Securitate – Materie erstmals vor einem deutschen Gericht. Der Banater Schwabe Richard Wagner gegen den Siebenbürger Sachsen Claus Stephani – juristischer Auftakt zu einer moralisch-politischen Angelegenheit
Rücksichtslose Aufklärung
Oder
Persönlichkeitsschutz?
Die Sache ist brisant – denn erstmals wehrt sich ein als "IM der Securitate" apostrophierter und in der Öffentlichkeit stigmatisierter Bundesbürger vor Gericht :
Die Materie ist für Banater Schwaben und Siebenbürger Sachsen nicht neu,
weder für die ehemaligen Bürgerrechtler aus Rumänien,
noch für die freien Schriftsteller und Literaten aller Couleur,
noch für die beiden Landsmannschaften.
Heute hat ein freiwilliger Prozessbeobachter und Kommentator (Supersvabo) auf „Banatblog“ eine Zusammenfassung des Gerichtstermins präsentiert,
sehr lesenswert das Ganze,
auch wenn die komplexe Materie im Gerichtssaal noch nicht ausdiskutiert werden konnte, unter:
Pressereaktionen werden hoffentlich bald folgen.
Ich selbst habe an dieser Stelle bzw. auf meinem US-Blog
die Thematik ausgiebig behandelt, u. a. unter:
Die Beiträge schrieb ich aus der Perspektive des Betroffenen, des Zeitzeugen mit Securitate- Folter- Gefängnishaft und CNSAS-Erfahrung bzw. des Historikers (Wissenschaftlers), der die Materie Securitate, Opposition, SLOMR, kultureller Widerstand während der Ceausescu-Diktatur weiterhin erforscht bzw. durch einschlägige Publikationen ausgewiesen ist.
Die wichtigsten Argumente wurden dort formuliert,
wobei die Frage,
ob Richard Wagner und seine ehemalige Gattin Herta Müller sich über Recht und Gesetz hinwegsetzen können,
indem sie andere Personen der Zeitgeschichte verunglimpfen, beleidigen, verdächtigen,
indem sie andere Personen der Zeitgeschichte verunglimpfen, beleidigen, verdächtigen,
Priorität genießt,
neben den grundsätzlichen Fragen,
ob
„Aufklärung um jeden Preis“
betrieben werden darf,
betrieben werden darf,
ohne Rücksicht auf Verluste,
bzw. ob
ehemaligen Mitgliedern der Rumänischen Kommunistischen Partei Ceausescus wie Richard Wagner aus Perjamosch im Banat
das „moralische Recht“ zusteht,
andere „moralisch“ zu verurteilen.
Verurteilt in diesem Fall nicht ein „,moralischer Versager“
( KP-Mitglied Richard Wagner, von 1972 – 1985 in der totalitären Einheitspartei von Diktator Ceausescu,
während aufrechte Oppositionelle in Gefängnissen einsaßen)
während aufrechte Oppositionelle in Gefängnissen einsaßen)
einen anderen potenziellen Versager ( angeblich IM der Securitate „Moga“ bzw. „Marin“?
Zu Richard Wagner – in einem Kommentar habe ihm auf SbZ klargemacht, dass er nicht alles sagen kann, darf, was er weiß,
auch wenn es moralisch angebracht ist –
und dass er nicht einfach so – und ohne Quellenangabe aus fremden CNSAS-Akten zitieren darf (Akte Arnold Hauser).
Richard Wagner spielt mit dem Feuer.
Es wird sich zeigen, ob er nun den Schutz genießt, den Herta Müller bei ihren Behauptungen genießen konnte.
Für potenzielle IMs der Securitate habe ich keinerlei Sympathie, da sie oft sogar freiwillige Instrumente der Securitate und der RKP waren.
Trotzdem ist es gut, dass sich einer wehrt –
und auch der anderen Seite das Paktieren der RKP-Genossen diesen vor die Nase hält.
und auch der anderen Seite das Paktieren der RKP-Genossen diesen vor die Nase hält.
Wie im Falle der Stasi-Täter (DDR) auch,
müssen deutsche Gerichte abklären, was zulässig ist und was nicht,
müssen deutsche Gerichte abklären, was zulässig ist und was nicht,
wo die Persönlichkeitsrechte bzw. Interessen beginnen
und wo das Interesse der Allgemeinheit an Aufklärung und Moral einsetzen darf und gerechtfertigt ist.
Das Münchner Gericht wird heute eine Entscheidung darüber fällen, ob eine Auskunft der rumänischen Gauck-Behörde CNSAS im Internet veröffentlicht werden kann oder nicht.
Doch das ist erst der Anfang zu einer Schuld und Sühne-Debatte, an der der innere Friede in diesem Land hängt.
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_gibsons_oder_die_banater_schwaben_ihre_selbsternannten_sprecher_und_uns/
RKP-Zentrale in Temeschburg (Timisoara), Banat -
die KP war der Auftraggegber der Securitate.
Das wird heute von Wendehälsen und Chamäleons gerne vergessen.
Ehemalige Securitate-Zentrale in Temeschburg (Timisoara),
Banat am ehemaligen Leontin-Salajan-Boulevard.
Beitrag vom 14. April 2011
©Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten.
Zur Thematik
AntwortenLöschen"Vergangenheitsaufarbeitung im Kommunimus" bzw.
"Aufklärung der Securitate-Verbrechen"
über die CNSAS-Akten hinaus:
http://www.banatblog.eu/sie-wollten-leichen-sie-kriegen-leichen
Ein guter und wichtiger Beitrag, der bisher übersehen wurde. (Ich fand ihn zufällig beim Googeln!)
Die Leichen liegen nicht nur im Keller - sondern auch am Wegrand der Geschichte.
Vergangenheitsaufarbeitung bedeutet, sie zu bergen und über die Opfer aufzuklären,
statt - wie hier in Deutschland - auf Nebenkriegsschauplätzen und vor Gericht über Peanuts zu streiten.
Die echten und großen Verbrecher aus der Securitate laufen noch frei herum.
Es gibt noch viel zu tun - und die Opfer des Kommunismus mahnen!