Luthers Matratzenwechsel … und die Leidensfähigkeit des Philosophen
Als Luther sich ein Weib nahm, sollten einschneidende Veränderungen folgen. Als erste Amtshandlung in der festen Ehe, griff die tüchtige Katharina von Bora nach Luthers durchgelegener Matratze und warf den Heuhaufen im Leinensack zum Fenster hinaus, so, wie man seinerzeit auch Urin und Kot entsorgte.Mit dem neuen Bett und dem Bettvergnügen kamen dem Augustinermönch dann auch neue Gedanken, Erhebendes und Niederziehendes, vom Geist Gottes inspiriert und vom diabolischen Furor angetrieben, gegen Katholiken schimpfend, gegen Juden, revoltierende Bauern und sonstiges "Gesindel".
Mein Matratzentausch dauerte länger, ließ gute zehn Jahre auf sich warten, wollte ich mir doch beweisen, dass ein genügsamer Philosoph, der nicht leben kann, wie der Spießbürger, den Milben widersteht, wenn es sein muss, auch den Läusen, besonders aber den Fliegen des Marktes, die schlimmer sind, als alle anderen Plagegeister bei Tag und bei Nacht.
Lerne leiden, ohne zu klagen!
Man hat mir das Lamento in die Wiege gelegt! Ungefragt! Also klage ich, pränatal determiniert, fast schon rituell - aber ich klage auch an, wenn es sein muss, wenn höhere Pflichten es einfordern!
Nicht an sich, wie der deutsche Professor im Elfenbeinturm mit dem Fernglas die Welt betrachtend, sondern aus der eigenen Erfahrung heraus - wie Goethe, der mehr als ein Dichter war.
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