Donnerstag, 11. Februar 2021

Flugenten im Schnee

 

 

 

 Flugenten im Schnee

 











Eine Entengeschichte mit Moral -

Erst kommt das Fressen, dann die Partnerschaft ... und zuletzt die Freundschaft, in der Tierwelt, bei Vögeln ... und leider auch - wie im richtigen Leben - im zwischenmenschlichen Bereich 

 

  

 Zwei vertraute Erscheinungen im - inzwischen gefluteten - Brehmbach-Kanal

 

Ich staune: 
 
die scheuen Flugenten, gestern noch vor mir auf der Flucht, sind auch da!
 
 
 
Am Vortag: 
 
Die scheuen Enten noch auf der Flucht ... vor mir ... und anderen Störenfrieden

Hinter diesem Stauwehr beginnt eine ganz ruhige Zone; es ist ein Rückzugsgebiet, in welches sich die Kreaturen begeben, wenn sie ihre Ruhe haben wollen ... unbelästigt von Menschen

 
 
 
 
 


Meine Gefährten kommen mir näher - die scheuen Verwandten bleiben auf Distanz, 
aber sie fliegen nicht gleich weg: 
 
das ist neu!




 
Mein Interesse ist geweckt: 
 
ich greife in die Jackentasche, fische einige zerbröselte Salzbrezeln aus der Tüte 
und werfe diese ins stille Wasser:

 
Die zahmen, der Zivilisation angepassten Gefährten schnappen gleich zu ... 
 
und, in der Tat, die scheuen Begleiter folgen, probieren, fressen zaghaft, sind aber nicht ganz so begeistert wie die mit dieser Art Nahrung schon vertrauten Enten.
 

 
Eine Beobachtung aber ist neu: 
 
die zahmen Enten gleichen sich in ihrem Verhalten den noch wilden, scheuen Artgenossen an, werden zaghafter in der Begegnung mit mir, 
die am Vortag noch sehr anschmiegsam verlief, 
im Schnee, am Brihmbachufer 
(siehe die Fotos dazu)


Dann stelle ich etwas fest, was mir schon früher aufgefallen war:
 
die weibliche Ente schnappt gegen ihren Partner: 
sie will alles fressen  ... 
allein,
und verschluckt sich fast dabei - 
doch sie würgt den Happen hinunter, nachdem sie ihn mehrfach ausgewürgt hatte.

Die Gier treibt an, fast so mächtig wie der Hunger!
Fressen bedeutet  Überleben, gerade im kalten Winter, in einer zeit, in welcher die Nahrung knapp ist.

Die Partnerschaft der ein Leben lang treuen Seelen ist im Augenblick vergessen.
 
Der Trieb treibt an. Der Hunger, der Instinkt, am Leben bleiben zu wollen.
 
"Gier" ist etwas, was nur der Mensch kennt.

Erst, wenn der Hunger gestimmt ist, haben Partner und Freunde wieder eine Chance!
 
Bis dahin gilt die Hackordnung, die auch unter Wölfen gilt, unter Löwen und unter Geiern!

Leider hat der Mensch mir der Durchsetzung des Rechtes des Stärkeren in der Familie und im Staat sowie im Kampf zwischen den Nationen diese Prinzip jenseits der Ethik beibehalten.

Und die Moral von der Geschicht': 

In der Entenwelt geht es zu wie im richtigen Leben - 
 
zuerst kommt das Fressen, dann die Moral!
 
 
 


Erst kommt das Fressen, 

dann die Partnerschaft ... 

und zuletzt die Freundschaft

 
Der geflutete Kanal - ein Refugium nicht nur für Flugenten

Vier Enten ziehen sich zurück - nun, wo das große Fressen vorbei ist, wieder in trauter Harmonie

Da ich dieses - noch recht wilde, menschenscheue - Entenpärchen recht selten zu Gesicht bekam, denn sie waren immer in Deckung, in einer Nische verborgen, auf der Flucht, lichtete ich - diese eine weibliche - Flug-Ente mehrfach ab.

 

Ein selten schönes Gefieder


















 
Philosoph Carl Gibson, 2020


Mehr zu Carl Gibson, Autor, Philosoph, (Vita, Bibliographie) hier: 

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

 https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/person/gnd/111591457

https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/ 

 

Copyright: Carl Gibson 2021.

 





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