Gesamt-Kapitel mit Fußnoten.
TEIL III: „Sie hat uns alle getäuscht“[1] – Das kommunistische Rumänien, „Diktator“ Ceaușescu und der Geheimdienst
„Securitate“ im Zerrbild der Nonsens-Literatur Herta Müllers.
A. „Zerrbild“
Rumänien[2] - Aufklärung und Aufarbeitung der
kommunistischen Vergangenheit in Rumänien
– von Deutschland aus … und weshalb diese nicht gelingen kann!
„Im Land der Eichen und der Linden
Wird niemals sich ein Brutus finden“!
Heinrich Heine.
Mamaliga nu
explodeaza!
Maisbrei explodier nicht!
Rumänische Redensart.
1.
„So ist Herta“, meint
Dinescu!
Weshalb
lassen sie sich das alles gefallen, die Banater Schwaben … und die Rumänen?
Das fragte ich Mircea Dinescu, den Dichter der
Revolution, im Herbst 2010 in Bukarest bei der rumänischen Gauck-Behörde CNSAS – und meinte all die Verrücktheiten, Unterstellungen, Verdrehungen, Lügen und
„Zerrbilder“ nicht nur dadaistischer
Couleur, die Herta Müller ihren eigenen deutschen Landsleuten und dem Volk der
Rumänen seit Jahrzehnten zumutet, ohne dass bisher ernsthaft widersprochen oder
gar gegen die massive Verunglimpfung einer Minderheit und eines Staatsvolkes
vorgegangen wäre.
„So
ist Herta“,
war Dinescus knappe Antwort dazu. Man hat sich inzwischen an die vielen Verrücktheiten, Lügen und Verzerrungen gewöhnt
- hier und dort!
Ehre[3]
ist etwas, was heute nicht mehr groß gefragt ist – weder in Rumänien, noch im
Deutschland der Opportunisten und Wendehälse Merkel und Gauck Anno Domini 2016 …
und schon lange davor!
2.
Der Preis der
Wahrheit
Ein
zehnjähriges Leben in extremer Armut bei vielfachem Verzicht im bewussten Amor
fati an der Grenze zur Würdelosigkeit – das
wird dem Einzelnen abverlangt, um etwas mehr Wahrheit ans Licht zu bringen!
Wer diesen steinigen
Gang durch Wüsteneien aller Art auf Dauer nicht durchzuhalten vermag, wer nicht
bereit ist, Gesundheit und persönliches Wohlergehen einzusetzen, vielfach
Verzicht zu üben, der sollte sich nicht auf den Weg machen.
In
einer Welt, in welcher die Lüge regiert, ist auf Dank und Anerkennung nicht zu
hoffen. Während die Wahrhaftigen seltener
werden, ja aussterben, ehrt und feiert die Lüge sich selbst.
3.
Hemmschuh
Nummer Eins der Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit
in Rumänien – von Deutschland aus ist die tabuisierte Herta Müller-Vita – fiktionale Mythisierung statt realistischer
Tatsachen-Beschreibung!
Fakt
ist: In Deutschland zählt nicht die auf authentischen Zeugnissen basierende,
realistische Darstellung historischer Entwicklungen und Phänomene, sondern ein
konstruiertes Etwas fiktionaler Art, dass man sich so zurecht gelegt hat – ein
angeblich politisch korrektes Bild, das von Mainstream-Medien unisono
transportiert wird und an das sich alle zu halten haben, quasi als regulative
Idee.
Geschichtsverfälschung
hin oder her – Jedermann soll das akzeptieren! Selbst von einem Bürgerrechtler, der aus dem kommunistischen Gefängnis
kommt, wird von staatlich bestellten
und sanktionierten Statthaltern der Historiographie verlangt, die Wahrheit zu
beugen.
Viele
haben sich gefügt – ich halte dagegen, nicht erst seit 2008 … und wurde für
diese Haltung desavouiert, torpediert, diskreditiert, an allen Fronten – über das Boykottieren meiner Publikationen
und vielen deutschen Universitäten – bekämpft, teils in vorauseielendem Gehorsam,
teils in serviler Fügung, um nicht etwa
mit den Positionen der Macht in Dissens zu geraten, anzuecken, aufzufallen.
Viele
Rumänen in Rumänien machen die Maskerade mit – aus vielen Gründen.
Deshalb
ist der Stand der Aufklärung und
Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Rumänien und in Deutschland
so, wie er ist. Eine Besserung ist nicht in Sicht!
4.
Die
„Symphonie der Freiheit“ –
Ein
Buch, das viele Kreise stört. Statt
es zu fördern, statt der darin dargestellten Ideen und historischen Fakten,
Abläufe, Entwicklungen zum allgemeinen Durchbruch zu verhelfen, wurde dieses Aufklärungswerk von allen
möglichen Kreisen an allen Ecken und Enden verhindert und bekämpft.
Allen
Widerständen zum Trotz: Ich bin froh, es geschrieben und publiziert zu haben,
auch wenn die ursprüngliche Konzeption nicht auf einen Schlag umgesetzt werden
konnte. Sollten die Zeiten sich einmal ändern, kann das Opus so veröffentlicht
werden, wie es angedacht war – als realistisches, authentisches Zeugnis der
Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Rumänien auf
tausend eng beschriebenen Seiten.
5. In der Mausefalle, in Ostberlin -Carl Gibsons
Stasi-Kartei besteht seit 1981.
Zu
dem Zeitpunkt, als ich als ehemaliger Oppositioneller, Bürgerrechtler und
Sprecher der ersten „freien Gewerkschaft“
Osteuropas „SLOMR“ in Genf antrat, um
über die CMT bei der UNO-Organisation für Arbeit ILO eine Beschwerde gegen das
Regime des Despoten Nicolae Ceaușescu auf den Weg zu bringen, fand
es die Staatssicherheit der DDR angebracht, über meine Person, seit 1979 Bürger
der Bundesrepublik Deutschland, eine Kartei-Karte anzulegen. Der antikommunistische Aktivist und
Publizist, der die Welterlösungsideologie des Kommunismus prinzipiell in Wort
und Tat bekämpfte, hatte das Interesse des DDR-Geheimdienstes[4]
geweckt.
Antikommunistische
Opposition und aktive Exil-Politik bedeuteten
seinerzeit, mitten
im Kalten Krieg, als der Kommunismus sowjetischen Typs noch in ganz Osteuropa
für tausend Jahre gefestigt schien, konkrete Lebensgefahr – sowohl im
„freien Westen“, wo Dissidenten praktisch schutzlos ihren Gegnern ausgeliefert
waren, aber vor allem im Machtbereich der Staatskommunisten selbst.
Als
ich im Jahr 1984 durch ein Versehen von
der Transitstrecke nach Westberlin abkam, in Schönefeld ausfuhr und dann viele
Kilometer durch die Hauptstadt der DDR irrte, um dann, mit etwas Glück,
praktisch unkontrolliert aus dem Paradies der Arbeiter und Bauern wieder
auszufahren, hätte das durchaus ins Auge gehen können. Schließlich offenbarte
die - bereits seit Jahren existierende - Kartei-Karte dem kontrollierenden
Grenzoffizier, welcher Klassenfeind sich gerade illegal auf dem Staatsgebiet
der DDR aufhielt.
Was
wäre auf mich zugekommen, wenn ich seinerzeit tatsächlich in den Fängen der Stasi gelandet wäre? Eine Auslieferung in den
„befreundeten“ sozialistischen „Bruderstaat“ Rumänien, dessen zunehmend autoritärer agierende Regierung ich gerade auf
internationaler Ebene aufklärend bekämpfte (UNO-Klage der CMT), wäre mir sicher
gewesen, denn die ebenfalls „befreundeten“ sozialistischen Geheimdienste
Staatssicherheit der DDR und „Securitate“ kooperierten[5]
tatsächlich.
6. Akademische Mühlen mahlen langsam Oder: Carl Gibsons
Aufklärungswerk „Symphonie der Freiheit“
hat die Universität zu Temeschburg im rumänischen Banat erreicht – acht Jahre nach der Edition!
In der Tat - gute
acht Jahre nach der Edition!
Während
historisch Interessierte aus den USA und Großbritannien das – in Deutschland
von kommunistischen Kreisen vielfach bekämpfte - Testimonium authenticum eines
Dissidenten während Ceaușescu-Diktatur gleich anschafften, etwa die
Elite-Universität Yale, und auch rezipierten (Uni Exeter[6]),
ließen die Rumänen sich lange Jahre Zeit, obwohl
in dem Werk ein wichtiger Teil ihrer - recht kümmerlichen oppositionellen,
antikommunistischen - Vergangenheit dokumentiert und realistisch beschrieben
wird, namentlich der Widerstand
innerhalb der freien Gewerkschaft „SLOMR“.
Kräfte,
die die
volle Wahrheit über das Ceaușescu-Regime und seine repressive „Securitate“
nicht hören wollten, hatten vermutlich keine Lust, sich die eigene Geschichte
von außen her schreiben zu lassen oder in dem Werk mit dem „moralischen
Versagen einer ganzen Nation“ konfrontiert zu werden.
Verdrängung, nicht anders als in Deutschland,
im Land Kants und Goethes, dort, wo man heute die Wahrheit des Logos verdrängt, um die Lügen des Mythos zu kultivieren,
ja zu zelebrieren, indem Kommunisten, ehemalige Scharfmacher und Speichellecker der
Diktatur, öffentlich geehrt werden!
Der
bibliografischen Datenbank WorldCat[7] sei
es gedankt, dass mir die frohe Botschaft jetzt doch noch zu Teil wurde, nachdem
– die hier in Deutschland zur Aufklärung der kommunistischen Verbrechen eingesetzten
„Wissenschaftler“ in ihren staatlich subventionierten Instituten fast alles
getan hatten, um das Wirken meines Werkes zu verhindern.
Wo
das Joachim-Gauck-Paradigma[8] gilt,
wo der Bock zum Gärtner wird, wo ehemalige Mitglieder der kommunistischen
Parteien den Kommunismus „aufarbeiten“ und ehemalige Geheimdienst-Mitarbeiter
die Verbrechen ihrer früheren Dienste, wird man wohl keine spektakulären Erkenntnisse zu Tage
fördern, dafür aber viel Geglättetes,
Verfälschtes, Zurechtgebogenes, viel, was die historische Wahrheit weiterhin
verschleiert!
Hoffentlich
dauert es nicht noch weitere acht Jahre, bevor die Inhalte(SLOMR)[9] in
dem – inzwischen von einem
deutschstämmigen und deutsch sprechenden Präsidenten gesteuerten – Rumänien
adäquat rezipiert werden.
Wie
es der Zufall will, hat ein junger Akademiker aus Jassy (Iasi), der vor einem Jahr in der Sache SLOMR auf
mich zukam, inzwischen begonnen die Materie aufzuarbeiten, die ca. 30 Bände zu
SLOMR bei der rumänischen Gauck-Behörde CNSAS in Bukarest auszuwerten, ebenso
die zahlreichen Quellen, die ich ihm zur Verfügung stellte.[10]
Was
in der „Symphonie der Freiheit“ bzw.
im zweiten Band des Werkes „Allein in der Revolte“ steht, kann
der junge Mann jedoch nicht lesen und auswerten, weil er des Deutschen nicht
kundig ist! Besteht da ein
deutsch-rumänisches Kommunikationsproblem chronischer Art?
Die Deutschen sind
weg – der Exodus vollendet?
Und jetzt?
Kurz
nachdem ich im Jahr 1979 in Deutschland eingereist war, gab ich dem US-Sender Radio Freies Europa zwei ausführliche, - mehrfach ausgestrahlte - Interviews[11].
Im Gegensatz zu Herta
Müller und ihrem Mann fürs Grobe aus der KP (Richard Wagner), die, mit ihrem
Lügen-Apparat erst 1987 kamen, sagte ich
seinerzeit aus, was ich erlebt hatte, während Herta Müller und Wagner
damals im verlogenen SPIEGEL-Interview, unterstützt von den Linken der
Redaktion, den Deutschen und der Welt nur Lügenmärchen[12]
auftischten.
Den Deutschen entging
damals alles, was ich in rumänischer Sprache formuliert hatte – und heute, entgeht den gutwilligen, zur Aufarbeitung der kommunistischen
Vergangenheit bereiten Rumänen das, was ich in deutscher Sprache geschrieben
habe.
Nur Herta Müllers
Lügen wurden vernommen – und, wohl
bedingt durch ihr schlechtes Deutsch, als Wahrheiten interpretiert!
An
diesem Missverständnis laboriert die Welt heute noch, während die Wahrheit auf
der Strecke blieb. Kommunistische
Seilschaften machten es möglich!
7. Die Wissenden und die Ahnungslosen
„Die
Wissenden“, das ist der deutsche Buchtitel des rumänischen
Schriftstellers Cartarescu[13],
der, aus einfachen Verhältnissen kommend, den steinigen und dornenreichen Weg
zu den Sternen in schwerer Zeit zu beschreiten hatte und davon in seinem Werk
kündete.
„Die
Ahnungslosen“ hingegen, das sind die farblosen Gestalten aus den
Elfenbeintürmen der Alma Mater, die, über die so genannte Herta
Müller-Forschung hinaus, die Dinge der Welt mit dem Fernglas beobachten: Realitätsfremde Täuschungen und Zerrbilder
erscheinen von ihrem Hochsitz aus als Fakten, auch wenn der Teufel drei Hörner hat
und rot ist, statt schwarz!
Dokumentation[14] zum Thema: „Zerrbild“ Rumänien - Aufklärung und Aufarbeitung der
kommunistischen Vergangenheit in Rumänien – von Deutschland aus … und weshalb
diese nicht gelingen kann!
Rumänien als Sujet – Rumänen-Bilder im „Hohlspiegel“ -
Beiträge zu einer Revision der Herta Müller-Stilisierung.
1. Herta Müller verhöhnt auch die Opfer von Auschwitz,
indem
sie – gedankenlos und maßlos unverantwortlich – in ihrem dummen Satz „Ohne
Haftbefehl gehe ich nicht mit“ alle Opfer totalitärer Systeme weltweit „verarscht“.
Trotz
dieser groben Entgleisung der unwürdigen Art garniert mit Lügen und Plagiaten
aller Art – und das alles in einem ZEIT-Artikel, der eine authentische
Lebensbeschreibung und ein Zeugnis erfahrenen Terrors sein will, gab man dieser
Person einen ethisch definierten „Nobelpreis“!
Der
Wille zur Macht in der Politik über
die Kunst macht es möglich – auf Kosten
der Moral!
2. Rumänien-Zerrbilder
Herta
Müller sei eine Chronistin des Alltags
während der kommunistischen Diktatur in Rumänien, schrieb einer sachkompetent
in einem Online-Nachschlagewerk.
Das
Gegenteil ist der Fall: Herta Müller
liefert nur Zerrbilder ab, ganz egal ob belletristisch oder in sonstigen
Statements.
Selbst ein
Reich-Ranicki, der
kaum etwas von der späteren deutschen Nobelpreisträgerin gelesen hatte, hatte große Mühe, in ihrer Literatur etwas
Authentisches über den Alltag im Kommunismus vorzufinden.
Gesteigert
wurde die eklatante Fehleinschätzung nur noch in einer Cicero-Inszenierung der Sonderklasse, in welcher die rücksichtslosen
Marketing-Leute Michael Naumann und Michael Krüger ihre Auserkorene
sogar als Chronistin europäischer Geschichte bezeichnen, wohl gemerkt
eine Autorin, deren gesamtes Schreiben
zutiefst ahistorisch ist und
deren Geschichtsbild mit der Zeit des Großvaters einsetzt.
3. Der Schriftsteller in Rumänien war fast immer ein
feiger Schriftsteller
Meine
Aussage aus der „Symphonie der Freiheit“
wurde seinerzeit (2008) deshalb so drastisch formuliert, um auf diese Weise das
alles lähmende und zersetzende Duckmäusertum der kuschenden und systemloyalen
Intellektuellen während der Ceaușescu-Diktatur auf den Punkt zu
bringen, um im gleichen Atemzug ein Massenphänomen diktatorischer Gehirnwäsche
einzufangen, das den Führerkult eines Stalin, Mao, Kim und eben auch eines
Nicolae Ceaușescu ermöglichte und mittrug.
Doch
ist das Kuschen und Ducken in Deutschland wesentlich anders?
Ist
der saturierte
Dichter im Land des Deutschen Michel, der systemkonform seine Verse zimmert,
ohne anecken zu wollen, wesentlich mutiger als sein rumänischer Kollege
während der Diktatur?
4. Sind die Rumänen feige?
Bestimmt
sind sie nicht feiger als die Deutschen, die Hitler, seine Diktatur und
unvergleichliche Verbrechen ermöglichten. Trotzdem
muss man daran erinnern, dass die
Rumänen es auch Jahrzehnte nach dem Fall des Kommunismus in Osteuropa noch
nicht geschafft haben, die Verbrechen des Kommunismus seit 1945 aufzuarbeiten.
Ermunterung,
es
nicht zu tun, erfuhren sie etwa von dem weitsichtigen Chef der Konrad-Adenauer-Stiftung,
Ministerpräsident a. D. Bernhard Vogel, der, ganz dem Geist Adenauers
verpflichtet, wusste, dass es auch ohne Vergangenheitsaufarbeitung
eine Zukunft geben kann. Das
rote Fell wird einfach umgefärbt, schwarzbraun, wenn es sein muss, also so,
dass das verräterische Rot nie wieder durchschimmert und auf alte Geschichten
verweist.
In Deutschland wurden
konsequenterweise Kommunisten der Ceaușescu-Diktatur eingesetzt, etwa beim
IKGS, um die kommunistische Vergangenheit in Rumänien aufzuarbeiten.
Man kam dieser
Aufgabe nach, als Bock im Krautgarten, indem einem aufrichtigen Dissidenten
während der Ceaușescu-Diktatur auch auf deutschem Boden nahe gelegt wurde, die
Wahrheit zu beugen, die Linken zu schonen und Herta Müller aus dem Schussfeld
der Kritik zu nehmen.
5. Maisbrei explodiert nicht – Zum Fatalismus der Rumänen
Die Rumänen nehmen die Zerrbilder Herta Müllers über ihr
Volk und Land teilnahmslos hin, in einem sonderbaren Amor fati, etwa so,
wie die Landmannschaft der Banater Schwaben die jahrelangen Angriffe Herta
Müllers auf das Schwabentum hinnimmt, demütig, ohne jede Gegenwehr. Duldsamkeit und Kriechertum sind manchmal
historisch bedingt.
Das gebeugte Haupt bleibt vom Schwert verschont,
meint der Rumäne, nach mehrhundertjährigem Ausharren unter dem Osmanischen
Joch.
Einiges hat wohl auf die Banater Schwaben abgefärbt? Oder
weshalb ist ihnen ihre Ehre egal?
6. Die Grenzen des Eisernen Vorhangs – Hommage an Comte de Lautréamont?
Herta
Müller beschreibt die Grenzstreifen des roten Machtbereichs so, wie sie sich
diese Todeslandschaften in ihren Alpträumen vorstellt, mit Bluthunden, die
Körper ausweiden, mit Gerippen, die aus der Scholle hervorstechend in der Sonne
verbleichen, mit treibenden Leichen im Fluss, mit infernalischer Grausamkeit, nicht viel anders als Comte de
Lautréamont mehr als hundert Jahre vor ihr.
Damit glaubt sie auch
noch, über die Diktatur geschrieben zu haben.
Wer
in einigen Jahrzehnten etwas über das tagtägliche Leben in einer Diktatur
wissen will, wird eine realistische Beschreibung der Zeitphänomene zu Rate
ziehen und auswerten, nicht aber die Fiktionen und Zerrbilder einer bereits der
Vergessenheit anheimgefallenen Phantastin aus dem rumänischen Banat.
[1] In „Die Zeit der
Chamäleons“, 2014, ist ein Beitrag enthalten, in welchem ein Phänomen auf den
Punkt gebracht wird und des Pudels Kern lüftet – bezogen auf Herta Müller als
Täuschende: „Sie
hat alle getäuscht“!
Merkwürdig!? In meinem kritischen Schrifttum zum Werk
Herta Müllers stieß ich auf die Formulierung: „Sie hat alle getäuscht“!
Dann folgt der Zusatz: „Fast alle!“ Die Aussage hatte ich
vor längerer Zeit formuliert, um das mir
unerklärliche Phänomen der dauerhaften Förderung einer – in meinen Augen – Unwürdigen auf den Punkt zu bringen,
ohne aber mit Sicherheit sagen zu können,
wer wen täuscht oder wer wen
instrumentalisiert – der oder die Puppenpieler ihre Marionette oder die
Marionette den oder die Strippenzieher. Was lese ich nun in Herta Müllers „Herztier“ (1994) zum
Freitod einer Kommilitonin, die posthum aus der Kommunistischen Partei geworfen
wird? „Jemand hinter dem Rednerpult sagte: Sie hat uns alle getäuscht, sie verdient es nicht, Studentin
unseres Landes und Mitglied unserer Partei zu sein!“ Zufälle gibt es! Manchmal ist die hautnah erlebte Täuschung
ansteckend!“
[2] Was ich zur
Thematik Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in
Rumänien von Deutschland aus zu
sagen hatte, genauer zum oben benannten Komplex „kommunistisches Rumänien -
Ceaușescu - „Securitate“, erstreckt
sich über viele Jahre und umfasst bisher 6 Bücher. Die hier publizierten Kurzbeiträge stellen
nur „Auszüge“ dar. Sie bilden einen Auftakt zu der - noch zu führenden -
differenzierten Debatte, die das Gesamtwerk berücksichtigen muss. Realität und
Fiktion müssen unterschieden werden – da ist noch viel Raum für akademische
Forschungsarbeiten über literaturwissenschaftliche Aspekte hinaus.
[3] In seinen
zahlreichen Beiträgen zur antikommunistischen Opposition während der Ceaușescu-Diktatur,
zur Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit, zum aufrechten Gang und zur Ehre
überhaupt hat der ehemalige wissenschaftliche Koordinator des früheren Präsidenten
Basescu, Vladimir Tismaneanu, federführend verantwortlich für den „Raport final“, oft meinen
Namen mit eingereiht in die Liste derer, die seinerzeit „Nein“ sagten, agierten
und ins Gefängnis gingen. Vgl. u. a. den Beitrag: Onoarea la romani, …zugleich
für immer Abstand nehmend von Pseudo-Dissidenten
wie Herta Müller und Richard Wagner, die bis zu meiner Aufklärung im Jahr
2006 - auch ihn - getäuscht hatten.
[4] Von
der Existenz der Kartei-Karte erfuhr ich erst 35 Jahre später, im Jahr 2015,
aus einer wissenschaftlichen Quelle der BstU (Gauck-Behörde) in Berlin.
[5] Die von mir in dem
Testimonium authenticum „Symphonie der
Freiheit“ (2008) vertretene These einer Zusammenarbeit, zeitweise von der Forschung bestritten, ist inzwischen ein
Faktum.
[6] Details dazu in
„Plagiat als Methode“.
[7] http://www.worldcat.org/title/symphonie-der-freiheit-widerstand-gegen-die-Ceaușescu-diktatur-chronik-und-testimonium-einer-tragischen-menschenrechtsbewegung-in-literarischen-skizzen-essays-bekenntnissen-und-reflexionen/oclc/935613938&referer=brief_results
Das
wichtige Schlagwort „SLOMR“ fehlt in dem Verzeichnis. Bzw.: http://www.worldcat.org/title/symphonie-der-freiheit-widerstand-gegen-die-Ceaușescu-diktatur-chronik-und-testimonium-einer-tragischen-menschenrechtsbewegung-in-literarischen-skizzen-essays-bekenntnissen-und-reflexionen/oclc/448641090
[8]
Vgl. dazu: Das Joachim-Gauck-Paradigma Oder: Wenn der Bock zum Gärtner wird.
[9]Thema des Werkes
ist die realistisch beschriebene Geschichte der ersten freien Gewerkschaft
SLOMR. Die Rumänen waren bisher noch nicht in der Lage, dieses seltene
Stück Oppositionsgeschichte historisch
zu erforschen. Vgl. dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Sindicatul_Liber_al_Oamenilor_Muncii_din_Rom%C3%A2nia
[10] Die Essenzen eines
einstündigen, mit mir geführten Interviews, das
in Frühling 2016 stattfand, werden in die Dissertation des jungen Rumänen,
der in Budapest promoviert, einfließen.
[11] Die Securitate,
der „Horch und Guck“-Verein der
Rumänen Ceaușescus, hörte aufmerksam mit und schrieb auch mit. Die Texte der Abschrift der RFE-Interviews - aus
meiner Securitate-Opfer-Akte, Band
2, angelegt, nachdem ich Rumänien im Oktober 1979 verlassen hatte, wurden provisorisch aus dem Rumänischen übersetzt
und werden im Anhang des Parallel-Werkes innerhalb der „Dokumentation“
veröffentlicht.
[12] Eine
differenzierte Veröffentlichung dazu wird in absehbarer Zeit folgen, in
Buch-Form!
[14] Alles, was in diesem Werk als „Dokumentation“
veröffentlicht, ist als „Fußnote“ zu betrachten. Es sind Auszüge aus
früheren Werken, die eine Ausdifferenzierung der These darstellen,
die in der Regel in der Überschrift formuliert wird. Alles, direkt als
Fußnote oder Anmerkung zu zitieren, würde zum einem Fußnoten-Buch führen, in welchem diese den Haupttext überlagern und
auch die Lesbarkeit beinträchtigen. Trotzdem: Die Inhalte müssen bekannt gemacht werden, da man nicht alles immer
wieder neu sagen kann, ohne ganze Bibliotheken voll zu schreiben.
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