Carl Gibsons Blog für Literatur, Geschichte, Politik und Zeitkritik: Das besondere Foto – ein unverwechselbares Bild unter Tausend!? Perspektiven: Panta rhei! Alles fließt, auch nach Heraklit!

Mittwoch, 10. März 2021

Das besondere Foto – ein unverwechselbares Bild unter Tausend!? Perspektiven: Panta rhei! Alles fließt, auch nach Heraklit!

Täglich schieße ich hunderte Fotos, draußen, in der Natur, bei Wind und Wetter, bei Sonnenschein und Schneegestöber, immer in Bewegung.

Gestern und heute versuchte ich den Flug des Reihers einzufangen, nachdem ich diesen am Bachufer aufgescheucht hatte.

Auf der Suche nach dem Eisvogel, den ich gestern ebenso davonfliegen sah wie die Wasseramsel, zwei seltene Vögel, die ich aber heute nicht recht zu Gesicht bekam, lichtete ich bei aller Trübheit des Tages den fliehenden Reiher trotzdem ab, erlebte den Baumläufer, gut getarnt am Werk, sah den Eichelhäher ganz nah in den Zweigen, hörte die fernen Raben im Konzert, gewahrte den Schwarm der Spatzen, im Boden nach Würmern wühlende Amseln, den Zaunkönig und verewigte die Bissspuren des Bibers im Bild.

Nach langen Jahren sah und hörte ich wieder eine Lerche!

Wer heute noch eine Lerche erleben will, der muss bei Shakespeare nachschlagen, dort, in "Romeo und Julia", kommt die Lerche noch vor oder in lenaus frühem gedicht, wo die Lerche an ihren bunten Lierden selig in die Luft klettert!

Ein Bild konnte ich einfangen!

Neu von mir entdeckt: die Schafstelze (Gebirgsstelze, das Wintergoldhähnchen, die Welt der Reiher, die hier eine Kolonie bilden, in hohen Kiefern nisten und gerade brüten, nach Nahrung auschwärmend und mit Fuuter wieder zurück, war der brütendende Partner versorgt wird.

Ja, wer offenen Auges durch die Natur schreitet, erlebt viel und lernt täglich einiges dazu.

Die Natur gibt Kraft, sie stärkt den Menschen, beim Genesenden aber bewirkt sie wahre Wunder und macht den eist Schwerkranken wieder gesund!

Es ist nicht ganz fair, vom Hochsitz aus auf ein Reh zu schießen, wenn es frühmorgens aus dem Wald hervortritt, um zu äsen.

Es ist auch nicht ganz sportlich, den Vögeln aus dem Versteck heraus aufzulauern, so, wie es manche tun, um dann Bilder und Videos zu Geld zu machen.

Mein Ehrgeiz besteht darin, Unbekanntes, bekannt oder bekannter zu machen, etwa den Brehmbach hier vor Ort und noch winzigere Bäche, wo der Biber haust, und Fotos in die Welt zu setzen, die ich selbst aus eigener Kraft produzierte, ohne aufwendige Technik - und immer in Bewegung, gemäß meinem alten Motto:

Panta rhei! Alles fließt, auch nach Heraklit!

Alles ist im Werden, im Neuwerden, alles verändert sich und ist auch vergänglich.

Der Tod der Einzelkreatur, das trifft auch auf die Menschen zu, schafft neues Leben.

Immer in Bewegung! Ist das ein besonderes Foto?

Und das?

Eine Wasseramsel im Flug!

Und ein Eisvogel im Flug!

Ein Engel auf Erden?

Ein von mir unbeabsichtigt aufgescheuchtes Reh im Winterfell auf der Flucht in den sicheren Wald.

Wer seltene Pfade beschreitet, auch durch die Hecken streift, durch Brombeergestrüpp, durch Weißdorn und Schwarzdorn, wer viele Kratzer, Stiche und Verletzungen riskiert , auch einen gefährlichen Zeckenbiss, der kann auch solche Szenen erleben.

Unmittelbar vor meiner Haustür - kleiner Greifvogel jagt eine Meise, diese entfliegt in einen Strauch, der Jäger folgt, dann ein Aufschrei, und schon höre und sehe ich nichts mehr.

So verlaufen die kleinen Tragödien des Alltags. Ein Leben hört auf zu sein, damit ein anderes entstehen oder fortbestehen kann -im ewigen Kreislauf der Natur.