Dienstag, 24. Oktober 2023

55 palästinensische Babys - (Frühgeburten im „Brutkasten“) - werden innerhalb von 5 Minuten sterben, wenn in dem Krankenhaus von Gaza die Stromversorgung ausfällt, die Generatoren stillstehen, weil seit 2 Wochen kein Sprit den belagerten Gaza-Streifen erreicht!

 

Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, 

 ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, 

politischer Essayist,

Naturfotograf, 

 im September 2022

 

55 palästinensische Babys - (Frühgeburten im „Brutkasten“) - werden innerhalb von 5 Minuten sterben, wenn in dem Krankenhaus von Gaza die Stromversorgung ausfällt, die Generatoren stillstehen, weil seit 2 Wochen kein Sprit den belagerten Gaza-Streifen erreicht!

Aber es sind ja nur Palästinenserkinder!

Die Patienten liegen auf dem Fußboden herum, in der Regel unversorgt, wie tote und schwer verwundete Soldaten nach einem Gemetzel. Wunden werden mit Essig behandelt, zusammengeflickt werden die Zivilisten nach dem Bombardement mit Näh-Nadeln, weil die medizinischen Materialien fehlen, nicht mehr geliefert werden können, weil die belagerte Stadt von der „zivilisierten“ Welt angeschnitten ist! Ist das human in Sinne westlicher Werte und Überzeugungen?

 

 

 

     Jede Belagerung ist inhuman, 

die Belagerung von Gaza aber ist ein Verbrechen!


Christliche Heilige können jahrelang in einer Grotte leben, in einer Höhle, sogar eingemauert, nur von der guten Sonne lebend, von Licht-Energie, von dem Brot, das ein mildtätiger Mitbürger ihnen dann und wann Mal herunterreicht am Seil[1], und von der Liebe zu Gott.

Ein Normalsterblicher aus Fleisch und Blut, der kein Heiliger ist und auch kein Märtyrer seines Glaubens, kann das nicht, wie es uns allen die nackte Realität der belagerten Gaza-Gegend zeigt, wo es keinen – vor dem Bombenhagel der israelischen Armee – sicheren Ort gibt, kein Refugium, den es wir d überall bombardiert, und wo Menschen in höchster Not leben, überleben müssen, ohne sauberes Trinkwasser, ohne ausreichend Nahrung, ohne Energie, ohne Hygiene, würdelos im Dreck.

Als ich, der Verfasser von fünf Büchern zur Daseinsvorsorge[2], davon hörte, dass Israel – schon unmittelbar nach den Terror-Anschlägen vom 7. Oktober auf israelischen Boden durch die Hamas mit hundertfache Geiselnahme – der zurückschlagende Judenstaat allen Palästinensern in Gaza Wasser, Strom und Treibstoff abstellen wird, klingelten bei mir die Alarmglocken, schrill, denn ein zivilisiertes, humanes Leben ist ohne diese drei Elementarsäulen der modernen menschlichen Existenz nicht möglich, schon gar nicht in einem Ballungsraum, wo 2,3 Millionen Menschen, Zivilisten, täglich versorgt werden müssen.

Zwei Tage ohne Trinkwasser – und der Mensch ist tot. Hungern kann er lange, einen Monat, wenn es sein muss und die Gesundheit mitmacht. Alte, schwache, kranke hingegen sterben schnell. Und die gesunden dürfen nicht krank werden, auch unter freiem Himmel nicht, auch nicht zu 50 Personen in einem Zimmer, auch nicht ohne Toilette und Möglichkeiten, sich reinzuhalten, die schmutzige Wäsche zu waschen.

Wie oft renne ich aus meiner Matratzengruft ins Bad, an einem Tag, auch drei Jahre nach meinen zwei Darmoperationen? Im Westen ist es warm, auch nach Putins Krieg. Der Strom ist teuer, aber es gibt ihn, auch Benzin, wenn man weg will oder einkaufen muss. Die regal sind noch voll. Im belagerten Gaza aber, wo sich Rotes Kreuz und muslimischer Halbmond im Bund mit der UNO bemühen, auszuhelfen und die größte Not etwas zu lindern, gibt es das alles, was wir gerade noch haben, nicht. Nur Elend, ein Leben ohne Würde, weil der jüdische Staat, um die – geschätzten 50 000 Hamas-Terroristen zu treffen – 2, 3 Millionen Zivilisten – de facto – in Geiselhaft nimmt, auch, um gute 200 entführte Juden frei zu bekommen, frei zu pressen.

Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, wurden, toleriert von dem „zivilisierten“, „humanen“ Westen, über 5000 Palästinenser getötet, Kollateralschäden menschlicher Art. Und es ist geplant, noch mehr Menschen zu töten, wenn es nötig ist, Hamas „auszurotten“, biblisch, alttestamentarisch von der Welt zu tilgen, wobei weitere Kollateralschäden unter der Bevölkerung der Palästinenser hingenommen werden.

Wird der mitverantwortliche Westen sich dadurch und im eklatanten moralischen Versagen sein eigenes Grab schaufeln?



[1] Wie in der legendären Vita des Heiligen Benedikt.

 

[2] Dazu gibt es Beiträge auf diesem Blog, die ich schrieb, als Putins Schergen in Uniform ukrainische Städte belagerten, Mariupol und andere.

 

 

 

Über 5000 tote Zivilopfer im belagerten Gaza, palästinensische „Kollateralschäden!“ Was kümmert das Baerbock und die anderen West-Politiker, die – quasi in uneingeschränkter Solidarität mit Israel – diesem Netanjahu die Reverenz erweisen, dem Regierungschef, der alles zu verantworten hat und der sein Volk vor dem Feind nicht schützen konnte?

Einer verlogener als der andere tanzen sie an zum Vorsingen: ein seitig, unkritisch, die Fakten ignorierend, aber auch die kritischen Stimmen aus dem Volk Israels, die der Regierung, der Armee und dem Mossad eklatantes Versagen vorwerfen.

Allen voran Frau Baerbock, gerührt von dem – so seit dem Holocaust noch nie dagewesenen Unrecht an den Juden – das es nicht nur zu beklagen, sondern auch zu beweinen gilt, die Gründe, die zu Ereignissen führten, genauso ignorierend wie die Folgen aus den Vergeltungsaktionen der Militärs nicht nur gegen Hamas-Terroristen der grausamsten Art, sondern auch gegen Unschuldige, die sterben müssen, weil die Politik versagt hat, in dem schlecht regierten Israel, aber auch in dem einseitigen, unkritischen Deutschland, in der EU, in der westlichen Welt der „zivilisierten“ Kulturvölker, die die Vergeltungen mit tausendfachem Tod und die Verwüstungen des winzigen, dicht besiedelten Palästinenser-Ländchens, das kein Staat ist, heuchlerisch mittragen.  

Auf Baerbock, die von einigen Amtskollegen aus arabischen Staaten fast mit Handschuhen angefasst wird, scheu und zurückhaltend, den sie ist Partei, eng an der Seite Israels und ohne Empathie für die Sache der geschundenen Palästinenser, folgte Scholz, der rote Kanzler, der es in der Sache nicht anders hält, als seine Ministerin, die, unerfahren und in der Sache durch und durch inkompetent, nur Parolen in die Welt schreit, vielleicht, weil die Frau, die ihr – inzwischen zurückgezogenes – Buch von anderen schreiben lässt, während ihrer fragmentarischen Ausbildung der ganz kurzen Art wohl die Vorlesungen über Kriegsvölkerrecht und somit über Verbrechen an Zivilisten im Krieg versäumt hat.

Baerbock und Scholz – sie prägen das Bild Deutschlands in der Welt in diesen kritischen Tagen des Krieges, in welchen ein hochgerüstetes Land sich nicht scheut, eine Panzer-Armada in einen Einmarsch in ein dicht besiedeltes Gebiet zu schicken, was zu weiteren Zivilopfern führen, über die bisher 5000 toten Palästinenser hinaus.

Baerbock und Scholz, zwei Politiker, die es in diesem Staat überhaupt nicht geben würde, wenn Deutschland noch ein anständiges Land wäre, ein Staat mit Moral, stehen – als schwache, nicht integre Figuren - nicht nur für das schwache Deutschland, das sich entschlossen zeigen will, aber nur die Einseitigkeit kultiviert, ideologisch nach innen, ebenso parteiisch aber auch nach außen; sie stehen – und das mit anderen EU-Spitzenpolitikern und Regierungschefs – für die Einseitigkeit und Bigotterie des gesamten Westens, der nur das sieht, was er sehen will und der – über staatlich mehr oder weniger beeinflusste Medien, speziell über das Fernsehen – den Völkern der EU, der USA und allen anderen, die sich „westliche Demokratien“ nennen, nur eine, nur ihre Sicht der Dinge vermitteln, über falsche Gesten und über amputierte Fakten.

Anstatt auf die 400 toten Zivilisten hinzuweisen, die es in der Sonntag-nacht in Gaza gab, über die die deutschen Medien aber in den Hauptnachrichten schwiegen, verwies die deutsche Außenministerin – wenig überzeugend – auf die Raketen, die noch von Gata aus auf Israel niedergehen, auf Raketen, abgefeuert wohl von den 55 Frühgeburten im Gata-Krankenhaus, von den 15 000 Verwundeten dort oder aus dem Grab der 5000 Zivilisten, die sterben musste, weil ein israelischer Staat nicht in der Lage war, sein Land vor den terroristischen Feinden aus der Hamas zu schützen.

Wie hielt es Rütte[1] mit den Fakten und der Moral, der niederländische Regierungschef auf Zeit, der sich aus der Politik schon verabschiedet hat? Diplomatisch galant, versiert: er kenne nicht alle Fakten, also könne er explizit nicht Position beziehen, so der Politik-Routinier! Ergo entzog er sich der Wertung, ohne offen in die Kamera lügen zu müssen, was weder Baerbock noch Scholz schwerfällt, indem Tatsachen, etwa die 400 Toten unter den Zivilisten in Gaza durch israelisches Feuer in nur einer Nacht, verschwiegen werden, anderes „verdreht“ wird und das gesamte Unrecht israelischer Besatzungstruppen in den besetzten Gebieten, in der West Bank, wo jüngst fast 100 aufmüpfige Palästinenser getötet wurden, wo viele tausend – de facto politische Häftlinge – in Gefängnissen sitzen, darunter viele Minderjährige, die nachts aus den Betten geholt werden, einfach nicht angesprochen und gewertet wird.

Wie wird es Macron halten, der Präsident Frankreichs, in dessen EU-Land Millionen Araber und Muslime leben?

Wem die hochgradig provinzielle Berichterstattung des deutschen Fernsehens nicht genügt, der kann, wie ich es praktiziere, auf BBC und auf CNN ausweichen, aber auch Al Jasira in englischer mit einbeziehen, wo er die arabisch-muslimische Sicht des Konflikts und der Entwicklungen, vor allem aber die Stimmen der betroffenen, der exponierten Palästineser zu hören bekommt, selbst die Statements der Hamas-Sprecher, jener Terroristen, die gestern zwei weitere Geiseln aus der Gefangenschaft[2] freiließen.

 



[1] Er besuchte Israel am 23. Oktober 2023.

 

[2] Die aus Israel entführten heißen dort, bei dem Sender aus Doha, aus der Wüste, nicht „Hostages“, sondern „Captives“.

 

 

 

 

 

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

 

 Entwurf:

Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, 

 ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, 

politischer Essayist,

Naturfotograf, 

 im September 2022

50 000 schwangere[1] Frauen im Bombardement von Gaza – ein „Kriegsverbrechen“?

Es gibt keinen sicheren Ort im Gaza-Streifen, wohin Bedrängte fliehen könnten. Auch im Süden wird bombardiert, inzwischen sogar in der West Bank und auf die Moschee. Frauen, von der Natur aus zu zusätzlichen Leiden auserkoren, müssen da alle ertragen, mit ihren Ungeboren im exponierten Leib, die Schäden fürs Leben davontragen werden, wenn sie die Zerstörungsorgie eines wüst um sich schlagenden Staates überleben, eines Staates, der mit Mitteln des Terrors, denn das sind die Bomben, die vom Hille fallen, Terroristen zu bekämpfen sucht, aber unschuldige Menschen trifft und tötet.

Personen kannte ich, die die Bombardierung des Ruhrgebietes durch Alliierte im Zweiten Weltkrieg erlebt und irgendwie überlebt hatten, geschädigt für den Rest des Lebens. Traumatisiert waren sie auch noch 50 nach den Stunden und Tagen im Schutzbunker, wurden aufgeschreckt durch Flugzeuge am Himmel, Fluglärm nicht nur bei Tornado-Kampfübungen. Erdbeben verunsicherten die klaustrophobisch Geprägten, alles, was mit Katastrophen und Kriegen zusammenhing. So verunsichert gingen sie dann durch Leben, als Spätopfer des Krieges, den sie als Zivilisten hatten erdulden müssen, krank, von Ängsten und Befürchtungen aller Art determiniert.

Was Deutsche damals, 1942 – 1945 erlebten, erleben mussten, das erfahren die Frauen der Palästinenser heute. Sie werden kranke Kinder gebären. Und das Leid der Vielen wird groß sein, wenn sie den Vernichtungsfeldzug des Judenstaates überleben.

Ein Volk, das selbst so viel erleiden musste in mehrtausendjähriger Geschichte, schlägt nun mit gleicher Münze zurück!

Das sollte uns alles zu denken geben, besonders den Blinden aus der Politik.

 



[1] Die Zahl stammt von Mitarbeitern der UNO und wurde oft in den englischsprachigen Medien genannt. Ob sie auch in Deutschland die Bürger erreichte?

 

 

 

 

 

„Hoffnungsschimmer“? 

Die Hilfe für die notleidenden Zivilisten kommt tröpfchenweise – kaum 20 LKW-Ladungen pro Tag anstatt 500! 

Gibt es eine „Komplizenschaft des Westens“ bei Kriegsverbrechen in Gaza?

Wenn US-Präsident Joe Biden sich nicht dafür mit Nachdruck eingesetzt hätte, würde überhaupt nichts kommen. Denn Israels Politiker und Militärs haben sich für eine totale Belagerung entschieden, ganz egal, wie viele Kinder, Frauen, Alte. Kranke, Behinderte unter den 2,3 Millionen Einwohnern des Gaza-Streifens, die alle Palästinenser sind, noch sterben werden.

Um die Terror-Organisation Hamas zu treffen, erscheinen alle Mittel recht, neben den vernichtenden Bombardements mit inzwischen 4741 Opfern unter den Belagerten, Terroristen nicht mit eingerechnet, auch das Abgraben des Wassers, was das Letzte ist in einer zivilisierten Welt, das Abschneiden der Vielen von Strom und Treibstoff, aber auch vom täglichen Brot, das auch ein Palästinenser braucht, um zu überleben.

Die „zivilisierte“, ach, so humane und moralische Welt des Westen schaut dabei zu und billigt die Barbarei des Judenstaates gegen Zivilisten, einseitig Partei ergreifend, ohne die Folgen zu bedenken, im Bereich der unzähligen Opfer, die bald tot sein werden, aber auch für die westliche Welt, die sich, wie bereits vor Tagen auf BBC und CNN erkannt und offen angesprochen wurde, zur Komplizenschaft von Kriegsverbrechen hinreißen lässt, aus einer falsch verstandenen Solidarität heraus, denn kein vernunftbegabter Mensch, der human denkt und fühlt, wird es gutheißen, wenn eine angebliche Demokratie mit Mittel des Terrors zurückschlägt, inmitten einer Großstadt Wüsten schafft und dabei viele Tausend Unschuldige tötet, nur um ein terroristisches Netzwerk zu zerstören.

Woher kommt dieses Netzwerk? Es formte sich seit 2006. Und Israel sah dabei zu, ohne präventiv gegenzusteuern, eigene Projekte umsetzend, Siedlungen gegen das Völkerrecht. Dabei ließ der Westen Israel gewähren, die USA ebenso wie die EU.

Die politische Lösung aber, die zur friedlichen „Koexistenz“ zwischen Juden und Palästinenser geführt hätte, ist seit Jahrzehnten bekannt, die Zwei-Staaten-Lösung, die jetzt – von den „prädestinierten Friedensstiftern“ Russland und China eingefordert wird, nicht zuletzt, weil beide Akteure der undemokratischen Art Interessen in der Region haben, zum Teil sogar vitale Interessen wie China auf dem Gebiet der Energiebeschaffung.

Der bisher grob fahrlässig untätige Westen wird nicht nur bei diesem Konflikt nicht nur moralisch ins Hintertreffen geraten, sondern auch politisch und militärisch, denn die Welt ist seit dem zweiten – gegen das Völkerrecht ausgetragenen - Irak-Krieg eine andere geworden, und die früher noch kalkulierbaren Feinde, die mehr als ideologische wie systemische Rivalen sind, sind inzwischen aus der Ohnmacht erwacht, groß, vor allem aber unberechenbar, was auf den Abgrund verweist, von dem UNO-Generalsekretär Guterres mit gutem Grund und warnend erst von Tagen sprach.

 

     „Waste land“ - An-Klagende Bilder, die der Deutsche sehen kann, aber nicht sieht – über ausgewogene Kriegsberichterstattung in den internationalen Medien - Neutralisieren die Kriegsereignisse in Gaza die Kriegsverbrechen Putins in der Ukraine?

Die Wüste wächst

Nietzsche

Wegschauen, anstatt sich der Problematik zu stellen? So halten es die Vielen in den Demokratien der westlichen Welt, die – ungeachtet der weltverändernden Ereignisse in Gaza – am Vorabend eines D ritten Weltkriegs unbekümmert ihren „way of life“ leben, ohne die iegen Politiker, die wohl nicht wissen, was sie tun, zur Raison zu rufen.

Die Bilder von Mariupol und Bucha sind wohl schon vergessen, Bilder der Belagerung, Bilder des Massenmords, des „Genozids“ an Zivilisten, geschaffen von dem Massenmörder Putin – ohne Rücksicht auf Zivilisten.

Damals gab es moralische Entrüstungen zuhauf, einen Aufschrei der zivilisierten Kulturvölker der Welt, immer wieder in Berufung auf das Völkerrecht! Das bleibt aus, denn die Namen der Handelnden haben sich geändert, auch die Namen der Opfer!

Das aber wird nicht lange gutgehen! Das wird sich rächen und auf den Westen zurückschlagen, unsere Existenz bedrohend, ja, vielleicht ganz vernichtend.

Fakt ist: Deutsche, Europäer können sich informieren, wenn ihnen die öffentlich-rechtliche Sicht der Dinge nicht ausreicht. Denn noch sind wird nicht – wie es in Gaza der Fall ist – vom Informationsfluss abgeschnitten. Sich gründlich zu informieren, nachzudenken und – bei entsprechenden Erkenntnissen - gegen die von oben herab kanalisierte Meinung zu halten, das ist heute Bürgerpflicht.

 

 

 

 

 

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

 

 Entwurf:

Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, 

 ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, 

politischer Essayist,

Naturfotograf, 

 im September 2022

„Wo ist die Armee?“ – wo war diese, als die überfallenen Kibbuz-Bewohner verzweifelt aufschrien? Kinder, Frauen, Alte, Kranke in Todesangst und Not, doch war kein Staat da, der beschützte und half – Über das Versagen des Staates, der Regierung, der Armee und der Geheimdienste am 7. Oktober in der israelischen Grenzregion zu Gaza

1400 Bürger Israels, fast ausschließlich Zivilisten, mussten sterben, ermordet von wüster Terroristenhand, weil ein Staat versagte, ein schlecht regierter Staat, dessen Sicherheitsappart seiner Aufgabe nicht gewachsen war und so die Bürger Israels dem Feind preisgab.

Über 4000 Zivilisten in Gaza mussten bisher ebenso ihr Leben lassen, um das große Versagen der verantwortlichen in Israel, wenn schon nicht zu kompensieren, dann doch etwas zurückzudrängen und zu lindern über alttestamentarische Rache in einem Vernichtungsfeld gegen Zivilisten, gegen Linder und Frauen, Alte, Kranke in Belagerung ohne Wasser und Nahrung, ohne Dach über Kopf, dafür aber unter dem Bombenhagel der Rächer, die ebenso vernichten wie die die Krise auslösenden, provozierenden Terroristen der übelsten Sorte und auf der niedersten Stufe der Verbrecher.

Die Opfer der Terrorristen am 7. Oktober, schutzlos, ausgeliefert, verlassen

Sie schrien auf, die tückisch Überfallenen – und keiner war da, der half!

„Wo ist die Armee?“, riefen die Opfer kurz vor ihrem Tod verzweifelt in ihre Telefone und Handys.

Doch die Armee war weit – und es dauerte viele Stunden, bis Israels Soldaten eintrafen, um das große Massaker nie gekannter Art auf dem Boden des Judenstaates zu beenden, die terroristischen Angreifer zu töten oder, erst nach Tagen, zurück in die Katakomben zu treiben, wohin über 200 Geiseln mitverschleppt wurden.

Die Hamas-Schergen hatten alles ausgekundschaftet: sie wussten alles[1] über das Leben im Kibutz. Sie konnten deshalb alles planen, im Vorfeld in Gaza trainieren, unter den wachsamen Augen des Mossad, auch, wie Geisel zu nehmen waren, nach den konkreten Anweisungen in einen explizit für solche Überfälle erstellten „Handbuchs“ für Geiselnehmer und Terroristen.

Als sich dann die Gelegenheit bot, ein Musikfest – kaum bewacht – anstand, schlugen sie zu, fielen in mehreren grenznahen Ortschaften ein – und vollendeten das bisher so noch nie erlebte Mordwerk an unschuldigen Zivilisten, an Juden, die nur getötet, malträtiert, entführt wurden, weil sie Juden waren, aus einem Hassgefühl heraus, das sich über Jahrzehnte gebildet und angestaut hatte.

Die auslösenden Gründe für Hass und Mordtat sind eine Sache.

Das Versagen des Staates[2], das vielschichtig ist, aber mit der Regierungsarbeit und seit Jahren umgesetzten Politik zusammenhängt eine andere.

Wenn das ganz große Debakel ausbleibt, genauer, wenn das unverhältnismäßig[3], höchst emotional zurückschlagende Israel nicht noch die Schutzmacht USA und den Westen in den Strudel oder gar in den – auch von der UNO befürchten - Abgrund ziehen wird, dann wird darüber zu diskutieren sein, wobei man Netanjahus Taten werten wird und die Haltung derer, die die ungerechte Politik gegenüber den Palästinensern lange ermöglicht hatten und immer noch möglich machen.

Die Terroristen der Hamas in Mordaktion sollen sich sogar gewundert haben, wie weit sie kommen und wie viele Schäden sie anrichten konnten, Unschuldige tötend, Menschen.

Weshalb versagte[4] der Judenstaat?

Auch, weil der zivilisierte Westen das duldete, was nicht zu dulden war.

Wie selbstherrliche Politiker stürzen, wenn sie Fehler machen, arrogant und zynisch werden, so können auch Staaten stürzen, wenn sie sich gegen den guten Geist der Völker versündigen, der keine Ungerechtigkeit toleriert.

Der „moralische“ Westen hat, kurzsichtig und politisch borniert, auf heuchlerische Weise eklatantes Unrecht gebilligt, toleriert, obwohl die Folgen absehbar waren. Das rächt sich jetzt.

Der politische Wille, diesen Status quo, den man nur als einen „Zustand“ – des permanenten Unrechts - bezeichnen kann, kann den Untergang der Vielen noch verhindern.

Biden ahnte etwas davon. Doch wird der alte Mann aus Washington auch noch in der Lage sein, das Ruder herumzureißen, das Blatt zu wenden?

 



[1] Darüber erfährt der deutsche Fernsehzuschauer wenig. Details sind über BBC und CNN zu erfahren, wenn man tagelang die zahlreichen Berichte verfolgt, die sehr realistische Einblicke in das Todesgeschehen vermitteln.

 

[2] Wie man sich fühlt, wenn man, etwa als Dissident in exponierter Lage und als Freiwild im Fokus ausländischer Geheimdienste in freier Welt alleingelassen wird, ungeschützt dasteht, weiß ich aus eigener Erfahrung und habe auch oft darauf hingewiesen, ungehört von der zuständigen Politik.

 

[3] Ungeachtet aller Brutalität beim Morden von Zivilisten, darf ein Staat, der sich demokratisch definiert, nicht zu den Mitteln der Terroristen greifen, um seine Ziele zu erreichen, den ein Kampf auf dem Rücken der Zivilbevölkerung – wie in Gaza – macht alles noch viel schlimmer und steigert die Zahl der unschuldigen Opfer ins Unermessliche.

Darüber hinaus neutralisieren die Kriegsereignisse in Gaza die Kriegsverbrechen Putins in der Ukraine!

[4] Mit Erstaunen kann man nur festzustellen, dass diese Frage im Augenblick total zurückgedrängt wird. Erst die Vendetta, dann die Klärung der Schuldfrage?

 

 

 

 

 

Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, 

 ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, 

politischer Essayist,

Naturfotograf, 

 im September 2022

 

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

 

 Entwurf:

 

 

Ist das Leben eines Palästinensers weniger wert als das Leben eines Juden – eine Tabu-Frage, die man in Deutschland gerne verdrängt!?

Während die – in meinen Augen pubertär wirkende – deutsche Außenministerin auf der jüngsten, spontan einberufenen Sicherheitskonferenz in Kairo und inmitten der Männerriege aus dem arabischen Raum sich mit der lapidaren Aussage begnügt, Israel habe das Recht sich selbst zu verteidigen, welch eine Erkenntnis, um dann noch den Alibi-Satz hinzufügen, „im Rahmen des Völkerrechts“, also eine reine Floskel bemüht, die jeder kennt und die deshalb keinen Eindruck macht, schon gar nicht in professionellen Kreisen, spricht König Abdullah von Jordanien die tabuisierte Thematik unverblümt an, in dem er vor laufenden Kameras und somit vor der Weltöffentlich fragt: Ist das Leben eines Palästinensers weniger wert als das Leben eines Juden?

Der König Haschemiten, würdiger Nachfolger seines bedächtigen Vaters König Hussein, war gerade in Deutschland – und er hat wohl diese Frage auch Scholz gestellt, dem Kanzler, der auch mit dem Emir von Katar sprach, dem Hamas-Unterstützer, oder dem deutschen Bundespräsidenten Steinmeier bei Tee auf Schloss Bellevue?

Beantwortet haben die Regierenden Israels die – heute unbequeme - Frage selbst, indem sie, um einen Juden aus der Gefangenschaft zu retten, zu befreien, Tausend gefangene Palästinenser ziehen ließen! Eine Geste mit Nachwirkung, biblisch wie in dem Gleichnis vom verlorenen Sohn.

Heute wiederholt sich die Wertung eines Menschenlebens[1] im schmalen Gaza-Streifen, wo es Bomben auf Kinder regnet, tote Kinder, die kein deutscher Politiker beweint, weil sie, die Einzelschicksale, hinter einer anonymen Zahl verschwinden, während die Fälle der Entführten, der Geiseln er Hamas, breite Inszenierung finden.

Inzwischen stehen den 1400 Toten Israels weit über 4000 Tote Palästinenser gegenüber, Zivilisten. Wie viele müssen noch sterben, bis das Verhältnis stimmt? Bis die Vergeltung erfolgt und der Rache Genüge getan ist?

Jeder einfache Palästinenser, der in Deutschland, in Europa, vor allem aber in der aufgebrachten arabischen Welt auf die Straße geht, um gegen die Unverhältnismäßigkeit dieses Vergeltungskrieges gegen Zivilisten – auch über Belagerung – zu protestieren, ebenso gegen die parteiliche, einseitige Haltung des Westens, der riskiert, seine Moral einzubüßen und seine Glaubwürdigkeit für immer zu verlieren, denkt so, auch die Sympathisanten der gerechten Sache der Palästinenser, alles vernunftbegabte Menschen, die den Verstand haben, um nachzudenken, was da gerade in Gaza geschieht und was ein Menschenleben bedeutet.

Wie sieht Netanjahu die Palästinenser? Die Menschen, die er in großer Zahl töten lässt?

Seine Regierungskoalition stützt sich auf Parteien der äußerst rechtsradikalen Art, die man in Europa Faschisten nennen würde, für die nur ein toter Palästinenser ein guter Palästinenser ist.

Im Alten Testament ist die Haltung der Ausrottung feindlicher Völker immer wieder festgeschrieben worden – für einige radikale Juden ist sie heute noch verbindlich, an die Ausrottung der Indianer durch Weiße in Nordamerika erinnern, wo das recht des Stärkeren und das Totschalgen des Schwächeren jenseits von recht Gesetz gute Tradition hat.

Kann, darf die wirklich zivilisierte, humane Welt heute zusehen, wenn einige Radikale, die Menschenverächter und primitive Zyniker sind, aber über ihre Partei ebenso radikale Politik ermöglichen, also auch Kriege und Vernichtungskriege, zusehen, wenn Menschenleben einseitig bewertet und nach den Gesetzen der Einseitigkeit ausgelöscht werden, auch in der West Bank, wo schon die Suche nach Terroristen im Milieu potenzieller Widerständler zu ungezählten Opfern führt, nicht anders als im Wilden Westen der USA, wo zuerst geschossen wurde, um dann später etwa zu fragen, wer da tot im Sand liegt.

Jeder, der sich etwas mit dieser historisch so – durch und durch ungerecht – gewachsen Materie beschäftigt, ganz egal, wo auf der Welt, wird zu diesen Erkenntnissen, die inzwischen Massen bewegen, in London, bald an den Hochschulen der USA, vor allem aber in der mitleidenden, mitfühlenden arabisch-muslimischen Welt, kommen.

Vergeltung gegen Kinder, gegen Zivilisten, nur weil die eigene Regierung versagt hat, die Armee, der allmächtige Geheimdienst, der sonst Killerkommandos in Bewegung setzt, um schaden von Israel abzuwenden, präventiv, so, wie man gegen Teheran agierte, als die Sicherheit des Judenstaates durch die tollwütigen Krieger in Kuten bedroht war?

Hatte das - anstehende und inzwischen auf Eis gelegte – „Abraham-Abkommen“ dem Mossad in Tiefschlaf versetzt? Und die Armee ebenso von dem eigentlichen Auftrag abgelenkt?

Anstatt die Schuld für die Versäumnisse auf dem Gebiet der inneren Sicherheit bei sich selbst zu suchen, schürt Netanjahu, von den eigenen Fehlern ablenkend, den Vernichtungskrieg, der bald bei einem Einmarsch in den Gaza-Streifen noch viel mehr Zivilisten-Opfer fordern wird. Die toten Hamas-Kämpfer zählt niemand.

Wenn Gaza „platt gemacht“ wird, wie es im Sprachgebrauch der kalten Krieger auch aus den USA zynisch heißt, wenn, ohne Rücksicht auf Verluste und „Kollateralschäden“ aller Art, an die man sich inzwischen gewähnt hat, auch wenn Tausende Menschenleben betroffen sind, wenn, um jeden Preis, Gaza zur Wüste gemacht werden soll mit nur noch Toten unter dem Wüstensand, dann werden auch viele jüdischen Soldaten ihr Leben verlieren – und das noch bevor der Konflikt im Norden eskaliert, indem dort die hochgerüstete Miliz Hisbollah in den Krieg eingreift, eine „zweite Front“ eröffnend – mit noch mehr Terror und Menschenopfern in der gesamten israelischen Bevölkerung, denn jene Hisbollah ist in der Lage, Jerusalem anzugreifen, Tel Aviv und das gesamte Staatsgebiet des kleinen, hoch exponierten Judenstaates Israel.

 



[1] Vgl. dazu meinen jüngsten Beitrag. Die Diskussion über „Übermenschen“ und „Untermenschen“, die sich in dem Konflikt wieder aufdrängt, die aber im politisch koscheren Deutschland systematisch und aus ideologischen Gründen verdrängt wird, beginnt nicht erst in der Nazi-Zeit in Deutschland, sondern ist viele Tausend alt und reiht vom Alten Testament und den Sophisten (Gorgias) bis in die – ach, so zivilisierten Kulturen der jüngsten Zeit.

 

 

Während die – in meinen Augen pubertär wirkende – deutsche Außenministerin auf der jüngsten, spontan einberufenen Sicherheitskonferenz in Kairo und inmitten der Männerriege aus dem arabischen Raum sich mit der lapidaren Aussage begnügt, Israel habe das Recht sich selbst zu verteidigen, welch eine Erkenntnis, um dann noch den Alibi-Satz hinzufügen, „im Rahmen des Völkerrechts“, also eine reine Floskel bemüht, die jeder kennt und die deshalb keinen Eindruck macht, schon gar nicht in professionellen Kreisen, spricht König Abdullah von Jordanien die tabuisierte Thematik unverblümt an, in dem er vor der Weltöffentlich fragt:

Ist das Leben eines Palästinensers weniger wert als das Leben eines Juden?

Der König aller Haschemiten, mutiger und würdiger Nachfolger seines Vaters, des bedächtigen Königs Hussein, Herr auch über 2 000 000 Palästinenser-Flüchtlinge im Land, war gerade in Deutschland – und er hat wohl diese Frage auch Scholz gestellt, dem Kanzler, der auch mit dem Emir von Katar sprach, einem Hamas-Unterstützer, oder dem deutschen Bundespräsidenten Steinmeier beim Tee auf Schloss Bellevue?

Beantwortet haben die Regierenden Israels die – heute unbequeme - Frage selbst, indem sie, um einen Juden aus der Gefangenschaft zu retten, zu befreien, Tausend gefangene Palästinenser ziehen ließen! Eine Geste mit Nachwirkung, biblisch wie in dem Gleichnis vom verlorenen Sohn.

Heute wiederholt sich die Wertung eines Menschenlebens im schmalen Gaza-Streifen, wo es Bomben auf Kinder regnet, tote Kinder, die kein deutscher Politiker beweint, weil sie, die Einzelschicksale, hinter einer anonymen Zahl verschwinden, während die Fälle der Entführten, der Geiseln er Hamas, breite Inszenierung finden.

Inzwischen stehen den 1400 Toten Israels weit über 4000 Tote Palästinenser gegenüber, Zivilisten. Wie viele müssen noch sterben, bis das Verhältnis stimmt? Bis die Vergeltung erfolgt und der Rache Genüge getan ist?

Jeder einfache Palästinenser, der in Deutschland, in Europa, vor allem aber in der aufgebrachten arabischen Welt auf die Straße geht, um gegen die Unverhältnismäßigkeit dieses Vergeltungskrieges gegen Zivilisten – auch über Belagerung – zu protestieren, ebenso gegen die parteiliche, einseitige Haltung des Westens, der riskiert, seine Moral einzubüßen und seine Glaubwürdigkeit für immer zu verlieren, denkt so, auch die Sympathisanten der gerechten Sache der Palästinenser, alles vernunftbegabte Menschen, die den Verstand haben, um nachzudenken, was da gerade in Gaza geschieht und was ein Menschenleben bedeutet.

Wie sieht Netanjahu die Palästinenser? Die Menschen, die er in großer Zahl töten lässt?

Seine Regierungskoalition stützt sich auf Parteien der äußerst rechtsradikalen Art, die man in Europa Faschisten nennen würde, für die nur ein toter Palästinenser ein guter Palästinenser ist.

Im Alten Testament ist die Haltung der Ausrottung feindlicher Völker immer wieder festgeschrieben worden – für einige radikale Juden ist sie heute noch verbindlich, an die Ausrottung der Indianer durch Weiße in Nordamerika erinnernd, wo das Recht des Stärkeren und das Totschalgen des Schwächeren jenseits von Recht und Gesetz gute Tradition hat.

Kann, darf die wirklich zivilisierte, humane Welt heute zusehen, wenn eine Radikale, die Menschenverächter und primitive Zyniker sind, aber über ihre Partei ebenso radikale Politik ermöglichen, also auch Kriege und Vernichtungskriege, zusehen, wenn Menschenleben einseitig bewertet und nach den Gesetzen der Einseitigkeit ausgelöscht werden, auch in der West Bank[1], wo schon die Suche nach Terroristen im Milieu potenzieller Widerständler zu ungezählten Opfern führt, nicht anders als im Wilden Westen der USA, wo zuerst geschossen wurde, um dann später etwa zu fragen, wer da tot im Sand liegt.

Jeder, der sich etwas mit dieser historisch so – durch und durch ungerecht – gewachsen Materie beschäftigt, ganz egal, wo auf der Welt, wird zu diesen Erkenntnissen, die inzwischen Massen bewegen, in London, bald an den Hochschulen der USA, vor allem aber in der mitleidenden, mitfühlenden arabisch-muslimischen Welt, kommen.

Vergeltung gegen Kinder, gegen Zivilisten, nur weil die eigene Regierung versagt hat, die Armee, der allmächtige Geheimdienst, der sonst Killerkommandos in Bewegung setzt, um Schaden von Israel abzuwenden, präventiv, so, wie man gegen Teheran agierte, als die Sicherheit des Judenstaates durch die tollwütigen Krieger in Kutten bedroht war?

Hatte das Abraham-Abkommen dem Mossad in Tiefschlaf versetzt? Und die Armee ebenso von dem eigentlichen Auftrag abgelenkt?

Anstatt die Schuld für die Versäumnisse auf dem Gebiet der inneren Sicherheit bei sich selbst zu suchen, schürt Netanjahu, von den eigenen Fehlern ablenkend, den Vernichtungskrieg, der bald bei einem Einmarsch in den Gaza-Streifen noch viel mehr Zivilisten-Opfer fordern wird. Die toten Hamas-Kämpfer zählt niemand.

Wenn Gaza „platt gemacht“ wird, wie es im Sprachgebrauch der Kalten Krieger auch aus den USA zynisch heißt, wenn, ohne Rücksicht auf Verluste und „Kollateralschäden“ aller Art, an die man sich inzwischen gewähnt hat, auch wenn Tausende Menschenleben betroffen sind, wenn, um jede Preis, Gaza zur Wüste gemacht werden soll mit nur noch Toten unter dem Wüstensand, dann werden auch viele jüdischen Soldaten ihr Leben verlieren – und das noch bevor der Konflikt im Norden eskaliert, indem dort die hochgerüstete Miliz Hisbollah in den krieg eingreift, eine zweite Front eröffnend – mit noch mehr Terror und Menschenopfern in der gesamten israelischen Bevölkerung, denn jene Hisbollah ist in der Lage, Jerusalem anzugreifen, Tel Aviv und das gesamte Staatsgebiet des kleinen, hoch exponierten Judenstaates Israel.



[1] Heute, am 22. Oktober 2023, wurde auch dort bombardiert, nachdem schon in diesen Tagen dort im besetzten Gebiet über 80 Palästinenser den Tag fanden.

 

Die Dämonisierung der Palästinenser – mit seiner einseitigen Haltung im Gaza-Krieg an der Seite Israels ist der Westen auf gutem Weg, seine Glaubwürdigkeit in der Welt für immer zu verlieren

Verdrängung und Ausrottung – viel davon steht im Alten Testament, ein Gott verdrängt den anderen, ein Volk nimmt sich das Land des anderen, weil es stärker ist als andere Völker, Juden erschlagen Philister und umgekehrt; einmal gewinnt, der eine, dann der andere, drei, vier Tausend Jahre hindurch.

Die Syrer sind immer noch da, friedlich und kriegerisch. Die Juden ebenso und die Palästinenser, mehr „demokratisch“ die einen in der „offenen Gesellschaft“, die anderen, angeführt von kleinen oder großen Diktatoren, in der Selbstbehauptung und in Kriege verwickelt, bis hin zu Nachkommen der Perser und zu den Königen der Saudis, die gestern noch Kamelhirten waren.

Einige sind reich, andere arm und im Elend, ohne Perspektive aus der Misere herauszukommen, dazu auch noch in alle Winde zerstreut wie die Palästinenser, weil die Juden ihnen das – als „Heimat“ – beanspruchte Land nahmen, um den Judenstaat zu gründen, die Vision Herzls umsetzend, während den Palästinensern das „Selbstbestimmungsrecht“ aller Völker ebenso abgesprochen wurde wie die „eigene Identität“ und ein freier, souveräner „Palästinenser-Staat“ im angestammten Land.

Worauf die Briten heute nicht sehr stolz sein können, was aber ein Palästinenser-Vertreter jüngst auf BBC[1], wo man sich redlich um differenzierte Erörterung und Aufklärung[2] bemüht, frei ansprechen darf, während im deutschen Fernsehen ein anderer Palästinenser-Vertreter[3] von der Iranerin in neuen Diensten niedergeschrien und mehrfach abgewürgt wird, ist ein Vorgang von vor über 100 Jahren, als die in Palästina bestimmende Briten das Volk der Palästinenser zu einer „Minderheit“ in diesem Gebiet erklärten, obwohl die Palästinenser damals, 1904, angeblich 98 Prozent der Einwohnerschaft stellten.

Alle folgen Kriege gegen Israel wurzeln in dieser bodenlosen Ungerechtigkeit, die bis zum heutigen Tag anhält, auch der gegenwärtige Konflikt der bewaffneten Art in Gaza, wobei die Palästinenser auch heute noch ein stigmatisiertes, ungerecht behandelten Volk sind, dessen Angehörige gerade in den von Israel besetzten Gebieten fast wie Aussätzige behandelt werden, schutz- und rechtlos den Besatzern ausgeliefert, gerade dann, wenn diese gegen innere Feinde ermitteln oder fahnden.

Was ungerecht und hoch gefährlich ist: heute werden Palästinenser - vorschnell und oberflächlich – mit Hamas-Terroristen gleichgesetzt, identifiziert, ohne zu bedenken, dass es immer schon Kräfte und Zyniker der Macht gab, die die Sache der Palästinenser für eigene Zwecke instrumentalisierten. Erinnern sei an Saddam Hussein, der Scud-Raketen auf Israel feuern ließ und bei dessen frühen Erfolgen angeblich Palästinenser akklamierend jubilierten, eingekaufte Stimmen für die Kamera.

Die Dämonisierung ganzer Völker ist alt – und sie funktioniert immer dort, wo es viele Unwissende. Nicht-Informierte, dumme, gar primitive Leute gibt, die die Hass- und Hetzkampagnen der zynisch Regierenden und der moralisch wenig zimperlichen Militärs, die ihr Geschäft erledigen, mittragen!

Nach der Dämonisierung der Juden in der Christenheit des Abendlandes und Zigeuner, beginnend mit Pogromen bis hin zur industriellen Ausrottung in den Konzentrationslagern während des Holocaust, neben den Indianern Nordamerikas und den Einwohnern Südamerikas, die allesamt als primitive Heiden hingestellt und in Gottes Namen totgeschlagen wurden, ausgerottet, um Platz zu schaffen für weiße Konquistadoren, Räber und Wegelagerer aus dem christlichen Europa, wurden später – mit Hitler – die Deutschen dämonisiert, in aller Welt, auch, wenn sie nur deutscher Abstammung waren, die Japaner in den USA ebenso nach Pearl Harbour und schließlich die Russen der Sowjetunion, wobei Hollywood tatkräftig mithalf, das abwertende Bild der an den Pranger gestellten Nationen in der Welt zu verbreiten.

Heute sitzen die Palästinenser auf der Anklagebank, unschuldig, trotzdem schlecht und vor allem ungerecht behandelt von den westlichen Politikern, die undifferenziert Partei ergreifen, obwohl sie es besser wissen könnten, aber auch von Teilen der Presse, etwa der Springer-Presse[4] in Deutschland, die nicht nur tendenziös berichtet, sondern sich unverhohlen für die Sache Israels stark macht, ohne die Deutschen darüber zu belehren, dass es nur die Sichtweise und Politik des zynischen Machtpolitikers Netanjahu ist, der – über eigenes Versahen – den Status quo der Krise herbeigeführt hat.

 



[1] In der Sendung HARDtalk mit Steven Seckur.

 

[2] Etwa, indem in einer Art „Fragestunde“ fragen der Zuschauer zu diversen Begriffen und Entwicklungen von sachkundigen, vor Ort an der Front tätigen Journalisten faktisch wie historisch erklärt werden.

 

[3] Botschafter aus Wien.

[4] Schon die Überschriften in der „Bild Zeitung“, aber auch in der „Welt“ sind reißerisch und stoßen den ab, der objektiv informiert werden will. Diese Blätter sind Partei.

 

 

Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, 

 ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, 

politischer Essayist,

Naturfotograf, 

 im September 2022

 

 

Die große Rede des Joe Biden, war sie wirklich groß?

Obwohl ich nur Auszüge gehört hatte, ein paar Sätze hier, ein paar Wortfetzen dort, hatte ich, noch bevor die Würdigung in großen Blättern[1] als „größte Rede“ dieses Präsidenten erfolgte, den Eindruck, Biden hätte wesentliche Dinge angesprochen, ausgesagt, sogar mit selbstkritischem Unterton, wobei er seinem Volk ins Gewissen redete, einem immer noch sehr überhebliche Volk, aber auch den Akteuren in den beiden – von den USA – gestützten Kriegen in der Ukraine und in Israel. Auf Amerika ist Verlass – und die großen, die eigentlichen Gegner Amerikas, Putins Russland, vor allem aber das China des Xi Jinping, sollten mir der Entschlossenheit Amerikas rechnen, wenn es darum geht, die westliche Welt mit ihren Werten, die Welt der Demokratien gegen autokratisch-diktatorisches Macht- und Expansionsstreben zu verteidigen.

Konziliant, wie er nun einmal ist, hat Joe Biden alles recht schonend formuliert, mahnend, doch nicht plump drohend wie sein unkultivierter Vorgänger im Amt, seinem ausgleichenden Wesen gemäß und so, wie es ein Trump nie gekonnt hätte.

Es war eine Rede nach der Tat; nach dem Gang, nein nicht nach Canossa - denn die USA sind immer noch die Supermacht der Welt, wenn auch nicht mehr die einzige wie noch vor zwei Jahrzehnten im Irak-Krieg, als Russland ohnmächtig daniederlag und China noch nicht groß genug war, um zu provozieren – nach dem mutigen Schritt ins Heilige Land der Juden in Kriegszeiten, was kein Nixon wagte und auch kein Champagner-Krieger von der Heimatfront zu Mexiko George W. Busch während des Krieges gegen Saddam Hussein.

Biden beschwor die Rolle Amerikas in der Welt als die Macht, die die Demokratien zusammenhält, als die Ordnungsmacht, die Werte vorgibt und über Werte wacht.

Mit Recht?

Was, lange nach dem Debakel des George W. Busch, an der Seite der von Putins Truppen überfallenen Ukraine auf gutem Weg schien, stößt nun in dem – von dem enthemmt agierenden Netanjahu geführten – Israel-Krieg im Gaza-Streifen, wo, aus der Sicht der Palästinenser, nicht nur Hamas-Terroristen bekämpft werden, sondern das ganze Volk der Palästinenser, an Grenzen, an ethisch-moralische Grenzen, was die Glaubwürdigkeit gesamten Westen gefährden kann.

Biden hat differenziert – und er hat in seiner Rede das Volk der Palästinenser in Schutz genommen, um die Gefahr wissend, die der westlichen Welt droht, wenn sie einseitig agiert, für Israel Partei ergreift und Netanjahu, der gestern noch als korrupt angesehen und politisch bekämpft wurde, sehr, sehr grünes Licht erteilt für ein „Weiter so“!

Das war das Fazit des Besuchs[2] an der Front zu Kriegszeiten. Ein Gestus der unmissverständlichen Art: das „Go“, die Sanktion und Absolution!

Die Rede nun ist die Erläuterung dazu.

Wer immer auch Bidens Rede schrieb – er rang mit der Quadratur des Kreises, alle einbeziehen wollend, was den Interessen der USA im Augenblick dient und einem Präsidenten des Ausgleichs, der keine Kriege führen will, aber entschlossen Krieg führen muss, große Kriege, wenn er, der alte Alte Mann aus der Politik, als Präsident der vereinigten Staaten wiedergewählt werden soll.

Von der eigentlichen Lösung des Makro-Problems, das seit mehr als hundert Jahren ansteht, erfuhr ich in dieser Rede, die deshalb doch keine ganz große Rede war, nichts – denn die Lösung ist in gegenwärtiger Situation hier und dort nicht opportun:

der – noch zu errichtende – souveräne Palästinenser-Staat für alle Palästinenser, die heute – in alle Winde zerstreut gleich den Juden im Mittelalter – in Nachbarstaaten als exponierte Minderheiten leben müssen, zu großer Zahl in Jordanien, aber auch unter der Besatzungsmacht Israel in der West Bank, wo Israel mit harter Hand[3] bestimmt.

Der auf universelle Menschenrechte für alle setzende US-Präsident Jimmy Carter arbeitete an der Umsetzung dieser Vision ebenso wie später Bill Clinton, zwei demokratische Vorgänger im Amt, an deren Vorbild der Sacher der Palästinenser Joe Biden sein eigenes Tun ausrichten kann, vor allem, indem er den enthemmt-entfesselten Netanjahu stoppt, vom Blutbad Einmarsch abhält und auf den Boden der Friedensbemühungen zurückbringt, denn eine Perspektive für alle und für den Weltfrieden ist nur möglich, wenn die Mächtigen auf noch mehr Waffen und noch mehr Krieg und Vernichtung verzichten, um, vom politischen Willen beseelt, am grünen Tisch die Staatenlösung zu betrieben und umzusetzen.

 

 



[1] Etwa in der New York Times.

[2] Biden musste reisen, weil sein – offensichtlich überforderter - Gesandter Blinken, der sich als Jude geoutet hatte, also Partei war, nicht die Autorität aufbrachte, um die Friedensziele der USA in der Region zu erreichen, um die Politik der USA kalkulierbar zu machen.

[3] Im Schatten der inzwischen über 4000 Opfer unter den Zivilisten in Gaza starben in der West Bank in den jüngsten Tagen über 80 Palästinenser bei Razzias der israelischen Armee auf der Suche nach „Hamas-Terroristen“, teils auch ermordet durch aufgebrachte jüdische Siedler. Die westliche Welt nimmt kaum Notiz davon. Auch werden die 10 000 Verwundeten in Gaza kaum erwähnt, während dem Einzelschicksal der entführten Geiseln sehr viel Aufmerksamkeit zuteilwird, verbunden mit großzügig eingeräumt Sendezeit.

 

 

 

Mehr Waffen“ … für die Ukraine und für das angegriffene Israel, fordert Biden, viele Milliarden Steuergeld – legitim, sinnvoll? 

Zur „großen“ Rede des US-Präsidenten aus dem Oval Office an das Volk der Amerikaner

Der Krieg ist der Vater aller Dinge,

nicht erst seit Heraklit.

Angeblich 60 Milliarden für die Ukraine, um Putin abzuwehren und um das Land vom Aggressor zu befreien; ferner 16 Milliarden für das protegierte Israel, das von Feinden umzingelt ist und wehrhaft sein muss, wenn es aus allen Ecken der arabisch-muslimischen Welt angegriffen wird.

Amerika kann das leisten, sagt Biden.

Und es kann und sollte sich das leisten, denn es ist im ureigensten Interesse der Vereinigten Staaten von Amerika, dass Autokraten und Diktatoren nicht für ihre aggressiven Beutezüge belohnt werden, sondern aktiv im Befreiungskampf zurückgedrängt werden und sich in der Selbstverteidigung behaupten. Demokratien müssen sich in der Auseinandersetzung mit autokratisch-diktatorischen Systemen behaupten.

Die Vorstände der Rüstungskonzerne der USA – und Amerika hat viele davon - werden sich freudig die Hände reiben; der neue Geldsegen verspricht ein fröhliches Weihnachtsfest mit reichen Gaben, auch, wenn anderswo tausende Leichen bestattet werden müssen oder für alle Zeiten unter Betontrümmern begraben liegen.

Was solls! Kollateralschäden hat es immer schon gegeben! Es sind ja nur Palästinenser!

Der Krieg ist der Vater aller Dinge, nicht erst seit Heraklit. Und Frieden unter Menschen, den Völkern der Welt – was ist das mehr als Stagnation, Sillstand in einer Welt im Werden, die sich erneuern muss, indem Menschen abtreten, um Platz zu schaffen für andere, die kommen wie für Völker, alte und neue, denen es nicht besser ergeht als den Menschen und dem Vieh – sie sterben, um neue geboren zu werden!

Der Tod – eine Notwendigkeit!?

Einige machen daraus ein Geschäft[1]!

Ein ewiger Friede, von dem ein Kant träumte, lange nach Jesus, ist da nur kontraproduktiv!

 



[1] Die ewige Wiederkehr des Gleichen – in Sachen Krieg! Ein Deja-Vu! Neue Kriege, ganz egal wo, neues Geschäft. Als der Ukraine ausbrach, schrieb ich Ähnliches.

Vgl. dazu den – hier publizierten - Beitrag von damals.

 

 

 

Die Zeit der Kollateralschäden

Lebende Kollateralschäden gibt es und ungezählte tote.

Als einer, den man schon vor vielen Jahren zum Kollateralschäden gemacht hat, in einem anderen Krieg für Wahrheit und Gerechtigkeit in der zivilisierten Welt der Kulturnationen Europas, schaue ich immer ganz genau hin, wenn Kollateralschäden entstehen, mich fragend, wer sie versursacht und wer auf diese Weise untergeht, stirbt, geistig oder physisch.

Die Welt jedoch hat sich inzwischen an diese Kollateralschäden gewöhnt, an die vor der Haustür und der eigenen Nase der moralisch-ethischen Art und an die in fernen Ländern, die man gerne hinnimmt, weil sie einen scheinbar nicht betreffen und das Wegschauen so einfach machen - wie unlängst noch in der Ukraine, in dem unbekannten Land zwischen Europa und Russland, und in diesen Oktobertagen in Gaza, wo das angegriffene Israel mit Macht zurückschlägt und unverhältnismäßig – fern vom Völkerrecht – zurückschlägt, im Kampf gegen die brutalsten Terroristen der Welt aber auch – ganz nebenbei - 1000 Palästinenser-Kinder tötet und, nach zwei Wochen Krieg, angeblich 3785 Zivilisten, was den Hass der Vielen aus der arabisch-muslimischen Welt, den Israel so auf sich zieht, noch steigert.

In der Ukraine wurden die Kollateralschäden genannt, fein säuberlich dokumentiert, um Putin später mit seinen Kriegsverbrechen zu konfrontieren oder dann, wenn der mit Haftbefehl Gesuchte ins Netz geht, gefangen und angeklagt wird.

Die Zahl der gefallenen Soldaten der Ukraine hingegen ist ein ebenso gut gehütetes Geheimnis wie Zahlt der Toten in der russischen Armee!

Wie viele Menschenleben forderte der Ukraine-Überfall Putins bisher insgesamt?

Und wie viele Menschen starben im Israel-Gaza-Konflikt, werden noch sterben, wenn der Krieg der „Zivilisierten“ auch gegen Zivilisten eskaliert?

Zahlen sind abstrakt, sie machen den Krieg anonym, verschleiern das Einzelschicksal, das Leiden des Einzelnen und den oft trivialen Tod, erschlagen von Trümmern eines Bombardements. Wie Saddams Soldaten in den Bunkern im Bombenhagel untergingen und für immer verschwanden, so verschwinden heute – weniger chirurgisch amputiert – unzählige Zivilisten in Gaza, Kinder, Alte, Schwache, Kranke, allesamt „Kollateralschäden“, deren Tod man zynisch in Kauf nimmt, um Terroristen zu treffen und auszuschalten.

Heiligt der Zweck die Mittel?

Gibt es noch eine Kultur des Krieges, nachdem man sich schon - ungestraft - über das „Kriegsrecht“, das ein Teil des „Völkerrechts“ ist, hinweggesetzt hat?

Wird der Krieg – enthemmt – zum Blutrausch, zur Orgie der Vergeltung, zu einem Zerstörungsfeldzug, in welchem nicht mehr differenziert wird, wer sein Leben lassen muss, damit andere zu ihrem Zweck gelangen?

Wer entscheidet überhaupt über den Endzweck, der wertvoller erscheint als viele Tausend Menschenleben unter den unbeteiligten Zivilisten?

Wie es scheint, haben diejenigen unter den kriegführenden Akteuren, die sich zu den zivilisierten Kulturnationen des aufgeklärten Abendlandes rechnen, die seit der Antike historisch gewachsenen Prinzipien und Werte gerade jetzt ad acta gelegt, nur, um einen Krieg um jeden Preis zu führen, der kein Selbstverteidigungskrieg mehr ist.

Der Westen schweigt nicht nur dazu – er macht aktiv mit, mit heuchlerischen Parolen, falschen Gesten, mit heuchlerischer Solidarität, vor allem aber mit Waffen und Taten.

Was zu Beginn des Ukraine-Krieges der Welt drohte, die Apokalypse, der Weltenbrand, vor dem die Völkergemeinschaft UNO verzweifelt wart, rückt in diesem Konflikt der Vielen näher.

 

 


Der Kampf der zivilisierten Welt an der Seite Israels mit bisher 3785 Kollateralschäden der menschlichen Art – auf dem Weg zum totalen Krieg?

Wie zivilisiert ist das – und wie human?

Wer fragt heute noch nach der Integrität des obersten Kriegsherrn in Israel, nach dem Wesen der Parteien, die die Konfrontationspolitik mittragen, nachdem eigentlichen Gründen, die zum dem bewaffneten Konflikt führten, der so viele unschuldige Menschenopfer fordert?

1000 Kinder sind inzwischen tot, Kinder, die keine Gräueltaten verübt hatten! Es wird selektiv beweint, denn man ist Partei – und als Partei kann, darf man nicht anders.

Die kommenden Tage werden es zeigen, wohin diese Zivilisation die Menschheit führt. Die ohnmächtige UNO hat bereits darauf geantwortet, der eine oder andere Geist ebenso, wenn auch von oben herab zurückgescheucht und verunsichert.

Die große Mehrheit in den Völkern der Demokratien aber schweigt, was höchst bedenklich[1] ist, die Einseitigkeit der „Zivilisierten“ absegnend, noch mehr Krieg billigend – bis hin zum totalen Krieg?



[1] Aus meiner Sicht „Bedenkliches“ kommt auch aus dem Mund des deutschen Bundeskanzlers, der vor dem Parlament Justiz und Polizei dazu auffordert, Demonstrationen schon im Vorfeld über Verbote zu unterbinden, also die freie Meinungsäußerung von Staatsbürgern oder von „Gästen“ im demokratischen Europa, zu dem sich Deutschland rechnet, nicht zuzulassen, weil dort möglicherweise antisemitische Äußerungen in die Welt gebrüllt werden könnten. Ist das also eine Art „Präventivschlag“ im Bereich der Freiheits- und Bürgerrechte, Herr Scholz? Soll der Bürger nur noch schweigen, aber die sonderbare Politik der EU-Staaten und der USA in diesem Konflikt, der für alle existenziell werden kann, aber mittragen, unkommentiert?


 

 

 

Biden liest Netanjahu die Leviten – 

Hinter verschlossenen Türen: 

der mächtigste Mann der Welt aus gutem Grund überraschend in Israel, 

als Feuerwehrmann?

Israel in Not – die Welt vor dem Flammeninferno, vor dem Weltenbrand?

Mao hat es immer wieder bezweifelt: die USA werden nicht in der Lage sein, alle ihre diversen Staaten gegebenen Sicherheitsgarantien und die Bündnisverpflichtungen innerhalb der NATO einzuhalten[1].

Xi Jinping und Putin sehen das heute vielleicht ebenso, dahinter auch noch der Clown Kim aus Nordkorea, der „kleine Raketenmann[2]“.

Sie alle provozieren die USA, die heute nicht mehr das ist, was sie lange war.

Israel ist auch nicht mehr das Land, das es einmal war – und das sich alles leisten kann, was es sich leisten will, sich – wie die USA – dann über das Völkerrecht hinwegsetzend, wenn es gerade gefallt oder politisch in den Kram passt, speziell innenpolitisch, um an der Macht zu bleiben und um die Macht zu sichern.

Also eilt der US-Präsident in das Heilige Land der Juden, weil Not am Manne war und ist, weil die Geschicke der USA und der Welt auf dem Spiel stehen, vor allem aber, weil sich ein Mann verrannt hat, indem er „emotional“ regierte und brutal zurückschlug, alttestamentarisch grausam gegen den Todfeind aller Juden, das aber ohne Rücksicht auf „Kollateralschäden“, auf menschliche Verluste, auf über 700 Kinder, die inzwischen tot sind, obwohl sie keine Gräueltaten begingen.

Die Zahl der Opfer auf palästinensischer Seite belaufen sich inzwischen auf über 3500, wenn die Angaben aus dem von der Hamas beherrschten Gaza-Zone stimmen.

Israel hat 1400 Tote zu beklagen, um die 200 Juden befinden sich in der Geiselhaft der wohl grausamsten Terroristen der Welt, der kämpfenden Hamas.

Wir sehen heute erst die Bilder, die Netanjahu sah, als er sich zum Bombardement von Gaza-Stadt entschloss und diese Vernichtung von Vielen befahl.

Netanjahu reagierte dabei aus dem Bauch heraus, emotional, gedemütigt und gekränkt, nachdem Israels Armee und der allwissende Mossad kläglich versagt hatten; versagt deshalb, weil sich das Volk in Israel, auch Soldaten und Sicherheitskräfte, eben von der Politik diese Netanjahu abgewandt hatten, zu Hunderttausenden auf die Straße gehend und dagegen protestierend.

Dann das Debakel, das „kollektive Trauma“, das im prinzip nicht anders war und nicht anders ablief als der Schock vom 11. September in den USA, die zurückschlug und – in einsamer Vergeltung - nicht nur ganz Nordafrika destabilisierte, sondern auch den Irak in eine Wüste verwandelt, was die Mullahs im Iran mächtig und zynisch machte, zum Schaden Israels und der gesamten westlichen Welt.

Nach Biden war die emotionale US-Überreaktion von damals unter George W. Bush als Präsident ein Fehler, ein Fehler, den es heute in Israel unbedingt zu vermeiden gilt.

Also eilte der US-Präsident in das Heilige Land der Juden, und hielt, moderat und konziliant, wie es seine Art ist, dem aufbrausenden Netanjahu eine Strafpredigt nicht der belehrenden Art, aber der pragmatisch notwendigen Natur.

Biden las Netanjahu die Leviten, um diesen Staatschef, der im Begriff ist, sich mit der gesamten arabisch-muslimeschen Welt anzulegen, auf den Boden der Tatsachen zurückzubringen, auch im ureigensten Interesse der USA, die sich gegen das mächtig gewordene China aufstellen und behaupten mit einem Feind Russland unter Putin und sogar dem Giftzwerg Kim im Hintergrund.

Das Pulverfass Nahost kommt da ungelegen, denn, was nun abläuft, nützt nicht nur den Mullahs in Teheran, sondern vor allem den großen ideologischen Rivalen, die sich nu als Stützen der Palästinenser und somit als Retter des Weltfriedens auspeilen können, während die Demokratien des Westens nur wie blinde, gefügige Hunde den Vorgaben aus Washington hinterherlaufen, ohne zu eigenen Positionen zu finden.

Bidens Besuch in höchster Not hat hohe Symbolkraft; das muss nicht erst betont werden; auch nicht, dass er, aus einer reinen Gefälligkeit heraus, die ihn nur ein paar Worte kostet, aber kein Geld, „einem anderen Team“ die Verantwortung für das Bombardement des Krankenhauses mit nahezu 500 Opfern zuschiebt.

Wichtig an dem Besuch, der die USA fest entschlossen an der Seite[3] Israels zeigt, aber ist das, was hinter verschlossenen Türen geschah; was der mächtigste Mann der Welt aus und als Feuerwehrmann der Regierung Israels zu sagen hatte.

Davon aber wird die Welt nichts erfahren, wen auch die Tendenz, der Geist des Gesagten, durchschimmert und transparent werden soll:

Mäßigung, Nachdenken über den Einsatz der Mittel, über die Verhältnismäßigkeit der Aktionen, dahinter die Überprüfung des politischen Programms, das bei einem entfesselten Netanjahu – wie nicht nur von Ägyptens Al-Sisi befürchtet – auf „Genozid“ und ethnische Säuberung hinausläuft, damit der menschenentleerte Gaza-Streifen von Israel annektiert und umstrukturiert, neu besiedelt werden kann, wie das in der besetzten West Bank so – und gegen das Völkerrecht - schon seit Jahren abläuft.

Diese rücksichtslose Siedlungs-, Expansions- und Machtpolitik Politik gefährdet die auch USA, die Israel im Falle einer weiteren Eskalation nur schwer noch wird decken können, weder moralisch, noch militärisch, wenn aus dem Regional-Konflikt ein Weltkonflikt wird.

Ein Staatsbesuch wie der gerade erfolgte, werden in der Regel viele Wochen lang grünlich vorbereitet. Dass es in diesem Fall von heute auf morgen sein musste, verweist auf die Dringlichkeit der Situation.

Der Feuerwehmann musste präventiv agieren, so, wie Israel präventiv agierte, etwa gegen den Iran, als Eskalation und Weltenbrand drohten.

Netanjahu darf nicht Feuer an die Lunte legen, nur, um innenpolitisch zu punkten, um an der Macht zu bleiben, wenn die Zeit nicht mehr danach ist.

Das aber hat der politische Routinier verkannt, was Biden zwingt, den Rabiaten zurückzupfeifen, denn Netanjahu arbeitet – über die Aufwertung Irans hinaus - China und Russland zu, wenn die Entwicklung eskaliert, den eigentlichen Feinden des Westens, was die USA eminent schwächt und den mitlaufenden Westen bald ganz erledigt.

 



[1] Vgl. dazu meinen Beitrag: Biden in Asien bzw. die Ausführungen von Kanzler Helmut Schmidt in „Menschen und Macht“.

 

[2] Wie ihn Donald Trump als Präsident nannte, ihm dann aber trotzdem die Hand schüttelte an der innerkoreanischen Grenze.

[3] Was gewisse Kreise dann auch von „Komplizenschaft“ – auch bei den Verstößen gegen das Völkerrecht – sprechen lässt.

 

 

Biden in Asien – eine Beschwichtigungstour? Werden die Vereinigten Staaten von Amerika ihren vielfach ausgesprochenen „Beistandsverpflichtungen“ nachkommen? Zur Diskrepanz zwischen Wort und Tat in der US-Außenpolitik aus der Sicht von Mao und Deng Xiaoping

Man fühlt sich in Mozarts „Zauberflöte“ versetzt, wo ein Freimaurer aus den Reihen Zarastros der Frau unterstellt, sie rede viel, tue aber wenig, wenn man Maos skeptischer Einschätzung folgt, die später von „Reformtor“ Deng Xiaoping im Gespräch mit dem deutschen Kanzler Helmut Schmidt wiederholt werden wird. Beide bezweifeln das Einlösen der Schutz- und Beistandsversprechen, die die USA in allen strategisch wichtigen Ecken der Welt abgegeben hatten, in Taiwan, in Korea, in Europa über die NATO etc.

Bidens aktueller Besuch in Südkorea und in Japan in diesen Tagen während des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, wo alte Sicherheitszusagen bekräftigt werden, nachdem man sich überhastet aus Afghanistan zurückgezogen hat, geben der Materie eine neue Brisanz, auch im Hinblick auf die Entschlossenheit der USA und der NATO gegenüber dem Aggressor Putin, der gerade die gesamte freie Welt herausfordert.

Weshalb bezweifelten die Führer Chinas einst das Wort der USA? Weshalb unterstellten ihr Mao und Deng Inkonsequenz, gar billige Demagogie? Aus realistischen Gründen, sie bezweifelten die Machbarkeit, die konkrete Umsetzung im Fall des Falles, überzeugt, dass die USA die - den Staaten gegebenen - Sicherheitszusagen militärisch nicht wird folgen können, eben, weil es zu viele sind und, weil selbst eine Supermacht nicht an vielen Fronten gleichzeitig Krieg führen kann.

Wenn Putin den ideologischen Rivalen und Hauptfeind USA über die NATO in einem Krieg in Europa bindet, dann gibt es Freiräume für China, um Taiwan in das Mutterland einzugliedern, China wieder zu vereinigen, mit militärischer Macht. Deshalb lässt XI Jinping Putins kriegerisch gewähren, ohne den Angriffskrieg moralisch zu verurteilen. Man wird dem Muster folgen, wenn die Zeit reif ist.

Das wird jetzt vielen bewusst – und deshalb erfolgt gerade jetzt, wo Kim Jong-un zündelt und provoziert, US-Präsident Bidens Asienreise. Südkorea soll beruhigt werden, aber auch das mitexponierte Japan, das, obwohl ein Wirtschaftsgigant, militärisch kleingehalten wurde – von den USA, von China und von der Sowjetunion bzw. von Russland.

 

 

 

 

 

 

Denkt, plant und handelt Netanjahu wie einst Milosevic in Jugoslawien? 

Über ein „Volk ohne Raum“, über „ethnic cleansing“ und „Genozid“, über die – nicht nur in Deutschland verdrängte - Sicht der Palästinenser  

sowie über die Demokratien des Westens, die - bei gedultetem Unrecht - ihre Glaubwürdigkeit für immer verlieren werden

Der Palästinenser-Staat – für mich ein Herzensanliegen, damals, 1982, als ich in Genf mit Ceausescus Repressionspolitik über die CMT und die ILO der UNO an die Öffentlichkeit und – de facto, doch nur moralisch – vor Gericht ging. Den Kurden-Staat wollte ich auch, bald danach, während meiner Völkerrechtstudien, doch die Not des Palästinenservolkes, damals schon in alle Winde zerstreut, lag mir näher. Schließlich hatte ich noch aus der kommunistischen Welt des Astblocke heraus Arafats Weg verfolgt, den Kampf der PLO und das Ringen um Frieden in der Region, um einen Zustand und einer Win-Win-Situation für alle, die nur über einen Palästinenser-Staat zu erreichen gewesen wäre, was das verhindert hätte, was wir heute dort haben: Terror und Krieg – und dahinter, nicht nur von einem unbekannten Philosophen so benannt: eine Welt am Abgrund.

Hinterbänkler aus dem deutschen Parlament beschwören das „Existenzrecht Israels“, das auch für Kanzler Scholz deutsche Staatsraison ist, allen Schutzsuchenden aus der arabisch-muslimischen Welt die Tür weisend, allen voran, den aufbegehrenden Palästinensern, die jetzt, hier und heute, ihre Menschen- und Bürgerrechte einfordern.

Nach der Sicht der Palästinenser fragt niemand! Auch will kaum einer aus der deutschen Politik die hochkomplexe Materie historisch aufarbeiten und den Akteuren genauer auf die Finger sehen, auf das, was sie tun, wie sie es tun, wer sie sind, wo sie herkommen und wohin sie wollen.

Wer ist dieser Netanjahu, der sich, gestützt von Biden, als Retter Israels aufspielt, nachdem die vom ihm angeführte Regierung mit dem Geheimdienst Mossad und der israelischen Armee (IDF) eklatant versagten?

Seine Macht und Regierungsarbeit verdankt dieser zynische Machtpolitiker der brutalen Art Netanjahu, der, bei Gott kein ausgewiesener „Demokrat“ ist, ultra-rechtsradikalen Splitterparteien, die die Palästinenser in Israel und den von Israel besetzten Gebieten in der West Bank sowie im Gaza-Streifen so sehen – und am liebsten auch s behandeln würden – wie die Weißen Nordamerikas die Indianer behandelten oder die europäischen Konquistadoren die ausgerotteten Völker Südamerikas – alttestamentarisch, menschenverachtend, zu Sklaven reduziert, gar zu Tieren reduziert, am liebsten tot, von der Welt getilgt, damit Platz wird für das eigene Volk in Expansion, das Raum bracht, so, wie Hitlers Deutschland Raum beanspruchte als es über Stalins Sowjetunion herfiel.

Die zivilisierte Welt hielt damals dagegen, meint Netanjahu heute, stellte sich gegen den Nazi-Spuk und beseitigte ihn mit vereinten Kräften, um die Menschheit zu retten?

Doch was macht Netanjahu, der ein auch ein Demagoge ist, heute, nach Hitler – und nach Milosevic?

Setzt er nicht diese unselige Verdrängungs- und Siedlungspolitik fort, als „Besatzungsmacht“ im Westjordanland und in naher Zukunft vielleicht auch in niedergerungenen Gaza-Streifen, aus dem es alle Palästinenser zu vertreiben gilt?

So sieht das etwa der ägyptische Staatschef Al-Sisi, der die 2,3 Millionen Einwohner des Gaza-Streifens, den einzelner Kritiker – noch über die Bezeichnung „Open-Air-gefängnis hinausgehend - „ein großes Konzentrationslager“ nennen“, nicht auf Dauer aufnehmen will, weil er weiß, dass er das einmal offene Tor für die Flüchtenden nie wieder wird schließen können. In Jordanien leben bereits 2 Millionen Palästinenser! Also sieht der König dort, jüngst Gast in Deutschland, das auch so. Die arabisch-muslimischen Welt teilt die Sicht der Dinge! Doch die Palästinenser in Deutschland sollen sich der deutschen Staatsraison beugen, ohne ihre – de facto identische – Meinung öffentlich zu äußern, was ihnen – mit und ohne deutsche Staatsbürgerschaft – in einem demokratischen Staat zusteht!?

Was will Netanjahu wirklich? Wird er die an der Grenze zum Gaza-Streifen massiv zusammengezogene, bis zu den Zähnen bewaffnete Armada einmarschieren lassen, um alles platt zu machen in einem großen Blutbad, damit das tote, blutgetränkte von Palästinensern befreite Land dann annektiert werden kann, etwa so, wie Putin die Krim annektierte und Teile der Ostukraine?

Soll Netanjahu das machen dürfen, was man Milosevic im auseinanderfallenden Jugoslawien verweigerte und Putin, dem Massenmörder der besonders zynischen Art, immer noch verweigert?

Die Haltung des Westens ist nicht nur abgrundtief heuchlerisch, sie ist sogar schizophren. Und der Westen, der inzwischen lange nicht mehr so stark und mächtig ist, wie er vor Jahrzehnten noch war, wird seine Glaubwürdigkeit einbüßen, nicht nur in der arabisch-muslimischen Welt, die viele Nationen und Völker umfasst von der Türkei bis nach Indonesien, sondern auch in den eigenen Staate, im Herzen Europas, wo die Bürger nicht mehr verstehen, was die von ihnen politisch beauftragten Regierungen gerade tun, etwa, wenn der – von Russland eingebrachte Antrag auf einen Waffenstillstand im aktuellen Gaza-Krieg von der USA, Großbritannien und Frankreich abgeschmettert wird.

In Deutschland gehört es zum guten Ton, Philosophen abzukanzeln und öffentlich zu demütigen, wenn diese die Berücksichtigung der Sicht der Palästinenser einfordern, für eine differenzierte, historisch fundierte Diskussion plädieren. Tabus über Tabus! So viele Dinge, Argumente, Wahrheiten, will man einfach nicht hören. Blinder Gehorsam ist wieder angesagt, nicht anders als seinerzeit, bei Hitler und danach in der DDR.

Das alles wird sich rächen und in die Katastrophe führen. Die Machtpolitik eines Netanjahu, gestützt auf Parteien, die, weitaus radikaler als jede AfD, politische Kräfte der zynischen Art, die man in Deutschland und Europa als Faschisten und Nationalsozialisten bezeichnen würde, wird sich selbst entlarven – über die Tat, über die große Bluttat, über Verdrängung und physische Ausrottung von Menschen in alttestamentarischen Sinn, weil sie als Feinde angesehen werden! Und das große Amerika, im Zweiten Irak-Krieg noch als einzige Supermacht der Welt selbstherrlich unterwegs, wird die Bluttaten nicht mehr decken können, den Massenmord, den Palästinenser heute schon beim Namen nennen, den „Genozid“ am palästinensischen Volk, den man in der Ukraine nicht haben wollte.

Was können Autoren, kleine Philosophen der Jetztzeit noch tun, wenn die selbsterklärten „Eliten“ der Welt dagegenhalten und machen, was sie wollen in bewusster Destruktion? Sie können sich, ohnmächtig, wie sie nun einmal sind, feige verkriechen und schweigen, sich dem scheinbar Unabwendbaren beugen! Aber sie können auch zur Feder greifen und gegen das Unrecht anschreiben, kritisch, aufrecht, die Stimme erheben, auch wenn man sie von hoher Warte aus niederschreit!

 

 Vgl. auch:

 

 

 

Es gibt keine humanitäre Krise in Gaza“ – der Geist, der stets verneint als Sprecher der israelischen Armee – 

Wer bombardierte das Krankenhaus in Gaza und ist für die angeblich 500 toten Schutzsuchenden und Patienten verantwortlich?

Wenn er denn überhaupt ein Geist wäre! Aber er ist kein Geist, sondern eher ein Roboter in menschlicher Gestalt, der das Narrativ der israelischen Armee stereotypisch wiederholt:

„Es gibt keine humanitäre Krise in Gaza“! Basta!

Ganz egal, was man ihm entgegnet, ganz egal, ob der kritische Journalist und BBC-Moderator[1] ihn provokativ frägt, ob er aus schwarz weiß machen will und auch noch erwartet, dass alle kritischen Journalisten und vernünftigen Menschen dieser Welt, die die anklagenden Bilder sehen, ihm das abnehmen: der Armeesprecher Richard Hecht bleibt dabei:

„Es gibt keine humanitäre Krise in Gaza“!

Genauer, dort, wo es kein Trinkwasser für die flüchtende Bevölkerung gibt, wo die Kinder bereits Deshydratierungssymptome aufweisen, wo das Wasser auf 1 Liter pro ag rationiert ist, wo man Wasser für teure Geld kaufen muss, um zu überleben, wenn man denn Geld hat, um zu kaufen, dort, wo man sich nicht waschen und keine Suppe kochen kann, weil neben dem Wasser auch der Strom fehlt und der Herd, dort gibt es nach Armeesprecher Hecht Wasser, Strom und Sicherheit vor Bomben, dort, im Süden, nahe Grenze bei Rafa, wo trotzdem gebombt wird.

Wesentlich einfühlsamer und intelligenter als dieser treue Soldat Hecht, der nur abspult, was man ihm aufgetragen hat und der mit dieser staatloyalen Haltung durchaus bei Putin anheuern könnte - oder im ZDF, wo eine Hayali das Gleiche tut, immer unkritisch gegenüber den Positionen Israels wie von der deutschen und westlichen Politik im Einklang vorgegeben – agiert etwa der andere Sprecher, Lerner, obwohl er die gleichen Inhalte weiter verbreitet, ins Volk streut und die Weltöffentlichkeit zu überzeugen sucht. Die 40 arabischen Nationen in der Region, Russen, Chinesen und andere, die immer schon auf der Seite der Palästinenser standen, werden diese Stereotypen, die einer kritischen Überprüfung nicht standhalten, kaum glauben; weder das Schauermärchen von den „geköpften Babys“, eine Behauptung, die einfach so in den ersten Tagen nach dem Hamas-Überfall verbreitet wurde, um für den massiven Gegenschlag gegen die Hamas internationale Akzeptanz zu finden, noch die Version von dem Raketen-Irrläufer der Hamas, die angeblich für die 500 Toten nach der Explosion am 17. Oktober im dem britischen Krankenhaus von Gaza verantwortlich sein soll.

„Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst!“

Und es ist Krieg!



[1] Ameriwoala

 

 

 

„Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst!“ – Über „geköpfte Babys“, über „geschönte“(?) Opferzahlen der Hamas aus Gaza, über die zurückgedrängte Sicht der Palästinenser und über die ignorierte Historie, aus der alles erwächst, auch diese einmalige, die ganze Welt bedrohende Krise

Eine alte Weisheit, die nicht nur ein Winston Churchill immer wieder hervorhob. Dann herrscht die Kriegspropaganda, vorgetragen in einer ganzen Kampagne, deren Wahrheitsgehalt von vielen nicht durchschaut wird, deren Botschaften wirken, Emotionen schüren, Parteien schaffen, ohne dass der Einzelne in der Lage wäre, die Fakten zu verifizieren!

Gab es die „geköpften Babys“ wirklich? Wo sind die Beweise? Wer lenkte das Geschoss, das 500 Schutzsuchende und Patienten in Sekunden tötete und zu unendlich vielen Schwerverletzten an gleicher Stelle führte, in das Krankenhaus? Eine F 16 der Israeleis, wie es palästinensische Augenzeugen behauten – wie jener Arzt auf BBC – oder waren es islamische Terroristen, die ihre eigenen Leute opferten, um die Welt gegen Israel aufzubringen?

Die Israelis dementieren, doch hochgradig nervös und nicht ganz überzeugend, auch, weil sie wissen, dass die Kriegspropaganda, die mit Mitteln der Täuschung arbeitet, durchschaut wird und dann auf Israel zurückschlägt, aber auch auf den Westen an der Seite Israels, der die Früchte der eskalierenden Gewalt nicht mehr lange wird mittragen können, denn, anders als vor 20 Jahren, als Russland ohnmächtig und China noch nicht soweit war, sind heute mächtige Gegenspieler mit Eigeninteressen, die die Krise in Gaza, dir auch eine Krise des Westens ist, der Moral und der Glaubwürdigkeit des Westens, dieses Mal entschlossen für sich nutzen werden.

Wenn US-Präsident Joe Biden heute in Israel eintrifft, dann wird er eine Situation vorfinden, die für seinen Staat und die gesamte westliche Welt hoch gefährlich ist, denn Israel hat – die Verhältnismäßigkeit bei der legitimen Selbstverteidigung verkennend, ignorierend – längst überzogen.

Stimmen die Opferzahlen aus dem von dem Hamas dominierten Gaza-Streifen? Die Israelis sagen: nein, die Zahlen stimmen nicht!

Was sagt die UNO?

Viel ist inzwischen geschehen und aus dem Ruder gelaufen, weil Israel bei aller Entschlossenheit, Hamas aus der Welt zu schaffen, eigenmächtig agiert, dabei aber auch auf die belange des Westens insgesamt keine Rücksicht nimmt. Das aber gefährdet die Position des Großen Bruders USA, die, weder innenpolitisch, noch außenpolitisch die sturen Alleingänge des traumatisierten – und somit blindwütigen – Israel nicht weiter wird mittargen können, schon gar nicht, wenn die Gewalt noch zunimmt, etwa bei einem Einmarsch der Bodentruppen in dem schmale, dichtbesiedelten Gaza-Streifen.

Wie gut informiert ist der westliche Wohlstandsmensch über die Ereignisse? Wie objektiv, wie ausgewogen ist die Berichterstattung überhaupt? Fakt ist: die Sicht der Palästinenser kommt fast überall zu kurz, während die perspektiven Israels breiten Raum finden. Der Deutsche wird zwar weitestgehend korrekt, doch viel zu knapp informiert, um sich ein Bild von der Lage machen zu können, wobei das Historische, aus dem alles erwächst, zu kurz kommt. CNN, von Anfang an auch redlich bemüht, ausgewogen zu berichten, wird mehr und mehr zur Partei, schließlich ist CNN ein US-Sender. Was dem westlichen Bürger, der die englische Sprache ausreichend beherrscht, bleibt, ist der – durch aus noch kritische - aus gegenüber Israel kritische – Sender BBC mit seinen mutigen, durchaus nicht unterwürfigen Journalisten, die noch bohrende Fragen stellen und die ihre Aufgabe, objektiv zu informieren, ernst nehmen.

 

 

 

 

 

Biden und dem Westen schwimmen die Felle davon: das Völkerrecht Makulatur!? 

Die Hauptprofiteure des Gaza-Kriegs sind Putin und Xi, die die Ajatollahs auch noch für sich arbeiten lassen

Was will Scholz in Israel? Was hat er zu sagen, wer hört ihm überhaupt zu, dem schwachen Kanzler der Deutschen mit dem gelegentlich aussetzenden Gedächtnis, die die Innenpolitik Deutschlands nicht im griff hat? Hat er mehr Autorität als seine vorgeschickte Außenministerin, die Tränen vergoss, anstatt Haltung zu zeigen? Wohl kaum? Die Autorität des Scholz strebt gegen Null. Wem will er Ratschläge erteilen, noch schnell, bevor Biden am Mittwoch eintrifft, um ein Machtwort zu sprechen, um Netanjahu doch noch zurück zu pfeifen, bevor er nicht zur ganz großen Katastrophe, zum Weltenbrand, von dem der UNO-Chef längst spricht.

1400 Israelis sind tot, daneben 2800 Palästinenser. Die ganze Welt konnte an den Bildschirmen verfolgen, was Netanjahus Regierung angereichtet hat: das Zentrum von Gaza-Stadt eine Wüste, 2,3 Millionen Bürger, die aus der Sicht der Palästinenser seit 16 Jahren in Geiselhaft gehalten werden, eingesperrt in ein offenes Gefängnis, aus dem es gerade kein Entkommen gibt, da die einzige Grenze zu Ägypten geschlossen ist, steht unter Belagerung, ohne Trinkwasser, ohne Strom, ohne Treibstoff für Fluchtfahrzeuge und für das Kraftwerk sowie für die Krankenhäuser. Die Menschen ernähren von Abfällen. Der Ausbruch von Seuchen ist nur noch eine Frage der Zeit, denn die UNO-Hilfe darf nicht hinein nach Gaza. Die Israelis fordern, was dem deutschen Fernsehen zum Teil entgangen ist, die Freilassung der israelischen Geiseln für eine Grenzöffnung.

Was wird US-präsident Biden bewirken, der kommt, weil er kommen muss, wenn nicht alles im Chaos versinken soll.

Putin lacht – denn das vielbeschworene Völkerrecht im Ukraine-Krieg ist nun auf einen Schlag Makulatur!

„Schaut nach Gaza, auf die Wüste dort“, muss Putin nur noch sagen, um sich aus der Affäre zu ziehen und dem Westen den Mund zu schließen. Dahinter lacht Xi, der Hauptprofiteur, denn alles, was den westen schwächt und die USA, nützt der neuen Supermacht China, die über Putin bestimmt und dazu auch noch über den Blödmann aus Nordkorea Kim, der drohte den gerade aufkreuzenden Flugzeugträger „Ronald Reagan“ versenken zu wollen.

Die Welt ist eine andere geworden nach dem Zweiten irak-Krieg des George W. Bush.

Die Ajatollahs aus Teheran, die die Hamas-Terroristen ebenso für eigene Zwecke einspannen und kämpfen lassen wie die Hisbollah vom Libanon aus und weitere Kräfte aus Syrien, alle interessiert, Israel zu vernichten, aber auch den schützenden Westen und die USA, machen willig, ja, freudig mit beim zerstörungskrieg, denn gedemütigt von Westen in den letzten Jahren, innenpolitisch an die Wand gedrängt, haben sie nichts mehr zu verlieren, aber viel zu gewinnen vor dem Himmelreich, wenn der westen in die Knie gezwungen wird, moralisch wie militärisch.

Was von der aktuellen Regierung in Israel, der Parteien angehören, die die Palästinenser als Sklaven halten oder ganz vernichten wollen, gezielt ignoriert und im Westen vergessen, verdrängt wird: Hamas ist ein Netzwerk, also in Gaza mit den 2,3 Millionen Bürgern irgendwie verbunden, weltanschaulich, sozial über Projekte, während speziell die kämpfende Hamas nur eine kleine Verbrecher-Miliz ist, vielleicht noch unter dem Niveau der Isis. Trotzdem wird eine verhängnisvolle Identität zwischen Hamas und Palästinensern hergestellt, was alle aus dem Volk der Palästinenser mit Isis-Terroristen gleichstellt und zu „menschlichen Tieren“ macht, die man auch unter Missachtung des Völkerrecht mit allen Mitteln bekämpfen, auch, indem man 2,3 Millionen Bürgern das Trinkwasser abdreht, ihre Wohnungen zerbombt, sie von Strom und Energie anschneidet, sie in die Flucht treibt und die Flüchtenden unter freiem Himmel übernachten lässt, auch der dichten Grenze, die auch noch bombardiert wird.

Das findet Biden vor, wenn er morgen nach Israel kommt, wo inzwischen in Tel Aviv und in Jerusalem Raketen der Hamas einschlagen.

Mitbetroffen und mit viel Empathie schaut die gesamte arabisch-muslimische Welt zu, sich fragend: wird es bald mehr Gerechtigkeit für die palästinensischen Brüder geben?

Die USA haben viel zu verlieren, wenn es nicht gelingen sollte, diesen Konflikt zu entschärfen. Ajatollahs, Putin und Xi Jinping aber können nur gewinnen!

Leider! Weil das vielbeschworene Völkerrecht über die Heuchelei der Vielen entwertet, zur Makulatur wurde, mit der UNO so ohnmächtig wie eh und je!

 

 

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

 

 Entwurf:

 

     Samson erschlägt die Philister, in Gaza, im Deja-Vu!? 

Auge und Auge, Zahn um Zahn? Einmal alttestamentarisch-mythisch, einmal hochmodern im Geist der „Staatsraison“. 

Über das „Naturrecht“ auf Vergeltung, über die Höhe der erträglichen „Kollateralschäden“ und über den Preis der Freiheit in der Zeit der Kriege – büßt das unverhältnismäßig agierende Israel seine Glaubwürdigkeit ein und verscherzt sich alle Solidarität und Sympathien selbst unter Freunden?

Im Mythos ist das legitim: ein großer Held der Juden erschlägt eine ganze Schar Philister mit einem Eselsknochen. Doch in der sehr realen Welt der Jetztzeit, nach dem Holocaust und all den Konflikten zwischen Juden und Palästinensern nach der Errichtung des Judenstaates Israel im Jahr 1948?

Gemäß der Logik der Alten Testaments, die zulässt, dass die Juden die Feinde des Judentums erschlagen, ausrotten, hätte – gemäß der Regel Auge und Auge, Zahn um Zahn – längst Schluss sein müssen mit der „Vergeltung“, nachdem 1400 Palästinenser tot waren, sogenannte „Kollateralschäden“, ungeachtet der 1500 ebenfalls schon getöteten Hamas-Terroristen, jener „menschlichen Tiere“ aus dem Untergrund, die man überhaupt nicht zählt.

Aber die Zahl der zivilen Opfer, die von der israelischen Armee nicht gezielt angegriffen werden, die nur so nebenbei sterben, unfreiwillig ihr Leben lassen unter Bombenhagel, steigt weiter, erhöht sich stündlich und hat inzwischen die Zahl 2700 erreicht! Wohlgemerkt, noch vor dem Einmarsch in den Gaza-Streifen und nach Gaza-Stadt, der noch bevorsteht. Selbst nach der Auffassung von US-Präsident Joe Biden ist die Besetzung des Gaza-Streifen durch Israel ein „schwerer Fehler“, ein Akt, der viele weitere Opfer unter der Zivilbevölkerung nach sich ziehen wird.

Ein palästinensischer Arzt, der in seinem Krankenhaus bis zuletzt ausharren will, Kranke behandelnd, in einem Krankenhaus, das mehreren Tausend Schutzsuchenden unter den Palästinensern ohne Obdach eine Zuflucht bietet, spricht – auf BBC – von „Genozid“ an seinem Volk und von „Kriegsverbrechen“, die noch zunehmen werden, wenn es zum Einmarsch kommt.

Wie viele Menschen müssen noch sterben, damit der Angriff auf Israels Bürger mit 1400 Opfern gesühnt wird?

Die Sprecher der israelischen Armee wiederholen ihre Statements gebetsmühlenartig: Israel ist angegriffen worden, Israel weht sich, Israel schlägt zurück!

Doch wie? Indem ganze Hochhäuser in Schutt und Asche gelegt werden – mit den Menschen darin, vor den Augen der Welt?

Ist das noch verhältnismäßig? Ist das legitim, gar moralisch gerechtfertigt?

Das Völkerrecht, von dem die deutsche Außenministerin seit ihrer Schmalspurausbildung sehr viel versteht, regelt den Umgang eines Staates mit Terroristen nicht. Die Weltgemeinschaft, unfähig die UNO zu reformieren, hat in diesem Punkt versagt. Also machen Einzelstaaten, besonders Supermächte, in dieser Angelegenheit, was sie wollen, die einen da, die anderen dort.

Nur ist das existenziell exponierte Israel keine Supermacht, auch wenn es über Atombomben verfügt, über Vernichtungswaffen, die sich weder gegen Hamas einsetzen lassen, noch gegen die terroristischen Waffenbrüder aus der Hisbollah.

Also hätte Israel, dass – von Netanjahu regiert – sehr wohl wusste, was sich im Gaza-Streifen an Bedrohungspotenzial zusammenbraut, rechtzeitig politisch gegensteuern müssen, anstatt illegale Siedlungen zu ermutigen und das Problem zu ignorieren, zu verdrängen.

Je mehr Zivilisten sterben, desto wuchtiger schlägt der Konflikt, der mit sturer Gewalt nicht auszutragen ist, ohne zu eskalieren und zum ganz großen Blutbad zu werden, ja, zum Weltenbrand, auf Israel zurück. Besinnung auf das Maß ist angesagt, auch seitens des mitfühlen und mitleidenden Westens, keine brutale Invasion. Denn bevor die 40 000 Terroristen aus den Katakomben tot sind, werden ähnlich geartete Staaten eingreifen und die Welt in Flammen setzen, fatalistisch ergeben – mit Befehlen von hinter den Sternen.

 

 

 

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

 

 Entwurf:

 

„Die Falle der Ajatollahs“ – Was Amerika schwächt: 

Wenn Israels Kriegspolitik unter Netanjahu mit den Interessen der USA kollidieren, dann frohlocken die Feinde der westlichen Welt! 

Über bittere Wahrheiten: 1400 Juden und über 2600 Palästinenser mussten bisher sterben, weil der Staat Israel nicht in der Lage war, seine Grenzen gegen Hamas-Terroristen zu sichern!


Vor Wochen noch gingen Hundertausende in Israel auf die Straße, um für ein Prinzip einzutreten, friedlich für „Demokratie“ streitend im Protest – und gegen den Machtpolitiker der zynischen Art Netanjahu, der, bei Gott kein „lupenreiner Demokrat“ ist, der mit Tricks – und nur toleriert von undemokratischen Parteien – wieder Regierungschef wurde – und der sich nun, nach dem Überfall der Hamas auf den Judenstaat, als Retter Israels aufschwingt.

Die vielen Stimmen gegen ihn schweigen jetzt, wo Israelangegriffen wurde. Alle stehen zusammen – jeder ist jetzt, wie es der Oppositionsführer formulierte, ein Soldat, ein Verteidiger Israels, in Tagen des Krieges, die den lange erstrebten Frieden zwischen den Völkern als ferne Chimäre erscheinen lassen.

Der Nahe Osten steht „am Abgrund“ – und hinter diesem die Welt, die inzwischen eine andere geworden ist, eine viel gefährlichere als noch zur Zeit von Camp David, als US-präsident Jimmy Carter, Ägyptens Staatschef Anwar el Sadat und der Israeli Itzak Rabin an einer Vision arbeiteten – am ewigen Frieden für den Nahen Osten und für die Welt dahinter.

Die Schweigenden in Israel, die sich nun um die Kriegsregierung dieser Netanjahu scharen, dessen Kriegspolitik billigen, stützen, obwohl es eine Kriegsführung gegen Zivilisten ist, gekennzeichnet durch Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht am laufenden Band, mit zerstörerischen, undifferenzierten Bombardements auf eng besiedeltes Stadtgebiet, mit Belagerung und tausendfachem Tod von unschuldigen Zivilisten, vergessen dabei, dass Rache, Wut, Zorn, Vergeltung blind machen, noch mehr Schäden anrichten und alle in der Region vor den Abgrund führen.

Nicht nur die Araber sehen die Hochhäuser stürzen, Häuser, in denen Menschen wohnen und unter Bomben sterben. 700 Kinder sind inzwischen tot! Welchen Politiker des Westens schert das? Tränen vergießt man anderswo, Krokodilstränen, heuchlerisch wie die gesamte Politik des Westens nach dem Tod der beiden Akteure von Camp David. Die Araber wenden sich von den Normalisierungsbemühungen mit Israel ab, auch Saudi-Arabien, was Eskalation bedeutet und schwer zu berechnende Aktionen in einem höchst komplexen Konflikt, den die roten Autokraten dieser Welt, Putin, der Kriegsverbrecher und die aggressiven Rotchinesen unter „Diktator“ Xi Jinping für sich nutzen werden, während die USA, inzwischen umgeben von noch mehr ernstzunehmenden Feinden, allmählich selbst in Bedrängnis kommt, unfähig an allen fronten Flagge zu zeigen oder gar zu kämpfen.

Was viele Zeitgenossen, Apolitische oder politisch Naive, noch nicht mitbekommen haben, weder in Deutschland, wo inkompetente Gestalten ohne Erfahrung die Geschicke der Nation bestimmen, einseitig und ohne Nationalgefühl, noch in Israel, ist die Tatsache, dass – ungeachtet des Beistandspaktes der USA mit dem Judenstatt, also der Garantie der Sicherheit Israels im falle eines Angriffs durch andere Staaten – die jetzt von dem politischen Kleingeist der kurzsichtigen Art Netanjahu betriebene Kriegspolitik der unbedingten Zerstörung des Feindes, was für Israel jetzt Staatsraison ist, mit der US-Haltung kollidiert, ja, den US-Interessen in der Region sogar widerspricht, weil bei einem Versagen über Eskalation mächtige Feinde auf den Plan gerufen werden, nämlich die neue Achse des Bösen: Iran, der Gottesstatt der Teufel, Putins über den Ukraine-Krieg zum direkten Feind avanciertes Russland und das stark wie gefährlich gewordene China, das inzwischen in einer eigenen Liga spielt, alles interessiert, die USA zu schwächen, gar zu zerstören.

Das kleine Israel ist nur der Auslöser dazu!

Iran und Russland sind Mittel, die den Lachenden aus dem Reich der Mitte zum Triumph verhelfen können.

Wenn Anthony Blinken, selbst ein Jude, nun beschwichtigend durch die arabische Welt eilt, um, im Versuch die Wogen noch etwas zu glätten, von „gemeinsamen Werten“ der USA mit Israel spricht, von Menschenrechten (für alle, nach Carter, der noch lebt, aber ohnmächtig zusehen muss, was aus seinem friedenstiftenden Werk geworden ist), also von „human rights“ und sogar von „ human dignity“, also von Menschenwürde nach über 4000 Toten insgesamt, wobei noch Tausende unter den Trümmern liegen können, in den Katakomben und Bunkern verschüttet wie die Soldaten des Irak im ersten und im zweiten Irak-Krieg zur Zeit des Saddam Hussein und der Gottesstreiter George W. Bush senior und junior, dann klingt das nicht nur wie Hohn – es ist Hohn! Blanker Zynismus!

Fakt ist: Joe Biden, der US-Präsident, der den Machtpolitiker Netanjahu schon im Vorfeld abblitzen ließ, sieht die Dinge anders. Biden will keine gewaltsame Besetzung des Gaza-Streifens, wohl wissend, dass selbst nach einer Ausrottung des terroristischen Hamas-Gebildes die Region nicht zum Stillstand kommt. Schließlich ist da noch die Hisbollah, die auf den Befehl aus Teheran jederzeit losschlagen und militärisch zerstörerisch in den Konflikt eingreifen kann und der Iran selbst, gedeckt und gestützt von Putin und mit dem Plazet aus Peking, da beiden Großalteuren das dienlich ist, was gerade im Nahen Osten abläuft: die Schwächung der USA über den Israel-Konflikt!

Biden aber ist primär den Vereinigten Staaten verpflichtet, dann erst Israel, Taiwan und allen anderen bedrohten Staaten und Nation, denen man – quasi als Blankoscheck – Sicherheitsgarantien gegeben hat, wohl wissend, diese nicht immer ableisten, erfüllen zu können, schon gar nicht gleichzeitig.

Der – inzwischen dekadente – Westen hat diese Entwicklung, die ich als stiller Zeitbeobachter aus meiner einflusslosen Ecke heraus „die Falle der Ajatollahs“ genannt habe, soll nachhaltig geschwächt, ja, zerstört werden. So sehen es die Islamisten, die Gotteskrieger, die Mullahs, aber auch die Atheisten Putin und Xi Jinping, die im Herzen noch Kommunisten sind, antiamerikanisch von Anfang an und zum Kampf entschlossen – über den kleinen – gegen den großen Satan.

 

 

Vgl. auch:

 

700 Kinder tot in Gaza, Palästinenser-Kinder! - „Das ist erst der Anfang!“ 

Ein Krieg löst den anderen ab, ein Kriegsverbrechen überlagert andere Kriegsverbrechen - 

tappt der blinde Netanjahu in die Falle der Ajatollahs, bringt er - über die Hinwegsetzung über das Völkerrecht im Namen der "Selbstverteidigung Israels - die arabisch-moslemische Welt gegen Israel auf 

und diskredimiert dabei die Juden weltweit? 

Wird Biden diesen Politiker noch zurückpfeifen, das Blutbad stoppen?

Putin kann inzwischen etwas aufatmen – und Selenskyj muss zittern, befürchtend, dass die Solidarität des Westens abnimmt, wankt und die überlebenswichtige Hilfe aller Art für die Ukraine bald ganz ausbleibt.

Die Augen der Welt richten sich nunmehr auf den Kampf Israels gegen die Terror-Organisation Hamas, auf einen kriegerischen Konflikt, aus dem – über den Kriegseintritt der Hisbollah und des alles steuernden Iran – ein Weltenbrand werden kann. Die die Sicherheit Israels garantierende USA werden mit allen ihren Flugzeugträgern und Militärhilfen die Eskalation eher fördern, anstatt diese zu verhindern. Inzwischen ist die moslemische Welt aufgebracht – und die Solidarität mit westlichen Positionen wankt gewaltig. Blut ist eben dicker als Wasser – und, was bisher versäumt wurde an Ausgleich, rächt sich jetzt.

700 Palästinenser-Kinder in Gaza, von insgesamt 2300 toten Palästinensern in der 2,3 Millionen-Stadt, getötet in der Vergeltungsaktion des Staates Israel in seinem Kampf gegen die Terror-Organisation Hamas, die mit ihrem Überfall auf israelisches Gebiet, der Bluttat mit ungezählten Opfern und der Geiselnahmen von mehr als 100 israelischen Bürgern das Bombardement von Gaza provoziert hatte.

Auf israelischer Seite sind bisher 1300 Tote zu beklagen!

Was zählt das Leben eines Menschen? Wie rechnen die Juden, wie rechnet die Welt? Man erinnert sich vielleicht: Israel ließ über 1000 Häftlinge frei, darunter auch Mörder und Schwerkriminelle, um einen jahrelang in Gefangenschaft gehalten Soldaten der israelischen Armee im Austausch freizubekommen! Biblisch!? Ein verlorener Sohn ist mehr wert als die ganze Herde!?

Jetzt, am Anfang, steht es inzwischen schon 2 zu eins – wie im Sport!

Doch, da ein Staat gegen Zivilisten kämpft, wenn auch gegen - als Schutzschild von Hamas-Terroristen missbrauchte Wehrlose, wird die Opferzahl unter den Einwohnern Gazas noch dramatisch steigen, insofern es mit den Bombardierungen so weitergeht, wie sie der westliche Fernseh-Zuschauer in Echtzeit auf dem Fernsehbildschirm[1] erlebte.

Zivilisten werden für etwas bestraft, was sie nicht getan haben!

Sie sind zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort, in dem „Open-air-Gefängnis“ Gaza, das keine Mausefalle ist, sondern eine Menschenfalle, denn es gibt keinen Ausweg!

Anders, als von den Israelis am Anfang noch betont, ist die Grenze zu Ägypten nicht offen! Auf der einen Seite das Meer, auf der anderen der Staat Israel, der einen Korridor zu den Landsleuten in der West Bank, wo die anderen Palästinenser leben, nicht möglich macht, verweigert.

Wohin also flüchten, wenn alle Grenzen dicht sind und alle Wege ins Nichts führen?

Weder die Ägypter, noch die Jordanier, in deren Königreich viele Palästinenser bereits leben, wollen die Entvölkerung Gazas hinnehmen, nicht einmal temporär, aus humanen Gründen, um Menschenreben zu retten?

Den Bomben ausgeliefert harren die echten Opfer nun aus, während Israel sich auf einen großen Gegenschlag gegen die Hamas vorbereitet, zu Land, zu Wasser und aus der Luft, um die Terror-Organisation vom Erdboden zu tilgen!

Auch das biblisch, wenn auch unrealistisch. Denn angeblich bis zu 40 000 Hamas-Kämpfer warten in der Stadt Gaza, die, nach der Auffassung vom Experten aus den USA und aus Großbritannien, die schon im Irak ähnliche Aufgaben durchführten, de facto uneinnehmbar ist.

Das große Blutbad ist abzusehen, ein Gemetzel, das auf beiden Seiten sehr viele Opfer fordern wird und noch mehr tote Zivilisten.

Und noch fand sich keiner, die politischen Vorgaben dieses Netanjahu zu stoppen!



[1] Wie bei Putins Krieg, sah ich on Anfang an zu, über BBC und CNN, Sender, die sich redlich um eine objektive Berichterstattung bemühen, während das deutsche Fernsehen viel zu knapp berichtet. Der kritische Beobachter muss ich seine Daten mühsam zusammensuchen. Bisher fielen etwa 1500 Hamas-Terroristen. 

 

 

 

 

 

Der Gaza-Krieg Israels (auch aus ethisch-moralischer Sicht)

 

 Entwurf:

 


„Das ist erst der Anfang!“, Der Anfang vom Ende? 

Wenn aus David ein Goliath werden muss, bleiben die zivilisatorischen Werte auf der Strecke - 

Belagerungen, der inhumane Krieg und die Verhältnismäßigkeit der Mittel

Israel, der hinterhältig angegriffene, verwundete Löwe, der jetzt, aus seinem tiefen Schlaf erwacht, aus dem ablenkenden Akt der Selbstfindung im demokratischen Prozess, gnadenlos zurückschlägt, alttestamentarisch grausam, die Mittel verkennend du Werte zerstörend, nur um Emotionen des tief gekränkten zu befriedigen so, wie es der erste Teil der Bibel an vielen Stellen lehrt?

Das Volk Israels bekennt sich zur aufgeklärt zivilisatorischen Welt der Kulturstaaten des Westens – und doch hat man den Eindruck, dass die politische wie militärische Führung des Judenstaates sich jetzt von der Wertewelt des Abendlandes entfernen, sogar bereit etablierte Werte zu zerstören, zu opfern, indem Mittel der Kriegsführung gewählt und eingesetzt werden, die sich stark den verbrecherischen Mitteln der Terroristen aus Hamas, Hisbollah oder Isis annähern.

Eine bedenkliche Entwicklung, die der Westen – bei aller Solidarität mit dem tückisch angegriffenen, in tiefster Seele verletzten und deshalb „überreagierenden“ – Israel nicht wird mittragen können, den die Aufschreie und Tränen der Kinder, die noch nicht im Bombenhagel starben, sprechend dagegen und klagen an.

Unmittelbar nach dem verbrecherischen Überfall der besonders tückischen Art der Hamas-Terroristen auf die Friedliebenden eines Musikfestes und in den Ortschaften der Regien mit brutalsten Morden und einer großen Geiselnahme von mehr als 120 Wehrlosen war die Solidarität mit den Betroffenen im Westen groß, nahezu „uneingeschränkt“, hatte doch der Judenstaat, vergleichbar mit dem Angriff Japans auf Pearl Harbour und die USA, seinen „9. September“ erlebt, einen Schreckenstag für eine große Nation mit 3000 Opfern durch arabische Terroristentat, was zu einem nationalen, heute, nach 22 Jahren, noch nicht überwundenen „Trauma“ führte.

Empathisch fühlten die Menschen der westlichen Welt mit den gedemütigten Angegriffenen in Israel mit, bereit, zu helfen und den bedrängten Staat zu unterstützen, auch militärisch, doch im Rahmen des Völkerrechts, damit sich Putins Krieg gegen die Zivilbevölkerung der Ukraine nicht anderswo auf vergleichbarer Ebene wiederholt.

Das aber scheinen – gesteuert von der aktuellen Regierung, aus der inzwischen eine Kriegsregierung geworden – die Militärs Israels nicht recht begriffen zu haben, als sie – praktisch schon am Tag danach – Vergeltungsangriffe durchführten und sich zu dem Beschluss durchrangen, den schmalen, dicht bevölkerten Gaza-Streifen mit seinen 2,3 Millionen Einwohnern von Wasser, Strom, Treibstoff und Nahrungsversorgung abzuschneiden – in einer neuzeitlichen Belagerung der ganz üblen Art, so, wie sie St. Petersburg als Leningrad durch die Wehrmacht erleben musste.

„Das geht gar nicht“, werden einige sagen, die nichts vom Kriegsvölkerrecht verstehen und nur einfache Menschen sind, einfühlsame Menschen, die sich selbst in die Lage der belagerten versetzen und sich fragen, wie sie als verhätschelten Wohlstandsbürger – nur an einem Tag – ohne fließendes Wasser zum Kochen, Dusche, Toilettenspülen, ohne Strom, ohne Nahrung, abgeschnitten von den Medien und der Welt, ohne Auto und ohne Benzin für eine eventuelle Flucht auskommen würden.

Das es sich nicht ziemt, Israel zu kritisieren, das angegriffene Israel in Not, schon gar als Deutsche, die in ihrer historischen Holocaust-schuld gefangen und gelähmt sind, schweigen viele angesichts überzogener Vergeltungsschläge und Repressalien indirekter Art gegen die Zivilbevölkerung über Belagerung, obwohl sie alle wissen, dass die aktuellen Akteure in Israel die falschen Dinge tun, die Katastrophe fördern und noch mehr Hass auf Israel ziehen, was zu einem Weltenbrand führen kann, denn auch Israel, daran wird augenblicklich nirgendwo erinnert, ist im Besitz der Atombombe.

In Deutschland, das sich seine Parallelgesellschaften gerade aufbaut, während Franzosen und Briten diese – schon lange dort existierenden – einzudämmen versuchen, werden die Proteste der Palästinenser noch über Verbote verhindert. In London aber und anderswo in der muslimischen Welt wird bereits gegen Israels Machtdemonstration unter Missachtung elementarer Menschenrechte während der Bombardierung von Zivilsten protestiert. Das alles kann schnell eskalieren. Und keine Militärmacht USA wird die Brandherde in vielen Ecken der arabischen Welt ersticken können. Maß ist angesagt, keine Vendetta, keine Kraftdemonstration, denn die Gründe des Konflikts – und das wissen alle Israelis, besonders jene, die gegen Netanjahus Politik auf die Straßen gingen – sind hausgemacht.

Anstatt einen Modus Vivendi mit allen Palästinensern zu finden über einen zu gründenden, souveränen Palästinenser-Staat – und somit für eine Idee, für die Anwar el Sadat und Itzak Rabin sterben mussten nach Camp David – haben Leute wie Netanjahu und andere konservative Juden den Status quo nicht nur zementiert; sie haben sogar selbstherrlich und zynisch illegale Siedlungen in besetzten Gebieten weiter möglich gemacht – und das gegen das Völkerrecht, was die Lava im Vulkan zu Kochen brachte.

Die Früchte dieser zynischen Haltung ernten wir alle jetzt!

Und es ist tatsächlich so, wie es der kriegswütige Netanjahu, der nunmehr von den eigenen Fehlern ablenkt, in anderer Hinsicht – drohend und fast apokalyptisch - formuliert hat: „Das ist erst der Anfang!“

Der Anfang vom Ende?

 

 Vgl. auch:


„Wie konnte das geschehen?“ – Über das Versagen der israelischen Armee, des Geheimdienstes Mossad, der Regierung Netanjahu, kurz des israelischen Staatswesens angesichts einer existenziellen Bedrohung – und über augenblickliche Tabus, über die man trotzdem sprechen muss und wird

Jetzt sei nicht die Zeit, um diese unbequemen, peinlichen Fragen zu stellen, Fragen, die sich in erster Linie der Regierungschef Netanjahu, stellen muss, die sich aber Millionen Staatsbürger Israels automatisch stellen, weil das Unfassbare Ereignis wurde, ohne jedoch auf befriedigende Antworten zu kommen.

Wie war es möglich, dass der eigentlich gut geschützte, sich in Sicherheit wiegende Israeli – praktisch über Nacht – mit dem Schergen der verbrecherische Hamas konfrontiert sah, auf dem Boden Israels, im Kibutz, im eigenen Hof, Wohn- und Schlafzimmer, den Mördern, Vergewaltigern und Kinderschlächtern ausgeliefert?

Wo war die sonst oft siegreiche, bis zu den Zähnen bewaffnete israelische Armee, die doch den Staatsauftrag hat, Land und Bürger vor dem Feind zu beschützen?

Wo war der legendäre Mossad, der doch alles weiß und sogar präventiv agiert, wenn Israel Gefahr droht?

Jetzt sei nicht die Zeit, Schuldzuweisungen vorzunehmen, überprüfend, wer wann wo versagte und wie!

Jetzt sein nicht die Zeit friedlicher, objektiver Analyse und Reflektion des eigenen Versagens bei existenzieller Exponiertheit – jetzt sei die Zeit des Krieges angebrochen, die Zeit der Vergeltung, die Zeit der Vendetta, die Zeit des gnadenlosen Zurückschlagens, wobei die Zahl der Kollateralschäden nahezu irrelevant ist und die Mittel zweckdienlich, auch bei eklatanter Hinwegsetzung übet das Völkerrecht, gilt es doch einen Feind zu bekämpfen, die überaus verbrecherische Hamas, die mit ihrer – bisher noch nie gekannten – Menschenvernichtung vor den Augen der Welt noch weit unter der ISIS steht, die am entlegenen Ort mordete, in der Wüste die eigenen arabischen Werte vernichtend und weltgeschichtliche Menschheitskultur für immer zerstörend.

Wenn aus David ein Goliath werden muss - Heiligt der edle End-Zweck alle Mittel? Auch die anti-zivilisatorischen, zynischen der menschenvernichtenden Art wie Belagerung und die undifferenzierte Bombardierung auch von Zivilisten?

Das Volk Israels versteht sich als Teil der aufgeklärten Welt – also wird die Vergeltung, die man aus dem Alten Testament gut kennt und die oft aus eine gnadenlose Ausrottungen des Feindes hinauslief, heute nicht mehr archaisch führen können, aber Belagern, Aushungern, dem Preisgeben der Opfer an Krankheit, Seuchen Pestilenz, indem man das Wasser abgräbt, das einzige Kraftwerk außer Kraft setzt, den – Zivilisation schaffen und garantierenden Strom abschneidet und die gesamte Versorgung mit Nahrung und Medikamenten für Kranke, Alte, Behinderte, vor allem aber zur Existenzaufrechterhaltung der vielen Tausend Kinder, die keine Massenmorde begangen haben, sondern im Rahmen des Völkerrechts.

Auch wenn die israelische Armee vorgibt, in der Hamas „menschliche Tiere“ bekämpfen zu wollen, darf sie nicht zu Mitteln greifen, die sich der Kriegsführung der verbrecherischen Mörder- und Killerkommandos der Hamas und ISIS annähern, wenn nicht noch mehr Hass erzeugt werden soll, auf den Staat Israel gelenkter Hass, der den jetzt schon verheerenden Konflikt zwischen einem souveräner Staat und einer Verbrecher-Organisation, die, bei Gott, nicht mit dem Freiheitskampf der Palästinenser zu tun hat, noch ausweitet und zu einem Flächenbrand für den gesamten Nahen Osten werden lässt, den Weltfrieden weitaus mehr gefährdend als Putins – noch überschaubarer – Angriffskrieg in der Ukraine.

Fakt ist: israelische Armee hat vollkommen versagt!

Fakt ist aber auch: der Mossad hat versagt, der berüchtigte Geheimdienst, der sonst alles weiß und sieht, was für den das exponierte, von Feinden aller Art umzingelte Israel zur Bedrohung werden könnte.

Noch schlimmer und de facto unerklärlich auch für außenstehende Zeit-Beobachter: der Mossad hat nicht gehandelt und hat die Armee des Staates nicht alarmiert, obwohl es seitens der US-Geheimdienste, was inzwischen bekannt wurde, bis zu fünf Vorwarnungen über eine mögliche Hamas-Aggression gegen hatte.

Das verstehe, wer will!

Das Tabu hinter dem vielfachen Versagen der zum Schutz der Bürger Israels eingesetzten Staatsorgane ist das offensichtliche, eklatante Versagen der Regierung Netanjahu und des Mannes, der sich jetzt als Rettungsengel mit dem Feuerschwert ausspielt, ein Versagen, das seine tieferen Gründe in der Spaltung des israelischen Volkes hat, in dem Riss, der da war, weitaus gefährlicher als die Spaltung der US-Amerikaner durch Trump, was das Land über Monate, ja, Jahre beherrschte.

Von aufmerksamen Beobachtern vielleicht registriert: während dieser Zäsur im Inneren, fielen teile der Armee, vielleicht auch des Geheimdienstes, von der – oft inkonsequenten und selbstherrlichen – Politik der Regierung Netanjahu ab, was die Sicherheitsstruktur des Staates maßgeblich schwächte.

Die Folgen daraus: ein schlecht bewachter Staat, dessen schwächen vom feind durchschaut und vom ideologischen Gegner genutzt wurden, um – das nahezu unverwundbare - Israel anzugreifen und international bloßzustellen, zu blamieren.

Ein - wenn auch noch so brutaler - Gegenschlag wird diese Blamage nicht ungeschehen machen, eine Blamage des gesamten zivilisierten Westens und der Schutzmacht USA dahinter, zur Freude Putins, Xi Jinpings und anderer Autokraten der Welt, die – über das angeschlagene Israel – die gesamte westliche Welt als schwach und verwundbar sehen wollen.

 

 

Sehr empfehlenswert - mit neuen Aspekten, gut gemacht - und auch für deutsche Augen und Ohren bestimmt!



 

 Entwurf:


Die Massenproteste in Israel - ein Vorbild für den anstehenden Widerstand in Deutschland gegen politische Willkür von oben?

Aufrütteln, solange es noch Zeit ist - und möglich ist! 

Vom Aufbegehren der „Weißen Rose“ und „Stauffenbergs“ gegen die selbstherrlich Regierenden der Hitler-Diktatur zum notwendigen Bürgerprotest heute?

Wann hat die Duldsamkeit des - immer noch schlaftrunkenen - Michel ein Ende?

Weshalb in Deutschland wieder Widerstand angesagt ist!

 

Im Land der Buchen und der Linden

Wird niemals sich ein Brutus finden

Heine

 

Der Vergleich hinkt gewaltig, werden einige entrüstet aufschreien, wenn sie die provozierenden Thesen lesen; und doch exponiere ich sie hier und heute, doch nicht erst jetzt, denn spätestens seit 2016, dem Erscheinungsjahr von „Quo vadis, Germania“, bin ich, der antikommunistische Bürgerrechtler aus der roten Zelle des Diktators, wieder zum „Regimekritiker“ geworden. Wenn ein kommunistischer Wendehals wie Angela Merkel, durch unglückliche Verkettungen und Zufälle zur deutschen Kanzlerin mutiert, bei Missachtung und eklatanter Übertretung geltender Gesetze ganz Deutschland auf den Kopf stellt, forciert aus den Angeln hebt, muss man in Opposition gehen und als aufrechter Bürger und Geist diese antidemokratischen Missstände zynischer Machtpolitik bekämpfen.

Das habe ich getan, wenn auch wenig erfolgreich, aus vielen Gründen.

Nun fügte es der Zufall, dass ich, angesichts des mir durch und durch nicht angenehmen Umbaus Deutschlands von oben herab, zentrale Dokumentationen deutscher Widerstandskämpfer gegen Machwillkür der Regierenden wieder las, aufmerksam studierte, die Darstellung der mutigen Taten des Aufrüttelns im Bürgerprotest der Akteure des oppositionellen Kreises die „Weiße Rose“ und des Attentats auf den Führer unter Claus von Stauffenberg im Juli 1944.

Wie nicht nur aus den deutschlandweit verbreiteten Flugblättern hervorgeht, verstanden sich die jungen, mutigen Widerständler der „Weiße Rose“ als Kämpfer im „passiven Widerstand“, waren aber überzeugt davon, dass die Macht der Nationalsozialisten rund um den Führer nur mit militärischen Mitteln, also mit Gewalt, gebrochen und beendet werden kann – eine Überzeugung, die für Claus von Stauffenberg, der in allem, was er tat, ein Idealist und humanistischer Patriot war, von Anfang an als Gewissheit feststand.

Die Guten im deutschen Volk, die Aufrechten und noch nicht ganz verdorbenen, im NS-Staat korrumpierten sollten aufrütteln, zum Umschwung und zum Umsturz bewegen, das Böse aus der Regierung, dem Staat und der Welt schaffen, um die Menschen zu befreien und dem deutschen Volk wieder eine Zukunft zu bereiten. Die Guten, die teilweise selbst lange und tief geschlafen hatten, damals, als der ausgewiesene Verbrecher Hitler an die Macht kam, toleriert von Christen, die sich aber auch hatten mitreißen und verführen lassen in einem Aufbruch, der von Anfang eine Farce war.

Einiges ist heute anders. Das Aufrütteln des Einzelnen, des Denkenden, der mit der Feder agiert, findet nicht in einer Diktatur statt, ist nicht gegen verbrecherische Rechtsbecher ausgerichtet, sondern gegen Politiker, von Haus aus Zyniker der Macht, die unter dem Deckmäntelchen der Demokratie versteckt agierend, genau die freiheitliche Grundordnung, die sie angeblich verteidigen, de facto zersetzen, vernichten, abschaffen, indem sie die eigentlichen Werte der Demokratie umwertend pervertieren und vernichten – über die Köpfe der Bürger hinweg regierend, nicht anders, als in den – nach außen auch „demokratisch“ ausgewiesenen Staaten – Brasilien Bolsonaro, in Israel Netanjahu und in den USA Donald Trump.

Dort gingen und gehen die Bürger auf die Straßen; Hunderttausende sind bereit, ihren Staat gegen die Politik einzelner Akteure zu verteidigen; in Polen ist es ähnlich.

Nur der Deutsche Michel nimmt immer noch alles hin, was von oben kommt, was ein Bundespräsident dem Volk vorpredigt, was von den gerade regierenden Parteien aber in einem gefährlichen Umbau der Gesellschaft und des Staates konkret umgesetzt wird: gemeint ist der ideologische Umbau Deutschlands in der Wirtschaft und als Nation, die nicht mehr deutsch im eigentlichen Sinne des Wortes ein soll, sondern identitätslos, nach dem Vorbild der „vaterlandslosen Gesellen“ aus Teilen der Sozialdemokratie, die dem internationalistischen Kommunisten näherstanden als dem konsequenten Stoiker der Antike, des Vaterland die von uns bewohnte Erde, ja, das gesamte Universum war.

Brav geworden, wohl umerzogen, pazifistisch, kriegsmüde noch vor dem Krieg, nimmt der Deutsche der Jetztzeit nahezu alles hin, was ihm hochgradig dekadente, teils perverse Politiker vorsetzen, obwohl alles dem eigenen Untergang entgegenstrebt.

Wie lange noch wird das gutgehen? Einige, noch nicht vollständig auf den Kopf gefallene Politiker haben inzwischen erkannt, dass schwere Umbrüche, Aufruhr, Revolutionen bevorstehen, auch im zivilisierten Kulturstaat Deutschland, wenn immer mehr destabilisierende Kräfte von außen in das Land der Deutschen streben, in ein Land, in dem – leider – auch immer mehr Menschen nichts mehr zu verlieren haben, denn das, was sie hatten, ist weg, aufgefressen von einer schleichenden Teuerung, während das Kommende, aus das noch Verlass war, etwas die Rente des verwöhnten Wohlstandsbürgers, sein Gesundheits- und Sozialsystem, wankend, unsicher und ungewiss ist. Also wird mit den vielen Unzufriedenen, von der Politik Enttäuschten, deren Zahl täglich zunimmt, auch das Aufruhrpotenzial steigen. Ein Funke kann dann in die Katastrophe führen, die nur noch zu bannen ist, wenn das Volk endlich von den Traumtänzern aus der Politik ernstgenommen wird.

So sehe ich die Dinge heute. Wenn es ein soll, dann werde ich auch weiterhin, wenn auch von der Matratzengruft aus, über meine zeitkritischen Werke, meinen Beitrag zum Aufrütteln meiner deutschen Mitbürger leisten.


 

 

 

Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, 

 ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, 

politischer Essayist,

Naturfotograf, 

 im September 2022


(zwei Jahre nach der Krebs-Erkrankung bzw. Operation)



Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)



https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.



Copyright: Carl Gibson 2022.



 

 

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