslawische Grenze herrschte früher ein reger, allerdings einseitiger Grenzverkehr mit hunderten "kleinen Händlern" aus der serbischen Region Zdrenanin.

Hier am Kreuz wurde die erworbene Ware umgepackt und verstaut.


Foto: Carl Gibson

Mit neu errichteten Unternehmensgebäuden wächst das Dorf der Stadt entgegen



Foto: Carl Gibson

Die "alte Mühle" - vor dem Zweiten Weltkrieg bereits eine Aktiengesellschaft.

Ich erinnere mich noch: Mit Großvater brachten wir den Weizen zur Mühle - schon nach Minuten war das Mehl gemahlen.
Heute verfällt das Gebäude.





Die Quellen rauschen wie vor Jahren
Im Walde springt wie einst das Reh
Von ferne hört ich Heimatglocken läuten
die Berge spiegeln sich im See


Foto: Carl Gibson

Ein erster Blick auf das Heimatdorf, so wie es vor Jahrzehnten war



Foto: Carl Gibson

Ein vertrautes Bild - die Volksschule in der Ortsmitte von Sackelhausen.



 Foto: Carl Gibson

Wenige Schritte weiter ortseinwärts vis- á- vis der  katholischen Kirche



Foto: Carl Gibson

Die Kirche steht noch am alten Platz - und gelegentlich läuten sie auch noch, 
die Glocken der Heimat! 



Ohne anzuhalten fuhren wir gleich in die Kleine Kreuzgasse, wo zur "Schwarzwälder Gasse" gehörend, mein Elternhaus steht.

Foto: Carl Gibson

Die orthodoxe Kirche der Rumänen in Sackelhausen (Sacalaz) heute in der Kleinen Kreuzgasse.



Seit meiner Verhaftung am 4.April 1979 unmittelbar nach der SLOMR-Gründung hatte ich das Elternhaus nicht mehr betreten.

Eine sentimentale Angelegenheit, die Wiederkehr!
Seltsame Gefühle kamen auf.



Foto: Carl Gibson


Das Elternhaus ist noch da.

Aufgeschreckt durch den Lärm des vorfahrenden ausländischen PKW, öffnet sich das Türchen im Lattenzaun.
Der neue Besitzer entdeckt uns.
Sein Gesicht hellt sich auf, als ich mich zu erkennen gebe.
Wir werden eingeladen, die ehemalige Wohnstätte zu besichtigen. Dankend nehmen wir an.



Am Waldessaume steht eine Hütte
die Mutter ging dort ein und aus
Jetzt sehen fremde Menschen aus den Fenstern
es war einmal mein Elternhaus


Foto: Monika Nickel

Ein Blick in den Innenhof - das Dach ruht immer noch auf den weiß gestrichenen Pfeilern aus Holz.

Die Reben sind noch da.
Die Obstbäume und Rosen sind verschwunden.
Hof und Garten sind zusammengewachsen. Der Garten ist nur karg bestellt.
Schuppen, Hinterhof mit Trockenklo und der Vieh-Stall sind noch da.


Foto: Monika Nickel

Mich zieht es gleich die Treppe hoch - hinauf auf den Dachboden.
Wo einst Getreide, Mehl, Wein und Schnaps in Krügen lagerte, ist heute alles leer gefegt.
In der Selch-Kammer, wo früher die Schweineschinken und Würste geräuchert wurden, sehe ich nur noch trockenes Pech und Spinnweben.  


Foto: Monika Nickel

In der Kammer - ein Hauch von Bescheidenheit und Ärmlichkeit - der "Kachelofen" steht noch.

Auf dem Boden in der Ecke kauert die kranke Gattin des Hausherren auf einer Matratze.
"Das ist der Besitzer des Hauses", stellte mich der Neueigentümer vor.
Er, selbst ein Deportierter, der von zwei schmalen Renten lebt, war mit meiner Vita vertraut.





Foto: Monika Nickel

Fast so bekannt wie das "schwäbische Bad" - Das Trockenklo, jetzt wie einst!


Foto. Monika Nickel

Die Diele - unverändert! Die vom Nachfolger übernommene Garderobe hat drei Jahrzehnte gehalten.


Foto: Monika Nickel

Im Mittelzimmer - neue Dekoration kündet von Frömmigkeit



Meine Familie hatte seinerzeit darauf verzichtet, im Rahmen der "Restitution" diese zu 10 Prozent des Verkehrswertes an den Staat zwangsverkaufte Immobilie zurückzufordern.
Dafür war man dankbar.

Die Führung ging durch alle Räume. Einiges war fast noch unverändert - nach mehr als 30 Jahren.
In der einst üppig gefüllten "Speis" - leere Regale.


Foto: Monika Nickel

Vor dem Anwesen der Großmutter Gibson in der Neugasse - auch hier schauen jetzt "fremde Leute aus dem Fenster" ...

Der Rom, Sohn des Viehhirten im Ort, glaubte sich noch an mich zu erinnern.

Hier in der Neugasse verbrachte ich glückliche Tage
inmitten einer frohen Kinderschar.
Der große Garten mit zahlreichen Obstbäumen grenzte an ein weites Feld -
das war die "Freiheit der Kindheit".


Foto: Carl Gibson

Die Gemeindeverwaltung, links "Kulturhaus" mit dem Ballsaal,
rechts: die Polizei. Freud und Leid liegen dicht beieinander.

Erinnerungen an Vorladungen und Verhaftungen werden wach.
Die Lust, länger zu verweilen, schwindet.


Foto: Monika Nickel

Die katholische Kirche steht noch mitten im Dorf, verwaist - vis- á- vis, wo früher die "kleine Konditorei" war, hat man einen "Langosch"-Stand eröffnet.


Foto: Carl Gibson

In der Ortsmitte - Früher praktizierten hier Arzt und Zahnarzt


Foto: Monika Nickel

"Unterm Rad"?
Von 1966 - 1974 drückte Carl Gibson hier die Schulbank.

Eine freundliche Lehrerin führte uns durch die Klassenräume, zum Teil während des Unterrichts.
Anders als zu unserer Zeit, ist heute hier auch eine Kinderkrippe vorhanden.
Der Gesamtzustand der Unterrichtsräume erschien mir beeindruckender als etwa die Klassen im Nikolaus- Lenau-Lyzeum in Temeschburg.


Foto: Monika Nickel

Aus dem "Pfarrhaus" wurde ein Luxushotel.

"Modern Times" auch in Sackelhausen, das durch die Nähe zu Temeschburg zum begehrten Investitionsstandort wurde, auch für bundesdeutsche Firmen.



Foto: Carl Gibson

Weniger erbaulich:
Der Dorfladen (Kammerer) zugemauert -
daneben der Tanzsaal, wo früher fast alle Hochzeiten des Dorfes stattfanden,
heute ungenutzt.


Foto: Carl Gibson

Ein Loch in der Giebelwand -
Man will es kaum glauben: Nur 50 Meter vom zugemauerten alten Laden entfernt,
vis -a- vis von Carl Gibsons Elternhaus, eröffnet ein neuer Laden!

Schilda lässt grüßen - das ist die freie Marktwirtschaft in Rumänien.


Foto: Carl Gibson

Die Häuser der Banater Schwaben verfallen - es wird mehr und mehr neu gebaut.


Ich ging zum Friedhof zu meiner Mutter
ich kniet mich nieder vor ihr Grab
O könnt ich ewig, ewig bei dir bleiben
ja weil ich keine Heimat mehr hab




Foto: Carl Gibson

Eingangstor zum Friedhof in Sackelhausen, Banat


Foto: Monika Nickel

Am Grab der Großeltern Maria und Johann Ott


Foto: Monika Nickel

Die frisch renovierte Friedhofskapelle wurde an die rumänische Gemeinde übergeben.
Trotzdem, die deutschen Gräber sind dem Zerfall überlassen.

Die "Soldatengräber" aus dem Zweiten Weltkrieg sind ganz verschwunden - neue Zeiten, neue Sitten, auch unter der Engel Ordnungen auf dem Friedhof?


Foto: Monika Nickel

Auf der Suche nach den eigenen Wurzeln und den Gräbern der Vorfahren - Sein und Zeit,
Vergänglichkeit.
Das Gras überwuchert den Stein.


Foto: Monika Nickel

Zerstörung oder Zerfall - Vanitas-Stimmung nach dem Exodus der Deutschen aus dem Banat


Nach einigen Sunden Aufenthalt in Sackelhausen ging es weiter nach Temeschburg.
Monika wollte dann noch mehr von Rumänien sehen, vor allem "Siebenbürgen" und etwas von der alten "Walachei". 
Die Rückreise durch das Olt-Tal und am Donauufer bei Turnu Severin bzw. Orschowa entlang,
führte uns durch die Banater Berge, nach Reschitz und in die Semenic-Region nach Wolfsberg -
über Temeschburg und Sackelhausen ging es dann in Richtung ungarische Grenze, zurück nach Deutschland.

Auf "Siebenbürgen", die "Walachei" , die Donau am "Eisernen Tor" und das "Banater Bergland" werde ich hier noch eingehen und einige von den nahezu 4000 Fotos nach 4000 gefahrenen Kilometer veröffentlichen.

Copyright: Carl Gibson


Werke von Carl Gibson: 


Carl Gibson: 

Plagiat als Methode - Herta Müllers „konkreative“ Carl Gibson-Rezeption


Wo beginnt das literarische Plagiat? Zur Instrumentalisierung des Dissidenten-Testimoniums „Symphonie der Freiheit“ – 

Selbst-Apologie mit kritischen Argumenten, Daten und Fakten zur Kommunismus-Aufarbeitung 

sowie mit  kommentierten Securitate-Dokumenten zum politischen Widerstand in Rumänien während der Ceaușescu-Diktatur.


Rezeption - Inspiration - Plagiat!?






Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa, Bad Mergentheim. Seit dem 18. Juli auf dem Buchmarkt.
399 Seiten.


Publikationen des
Instituts zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa,

Copyright © Carl Gibson 2014

 

 

 

 Dieses Werk ist noch nicht erschienen!!!


 


 

   „Zigeunergibson“, ein neues Schimpfwort in Deutschland? 

Wer sich für Entrechtete und Verfolgte einsetzt, wird selbst zur Unperson, zum Paria gemacht, entrechtet und verfolgt!

Die deutsche Sprache ist um einen Ausdruck reicher geworden, um den neologistischen Terminus

„Zigeunergibson“,

was einer gewissen Steigerung des Rufwortes „Gypsy[1] entspricht, denn so riefen mich die rumänischen Schulkollegen in Temeschburg, Timisoara, während der Gymnasialzeit!

„Zigeunergibson[2]“, ein neues Schimpfwort in Deutschland?



[2] Vgl. dazu auch den weiterführenden Beitrag: Das „Zigeuner-Bild“ hinter dem Schmähbrief – nackter Rassismus? Der „Zigeunergibson“ von heute, das ist der „Zigeunerjude“ von gestern!

 

 Carl Gibson

 

Carl Gibson, der Zigeuner! 

Darf in Deutschland wieder gehetzt werden, gegen Zigeuner, gegen Juden, gegen Fremde und gegen andere stigmatisierte Minderheiten?

44 Jahre von 64 Lebensjahren verlebte ich in Deutschland – und vom ersten Tag meiner Ankunft im Westen an trat ich für Völkerverständigung ein, für Ausgleich, für Verbindendes zwischen den Individuen und Nationen, aktiv, in fortgesetzter Tätigkeit auf dem Gebiet der Menschenrechte, nachdem ich drei Jahre hindurch im kommunistischen Rumänien des Diktators Ceausescu opponiert hatte – alles erlebend, was dazu gehört: Verhaftungen, Folter, Schauprozess und Gefängnishaft. Das eigene Leben riskierend und das Wohl meiner Angehörigen, meiner „Familie“, setzte ich alles daran, um historische Realitäten und vor allem Gesetzesverstöße in der – von verbrecherischen Kommunisten regierten - rumänischen Diktatur über die CMT und die ILO der UNO international bekannt zu machen, um einen Demokratisierungsprozess im Land der geschundenen Rumänen in Gang zu setzen und Entwicklungen zu beschleunigen, die schließlich zum Fall des Kommunismus in den Staaten Osteuropas und in der Sowjetunion führten.

Acht Jahre nach mir kam eine gewisse Herta Müller nach Deutschland – und mit dieser „Person“ kam die Hetze[1] zurück, nach Deutschland, speziell die antideutsche Hetze, die sich nun gegen mich richtet, gegen einen Deutschen, der von frühester Stunde an für die deutsche Identität eintrat, auch unter widrigen Bedingungen im kommunistischen Ausland, und der nun zum „Zigeuner“ gemacht wird!

Carl Gibson, der Zigeuner!

Was man doch alles erleben muss in der freien, in der liberal-toleranten, humanistische Gesellschaft, deren geistige Atmosphäre durch und durch vergiftet ist.

Weil der Staat einer differenzierten Diskussion – etwa über „deutsche Identität“, Einwanderung, Überfremdung – aus dem Weg geht, gewinnen Hass und Hetze Oberhand und machen sich überall dort breit, wo gesunder Menschenverstand und Vernunft versagen, wo Mythen und Verschwörungslegenden die klaren Fakten ersetzen überlagern, verzerren.

Dagegen kämpfe ich seit vielen Jahren an, als kritischer Geist, als Denker, als Historiker und vor allen auch als Zeitzeuge, der seinerzeit Geschichte aktiv in politischer Oppositionsaktion und im Widerstand gegen die kommunistische Diktatur mitgestaltet hat.

Nun aber richten sich Hass und Hetze gegen mich[2], plump, undifferenziert, indem ich mit Hetzparolen überschüttet werde, die sich in der Hetzliteratur gegen Zigeuner, Juden und andere stigmatisierte Minderheiten finden.

Selbst meine Ahnen, allesamt Menschen, die im Schweiße ihres Angesichts ihr tägliches Brot verdienten, und die, wenn auch niedergedrückt durch ein diktatorisches System, aufrecht und vor allen anständig blieben, ihr gesamtes Leben hindurch, werden von den wüsten Beschimpfungen – eines wohl nicht mehr ganz gesunden Geist- und Seelenwesens – nicht ausgenommen!

Das ist möglich heute in der bundesdeutschen Gesellschaft, eben weil das Miteinander gestört und das zwischenmenschliche vergiftet ist. Liebe schlägt in Hass um – in der Partnerschaft und im Staat, wo der gestern noch loyale Staatbürger, durch Krisen versichert, misstrauisch wird und sich gegen den Staat wendet.

Ich habe nun die boshafte Hetze in Reinkultur schwarz gedruckt auf weißem Papier – und kann das Ganze getrost zur Polizei tragen … und ins Internet stellen, was schon erfolgt ist, hier noch knapp kommentiert auf meinem Blog, damit die Welt erfährt, was im Land Kants und Goethes lange nach der Aufklärung und nach Hitler heute wieder möglich ist!

Den Reformator Luther, den die deutsche Sprache einiges verdankt, will ich an dieser Stelle nicht nennen, denn dieser wüste Mönch Luther war ein wilder Hetzer, einer, und das erwähnte Bundespräsident Steinmeier seinerzeit in seiner Luther-Würdigung nicht[3], der Juden und Zigeuner auf eine Stufe stellte, richtungweisend für die Nazis der NS-Zeit lange nach ihm!



[1] Was ich dazu zu sagen habe, kann man in sechs Büchern nachlesen. Eine öffentliche Debatte über Herta Müllers antideutsche Hetze wurde nie geführt, da die kommunistisch sozialisierte Autorin nach dem Frontenwechsel und der gewandeten Gesinnung quasi vom System adoptiert, protegiert und als sakrosankte Staatsschriftstellerin in neue Mission geschickt wurde, gegen die erfundenen Nazis, gegen rechts, aber auch gegen Putin lange vor dem Krieg!

[2] Vgl. dazu den Text des – von mir öffentlich gemachten – Schmähbriefs, den ich am 9. Februar 2023 in meinem Briefkasten fand.

[3] Darauf wies ich in einem Blog-Beitrag hin.

 

 Vgl. auch:

 

Ist Carl Gibson ein "Fauler Zigeuner", ein "Diebischer Rumäne"? 

Rassistischer Schmähbrief aus anonymer Feder im Briefkasten des Autors in Tauberbischofsheim!

 

"An den dreckigen Misanthropisch-Psychopathischen Philosophen und Snaypsengeschädigten Zigeunergibson!"

 

 

Ein Banater Schwabe 

als fauler Zigeuner 

und diebischer Rumäne - 

aus der Sicht eines deutschen (?) Dreckwerfers, der aus dem anonymen Versteck heraus hetzt!?







Ohne Worte - noch!

 

Dieses Schreiben "mit Herz" fand ich heute, 

am 9. Februar 2023, 

in meinem Briefkasten.

Fan-Post?

Wer eine Haltung einnimmt, hat nicht nur Freunde! 

Und wer sich für die Sache der Zigeuner einsetzt,  wird schnell selbst zum Zigeuner!

Abgeschickt wurde in Würzburg, wo man mich noch kennt,

genauer aus der karitativen Instition 

Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.v

https://www.dahw.de/

 

Eine echte oder eine falsche Spur?

Die Polizei wird es herausfinden, denn ich werde Strafanzeige gegen Unbekannt erstatten, heute noch!

 

 

 

 Inzwischen habe ich heute, am 10. Februar 2023, bei der Polizei in Tauberbischofsheim eine 

"Strafanzeige gegen Unbekannt" 

gestellt und auch die Presse vor Ort über den Vorgang informiert.

 

 


Was hat Carl Gibson mit den Zigeunern zu tun?


Das Buch steht in der Französischen Nationalbibliothek, ist aber in Deutschland rar.

 

 Carl Gibson über die "Zigeuner" - 

in:  

„Allein in der Revolte“,2013,

 

 https://carlgibsongermany.wordpress.com/2011/01/20/exkurs-die-freiheit-der-%E2%80%9Ezigeuner%E2%80%9C-ihr-wesen-ihre-kultur-ihre-musik/

 

 

 Vgl. auch:


https://carl-gibson.blogspot.com/2019/12/carl-gibson-juden-zigeuner-indianer-und.html


 Ein Beitrag zur Geschichte des rumänischen Banats



 Carl Gibson, Allein in der Revolte, 


     Mein Wort zur aktuellen "Zigeuner"-Debatte

Was Goethe schon wusste und im geistigen Werk vielfach beherzigte, gilt auch heute noch: nicht auf den Begriff kommt es an, sondern auf die geistige Haltung dahinter.

Wer redet hier, wer streitet hier herum, wirr mit Begriffen um sich herwerfend, die nicht mehr sind als inhaltsleere Worthülsen, die an dem eigentlichen Phänomen, an der Substanz vorbei gehen und sich in bloßer Rhetorik erschöpfen?

Wer über Zigeuner, Juden, andere religiöse, weltanschauliche oder völkisch-ethnische Minderheiten redet, sollte die Menschen aus diesen Minoritäten kennen, im konkreten Leben in diversen Situationen erlebt haben, mit diesen Individuen und Völkern gelebt haben, noch bevor er die Geschichte und Kultur dieser Menschen angeht, studiert, beschreibt oder bloß paraphrasiert.

Ich habe mit Zigeunerkindern seinerzeit im Sand gespielt, am Teich geangelt; ich habe, damals, noch kleiner Junge, umringt von schwarzbraunen Kindergesichtern, am Zigeunertisch das Mittagmahl eingenommen; auch habe ich mich mit Zigeunern herumgebalgt und saß später mit den - im „sozialistischen“ Staat totalitärer Kommunisten - Verfolgten in der Gefängniszelle, als Angehöriger einer anderen Minderheit im Land, als oppositioneller Dissident auch verfolgt – und dies, lange bevor ich über Zigeuner öffentlich redete und schrieb.

Lenau, der große Naturlyriker der Spätromantik, hat diesem Volk, genauer den vielen Stämmen der Zigeuner, die zum Teil ausdrücklich „Zigeuner“ genannt werden wollen, mit dem Gedicht „Die drei Zigeuner“ ein Denkmal gesetzt! Lenau hat diese – bei aller Rhetorik und Pseudo-Empathie – immer noch und überall in Europa verfolgte Minderheit in einer Weise gewürdigt, wie man das sonst nie antrifft, indem er die Zigeuner nicht nur idealistisch erhöht, sondern sehr reell, naturalistisch im eigentlichen Sein porträtiert, so, wie die Zigeuner nun einmal sind.

Ja, Lenau hat als Apologet der Entrechteten – genau so engagiert, wie er für die armen, ausgegrenzten Juden eintritt – die vom ihm gezeichneten drei Zigeuner auf seine Art mild elegisch ohne direkte Provokation über die kulturell so erhabenen westeuropäischen Christenmenschen gestellt, über die große Schar der Heuchler, die eines predigen und ein anderes leben, während der Zigeuner im Einklang mit der Natur seine Existenz bestreitet, rauchend, schlafend, träumend, musizierend, de facto über dem Leben stehend – in fatalistischer Ergebenheit und Weltverachtung, im Amor fati.

Darüber und über mehr zum Thema „Zigeuner“ schrieb ich in einem noch nicht publizierten Werk[1], nachdem ich schon früher ausführlich die Thematik schriftlich behandelt hatte, namentlich in dem Zigeuner-Exkurs zur „Freiheit der Zigeuner“ in „Allein in der Revolte“, 2013, fünf Jahre verspätet publiziert, nachdem mir der illoyale Verleger des ersten Bandes meiner Memoiren „Symphonie der Freiheit“, 2008, aus nicht ganz durchschaubaren Gründen in den Rücken gefallen war.

„Du wirst bald nicht mehr den Ausdruck Zigeuner in diesem Land gebrauchen dürfen“, sagte mir ein Freund vor einiger Zeit halbironisch, die an “politischer Korrektheit“ ausgerichteten Pseudo-Debatte im Sinn, die gerade die Medien und die sozialen Medien bestimmt.

Was ich zur Thematik schrieb und online publizierte, wird, wie aus den Zugriffen zu erkennen ist, nachgefragt, gelesen. Doch die Materie selbst erschöpft sich in den Begriff-Spaltereien der Ahnungslosen, die oft reden wie der Blinde vorn der Sonne, während die vielen Stämme der Zigeuner, die nicht nur Sinti sind und Roma, immer noch im Elend leben, stigmatisiert und ausgegrenzt wie eh und je.



[1] Eine schwere Erkrankung und fehlende Mittel verzögern das Erscheinen des bereits angekündigten Buches.

 

 Entwurf:

 

    "Ein richtiger Zigeuner!“

Ein Waschechter!?

Dem Biber auf der Spur, der Tauber entlang schlendernd, stieß ich auf zwei Läufe, die aus der Streuobstwiese unmittelbar in den Fluss führen. Der Landwirt, dem der Grund mit den Apfelbäumen wohl gehört, war auch da und sammelte die fast schon reifen Früchte ein, denn es war schon Herbst, und sie konnten zu Most gepresst werden. Nach der Behausung des Bibers fragend, kamen wir ins Gespräch, redeten über die Biber-Plage, über hier in der Region angeblich neu sich ausbreitende Luchse, Wölfe, Bären und schließlich auch über Menschen, die ich von früher kannte, aus besseren Tagen, als der gute alte Freund noch seine Lämmer weidete, die Mutterschafe und den Bock, eine Herde, die man ihm inzwischen weggenommen hatte, entschädigungslos. Das geht in Deutschland. Alt und krank, konnte der Freund sich nicht mehr zur Wehr setzen, sein recht suchen. Das tägliche Überleben beanspruchte seine ganze Kraft – und keiner kam, um ihm recht zu helfen. Wie ich so nebenbei erfuhr, hatte er, der Christ und fromme Kirchgänger, dieses Los durchaus verdient. Genauso despektierlich wie mein Gesprächspartner über die Nichtwillkommenen aus der Tierwelt sprach, über Biber, dessen Untergrabungen den grünen Bulldog im Erdloch versinken lassen, über den Luchs, der oben, in dem Wäldchen auf dem Hügel in die Damwildzucht einfällt, Tiere reißt, und über den bösen Wolf, der angeblich auch schon hier gesichtet wurde, so redete er auch über Menschen, über den Freund und über den Freund des Freundes, der diesem lange Jahre uneigennützig zur Hand ging, wenn es darum ging, schwere, mühsame und oft auch niedere Arbeiten zu erledigen, nicht anders sie Jahrhunderte hindurch von Zigeunern im Taglohn erledigt wurden, oft nur für ein Stück Speck, etwas Brot und einen Schluck von dem selbstgebrannten Schnaps, den man für den Zigeuner auch noch pantschte.

„Ein richtiger Zigeuner sei der Bursche gewesen“, erklärte mir der deutsche Biedermann, der wohl wusste, was ein Zigeuner ist und was das Wesen des Zigeuners ausmacht! Zerfetzt, zerlumpt, unstet – fast in allem im krassen Gengensatz zu dem braven, sauberen, gepflegten Deutschen, der weiß, was sich geziemt und der alles ablehnt, was nicht so ist wie er.

Der Landwirt hatte seine Wertewelt und war fest eingebunden in seine Weltanschauung, die mehr vom Haben bestimmt scheint als vom Sein.

Das Widersprechen ersparte ich mir. Auf dem Heimweg musste ich dann aber doch noch über dies und jenes nachsinnen, über das schwere Los des Freundes, dem ich in meiner Situation nicht recht helfen konnte, aber auch über das „Bild des Zigeuners“ im Kopf des abendländischen Menschen, das mich immer schon beschäftigt und über das ich schon mehrfach geschrieben hatte. Lenau, der unstete, unbehauste Romantiker, Apologet der Stigmatisierten und Ausgegrenzten, wurde mit seinen schwarzen Rabenfedern auf dem Haupt und dem Geist der Melancholie aus Ungarn kommend von manchen biederen Schwaben auch als Zigeuner wahrgenommen – und ich selbst war und bin für viele auch nur ein Zigeuner!

2.     Zigeuner- Identität – die Zigeunerinnen und Zigeuner in der Oper und in der Literatur: Plädoyer für die Beibehaltung des historischen Begriffes auch in der deutschen Sprache

Die Bestrebung, „politisch korrekt“ zu reden und zu schreiben, zu beschreiben und zu umschreiben, führt gelegentlich zu abstrusen Konstruktionen, die bei Menschen mit gesundem Menschenverstand nur noch zu Kopfschütteln führen wie jüngst, in meinem Fall, als ich mir auf dem deutsch-französischen Kultur-Kanal „arte“ einen alten Stummfilm ansehen wollte, namentlich „Carmen“. Der Offizier XY trifft auf eine „Angehörige der Sinti und Roma“, heißt es dort in der überkorrekten Erläuterung zu dem Stummfilm. Aus der „Zigeunerin Carmen“ also aus der „Zigeunerin an sich“ ist somit im aktuellen, politisch bestimmten Sprachgebrauch etwas geworden, was keiner mehr recht versteht: eine „Angehörige der Sinti und Roma“! Was ist das? Der neue, schon weit verbreitete, de facto politisch in der Gesellschaft auch schon durchgesetzte Ausdruck, der eigentlich nur Sinn macht, wenn man weiß, wer Zigeuner sind, geht ins Leere, ist kontraproduktiv, ja, er verwischt geradezu die „Identität der Zigeuner“, eine historisch gewachsene Identität und mit dieser die Verfolgung der Zigeuner durch die Jahrhunderte im christlichen Europa.

Nicht anders als die Zigeunerin in Victors Hugos oft verfilmtem Roman „Der Glöckner von Notre Dame“, in welchem Quasimodo den Reizen der unwiderstehlichen „Zigeunerin Esmeralda“ verfällt, und somit einer schönen, äußerst attraktiven Frau, die eigentlich – als geraubtes Kind – keine Zigeunerin ist, aber von Zigeunern erzogen wurde und wie eine Zigeunerin lebt, übt Prosper Merimees zentrale Figur eine noch gewaltigere Faszination auf ihren Anbeter aus und führt die Handlung – über die allen vorzelebrierte , freie Liebe jenseits des positiven Rechts und der rationalen Gesetze – in eine Tragödie. Es ist die „Zigeunerin“, die, als das, was sie ist, alles bestimmt. Die gesamte Identität der Zigeuner – und somit das Sein aller Zigeuner – ist in diesem prägenden Ausdruck eingefangen.

Während der schlecht greifbare Überbegriff „Sinti und Roma“ außerhalb der konventionellen, angepassten Medien oft verhallt, weiß das Volk[1] der Deutschen noch ziemlich genau, was ein „Zigeuner“ ist, während der Pseudo-Intellektuelle in der geistig kastrierten Neuzeit hingegen nicht mehr weiß, was er unter den „Angehörigen der Sinti und Roma“ verstehen soll.

Zigeuner musizieren, sie malen nicht mit Farben, sie schreiben und, immer noch erdverbunden, archaisch ausgerichtet, betätigen sich auch nicht in der Wissenschaft. Also schreiben sie auch nicht über sich selbst und überlassen anderen das Deuten der Zigeunerexistenz, in der Literatur, in der Oper, aber auch in der Gesellschaft, die politisch wie ethisch zu wissen glaubt, was sich ziemt, was nicht, was zulässig ist und gerade opportun oder was verfemt und ausgegrenzt werden soll.

Während ein Lenau – über die „Drei Zigeuner“ hinaus - in vielen Zigeunerdichtungen die echte Identität der Zigeuner in ihrem historischen Lebensraum und im natürlichen Ambiente der ungarischen Heide, der Puszta, herausarbeitet, prononcierter nach als Hugo oder Merimee, wird genau diese spezifische „Identität der Zigeuner“ in modernen Operninszenierungen verwischt, ja, fast gänzlich zerstört. Beispiele eines etwas willkürlich anmutenden Umgangs mit dieser im westlichen Abendland seit Jahrhunderten verfolgten Minderheit finden sich zuhauf.

 

 

 Vgl. auch:

 

Carl Gibsons drei Buchpublikationen zum Judentum in Vorbereitung

Bedingt durch meine Krebserkrankung mit zwei Operationen in Corona-Zeiten sowie durch die Auswirkungen der Pandemie auf die Schaffensbedingungen eines Schreibenden, der als Einzelkämpfer agiert und der – im Gegensatz zu notorischen Lügnern im Auftrag – keinerlei Unterstützung oder Förderung erfährt, werden meine drei in den letzten Jahren ausgearbeiteten Werke zum Judentum an sich und speziell in Deutschland in absehbarer Zeit in Druck gehen.

Geplant sind die Titel (allesamt Arbeitstitel):

 

1.

Carl Gibson

Juden, „Zigeuner“, Indianer – Diskriminierte Minderheiten der Zeit im poetischen Werk Nikolaus Lenaus

Menschenrechte für alle – Lenau, Stimme der Opfer, Apologet der Entrechteten und Dichter der Freiheit in geistig-moralischerer Solidarität mit den Stigmatisierten und Verfolgten

 

„Littérature engagée“ avant la lettre:

„Ahasver“, „Der ewige Jude“, „Der arme Jude“,

„Die drei Zigeuner“, „Die drei Indianer“,

„Die nächtliche Fahrt“ –

Vom Mythos zur zeitkritisch- politischen Dichtung des Vormärz: Spät-Aufklärung, Werte-Debatte, Kulturkampf, Moral und Toleranz im poetischen Werk Nikolaus Lenaus.

2.

Carl Gibson

Natur ist meine Gottheit - Der starke Gott, der schwache Gott und der Kommende

 

Von Jahwe über Jesus zu Dionysos!?

 

Jud, Christ, Moslem … gegen die freien Natur-Verehrer und Pantheisten der Neuzeit, Geschichtlich und in gottferner Zeit

Die Bibel wiedergelesen - Nachdenken und Nachdenkliches über die Ideen und Wertvorstellungen religiöser Juden, über lebensfrohes Heidentum, lebendige Weltreligionen, Islam, Mystik und das real existierende Christentum unserer Tage (aus philosophisch-historischer Sicht)

Eine abendländische „Disputation“ im Monolog nach Voltaire, Heine und Nietzsche.

Über die von Menschen gemachten Gottheiten des Alten und des Neuen Testaments, über Gottesvorstellungen und Attribute Gottes aus der Sicht eines freigeistigen, religiös toleranten Ethikerst der Gegenwart in Betrachtungen, und Reflexionen, Sentenzen und Maximen

Gedanken über religiöse Leitbilder und ethische Instanzen in gottferner Zeit

Religionsgeschichtliche Betrachtungen eines Freidenkers ex cathedra – nach Nietzsche

 

3.

Carl Gibson

Spuren des Judentums im Taubertal, in Hohenlohe, in Franken und das Holocaust-Gedenken der Deutschen heute

Diese Bücher (mehrere Hundert Seiten) mögen auch eine Antwort darauf sein, weshalb sich der Philosoph und Schriftseller auch in die aktuelle Debatte einmischt. 

 

 

 

Buch-Projekt 1:

 




Carl Gibson


Juden, Zigeuner, Indianer und Menschenrechte für alle –
Lenau,
Stimme der Verfolgten, Apologet der Entrechteten und Dichter der Freiheit in poetischer Solidarität mit den stigmatisierten, diskriminierten Minderheiten der Zeit

„Littérature engagée“ avant la lettre:
„Ahasver“, „Der ewige Jude“, „Der arme Jude“,
„Die drei Zigeuner“, „Die drei Indianer“,
„Die nächtliche Fahrt“ –
Vom Mythos zur zeitkritisch- politischen Dichtung des Vormärz: Spät-Aufklärung, Werte-Debatte, Kulturkampf, Moral und Toleranz im poetischen Werk Nikolaus Lenaus.



ISBN 978-3-947337-16-3


1.  Auflage, 2022
Copyright © Carl Gibson, Tauberbischofsheim.
Alle Rechte vorbehalten.

 

 



Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,

Naturfotograf, im März 2022



Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

(Das Wikipedia-Porträt Carl Gibsons in englischer Sprache)


https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.



Copyright: Carl Gibson 2022.

 




 

Bilder aus Rumänien, Siebenbürgen,

 




Foto: Monika Nickel

Bunt gekleidete Roma auf einem Markt
in Mediasch, Siebenbürgen.



Nikolaus Lenaus berühmtes Gedicht :


Die drei Zigeuner



Drei Zigeuner fand ich einmal
Liegen an einer Weide,
Als mein Fuhrwerk mit müder Qual
Schlich durch die sandige Heide.

Hielt der eine für sich allein
In den Händen die Fiedel
Spielte, umglüht vom Abendschein
Sich ein feuriges Liedel

Hielt der Zweite die Pfeif' im Mund,
Blickte nach seinem Rauche,
Froh, als ob er vom Erdenrund
Nichts zum Glücke mehr brauche.

Und der Dritte behaglich schlief,
Und sein Cimbal am Baum hing,
Über die Saiten der Windhauch lief
Über sein Herz ein Traum ging.

An den Kleidern trugen die Drei
Löcher und bunte Flicken,
Aber sie boten trotzig frei
Spott den Erdengeschicken.

Dreifach haben sie mir gezeigt,
Wenn das Leben uns nachtet
Wie man's verraucht, verschläft und vergeigt
Und es dreimal verachtet.

Nach den Zigeunern lang noch schau´n
Mußt' ich im Weiterfahren,
nach den Gesichtern dunkelbraun,
nach den schwarzlockigen Haaren.




Foto: Monika Nickel


Traditionelles Zigeuner-Handwerk aus Kupferblech
ausgestellt 
am Straßenrand zwischen Hermannstadt (Sibiu) und Schässburg (Sighisoara). 



Nikolaus Lenau, im Jahr 1802 im ungarischen Banat geboren, in Budapest aufgewachsen, kannte die „Zigeuner“ aus eigener Anschauung,
genauer, er wuchs in der noch wilden, naturbelassenen Puszta-Landschaft Ungarns mit Zigeunern auf.

Der später - über den Großvater - geadelte Niembsch von Strehlenau, genannt „Lenau“, oft in aristokratischen Kreisen Wiens verkehrende Dichter bewunderte die Freiheitsliebe Zigeuner ein Leben lang.

Als Guarneri-Geiger schätzte Lenau ihre unmmittelbare Musikalität,
das Musizieren „ohne Noten“,
während er als Mensch und Geist weltanschaulich den Fatalismus der Zigeuner bewunderte.

Lenau, ein Apologet verfolgter Minderheiten, namentlich der Zigeuner, Juden und nordamerikanischen Indianer und früher Streiter für Menschenrechte, hat mehrere Zigeuner-Gedichte verfasst, in welchen das Volk der Zigeuner in der Regel idealisiert wird.

Lenaus Landsmann Franz Liszt hat „Die drei Zigeuner“ kongenial vertont.


Knorriger-Weidenstamm an der Tauber.


In meinen Erinnerungen habe ich dem „Volk der Zigeuner“
( eigentlich sind es über „Roma“ und „Sinti“ hinaus mehrere Dutzend Stämme, darunter auch „Zigeuner“, die „nur“, also auschließlich als „Zigeuner“ bezeichnet werden wollen)
 eine längere Abhandlung gewidmet, Selbsterlebtes aus der Perspektive des Kindes bzw. des Jugendlichen, unter:

http://carlgibsongermany.wordpress.com/2011/01/20/exkurs-die-freiheit-der-%E2%80%9Ezigeuner%E2%80%9C-ihr-wesen-ihre-kultur-ihre-musik/


Foto: Monika Nickel

Vlad Tepes in Schässburg, Siebenbürgen,
im Westen besser bekannt als "Graf Dracula".

Zigeuner sollen im Heer von Fürst Vlad Dracul, dem Vater des berühmten Grafen, tapfer gegen die Türken gekämpft haben.
Aus diesem Stoff schuf Ion-Budai Deleanu das Epos "Das Zigeunerlager" ( Tiganiada), eine Dichtung, die den Anfang der rumänischen Literatur markiert.


Die Weide,
der Lieblingsbaum der Zigeuner.
Früher lagerten sie gerne am Wasser, im grünen Gras und im Schatten der Bäume.
Heute ist das archaische Leben schwieriger geworden.
Trotz aller Toleranz- und Liberalismusbekundungen fällt es der abendländischen Gesellschaft schwer,
die "Werte der Anderen" zu akzeptieren.



Mehr über

Nikolaus Lenau
unter



Interpretationen zur Dichtung Lenaus in meinem Werk:






Carl Gibson,
Lenau. Leben - Werk - Wirkung.
Heidelberg 1989, 321 Seiten.



Dieses viel zitierte Standardwerk der Lenau-Forschung ist -
laut World Cat Identities und neben einer Studie des Freud Schülers Isidor Sadger über das Liebesleben Nikolaus Lenaus -


das weltweit am meisten verbreitete Werk

über den Spätromantiker und Klassiker der Weltliteratur Nikolaus Lenau .


Der leider viel zu früh verstorbene Germanist und Nietzsche-Forscher Prof. Dr. Theo Meyer erkannte in diesem Werk


"einen Markstein der Lenau-Forschung.

Es ist überhaupt die prägnanteste Lenau-Monographie. es dürfte zum Besten gehören, was über Lenau überhaupt geschrieben worden ist."


Das Werk, das mir, dem Autor bisher noch kein Einkommen generiert hat, wurde in acht Teilauflagen gedruckt.
Die Leinen-Ausgabe ist seit vielen Jahren vergriffen.
Ein Restbestand der kartonierten Ausgabe liegt - ungeachtet anderer Meldungen im Internetbuchhandel - noch vor und kann beim Winter Verlag, Heidelberg bezogen werden.



Trotzdem ist eine grundlegend überarbeitete Neu-Edition dieser Monographie angesagt,

da die Werke und Briefe Lenaus inzwischen in einer historisch-kritischen Ausgabe vorliegen.



Mehr zum Thema Kommunismus hier:
Allein in der Revolte -
Carl Gibsons neues Buch
zur kommunistischen Diktatur in Rumänien -
über individuellen Widerstand in einem totalitären System.

Allein in der Revolte -
im Februar 2013 erschienen.

Das Oeuvre ist nunmehr komplett.
Alle Rechte für das Gesamtwerk liegen bei Carl Gibson.
Eine Neuauflage des Gesamtwerks wird angestrebt.
Carl Gibson

Allein in der Revolte, Buchrückseite


Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel

©Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten.




Fotos: Carl Gibson



©Carl Gibson

Publiziert

am 7.11.2012

 

 

Bilder einer notwendigen Reise in das Land meiner Geburt -

nach 30 Jahren Abwesenheit.


 Mihai Eminescu - poeta laureatus


Die Rumänen wählen am 9. Dezember ein neues Parlament -


mit Sorge blickt Europa in den schwierigen, 

von Korruption geplagten Mitgliedsstaat.

Sozialisten und Kommunisten sind wieder auf dem Vormarsch - der europafreundliche Präsident Basescu hingegen ist in der Defensive.

Viele Menschen sehnen sich in die Tage Ceausescus zurück.
Erlebt der Kommunismus eine Renaissance noch bevor die Vergangenheit aufgearbeitet wurde?

 Triumphbogen in Bukarest

Das EU-Land Rumänien ist zwar auf dem Weg in die Demokratie - der politische Wille zur Veränderung ist da, doch der Weg bleibt steinig.




Die hier veröffentlichten Fotos entstanden zufällig - sie dokumentieren etwas von dem Status quo in Bukarest, von der Aufbauarbeit in einer Stadt, die man im Westen kaum kennt.

Selbst die aus Rumänien stammenden Deutschen, Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben, erreichen auf ihren Fahrten nach Hermannstadt, Kronstadt oder Temeschburg nur selten das höchst sehenswerte "Paris des Ostens", die rumänische Hauptstadt Bukarest.




Ceausescus Palast






Gigantomanie?
Zu groß für eine gewöhnliche Kamera.
Stalinistische Baukunst.




Springender Brunnen in Bukarest


 




Rumänisches Athenäum




Das ZK der RKP - Machzentrale der Kommunisten Ceausescus




Mahnmal für die Opfer der antikommunistischen Revolution von 1989



Mahnmal, Detail -
der Sockel bröckelt wie die Erinnerung an die Helden der Revolution


Namen der Gefallenen - beim Sturz des Diktators Ceausescu






Foto: Michael Blümel

Antikommunistischer Bürgerrechtler Carl Gibson vor dem ehemaligen
Zentralkomitee der Rumänischen Kommunistischen Partei






Ienei-Kirche


Blick in eine orthodoxe Kirche in Bukarest






Blick auf das Athenäum vom Königsschloss aus





Blick auf ein kapitalistisches Bauwerk



Hotel Intercontinental in Bukarest- zur Zeit Ceausescus gebaut







George Enescu Museum


Kirche


Unterwegs in Bukarest







Die alte Ienei-Kirche


Ienei-Kirche, Detail



In der Ienei-Kirche




Ienei-Kirche


Sitz der Regierung


Ovid in Bukarest

Foto: Michael Blümel

Zwei Exilierte



Ein Parteigebäude im Diplomatenviertel



 







Casa Gorjara - ein rumänisches Spezialitätenrestaurant
mit traditionellem Ambiente



Casino





Wasserspiel


Die rumänische Trikolore


CEC-Gebäude (Bank)


Das städtische Krankenhaus in Bukarest
an der Dimbovita



Bibliotheksneubau



Am Präsidentenpalast in Cotroceni



Vor dem Präsidentenpalast in Cotroceni




Kirche bei Cotroceni



Das Gebäude der rumänischen Gauck-Behörde CNSAS



Mein Bericht in der "Siebenbürgischen Zeitung" nach dem Einblick in meine Securitate-Opfer Akte




Technologischer Fortschritt





Strom-, Telefon- und Internetleitungen




Kabelsalat

Foto: Michael Blümel

Gesicherte Baustelle.
Im Mittelalter warf man Leute ins Loch,
heute fallen sie selbst hinein.



Der ehemalige Königspalast - heute Kunstgalerie

Am Palast



Dracula - Mythos und Geschichte






Flohmarkt - hier findet man auch die Publikationen jener Schriftsteller deutscher Zunge,
die angeblich im Kommunismus verfolgt wurden.




Blick von Hotelzimmer aus auf eine sich wandelnde Architektur weg vom sozialistischen Einheits-Plattenbau hin zum Individuellen.



Ergänzende Berichte zur Thematik:



Eine abenteuerliche Reise zur CNSAS nach Bukarest - zur Opfer Täter-Debatte
oder
wie das Opferlamm freiwillig die Schlachtbank besichtigt!



"Keine zehn Pferde bringen mich wieder nach Rumänien",
meinte mein alter Mitstreiter Erwin Ludwig von SLOMR Temeschburg,
als ich auszuloten versuchte, ob er vielleicht auch zu einer spontanen "Heimkehr" bewegt werden könnte.

Heinrich Heine war irgendwann heimgekehrt aus dem fernen Paris in das in fast 40 Staaten zersplitterte Deutschland, obwohl die Grenzer nach Konterbande suchten und der frivole Poet mit "scharfer Feder und Zunge" vielleicht sogar steckbrieflich gesucht wurde.
Daraus entstand schönste Dichtung - "Deutschland, ein Wintermärchen".

Friedrich Nietzsche war einst heimgekehrt in seine Einsamkeit von Sils-Maria!
Weshalb, das beschreibt er nicht in seiner Polemik gegen Richard Wagner,
sondern in "Zarathustra", in dem Buch "für alle und keinen".

Weshalb sollten wir es nicht auch noch wagen, nach 30 Jahren "Exil" in der Fremde,
die nie richtig hatte "Heimat" werden können,
trotz "Vaterland " und "Mutterland?

Endlich wollte ich es wissen:

Was war aus Rumänien geworden?

Nach Nicolae Ceausescus Sturz,
nach dem Fall des Kommunismus, den wir von der freien Gewerkschaft SLOMR bereits 1979 mit eingeleitet hatten?

War die "Securitate immer noch im Dienst"?

Herta Müller hatte sich dort im Land ihrer Herkunft erneut verfolgt gefühlt im Jahre Domini 2008!
Und sie war trotzdem hingereist, mutig, wie sie ist!

Ungeachtet vieler Gefahren am Wegrand und auf noch unbekannten Bahnhöfen war sie mit ihrem früheren Gatten aus Perjamosch bzw. der RKP Richard Wagner bald darauf wieder in die ehemalige Diktatur Ceausescus gereist!

Um Brücken zu bauen?

Um dort mit der Konrad Adenauer-Stiftung (KAS) an einem Tisch in Hermannstadt (Sibiu) zu sitzen,
zu tafeln und dabei über die
EU-Integration Rumäniens zu reden,
namentlich mit KAS-Präsident Dr. Bernhard Vogel,
Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz und Thüringen a. D.,
um zu diskutieren,
wohin Rumäniens Reise geht - noch vor dem Nobelpreis!

Von der "Securitate" und ihrer Nachfolgeorganisation SRI,
die bei der CNSAS die Dossiers der Verfolgten nachträglich gefälscht haben soll,
berichteten Herta Müller und die KAS seinerzeit nichts.

(Ich schrieb darüber auf http://www.siebenbuerger.de/ ellenlange Kommentare . umsonst!)

Einmal wurde sie von der alten oder neuen Securitate (SRI) verfolgt - und einmal nicht!?

Mein Mistreiter Erwin Ludwig blieb bei seiner Meinung:

"In Rumänien regieren immer noch die Kommunisten!

Traian Basescu ist nicht besser als Ion Iliescu!
Hat einer seine CNSAS-Akte zu Gesicht bekommen?"

Wohl kaum!

Was konnte ich erwidern?
Nicht viel!

Ich konnte nur reisen, mir selbst ein Bild von der "neuen", veränderten Lage im "EU-Land Rumänien" machen oder es gleich bleiben lassen!

Die CNSAS hätte mir die Kopien meiner Akte auch per Post zugeschickt!

Doch wollte ich Gewissheit haben, um Ruhe zu finden, dann musste ich schon selbst dahin,
in die Höhle des Löwen,
in die Mausefalle, um kritisch zu überprüfen,
wie die rumänische Gauck-Behörde CNSAS tatsächlich arbeitet und
ob die demokratisch geläuterten Rumänen es diesmal ernst meinen mit der
kommunistischen Vergangenheitsaufarbeitung.

Ein Versuch war der
"Bericht zur Analyse der kommunistischen Diktatur in Rumänien", auch "Raport final" oder "Raportul Tismaneanu" genannt.

Der Koordinator des von Präsident Traian Basescu in Auftrag gegebenen Berichts, Professor Vladimir Tismaneanu, heute in Maryland, USA,
an der dortigen Universität mit der Geschichte des Kommunismus in Osteuropa beschäftigt, auch mit Dissidenz und Widerstand,
wurde hundert-, ja tausendfach angefeindet : für diese Aufklärungsarbeit!

Er macht weiter, unter anderem auf seinem Blog: http://tismaneanu.wordpress.com/

während andere zwielichtige Gestalten der Zeitgeschichte, die Vergangenheit auf den Kopf stellen, nur um das eigene Versagen unter den Roten zu verdecken, vergessen zu machen.

Was hatte da eine dieser zwielichtigen Gestalten öffentlich gemeint?
Seine Akte will er nicht sehen - und unsere will er auch nicht sehen ...

Doch, doch!

Mich interessieren alle Akten, die etwas zur Wahrheitsfindung beitragen, Genosse Tarnkappendichter!

Und ich analysiere und interpretiere die Akten auch gerne selbst - über die ausgewählten und vorgesetzten erlesenen Zitate hinaus!

Nachdem ich als "Forscher bei der CNSAS akkreditiert" und eine erste Kurzvisite ins Banat und nach Siebenbürgen im Mai dieses Jahres erfolgt war, wagte ich es im September noch einmal -
die Fahrt in die "Mausefalle"
bzw in die "Höhle des Löwen" ,
der zu meiner Zeit noch quicklebendig war und kräftig zubeißen konnte,

diesmal begleitet, nicht von der Malerin Monika Nickel, wie im Frühling,
sondern von Maler, Graphiker und Buch-Illustrator Michael Blümel aus Bad Mergentheim.

Monika kannte die "Mausefalle" bereits aus eigener Anschauung - und Michael, der waschechte Bundesbürger und Illustrator der "Symphonie der Freiheit" wollte sie erst kennen lernen -

und mit ihr den "A-posteriori-Kitzel" einer roten Diktatur.

Die "Mausefalle" als Schreckens-Phänomen an sich hatte ich schon mehrfach erlebt
:
Im großen Gefängnis Ostblock,
im Land Rumänien ,
in der "Folterkammer der Securitate" mit und ohne Erwin Ludwig,
dann
- nach meiner Ausreise - bei einer Fehlausfahrt vor Berlin in der DDR,
wo nach mir gefahndet wurde (1984),
schließlich in Kiew (1995), wo ich nie richtig wissen konnte, ob ich noch einmal "entrinnen" werde, ohne von einer allmächtigen Katze aufgefressen zu werden, die am Ausgang der Mausefalle wartet.

Also reiste ich mit Michael, dem Maler, 2000 Kilometer gen Osten, nach Bukarest.

Nach mehreren Tagen und zum Teil unfreundlichen Berührungen mit der allpräsenten Polizei in Rumänien erreichten wir schließlich das Ziel, Bukarest, die Hauptstadt Rumänies,
die in Sachen Verkehr "das vollendete Chaos" ist - noch jenseits von Italien und Kairo.

Wir waren da - zwei Tage vor dem Termin am 4. Oktober bei der CNSAS,
in der Matei Basarab Straße Nr. 41.

Da war noch viel Zeit für Malerei, Kultur, Stadtbesichtigung und Architektur, auch wenn mir stressbedingt die Muße fehlte:

Bauten vom Feinsten zogen uns magisch an:


Foto: Der freundliche Taxifahrer Emil


Diktator Ceausescus Protzbau im stalinistischen Stil.
Die halbe Nation arbeitete jahrelang, um diesen Prestigeklotz zu vollenden.

Heute:
Sitz des Parlaments.
Leute wie Emil sind stolz darauf, dass Rumänien das zweitgrößte Gebäude der Welt aufweisen kann - später Dank an den Führer der Nation!?


Nach der Prolet-Kultur des schlechten Geschmacks sahen wir uns noch ein paar historische Sehenswürdigkeiten an, Bauten, die Bukarest zum "Kleinen Paris" machten:


Foto: Michael Blümel

Imposanter Jugendstil-Bau - Das Museum "George Enescu"



Foto: Carl Gibson

Die Ienei-Kirche.
Das Schicksal von Vacaresti blieb ihr erspart - sie überdauerte auch Ceausescu, der andere Kirchen niederreißen ließ.


Foto: Carl Gibson

Eine Adresse für Bonzen - Offizierskasino, auch heute?


Foto: Carl Gibson

Die "Dimbovita" - Fluss und Kanal



Foto: Carl Gibson

Der "Cismigiu"-Park


Foto: Carl Gibson

Einer darf nicht fehlen: Graf Dracula -
Rumänien gedenkt "Vlad Tepes" - dem Vorbild für "Dracula"

Vor der Pflicht kam die Kür -
Wir sahen uns die berühmten Gemälde an, im Königsschloss, fanden aber keine Zeit mehr für den berühmten "Pfähler"!

Nach mehr als 30 Jahren!

Bukarest zwischen Pflicht und Kür im Intermezzo mit einer Herta Müller- Lesung





Wer in einem Land entwürdigt, gedemütigt, misshandelt, gefoltert und ohne Grund in ein Gefängnis geworfen wurde, der wird es sich gut überlegen, ob er sich noch einmal exponiert, ob er noch einmal die schwer errungene "Freiheit" aufs Spiel setzt, sich in Gefahr begibt und riskiert, aufs Neue "alles" zu verlieren.

Was brachte mir die "Heimkehr"?

Die anschließende Fahrt zur CNSAS in die "Höhle des Löwen" nach Bukarest, an den Ort,
wo ich mehrfach verhaftet, verprügelt, gedemütigt worden war?
Die Ruhe der Seele?

Ein kluger Kopf begibt sich nicht ohne Grund in die Höhle des Löwen,
wenn er denn Äsops Fabel gelesen und die Botschaft auch verstanden hat?

Der "Horror-Trip" in das "Land aller Möglichkeiten", Rumänien, das auch heute noch ein von Polizei durchsetzter Staat ist, begann mit einer ersten Polizei-Kontrolle und dem Ruf nach einer "Vignette".

Das moderne Wegelagerertum der Weststaaten,
ausgerichtet, den Autofahrer überall zur Kasse zu bitten und zu melken, wo es nur geht (Maut, Toll!!!) via "Vignette"
hat nun auch den EU-Staat Rumänien erreicht. Abkassieren ist angesagt in Zeiten knapper Kassen.

Die Rumänen erheben eine Straßenbenutzungsgebühr - fällig für alle Straßen,
denn Autobahnen haben sie nicht, bis auf ein kleines Stück zwischen Pitesti und Bukarest, kaum 150 Kilometer.

Wer keine Vignette hat, riskiert sehr hohe Geldstrafen.
Wir hatten Glück - der Polizist wurde durch einen Anruf abgelenkt, und wir durften weiter fahren, bis zu einer Tankstelle, wo eine "Vignette" erworben werden konnte.

Dann fuhren wir in eine der zahlreichen Radar-Falle!
(Die Behörden der Rumänen haben schnell begriffen, wie man Geld verdient, ohne zu arbeiten: Mit Vignetten und Radar - nicht anders als hier überall! )

Der Dorfpolizist in Traian Vuia auf dem Weg vom Banat nach Siebenbürgen wollte gleich den Wagen stilllegen, nachdem wir die "Grüne Versicherungskarte" nicht auf Anhieb finden konnten, die in einem EU-Land nicht einmal benötigt wird, oder?

Ein Horrorszenario - mit Angstschweiß und viel Adrenalin!

Was hätten wir getan in der Einöde vor Transsylvanien "ohne Auto"?

Mit "Furcht und Zittern" ging es weiter,
durch Roma-Siedlungen bei Tirgoviste und neue Polizei-Kontrollen, bis nach Bukarest in das alte "Miliz- Ghetto" im Umfeld der Matei Basarab-Straße.

In dieser Stress-Konstellation erlebte ich Bukarest - nach mehr als 30 Jahren!

Es wurde ein Deja- Vu mit hoher emotionaler Belastung!
Überall Spuren früherer Verfolgung - überall Polizei!
Das Gehirn regte sich, ich erinnerte mich, auch an viel Unerquickliches.

Trotzdem begaben wir uns auf Spurensuche - ich wollte die Stellen sehen,
wo ich früher "opponiert" "protestiert" hatte,
damals als einige meiner deutschen Landsleute noch hier an der

Partei-Kaderschmiede "Stefan Gheorghiu" studierten.

Die deutschen "KP-Genossen" von gestern" leben heute saturiert in der Bundesrepublik Deutschland
- ihren Opportunismus von einst, als sie noch mit den "roten Wölfen" heulten,
haben sie längst verdrängt, ja vergessen.

Die Unverschämtesten aus ihren Reihen beschimpfen heute von scheinbar sicherer, protegierter Warte aus sogar die ehemaligen antikommunistischen Dissidenten,
die Aufrechten des Widerstands gegen die Diktatur, als Helfershelfer der Securitate und als "nützliche Idioten",

ohne zu bedenken, dass sie selbst über viele Jahre "nützliche Idioten der Kommunisten" waren.

Aber, weil sie selbst der verbrecherischen Partei Ceausescus als "Mitglied" angehörten und dem System, diesem huldigten und stützten, waren sie damals für all die Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen blind.

Nur noch ein paar Dissidenten und "Betroffene" erinnern an das,
was in der Ceausescu-Diktatur Alltag war.


Foto: Carl Gibson


Die Kader-Schmiede der Rumänischen Kommunistischen Partei -

Die marxistisch- leninistische Hochschule "Stefan Gheorghiu" -
Wer als RKP- Politiker, Journalist, Historiker etc. im Rumänien Ceausescus
Karriere machen wollte, musste hier studiert haben.
Davor: "Der Löwe"!

In dem kommunistisch-nationalistischen Hymnus "Pui de lei" werden die Rumänen
als "Junge Löwen" glorifiziert, die, aus dem Fels gebrochen, überall wachsen und gedeihen -

vivat, crescat, floreat!?

Ja, ich erinnerte mich!

Vis – à-vis des Löwen liegt der Präsidentenpalast Traian Basescus – und
nicht sehr weit entfernt …. „Cartierul Primaverii“, das „Stadtviertel des Frühlings“,
wo Ceausescu und sein Clan lebten
und wo heute immer noch die Bonzen hausen,
die Nomenklatura der Neuzeit, Wölfe im Schafsfell, Wendehälse und Chamäleons aller Art, Demagogen der Sonderklasse, oft als lupenreine Demokraten kaschiert.

Fürst Potjomkin lässt grüßen, mit neuen Fassaden
und der Pawlowsche Hund auf der Straße,
der fügsam den Schweif absenkt und nach dem Knochen schnappt,
den man ihm gnädig zuwirft – für gute Dienste!

Foto: Carl Gibson

Wachturm vor der Residenz des Präsidenten der Republik.
Vom Palast sieht der Bürger nichts.


Foto: Carl Gibson

Das "Rumänische Athenäum"


Der Zufall wollte es, dass in diesen Tagen am 27. und 28 September die aus Rumänien stammende Herta Müller in diesen "heiligen Hallen" lesen sollte -
in dieser "Arena" oder "Circus" wie die Nobelpreisträgerin im Gespräch mit
Gabriel Liiceanu (Phänomenologe und Chef des Verlagshauses "Humanitas) sagte.

Eine "Dissidentin", betonte Herta Müller vor Ort,
sei sie nicht gewesen,
aber sie hätte im Kindergarten mit der Leiterin des Kindergartens lebhaft kritisch diskutiert.

Ob sie auch der RKP und der "Securitate" seinerzeit etwas "Kritisches" zu berichten hatte, damals zu Ceausescus Zeiten,
das sagte Herta Müller nicht.


Foto: Michael Blümel

Carl Gibson, einer der schärfsten Kritiker von Herta Müllers Werk,
vor der "Humanitas"-Buchhandlung neben der Ienei-Kirche im Herzen der Hauptstadt Bukarest.

Eine Teilnahme an der Werbeveranstaltung im "Rumänischen Athenäum" wollte ich mir dann doch nicht zumuten.

Gabriel Liiceanu von der Phänomenologischen Gesellschaft in Rumänien und Kopf des Verlages "Humanitas", der gerade Herta Müllers "Atemschaukel" in rumänischer Sprache herausgab,
dachte wohl mehr ans Geschäft, als an "kritische Fragen" und historische Wahrheiten.

Den "Dingen auf den Grund gehen", die "Wesenheit schauen", "des Pudels Kern" entlarven - das wollte dieser wohlwollende Intellektuelle nicht.

Foto: Michael Blümel

Bürgerprotest am Piata Unirii in Bukarest - Was aussieht wie Werbung, ist eigentlich der friedfertige "Aufruhr" eines Bürgers, der sich von einem ausländischen Konzern benachteiligt fühlt.


Es folgte ein besinnlicher Ausklang am Abend im Hotel:


 

 

 Foto: Carl Gibson


Sonnenuntergang über den Neubau-Dächern von Bukarest - Folgt bald die "Morgenröte"?




Zur Authentizität, Qualität und zum Aufklärungswert der Securitate- Akten bei der CNSAS in Bukarest.

Furcht und Zittern? Vendetta oder Aufklärung!?

Wie wichtig sind die bei der CNSAS abrufbaren Akten der "Securitate"?

Dienen sie der Vergangenheitsaufarbeitung und Kommunismusbewältigung im EU-Land Rumänien?

Sagen sie etwas zur möglichen Präsenz von "Securitate-Strukturen" in Deutschland aus,
mit Details über Spitzel, alte - und neue - IMs?

Oder sind diese Akten doch nur ein billiges Mittel zur "Abrechnung",
von einzelnen Personen genutzt
und gegen andere eingesetzt als "Instrumente" der
Diskreditierung, Diffamierung und Diversion?

In meinem Werk "Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu- Diktatur"
(es entstand in den Jahren 2005 - 2008, Bd. 1)
war ich noch sehr skeptisch, was die Offenlegung der Aktenbestände aus den Archiven des kommunistischen Geheimdienstes über die CNSAS betraf.

Würde die rumänische Gauck-Behörde CNSAS wirklich alles offen legen,
was in den Archiven der "Securitate" aufgefunden wird?

Wie zuverlässig arbeiten die CNSAS-Mitarbeiter heute?

Wie vollständig und wissenschaftlich korrekt dürfen sie überhaupt arbeiten,
um nicht irgendwo auch "nationale Interessen" des gegenwärtigen Rumänien,
Mitglied der EU und der NATO, zu gefährden?

Bestehen alte Strukturen weiter,
die durch allzu viel Offenheit, "Glasnost" und "Perestroika" enttarnt werden könnten?

Meine Erwartungen waren recht hoch -

Ich wollte "Gewissheit" haben;
trotzdem beherrschten mich "gemischte Gefühle",
da die negativen Erfahrungen während der Ceausescu-Diktatur auch nach drei Jahrzehnten nicht vergessen oder weggewischt werden können.

Wer einmal in einem KZ einsaß,
wer den GULAG aus eigener Erfahrung kennt oder sonst eine Deprivierungseinrichtung totalitärer Systeme ganz egal wo auf der Welt,
wer ein Opfer von Folter, Gewalt, Terror wurde,
der wird nicht vergessen, wo die grobe Menschrechtsverletzungen aller Art begangen wurden.

Er wird im Rahmen einer umfassenden Vergangenheitsaufarbeitung und
Vergangenheitsbewältigung
nach der ab 1945 erfolgten "Entnazifizierung"
nun auch
eine konsequente "Ent-Stalinisierung" fordern,

doch nicht beliebig via zufälliger "Denunziation",
sondern korrekt auf wissenschaftlicher Grundlage.

Demokratie ist nur möglich, wenn die totalitären Strukturen alter Ordnungen aufgegeben werden.
Das ist eine Sache des Bewusstseins und umfassender Aufklärung.

Der Einzelne muss das für sich selbst leisten - und, wo es möglich ist,
über Wissenschaft auch für die Allgemeinheit.


Foto: Carl Gibson

Die rumänische Gauck-Behörde "CNSAS" in Bukarest


Es war kurz vor 9 Uhr, als ich am 4.Oktober 2010 auch meine Foto-Dokumentation aufnahm.
Wie offen war Rumänien wirklich?

Die Gegend um mich herum in der Matei Bararab-Straße:
Ein Polizei-Nest seit Jahrzehnten - bis heute.

An verschiedenen Stellen war sie zu sehen: Einrichtungen des Innenministeriums, Stätten, wo ich früher nach spontaner Verhaftung zum Teil brutal verhört worden war.

Das mulmige Gefühl im Bauch von vor 30 Jahren kam wieder auf.

Und trotzdem fotografierte ich die Einrichtung CNSAS, bis der Pförtner in Uniform, der alles beobachtet hatte, aus dem Bau heraus und auf mich zu stürmte:

"Was machen Sie denn da?
Das ist eine Behörde!
Und fotografieren ist hier eigentlich nicht erlaubt".

Das klang fast wie in alten Zeiten!

"Ich schieße nur Erinnerungsfotos",
gab ich zurück und verwies gleich auf meine Anmeldung
als "petent" in "eigener Sache" und
als "akkreditierter externer Forscher" aus dem Ausland.

Das stimmte die Autoritätsperson an der Pforte dann doch etwas freundlicher.

Als kleines Entgegenkommen durfte mein Begleiter Michael das CNSAS-Gebäude und sogar den Lesesaal mit betreten, solange ich nur in "eigener Sache" tätig war.

Am zweiten Tag, als ich als "Forscher" aktiv wurde und in fremde Akten Einblick nahm, musste mein Begleiter draußen bleiben.

Alles hatte seine Ordnung.

In der Vorhalle des CNSAS-Baus waren einige Ausstellungsstücke aus dem Ausspionierungsarsenal der "Securitate" zu sehen:

Wanzen, Mini- und Observations-Kameras, Objektive etc.

An einem Pfeiler sah man ein prägnantes George Orwell-Zitat über das Verhältnis von Wahrheitskontrolle und Machtausübung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aus dem Werk "1984" .

"Big Brother is watching you"?

Damals und heute - hier und dort?

Das Wissenschaftspersonal rief meine Securitate-Opfer-"Akte" ab - sie kam
aber erst gegen 11 Uhr, nachdem die Arbeit im Archiv für fast zwei Stunden unterbrochen worden war.

Ich nutzte die Zeit, um einige Wälzer über das "System der Securitate" durchzublättern, die in einem allen zugänglichen Bücherschrank zur Verfügung standen.
Dort auch sonstige Literatur zur Vergangenheitsaufarbeitung, u. a. Zeitzeugenberichte aus der stalinistischen Zeit bzw. aus der Ceausescu-Ära.

Was fand ich später dann im meiner "Securitate-Opfer-Akte" vor?

Mehr, als ich erhofft hatte!

Gleichzeitig aber auch viel weniger, als in der Akte in zwei Bänden hätte sein müssen.

Einige generelle Aspekte, was ein Akten-Einblick bei der CNSAS bringen kann und wie mit diesen Akten umzugehen ist, habe ich in einem Bericht dargelegt:

http://www.siebenbuerger.de/zeitung/artikel/kultur/10563-akteneinsicht-in-bukarest-sichtweise.html

Jede Akte ist individuell.
Deshalb muss sie auch individuell analysiert werden, was nur mit hohem "Sachverstand" möglich ist.

Nur wer die Zeitverhältnisse sehr genau kennt,
wer selbst jahrelang in "Opposition" war,
wer die Securitate über Jahre selbst erlebte,
wer das Instrumentarium von Desinformation, Deviation etc. aus wissenschaftlicher Sicht kennt,
der kann vielen "Verdrehungen" und "Verfälschungen", die in den Protokollen und Berichten mitschwingen,
durchschauen und entsprechend werten.

Das Zitieren aus "Akten" ist gefährlich und kontraproduktiv,
da der Gesamtkontext in der Regel ignoriert wird.

In "Abrechnungsfeldzügen", wie wir sie gerade erleben, wird oft nur zitiert, um anzuprangern, um bestimmte Personen in eine Ecke zu stellen, um zu stigmatisieren und um zu diskreditieren.


Zur "Vollständigkeit" bzw. zum "Umfang" einer Akte:

In meiner Akte fehlt nach meiner Einschätzung sehr viel Material zu Vorladungen,
Verhaftungen,
U-Haft, Verhören, Prozess, Gefängnisaufenthalt etc.

Ebenso fehlt fast die gesamte Dokumentation meiner kommunismuskritischen Aktivitäten im rumänischen Exil von 1979 nach der Ausreise bis zur Revolution 1989.

Die Berichte des "Auslanddienstes" der Securitate sind wohl noch nicht freigegeben
wie die Akten militärischer Ermittlungsbehörden,
die - laut "Raport final zur Analyse der kommunistischen Diktatur in Rumänien (Tismaneanu-Report) -
auch noch hinter verschlossenen Türen lagern.

Westliche Journalisten, die nicht unbedingt viel von der Securitate- Materie verstehen,
stellen oft die Frage:

"Wie umfangreich ist diese oder jene Akte" -

und folgern daraus, je mehr Seiten vorliegen, desto "bedeutender" sei der Fall.

Diese Annahme ist falsch.

In einzelnen Akten ist viel nichtssagender Ballast vorhanden (Rezensionen, Duplikate, irrelevante Beilagen zur Korrespondenz etc.).

Andererseits wurden politisch inaktive Personen nur aufgrund ihrer Vertrauens-Position ( etwa Universitäts-Dozent) observiert, nur um die "Loyalität" zu Partei (RKP) und Staat zu überprüfen.

(Solche Observierungen von "eigenen Leuten" haben nichts mit Widerstand zu tun,
ein Aspekt, der leider manchen Ahnungslosen im Westen a posteriori vorgegaukelt wird.

Das ist gezielte Irreführung und Täuschung, wird aber sogar von Personen mit Wissenschaftsanspruch praktiziert.

"Akten" dürfen bei der CNSAS natürlich nicht fotografiert werden.

Eigene Akten-Dokumente werden jedoch als "Kopien" ausgehändigt oder auf Antrag ins Ausland verschickt.

Kleine Begebenheit am Rande:

Bei der CNSAS traf ich Mircea Dinescu, den Dichter,
der in den Tagen der "blutigen Revolution" 1989 in Bukarest und des Sturzes von Diktator Nicolae Ceausescu weltbekannt wurde -
als Gesicht eines "demokratischen" Rumänien",
dass das "kommunistische Wappen" aus der rot-gelb-blauen Trikolore gerissen hatte.

Mircea Dinescu, vor Jahren noch vom damaligen Präsidenten Ion Iliescu als
eine Art Großgrundbesitzer (mosier) und Kapitalist denunziert,
ist heute in Rumänien ein bekannter Mann mit nahezu täglicher Fernseh-Präsenz,
während sich sein deutscher Übersetzer, der Dichter Werner Söllner, als ehemaliger Securiate-Informant zu erkenn geben musste.

(In meinem Erinnerungswerk "Symphonie der Freiheit" habe ich Mircea Dinescu und seiner damaligen Rolle als Apologet der Freiheit ein ganzes Kapitel gewidmet.)

Jetzt sitzt Dinescu seit Jahren im CNSAS-Ausschuß,
während andere Dichter und Dissidenten bereits unmittelbar nach der Revolution ins Abseits gedrängt wurden - wie Ana Blandiana.

In dem CNSAS-Gremium achtet Mircea Dinescu darauf, dass alte Seilschaften nicht weiter ihre "Spielchen" machen können
bzw. dass de Demokratisierungsprozess im Land über "Aufklärung" weiter geht.

Im Gespräch mit dem Dichter verwies ich u.a. auf die lässige Art bestimmter Belletristen wie herta Müller,
Gerüchte und Mythen in die Welt zu setzen,
etwa Parolen wie:

"Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit",

wenn die Securitate naht, um eine Verhaftung durchzuführen
bzw. auf die sonderbare Lust,

"Securitate"-Akten aus den Beständen der CNSAS zur persönlichen "Vendetta" einzusetzen, um ehemalige IMs abzuschießen
und andere Personen zu desavouieren und zu diskreditieren,

selbst Leute aus dem Widerstand gegen den Kommunismus.

Da Demagogie und Lügen aller Art zum Alltag in Rumänien gehören,
regte das Mircea Dinescu nicht allzu sehr auf.

"So ist das eben", meinte Micea Dinescu schmunzelnd.

Nach zwei arbeitsreichen Tagen bei der CNSAS von 9 Uhr - 16 Uhr im Lesesaal
blieb noch etwas Zeit für "Sightseeing" - nicht im Sinne von West-Touristen, die Bukarest erkunden,
vielmehr aus der Perspektive des Zeitzeugen, der sich fragt,
was sich alles veränderte nach den Ereignissen der antikommunistischen Revolution von 1989,
nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und des kommunistischen Weltreichs überall in Europa
und in der Sowjetunion.

In Rumänien blieben die Kommunisten weitere sieben Jahre an der Macht -
während in Polen und in der Tschechoslowakei ehemalige Bürgerrechtler und antikommunistische Dissidenten zu Staatschefs avancierten,

namentlich
Lech Walesa
und

Vaclav Havel.


Foto: Carl Gibson

"Modern Times" auch in Bukarest, Oktober 2010.

Was ich in Prag, Bratislava und Budapest feststellte, gilt uneingeschränkt auch für die rumänische Hauptstadt:
Der Kapitalismus ist angekommen.

Der Glaspalast eines Mobilfunk-Riesen erinnerte mich an die alte Weisheit -

"Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen",

das passt vorzüglich zur Pseudo-CNSAS-Aufklärung der "Guten und Gerechten" - "dopo Nietzsche"!


Foto: Carl Gibson

Nicolae Ceausescus Königsschloss -
nach dem Zepter kam der Palast - um welchen Preis?

Gigantomanie des "Titans des Titanen" in der "goldenen Epoche", in "Zeitalter des Lichts" und des "Neuen Menschen".

Personenkult und Projekte wie der "Donau-Kanal",
das beabsichtigte "Schleifen deutscher Dörfer im Banat und Siebenbürgen",
der Ausverkauf der Minderheiten und eben solche Wahnbauten ohne Sinn und Zweck führten Rumänien in die politische Isolation und in den wirtschaftlichen Ruin.

Schuld daran war nicht nur Partei- und Staatschef, Diktator Ceausescu, sondern die gesamte Nutznießerschar der Rumänischen Kommunistischen Partei - landesweit.





Foto: Carl Gibson

Helden-Denkmal,
das an die mehr als 1 000 Opfer der blutigen, antikommunistischen Revolution von 1989 erinnert.

Erste Verfallsspuren auch hier: Die Marmorplatten bröckeln -
der "Kampf um Freiheit und Demokratie"
ist fast schon vergessen:

Die Rumänen haben Wichtigeres zu tun - sie stehen im Kampf um das Dasein, Tag für Tag.



Foto: Carl Gibson

Das "Intercontinental"-Hotel im Zentrum der Hauptstadt Bukarest
war schon zur Zeit von Diktator Ceausescu ein wichtiger Devisenbringer.

In unmittelbarer Nähe:
Die US-Botschaft - heute ein gegen den internationalen Terrorismus abgesichertes Bollwerk.

Um 1977/78, zur Amtszeit von Präsident Jimmy Carter und seiner weltweit wirkenden Kampagne für "Menschenrechte"
galt die USA als "Leitnation der Freiheit".
Wir Dissidenten hatten seinerzeit große Mühe, um an den Securitate-Aufpassern vorbei in die Botschaft zu gelangen, um dort nach Unterstützung für unsere oppositionellen Aktionen (SLOMR) zu suchen.


Foto: Michael Blümel

Der ehemalige antikommunistische Oppositionelle und Regimekritiker Carl Gibson
vor dem alten ZK-Gebäude der Kommunisten von Diktator Ceausescu,
diesmal ohne "Petition" oder "Hungerstreikerklärung" in der Tasche.
Späte Genugtuung: Der Sieg der Wahrheit über die große Lüge,
der Demokratie über Totalitarismus.





Foto: Carl Gibson

Eine Gedenktafel an der Wand des Zentralkomitees der RKP erinnert an die Kommunistische Diktatur in Rumänien




Foto: Carl Gibson

Künftige "Staatsbibliothek" in Bukarest, wenn wieder Geld zum Weiterbauen da ist?



Foto: Carl Gibson

Gedenken an den verfolgten und Verfemten des rumänischen Kommunismus Coposu,
seine Büste neben der Ienei-Kirche in Bukarest ragt heute richtungsweisend in das Licht des Himmels.









Foto: Carl Gibson

Das "CEC"-Gebäude. Heute ist die CEC-Bank eine unter Tausenden, früher war CEC das einzige Geldinstitut in Rumänien.





Foto: Carl Gibson

Das Gebäude des Rumänischen Fernsehens - heute belebt Konkurrenz das Geschäft - in allen Medienbereichen.



Mit solchen Impressionen ging die Fahrt nach Bukarest ihrem Ende entgegen.
Die "Höhle des Löwen" lag bald hinter uns.

Aufatmen konnten wir beide aber erst, als wir nach dem Passieren der rumänischen Grenze in Richtung Ungarn auch der "Mausefalle" entronnen waren, ohne dass die Katze zugebissen hätte.

Zeit für Hoffnung!?


Wenn wir die Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit nur Kommunisten überlassen, dann wird es keine Aufarbeitung geben! Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.

Wer die Verlogenheit und das Täuschungshandwerk verinnerlicht hat, der wird weiter die Wahrheit verfälschen und im eigenen Interesse andere hinters Licht führen.

Der Bock darf nicht länger Gärtner sein und Täter nicht länger Opfer!



Fotos: Carl Gibson
 
Mehr zum Thema Kommunismus hier:

Carl Gibsons neues Buch

zur kommunistischen Diktatur in Rumänien -

über individuellen Widerstand in einem totalitären System.




Allein in der Revolte -

im Februar 2013 erschienen.

Das Oeuvre ist nunmehr komplett.
Alle Rechte für das Gesamtwerk liegen bei Carl Gibson.

Eine Neuauflage des Gesamtwerks wird angestrebt.


Carl Gibson

Buchrückseite




Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel

©Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten.



 

 

 

 

 

 Für Franz ... und andere, zum Ansporn, unverändert neu publiziert, zur aktuellen Debatte:


Ja, ich weiß, woher ich stamme“- 

 

„Franzosen“ im Banat – 

„Banater Schwaben“ in Frankreich, 

in „La Roque-sur-Pernes[1]“, 

in der Provence! - 

Metz in Lothringen, 

Reisebilder aus Frankreich. 

Carl Gibson auf den Spuren der Ahnen in Lothringen. Bilder zum Nachdenken über Herkunft und Zukunft

In den letzten vier Jahrenten war ich bestimmt über 50mal in der Provence!

Mein alter Freund Klaus hatte dort Jahre seines Wanderlebens verbracht, auch in

„La Roque-sur-Pernes",

wo er als geborener „Reichsdeutscher“ aus der Bundesrepublik für einen Schweinezüchter aus dem Banat arbeitete, als Taglöhner Schweine hütete wie die Zigeuner aus der „Schatra“ des „Zigeunerbarons“ der Operette vor den Toren von Temeschburg, also um Sackelhausen herum, wo ich meine Kindheit verbrachte,

dort Schweine fütterte, genau beobachtete, studierte

und dabei viel über Schweine erfuhr, über Tiere und Menschen,

über Ziegen,

über Clochards mit Hund,

über - in Frankreich exilierte - Deutsche,

über Freunde Und Gastfreundschaft, die in Frankreich – wie in der griechischen Antike - noch großgeschrieben wird,

über französische Lebensart, Kultur, Literatur ... und eben auch,

noch bevor er mich im 1979 in Schorndorf im Remstal kennenlernte, auch einiges über

Banater Schwaben,

über fleißige, tüchtige, anständige Leute, die ihre alten Tugenden selbst nach Südfrankreich mitgenommen hatten und auch dort behaupteten.

Wie kamen diese Banater Schwaben nun nach Frankreich, in die Tiefen der Provence unweit von Avignon?

Ein schlauer Kopf, der ein Abgeordnetenmandat in Paris erringen wollte, hatte meine Landsleute dort angesiedelt!

Noch kam ich nicht dazu, darüber ausführlich zu schreiben, denn ein Buch über meine vielen Provence-Aufenthalte sollte entstehen, auch über Orte wie

Beziers, Narbonne, Carcassone, 

Albi, 

wo die - von dem Papsttum ausgerotteten - Katharer einst lebten!

Lenau hat sie besungen!

Lange vor mir lebte dort auch der große Dichter

Petrarca[2]

dichtete, kritisierte das Sündenbabel der Päpste im Exil, Avignon) -

und zu meiner Zeit, eben in den wunderschönen mit den vielen Brunnen[3]

Pernes les Fontaines[4],

Pierre d' Anjou,

ein Aristokrat des Geistes - und langjähriger Freund, mit dem ich viel diskutierte und einiges unternahm.

Wer kennt diese Exkursion der

Banater Schwaben

in die Fernen der Provence überhaupt?

Und wer kennt die

Geschichte der Lothringer, 

die unter der Regentschaft von Maria Theresia im Banat landeten, um das Abendland gegen die Türken zu verteidigen?

Wer kennt heute noch die Geschichte dieser 

Banater UR-Schwaben,

die aus Frankreich kamen, die nun aber

-angeblich –

von Zigeunern abstammen und

ihre Kinder auf dem Misthaufen gebaren!

Aus der Sicht eines rumänischen Schmutzfinken, der als Herta Müller-Epigone Dreck und Obszönes aller Art in Deutschland in Umlauf bringt und so Deutsche beleidigt, kränkt, verunglimpft, neuerdings auch wieder einmal mich, ist das so!

Aus der Sicht des rumänischen Brandstifters Florescu, der, wohl inspiriert von dem Hass der Herta Müller, die gegen Deutsche hetzte und gegen alles Deutsche, hetzend so weiterschreibt, wird das nun – nach Herta Müller, doch im Geist der antideutschen Hasspredigerin aus dem Banat – in alle Welt transportiert – über das Medium Buch … und das auch noch als „schöngeistige Literatur“, als „Belletristik!

Wie es den Anschein hat, macht das den Banater Schwaben von heute, die in Deutschland leben, nicht mehr viel aus? Und den Nachfahren der Lohringer, die zum Teil waschechte Franzosen waren, auch nicht?



[2] Vgl. mein Buch zur Einsamkeit. Man findet es in der Französischen Nationalbibliothek zu Paris.

 

[3] Vgl. dazu meine zahlreichen Brunnen-Beiträge bzw. meine Bücher zur Thematik.

 






Ja, ich weiß, woher ich stamme 

Nietzsche, Ecce Homo,

(Motto meiner Erinnerungen: Allein in der Revolte, Material dazu weiter unten im Anhang)




Die Kathedrale St. Etienne



Die Mosel


Nicht näher bekannte Kirche in Metz




Schwäne in der Mosel



Bleiglasfenster


Kathedrale, Detail




Kathedrale, Detail


In der City


Moselbrücke



Verwaltungsgebäude


Repräsentationsgebäude






Mosel-Brücke in Metz



Die Dimension des Bauwerks wird nur aus der Distanz erkennbar.


Orgel


In der Kathedrale






Ein bedeutender Teil der so genannten "Donauschwaben" sowie der "Banater Schwaben"  stammt aus Lothringen. In einigen deutschen Ortschaften rund um Temeschburg im heutigen Rumänien waren es gar 30 Prozent und mehr Auswanderer in der Regel katholischen Glaubens, die den langen und schwierigen Weg die Donau hinab nicht scheuten, um ein neues Leben in Freiheit zu wagen.

In meiner Heimatgemeinde Sackelhausen benannten die Siedler eine der drei ersten Straßen nach ihr Heimat  - es war die "Lothringer Gasse", die neben der "Luxemburger Gasse" und der "Mainzer Gasse" die Herkunft der von Kaiserin Maria Theresia ins Banat gerufenen Siedler recht genau definierte.

Mehr zu diesem Thema in meinen online veröffentlichten Erinnerungen unter:

http://carlgibsongermany.wordpress.com/2011/01/20/viele-identitaten-und-ein-selbst-in-sackelhausen-daheim/


Wer, wie ich in früheren Jahren, immer nur nach Paris fährt oder nach Südfrankreich, in die Provence, der kommt nie richtig nach Lothringen, nach Metz, Nancy und in das weite, naturnahe wie geschichtsträchtige Land.

Dem wollten wir abhelfen.
Lothringen grenzt an Deutschland - und nach Metz ist es nur einen Katzensprung.
Einige Amateur-Reisebilder mögen zur Nachahmung anregen.


Fotos: Monika Nickel






Werke von Carl Gibson: 


Carl Gibson: 

Plagiat als Methode - Herta Müllers „konkreative“ Carl Gibson-Rezeption


Wo beginnt das literarische Plagiat? Zur Instrumentalisierung des Dissidenten-Testimoniums „Symphonie der Freiheit“ – 

Selbst-Apologie mit kritischen Argumenten, Daten und Fakten zur Kommunismus-Aufarbeitung 

sowie mit  kommentierten Securitate-Dokumenten zum politischen Widerstand in Rumänien während der Ceaușescu-Diktatur.


Rezeption - Inspiration - Plagiat!?






Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa, Bad Mergentheim. Seit dem 18. Juli auf dem Buchmarkt.
399 Seiten.


Publikationen des
Instituts zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa,
Bad Mergentheim



 

 

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