Freitag, 5. Mai 2023

Die Royals – eine persönliche Reminiszenz

 

     Die Royals – eine persönliche Reminiszenz

Eigentlich interessierte mich das englische Herrscherhaus nie wirklich; und doch sah ich immer wieder hin, blickte nach London, schon von frühester Jugend an, als kleiner Junge im Banat, der noch nicht richtig lesen konnte und der noch mehr über Fotos staunte als über das Geschriebene in dem Schwarz-Weiß-Buch über die königliche Familie „Windsor“ aus dem Schloss und dem Buckingham Palace, das um 1966/68 aus Deutschland in die „sozialistische“ Welt des seinerzeit noch liberalen Ceausescu geflattert war, an der Zensur vorbei, um mich zu beschäftigen, den Deutschen mit den englischen Namen[1] auf der Suche nach der eigenen Identität.

Noch ohne eine echte Vorstellung von der Welt oder der grünen Insel, wo angeblich meine Vorfahren herstammten, sah ich mir immer wieder die Fotos an, Prinzessin Anne mit Pferden, Hunde sah ich auch, die Königin, den später dekadent gewordenen Lieblingssohn der Queen, aus dem ein verkommener Sittenstrolch wurde; am meisten aber interessierte mit Charles mit den großen Ohren, weil man mich auf den Namen Karl getauft hatte und dieser Name in Englisch genauso gut klang und auszusprechen war wie in Französisch, was mich mit vielen Königluchen verband, mit Karl dem Großen und eben auch mit Prinz Charles.

„Wann wird Charles König“, fragte ich mich später immer wieder, mich wundernd, weshalb die Queen nie abdanken, nie Platz machen wollte für ihren Sohn, nachdem sie schon so lange regiert hatte.

Elisabeth II. blieb, auch als es skandalös wurde und die Zeit gekommen schien, abzutreten, zurückzutreten ins Glied, um anderen die Pflichten zu überlassen – und Charles musste warten bis zum Ausruf „Die Königin ist tot“ – „Es lebe König Charles III.[2]!“

Jetzt ist er König, ein alter Mann auf dem Thron, etwas verbittert vielleicht, in trister Zeit, in einem Staat, dessen Volk sich mehrheitlich von Europa losgesagt hat, dessen Nationen eigene Wege gehen wollen, auch ohne Monarchen, den es wirtschaftlich niederzieht, in einem Reich, das bröckelt.

Noch jubeln die Fans; noch würdigt man die Königin und mit ihr das Herrscherhaus. Doch es wird stiller werden, wenn die Euphorie verfliegt und nackte Realitäten die Zukunft der Insel bestimmen.



[1] Immerhin hörte ich auch auf einen königlichen Vornamen wie der künftige König der Briten, auf einen Namen, der an Karl den großen erinnerte und der auch in französischer Sprache klangvoll ausgesprochen werden konnte, was mich stolz machte in einer kleinen Welt, in der ich mit eben diesem Vornamen ganz allein dastand, was mich durchaus nicht störte und ganz gut zu dem – exotisch anmutenden – Nachnamen zu passen schien.

[2] Während die Deutschen noch brav und überkorrekt die vollen Namen der Königin und des Königs aussprechen, was bei der Akzentuierung der Ordenszahlen fast schon lächerlich klingt, gingen die pragmatischen Amerikaner bei CNN inzwischen zur schlichten Titulierung über und reden nur noch von „King Charles“. Schließlich weiß man inzwischen, wer gemeint ist!

  

 

 

 Entwurf:

 

„Back to the roots"!? Willkommen, König Charles III., in Deutschland!

Die Deutschen haben ihre Royals abgeschafft, die Briten haben ihre deutschen Royals behalten, was sich bewährt hat. Dort, wo in Deutschland – über das rein Nostalgische hinaus – eine Autoritätslücke klafft und dazu führt, dass irgendein Hanswurst Präsident wird, nur weil es gerade keinen besseren Mann gibt oder eine für das höchste Amt geeignete Frau, leitstete die Queen - mit ihrer gesamten miteingebundenen Familie - Großbritannien gute Dienste, ein fast ganzes Jahrhundert hindurch, das eigene Wohl dem Wohl des Vaterlandes unterordnend.

Ergo schielte der Deutsche immer schon etwas neidisch nach England, auf die Insel, sich fragend was aus Deutschland geworden wäre, wenn es seine Könige und Prinzen nicht in die Wüste geschickt, nach Holland, in die Verbannung, oder aufs Schafott, wie oft bei den Franzosen.

Während Deutschland heute von einem Mann repräsentiert wird, der – neben Schröder und für diesen – schlechte deutsche Innen – und Sozialpolitik gemacht hat und als schwacher, farbloser Außenminister grottenschlechte Russlandpolitik, damals, als Russland längst eine Diktatur war, kann Thronfolger Charles – nach unendlich langer Wartezeit – das Erbe der Mutter nun antreten!

König Charles III. kann eintreten in eine Tradition, in eine alte, teils verzopfte Tradition vielleicht, die – über die Queen – vom gesamten Herrscherhaus – mit deutschen Wurzeln – gepflegt und aufrechterhalten wurde, zum Wohle Großbritanniens, das, ohne die Queen und die Werte-Welt der Queen, viel schneller abgestürzt wäre, nach der Loslösung Australiens, Kanadas, Indiens und anderer Nationen des Commonwealth vom Empire.

Die Königin und jetzt der König – Bewahrer nicht nur des Glaubens, der auf der Insel seit Jahrhunderten eigene Christenwege geht, sondern vor allem der „englischen“, weniger der „britischen“ Identität, denn letztere ist, obwohl auch historisch gewachsen, aufgesetzt, diktiert und somit unnatürlich, was ein Auseinanderdriften der Völker zur Folge haben wird, nicht nur durch die EU, sondern aus eigener Willensbekundung heraus und aus eigener Kraft.

„Quo vadis, Britannia“, frage ich mich als stiller Beobachter des Landes meiner Ahnen aus der Ferne betrachtet - und das quasi unter dem Motto „Decline and Fall of the British Empire“ - seit 1980.

Das Abrücken Großbritannien von Europa war ein politischer Fehler, der von der Queen nicht verhindert werden konnte. Ungeachtet eines speziellen Verhältnisses zu den USA, steht Großbritannien allein da, ist auf sich selbst gestellt, wenn es auf die nationale Selbstbestimmung ankommt und auf das Überleben in einer turbulenten, gefährlich gewordenen Globalisierungswelt.

Großbritannien gehört zu Europa, kommt aus Europa, hat eine europäische Geschichte – und, bei aller Selbstbehauptung, ist die faktische wie politische Nähe zu Europa existenzbestimmend.

Verbunden mit den europäischen Nationen und Staaten, geht es den Völkern Großbritanniens besser als entfernt von Europa, speziell den einfachen Menschen, die im Alltag von der Europanähe profitieren und denen es ohne Europa an vielen Dingen fehlt und fehlen wird.

Die EU-Mitgliedschaft muss nicht sein, aber die Bindung an den alten Kontinent sehr wohl, was – dem Deutschland verbundenen - Charles III. sehr bewusst ist.

Deshalb ist er hier! Und es ist gut, dass er hier ist, reist und redet.

Etwas von den Irrwegen seiner – teils entrückt-verrückten, teils inkompetenten – Premiers, die nach populistisch-demagogischen wie opportunistischen Partei-Zielen regierten und falsche Weichen stellten, weg von Europa. kann der – immer schon politisch ausgerichtete – König heute korrigieren: über die Tat, über das Handeln, über Reise-Diplomatie und im Dialog, den er englisch führen kann oder auch deutsch, für deutsche Ohren bestimmt, aber auch für die aufmerksamen Zuhörer auf der grünen Insel[1], für die der moderne Monarch der humanen Art mit globalem Weitblick immer noch ein Vorbild ist – auf seine Art, moralisch und pflichtbewusst wie die Mutter, vor allem aber ein Mann der Tat!

„Back to the roots!?

Willkommen, König Charles III., in Deutschland!

 



[1] Die manchmal auch – in großer Zahl – die meine Kolumnen und politischen Kommentare auf diesem Blog verfolgen, weniger in den Büchern.

  

 


Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,

Naturfotograf, im März 2022



Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

(Das Wikipedia-Porträt Carl Gibsons in englischer Sprache)


https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.



Copyright: Carl Gibson 2022.

 


 

 

„Back to the roots“ – ohne Herkunft keine Zukunft! 

Deutsch-englische Identitätssuche zwischen Wahrhaftigkeit und Ressentiments, eine schizophrene Angelegenheit?

Wer bin ich? Wer bin ich wirklich? Weiß ich, woher ich stamme?

Das ist ein Themenkomplex, den ich in meinen „Erinnerungen[1]“ an mehreren Stellen abgehandelt habe – und zugleich ein Thema, das meine Existenz mit dem Sein und leben der Royals irgendwo verbindet. Einen „englischen“ Namen tragend, lebte ich in der deutschen Minderheit des Banats, in Rumänien, zwanzig Jahre und fristete danach mein Dasein in Deutschland unter Deutschen, wobei sich die Frage der Herkunft immer wieder stellte – für andere und für mich.

Die Royals haben das gleiche Problem, nur umgekehrt. Bin ich ein Engländer? Und sind die Königlichen aus Buckingham-Palace Deutsche? Die Tradition englischer Könige deutscher Provenienz ist lang, reicht weit zurück, in die Tage der Hannoveraner, dann in das Fürstenhaus Coburg-Gotha. Entsprechend lang ist auch die weniger positive Tradition antideutscher Ressentiments, die, bedingt durch die beiden Weltkriege, immer wieder aufflammen, die Atmosphäre vergiften und für böses Blut sorgen; und dies ungeachtet der Versöhnungsbemühungen zwischen Deutschen und Briten, die die Queen selbst in all den Jahren unternommen hat, Gräben zuschüttend und brücken bauend in eine bessere Zukunft, die, nach dem Brexit, so gemeinsam nicht sein wird.

Werte werden uns vielleicht doch noch verbinden und eine Herkunft, die gemeinsame Wurzeln hat über Generationen zusammenwachsend in einer menschlichen Familie, die die – an sich spaltende - Kategorie „Nation“ überwindet und im Humanen auflöst.



[1] Näheres in „Symphonie der Freiheit, 2008, bzw. in „Allein in der Revolte“, 2013.

 

 

„Victoria“ und „Hurra“ - Antideutsche Ressentiments und antirussische Kampagnen auffällig unauffällig

Wer als guter Deutscher, also als aufgeklärter Humanist, als Verstandes- und Vernunftmensch und somit als Patriot und zugleich auch als Europäer seine Zeit kritisch beobachtet, in der Mitte stehend, betroffen und doch nicht Partei ergreifend, wird beides feststellen: die Machwerke der einen wie der anderen Seite, der Deutschen-Hasser, die es – bei aller Freundschaft – nicht nur in Russland oder im fernen Amerika gibt, sondern auch im nahen Frankreich und auf der englischen Insel, und der Russen- oder Kommunisten-Hasser in Deutschland, die als ewige Kalte Krieger nicht davon ablassen können, den ideologischen Erbfeind über Wissenschaft, vor allem aber über überlegene „Kultur“ zu bekämpfen, speziell in den Medien Buch und Film.

Einiges erfolgt aufgesetzt, plakativ, primitiv und dumm, etwa in dem sechsteiligen Fernsehfilm über die englische Königin „Victoria“[1], wo man permanent mit antideutschen Seitenhieben[2] der nicht ganz feinen englischen Art konfrontiert wird; anderes erschließt sich erst dem Kundigen, der historische Details[3] kennt oder der genauer hinschaut, wenn bestimmte Kräfte – geleitet von obskuren Interessen und Zielsetzungen – gegen Putins Russland vorgehen, dabei aber -statt den selbst- und machtsüchtigen Diktator – nur das russische Volk zu treffen und somit die immer noch nicht ganz überwundene Kluft zwischen Deutschen und Russen ausweiten, vergrößern.

Ein Element in dieser großen antirussischen Kampagne, die von langer Hand und über Jahre ausgedehnt betrieben wird, ist beispielsweise – und kaum von einem bemerkt – die Rolle, die eine Herta Müller dabei spielt, jene Marionette obskurer Kräfte, der man ein „Buch“ und dazu auch noch einen Nobelpreis zugeschanzt hat, um – auf subtile Weise – ein antirussisches Programm abrollen zu lassen: „Atemschaukel“ – Nobelpreis für Literatur, Kampagne gegen das neue Russland[4] unter Putin, wobei der Esel gemeint ist und man den Sack schlägt.

Die Getäuschten dahinter: das sind die arglosen Deutschen, die nicht merken, was da – in diesem großen Verwirrspiel der Propaganda und der psychologischen Kriegsführung gegen den ideologischen Feind - gespielt wird, wer was inszeniert und zu welchem Zweck.



[1] Im Februar 2022 ausgestrahlt auf dem Sender „arte“ unter:

https://www.arte.tv/de/videos/RC-022077/victoria/

 

[2] Es gibt bessere Verfilmungen des Stoffes. Es mag sein, das man im englischen Königshaus, wo allen bewusst sein dürfte, in welchem Maße sie von Deutschen abstammen, über dieses würzende Salz in der langatmigen, überfrachten Suppe „amused“ ist oder auch „not amused“. Einem Deutschen jedenfalls stoßen die – nicht immer witzigen – Zutaten auf und verweisen darauf, dass mancher Engländer mit dem kontinuierlichen Niedergang seiner Nation nicht fertig wird.

 

[3] Vgl. dazu meinen Beitrag zu der Marguerite Duras-Verfilmung, in welcher die fiktive Zahl von 150 000 im KZ Buchenwald erschossenen Kriegsgefangenen, die von der Autorin völlig aus der Luft gegriffen ist, weiterverbreitet wird, obwohl man es heute besser weiß:

„Weshalb zeigt der deutsch-französische Kulturkanal „arte“ seinen Zuschauern ein antideutsches Machwerk, nämlich den Spielfilm „Der Schmerz“ nach Marguerite Duras, der im Wesentlichen nur schlecht gemachte, billige Propaganda ist?“

[4] Angeblich ausgestattet mit Mitteln der Robert-Bosch-Stiftung, die die Erkundungsreise finanzierte, reisten seinerzeit, wohl um den Nobel-Preis-Coup 2009 vorzubereiten, drei Akteure in die Ukraine, um den Ort des Geschehens, den Ort der Zwangsarbeit deportierter deutscher aus dem Banat und Siebenbürgen zu inspizieren: der Deportierte und eigentliche Verfasser von „Atemschaukel“, Oskar Pastior, die umstrittene Herta Müller, die dann im Jahr 2009 den Nobelpreis für Literatur für das unter ihrem Namen veröffentlichte Buch erhalten hat und schließlich Ernest Wichner, der Bälle-Zuwerfer der Autorin, ohne dessen Mitwirkung Herta Müller kaum öffentlich auftreten kann. Was sahen die drei Touristen vor Ort? Eine grüne Wiese! Seinerzeit schrieb ich darüber – ungehört!

 


Die Queen – moralische Instanz in unmoralischer Zeit

Das Volk braucht etwas, zu dem es hochblicken kann, gerade dann, wenn es niedergedrückt und hoffnungslos am Boden liegt, ohne Perspektive, ohne Hoffnung auf bessere Tage und eine glückliche Zukunft!

Religiöse Menschen haben einen Gott, zudem sie hochschauen; oder viele Gottheiten, verehren die Natur als Gottheit – und wenn sie keine Götter über sich dulden, dann schauen sie zu lebenden Göttern hoch, zu Staatschefs und Politikern, die sich friedlich geben, obwohl es Despoten, gar Diktatoren sind oder als „lupenreine Demokraten“ die sich martialisch geben und über souveräne Nachbarstaaten herfallen, um ganze Völker auszurotten wie einst im Alten Testament.

Zu wem schaut der Deutsche hoch, der geläuterte Deutsche nach Hitler, der nun gut ist und gut bleiben will, dem Ethos und der Moral verpflichtet, brav und folgsam in Dienst seines Staates unterwegs?

Schaut er zu Christian Wulff hoch, zu dem Präsidenten aus christlichen Reihen, der im hohen Amt und als erster Mann im Staat schnell reich werden wollte, um sich ein bescheidenes Häuschen zu leisten, das er mit seiner lieben Frau bewohnt?

Schaut er zu Horst Köhler hoch, den man – nach vielen guten Taten für Volk und Staat – schäbig aus dem Amt jagte, um ihn in die Wüste zu schicken, nur weil er den Stallgeruch nicht angenommen hatte, noch annehmen wollte, den Bocksgeruch der Politik, der auch gegen den Wind stinkt und den Wanderer zu Umwegen veranlasst?

Manche, die nicht genau hinschauten, schauten einst zu Richard von Weizsäcker hoch, selbst ich als Historiker, wobei auch ich immer den Vater des Präsidenten aus der CDU hätte sehen müssen, Ernst von Weizsäcker, den Staatssekretär im Auswärtigen Amt Hitlers, der dort – nach Ribbentrop – der mächtigste Mann im Ministerium war, wahrscheinlich mitverantwortlich für den hochgeheimen Hitler-Stalin-Pakt, der die Aufteilung Polens nach dem Überfall von beiden Seiten vorsah?

Nicht nur die Amerikaner haben es besser – auch die Briten hatten es besser als die - nach zwei verlorenen Weltkriegen - schwer gedemütigten und geknickten Deutschen!

Sie hatten eine Queen - und sie konnten zu einer Queen aufschauen, die – von der Herkunft her – eine Deutsche war, eine aristokratische Deutsche wie der Prinzgemahl Philipp auch, die aber ihr Deutschsein demonstrativ abgelegt hatte, um sich und ihrem Haus eine neue Identität zu geben unter dem Namen „Windsor“ – und das aus Gründen der Moral, sich von dem absetzend, was aus den Deutschen ein unmoralisches Volk gemacht hatte.

15 Premierminister hat Queen Elisabeth II. erlebt, teils ins Amt berufen – bis hin zu Liz Truss zwei Tage vor ihrem Ableben; und sie hat  diesen Politkern das Los der konstitutionellen Monarchie anvertraut, stets neutral, ohne Partei zu ergreifen, ohne sich in die politischen Abläufe und Alltagsgeschäfte einzumischen, stets im Vertrauen auf das Geschick der Premiers und auf deren Moral, die nicht immer gegeben war.

Was machte Boris Johnson aus der Downing Street Nr. 10 – eine „Jauchegrube“[1]? Waren die kriegführenden Premiers Margret Thatcher und Tony Blair immer moralisch und integer?

Die Queen aber zeigte Haltung und Flagge bis zuletzt, auch als die Politik des Königreichs versagte und sogar die eigene Familie, die auch nur aus Menschen bestand und besteht – sie hielt das Fähnchen der Moral aufrecht – über das „annus terribilis“ 1992 – hinaus, bis jetzt, auch in unmoralischer Zeit.

Das müssen auch die Kritiker des monarchischen Systems anerkennen – diese Haltung macht die Queen groß; und mit ihr die Insel und das Volk, für das sie steht. Eine moralische Nation ist immer, selbst im Niedergang, auch eine große Nation.

Die Vereinigten Staaten von Amerika, die Trump zum Präsidenten machten, haben das, woran sie sich ein Beispiel nehmen und sich künftig orientieren sollten, noch nicht so recht begriffen, aber auch die Deutschen nicht, die sich von Wendehälsen regieren und von Heuchlern international repräsentieren lassen, obwohl die ersten Figuren im Staat Ethos und Moral mit Füßen treten, indem die die Lügen fördern und kommunistische Stützen der Diktatur ehren!

Da lobe ich mir die Queen, die zwar auch einen Ceausescu empfangen hatte und durch Londons kutschieren ließ, als der kleinkarierte Schuster noch kein Diktator war, die aber doch zu unterscheiden wusste zwischen Mensch und Schuft oder Pferd und Hund.



[1] Vgl. dazu meinen Beitrag zu Boris Johnson.

 

Vgl. auch:

 

 


Aus der Reihe:

Deutschland ist schön - Reisebilder von Carl Gibson:


Die Veste Coburg, Basilika Vierzehnheiligen und die Burg Abenberg - 

Bilder aus Franken



http://de.wikipedia.org/wiki/Veste_Coburg



Die Festung Coburg





Blick auf Coburg von der Veste aus


Auf dem Weg zur Festung -

Die Konturen der berühmten Anlage, die die gesamte Gegend überragt,
sind aus allen Himmelsrichtungen erkennbar.






Kanone - damit hielt man angreifende Feinde erfolgreich fern.








Ein Innentor



Dicke Festungsmauern




Das Wappen des Herzogtums  Sachsen - Coburg





Kunst innerhalb der Festungsmauern




Anmut und Freizügigkeit






Steinkugeln - Geschosse aus früheren Jahrhunderten






Die Veste, Detail




Das Tor zur Festung




Hohe Mauer




Die Veste Coburg




Viel Grün und Farben rund um die Veste




Fachwerk im Innenbereich der Veste



Wege in der Burg


Unter den Zinnen


Dicke Mauer - hohe Sicherheit


Reiterstandbild im Hof der Burg



Die Veste Coburg und das Land


In der Burg


Martin Luther in Stein


Lutherausstellung auf der Veste
Coburg -

Luther weilte nicht nur auf der Wartburg in Thüringen,
auch diese "feste Burg" wusste der Reformator zu schätzen.







 

 

Großbritannien vor Neuwahlen: 

„Enough is Enough! 

Oder 

Kommt Boris Johnson als Premier zurück, um die Partei der Tories vor dem Untergang zu retten? 

„Bulling“ – ein neues Phänomen demokratischer Politkultur und Entscheidung in Westeuropa?

Kommt Boris Johnson als Premier zurück, als Retter der Partei, um die Konservative vor dem Untergang zu bewahren – doch auf Kosten des Vaterlandes und der – etwas nur mit Macht künstlich zusammengehaltenen „Nation der Briten“: und das aber genauso zynisch, wie bestimmte Abgeordnete der Konservativen der eigenen Partei massiv schaden, indem sie eigennützig die persönliche Laufbahn über das Wohl der Allgemeinheit stellen?

Skandalfigur Boris Johnson konnte sich überhaupt so lange halten, weil, wie hier seinerzeit betont, kein Gegengewicht als Premier zu erkennen war.

Sunak[1] war auf internationaler Ebne ein Unbekannter – und Liz Truss[2], die schon als Außenministerin keine überzeugende Figur abgab, war eine Verlegenheitslösung, die in die Binsen gehen musste. Was außenpolitische Beobachter skeptisch ahnten, weiß inzwischen die ganze Welt.

Liz, „Ich bin eine Kämpferin“, wurde zur Witzfigur – und das altehrwürdige Parlament der Briten zu einem Ring, in dem man -über „Bulling“ - mit Gewalt und fast schon mit Fäusten auf einander losgeht, um ein bestimmtes Abstimmungsergebnis zu erzielen, wie in der Ukraine der Klitschkos oder im südkoreanischen Parlament.

Das rechts des Stärkeren hat inzwischen eine neue Ausprägung, nicht mehr ganz so ästhetisch wie in den besseren Tagen der royalistisch verbrämten „konstitutionellen Monarchie“, dafür aber umso effizienter!

„Bulling[3] – ein neues Phänomen demokratischer Entscheidungen in Westeuropa, von dem sich Großbritannien in dem Augenblick losgesagt hat als es galt, gegen aggressiv- autoritäre Systeme wie Russland und China zusammenzustehen – ein Vorbild für Berlin und Washington, wo Trump mit dem Sturm auf das Kapitol schon ein Modell zukünftiger Politik geliefert hat?

Nach dem Polit-Chaos in den USA nun auch ein ähnliches Chaos auf der grünen Insel?

Ready to Rumble?

Woran scheiterte die farblose Liz Truss?

Von wem auch immer beraten, wollte sie die Steuern für Reiche senken, um so die Wirtschaft anzukurbeln, während viel im Volk ihre Hypotheken auf ihr „home, sweet home“ nicht mehr bedienen und ihre Energie-rechnungen nicht mehr bezahlen konnten. Ein Debakel: das Pfund stürzte ab, die Bank von England musste stützend eingreifen und die Superreichen, die Truss gerade begünstigen wollte, verloren über Nacht Milliarden.

Also musste Truss weg. Zuerst flog der Minister, in dessen Namen die Steuersenkung und alle anderen Maßnahmen im finanzpolitisch-ökonomischen Bereich verkündet worden waren; und der Nachfolger im Amt, Jeremy Hunt, der nicht Premier werden will, machte alles rückgängig. Dann lief die Innenministerin Suella Braverman[4] online über E-Mail davon – und schließlich erklärte der einflussreiche Sir Brady[5] der guten Liz, dass sie nun auch Downing Street Number 10 wird räumen müssen, und zwar für immer.

Wenn es jetzt zu den von dem Oppositionsführer und Labour-Führer Sir Keir Starmer[6] eingeforderten Neuwahlen kommen würde, der saubersten Lösung überhaupt aus objektiver Sicht, würden die nicht ganz glücklich regierenden Konservativen – nach Cameron, May und Johnson – drastisch abgestraft werden.

„Enough is „Enough!, sagen viele Briten, was in gutem Deutsch heißt: „Genug ist genug!?

We will live …and we will see, wohin die Reise geht auf der grünen Insel, die nun, nach dem Brexit und Johnson, keine „Insel der Glückseligen“ mehr ist.

 

 



[1] Vgl. dazu meinen Beitrag

 

[2] Vgl. dazu meinen Beitrag „In Liz we Truss“.

 

[3] In Deutschland spricht man, wenn jemand zu etwas gedrängt wird, was er eigentlich nicht will, sonderbarerweise von „Mobbing“!

 

[4] Angeblich will sie für das Amt des Premiers kandidieren.

 

„In Liz We Truss[1]“ – mit „englischem Humor“ in trister Zeit und Zweckoptimismus selbstmotiviert in Britanniens Zukunft – a fresh start?

In der Tat – die Engländer haben ihren sprichwörtlichen Humor bewahrt – und sie gehen sie nun an, die Zukunft nach dem Brexit in eine neue Zeit, die souverän sein soll und wieder groß! Neben dem wiedererstarkten „America“ nun ein auch wieder mächtiges „Britannia“?

Illusion oder Wirklichkeit? Was ist noch realistisch, machbar, in den USA und auf der grünen Insel?

Fakt ist: Liz Truss befindet sich in der gleichen Situation wie Olaf Scholz in Deutschland – sie hat die Hinterlassenschaften des jovialen Amoralisten Boris Johnson geerbt und muss nun alles ausbaden, so, wie Kanzler Scholz das auslöffeln muss, das er – einige Zeit an der Seite der Kanzlerin – zusammen mit Merkel eingebrockt hat.

Auch Liz Truss war als Außenministerien im Kabinett Johnson mit involviert, als Steuermann Johnson die Wellen regierte, mehr schlecht als gut, mehr Hasardeur und Spieler als nach den Geboten des guten alten „common sense“, dem die Briten so vertrauten wie der Moral, die sie – als traditionell der Stoa verpflichteten Staatsleute und im Einklang mit der Haltung der Queen durch die Zeiten – sehr hoch ansetzen und auch politisch durchzusetzen suchten, bis zuletzt, an der Seite der USA und der EU in der Ukraine gegen Putins Angriffskrieg.

Liz Truss hat nunmehr verhindert, dass ein Inder Großbritannien regiert, was eine Ironie der Geschichte gewesen wäre und ein sehr später Triumph des Mahatma Gandhi, dessen Prinzip des gewaltlosen Widerstands sich somit über die mit Kriegsschiffen durchgesetzte Machtpolitik des Vereinigten Königreichs erhoben hätte.

Also darf die unscheinbare Liz Truss, nach einer Metamorphose aus der Labour-Herkunft zur strammen Konservativen, dort weiter machen, wo Boris Johnson, der schon an seiner Wiederkunft strickt, aufgehört hat.

Wunder wird es nicht geben – und man muss froh sein, wenn die Briten in dieser kritischen Zeit die Kurve kriegen und weite Teile der Bevölkerung aus der Krise kommen, ohne zu verelenden, ohne zu scheitern an Energiekosten, die der kleine Mann dort nicht mehr stemmen kann.

Die Queen, die moralische Instanz auf den britischen Inseln seit Jahrzehnten – auch in unmoralischer Zeit – ist tot. Nun blicken die Briten zu Liz Truss hoch, hoffen auf Liz, im bitteren Ernst, aber auch mit Humor – ganz im Sinne jenes Wortes, dass ein feiernder „Cockney“ aus London zu Silvester 1991 in Eastbourne zu mir sprach, dem frisch Exilierten, damals, als ich wahrhaftig nichts zu lachen hatte:

„Solange du deinen Humor behältst, ist nichts verloren!“

Das gilt nun für die ganze grüne Insel, auf der nun mein Namensvetter als „Charles III.“ endlich König geworden ist.



[1] Gesehen auf einem Transparent, das ein Witzbold in die BBC-kamera hielt. Wer sich eine US-Dollar Banknote genauer angesehen hat, konnte dort lesen: „In god we trust“ (In Gott vertrauen wir). Die Aussage wird hier parodiert.

 


Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,

Naturfotograf, im März 2022



Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

(Das Wikipedia-Porträt Carl Gibsons in englischer Sprache)


https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.



Copyright: Carl Gibson 2022.

 

 

 

Vgl. auch:

Einst regierten Briten Indien, vielleicht wird bald ein Inder Britannien regieren!? 

Sunak oder Liz Truss?  

Rückwärtsgewandt in die Zukunft!?

Kinder, statt Inder!?

So klang es vor nicht allzu langer Zeit in Deutschland, im konservativen Lager, wo man die aufziehende „Multi-Kulti-Gesellschaft“, die wir heute in Deutschland haben, noch nicht wahrhaben wollte und auch politisch manches tat, um die Entwicklung - weg von der deutschen Nation und hin zu einem kunterbunten Allerlei - zu verhindern.

Das ist vorbei.

Die Zeitphänomene haben Fakten geschaffen – „Vaterland“, „Heimat“, „Deutschtum“, „deutsche Nation“, „deutsche Kultur“ und ähnliches, was einmal „deutsch“ war und als „typisch deutsch“ galt, „Fleiß“, „Ehre“, psychische und physische „Sauberkeit“, Korrektheit“ und andere antiquierte Tugenden, die seit der Antike bestand haben und als „Werte“ galten, bis hin zur „Würde“ und zur „Menschlichkeit“, das alles wurde über Bord geworfen, gilt nicht mehr in einer Gesellschaft, in der alles auf dem Kopf steht und in der „der Deutsche“ nicht mehr weiß, wer er wirklich ist.

Briten und Franzosen, die Kolonialmächte von gestern und vorgestern, waren Schrittmacher dieses Entwicklungsprozesses hin zum Untergang der eigenen Nation!

Und obwohl Engländer und Franzosen immer mehr Engländer und Franzosen sein wollen als Deutsche echte Deutsche, „verschmelzen“ die Völker auch dort wie im großen „Melting pot“[1] Amerika, während die Gesamtgesellschaft sich wandelt und eine andere wird mit Akteuren, die sich zwar noch einer konventionellen Sprache[2] bedienen, die aber, von der Herkunft her, anderen Kulturkreisen und geistig-seelischen wie religiösen Traditionen verpflichtet sind als der abendländische, von Christentum geprägte Mensch Europas.

Sunak[3] ist zwar in England geboren, dort aufgewachsen und erzogen, sieht aber aus wie ein echter Inder und ist – als guter Hindu – auch im Herzen wohl noch ein Inder, indisch fühlend und irgendwo sicher auch dem indischen Geist und der indischen Seele verpflichtet, der großen Seele des Mahatma Gandhi, der Indien von den Engländern befreite und einem großen, alten Volk seine Würde und Ehre zurückgab!

Es ist fast schon vergessen: kaum 100 000 Briten bestimmten das Schicksal von mehreren 100 Millionen Indern über Jahrhunderte!

Dann kam Gandhi – und die Konstellation änderte sich, das koloniale Weltreich Britanniens zerfiel mit der Selbstbefreiung Indiens, Kanada, Australien und viele andere Staaten des „Commonwealth of Nations[4] beschritten den Weg in die Souveränität, der „Queen“ und dem Königshaus nur noch symbolisch verpflichtet.

Wenn Liz Truss[5], die unscheinbare Labour-Frau ohne Fortune, die zur Konservativen wurde, es nicht doch noch schafft, dem ehemaligen Minister, der schon am ersten Tag nach der Berufung durch Johnson[6] seinem Premier – diesen zum Rücktritt auffordernd - in den Rücken fiel, Sunak in die Parade zu fahren, dann wird wohl ein Inder Großbritannien regieren – in einer sonderbaren Umkehr der Historie, doch sicher im Geist der neuen Zeit, die auf der grünen Insel nach dem Brexit wieder einen anderen Klang hat: rückwärtsgewandt in die Zukunft!?



[1] Schmelztiegel

 

[2] Man redet englisch miteinander, im Parlament, im Fernsehen in der Gesellschaft, französisch und bei uns deutsch, mit und ohne Akzent, obwohl die Herkunft auf ferne Welten verweist.

 

[6] Der Polit-Clown tritt ab, doch nicht so, wie er es gerne gewollt hätte, erhobenen Hauptes, sondern aus dem Amt gejagt, vertrieben, ehrlos. Doch, gleich dem Gespenst Trump in den USA, kann er wiederkommen und weitermachen auf die bekannte, zynische, machtpolitische Art.

 

  Vgl. auch:

 

It’ s time to say „good bye“, Boris?

Während Boris Becker, einst ein Liebling der Deutschen, in London im Knast sitzt und Frank-Walter Steinmeier auf Schloss Bellevue an der Macht klebt und von dieser nicht lassen kann, obwohl er schlechte Politik für Deutschland gemacht hat, weigert sich auch der britische Premier, ungeachtet neuer Vorwürfe, den Hut zu nehmen und die Räume der Downing Street Nr. 10 zu verlassen.

Die Minister im Kabinett laufen im davon – die eigene Tory-Partei bäumt sich gegen ihn auf und legt ihm unverblümt den Rücktritt[1] nahe; im Volk der Briten wollen angeblich 70 Prozent den Abgang - nur Boris, der Machtverliebte, will nicht scheiden!

Fehler hin, Fehler her; er will bleiben und Politik machen, pragmatische Machtpolitik, während die Queen sich um Prinzipien kümmern und diese nach innen wie nach außen vertreten soll.

Wie lange wird sich Johnson noch halten können?

Der - wahrscheinlich unvermeidbare - Abgang kommt zur Unzeit, denn Johnson wird gerade auch auf internationaler Ebene gebraucht, wo es gilt, Kriegsherr Putin Paroli zu bieten und den Chinesen nach dem Menschenrechtsdebakel und dem eindeutigen Verrat über Vertragsbruch in Hong Kong, der Großbritannien blamiert, als schwach und untätig dastehen lässt und die verschaukelten Hong Kong-Chinesen im Regen.

„Rule Britannia!“

Gilt das noch – und wer soll es tun?

 

Premiers Boris Johnsons Abgang im Skandal ist einzigartig in der langen Serie der Abgänge. Das spricht für die politische Un-Kultur, die sich im Westen seit Donald Trump ausgebreitet hat. Zynismus gegen Prinzipien?!

Genug ist genug, sagt die Opposition im ältesten Parlament der Welt und ruft nach einen „neuen Anfang“, nach einem „fresh start“ nach einer langen Zeit stümperhafter Politik, die den Insel-Staat geschwächt und in die Isolation geführt hat.

Boris Johnson wird sich noch heute an die Nation wenden und wohl seinen Rücktritt bekannt geben, als Parteichef und als Premier, doch er wird – quasi kommissarisch – weiter regieren, bis in den Herbst hinein, bis ein neuer Amtsnachfolger gewählt ist.

Die „Integrität“, also etwas, wonach in Deutschland seit mehr als einem Jahrzehnt öffentlich rufe, ist jetzt der Maßstab, an dem der öffentliche Lügner Boris Johnson gemessen wird. Sie sei nicht mehr gegeben, meinen viele Parlamentarier und sind froh darüber, dass der Premier endlich geht und das Polit-Chaos endet.

Was Boris Johnson, in Kiew ein gern gesehener Freund hätte wissen müssen: ein Premier ohne Integrität macht auch außenpolitisch keine Figur, ist unglaubwürdig und somit eine Zielscheibe für Putin und Konsorten in Peking, die über das Aushängeschild Boris Johnson ganz Großbritannien angreifen. Möge der Umschwung gelingen wie in den USA mit Biden nach Trump, damit der gesamte Westen wieder „integer“ dasteht, jetzt, wo es im Kampf der Demokratien gegen kommunistische und andere Diktaturen darauf existenziell ankommt.

 



[1] Was muss geschehen, damit ein britischer Premier geht, fragt einer der eigenen Abgeordneten.

 

 

 

Vgl. auch:

 

  http://carl-gibson.blogspot.com/2012/03/putin-superstar-im-wahlkampf-pose.html

 

 

 

Die „toxische Männlichkeit“ des Massenmörders Putin aus der Sicht des jovial-formulierfreudigen Boris Johnson -

      „toxisch“, ein nicht mehr ganz neues – Modewort ... nach der "toxischen Beziehung" nun auch in der politischen Rhetorik


Jacke an, Jacke aus? Wieviel Macho muss heraus?

Russland hat angeblich den britischen Außenvertreter einbestellt, um Boris Johnson zur Raison zu rufen, nachdem dieser in einem Interview mit den Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) den Ausdruck „toxische Männlichkeit“ auf den Diktator aus dem Kreml bezogen haben soll!

Ist das schlimm in einer Zeit, in welcher russische Angeordnete mit der physischen Vernichtung Großbritanniens drohen? Die ersten Bomben in einem potenziellen Konflikt Russlands mit der NATO werden auf London niedergehen, war aus der Duma[1] zu hören; und eine Monster-Hyperschall-Rakete, die von NATO-Waffen nicht gestoppt werden könne, werde vor der Insel einen sieben Meter hohen Tsunami auslösen, der die Zivilisation ganz Großbritanniens auslöschen werde!

Angesichts solcher Kriegsrhetorik, die gedacht ist und auch rücksichtslos eingesetzt wird, um die Menschen in ganz Europa zu verunsichern und die Demokratien zu destabilisieren[2], sind Johnsons Umschreibungen völlig harmlos. Vermutlich will der Premier, daheim unter Druck, bei den Frauen punkten.

Schließlich kennt man das Modewort, das für viele Abkanzelungen herhalten muss, auch aus der „toxischen Beziehung“ der Emanzipierten aller Art, die es auf den „bösen Macho[3]“ abgesehen haben!

Putin, ein „Macho“, ein „böser Macho“?

Der Selbstgefällige hat diesen Kult selbst inszeniert, als „Narzisst“, aber auch, um den als „dekadent“ empfundenen Westen den „gesunden russischen Übermenschen“ entgegenzustellen, der als „neue Bestie“ die „blonde Bestie“ der Nazis aus der SS ablöst und – mit der SS aus den Raketen-Silos – zur „triumphierenden Bestie“ aufsteigen will.



[1] Vgl. dazu meine Beiträge.

 

[2] Was, speziell in Deutschland, zu „Offenen Briefen“ von politisch Naiven und Ahnungslosen, führt, die nur Putin helfen.

[3] Vgl. dazu meine Beiträge zum Thema „Putin Superstar“, die ich als „Warnung“ schrieb und publizierte, als Putin zum dritten Mal nach der Präsidentschaft griff und somit den Weg zum Diktator ausbaute. Gehört wurde ich nicht.

 

 

Vgl. auch: 

 

Bomben auf London? Großbritannien vom Erdboden tilgen? Boshafte Abgeordneten-Polemik aus der russischen Duma gegen Premier Boris Johnson: Der kalte Propaganda-Krieg wird heißer

Daheim prinzipienvergessen und unter Druck, im Volk unpopulär, ausgebuht und in der eigenen Partei längst umstritten, macht „Immer-noch Premier“ Boris Johnson im Ukraine-Konflikt eine ganz gute Figur.

Zwei Mal reiste er nach Kiew – und brachte ein paar Panzerfäuste mit und Raketen, effiziente Waffen, um Panzer-Konvois zu stoppen und Kriegsschiffe zu versenken wie die „Moskau“, die mit Mann und Maus sank. Selenskyj sieht ihn gern, den speziellen Freund von der Insel, während er Putin mehr als nur ein Dorn im Auge ist, auch den Abgeordneten in der Duma, die rhetorisch dem Folgen, was Schirinowski[1] an boshafter Anti-Westen-demagogie vorgelegt hat.

Am Grab Schirinowskis: Putin! Der Demagoge ging, der Geist des Demagogen aber blieb und griff über auf den alten Weltgefährten, der konkret wie praktisch weiter macht, wo die Zersetzung Schirinowskis aufhörte. Also vereint gegen den Westen, um den Präsidenten geschart auch die Akteure aus der Duma, die diesem Putin alles verdanken und deshalb auch das tun, was dieser Putin, der für sie alle denkt und handelt, anordnet.

Also stehen sie alle stramm von dem Führer, die Mit-R regierenden in der Muppet-Show wenige Tage vor dem Krieg und die vielen Claqueure in der Duma, die als gute Ja-und-Amen-Sager alles absegnen, was „Präsident Putin“ vorgegeben hat, der Popen-Kommunist mit der Kerze, noch bevor Patriarch Kyrill mit dem Weihrauchkessel im Bund mit höheren Mächten das Werk zu vollenden.

Kann man mit einem Krokodil verhandeln, fragt Boris Johnson sich und die Welt, dabei die ethisch-prinzipielle Position einnehmend, die der damalige Premier Winston Churchill gegenüber Hitler einnahm, gegenüber jenem obskuren Führer der Deutschen, mit dem, da längst zum Kriegsverbrecher, ja, zum Menschheitsverbrecher geworden, kein zivilisierter Staatschef mehr verhandeln wollte, weder in Europa, noch in Übersee.

Diese Isolation droht Putin jetzt, und sie droht dem Volk der Russen, die, nicht anders als die Deutschen im Dritten Reich, in großer Zahl mitmachen, obwohl sie es besser wissen!

US-Präsident Joe Biden, vielgescholten und auch zurückgepfiffen, hat Position bezogen: gegen Putin[2], gefolgt von Boris Johnson im Geist Churchills, doch wesentlich markanter und unabhängiger als Tony Blair seinerzeit den Amerikanern in den Völkerrechtsbruch folgte, als „Bushs Pudel“, bis hin zum Sturz des libyschen Diktators Gaddafi.

Boris Johnson wirkt entschlossen und macht außenpolitisch einiges von dem wieder gut, was er als Brexit-Vollender und inkonsequenter Innenpolitiker falsch gemacht hat, findet zu angelsächsischen Prinzipien zurück und imponiert in seiner Haltung gegen Putins Russland und Angriffskrieg überzeugender als der viel zu lange zaudernde Scholz und Macron.

Hitler hatte seinen Goebbels, der als rücksichtsloser Demagoge diffamierte, beschimpfte und mobilisierte bis hinein in den „totalen Krieg“!

Also lässt Putin die Puppen[3] tanzen, Medwedew, Lawrow, Peskow, Diplomaten, die auf westliche Sanktionen „scheißen“ – und eben auch die Applaudierenden aus der Duma, die, ohne Rücksicht auf die Folgen einer deplatzierten psychologischen Kriegsführung, mit allem loslegen, was ihnen gerade einfällt, weil der russische Führer es erlaubt hat. Die staatlichen Medien bringen die Beschimpfungen und schuldzuweisen ins Volk, aber auch die Drohungen gegen den Westen, hauptsächlich gegen die USA und gegen Großbritannien – von Mord, Geiselnahme bis hin zur Auslöschung der gesamten Insel durch eine Superrakete, die einen sieben Meter hohen Tsunami auslöst, der die Insel vernichten wird, die Queen nun die Untertaten, neben dem alten England auch das neue, auch die Schotten, die Bürger von Wales, ja, selbst die Iren, die nicht zur NATO gehören, quasi als Kollateralschaden, wie ihn aus dem Irak kennt, aus Syrien und aus der Ukraine, wo Frauen und Kinder, Alte und Schwache, Zivilisten aller Art, dazu gehören.

Die ersten Bomben werden London treffen, heißt es aus Duma-Kreisen!

Wenn ein Präsident die Rationalität längst aufgegeben hat, um in wahnhaften Visionen Zuflucht zu suchen, mordend und vernichtend, darf es die stillen Betrachter im Westen, die morgen schon Opfer des Krieges sein können, wenn enthemmte Volksvertreter ihr Vernichtungsfantasie freien Lauf lassen und in der Vorstellung das schon vernichtet sehen wollen, was sie immer schon hassten: den Westen, wie dieser nun einmal ist – vielfältig und frei, vor allem aber human. Auch wenn Fehler gemacht wurden, schwere Fehler, hat dieser Westen zu alten Prinzipien zurückgefunden, zu zivilisatorischer Entschlossenheit und Geschlossenheit gegen die Diktatur, ganz egal, wie dies sich zeigt und global zur Macht strebt, ob russisch oder chinesisch!

 

 

 



[1] Ein Antisemit jüdischer Herkunft. Ein „Deutschenhasser“ und ein „Westen-Hasser“, vgl. auch:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wladimir_Wolfowitsch_Schirinowski

[2] Vgl. dazu meinen zahlreichen Beiträge auf dem Blog.

[3] Mein schon vor dem Ukraine-Überfall verfasste und publizierte Beitrag zu „Putins Muppet-Show“ wird gerade in Russland häufig gelesen.

 

 Vgl. auch:

Boris Johnson läuft wieder durch Kiew

Und das ist auch gut so!

Doch der Immer-noch-Premier läuft inzwischen entspannter!

Nach einer irgendwie überstandenen „Partygate“ und einem gescheiterten Misstrauensvotum aus der eigenen Tory-Partei, kann Boris Johnson jetzt wieder aktiv Außenpolitik betreiben und in der Ukraine Flagge zeigen, ein, zwei Tage nach den Auftritten von Scholz, Macron, Draghi und Johannis, denn Großbritannien hat – wie Frankreich übrigens auch – substanziell geholfen, auch mit „schwerem Gerät“, während Deutschland sich noch zierte und immer noch zurückhält.

Großbritannien ist nicht mehr Teil der EU, denn Boris Johnson hat es hinausgeführt aus dem - nicht immer harmonischen - Club!

Doch Großbritannien, im Bund mit den USA, steht in der Ukraine-Unterstützung an der Seite der EU, so, die Ukraine stärkend und die EU.

So schafft der böse Vernichtungskrieg auch manches Gute, hier und dort.

 

 Vgl. auch: 

 

  „Weiter so!“ – „Business as usual“ in der Downig Street Nr. 10 nach dem Votum?

Nach der Abstimmung in der eigenen Fraktion:  

211 Parteifreunde, geködert durch Ämter, Ehrungen und Versprechen, sprachen dem Premier ihr Vertrauen aus; doch 148 Tories votierten gegen ihn, was einem katastrophalen Ergebnis entspricht. 

Die Schmährufe aus dem Volk finden auch in der Partei der Konservativen Resonanz und signalisieren, dass es ohne Johnson weiter gehen muss.

Ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht. Doch Johnson, der nicht mehr weiter machen kann, wie bisher, ist angezählt und wird in absehbarer Zeit zurücktreten müssen. 

Genug gelogen, genug getäuscht!

Die Briten, unzufrieden mit den Auswirkungen des Brexit im Alltagsleben, wollen eine Perspektive – in der Monarchie, aber auch in der Regierung, wo man nicht länger Wasser predigen und Whiskey trinken kann.

 

Vgl. auch:

 

  Die letzten Stunden des Boris Johnson als Premier? 

Misstrauensvotum: Wird Großbritannien als Hort der Demokratie die Lüge abstrafen und Prinzipien wie Moral rehabilitieren?

Heute noch wird die Welt erfahren, ob die britischen Parlamentarier den Geist und die Kultur der Demokratie im alten Europa retten, indem sie das ewige Lügen und Täuschen des Premiers abstrafen.

Johnson hat hoch gepokert – und, wie es scheint, verloren!

Das Misstrauensvotum kommt aus der eigenen Partei, die nicht mehr bereit ist, die vielen Eskapaden mitzutragen.

Dass er jetzt, während des Kriegs in der Ukraine, gehen muss, kommt zur Unzeit für den Westen, der Stärke zeigen muss - über die EU hinaus.

Trotzdem: die Glaubwürdigkeit ist wichtiger.

Nicht zuletzt hat die vielgefeierte Queen es vorgemacht in siebzigjähriger Regentschaft: es sind die Prinzipien, auf die es ankommt, die echten Werte der Demokratie, die den Unterschied zu der Diktatur ausmachen, die gerade Krieg führt - jenseits von Werten und Moral.

 

Vgl. auch:

 

 

     Der Premier in der Jauchegrube Oder Boris Johnsons endgültiger Abschied von der Moral

Fünfzehn Jahre Lebenszeit habe ich damit vergeudet, meinen Mitmenschen hier in Deutschland und den Interessierten anderswo ein Phänomen zu erklären, das vielleicht über Sein und Nichtstein der westlichen Welt als Werte-System entscheidet: Akteure ohne Moral können nicht moralisch argumentieren!

Die aufmerksame, aufrichtige Gesellschaft darf es nicht zulassen, dass diese Leute es tun. Denn diese Rücksichtslosen ohne Skrupel und Charakter, allesamt Zyniker der Macht, werden es immer wieder tun, wenn es ihnen nützt, wenn es ihren Interessen dient, wenn es Geld einbringt, also Macht oder das Erhalten der politischen Macht, an der sie kleben und von der sie nicht lassen wollen. So macht die Amoralität Schule.

Eine außermoralische, bisweilen amoralische Machtpolitik tritt an die Stelle der Moral, setzt diese außer Kraft und ersetzt diese durch nicht prinzipielles Argumentieren und Handeln, inkonsequent und zynisch, so, wie es der britische Premier gerade jetzt, mitten in der „Partygate“ handhabt, wo immer neue Beweise[1] sein moralisches Versagen vielfach belegen.

Das gesamte Staatsvolk der Briten weiß inzwischen, dass der Premier lügt, immer wieder lügt, auch in anderen Fragen; doch dieser will das nicht eingestehen, und macht politisch weiter im hohen Amt, weil es möglich ist, weil seine Tory-Partei das so mitträgt, fest an der Macht klebend wie lange Jahre die CDU in Deutschland, die Merkel als Kanzlerin mittrug, obwohl Merkels Politik längst am Ende war.

Einmal moralisch argumentieren - wie Johnson in der Ukraine-Frage, ein anderes Mal aber unmoralisch, der Lüge verpflichtet: das geht nicht!

Mit einem Premier, der lügt[2], wenn es ihm passt und einer verlogenen Tory-Partei dahinter, wird sich das Volk Großbritanniens bald selbst nicht mehr ernst nehmen können, nicht anders als die USA nach den jüngsten Todesschüssen in dem Amoklauf in Texas mit 19 Opfern.

Wie kann die Leitnation der Freiheit in der weiten Welt für Sicherheit und Ordnung sorgen, wenn sie den eigenen Stall nicht sauber halten kann und diesen zum Saustall verkommen lässt, nur weil eine übermächtige Waffenlobby, die National Rifle Association of America[3], (NRA), republikanische Politiker an der Kandare hält? Und das auch noch in Berufung auf die Freiheit!



[1] In der Downing Street Nr. 10 wurde in Anwesenheit des Premiers, der kräftig mitfeierte, nicht nur Wasser gepredigt und Wein getrunken, sondern auch Härteres, Bourbon wie im Weißen Haus unter George W. Bush, Scotch und Gin, so lange, bis alle im Rausch nicht mehr wussten, was sie taten und danach dem Volk weißzumachen versuchten, was der Sitte entsprach und dem klaren Menschenverstand – als gutes Vorbild für alle in der Pandemie, während sich der kleine Mann aller Pläsiers enthalten und auf alles verzichten sollte.

[2] Um den geistig-moralischen Zustand der aktuellen Regierung auf den Punkt zu bringen, gebrauchte ein Parlamentarier den Ausdruck „Jauchegrube“.

 

 

 

Vgl. auch:

 

Boris Johnsons „Spießrutenlauf“ durch Kiew - die Solidaritätsbesuche der Staatschefs aus Polen, Estland, Lettland und Litauen, Ursula von der Leyens von der EU und des österreichischen Bundeskanzlers Nehammer


 

   

 

Weil er das älteste Parlament der Welt belogen hat, steht der Premier Großbritanniens Boris Johnson in London mächtig unter Druck – nicht viel anders als der deutsche Boris[1] vor dem Kadi am gleichen Ort. Man fordert seinen Rücktritt. Doch Boris Johnsons bleibt zäh, wendet sich, entschuldigt[2] sich und versucht gleichzeitig auswärts zu punkten, etwa in Kiew, wo er an der Seite des Bedrängten Selenskyj durch die Straßen von Kiew eilt, schnell, von der Angst gezeichnet, das Geschoss eines Heckenschützen könnte ich doch treffen.

Boris Johnsons wagte etwas im Krieg, um daheim zu siegen, um im Amt zu bleiben und um Gutes zu tun auch für die Ukraine über die reine Solidaritätsbekundung hinaus. Der Brite hatte etwas Geld im Gepäck und Waffen der schlagkräftigen Art, „sophisticated weapans“, die auch einmal ein großes Schlachtschiff versenken können, wenn es unverborgen im Hafen liegt.

Nach ihm kamen die Staatschefs aus Polen, Estland, Lettland und Litauen zu Selenskyj nach Kiew und setzten somit die Solidaritätsbesuche fort, die, in mutiger Aktion, von den europäischen „Leadern“ aus Slowenien, Tschechien und der Slowakei über eine Zugfahrt begonnen worden waren. Die mitfühlend en „Slawen“ kamen zuerst!

Ursula von der Leyen war inzwischen auch dort, repräsentativ für die gesamte EU, mit dem – inzwischen schon ausgefüllten - EU-Beitritts-Fragebogen im Koffer, um ein Zeichen zu setzen und um der Ukraine eine Perspektive als EU-Beitrittskandidat zu ermöglichen, einen Beitritt, den man heute, wo außergewöhnliche Entwicklungen außerordentliche Maßnahmen erfordern, vielleicht unbürokratisch vorziehen sollte, als Wiedergutmachung für die Verschaukelung der Ukraine durch Merkels Deutschland als zentrale EU-Macht?

Es folgte schließlich der österreichische Bundeskanzler Nehammer[3], der - nach bezeugter Solidarität und Händeschütteln mit Selenskyj in Kiew - zu Putin nach Moskau eilte, um festzustellen, dass man mit dem russischen Diktator kein „freundliches Gespräch“ mehr führen kann und dass dieser ideologisch Verblendete für rationale Argumente nicht mehr zugänglich ist.

Auf den Besuch des deutschen Kanzlers Scholz wartet man in Kiew noch ebenso wie auf Biden!

Steinmeier wäre gerne gereist, um etwas von dem wiedergutzumachen, was er als russlandfreundlicher Außenminister – ja, in der Tat, im Interesse Deutschlands – angerichtet hat!

Doch das wollte man in Kiew, jetzt, im Krieg nicht hören! Obwohl man weiß, dass Deutschland in vielen Fällen und an vielen Stellen hilft, Flüchtlinge aufnimmt, wollen die unmittelbar Betroffenen auch nicht alles, was war, vergessen, eklatante Fehler, die sich nicht entschuldigen lassen, einfach ungeschehen machen.

Wer sich – wie die Europäer[4] – auf Werte beruft, darf Prinzipien nicht vergessen! Auch nicht das moralische Versagen von gestern!

Boris Johnson wurde schnell nach Kiew verbracht, mit einem Militärflugzeug vielleicht? Boris Johnson – ein Hasardeur, der wagt, um anderswo zu gewinnen?

US-Präsident Joe Biden ist ein Abenteuer dieser Art wohl zu gefährlich?

Während Präsident Selensky auf Bidens Besuch wartet und hofft[5], dass der Alte Mann aus dem Weißen Haus doch noch kommt, auch Zauderer Scholz[6], der nicht kann, wie er will, weil Merkel und Steinmeier Deutschland Russland ausgeliefert haben oder der Alte Mann aus dem Vatikan, der den Aggressor und Kriegsverbrecher immer noch nicht beim Namen genannt hat, hilft Amerika[7] überproportional und stärker als alle anderen Nationen zusammen!

Schließlich muss die „amerikanische Kolonie“ Ukraine, wie sie in der Sprache der Putin-Gefolgsleute heißt, in der Stunde nationaler Agonie irgendwie verteidigt werden.

Wenn die Waffen des Duckmäusers und Angsthasen Olaf Scholz eines Tages doch noch in der Ukraine eintreffen werden, wird die große Schlacht vielleicht schon geschlagen sein und die Ukraine menschenleer, ausgerottet, ohne Ukrainer, annektiert wie die 2014 die Krim und Putins Großrussland, welches das Weißrussland Lukaschenkos noch anschließen wird, einverleibt.



[1] Boris Becker vor Gericht wegen diversen Straftaten im Steuerbereich.

 

[2] Wie andere Machtpolitiker auch – wie Steinmeier in Deutschland – entschuldigt er sich, klebt aber weiterhin an der Macht und will nicht scheiden. Johnson hat die ihm auferlegte Geldstrafe bezahlt und wird auch als Regierungschef weitermachen, auch wenn die Prinzipien, auf die Engländer einmal stolz waren, unter den Tisch fallen, der Machterhaltung geopfert werden. So funktioniert Demokratie, auch in der ältesten Demokratie des christlichen Abendlandes.

[3] Nehammer wollte Gewissheit; er wollte Putin in die Augen blicken und den Tyrannen mit dem konfrontieren, was er am Tag zuvor in der Ukraine an Kriegsverbrechen – in Butscha – gesehen hatte. Putin nahm das alles zur Kenntnis und machte unbeirrt mit seinem Vernichtungsfeldzug gegen das gesamte Volk der Ukraine weiter. Nehammer hat jetzt Gewissheit – und einige grüne Politiker, die einmal als Pazifisten antraten, auch. Nehammer, ein politisch unbeschriebenes Blatt, war wohl auch in eigener Sache unterwegs, zwecks Image-Pflege, was auch kritisch angemerkt wird. „Kann man mit einem Krokodil verhandeln?“ Das fragt Boris Johnson berechtigt mit einer eindeutigen Spitze in Richtung Macron?

[4] Inzwischen ist - am 20. April 2022 – nach der EU-Chefin Ursula von der Leyen auch Charles Michel für die EU in Kiew angekommen, hat viele Hände geschüttelt und ist – wie Johnson mit Selensky gut geharrnischt durch Kiew – geeilt.

Es folgten Sanchez aus Spanien mit Geschenken auf einem Schiff, das noch unterwegs ist und die Regierungschefin aus Dänemark.

 

[5] Präsident Selensky hat die Erwartung gegenüber CNN ausdrücklich betont.

[6] Vgl. dazu meinen Beitrag.

 

[7] Vgl. dazu meinen Beitrag: Putins Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen.

 

 

Vgl. auch:

 

     Der Struppige – Boris Johnson, ein kleiner Usurpator? Oder Wenn schon kein Brot für alle, dann wenigstes Spiele!

Er hat etwas geschafft, was ich nicht für möglich hielt, seinerzeit: er wurde Premierminister.

Nun ist er schon eine gute Weile an der Macht und will diese Macht nicht mehr hergeben! Im Mutterland der westeuropäischen Demokratie macht ein Zyniker der Macht dem ältesten Parlament der Welt gerade vor, wie man es zum Narren hält; und – als guter Demokrat macht der Politiker mit der Unfrisur einem ganzen Volk, einer einst großen Nation, vor, wie man jene Menschen verhöhnte, die ihm ihr Vertrauen schenkten und ihn mit politischer Verantwortung ausstatten. Ein Zirkus – die Posse eines demokratischen Systems oder doch nur rücksichtlose Machtpolitik im Bestreben, ungeachtet der Mittel oder ethisch moralischer Bedenken, die Macht bis zuletzt zu erhalten und zynisch auszuüben?

Getragen von Versprechungen und viel Demagogie, Ressentiments schürend und die alte Größe heraufbeschwörend, hat dieser Boris Johnson Großbritannien aus der EU geführt! Hin, zu neuer Größe, souverän und frei, nur noch im Bund mit dem Großen Bruder jenseits des großen Teichs, dem schon Tony Blair, „Bushs Pudel“, treulich zu dienen wusste? Ein Hort der Harmonie, eine Inselwelt der Seligen war diese – in sich zerstrittene – EU nie. Doch die - nicht ganz unprivilegierten - Briten, die seit Magret Thatchers Zeiten vom Finanzplatz London aus ganze Staaten und Nationen ausplünderten[1], bekamen nicht nur ihr eingezahltes Geld zurück; sie profitierten auch von einem ökonomischen Bündnis, das in vielen Bereichen zu Wohlstand führte und die Versorgungssicherheit garantierte. Neben vielen Verwaltungsschikanen aller Art bei Zoll- und Handelsverkehr sind nun die Vorteile weg – der Ärger aber nimmt kontinuierlich zu.

Ja, jetzt haben die Briten den Salat, auch im Politischen, in Schottland, das sich abspalten will, in Nordirland, wo alte Wunden wieder aufbrechen, aber auch i, Stammland England, wo Millionen Menschen die Nachteile des EU-Austritts täglich spüren, weil es, fast überall, an elementaren Dingen des Alltags fehlt, an Nahrung, an Energie und Wärme – und das inmitten einer noch nicht bewältigen Pandemie!

Boris aber, einstiger Liebling der Nation und Wegbereiter in das Chaos der Jetztzeit auf der Insel, feiert Geburtstag wie einst Artus mit den Rittern der Tafelrunde in seinem Avalon – und er öffnet die Stadien, ganz nach dem Motto:

Wenn schon kein Brot für alle, dann wenigstes Spiele!

Panem et circensis - auf Englisch! Happy birthday, Boris, noch nachträglich!

Möge der „common sense“ eines John Locke und Adam Smith dich doch noch erreichen und der gute Geist der politischen Kultur Englands, die einmal - und seit den Tagen der „Magna Charta“ – eine demokratische wie liberale war.

Möge dir, Boris, das Los jener Cäsaren erspart werden, die vergaßen die Kornspeicher rechtzeitig zu füllen!



[1] Bis hin zum Cum-Ex-Skandal mit Milliardenverlusten für die Bundesrepublik Deutschland.

 

 

 

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