Donnerstag, 21. April 2011

Carl Gibson: Literatur-Macher und politische Spielchen - Vertriebene im Räderwerk konservativer Machtpolitik - falsche Symbole und Signale?

Literatur-Macher und politische Spielchen 

Oder

Wie Herta Müller rein gewaschen und aufs Treppchen gehoben wurde. 

Vertriebene im Räderwerk konservativer Machtpolitik - falsche Symbole und Signale?

"Kritische Vergangenheitsaufarbeitung - und Vergangenheits-Bewältigung oder nur ein "Ablenkungsmanöver"?

http://www.fnweb.de/region/main-tauber/bad-mergentheim/carl-gibson-gegen-herta-muller-1.1251813

Literatur-Macher und politische Spielchen -
Vertriebene im Räderwerk konservativer Machtpolitik - falsche Symbole und Signale?
Werden große Räder von langer Hand gedreht?
 Was steckt hinter der "Vertrieben-Politik" der Bundesregierung, "kritische Vergangenheitsaufarbeitung - und Vergangenheits-Bewältigung oder nur ein "Ablenkungsmanöver" von den eigentlichen Problemen der Gesellschaft ?
 Und setzt die Bundesregierung in einer fast unheilig anmutenden Allianz zwischen CDU und SPD (toleriert von der FDP), die sich hier nicht einmischt, gar auf die "falschen Symbole" und "Signale?
 Bevor Herta Müller den Nobelpreis für Literatur zugesprochen bekam, erhielt sie, gerade sie, den

"Franz-Werfel-Preis für Menschenrechte", 

der von Bund der Vertriebenen (BdV) vergeben wird.

Was hat Herta Müller mit den Menschenrechten zu tun?
Fast nichts, noch genauer: überhaupt nichts!

 Im Rumänien Ceausescus war sie systemloyal.
Seit sie 1987 in Berlin ankam, wurde sie zum geistig-politischen Wendehals und begann damit, 
die „Securitate“ und Ceausescu zu beschimpfen.

Verfolgt, verurteilt, eingesperrt wurde sie im totalitären Rumänien, wo sie nie konkret opponiert hat, nie.
Trotzdem wurde sie hier im Westen bald als "Dissidentin" wahrgenommen, weil sie zu einem antikommunistischen, kommunismuskritischen "Symbol" gezielt "gemacht", umfunktioniert wurde.
Weshalb wurde Herta Müller überhaupt der Menschenrechtspreis des "BdV" zugesprochen und bald darauf auch noch der "Nobelpreis"?
Ein abgekartetes Spiel?

War das wieder eine "politische Entscheidung", statt einer literarischen?
Wünschen gewisse Kreise, dass die "Vertrieben-Politik" in den Mittelpunkt gerückt wird - aus welchen Gründen auch immer?

Verbergen sich dahinter massive Protektion und kulturpolitischer Lobbyismus?
Und ist Herta Müller die richtige "Galionsfigur", wenn es darum geht, "deutsche Geschichte" angemessen aufzuarbeiten - mit "Flucht und Vertreibung"?
Ist Herta Müller eine "repräsentative Vertriebene" ?
Oder ist sie nur ein falsches Symbol, auf das gewisse konservative Kreise aus CDU (Konrad Adenauer -Stiftung) und SPD (Michael Naumann) setzten, um höhere politische Ziele umzusetzen?
 Die Brisanz der Thematik, die mich als Zeitzeugen und Historiker seit Jahren nicht mehr zur Ruhe kommen lässt, ist leider noch nicht in das Bewusstsein der Allgemeinheit vorgedrungen.
 Die Desinformation der anderen Seite war zu stark.
Wahrheiten liegen noch brach. Keiner fragt danach - oder doch, in anderem Kontext, hier etwa?
Herta Müller stammt aus dem kleinen Ort Nitzkydorf im rumänischen Banat.
Mit den vielen Heimat-Vertriebenen aus ganz Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion hat sie allerdings wenig zu tun, weil gerade sie es war, die mit der Kritik der "deutschen Gemeinde" im Banat debütierte.
Sie sagte sich los von der deutschen Identität der Menschen dort im Banat, das nach 1918 an Rumänien gefallen war (Versailler Vertrag).
Sie unterstellte ihren Landsleuten "latenten Faschismus" in den Köpfen, (selbst hier im deutschen Fernsehen im Jahr 1984, als sie frei reisen durfte (Reise-Kader),
sie kritisierte ihre Banater Schwaben in ihrem Debüt-Werk "Niederungen" ( 1982 mit dem Segen der RK Partei in Rumänien in deutsche Sprach veröffentlicht!) 
und sie wurde deshalb dementsprechend hier und dort von Landsleuten als "Nestbeschmutzerin" wahrgenommen.
Wie kommt es nun urplötzlich, dass gerade die Vertriebenen selbst, der BdV, in einem Augenblick von Selbstvergessenheit ihre "Kritikerin" und so untypische "Vertriebene"mit einem Menschenrechtspreis auszeichnen?
 Nur weil es gerade opportun ist?
Nur weil das von langer Hand so geplant und eingefädelt wurde?
Weil ein Rechtsruck in der deutschen Innenpolitik und in der Geschichtsdeutung angesagt ist?

Herta Müller hat beginnend mit dem Jahr 1982 bis in die jüngste Zeit hinein die Vertriebenen scharf kritisiert, ihre Landsmannschaften und Einzelindividuen, oft ohne Grundlage.
Zuletzt schimpfte sie im Rahmen einer Ehrung in der Paulskirche gegen die Evangelische Kirche der Siebenbürger Sachsen A.B., der sie den Vorwurf machte mit Ceausescus Geheimdienst „Securitate“ paktiert zu haben. Von diesen Skandalen (siehe dazu auch des SWR- Report aus Mainz ... wie ein befreundeter Schriftsteller H.M. der Securitate auslieferte ...)
 Trotzdem: Der Bund der Vertriebenen ist auf einem Auge blind –
und die Politiker, die hinter solchen Entscheidungen stehen, diese durchsetzen, obwohl längst erwiesen ist, dass sie auf das falsche Pferd gesetzt und gewettet haben, machen munter weiter.

Dabei opfern sie Prinzipien und setzen machiavellisch auf ein Mittel, das durch den Zweck geheiligt wird.
 Aus meiner Sicht: ein Problem und ein Skandal!

Ich wollte meinen Augen und Ohren nicht trauen, als im Herbst von der Verleihung des "Franz-Werfel-Menschenrechtspreises an Herta Müller hörte.

Ich habe die Sache in einem Kommentar in "Die Presse" aus Wien, Österreich angesprochen und an diversen Stellen in Internet.

Unglaublich: Der Bund der Vertriebenen ehrt die eigene Kritikerin?

Wer das noch versteht, wird selig!

Was war vorher geschehen: Herta Müller hat die Ehrengabe der Heine - Gesellschaft erhalten.

Sie bedankte sich dafür, indem sie erklärte, mit Heine hätte sie eigentlich nichts am Hut!

Mit den "Vertriebenen" hat Herta Müller eigentlich auch  nichts am Hut - wie mit dem Zeit-Kritiker Heinrich Heine!

Mit wem hat sie denn überhaupt etwas am Hut?

Und nach welchen "höchst sonderbaren" Kriterien werden diese "Literatur-Preise" vergeben, die sich dann doch als "politische" Preise entpuppen.
War dieser letzte Nobelpreis an Herta Müller auch ein "politischer" Preis … etwa wie der Friedensnobelpreis 2009 an US-Präsident Obama?
Wird Herta Müller von gewissen politischen Kreisen vereinnahmt?
Weshalb?
Cui bono?
Und weshalb das große Schweigen im sonst so turbulenten Blätterwald?

Raum für Verschwörungstheorien aller Art!

Will man über Herta Müller die "deutschen Vertriebenen" wieder in die Diskussion bringen, sie rehabilitieren? 


Will man gar einen Teil der "deutschen Geschichte" rehabilitieren? 


Ich hätte überhaupt nichts dagegen, wenn es so wäre?

Aber es muss die richtige Person sein, die als Symbol dafür gerade steht. 


Herta Müller jedenfalls ist diese Person nicht.
Sie ist viel zu umstritten. Ihre Vita ist dunkel vor ihrer Ausreise 1987 aus dem kommunistischen Rumänien - und ihre moralische wie politische Integrität ist nach meiner Auffassung nicht gesichert. 

Wir werden eine Diskussion bekommen:
auf literaturwissenschaftlicher, -historischer und sprachlich- ästhetischer Ebene,
auf moralischer Ebene und
auf politischer Ebene.

Dann wird sich zeigen, was Sache ist.

Herta Müller sah den Feind in der "deutsche(n) Gemeinde" (Niederungen, Grabrede) - die deutsche Gemeinde, die tüchtig ist, sich nicht verunglimpfen und verspotten lässt, legt das Gewehr auf das erzählerische Ich an. Und im Kopf ertönt ein lauter Knall.
Den Lärm der vielen Denunziationen höre ich immer noch!
Herta Müller tat so, als sei sie "doppelt" verfolgt waren, von den Landsleuten und von den Kommunisten.
Sie war mit dem RKP - Mitglied Richard Wagner, heute Publizist in Berlin, verheiratet und dieser von 1972- 1985 mit der kommunistischen Partei als Mitglied.
Auch er durfte 1985 hier nach Münster kommen, während seine Landsleute an der „grünen Grenze“ totgeschlagen wurden.
Heute haben Müller und Wagner alles vergessen.

Auch die CDU-nahe Konrad Adenauer -Stiftung (sie prämierte Herta Müller 2004 mit ihrem KAS- Literaturpreis) und Michael Naumann von der SPD - ( er hat H. Müller als Nobelpreis- Kandidatin nominiert) -haben einiges ignoriert - wie jetzt, aufgrund höherer Fügung, der Bund der Vertriebenen!

Wie sich die Dinge doch wandeln!

Der eine oder andere wird noch nachzudenken haben über diese Dinge, die noch manche Fragen aufwerfen und vielleicht auch noch einige Macht-Spielchen aufdecken werden.


Manche dieser Aspekte, die bei kritischen Geistern nur Verblüffung und Kopfschütteln hervorrufen, habe ich immer wieder in unzähligen Diskussionen und Debatten angesprochen. (…)

In der Tat - einer ihrer ausschließlichen Befürworter ist Michael Naumann, lange Mit- Herausgeber der ZEIT.
Auch in „Cicero“, wo er jetzt (glaube den Chefredakteur stellt) erscheint sie auf dem Titelbild - und innen kommt der Verleger vom Carl Hanser -Verlag zu Wort.
(Der ehemalige Rowohlt-Verlagschef Naumann und der Chef des Hanser Verlages schließen sich zu einem Bündnis zusammen, das nicht nur Geld generiert.)

Eine Volksverdummungsveranstaltung - von Fans für das Lesepublikum, dem man sagt, was es zu lesen und was es zu kaufen hat.
(Dazu habe ich hier einen Blog-Beitrag veröffentlicht.)

Naumann ist ein Fan von Herta Müller, ergo unkritisch.
Er hat sie quasi durch die Hintertür im Namen der BRD nominiert - und dabei andere, verdienstvolle Autoren ignoriert, bewusst übergangen.

Darf das so sein und so bleiben?

"Who the fuck is Herta Müller"
- fragte vor Jahren bereits der kritische Autor Klaus Bittermann aus Berlin - und kam zur Schlussfolgerung ... Herta Müller sei eine rabiat gewordene Volksdeutsche, die Literatur zum Davonlaufen produziere. Jeder kann den Wert der Herta Müller -Literatur selbst überprüfen. So etwas ist in keiner Weise preisverdächtig, schon gar nicht nobelpreiswürdig!

War es doch ein politischer Preis? Was sagen die Befürworter:

Herta Müller habe das Banat in die Diskussion gebracht!
Ja, in der Tat, als "Hölle auf Erden", mit dumpfen Menschen, die sich gegenseitig hassen! (F. C. Delius, Spiegel- Rezension von „Niederungen“ 1984).
Herta Müller hat die "Vertriebenen" wieder ins Gespräch gebracht! Die nach Russland deportierten Volksdeutschen aus dem Banat und Siebenbürgen!

In der Tat, mein Vater war auch dabei - und mein Schicksal wurde dadurch mit determiniert, bis hinein in Opposition und Widerstand.

Jetzt profitieren die "Vertriebenen" im Augenblick davon!
Deshalb schweigen sie zum Vorleben der Herta Müller unter der Kommunisten-Decke ...
und sie werfen ihr sogar noch den Franz-Werfel-Preis für "Menschenrechte", hört, hört, nach,

obwohl Herta Müller in Rumänien nie regimekritische Positionen bezogen hat.
Wenn wir das A posteriori- Geschwätz ehren wollen, dann können wir auch Erich Mielke von der Stasi den Friedensnobelpreis zusprechen, nachdem er sagte:

Ich liebe doch alle Menschen!

Was soll diese Heuchelei?
Die Vertriebenen machen kurzfristig bei dem Täuschungsmanöver mit, weil sie sich etwas davon versprechen! Aktualität!

Und sogar Kanzlerin Merkel begrüßt den Nobelpreis für Deutschland, auf den ersten Blick etwas Positives, in der Hoffnung, dass keiner kommt und bei Herta Müller hinter die Kulissen guckt,
ihre Literatur überprüft und eine umfassende Vita einfordert.

Herta Müller hat den echten Widerstand gegen Totalitarismus verhöhnt, ohne dass es bisher Konsequenzen gegeben hätte.

Wo ist das kritische Fernsehen?
Schläft es gut?

Nein, nein: Es lässt sich sogar von Herta Müller missbrauchen, für ihre Denunziation instrumentalisieren (Report aus Mainz), nur damit die Autorin einen Verfolgungs-Mythos zementieren kann, der nichts mit der Realität in der Ceausescu - Diktatur zu tun hat.

Die kritische Debatte kommt noch. Lügen haben kurze Beine, die Wahrheit hat keine, dichtete Herta Müller über einem ihrer sogenannten Essays - aber wir werden der Wahrheit Beine machen.


Gut recherchiert! Und die literaturkritische Ziehtochter von Marcel Reich - Ranicki, Elke Heidenreich, hat sich auch nur zur Frisur von Herta Müller geäußert - aus kollegialer Solidarität zu einem Verlagsmanager, der Herta Müller über alle Maßen schätzt und aus Rücksicht auf eventuelle Interessenkollisionen mit dem Hausverlag, der heute viele Autoren und Kollegen verlegt. Wie könnte man nur dem eigenen Verlag indirekt schaden, wenn man eine Meinung äußert, ohne dass man explizit danach gefragt wird.

Seitdem aus vielen Verlagen eine wenige Mammut- Verlagsanstalten geworden sind, ist es auch mit dem Pluralismus der Meinungen nicht mehr weit her.

Wozu anecken, wenn man auch konform gehen kann!
Wer meine Debatten zum Thema auf www.siebenbuerger.de nachlesen will, der findet dort auch einen Herta Müller-Verriss des Marcel Reich-Ranicki zu dem Buch "Der Fuchs war schon damals der Jäger".
Es wollte RR einfach nicht gefallen!


Dass er eine künftige Nobelpreisträgerin ablehnte, das konnte der "Literaturpapst" damals nicht wissen.
Ergo sagte er im Oktober 2009 nach der Entscheidung in Stockholm nur: "Kein Kommentar". Basta!
Nur sagt dieses Nichtssagen mehr als tausend Worte.

Foto: Carl Gibson

Nitzkydorf - ein "deutsches Dorf" im Banat.
In dieser etwas abgelegen Ortschaft wurde Herta Müller geboren.
Die Enge des Dorflebens bestimmte ihre Perspektive und ihre Kritik an der "deutschen Gemeinde".


Foto: Carl Gibson

Die römisch-katholische Dorfkirche in Nitzkydorf - Taufe, Kommunion, Firmung und  Hochzeiten nahmen hier ihren Anfang.


Foto: Carl Gibson

Trostlose Heide-Landschaft bei Nitzkydorf im Banat



Foto: Carl Gibson

Temeschburg. Blick auf die Oper - hier nahm Herta Müller ihre Studien auf.


Foto: Monika Nickel

Im Ortszentrum der ehemals deutschen Gemeinde Sackelhausen im Banat unmittelbar vor den Toren Temeschburgs .

Die Kirche steht noch mitten im Dorf - aus dem Pfarrhaus wurde ein Luxushotel.
Bis 1980 war die Welt noch in Ordnung - dann folgte der Exodus.
Determiniert die Herkunft die Perspektive?


Mehr von Carl Gibson hier:
Allein in der Revolte -
Carl Gibsons neues Buch
zur kommunistischen Diktatur in Rumänien -
über individuellen Widerstand in einem totalitären System.

Allein in der Revolte -
im Februar 2013 erschienen.

Das Oeuvre ist nunmehr komplett.
Alle Rechte für das Gesamtwerk liegen bei Carl Gibson.
Eine Neuauflage des Gesamtwerks wird angestrebt.
Carl Gibson

Allein in der Revolte, Buchrückseite


Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel

©Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten.











Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen