Sonntag, 11. April 2021

Das Schicksal eines Mülleimers - oder Wie die deutsche Wertarbeit den Bach hinunter geht ...

In Deutschland ist geregelt, alles in Ordnung, meint man.

Nur manchmal verlaufen bestimmte Entwicklungen etwas anders; ausrangierte Müllbehälter landen nicht – wie vorgesehen - auf dem Schrottplatz, um irgendwann ökologisch und ökonomisch sinnvoll wiederverwertet, also eingeschmolzen zu werden, sondern im Bach, wo sie den Fischen Gesellschaft leisten - oder am Bachufer in der Brombeerhecke, wo sie Jahre hindurch vor sich hin rosten, bis sie, vom Zahn der Zeit zernagt, auseinanderfallen.

Der luftige-transparente Müllbehälter - möglicherweise noch aus deutscher Produktion - wurde vor Jahren durch einen intransparenten, muffigen Müll-Korb (aus Aluminium oder Plastik?) ersetzt. Eine weise Entscheidung?

Keiner sieht, was dort vor sich hin rottet - aber es stinkt, wenn es hineinregnet und der Müll aus Hundekot und Essensresten, garniert mit den Hinterlassenschaften der Schnellrestaurants, zum Gebräu wird.

Der Naturfreund, der eigentlich Schöne in der Natur sucht, diese genießen will, wird dort mit beiden Erscheinungen konfrontiert, am Wegrand und in der Hecke, am Bach, am Fluss.

Symbolisch auch dieser Prozess: die deutsche Wertarbeit geht sprichwörtlich den Bach hinunter ... während der Billigmüll aus Fernost, aus China, hier überall eingesetzt wird.

Die Tauber hinauf, in Bad Mergentheim, ist ein ähnlicher Müll-Behälter noch im Einsatz und leistet dort gute Dienste.