Zerrbild Ceaușescu – der dämonisierte „Diktator“! Nicolae Ceaușescu war kein Diktator, Gesamt-Kapitel mit Fußnoten. Auszug aus: Carl Gibson Heimat, Werte und Kultur der Banater Schwaben in den Zerrbildern Herta Müllers - Das „deutsche Dorf im Banat“, „Reich der Grausamkeit“ und „Hölle auf Erden“!?
A. Zerrbild Ceaușescu – der dämonisierte „Diktator“!
1. Nicolae Ceaușescu war kein Diktator,
obwohl der von ihm
marionettenhaft regierte „sozialistische“ Staat eine „rote Diktatur“ war.
Seine
Stilisierung zum Diktator „afrikanischer Prägung“ wurde herbei geredet, von
kritischen Rumänen, von professionellen Kalten Kriegern im Westen … und in
später Stunde selbst von Skandalfiguren wie Herta Müller, die Ceaușescu vom sicheren Hafen aus wüst beschimpfte, um kritisches
Profil zu gewinnen und um sich selbst in die Rolle der Oppositionellen und
Widerstandskämpferin zu katapultieren, zu stilisieren.
Zwanzig
Jahre bevor ich meine „Symphonie der
Freiheit“ mit dem Untertitel versah, „Widerstand gegen die Ceaușescu-Diktatur“,
veröffentlichte die FAZ einen Bericht über die Oppositionsbewegungen in
Rumänien aus den Jahren 1977-1979 aus meiner Feder unter dem Titel „Widerstandsbewegungen
gegen die Ceaușescu-Diktatur“.
Die
später - auch von anderen oft - wiederholte Formulierung machte Schule und
wurde gerade von den Akteuren aus Herta Müllers Lügenhelfer-Apparat übernommen.
Allesamt
frisch in die Bundesrepublik Deutschland mit legalen Pässen eingereist, waren
diese Kommunisten, allen voran Herta Müller und ihr Mann fürs Grobe,
Provinzpoet Richard Wagner[1]
aus der KP Ceaușescus, ein Bursche, der kein Dissident sein wollte, emsig
bemüht, sich ein Image als antikommunistische Dissidenten und
Widerstandskämpfer zuzulegen, eine neue Identität, was auch schließlich - dank
Kumpanei, linken Seilschaften und der tatkräftigen Mitwirkung der „Kollegen“
aus den Redaktionen von SPIEGEL, STERN und DIE ZEIT - gelang.
Während meiner im
Westen noch zehn Jahre andauernden Tätigkeit als antikommunistischer
Bürgerrechtler und aktiver Bekämpfer des Ceaușescu-Regimes, dokumentiert in der UNO-Beschwerde
(ILO) aus den Jahren 1981-1984, habe ich
nie die Person Ceaușescu beschimpft,
weder in den beiden Interviews mit dem Radiosender Freies Europa kurz nach
meiner Ankunft im Westen (November 1979), noch
nachher – bis zum heutigen Tag!
Stets
bekämpfte ich das „kommunistische System“ und die
brutalen Auswüchse des Repressionsapparates
„Securitate“, jedoch nie die
Person des Partei- und Staatschefs, der – wie die anderen
Ostblock-Staaten-Leader auch – nur ein
Popanz, eine unzulänglich agierende Marionette war.
Den
klassischen Diktator der Weltgeschichte – von den Anfängen der historischen
Aufzeichnungen bis in die Tage Hitlers,
Stalins und Maos – bestimmen
persönlich begangene oder angeordnete Verbrechen der grausamen Art.
In diese Kategorie
Menschheitsverbrecher passt der bieder-schüchterne, unsicher vor sich her
stammelnde Despot Ceaușescu, der nur ein wohlmeinender Trottel war, bestimmt
nicht!
2.
„Ein großes Haus[2]“ – Die
angeblich verfolgte und zensierte Herta Müller verspottet ihre Heimat Rumänien
vom sicheren Hafen West-Berlin aus zwei Jahre nach ihrer Ausreise - in einer Veröffentlichung in Bukarest kurz
vor Ceaușescus Ende!
In erbärmlicher
Kurzprosa auf dem denkerischen Niveau und im Stil eines sprachlich unbegabten
Grundschülers.
Die Summe ihrer Erfahrungen als „Erzieherin“ in einem Kindergarten ist
in diesen Beitrag, veröffentlicht in der „Neuen Literatur“, kurz vor Ceaușescus
Sturz und Exekution während der blutigen Revolution in Bukarest, eingeflossen.
Ganz abgesehen von dem trivialen
Inhalt und dem schlecht ausgeführten Spott, vermittelt die in Rumänien – über alte Seilschaften – veröffentliche
Kurzgeschichte zwei wichtige Fakten, Botschaften, die Herta Müller als eine mit dem Strom schwimmende Autorin, als
Opportunisten, entlarven, zudem auch noch als notorische Lügnerin, die von
Anfang an lügt, um sich interessant zu machen und ihr – an sich sehr schmales -
deutsches Lesepublikum in die Irre zu führen.
Um
die Kritik an dem Despoten-Ehepaar Ceaușescu
mit einigen Jahren Verzögerung nachzuliefern, die Herta Müller bis zu ihrem feigen und ruhmlosen
Abgang aus Rumänien schuldig blieb, um Profil als Kritikerin des Kommunismus zu
gewinnen und zur Selbst-Empfehlung als Kalte Kriegerin, die
bereit ist, gegen Cash und West-Privilegien zu hetzen und neue „Feindbilder“,
ins Visier zu nehmen, wenn auch
moralisch unglaubwürdig und mit minderwertiger Literatur, greift Herta Müller Nicolae und Elena Ceaușescu an, wohlgemerkt,
in einem Blatt in deutscher Sprache, in der „Neuen Literatur“, im Herzen Bukarests, unweit der Parteizentrale
der roten Genossen, Ceaușescus und ihres Gatten Richard, mehr plump als
satirisch, gespickt mit Fehl-Aussagen[3]
aller Art – wohlgemerkt: von Deutschland
aus!
Dass
dies nur wenige Tage vor dem Ende der
Ära Ceaușescu geschehen konnte, unterstreicht die Tatsache, dass dieser Beitrag
nicht der Zensur[4]
unterworfen war.
Noch wichtiger ist die
Erkenntnis, dass eine Autorin, die angeblich in der Zeitspanne 1977 – 1987,
also gute zehn Jahre lang verfolgt, schikaniert, verhört, ja sogar gefoltert
sein will, im Reich des „Diktators“ auch
noch in letzter Sekunde vor dessen Ableben veröffentlichen kann, also nicht nur
ein Jahrzehnt hindurch, unbehelligt, sondern auch noch in der Stunde des Todes – Land, Volk und Führer der Rumänen
verhöhnend!
Die Rumänen selbst, mit
dem nackten Überleben nach der Ära Ceaușescu in weiteren sieben Jahren
Kommunismus des Iliescu[5]
und Roman beschäftigt, haben
die Legende nie verifiziert und ebenso
geschluckt wie die Ahnungslosen in Deutschland, eben weil, man es von Anfang an versäumt hat, Herta Müller auf die Finger zu
sehen und ihrem Lügenwerk auf den Grund zu gehen.
Wäre
Herta Müller wirklich verfolgt worden oder gar eine „Staatsfeindin“ gewesen,
wie es die Lügenbaronin aus dem Banat später in den Kolumnen der ZEIT
behauptete, dann hätte sie im „kommunistischen Rumänien“ keine einzige Zeile
publizieren können.
3.
Simplicius
Simplicissimus in Transsilvanien[6] – ZEIT-und
FAZ-Autor Rolf Michaelis auf der Suche nach Herta Müller in Ceaușescus Reich
1986/87 Oder Von der frechen Übertreibung zur groben Lüge! Naivität oder Machwerk?
Wenn
es um Übertreibungen und dreiste Lügen
geht, ist man bei der ZEIT in Hamburg gerade richtig, aber auch bei der
einst konservativ-seriösen FAZ.
Autoren
und Redakteure lügen bei der ZEIT um die Wette, so lange bis sich die Balken
biegen und es für alle Akteure peinlich wird.
Nicht
eingeholt, einsam an vorderster Front aller Lügner, wer sonst: Die
Lügenbaronin aus dem Nachbar-Reich des berühmten Grafen, die ganze Bahnhöfe
erfindet, Wolkenkuckucksheime und Huren-Eier-Folter-Geschichten, alles, was sie gerade benötigt, um den Deutschen Michel an der Nase herum zu
führen, den Michael Naumann, den Michael Krüger und wohl den naiven Rolf
Michaelis, so wirr und konfus wie es sich – bei aller Liebe zu Dada und dem
Surrealen – ein Tzara, Urmusz, Naum oder Pastior je hätten träumen lassen.
Doch
noch bevor Herta Müller, die diebische
Elster der deutschen Literatur, die alles klaut, was aufblinkt und nach
Gold winkt, die ans Werk geht mit dem Mähdrescher und dem Staubsauger, alles
abgrast, aufsaugt und durcheinander wirbelt, um es dann in neuer wirrer Form
als eine Kreation auszugeben,
auch „Collage“, auch Kunst genannt,
den Vogel abschoss, lief ihr Fan und Vasall Rolf Michaelis als Dackel
voraus, ein Phantast, der über Hölderlin
promoviert und bei der FAZ und bei der ZEIT lange als Redakteur sein Brot
ehrlich verdient hatte – mit mehr oder weniger übertriebenen Stories, gleich jener, die er aus Temeschburg im Banat mit brachte … auf
der Suche nach der - von ihm hoch geschätzten - Herta Müller.
Ein Deutscher, der nach Siebenbürgen
fährt, um das Banat zu finden?[7]
Die
ganze Ahnungslosigkeit dieses Trottels, der sich – und
das ist noch das Beste an dem Machwerk – selbstironisch „Simplicius Simplicissimus“ nennt, der in seiner „Geschichte[8]“
auch noch frech lügt, um sich und Herta
Müller als Opfer in Szene zu setzen, spricht schon aus der Überschrift!
Mit
einem Touristenvisum versehen, reiste der etwas ahnungslose Spätest-Romantiker,
ein deklarierter Herta Müller-Fan, berauscht
von der Urin-und Kot-Dichtung der Dadaistin post festum, in Ceaușescus
Reich, in der Hoffnung dort - im wüsten
Heideland - die arg verfolgte Herta Müller anzutreffen, jene Autorin, die nach
ihren vier Westreisen und dem Wandel ihres Gatten aus Ceaușescus KP vom roten
Saulus zum schwarzen Paulus einen Ausreiseantrag in die BRD gestellt hatte.
Die von Herta Müller
schwer verunglimpften Deutschen vor Ort, die
Banater Schwaben, waren seinerzeit fast
alle schon auf und davon
– und dem Häufchen Literaten, die sich gegenseitig prämierten und gegenseitig
Laudationes auf sich selbst abhielten, fehlten inzwischen die Leser!
Vertraut
man den präzisen Ausführungen von Rolf Michaelis, der, nach wissenschaftlichen
Studium bei der ZEIT lernte, kritisch zu
recherchieren, um dann auch wahrhaftig zu berichten, dann hatte Herta
Müller in der Zeit 1986/87 die Ausreisepapiere bereits in der Tasche.
Der
Deutsche hatte seine Ankunft angeblich per Telegramm angekündigt – und stand
dann vor verschlossener Tür in
Temeschburg, während die berühmte Autorin und der weniger berühmte
Repräsentant der Poetae minores vor Ort als Sommerfrischler auf dem Land
weilten.
Bevor
die eigentliche „Action-Szene“ entwickelt wird, trägt der bundesdeutsche
Journalist noch alle Klischees zusammen, die er seinen Landsleuten im Westen kundig vorsetzen will – vom Geburtsort
des großen Lyrikers Nikolaus Niembsch von Strehlenau, genannt Nicolaus Lenau[9] bis
zum Schrei des Jonny Weißmüller als Tarzan, garniert natürlich mit einigen anzüglichen
Bemerkungen[10]
einer Blondine im Leitmotiv, deren Lockrufe er eher am Place Pigalle in Paris vernommen hat, als in den Straßen meiner Heimatstadt Temeschburg.
Der
Deutsche muss es ja nicht so genau wissen: Hauptsache
es klingt „exotisch“ und passt gut
zu der Reise des Simplicius auf der
Suche nach der kommenden Diva des späten
Dada aus dem Banat.
Das
Luxushotel „Continental“, in welchem
ich bis zu meiner Ausreise im Jahr 1979 unmittelbar aus dem Gefängnis heraus, viele angenehme Stunde verbracht hatte,
wird als düstere Spelunca geschildert, wenig romantisch mit einer Kerze als Zimmerbeleuchtung, während in der Stadt, die sich wohl als erste in Europa elektrische Straßenbeleuchtung leistete, mit Gasfässern bepackte Autos und
Busse den Verkehr bestimmen.
Schließlich
kulminiert die etwas an den Haaren herbei gezogene, mir unglaubwürdig
erscheinende - Handlung á la Hollywood: Vor Herta Müllers Eingang zum
Wohnblock, wo die verfolgte Dame vom Land
mit ihrem Mann fürs grobe residiert, kommen zwei Burschen aus dem Dunkel auf den dicklichen Deutschen zu, versetzen ihm - im unfreiwilligen Boxkampf -gleich einige Hiebe in die Bauchgegend und
springen ihm dann auch noch auf die Zehen!
Bei
Rolf Michaelis klingt die Story so:
„Am Hauseingang zwei große Schatten in dicken
Mänteln. Als ich an ihnen vorbei will, drehen sie sich, nicht ohne eine gewisse
Grazie, um, boxen mir die Ellbogen in den Bauch, springen mir mit
Stiefeln auf die Zehen.“
Schläger der „Securitate“?
Das
fragt sich der Journalist - lange nach dem Ereignis und wohl in Abstimmung mit
Herta Müller - in dem Bericht, in der
FAZ-Fassung noch nachvollziehbar, im SPIEGEL aber unterschlagen, aufgesetzt
und medial inszeniert, ganz so, wie man
es im Westen kurz vor dem Sturz und Ende des roten „Diktators“ erwartet,
innerlich froh, Ceaușescus Reich doch
noch lebend entsprungen zu sein … und – bei
all den Spesen – doch noch eine
Münchhausiade mitgebracht zu haben, die
sich bei mehreren Mainstream-Medien gut und teuer verkaufen lässt!
Angeblich
konstatierte der Arzt des Heimgesuchten: [11]: „Knochenabriss an vier Zehen!“
Welch ein Ereignis! Welch eine Vorlage für Herta Müller, um
eine weitere Geschichte nach ihrer Art daraus zu fertigen!
Was dieser begnadete
Autor den Deutschen da auftischt,
erinnert den mehr oder weniger kritischen Herta Müller-Leser an die Szenen und hirnlosen
Erfindungen Herta Müllers in ihrer ZEIT[12]-Münchhausiade,
in der Bahnhofshalle in Poiana Brasov bzw.im Bahnhof von Temeschburg, wo sie angeblich von ähnlichen Typen
malträtiert und in den Schmutz getreten wurde!
Es scheint ein
gezielt konstruierter Artikel zu sein–
ein Machwerk aus der Schublade, vorgefertigter um „just in time“ platziert zu
werden, zunächst zur „Ankunft“ der bitter Verfolgten, der Guten aus Ceaușescus
Diktatur – und dann noch mehrfach, pünktlich zum Nobelpreis für Literatur 2009,
um so der Unbekannten und Unbeugsamen im deutschen Publikum etwas auf die
Sprünge zu helfen!
Ein abgekartetes
Spiel – eine Mogelpackung, eine inszenierte Täuschung!
Wären die Malträtierungen á la Herta Müller
tatsächlich so erfolgt, dann hätte der
Bundesbürger Michaelis das auch seiner Botschaft in Bukarest gemeldet … und
nicht erst abgewartet, um die „Story“ als Artikel zum Besten zu geben!
Er hätte nicht sofort
darüber geschrieben, um Herta Müller und ihren Mann fürs Grobe zu schützen,
schreibt die Diva des Dadaismus im gleichen Lügen-Artikel in der ZEIT!
Müller
und Wagner kamen im Sommer 1987 – Weshalb musste der
ZEIT-Redakteur Michaelis, der diesen komischen Artikel bei seinem früheren Arbeitgeber FAZ veröffentlichte, um nicht als
Partei aufzufallen, überhaupt abwarten,
bevor er der Welt die Box-und Zehen-Geschichte aus Temeschburg auftischte –
nicht besser als – die aus meinem Werk massiv inspirierte – Huren-Eier-Folter-Geschichte der
„Unbeugamen“ aus den Katakomben zu Temeschburg im Banat!
Wer das alles so
unkritisch hinnimmt, wird selig!
In
der ZEIT-Münchhausiade der notorischen
Lügnerin und Plagiatorin avant la lettre, die nicht nur bei mir Entlehnungen
aller Art vornahm, sondern auch Oskar Pastior ein ganzes Buch klaute, um es
als eigenes Werk auszugeben und zu vermarkten, gibt es nicht nur viele große
Lügen, sondern auch noch eine ganze
Menge kleine!
Lügen in
potenzierter Form – Oder: Ein Vergleich
bringt die plumpe Übertreibung an den Tag!
Ein
Vergleich der Michaelis-Story, die authentisch, also echt erlebt sein will, mit dem, was Herta Müller daraus gemacht hat, verweist wieder auf die „Aufblähungs- und Verzerrungs-Methode“:
Aus
der Übertreibung, die bei Michaelis ins
Negative tendiert, macht Herta Müller eines ihrer „Bläh-Werke“, eine abstruse
Groteske, deren Vorgabe-Details sie so aufbläst und aufbläht, dass die Darstellungen vollkommen irreal wirken und beim besten Willen – auch von eingefleischten Fans[13]
- nicht mehr geglaubt werden können.
Um
ihre eigenen Thesen zu belegen, die Nachfolgeorganisation der alten Securitate
hätte ihre „Akte“ gefälscht, wird Herta Müller wieder ein „Zerrbild“ abliefern, dummerweise aber ohne sich genau um das zu kümmern, was Michaelis in seinem - an sich schon freien wie blumigen -
Artikel niedergeschrieben hat.
In
der – noch nicht retuschierten
Druckfassung – des ZEIT-Lügen-Artikels
schreibt die Autorin, die wenige Monate
danach einen Nobelpreis für Literatur ergaunern wird, folgendes:
„Zwei Tage hintereinander läutete
Michaelis vergeblich an der Wohnungstür. Am zweiten Tag lauerten ihm
drei
Männer
im Raum des Müllschluckers auf und schlugen ihn brutal zusammen.
Seine
Zehen waren an beiden Füßen gebrochen.
Wir wohnten auf der fünften Etage,
der Lift ging nicht, weil kein Strom da war.
Michaelis
musste auf allen vieren durchs sackdunkle Treppenhaus bis auf die Straße
hinunterkriechen.“
Herta Müller weiß also noch viel
mehr als Michaelis.
Statt
sich die Mühe zu machen und nachzulesen, was
ihr journalistischer Wohltäter in vorauseilendem Speichelleckertum für sie
schon die die Welt gesetzt hat, macht die Erfindungswütige Furie aus dem Banat
ihre eigene Variante daraus:
Sie
erfindet dazu und schmückt weiter aus, nach Gusto, ohne Rücksicht auf die
Fakten – und – wie betont - ohne genau zu überprüft zu haben, was in Michaelis
Schubladen-Artikel steht.
Doch die Kumpanei[14]
ist nicht ganz perfekt. Wer hinschaut merkt bald, was hier gespielt wird.
Um
Details und logische Zusammenhänge schert sich eine Herta Müller sowieso nicht,
auch nicht um die Tragweite der Aussagen und ihre oft fatalen Auswirkungen.
Da in
meiner „Symphonie der Freiheit“, also
in dem Werk, in welchem Herta Müller gelesen und geklaut hat, – in einer
ähnlichen Situation drei Typen vor der Tür Paul Gomas in Bukarest hervortreten und mich
verhaften – setzt Müller, die
- manchmal und oft - einiges
verwechselt und durcheinander bringt, eben „drei Männer[15]“
an
Nicht vier Zehen werden verletzt – an beiden Füßen werden die Zehen gebrochen!
Dann folgt das die Treppe Hinunterkriechen des „brutal“ Zusammengeschlagenen auf allen
Vieren!
Wie das
funktionieren soll, weiß nur die große Schriftstellerin Herta Müller! Große Literatur ist das – und verzerrte Wahrheit“!
Die
Interpretation in eigener Sache schließt sich schließlich in Müllers
Münchhausiade an. Da das von Michaelis
angeblich abgeschickte Telegramm in Herta Müllers Akte nicht aufzufinden ist,
schlussfolgert die „Verfolgte“, habe die
Securitate die ganze Akte frisiert, gefälscht![16]
Fakt
ist: Der reichlich naive Michaelis, der eine Diktatur bereisen will wie ein
Urlaubsparadies des Westens, liefert bereits in seiner tragisch-komischen Posse
ein unrealistisches Bild Rumäniens
während der kommunistischen Endzeit ab- ein „Zerrbild“! Herta Müller greift dieses Zerrbild auf, verstärkt es
noch durch weitere Übertreibungen, um es dann für ihre Zwecke einzusetzen[17].
4. „Obwohl ich
von Anfang an und immer nur gegen die Diktatur geschrieben habe“,
heroisiert sich Herta Müller
selbstgefällig in ihrer Securitate-Münchhausiade in der ZEIT!
Dabei kommt sie nicht auf den
Gedanken, dass ein kritischer Kopf eines Tages diese Floskel „von
Anfang an und immer“ überprüfen und substantiieren könnte.
Was schrieb sie, die angebliche
„Staatsfeindin[18]“,
gegen die Diktatur Ceaușescus vor ihrem Abgang im Jahr 1987
mit Reisedokumenten der kommunistischen Regierung?
Nichts!
Herta
Müller veröffentlichte in Rumänien – noch
vor der Edition von „Niederungen“ in den Jahren 1980, 1981 in der Zeitschrift
„Neue Literatur“, zu einem Zeitpunkt, als ich vom Westen aus, genauer in Genf
bei der UNO, die Regierung Ceaușescus verklagte – unter Lebensgefahr!
Damals stand sie mit ihrem Gatten
aus der KP loyal zum Regime des roten Diktators
– bis zu dem Damaskus-Erlebnis nach vier Westreisen und dem Wandel des
roten Paulus zum schwarzen Saulus!
Selbst im Jahr 1989, kurz vor Ceaușescus
Ende, veröffentlichte die Wahl-Berlinerin in Bukarest – doch nicht etwa gegen
die Diktatur!
Wohlgemerkt:
Herta Müller war immer auf der Seite der
Guten und immer im Recht …wie die Stasi der DDR in dem berühmten Song über „die Partei, die Partei … die hat immer
Recht!
Skrupel, eine Lüge, Behauptung, Verdrehung nach der anderen frech aufzutischen,
hat die Charakterlose nicht!
Sie lügt so lange und so
unverfroren, bis alle sich - angewidert im Ekel - abwenden und den Dreck so
stehen lassen – als Faktum!
[1] Bundespräsident
Joachim Gauck hat diesem kommunistischen Propagandisten, Scharfmacher
und Speichellecker der Ceaușescu-Diktatur den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland zugesprochen! – Wohl für die geleistete Wühlarbeit gegen echte Antikommunisten und Dissidenten
aus kommunistischen Gefängnissen?
[2] Dieses Gebäude, ein Prestige-Bau des „Führers“,
errichtet im Geist der Pharaonen und Cäsaren gigantomanisch im stalinistischen
Stil, kann auf der Rückseite dieses
Buches bewundert werden – als Kontrast
zur kleinen Dorfkirche im – von Herta Müller viel verunglimpften – deutschen
Dorf im Banat! Den Protz-Bau
fotografierte ich im Jahr 2010.
[3] Generalsekretär des Landes, statt der Partei, der roten
Monopolpartei, die von Herta Müller nie angegriffen wird.
[4] Über die
offizielle Abschaffung der Zensur in Rumänien im Jahr 1978 durch Ceaușescu,
schrieb ich bereits – unter Berufung auf die Quelle Ion Caraion, prominentes Mitglied des rumänischen
Schriftstellerverbandes und Lyriker von Rang – in der „Symphonie der Freiheit“,
2008.
[5] Heute besteht
weitestgehend Gewissheit, dass die – von Ceaușescu von der unmittelbaren Macht
lange ferngehaltenen Iliescu und Roman den Tod Ceaușescu beschlossen und
durchführen ließen.
[6] Vgl. dazu den
Bericht von Rolf Michaelis „Eine Reise ins
Land der Angst. Simplicius Simplicissimus in Transsilvanien. Kurzer Bericht
von einer Winterfahrt durch Ceaușescus Polizeistaat – auf der vergeblichen
Suche nach Herta Müller. DIE ZEIT, 1987, dann in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.10.2009.
Die wohl mit Herta
Müller abgestimmte Geschichte wurde - lange nach dem Ereignis - erst
nach dem Eintreffen der Skandal-Autorin in Deutschland geschrieben und
publiziert, reißerisch aufgemacht und als Story auch im SPIEGEL verbreitetet:
„Der ehemalige Zeit-Redakteur
Rolf Michaelis erinnert sich, wie er im Winter 1986 einmal Herta Müller
in Temeswar besuchen wollte. Es wurde ein Horrortrip, auf dem er sie nicht
antraf. Dafür Menschen anderen Schlags: „Am
Hauseingang zwei große Schatten in dicken Mänteln. Als ich an ihnen vorbei
will, drehen sie sich, nicht ohne eine gewisse Grazie, um, boxen mir die Ellbogen
in den Bauch, springen mir mit Stiefeln auf die Zehen. 'Kümmer dich um
deine Sachen!', meine ich zu verstehen.“ - „Der freundliche Hilfschauffeur hat,
durch die offene Haustür, den Überfall mitbekommen. Sichtlich nervös, will er
sofort zum Hotel. Ich auch. Die Zehen schmerzen. Ich habe plötzlich Angst. Im
dunklen Hotelflur kommt mir ein Parfum entgegen, dann eine halbnackte Blondine,
die ich bei der Abendessen-Show schon einmal gesehen zu haben glaube. Der
Schatten flötet: 'Ficki? Ficki? Deutsch-Mark!'"
[7]
Bundesdeutschen „Intellektuellen“ oder „Journalisten“, die quasi über Nacht mit
Fragen der deutschen Minderheit in Rumänien konfrontiert werden, fällt es oft
schwer, die beiden - historisch wie religiös grundverschiedenen -
Kulturregionen auseinanderzuhalten. Nicht anders, als ob man Berlin aus
reiner Unwissenheit heraus in Bayern ansiedeln würde und München auf der Insel
Rügen, so wurde die Stadt meiner Geburt, Temeschburg,
nach Siebenbürgen verlegt.
Zu diesen und vielen anderen Ungereimtheiten vgl. meine
Abhandlung: „Wie man mit einem Monster-Artikel seine Gegner erschlägt – Zur
psychologischen Wirkung eines Presseberichts, der primär über Titel und
Untertitel wahrgenommen wird“, in „Die
Zeit der Chamäleons“ – „Was Desinformation
gepaart mit oberflächlichem, ja lumpigen Journalismus anrichten können, ist
einem weiteren Beitrag zu entnehmen, der am gleichen Tag (9. Oktober 2009) in
der „Berliner
Zeitung“ erschien, einen Beitrag aus der Feder des Kritikers Dirk Pilz, den
man mir umgehend im Internet in der SbZ vor die Nase rieb, um meine Autorität zu zerstören und mich öffentlich zu diffamieren. Da
eine Kommentarmöglichkeit bei der „Berliner Zeitung“- Online nicht
vorgesehen war, konnte ich seinerzeit - obwohl unmittelbar betroffen - nichts auf
die indirekt vorgetragenen Anschuldigungen erwidern, nicht abklären, nichts
richtigstellen - und auch sonst
hatte ich keine Möglichkeit, mich gegen ähnlich gelagerte Vorwürfen wie oben
zur Wehr zu setzen. Um die Eine, über
die gerade in Stockholm auch die Bundesrepublik Deutschland geehrt worden war,
in den Himmel zu heben, musste ihr heftigster Widersacher natürlich an den
Pranger gestellt und somit in die gleiche Ecke verfrachtet werden, wo die
dämonisierte Securitate bereits angekommen war.
In dem Bericht, der
also eindeutig für Nobelpreisträgerin Herta Müller Partei ergreift, ohne
überhaupt einschätzen zu können, was der
antikommunistische Bürgerrechtler aus dem Ceaușescu-Gefängnis, dieser Carl
Gibson substanziell zur Materie zu sagen hat, heißt es zur Erschütterung
des Lesers: „Noch erschütternder ist er, wenn man Carl Gibsons
2008 erschienenes Buch „Symphonie der Freiheit“ über die erste größere freie
Gewerkschaftsbewegung in Rumänien gelesen hat – in ihm beschuldigt der
gleichfalls in Siebenbürgen geborene Schriftsteller Herta Müller, sie habe
durch ihre „von Hass motivierten Werke“, vor allem durch „Niederungen“,
indirekt die Regierungspartei Ceaușescus unterstützt.
Es ist ein ungeheuerlicher Vorwurf, unglaublicher noch als die
Vorwürfe einiger Mitglieder der konservativen Landsmannschaft der Banater
Schwaben, sie schreibe im Auftrag der Kommunistischen Partei Rumäniens.“
Der Kritiker Dirk Pilz zitiert mich
zwar richtig, nur wertet er deplatziert, einfach deshalb, weil er weder die diffizile Securitate- und Oppositions-Materie, noch
die geschichtlichen, ethnischen, geographischen, politischen und sozialen
Hintergründe in Rumänien, im Banat und in Siebenbürgen kennt.
Er vermischt Kraut und Rüben, Äpfel und
Birnen, Stroh und Heu - und macht dabei den Bock zum Gärtner, weil er es nicht besser weiß, vor allem
aber weil
er nicht gründlich recherchierte und unsauber gearbeitet hatte. Wenn er sich nicht dort bediente hätte, wo es am schnellsten
geht, nämlich auf Wikipedia, namentlich – in dem noch nicht retuschierten und der
Nobelpreisehrung adäquat angepasster Wikipedia- Porträt Herta Müllers,
wenn er gar meinen Wälzer, der zu den
Büchern gehört, die geworfen tödlich wirken, wie mein – leider allzu früh
verstorbener akademischer Lehrer und Freund zu sagen pflegte, tatsächlich
in den Händen gehabt hätte, dann wäre diesem Geist auch aufgefallen, dass die „Symphonie
der Freiheit“ nicht das fiktionale Werk eines „Belletristen“, eines
Schöngeistes, der harte Eier, Tritte ins Kreuz, Fahrten ins Nichts, Bahnhöfe in
den Wolken, Wolkenkuckucksheime, apathische, feige Rumänen, böse Monster anders
mehr „erfindet“, was bei Herta Müller zuhauf vorliegt, sondern dass ein Akteur
aus dem antikommunistischen Widerstand sein Zeugnis ablegt, eben sein Testimonium
authenticum! Nicht der „Schriftsteller“ agiert primär in
meinem Werk, sondern der Chronist seiner Zeit, als Phänomene und
Ereignisse Zeit wissenschaftlich und realistisch beschreibt – im krassen
Gegensatz zu den reinen Fiktionen Herta Müllers, die ausschließlich Kopfgeburten
und Emanationen einer eigenwilligen, grenzwertigen Phantasie sind.
Auch bin ich nicht in „Siebenbürgen“
oder Transsylvanien geboren - Herta
Müller übrigens auch nicht, sondern ich
bin in Temeschburg im Banat zur Welt gekommen. Ein Journalist, der kein
„Oberleichthindrüberhuscher“ sein will, wie Lenau einen Teil der Rezensenten-Kaste treffend bezeichnet,
sollte wissen, dass das von Prinz Eugen der Türkenhand entrissene „Temesvar“ heute als „Timisoara“ immerhin die
zweitgrößte rumänische Stadt ist, hunderte Kilometer entfernt von den siebenbürgischen Geisteszentren Hermannstadt (Sibiu) und Kronstadt
(Brasov). Es ist der Ort, wo Herta Müller mehr als zwanzig Jahre vor ihrer
Offenbarung in der ZEIT, angeblich unter Zwang acht hartgekochte Eier
essen und einige Tritte ins Kreuz erleben musste!
Die Welt wird dieses wirkungsreiche Ereignis noch zu würdigen
wissen, insofern es mit der Nobelpreisvergabe nicht antizipiert wurde! Ein Journalist, der – höchstwahrscheinlich für wenig Geld - für
die „Berliner
Zeitung“- über eine Nobelpreisträgerin schreibt, der sollte
so viel Sachverstand und Wissen mitbringen, dass
er die - in dem ZEIT-Lügen Artikel von Herta Müllers arg, ja volksverhetzend
beschimpften - Banater Schwaben
von den - vor 800 Jahren im Karpatenbecken angesiedelten -Siebenbürger Sachsen unterscheiden kann.
Genauso
wie ein Altbayer kein Franke ist, kein Schwabe ein Hesse, kein Berliner ein
Hamburger oder Wiener – und keine Münchner Weißwurst ein Pfälzer Saumagen, so
sind auch die von Kaiserin Maria Theresia vor mehr als 200 Jahren im
ungarischen Banat angesiedelten Banater Schwaben nicht identisch mit den Siebenbürger Sachsen, obwohl alle völkisch wie kulturell „Deutsche“
sind.“
[8] Diese sonderbare Münchhausiade,
richtungweisend für die pathologische Lügnerin Herta Müller und für das, was in
der ZEIT überhaupt an aufzutischenden Lügengeschichten möglich ist –
erschien in der ZEIT und – als der Nobelpreis-Coup vollendet war – noch einmal in aufgewärmter Form in der FAZ
sowie im SPIEGEL, umso den Deutschen und der Welt noch einmal in Erinnerung zu
rufen, welcher „Unbeugsame(n)“ die
hohe Ehrung in Stockholm zuteilwurde.
[9] Diesem großen
Dichter habe ich eine weltweit verbreitete Monographie gewidmet – Lenau. Leben
– Werl- Wirkung. Heidelberg 1989.
[10] „Ficki, Ficki,
Deutsche Mark“!
[11] Welcher, wann, wo?
[12] In dem ZEIT-Artikel, über dessen einmalige Lügen ich ein ganzes
schrieb, verlässt Herta Müller
das – auch sonst nicht erreichte Niveau – der
Dadaisten und Surrealisten und begibt sich mit ihrem sonderbaren Kreationen
endgültig in den Bereich der „Nonsens-Literatur“, und somit auf eine Ebene,
die ein Helge Schneider im „Katzenklo“ erreicht, nur viel weniger
witzig. Während Schneider - wie andere
Komiker dieser Art (Heinz Erhard etc.) - noch das deutsche Volk erreicht und die Menschen zum Lachen bringt, bleibt die
humorlose Herta Müller auf ihren plumpen, aufgesetzten Lügen und
Foltergeschichten sitzen. In dubio pro
Helge Schneider? – Bestimmt! Vielleicht bekommt er auch noch einen
Nobelpreis!
[13] Von einem aufklärenden Werk zur
nächsten Herta Müller-Kritik aus
meiner Feder konnte ich feststellen, wie
die Solidarität orthodoxer Herta
Müller-Verehrer zu bröckeln begann. Die immer dreister errichteten
Lügengebäude sind – ungeachtet massiver
politischer Protektion – nicht mehr aufrecht zu erhalten, einfach deshalb
nicht, weil der Einzelne, der sich als
Intellektueller zu Verstand, Vernunft und Logik bekennt, die immer
schriller und skurriler werden Abstrusitäten - der „Nonsens-Literatin im Ernst“ – nicht mehr verteidigen kann.
[14] Ohne die Kumpanei von Anfang an beim SPIEGEL – über
den SPIEGEL Autor und Herta Müller-Verleger (Rotbuch) F. C. Delius im Jahr 1984
in der „Niederungen“-Rezension in eigener Sache – hätten Herta Müller und ihr
KP-Gatte Richard Wagner nie die Plattform und das Forum bekommen, im SPIEGEL
kurz nach ihrer Ankunft im Westen, in der BRD, ein „Interview“ zu geben. Sie
waren weder wichtig, noch bekannt oder berühmt – Erst der SPIEGEL machte sie
bekannt, indem er – über Kumpan F: C. Delius – in eigener Sache agierte.
Das ist dem Bundesbürger seinerzeit verborgen
geblieben, auch der bald mitschuldig gewordenen „Politik“!
Mehrfach habe ich
in den Studien nachgewiesen, wie die
ZEIT-Akteure Michael Naumann, Ijoma Mangold im Bund mit Herta Müller gelogen
haben („Verhörer“) – Jetzt, mit
Michaelis und mit dem SPIEGEL, der nach
der FAZ die Sache auch noch popularisiert, ist es genauso: Rolf Michaelis ist ein kleines, doch nützliches Rädchen
im Getriebe, eine willige Marionette,
die bei der Maskerade mitmacht. Er macht
mit, weil er sich etwas davon
verspricht! Aufmerksamkeit? Gaudi – wie beim SPIEGEL!? Gutgläubig oder
boshaft durchtrieben? Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Michaelis
[15] Vgl. dazu ihren
bornierten Ausdruck „drei Männer in Zivil“
! Vgl. Plagiat als Methode.
[16] Mehr zur Materie
Akte, CNSAS, Verfälschung in: Plagiat als Methode. Herta Müller ist stark im Behaupten und sehr schwach im Beweisen.
[17]
Das „Zerrbild“
hatte Folgen und führte zu einer Kontroverse, der erstmals seitens der „Banater Post“ sachkundig und
wissenschaftlich widersprochen wurde – aus meiner heutigen Sicht, leider aber immer viel zu vornehm. Dem
Dilettanten in Sachen Geschichte und Politik, dem deklarierten und – in seiner
merkwürdigen Reise in „transsilvanische
Banat“ – geouteten Herta Müller-Fan Michaelis hätte man ganz
anders widersprechen müssen!
Der
promovierte Romanist Horst, Fassel
seit 1985 Chefredakteur des kleinen
Blattes „Banater Post“, von
Herta Müller noch in ihrer überaus verlogenen und mit Lügen und Plagiaten durchsetzten
ZEIT-Münchhausiade „Die Securitate ist
noch im Dienst“ massiv angefeindet
und als Securitate-IM denunziert, kontert mit einer - höchst
kompetenten - Gegendarstellung, in
welcher viele grundsätzliche Dinge historischer, politischer und
literaturwissenschaftlicher Art angesprochen werden.
Aus diesem Grund zitiere ich das Statement des Verfemten, den
ich schon vor Jahren in Kommentaren zu
verteidigen suchte (Schwäbisches Tagblatt), als er weiteren Anfeindungen
deutscher Presse (Vgl. dazu die einseitigen Berichte des Journalisten Wilhelm Triebold) ausgesetzt war. Seinerzeit schrieb ich mehrere Kommentare, die man heute noch im Internet
findet:
http://www.tagblatt.de/Nachrichten/So-genannte-Beweise-189545.html
Zum Gespräch mit dem Tübinger Literaturwissenschaftler Horst
Fassel über seine angeblichen „Securitate-“Kontakte.
(„Ich bin nicht Filip“, am 12. Juli) „So genannte Beweise. „Audiatur et altera pars – und: In dubio pro reo! Das sind bewährte Rechtsgrundsätze seit der
antiken Kultur und Zivilisation. Und heute: Zweierlei Maß? Alle Dokumente der
ehemaligen „Securitate“ stammen von der rumänischen Gauck-Behörde „CNSAS“. Alle
diese Dokumente belasten angeblich bis zu einem gewissen Grad die Autoren Peter
Grosz, Franz Thomas Schleich, Werner Söllner und – so wollen es Herta Müller
und Richard Wagner – auch H. Fassel? Doch sind die CNSAS-„Securitate“
Dokumente in der Tat „authentisch“? Wer sagt es uns? Wer hat sie überprüft?
Wenn es um Herta Müllers Akte „Cristina“
geht, die sie nach ihrer eigenen Aussage als Kommunistin und
„Securitate“-Agentin ausweist, dann sind diese CNSAS-Unterlagen „entkernt“,
gefälscht, manipuliert, – wenn es um andere Fälle geht, dann sind sie echt?! Sonderbare
Logik! Ich finde es gut, dass Horst
Fassel sich nun auch formaljuristisch wehrt, denn nur in einem ordentlichen
Gerichtsverfahren in Sachen „Verleumdung“ kann endgültig geklärt werden, was
diese so genannten Beweise wirklich wert sind. Es kann nicht sein, dass H. Müller und Ex-KP-Mitglied R. Wagner
immer nur denunzieren, anklagen, sich als die Guten und Gerechten im Recht
meinen, während die andere Seite nicht gehört wird. Tatsächliche Opfer der „Securitate“ müssen gehört werden, die
Dissidenten des Widerstands aus den Zellen. Lyriker und Essayist (. . .) Carl Gibson, Bad Mergentheim.“
Die Banater Schwaben haben sich mehrfach gegen Anfeindungen aus
dem linken Lager gewehrt, aber sie sind nicht gehört worden. Die Stimme eine
ganz kleinen Blattes, das kaum einige Tausend Vertriebene erreicht, ist von den
auflagenstarken Medien – nicht nur aus Hamburg – übertönt worden. So wurde das
„Un-Phänomen“, das „Negativ-Phänomen“ Herta Müller überhaupt erst möglich!
Zur Antwort Horst
Fassels: Fassel
schreibt in der „Banater Post“ vom 05.April 1987: Eine „Transsylvanische
Reise“ ins Banat. Das Banat-Bild bei Rolf Michaelis in der „Zeit“.
„1.)Behauptung:
Die Landsmannschaft der Banater Schwaben und die rumänische
Sicherheitspolizei (Securitatea) seien beide repressive Organe.
Herta Müller und Richard Wagner wurden von der Securitate und von der
Landsmannschaft verfolgt und bedroht. Antwort: Die Securitatea ist der verlängerte Arm eines repressiven
Regimes, dessen wahres Gesicht seit kurzem nun auch von den deutschen Medien
entdeckt wird, nachdem diese seit den späten sechziger Jahren konsequent den
"eigenwilligen" Kurs von Nicolae Ceaușescu hochgejubelt hatten. Die
Landsmannschaft der Banater Schwaben, gegründet im Jahre 1950, hat sich drei
Ziele gesetzt: den Banater Schwaben die Eingliederung in Deutschland zu
erleichtern, die deutschen Kulturleistungen im Banat zu erforschen und in
Dokumentationen festzuhalten, den im Banat lebenden Deutschen Hilfe zukommen zu
lassen, bzw. denjenigen, die ausreisen wollen, im Rahmen der Möglichkeiten
beizustehen. Das ist nachzulesen in der Satzung der Landsmannschaft, die am 20.
August 1986 in der "Banater Post" publiziert wurde (Abschnitt I, §
2). Diese Zielsetzung enthält keine Spitze gegen Andersdenkende, die sich
außerhalb dieses eingeschriebenen Vereins aller Freiheiten des deutschen
Rechtsstaates erfreuen können. Es gibt keine von der Landsmannschaft der
Banater Schwaben in die Wege geleiteten Aktionen gegen Herta Müller und gegen
Richard Wagner. Wenn diese tatsächlich Drohbriefe erhalten haben, so sind diese
sicher nicht von der Landsmannschaft veranlaßt worden, vielmehr könnte
ein repressives Organ wie die rumänische Securitate dahinterstecken. Es kann
sich freilich auch um Einzelpersonen handeln, die möglicherweise Banater
sind
und für deren Willkürakte kein Verein der Welt, auch nicht die
Landsmannschaft der Banater Schwaben, eine Verantwortung übernehmen will und
kann.
2. Behauptung:
Die Landsmannschaft der Banater Schwaben sei ein Verein von Revanchisten, von
"Unverbesserlichen". Das paßt sowohl in die deutsche
Medienlandschaft, wo Landsmannschaften jeglicher Couleur in den gleichen
Extremistentopf gesteckt werden, als auch ins Arsenal der Propaganda in den
Ostblockstaaten, wo alle Emigranten - vor allem wenn sie als Organisation zu
fassen sind – als Rechtsextremisten und Faschisten verteufelt werden.
Antwort:
Die Landsmannschaften der Banater Schwaben und der Siebenbürger Sachsen haben
nie territorielle Ansprüche erhoben, wie etwa die Landsmannschaft der
Schlesier, der West- und Ostpreußen usw. Sowohl den Banater Schwaben als auch
den Siebenbürger Sachsen ging es darum, das Leben ihrer in Rumänien
verbliebenen Landsleute nach Möglichkeit erträglicher zu machen bzw.
Ausreisewillige dabei zu unterstützen, sich kultureller, politischer wie
nationaler Diskriminierung zu entziehen. Unter den Deutschen Rumäniens hat es
ebenso Faschisten gegeben wie unter den Rumänen und Ungarn des Landes, wie in
Deutschland, in Italien und anderen der heutigen europäischen Demokratien. Eine
Reihe von Funktionären der Deutschen Volksgruppe hat sich nach dem Zweiten
Weltkrieg in die heutige Bundesrepublik Deutschland abgesetzt. Auch in den
Landsmannschaften der Banater Schwaben und der Siebenbürger Sachsen wurden
solche ehemalige Nationalsozialisten anfangs tätig. Trotzdem haben diese
Landsmannschaften zum sozialistischen Rumänien immer gute Beziehungen
angestrebt, um den Rumänien-Deutschen zu helfen. Auch sind Zeichen der Toleranz
schon früh gesetzt worden: Die Landsmannschaft der Banater Schwaben setzte es
durch, daß Dichter und Wissenschaftler aus Rumänien den Donauschwäbischen
Kulturpreis und .andere Anerkennungen in Deutschland erhielten (Franz Liebhard,
Johann Wolf, Hans Kehrer). was wichtiger ist: längst gibt es in keinem der
Führungsgremien der Landsmannschaften der Banater Schwaben und der Siebenbürger
Sachsen "Unverbesserliche". In der schon genannten Satzung der
Landsmannschaft der Banater Schwaben ist zu lesen, daß diese "die
Beziehungen ihrer Mitglieder zur alten und zur neuen Heimat fördert", daß
sie "zur Vertiefung der Beziehungen zwischen Rumänien und Deutschland
beiträgt". Im Herbst 1986 war es eine der ersten Amtshandlungen des neuen
Bundesvorsitzenden Jakob Laub, ein Gespräch mit dem rumänischen Botschafter in
Bonn anzustreben, bei welchem sowohl Möglichkeiten der humanitären
Erleichterungen für die Banater Schwaben in Rumänien als auch Wege für eine
kulturelle Zusammenarbeit der Landsmannschaft mit rumänischen
Kulturinstitutionen erörtert wurden. Im Dezember 1986 stand die Kulturtagung
der Landsmannschaft der Banater Schwaben in Sindelfingen im Zeichen der
Auseinandersetzung zwischen den 1945 ausgesiedelten Banater Schwaben und
denjenigen, die in den letzten beiden Jahrzehnten ausreisen durften. Seit die
Regierung Schmidt es sich 1977 in Bukarest bestätigen ließ, daß aus Rumänien
jährlich mindestens 11-12000 Deutsche, ausreisen dürfen, hat sich die Zahl
dieser Spätaussiedler merklich erhöht. Die 70-80000 Banater Schwaben, die
seither in die Bundesrepublik Deutschland kamen, spielen auch in den
Führungsgremien der Landsmannschaft der Banater Schwaben und im Verein selbst
eine wichtige Rolle. Diesen 70-80000
Banater Deutschen faschistoides Verhalten anzudichten, wäre Zynismus. Sie alle
sind Opfer der Auswirkungen, der Katastrophen, die das Dritte Reich veranlaßt
hat. Sie haben Deportationen, Kerkerstrafen, Verfolgungen, Zwangsevakuierungen
erduldet, haben die systematische Zerstörung von Familien und Gruppen hinnehmen müssen. Es ist richtig, wenn
man auf die Schuldigen und Mitschuldigen in den eigenen Reihen verweist. Es
ist aber Verhöhnung der Tatsachen und grenzt an Sadismus, wenn man die
Deutschen Rumäniens insgesamt zu Extremisten und Bösewichten stempelt. Immerhin
fanden in Rumänien sehr viele im Dritten Reich Verfolgte Zuflucht. Bis
1945 konnten z. B. die deutschen Exilautoren in Rumänien mehr publizieren als
in anderen Asylländern. Im Banat
war die Temeswarer "Neue Zeitung" von 1933-1940 (also auch während
der Zeit der Königsdiktatur) ein engagiert antifaschistisches Blatt. Im Banater
Bergland gab es bekanntlich erheblichen Widerstand gegen jegliche
NS-Gleichschaltung. Die katholische Kirche wurde zum Sammelplatz für alle, die
nicht mitmarschieren wollten. Man kann alle diese Fakten wissentlich
übersehen. Man kann die absurde Behauptung aufstellen, banater-schwäbische
Trachtenzüge seien Ausdrucksformen des Faschismus. Dann wäre die ganze
Welt, die Folklore pflegt, ein Reich der
Brutalität und Willkür, der Trachtenaufzug
auf dem Münchner Oktoberfest mit Trachtenträgern aus fünfzig Ländern eine
faschistische Veranstaltung. Man darf auch die Opfer als Täter darstellen.
Aber dann ist es nicht mehr statthaft, von objektiver Erkenntnis und adäquater
Wirklichkeitserfassung zu sprechen.
3. Behauptung:
Herta Müller und Richard Wagner sei vorgeworfen worden, daß sie im Auftrag
"der Bukarester ZK-Propaganda-Abteilung und anderer Departements
agieren". Das stand 1984 in der "Banater Post", die sich
"nicht schämte, von „Schädigung der Auslandsdeutschen im Mutterland“ zu
faseln".
Antwort:
Die zitierte Rezension stammte von Helmut
Schneider, der in Rumänien-Verfolgung
und Haft über sich ergehen lassen mußte und der- ähnlich wie andere Banater
- von denen in der "Zeit" zu lesen ist, daß sie "sich gegen
alles Neue ängstlich verschließen" - Unterstellungen nicht hinnehmen will.
Helmut
Schneider verschließt sich dem Neuen nicht. Auch andere, die sich im Banat zur
Erzählung "Schwäbisches Bad" von Herta Müller geäußert hatten, sind
keine notorisch Gestrigen. Die Vorwürfe, die gegen Herta Müller und Richard
Wagner erhoben werden, sind so "neu" nicht, wie Sie, Herr Michaelis,
vielleicht vermuten. In den späten Vierzigern ging man in Rumänien dazu über,
die zunächst offen bekundeten Ausrottungsgedanken mit Bezug auf die
Rumänien-Deutschen aus taktischen Gründen durch raffiniertere Methoden zu
ersetzen. Rumänien mußte – um nicht noch einmal durch einen Schiedsspruch das
stark ungarisch durchsetzte Nordsiebenbürgen einzubüßen – Nationalitätenpolitik
"a la russe" betreiben. Die nationalen ("mitwohnenden")
Minderheiten erhielten eigene Schulen, eigene Kulturinstitutionen, eine eigene
Presse, die von Bukarest aus zentral bemuttert wurden. Durch ideologische Indoktrination
und gezielte Diffamierungen sollten die nationalen Minderheiten einander selbst
zerfleischen und die von Bukarest angestrebte Assimilation durch das Staatsvolk
erleichtern. Die deutschen
Kulturideologen im Dienste Bukarests hatten zunächst gegen die angebliche
"deutsche Einheit", gegen das Zusammengehörigkeitsgefühl der
deutschen Minderheitengruppen in Rumänien aufzutreten. Zugleich war die vorgebliche Schuld der
Rumänien-Deutschen am Krieg (obwohl Hitler und Antonescu diktatorisch über die Schicksale
dieser Rumänien-Deutschen verfügten)
zu belegen. Die potentielle
Neigung der Rumänien-Deutschen zu reaktionärem Verhalten war auch durch deren
Bindung an Familienmitglieder im westlichen Ausland bloßzulegen. Noch 1982
erschien ein Roman, "Unsere lieben Anverwandten", der die
Kriegshetzer rumäniendeutscher Provenienz, die nach 1945 in West-Deutschland
lebten, anprangerte usw. Das waren die Voraussetzungen, die es in den sechziger
Jahren den Autoren der "Aktionsgruppe" schwer machten, ihre
kritischen Positionen als nicht konform mit der Staats-Propaganda zu
präsentieren. Denn - ein Dilemma der Schriftsteller in sämtlichen
Ostblockstaaten - alle
"Aktionsmitglieder" veröffentlichten ausschließlich in den staatlich
subventionierten und kontrollierten Periodika. Deren erste Aufgabe war
und ist es, Propaganda für ein Regime zu betreiben, das eigentlich
schon seit den fünfziger Jahren wegen seiner stalinistisch-repressiven
Maßnahmen unpopulär war. Dabei war die Spitze gegen die nationalen
Minderheiten im Land immer klar zu erkennen. Die Kritik an diversen Mißständen
im Staat hielt sich seitens der Autoren meist in den geduldeten Grenzen, Wie
hätte man da die Wortführer der sogenannten " Gruppe" nicht als
Exponenten des Zwangs-Regimes betrachten sollen? Und die Diskriminierungen und
Verfolgungen: wer war ihnen nicht ausgesetzt? Wurden die Nonkonformen der
fünfziger Jahre - die es nach Ihrer Meinung, Herr Michaelis, nicht gegeben hat
– weniger verfolgt? 1959 fand in Rumänien ein Prozeß gegen aufmüpfige
Schriftsteller der Rumänien-Deutschen statt. Die Haftstrafen überschreiten bei
weitem das Maß dessen, was heute über Terroristen in der freien Welt verhängt
wird. Aber als Hans Bergel, als Andreas Birkner, als Wolf von Aichelburg, zu
20-25 Jahren schweren Kerkers verurteilt, in die Bundesrepublik Deutschland
kamen, waren sie den Medien unbequem, weil sie das Bild des "liberalen
Rumänien", das in den bundesdeutschen Medien damals gepflegt wurde,
getrübt hätten. Auch heute schweigt man über sie und über die Banater
Intellektuellen (Dr. Weresch, N. Schmidt, usw.), die, wie viele andere
siebenbürgische und Banater Autoren der fünfziger Jahre, ebenfalls 1959 in
einem Monsterprozeß verurteilt wurden. Ist das nicht ungleich brutaler gewesen
als alle Belästigungen, denen sich die "Aktionsgruppe" je ausgesetzt
sah? Warum berichtete die französische, englische, italienische Presse über den
Schriftstellerprozeß 1959, nicht aber die bundesdeutsche? Ihre Informationslücken sind
beachtlich, Herr Michaelis. Wer in der Öffentlichkeit steht oder stand, muß,
auch die Folgen tragen, die sich aus seiner einmal bezogenen Position ergeben.
Für die Leser einer Zeitung oder einer Zeitschrift in Rumänien war jeder, der
sich der herrschenden Ideologie genähert hatte, verdächtig. Wenn er dann noch –
oft unberechtigte - Angriffe auf Nicht-Literaten, - die sich nicht wehren
können - startete, sind auch deren aggressive Reaktionen durchaus zu erwarten. Wenn Richard Wagner 1973 den Literaturpreis
des ZK des Verbandes der Kommunistischen Jugend nicht ausschlug, wenn er 1981
den Preis des Landesrates der kommunistischen Pionierorganisation ebenso
entgegennahm wie Herta Müller 1982 den Preis des ZK des Verbandes der
Kommunistischen Jugend, dann kann das von Außenstehenden als Zeichen einer
Zugehörigkeit ins "andere Lager" gesehen werden. Und was das andere "Lager" den
Rumänien-Deutschen angetan hat, kann leicht dokumentiert werden.
4.
Behauptung: Die
Kritik an Herta Müller und Richard Wagner sei - da sie von Nicht-Fachleuten
stamme - irrelevant.
Antwort:
Das
stimmt. Doch haben weder Herta Müller noch Richard Wagner je behauptet, daß sie
ihre literarische Fiktion nach immanent literarischen Gesetzen schufen, daß sie
nicht ein adäquates Abbild der Wirklichkeit im Banat geben wollen, sondern
ausschließlich eine subjektive Vision konzipieren. Solange die literarischen Werke der beiden Autoren den Anspruch
erheben, eine individuelle Deutung der Wirklichkeit und der Entwurf einer
Ich-Welt zu sein, kann und soll man ihr Werk wann immer vor dem Zugriff der
Nicht-Literaten verteidigen. Weil jedoch
sowohl Herta Müller als auch Richard Wagner für sich beanspruchen, die Banater
Wirklichkeit entdeckt zu haben und quasi einen Allein-Vertretungs-Anspruch
erheben, kann und muß um der Tatsachen willen vieles von dem, was in ihren
Schriften anzutreffen ist, auf seinen Wahrheitsgehalt hinterfragt werden. Es
gab in Rumänien durchaus viele empörte
Leserbriefe an Redaktionen als Reaktion auf die literarisch ausgezeichnete
Parabel der Herta Müller von der Fruchtlosigkeit des Beharrens im eigenen,
kleinen Dunstkreis - weil jedoch die Presse im Ostblockland
Rumänien in keiner Weise auf die Wünsche der Leser eingeht, konnte Herta Müller
weiterhin unkritisiert publizieren: die Leser mußten sich damit
abfinden. Und Autoren der "Aktionsgruppe" haben bis kurz vor ihrer Ausreise
publizieren können (Rolf Bossert
veröffentlichte im Oktober 1985 - er kam im Dezember nach Frankfurt - noch in
der "Neuen Literatur", unter dem Pseudonym B. Rolf, aber das war
leicht zu entschlüsseln). Und in der "Neuen
Banater Zeitung", die Nikolaus Berwanger leitete (er war ebenso wenig wie
Fraunhofer und Samson Mitglied der "Aktionsgruppe"), erschienen neben den Texten von Herta
Müller, Richard Wagner und Rolf Bossert auch Diffamierungen ausgereister
Banater Schwaben, "Enthüllungen" über die westdeutschen Analphabeten,
über den ausufernden Faschismus in Bonn usw. So wurde Literatur immer in
einen nicht-literarischen Rahmen gerückt. Ein Ausklammern der Meinung von
ästhetisch nicht Gebildeten, von "Nicht-Kennern" war und bleibt daher
schwierig. Auch in der "Banater Post" und im
"Donauschwaben" ergriffen Nicht-literaten das Wort. Und eines muß man
ihnen doch zugestehen: Sie können es schwer begreifen, weshalb auch in' Deutschland ein
Bild des Banates und seiner Deutschen popularisiert werden muß, das nur sehr
bedingt mit der gesellschaftlichen und historischen Wirklichkeit zu tun hat. Wenn
die Banater Schwaben nur Faschisten, Alkoholiker, seelisch und geistig
Pervertierte wären, dann wären sie im Laufe von fast 300 (nicht 200) Jahren
einige Male untergegangen. Dasselbe gilt für die Siebenbürger Sachsen. Und
so zu tun, als ob in diesen beiden Landschaften ein kultur- und geschichtsloses Häufchen im besten Fall Bedauern und Mitleid für sich
beanspruchen dürfe: das bedeutet die
totale Mißachtung von Tatsachen und
Leistungen. Man muß nicht einem prophetisch-provinziellen Pathos huldigen, um die "Glaubwürdigkeit" solcher
Darstellungen anzuzweifeln. Realität und
Fiktion zu unterscheiden liegt allerdings weder in der Absicht der beiden
Autoren noch der bundesdeutschen Kritik, F. C. Delius mag genaue Kenntnisse in
Sachen Literatur haben. Dessen ungeachtet stuft er in seiner Rezension der
"Niederungen" von Herta Müller - wie Helmut Schneider, wie alle die
Nicht-Literaten aus dem Banat – dieses Buch als Spiegelbild der Banater Welt
ein, die ja nun endlich sehen kann, wie mies sie ist! Sehr geehrter Herr Michaelis, Sie waren schockiert, als Sie
die Dracula-Vision in Temeswar erlebten, die Sie zum Titel "Transsylvanische Reise" greifen
ließ, obwohl das Banat weit weg von Transsylvanien liegt. Sie haben
wahrscheinlich auch vieles für bare Münze genommen, was man Ihnen erzählt hat.
Zum Beispiel, daß der Verwandte der Dame vom Hotel, der Sie zur gewünschten
Adresse brachte, ein Zivilist gewesen sei. Sie sind wohl davon überzeugt, daß
Rumänien erst seit 1945 eine "erste demokratische Regierung" bekam,
obwohl das Land seit 1881 eine konstitutionelle Monarchie war, die erst in den
Jahren 1938-1944 von einer Königs- bzw. einer Militärdiktatur geknebelt wurde. Und
Sie meinen auch, daß nur der Familien-Clan von Ceaușescu die Mißstände
hervorgerufen hat, die Sie als Augenzeuge miterlebt haben. Deshalb bejahen Sie
auch den Allein-Vertretungs-Anspruch der beiden Autoren, die angeblich
als einzige zu leiden hatten und denen schlimmer mitgespielt
wurde als anderen, was eine geradezu unerhörte Verdrehung der Tatsachen
ist. Und Sie sind auch der festen Überzeugung, daß die Banater in all den
Jahren nichts dazugelernt haben. Deshalb "schämt sich" die
"Banater Post" auch nicht, deshalb "haben die West-Banater
(!) kein Recht, sich ein Urteil anzumaßen, schon gar kein
literarisches". Weil Sie aber auch sagen: "Wo nichts stimmt,
stört die läppische Differenz von 96000 Seelen auch nicht mehr", kann ich
Ihnen antworten: Wo vieles in Ihrer Darstellung nicht stimmt, weil
sie sich auf eine einseitige Information stützt, spielt es auch keine
Rolle mehr, wenn eine kleine Minderheitengruppe - und das waren die
Banater Schwaben und die Siebenbürger Sachsen in Rumänien und das sind
sie, bis zur endgültigen Eingliederung, auch in Deutschland - nicht gehört
werden darf, bzw. wenn man sich in Vexier-Bildern über sie lustig macht. Ist
das Demokratie? Ist das Respekt vor Menschen? Ich wiederhole, was ich
anfangs gesagt habe: Herta Müller und Richard Wagner sind uns als
Landsleute willkommen, als Autoren nicht minder! Doch sollten sie nicht meinen,
die Kritik sei ausschließlich ihr Vorrecht, die Landsleute seien nur dazu da,
als Marionetten literarisch karikiert und als Menschen nie und nimmer ernst
genommen zu werden. Man sollte die Mühe nie scheuen, außer dem eigenen Ich auch die
Gemeinschaft zu sehen, aus der man ob es einem paßt oder nicht - stammt, und an
die man - unverschuldet – gebunden ist. Ich
weiß, daß weder Herta Müller noch Richard Wagner auf die "Banater
Post" oder auf die Landsmannschaft zukommen werden. Das hat nichts damit
zu tun, daß hier "Faschisten" oder bornierte
"Unverbesserliche" am Werk sind: "Die Zeit" zahlt eben gute
Honorare, die "Banater Post" hingegen ist auf ehrenamtliche Mitarbeit
angewiesen. Trotzdem wünschen' wir Herta Müller und Richard Wagner und auch der
Wochenschrift "Die Zeit", daß sie nicht nur auf vielen Seiten ein
Publikum überraschen sollen, sondern daß sie auch viel-seitig und damit
verständnisvoll Zusammenhänge erforschen mögen, bevor sie kategorische, apodiktische
und scheinbar unumstößliche Urteile fällen. Mit den besten Grüßen Dr. Horst
Fassel.
Sehr geehrter Herr Michaelis, Freiburg, 24.
März 1987, es ist zu begrüßen, daß Sie in der
Wochenschrift "Die Zeit" (20. März 1987) über die Banater
Schriftsteller Herta Müller und Richard Wagner schreiben, weil dadurch
gleichzeitig die allgemeine Not in Rumänien angesprochen wird. Ich kann Ihnen
im Namen des Bundesvorstands der Landsmannschaft der Banater Schwaben
und in meinem eigenen versichern, daß wir auch im Falle von Herta Müller und
Richard Wagner froh sind, daß Landsleute die Freiheit erlangen durften, die sie
anstrebten. Die Freude an der Ankunft der beiden wird bei meinen Banater
Landsleuten und bei mir lediglich dadurch getrübt, daß Herta Müller und Richard
Wagner von Anfang an ungerechtftertigte Angriffe auf die Banater Schwaben in
Deutschland und auf deren Landsmannschaft starteten. Weil beide
auf die Unterstützung der deutschen Medien rechnen können, werden Unwahrheiten
verbreitet, an denen auch Ihnen, Herr Michaelis, nicht
gelegen sein kann. Im Folgenden teile ich Ihnen die Richtigstellungen mit
und bitte Sie, sowohl Herta Müller
als auch Richard Wagner zu sagen, daß kein Mitglied der Landsmannschaft der Banater Schwaben etwas gegen sie
hat, wenn sich beide - ebenso wie wir alle
- für die Belange unserer armen, im totalitären Rumänien gequälten Banater
Landsleute einsetzen. Mit freundlichen Grüßen Horst Fassel.“
[18] Vgl. dazu aus der
Serie der Beiträge zur Thematik seit „Die Zeit der Chamäleons“, 2014 bis
„Vom Logos zum Mythos“, 2015.
„Ceaușescus „Staatsfeind(in)“ Herta Müller reist nach
Paris … und retour! Der kleine,
schüchterne, stammelnde Ceaușescu, von Gottes Gnaden Kommunisten- und
Staatschef aller Rumänen innerhalb der realsozialistischen Republik, hatte
eigentlich nur zwei „Staatsfeinde“ – die Dissidentin aus dem Kindergarten Herta
Müller und ihren Sancho Panza aus der Rumänischen Kommunistischen Partei,
Mitglied des Rumänischen Schriftstellerverbandes, Polit-Agitator und
Scharfmacher, weltbekannt geworden durch seine regimekritische Sentenz aus dem
Jahr 1978, verkündet von den Gerüsten des Sozialismus auf der eigenen Brust: „hier ist alles in ordnung!
Nachdem der intellektuell moderate Ceaușescu
von seinem ewig wachen Bluthund „Securitate“ eines schönen Tages erfahren
hatte, wie die von seinen Kommunisten prämierte, später als Horst Köhlers „Unbeugsame“ und Joachim Gaucks „Vielgegehrte“ bekannt gewordene
Dadaistin von Weltruf ihre in Agonie und Exodus existierenden deutschen
Landsleute literarisch desavouiert und so seine auf Harmonie bedachte,
großzügige Minderheitenpolitik torpediert, ja kaputt macht, kam ihm eine
zündende Idee:„ Schicken wird diese wild
gewordene Amazone doch nach Paris! Vielleicht geht sie dort zum Frisör, kauft
sich einen Hut, ein Kleid … Vielleicht gefällt es ihr dort …und sie bleibt weg,
wie der Esel Goma, dessen Reform-Geschwätz uns hier nicht weiter ärgern wird!
Sonst frisst sie uns hier noch alle Eier weg, gerade jetzt, wo die Eier so
knapp geworden sind und die Mamaliga rar ist! Dann müssen wir sie doch noch im
Fluss ersäufen!“
Beide „Staatsfeinde“ durften reisen und
sich in konkreter „Wahrnehmung“ ein realistisches Bild machen - – vom
Klassenfeind an sich, von der bis dahin verachteten Welt der Erben Hitlers und
von der glitzernden, freien Welt des Kapitalismus, in welcher das Geld regiert
und wo alles seinen Preis hat, auch die Prostitution des Geistes – und wo der
Teufel längst nicht so schwarz ist wie von den Roten als Menetekel der Dekadenz
an die Wand gemalt! Doch zum großen Verdruss Ceaușescus kamen seine beiden Staatsfeinde immer wieder zurück wie die
Krätze – wie der Bumerang an den eigenen Kopf und das fehlgelenkte Torpedo ins
Schlachtschiff des Kommunismus. Erst als die Zigaretten knapp wurden und die
Wodkaströme aus dem Parteikeller versiegten, kamen Wendung und „Kehre“, doch
triebdeterminiert, nicht als Sache des Bewusstseins – und das gleich um
hundertachtzig Grad!“
Carl Gibsons Fundamentalwerk zur Herta Müller-Kritik
in zwei Büchern auf über 1 400 Seiten:
Neuerscheinung, seit dem 14. Oktober 2016 im Buchhandel:
Carl Gibsons Fundamentalwerk zur Herta Müller-Kritik
in zwei Büchern auf über 1 400 Seiten:
Neuerscheinung, seit dem 14. Oktober 2016 im Buchhandel:
Carl Gibson
Herta Müller im Labyrinth der Lügen:
„Wir ersäufen dich im Fluss“ –
Mythen, Märchen, Münchhausiaden im „authentischen“ Lebensbericht der deutschen Nobelpreisträgerin für Literatur!
Die „Unbeugsame“ als „Politikum“,
ihre „Als ob“-Biographie aus der Retorte
und
DER FALL OSKAR PASTIOR:
Nobelpreis für ein Plagiat!?
Vom medialen „Phänomen“ zur unantastbaren Staatsschriftstellerin - Wie eine falsche „Ikone“ „gemacht“ wurde und über politische Protektion immer noch am Leben erhalten wird: Zur Rolle und Mitwirkung des „SPIEGEL“, der „ZEIT“, der unkritischen Forschung und der hohen Politik (SPD und KAS der CDU) bei der Konstruktion der Pseudo-Vita einer Hassgetriebenen aus der Ceauşescu-Diktatur zwecks Instrumentalisierung – auf Kosten der Ehre der Banater Schwaben und zu Lasten der historischen Wahrheit. Gegenargumente, Daten, Fakten.
Kritische Studien, Interpretationen und Essays zum „Leben“, „Werk“ und zur fragwürdigen „Wirkung“ der forcierten Nobelpreisträgerin für Literatur Herta Müller (2009) unter Berücksichtigung historisch relevanter-Dokumente (Securitate-Akten) zum Zeitgeschehen.
1. Auflage, Oktober 2016
Copyright© Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten. Umschlaggestaltung, Cover/Titelbild: Gesamtkonzeption Carl Gibson unter Verwendung einer Graphik von Michael Blümel. Bilder im Innenteil und Graphik Buchrückseite: Michael Blümel. Copyright © Michael Blümel.
Aus der Reihe:
Schriften zur Literatur, Philosophie, Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen, Dritter Jahrgang, Band 3, 2016.
Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.
Links: Bücher von Carl Gibson in wissenschaftlichen Bibliotheken national und international
DNB
KIT KVK
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen