Gegen die Strömung - Flugenten im Strudel ...

Meine Gefährten auf Abwegen

Diese Flugenten beherrschen eine Kunst, haben eine Fertigkeit, eine natürliche Tugend, Eigenschaften, die viele Menschen nicht vorzeigen können - sie fliegen nicht nur, sie können auch „gegen den Strom“[1] schwimmen, wenn es sein muss, wenn es sich lohnt, wenn sie es wollen.

Heute, am 5. März, rauschte es über meinem Haupt - wer flog an, meine hier oben präsentierten Gefährten, die halbwilden Flugenten, die mich inzwischen akzeptieren? Nein, es war das dritte Paar, die ganz wilden Flugenten, heute wieder einmal zu Besuch hier im Brehmbach vor meiner Haustür.

Ich war verblüfft - es regnete, dann kam ein Graupelschauer hinzu. Die Flugenten reinigten ihr Federkleid und ich konnte viele Aufnahmen machen - der Zufall wollte es so.

Später, weiter oben am Bach, traf ich meine Gefährten an - sie erkannten mich nicht, waren scheu, irgendwie merkwürdig.

Und auch das dritte Paar, die Wilden, sahen mich später wieder, flüchteten in die Deckung und flogen bald davon.

Schuld daran war vielleicht der Regenschirm, unter dem ich mich verborgen hatte.

Hier oben im Bild - eine Situation mit Seltenheitswert: von hundert Begegnungen fliegen die Enten einmal; wenn man dann die Kamera dabei hat und keine Bäume dazwischen sind, kann man - mit etwas Glück - schöne Bilder machen, Aufnahmen, die sich vielleicht nie mehr wiederholen.

Ich bin nunmehr zwölf Wochen in Bewegung, täglich ein paar Stunden, immer noch ein Genesender, der seine Probleme hat.

Wenn ich noch einmal ganz gesund werden sollte, dann war es die Natur, die mich gesund gemacht hat.

[1] Mein Werk „Allein in der Revolte“, 2014, Teil 2 der „Symphonie der Freiheit“, 2018, wie lange Zeit den Titel „Gegen den Strom“ auf.