Mittwoch, 7. September 2022

Ein Nobelpreis der Schande - Carl Gibsons Banat-Werk „Allein in der Revolte“, 2013, der zweite Band der „Symphonie der Freiheit“, 2008, steht in der Französischen Nationalbibliothek in Paris, ist aber in Deutschland kaum greifbar - und mit ihm die Würdigung des Lebenswerks von Michail Gorbatschow aus der Sicht eines antikommunistischen Dissidenten! Warum ist das so?



 

Ein Nobelpreis der Schande - Carl Gibsons Banat-Werk „Allein in der Revolte“, 2013, der zweite Band der „Symphonie der Freiheit“, 2008, steht in der Französischen Nationalbibliothek in Paris, ist aber in Deutschland kaum greifbar - und mit ihm die Würdigung des Lebenswerks von Michail Gorbatschow aus der Sicht eines antikommunistischen Dissidenten! Warum ist das so?

Vielleicht, weil die Staatschriftstellerin mit zugeschanztem, eingekauftem Nobelpreis daraus abgeschrieben hat?

Anders als die Schweizer aus dem Aargau und aus Genf oder die Region Freiburg, die in dem Gesamtwerk als Orte des späteren Geschehens stark vertreten sind, hat man es in Paris, das mit mehreren Kapiteln vertreten ist, bibliothekarisch wie wissenschaftlich versäumt, die „Symphonie der Freiheit“ anzuschaffen.

Also steht nur mein Werk über „eine Jugend im Banat“ und über den „Securitate“-Staat des Diktators Ceausescu dort, in Paris – halb vereinsamt – neben den „Koryphäen der Einsamkeit“

https://data.bnf.fr/en/12737118/carl_gibson/

und meinem – weltweit verbreiteten – Hauptwerk über den großen österreichischen Lyriker Nikolaus Lenau, ein – als Dissertation konzipiertes - Werk aus dem Jahr 1989, das – wie der französische Germanist, Künstler und Universitätsprofessor und durch mehre Buchpublikationen ausgewiesen Lenau- Forscher Jean-Pierre Hammer in „Études Germaniques[1]“ bereits im Jahr 1993 schrieb, „würdig ist, ins Französische übersetzt zu werden“.

Bis zum heutigen Tag konnte ich es nicht herausfinden, weshalb Verleger Röll, der diesen Titel – ohne eigene Meriten - nur meiner Großzügigkeit verdankt, quasi aus einer vermeintlichen philosophischen Solidarität heraus begründet, mir seinerzeit in den Rücken fiel, sich mit dem IKGS aus München, die einen kleinen Druckkostenzuschuss zur „Symphonie“ beigesteuert hatten, arrangierte, und so das Spiel der Gegenseite rund um Herta Müller mitmachte!

Vielleicht, um auf diese Weise das Buch ganz zu verhindern, also auch die Spuren des Plagiats verwischend, die dem Image der frisch gekürten Nobelpreisträgerin sehr geschadet hätten?

Es gelang der Literaturmafia – mit Geld und Einfluss vielleicht – den Herta Müller-Kritiker Carl Gibson mundtot zu machen, indem das – für die Rezeption seines Gesamtwerkes eminent wichtige Band „Allein in der Revolte“ immerhin 5 lange Jahre der Welt entzogen wurde, ohne wirken zu können.

So arbeitet die Literaturmafia![2]

Und dahinter die Politik, die mit der Literaturmafia eng verstrickt und verbandelt ist – wie in diesem Fall, wo der Herta Müller-Förderer Michael Naumann in Personalunion mit dem Kulturstaatsminister im Kabinett des Gerhard Schröder agierte.

Diese Leute machten Herta Müller möglich und einen Nobelpreis für Deutschland an eine Plagiatorin, der in mancher Hinsicht ein Preis der Schande ist.

Alt und krank, nach dem Krebs und – inzwischen allein auf der Welt – kann ich mich nur noch bedingt gegen solche Entwicklungen der zynisch-amoralischen Art zu Wehr setzen; aber ich lebe noch und schreibe, bis zum Umfallen, bis zum letzten Gang, bewegt und angetrieben aus prinzipiellen Gründen, gegen diese und ähnliches Unrecht an.

Vielleicht findet der späte Rufer aus der Wüste, dem es wenigstens gelungen ist, ein Zeugnis in ein paar Büchern zu hinterlegen, doch noch ein paar Ohren, die hören und intellektuell redliche, die auch innerlich wahrhaftig sind, die nachdenken, nachforschen und einige üble Dinge ändern. Gorbatschow „hat es gewagt“ – und andere edle Ritter und Freiheitskämpfer selbst in Kutte auch – denn sie standen da, und sie konnten nichts anders.

 



[1]


Études germaniques : revue trimestrielle de la Société des Études Germaniques

 

 

[2] Mehr dazu in meinem halben Dutzend Büchern zur Thematik und im Internet auf meinen Blogs.

 

 

 


 

 Carl Gibson würdigt Gorbatschowim Buch



Michail Gorbatschow, auch einmal obszön, vulgär und ordinär,

so, als hätte er – neben Puschkin, Lermontow und Jessenin – auch in Herta Müllers Pisse- und Kacke-Literatur[1] gelesen, dort, wo onaniert und gefurzt wird, wo Spermiengeruch und der Duft fauler Birnen das Ambiente bestimmen in einer Sprache, die noch schlimmer daherkommt als grottenschlechtes Deutsch nach Luther und Goethe.

Dreck inspiriert – und das Niedere der Niederungen auch! Dort, wo keine Kultur, kein Wissen, keine Bildung und auch keine ethisch-moralische oder ästhetische Sensibilität, dort, regiert die Aura von Dreck und Gestank, in der „Literatur“, aber auch im Volk.

Völker gibt es, in welchen das Obszöne tief verwurzelt ist, zum Alltag gehört, fast in jeden Satz mit ausgesprochen wird, weil man sich daran gewöhnt hat, dass es so ist. Die Rumänen, in deren Ausdrucksweise ordinäre, vulgäre, obszöne Redewendungen so nebenbei mit einfließen, wenn sie sich – auch ohne explizit zu schimpfen – normal artikulieren, gehören hier dazu, im Knast ebenso wie in der breiten Gesellschaft, aber auch die Russen, die es derb lieben und drastisch, wobei die Sexualsprache[2] der niederen Massen den Duktus vorgibt.

Dieser Tradition des Unmittelbaren verpflichtet, lässt auch Gorbatschow, der Mensch und Geist, der schon viel erlebt und viel erdulden musste, einige Takte einfließen in sein angehendes Interview der besonderen Art, auch um darzulegen, dass er aus dem Volk kommt, dass wie das Volk spricht und das er sein Volk versteht, weil er ihm – lange nach Luther und Lenin – auf das Maul schaut.

Der „sermo humilis“ wirkt oft effizienter, ist plausibler und, da direkt, viel zugänglicher als der „genus grande“ der gebildeten Hochsprache, die, etwa einer Herta Müller gänzlich fehlt, vollkommen abgeht, während der aus dem Volk aufgestiegene Apparatschik der KPDSU Gorbatschow Kultur hat und Bildung!

Wenn Michail Gorbatschow also, am Ende seines Lebens es auch einmal „obszön“ sagen will, dann eben, weil er es so will – und weil er – im Tacheles – gehört werden will, unverblümt, der der Euphemismen, die unredlich sind, verlogen wie die Sprache der Wissenschaftler und der Religionen.

Ein Mensch kurz vor seinem Tod hat nichts mehr zu verstecken; auch braucht das Gaukelspiel der Täuschung nicht mehr; er ist am Ende mit seinen Träumen, muss sich und anderen nichts mehr vormachen, am Nimbus arbeiten oder an der „gloria post mortem“, an dem Nachruhm, den Gorbatschow  sich erarbeitet hat, weil er in einem inhumanen Systems der Unterdrückung, der Lüge und der Täuschung ein Mensch war, der versuchte, die Dunkelheit zu überwinden, um eine große Nation, die in der Tat zu Europa gehört, zum Licht zu führen.

Man hat ihn nicht verstanden, nicht anders, als man seinerzeit Voltaire, Rousseau, Humboldt oder Nietzsche missverstand. Also provoziert er ein letztes Mal, obszön[3], um das Hinhören abzurufen, die Aufmerksamkeit des – längst dekadenten Wohlstandsbürgers, der, fern des Handelns, es auch im Denken bequem haben will.

Gorbatschow rüttelt wach – ein letztes Mal vielleicht vor der Angang, doch – als vielfach Desillusionierte – ohne Erwartung, nur so, zynisch, weil er es gerade so will, in einem letzten Akt der Freiheit eines wirklich frei gewordenen, in die höheren Sphären gelangten Menschen, der sich nicht demonstrativ bekreuzigt wie Massenmörder Putin, der aber seinen Wert kennt und die echten Werte hinter den Parolen der Atheisten und der Pseudo-Religiösen aller Weltreligionen, die in Worten lügen, um damit die Wahrheit zu verdecken.



[1] Wehe, wehe, schrie der Anwalt des Magazins die ZEIT aus Hamburg in seinem Drohschreiben an mich, darauf hinweisend, die Banater Schwaben hätten Herta Müllers eine Pisse- und Kacke-Literatur unterstellt.

Der mit der Sache nicht vertraute Anwalt, der sich dann auch nicht mehr gemeldet hat, musste dazulernen und erkennen, dass es diese – mit dem Nobelpreis goutierte - Pisse- und Kacke-Literatur aus der Feder der Hasspredigerin und wüsten Plagiatorin aus dem Banat wirklich gibt, und dass diese zu kommunistischen Zeiten in der Diktatur gegen die exponierte deutsche Minderheit – aus reiner Bosheit heraus – gezielt produziert wurde, um den deutschen Landsleuten zu schaden, aber um gleichzeitig dem Diktator Ceausescu zu dienen.

 

(Das war 1982, als ich als Dissident und SLOMR-Sprecher im Westen – unter Lebensgefahr als „Kronzeuge der von den Kommunisten begangenen Menschenrechtsverletzungen – die UNO-Klage gegen das Ceausescus Regime (über die ILO und CMT) auf den Weg brachte.

Wer weiß in Deutschland davon? Der letzte große Zeitzeuge, Erwin Ludwig, verstarb kürzlich bei der Pflichtausübung in der Schweiz, ohne je zu den Entwicklungen im Jahr 1979 ausgesagt zu haben, denn keiner kam, um nach der Wahrheit zu fragen.

Dafür aber ehrte man die hier 1987 eingetroffene Hasspredigerin und wüsten Plagiatorin Herta Müller mit dem Bundesverdienstkreuz für einen Nobelpreis, den man für sie eingekauft hatte – und danach auch noch ihren zweiten Ehe-Mann aus der KP, jenen „Mann fürs Grobe“ und Dreckwerfer Richard Wagner aus Lowrin, der mir – auch im Namen Herta Müllers mit einer Klage vor Gericht drohte - mit dem gleichen Kreuz aus Blech, nur in niederer Ausfertigung.

Die Klage ist ausgeblieben!

Weshalb wohl? Un der Anwalt der ZEIT schweigt immer noch, während ich auf der Seite der ZEIT, wo ich öffentlich diffamiert wurde, immer noch „gesperrt“, fern jeder Rehabilitation.

 

[2] Da ich unter Rumänen gelebt habe und auch manchen Russen kenne, könnte ich hier Zitate bringen, treffende Ausdrücke, die allerdings die noch reine Seele empfindsamer Menschen belasten könnten. Also verzichte ich hier – im Gegensatz zur „schmutzigen Literatur einer Herta Müller, die einem Minister gefiel und den korrupten Juroren in Stockholm – auf Kostproben der obszönen Art, die im akademischen Bereich – fern der Gesellschaft – auf einer Meta-Ebene „euphemistisch“ diskutiert werden.

[3] Das Obszöne als Mittel der „Decouvrierung“, wie Nietzsche es ausdrücken würde, als ein Mittel zum rechten Endzweck? Beschmutze ich da nicht den guten Ruf des freiwillig abgetretenen, der Macht ledig gewordenen Führers der glorreichen Sowjetunion, fragte ich mich, des großen Menschen, der Lichtzeichen der Hoffnung in tristen Tagen zu setzen wusste – für Russen, aber auch für Deutsche und den Rest der Welt? Nein, bestimmt nicht! Der Aufklärer hat die Form gewählt, höchst bewusst, um mäeutisch Archaisches ans Licht zu bringen und in Umlauf – und das gilt es zu respektieren! Obszönes kann auch edel wirken, wenn es der Wahrheit dient! Vielleicht liebt das Volk, dem man nichts vormacht, gerade deshalb die derbe, doch treffsicher Sentenz, die die Substanz des Auszusagenden unmittelbar auf den Punkt bringt.

 

  

 

 Vgl. auch die folgenden Beiträge zur Thematik:

 

Heute wird Michail Gorbatschow seine letzte Fahrt antreten – die Welt verneigt sich vor seinem Lebenswerk, nur Putin, der Intimfeind, wird nicht dabei sein. Ein Nachruf von Carl Gibson

Gorbatschow wird an der Seite seiner innig geliebten Frau Raissa ruhen, einer Ukrainerin, das steht schon lange fest. Doch es wird kein Staatsbegräbnis geben in Moskau, nur eine bescheidene Feier, de, entsprechend, wie der seinerzeit wohl zweitmächtigste Mann der Welt auf dem Gipfel der macht gelebt hat.

Fast die ganze Welt verneigt sich vor Gorbatschow, ausgenommen die Chinesen, die das Los des untergegangen Völkergefängnisses Sowjetunion fürchten, die Meriten eines großen Menschen anerkennend.

Weil dies so ist und um den Anschein zu wahren, tauchte der rote Diktator zwar am sarg des verstorben auf, brachte rote Rosen, auch im gedenken an das Blut im Angriffskrieg gegen die Ukraine – doch war auch das nur Show wie alles, was der Spieler, Schauspieler und politische Hasardeur seit der Krim-Annexion aufführt, das eigene Volk der Russen einlullend, Teile der Weltöffentlichkeit plump täuschend.

Putin wird den letzten Gang Michail Gorbatschows nicht begleiten, denn der letzte Führer der Sowjetunion war ein Feind, ein Intimfeind, einer, der die Ideale und Aspirationen des kleinen Mannes aus dem KGB, der durch den Rüpel Jelzin groß wurde, enttäuscht und der Stalins Terrorstaat abgeschafft hatte.

Wozu eine letzte Ehrbezeugung, wenn man im Leben nichts zu bereden hatte?

Michail Gorbatschow verweist darauf in dem – von mir hier thematisierten und mit Nachdruck empfohlenen, da nicht alltäglichen - Interview[1]: drei Gespräche waren angesetzt, fanden aber nie statt: Putin erschien nicht, ließ die Termine verstreichen!

Was hätten sie sich zu sagen gehabt – der Mensch im Gespräch mit dem Diktator?

 

 

 

 

 

 

Also geht Michail Gorbatschow seinen letzten Gang allein, schreitet hinüber, in bessere Welten – und er wird für alle Ewigkeiten neben Raissa ruhen, als ein Mensch, dem nichts Menschliches fremd war.

Die Aufrechten dieser Welt aber werden ihn und seine Taten nicht vergessen!



[1] https://www.arte.tv/de/videos/092996-000-A/gorbatschow-paradies/

 

In der Hoffnung, dass noch mehr interessierte Zuschauer sich diese ungewöhnliche Sendung mit Interviews in privatem Umfeld und in der Gorbatschow-Stiftung ansehen und die nichtalltäglichen Einblicke und Hintergründe zu schätzen wissen, notierte ich diese – mir essenziell erscheinenden – Gedanken noch unter dem Eindruck der Sendung vom 31. August 2022, denn in dieser schnelllebigen Welt wird auch viel schnell vergessen und verdrängt, auch die würdigenden Erinnerung an das Lebenswerk von Gorbatschow, dem viele Menschen, Völker und Nationen eine lebenswerte Zukunft im Würde und Selbstbestimmung verdanken, denn Gorbatschow hat diese Welt, die jetzt von Putin weit zurückgeworfen wird, in der Tat ein gutes Stück besser gemacht!

 

 

 

     Wer ist der wahre „Totengräber der Sowjetunion“ – Gorbatschow oder Jelzin?

Der Rüpel, der – nach Gorbatschow - einen halben Eimer Wodka austrinken konnte?

Für Gorbatschow ist das klar, was auch für mich – als fernem politischen Beobachter – schon lange feststand: dieses „Verdienst“ kommt Jelzin zu, denn Gorbatschow hätte die alte Struktur erhalten, und er hätte auch diesen dionysischen Bauern, der nur ein über Säufer war, verhindern können, wenn er denn von der Macht Gebrauch gemacht hätte, die er bis zuletzt hatte.

Doch Gorbatschow scheute die Gewalt – so, wie er die Balten in die Freiheit entließ, ohne Feuerbefehl auf die Menschen, so schied er von der Macht im Kreml und übergab die Geschicke der Sowjetunion einem Machtmenschen, in der das verwirrte, verblendete Volk der Russen – aber die westliche Welt – für kurze Zeit den eigentlichen Retter sah, um sich friedlich zurückzuziehen wie ein Demokrat in der funktionierenden Demokratie, der zu scheiden weiß[1], wenn die Amtszeit um ist.

Die Absage an den Einsatz von Gewalt, ein – von mir früher schon betonter - Wesenszug von Gorbatschow, von anderen auch als Schwäche ausgelegt, verhinderte ein Blutvergießen in den Straßen Moskaus wie einst in Berlin, Prag, Budapest und später in Peking und schuf eine Perspektive für ein Leben in Frieden für alle, während die Abkehr von diesem Prinzip zu Putin führte und zu Putins Krieg.

Machtmensch Jelzin, den einige im Westen leichtfertig einen „Radikalreformer“ nennen, auch im Suff nur die eigenen Interessen im Sinn, hat – als undankbarer Erbe – die ihm zugefallene Sowjetunion so aufgeteilt wie das Fell eines erlegten Bären. Die Brocken wurden an Unwürdige vergeben, während der restliche Rumpf Russland zurück an den KGB fiel, an einen, kleinen schmächtigen Mann mit viel Bosheit und politischen Kalkül, nur um die eigene Familie - und das dieser zugeschanzte Raubgut - zu schützen.

Der Westen, allen voran die nicht immer moralischen USA, nahmen das hin, in der Hoffnung, dass das geschwächte Russland als alter Hauptfeind mit Atomwaffen ewig schwach bleiben wird, und dass auch Putin - wie Jelzin – zu einer Marionette[2] westlicher Interessen wird, zu einem Spielball in der größeren Partie, in der noch anstehenden Auseinandersetzung mit dem aufsteigenden, noch bedrohlicheren China.

Bekanntlich ging diese Rechnung nicht auf. Putin, der kleine Hässliche, der, die eigene Minderwertigkeit über Macht kompensierend aus dem Ressentiment heraus agiert und vernichtet, machte – im Versuch die alte Sowjetunion im Kern zu restaurieren – wie Stalin einst seinen Strich und Stich.

Ergo haben wir Krieg – und Lösungen sind nicht in Sicht.



[1] Trump, der potenzielle Diktator und Demokratienverächter, wusste das nicht.

 

[2] Eine Dokumentation über Jelzin auf „arte“, die diese – für die USA nicht schmeichelhafte - Rolle und die gezielte Instrumentalisierung Jelzins betont, ist schnell aus dem Programm verschwunden. Fakt ist: die der USA ausgelieferte Russische Föderation – das war Wasser auf die Mühlen des Restaurators Putin, der sich damit in als echter „Retter des Vaterlandes“ stilisieren und profilieren konnte, was man ihm nicht nur in weiten teilen Russlands, sondern auch in dem Bereich der ehemaligen DDR abgenommen und promulgiert hat.

 

 

 

Vgl. auch:

 

 

      Gorbatschow über die Freiheit - längst über den Dingen,

abklärt, fast schon entschwebt!?

Zu Silvester 2020/2021 genießt er im kleinen Kreis ein bescheidenes Mahl zum Jahreswechsel, erhebt dabei sein Gläschen Wodka auf das Kommende, während im - im Hintergrund laufenden - Fernseher Putin spricht, der starke Mann Russlands seit Jahrzehnten, und bald darauf die russische Hymne erklingt, die von Putin wieder eingeführte Stalin-Hymne, … gespickt mit Parolen wie eh und je!

„freies Russland“ – tönte es dort.

Gorbatschow hört mit einem Ohr zu und wiederholt etwas resignativ, fast wie in Trance: „freies Russland“, um dann leicht zynisch, still nachzufragen:

„Wer brachte euch die Freiheit?“

Das breite Volk der Russen hat von der geschenkten Freiheit keinen Gebrauch gemacht!

Es hat die Botschaft des Michail Gorbatschow, die mit den Schlagworten „Glasnost“ und „Perestroika“ begann, nicht verstanden, also auch nicht umsetzen können!

Während Gorbatschow, der den Weltlauf verändert hat, im Westen als Held gehandelt, in Deutschland aber als Wegbereiter der Wiedervereinigung höchst verehrt und gefeiert wird, gilt er im Russland von heute weitgehend als „Verräter“, ist unbeliebt[1], wird gar verachtet, was für die gesamte Reformbewegung gilt und darauf hinweist, dass auch Andersdenken, Dissidenten und Aufklärer wie Nawalny oder Muratow das Gros des Volkes der Russen, das gerade Putins Krieg unkritisch mitträgt, nicht erreichen werden.

 



[1] Mit einer Popularität von 0, 8 Prozent! Ähnliche s schaffte im Westen nur noch der französische Präsident Hollande, der in der Wählergunst angeblich in den 5 Prozent-Bereich abrutschte.

 

 Vgl. auch:

 

    Gorbatschow poetisch und mit Gesang

Viele Gedichte hat er schon vergessen, einiges aber ist ihm noch präsent, haftet und Gedächtnis, Prägendes, oft Wiederholtes, Essenzielles, Verse von Puschkin, von Lermontov, von Jessenin[1], aber auch das Liedgut der Mutter, die nur wenige Lieder kannte, doch tiefe Lieder, aus denen die Seele des Volkes spricht, melodische, verinnerlichte Verszeilen, die – nicht anders als bei Puschkin - auf die starke Verwurzelung Gorbatschow im Volk verweisen, aus dem er kommt, und aus dessen Provinz er aufstieg bis in den Kreml, in die höchste Zentrale der Macht.

Gorbatschows Mutter war eine Ukrainerin – und das Kind hörte die Lieder in Ukrainisch, um dann, geprägt von der Diktion dieser Poesie aus dem Volk die Ukrainerin Raissa zu lieben, zu heiraten und ewig zu ehren in fortgesetzter Liebe.

Gorbatschow sang beim Rasieren – traurig in Moll mit tiefer sonorer Stimme über Kosaken, die ein Mädchen heimführen, hochpoetisch über den Frühling, der zum Bach zurückkommt und über die nie wiederkehrende Jugend, fatalistisch, eingefügt in das Schicksal und in ein Leben, dass ein großes war.

Unbekannte Seiten?

Nur selten hat ein Politiker umfassende Bilder, gar Kultur, tieferen, differenzierten Literaturgeschmack. Francois Mitterand, der seinerzeit während seines Deutschland-Besuches Ernst Jünger zwischen Alb und Bodensee unbedingt die Reverenz erweisen wollte, gehört dazu, auch Helmut Schmidt, der Weltreisende, der in DDR-Zeiten Ernst Barlachs Kunst nicht vergaß, dann aber wird es schon dünn in der Szene der gebildeten Kunstfreunde in der Politik – longa pausa!

Was Gorbatschow so nebenbei zitiert, ob Poesie, ob volkstümlicher Liedgesang, ist tief verinnerlicht, nicht aufgesetzt und höchst erstaunlich für eine Apparatschik und sturen „Bolschewik“, wie Reagan es ausdrückte, der sich von Lenin und Stalin herleitet, der aber aus Stalins Verbrechen am russischen Volk[2] seine Lehren gezogen und sich gegen Machterhalt über Gewaltausübung entschieden hatte.



[1] Er gab sich, jung im Alter von 30, den Freitod.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Sergei_Alexandrowitsch_Jessenin

[2] Stalin unterzeichnete 40 000 Todesurteile.

  

 

 

     Über alles aber stellt Gorbatschow die Liebe

In Raissa[1], einer Ukrainerin, hatte er sie gefunden – und nie mehr losgelassen. Die geliebte Frau ist um ihn, am Tag und in der Nacht, selbst auf dem Friedhof im Grab. Gorbatschow hat die Stellen an ihrer Seite längst „gebucht“ – und wie es scheint, freut er sich schon auf die Zeit, wieder als Seelenwesen miteinander zusammen zu sein, er, der von Lenin und Stalin herkommende Kommunist und Atheist, der nun vom Schöpfer spricht und sich bekreuzigt.

Nicht Machtfülle, Ruhm und Ehre sind die Quintessenzen der Existenz, sondern die Liebe, jene große irdisch-geistige Liebe, die Paulus – als Liebe zu Gott und als Liebe überhaupt – sogar über Glauben und Hoffnung gestellt hat.

 

 Vgl. auch:

 

  Gorbatschow tragisch

Er wollte seinem Volk die Freiheit bringen; doch das Volk Russen war nicht fähig, die Botschaft zu begreifen. Wer immer schon in Knechtschaft gelebt hat, gewöhnt sich auch an die Sklaverei und will – aus guter Gewohnheit - die Knute nicht mehr loswerden. Also liebt man die Unfreiheit und Gängelung durch und neue Despoten, weil Umdenken und Wechsel lästig sind, den Russen und anderen archaisch lebenden Völkern auch.

 

 Vgl. auch:

 

    Gorbatschow privat – Gedanken zu einer besonderen Filmdokumentation[1] auf „arte“, ausgestrahlt anlässlich des Ablebens des Visionärs und russischen Humanisten und Staatenlenkers Michail Gorbatschow

Er schlürft und schmatzt, schwer gezeichnet von der Krankheit im hohen Alter – und er bewegts ich so, mit Keksen und Tee, auf die Wahrheit zu, besser gesagt auf Wahrheiten, die er sybillinisch fassen, ausdrücken muss, um sich nicht selbst auszuliefern, auch jetzt noch in später Stunde vor ein despotisches Gericht gezerrt und an den Galgen mit einem selbstgedrehten Strick. Der Visionär von gestern, der, sich des eigenen Wertes bewusst, die Zeiten des Umbruchs höchst fatalistisch überlebt hat, ist immer noch weitsichtig und klug.



[1] https://www.arte.tv/de/videos/092996-000-A/gorbatschow-paradies/

 

In der Hoffnung, dass noch mehr interessierte Zuschauer sich diese ungewöhnliche Sendung mit Interviews in privatem Umfeld und in der Gorbatschow-Stiftung ansehen und die nichtalltäglichen Einblicke und Hintergründe zu schätzen wissen, notierte ich diese – mir essenziell erscheinenden – Gedanken noch unter dem Eindruck der Sendung vom 31. August 2022, denn in dieser schnelllebigen Welt wird auch viel schnell vergessen und verdrängt, auch die würdigenden Erinnerung an das Lebenswerk von Gorbatschow, dem viele Menschen, Völker und Nationen eine lebenswerte Zukunft im Würde und Selbstbestimmung verdanken, denn Gorbatschow hat diese Welt, die jetzt von Putin weit zurückgeworfen wird, in der Tat ein gutes Stück besser gemacht!



 


Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,

Naturfotograf, im März 2022



Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

(Das Wikipedia-Porträt Carl Gibsons in englischer Sprache)


https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.



Copyright: Carl Gibson 2022.

 

 

Vgl. auch:

 

Gorbatschow ist tot, die rote Diktatur ist zurück! 

Mit Gorbatschow starben auch die Freiheit in Russland und das Hoffen auf ein Leben in Anstand und Würde für alle Russen!

 


 

Obwohl selbst ein Opfer des Kommunismus, habe ich den großen Staatsmann und Hoffnungsträger für Deutschland und die Welt, der ein Mensch war – im eigentlichen Sinn des Wortes seit dem „homo sum“ der Antike - und auch auf dem Gipfel der Macht ein „Mensch“ blieb, gerade deshalb gewürdigt[1], nicht erst jetzt, im Nachruf, sondern seinerzeit, als er noch lebte und - die Welt mitgestaltend - aktiv war, auch hier, in Deutschland, in Ludwigsburg[1], vor meiner Haustür.

Andere hingegen, etwa die 7 Millionen Überlebenden der DDR-Diktatur, die ihre Laufbahn in der SED, in der Staatssicherheit, in der Gewerkschaft oder in anderen gleichgeschalteten Parteien und Organisationen des zweiten deutsche Staates dem Sowjetkommunismus verdankten, werden den „Totengräber der glorreichen Sowjetunion“, die ein Völkergefängnis und Versklavungssystem war, auch heute noch verfluchen;

denn mit Gorbatschow kam das Ende der glücklichen Mitläufer und Nutznießer in der roten Diktatur.

Leute wie Krenz, werden Gorbatschow keine Träne nachweinen.

Während die Völker der GUS-Staaten frohlocken, froh, ihre staatliche Souveränität endlich gefunden zu haben und die Menschen in jenen jungen Staaten ihre individuelle Freiheit, auch in der Ukraine, wird die „Alte Garde“ getreuer Kommunisten – aus der DDR – nun Putin zujubeln,

dem „Retter des Vaterlandes“ , ihm huldigen und auf die Wiedererstehung, auf die der Renaissance Sowjetunion hoffen - durch Putins Kriege[2] … auferstehend aus Ruinen … aus der Asche der Kriege wie der mythische Phönix … und die deutsche SED- und Stasi-Diktatur DDR.


[1] In Büchern und im Internet. Leider wurde mein Testimonium in Deutschland eher bekämpft und verhindert, statt die dort niedergelegte „historische Wahrheit“ zu fördern - dafür ehrte Gauck Kommunisten, gestalten wie die Plagiatorin Herta Müller und ihren Gatten, den langjährigen KP-Mann Richard Wagner, einen Handlanger der Ceausescu-Diktatur, der seinerzeit explizit „kein Dissident“ sein wollte.

Ergo klage ich an – und werde nie aufhören, die Heuchelei in Deutschland anzuprangern!

 

[2] Meine Auseinandersetzungen mit der „russischen Diktatur“ schon vor dem Krieg und während des Krieges des kriegerischen Diktators Putin betragen – in zahlreichen Beiträgen – inzwischen mehr als 500 Seiten und ergeben längst ein Buch.



[1] Vgl. dazu den Beitrag, gedruckt in „Allein in der Revolte“, 2013, beziehungsweise ebendort, im Nachwort zur „Symphonie der Freiheit, 2008.

 

Vgl. auch die hier publizierten Beiträge, die ich als würdigende Reaktion auf die jüngst ausgestrahlte „arte“ -Dokumentation an lässlich des Ablebens von Michail Gorbatschow schrieb.

 

https://www.arte.tv/de/videos/092996-000-A/gorbatschow-paradies/

 

In der Hoffnung, dass noch mehr interessierte Zuschauer sich diese ungewöhnliche Sendung mit Interviews in privatem Umfeld und in der Gorbatschow-Stiftung ansehen und die nichtalltäglichen Einblicke und Hintergründe zu schätzen wissen, notierte ich diese – mir essenziell erscheinenden – Gedanken noch unter dem Eindruck der Sendung vom 31. August 2022, denn in dieser schnelllebigen Welt wird auch viel schnell vergessen und verdrängt, auch die würdigenden Erinnerung an das Lebenswerk von Gorbatschow, dem viele Menschen, Völker und Nationen eine lebenswerte Zukunft im Würde und Selbstbestimmung verdanken, denn Gorbatschow hat diese Welt, die jetzt von Putin weit zurückgeworfen wird, in der Tat ein gutes Stück besser gemacht!

 

 

 

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