3. „Ficki, Ficki, Deutsche Mark“!
Simplicius Simplicissimus in Transsilvanien[6] –
DIE ZEIT-und FAZ-Autor Rolf Michaelis auf der Suche nach Herta Müller in Ceaușescus Reich 1986/87
Oder
Von der frechen Übertreibung zur groben Lüge! Naivität oder Machwerk?
Wenn es um Übertreibungen und dreiste Lügen geht, ist man bei der ZEIT in Hamburg gerade richtig, aber auch bei der einst konservativ-seriösen FAZ.
Autoren
und Redakteure lügen bei der ZEIT um die Wette, so lange bis sich die
Balken biegen und es für alle Akteure peinlich wird.
Nicht eingeholt, einsam an vorderster Front aller Lügner, wer sonst: Die
Lügenbaronin aus dem Nachbar-Reich des berühmten Grafen, die ganze
Bahnhöfe erfindet, Wolkenkuckucksheime und Huren-Eier-Folter-Geschichten, alles, was sie gerade benötigt, um den Deutschen Michel an der Nase herum zu führen, den Michael Naumann, den Michael Krüger und wohl den naiven Rolf Michaelis, so wirr und konfus wie es sich – bei aller Liebe zu Dada und dem Surrealen – ein Tzara, Urmusz, Naum oder Pastior je hätten träumen lassen.
Doch noch bevor Herta Müller, die diebische Elster der deutschen Literatur, die alles klaut, was aufblinkt und nach Gold winkt, die
ans Werk geht mit dem Mähdrescher und dem Staubsauger, alles abgrast,
aufsaugt und durcheinander wirbelt, um es dann in neuer wirrer Form als
eine Kreation auszugeben, auch „Collage“, auch Kunst genannt, den Vogel abschoss, lief ihr Fan und Vasall Rolf Michaelis als Dackel voraus, ein
Phantast, der über Hölderlin promoviert und bei der FAZ und bei der
ZEIT lange als Redakteur sein Brot ehrlich verdient hatte – mit mehr oder weniger übertriebenen Stories, gleich jener, die er aus Temeschburg im Banat mit brachte … auf der Suche nach der - von ihm hoch geschätzten - Herta Müller.
Ein Deutscher, der nach Siebenbürgen fährt, um das Banat zu finden?[7]
Die ganze Ahnungslosigkeit dieses Trottels, der sich – und das ist noch das Beste an dem Machwerk – selbstironisch „Simplicius Simplicissimus“ nennt, der in seiner „Geschichte[8]“ auch noch frech lügt, um sich und Herta Müller als Opfer in Szene zu setzen, spricht schon aus der Überschrift!
Mit einem Touristenvisum versehen, reiste der etwas ahnungslose Spätest-Romantiker, ein deklarierter Herta Müller-Fan, berauscht von der Urin-und Kot-Dichtung der Dadaistin post festum, in Ceaușescus Reich, in der Hoffnung dort - im wüsten Heideland - die arg verfolgte Herta Müller anzutreffen, jene Autorin, die nach
ihren vier Westreisen und dem Wandel ihres Gatten aus Ceaușescus KP vom
roten Saulus zum schwarzen Paulus einen Ausreiseantrag in die BRD
gestellt hatte.
Die von Herta Müller schwer verunglimpften Deutschen vor Ort, die Banater Schwaben, waren seinerzeit fast alle schon auf und davon – und dem Häufchen Literaten, die sich gegenseitig prämierten und gegenseitig Laudationes auf sich selbst abhielten, fehlten inzwischen die Leser!
Vertraut man den präzisen Ausführungen von Rolf Michaelis, der, nach wissenschaftlichen Studium bei der ZEIT lernte, kritisch zu recherchieren, um dann auch wahrhaftig zu berichten, dann hatte Herta Müller in der Zeit 1986/87 die Ausreisepapiere bereits in der Tasche.
Der Deutsche hatte seine Ankunft angeblich per Telegramm angekündigt – und stand dann vor verschlossener Tür in Temeschburg, während
die berühmte Autorin und der weniger berühmte Repräsentant der Poetae
minores vor Ort als Sommerfrischler auf dem Land weilten.
Bevor die eigentliche „Action-Szene“ entwickelt wird, trägt der bundesdeutsche Journalist noch alle Klischees zusammen, die er seinen Landsleuten im Westen kundig vorsetzen will – vom Geburtsort des großen Lyrikers Nikolaus Niembsch von Strehlenau, genannt Nicolaus Lenau[9] bis zum Schrei des Jonny Weißmüller als Tarzan, garniert natürlich mit einigen anzüglichen Bemerkungen[10] einer Blondine im Leitmotiv, deren Lockrufe er eher am Place Pigalle in Paris vernommen hat, als in den Straßen meiner Heimatstadt Temeschburg.
Der Deutsche muss es ja nicht so genau wissen: Hauptsache es klingt „exotisch“ und passt gut zu der Reise des Simplicius auf der Suche nach der kommenden Diva des späten Dada aus dem Banat.
Das Luxushotel „Continental“, in welchem ich bis zu meiner Ausreise im Jahr 1979 unmittelbar aus dem Gefängnis heraus, viele angenehme Stunde verbracht hatte, wird als düstere Spelunca geschildert, wenig romantisch mit einer Kerze als Zimmerbeleuchtung, während in der Stadt, die sich wohl als erste in Europa elektrische Straßenbeleuchtung leistete, mit Gasfässern bepackte Autos und Busse den Verkehr bestimmen.
Schließlich kulminiert die etwas an den Haaren herbei gezogene, mir unglaubwürdig erscheinende - Handlung á la Hollywood: Vor Herta Müllers Eingang zum Wohnblock, wo die verfolgte Dame vom Land mit ihrem Mann fürs grobe residiert, kommen zwei Burschen aus dem Dunkel auf den dicklichen Deutschen zu, versetzen ihm - im unfreiwilligen Boxkampf -gleich einige Hiebe in die Bauchgegend und springen ihm dann auch noch auf die Zehen!
Bei Rolf Michaelis klingt die Story so:
„Am
Hauseingang zwei große Schatten in dicken Mänteln. Als ich an ihnen
vorbei will, drehen sie sich, nicht ohne eine gewisse Grazie, um, boxen
mir die Ellbogen in den Bauch, springen mir mit Stiefeln auf die Zehen.“
Schläger der „Securitate“?
Das fragt sich der Journalist - lange nach dem Ereignis und wohl in Abstimmung mit Herta Müller - in dem Bericht, in der FAZ-Fassung noch nachvollziehbar, im SPIEGEL aber unterschlagen, aufgesetzt und medial inszeniert, ganz so, wie man es im Westen kurz vor dem Sturz und Ende des roten „Diktators“ erwartet, innerlich froh, Ceaușescus Reich doch noch lebend entsprungen zu sein … und – bei all den Spesen – doch noch eine Münchhausiade mitgebracht zu haben, die sich bei mehreren Mainstream-Medien gut und teuer verkaufen lässt!
Angeblich konstatierte der Arzt des Heimgesuchten: [11]: „Knochenabriss an vier Zehen!“
Welch ein Ereignis! Welch eine Vorlage für Herta Müller, um eine weitere Geschichte nach ihrer Art daraus zu fertigen!
Was dieser begnadete Autor den Deutschen da auftischt, erinnert den mehr oder weniger kritischen Herta Müller-Leser an die Szenen und hirnlosen Erfindungen Herta Müllers in ihrer ZEIT[12]-Münchhausiade, in der Bahnhofshalle in Poiana Brasov bzw.im Bahnhof von Temeschburg, wo sie angeblich von ähnlichen Typen malträtiert und in den Schmutz getreten wurde!
Es scheint ein gezielt konstruierter Artikel zu sein– ein
Machwerk aus der Schublade, vorgefertigter um „just in time“ platziert
zu werden, zunächst zur „Ankunft“ der bitter Verfolgten, der Guten aus
Ceaușescus Diktatur – und dann noch mehrfach, pünktlich zum Nobelpreis
für Literatur 2009, um so der Unbekannten und Unbeugsamen im deutschen
Publikum etwas auf die Sprünge zu helfen!
Ein abgekartetes Spiel – eine Mogelpackung, eine inszenierte Täuschung!
Wären die Malträtierungen á la Herta Müller tatsächlich so erfolgt, dann hätte der Bundesbürger Michaelis das auch seiner Botschaft in Bukarest gemeldet … und nicht erst abgewartet, um die „Story“ als Artikel zum Besten zu geben!
Er
hätte nicht sofort darüber geschrieben, um Herta Müller und ihren Mann
fürs Grobe zu schützen, schreibt die Diva des Dadaismus im gleichen
Lügen-Artikel in der ZEIT!
Müller und Wagner kamen im Sommer 1987 – Weshalb musste der ZEIT-Redakteur Michaelis, der diesen komischen Artikel bei seinem früheren Arbeitgeber FAZ veröffentlichte, um nicht als Partei aufzufallen, überhaupt abwarten,
bevor er der Welt die Box-und Zehen-Geschichte aus Temeschburg
auftischte – nicht besser als – die aus meinem Werk massiv inspirierte
– Huren-Eier-Folter-Geschichte der „Unbeugamen“ aus den Katakomben zu Temeschburg im Banat!
Wer das alles so unkritisch hinnimmt, wird selig!
In der ZEIT-Münchhausiade der notorischen Lügnerin und Plagiatorin avant la lettre, die nicht nur bei mir Entlehnungen aller Art vornahm, sondern auch Oskar Pastior ein ganzes Buch klaute, um es als eigenes Werk auszugeben und zu vermarkten, gibt es nicht nur viele große Lügen, sondern auch noch eine ganze Menge kleine!
Lügen in potenzierter Form – Oder: Ein Vergleich bringt die plumpe Übertreibung an den Tag!
Ein Vergleich der Michaelis-Story, die authentisch, also echt erlebt sein will, mit dem, was Herta Müller daraus gemacht hat, verweist wieder auf die „Aufblähungs- und Verzerrungs-Methode“:
Aus der Übertreibung, die bei Michaelis ins Negative tendiert, macht Herta Müller eines ihrer „Bläh-Werke“, eine abstruse Groteske, deren Vorgabe-Details sie so aufbläst und aufbläht, dass die Darstellungen vollkommen irreal wirken und beim besten Willen – auch von eingefleischten Fans[13] - nicht mehr geglaubt werden können.
Um ihre eigenen Thesen zu belegen, die Nachfolgeorganisation der alten Securitate hätte ihre „Akte“ gefälscht, wird Herta Müller wieder ein „Zerrbild“ abliefern, dummerweise aber ohne sich genau um das zu kümmern, was Michaelis in seinem - an sich schon freien wie blumigen - Artikel niedergeschrieben hat.
In der – noch nicht retuschierten Druckfassung – des ZEIT-Lügen-Artikels schreibt die Autorin, die wenige Monate danach einen Nobelpreis für Literatur ergaunern wird, folgendes:
„Zwei Tage hintereinander läutete Michaelis vergeblich an der Wohnungstür. Am zweiten Tag lauerten ihm
drei Männer
im Raum des Müllschluckers auf und schlugen ihn brutal zusammen.
Seine Zehen waren an beiden Füßen gebrochen.
Wir wohnten auf der fünften Etage, der Lift ging nicht, weil kein Strom da war.
Michaelis musste auf allen vieren durchs sackdunkle Treppenhaus bis auf die Straße hinunterkriechen.“
Herta Müller weiß also noch viel mehr als Michaelis.
Statt sich die Mühe zu machen und nachzulesen, was ihr journalistischer Wohltäter in vorauseilendem Speichelleckertum für sie schon die die Welt gesetzt hat, macht die Erfindungswütige Furie aus dem Banat ihre eigene Variante daraus:
Sie erfindet dazu und schmückt weiter aus, nach Gusto, ohne Rücksicht auf die Fakten – und – wie betont - ohne genau zu überprüft zu haben, was in Michaelis Schubladen-Artikel steht.
Doch die Kumpanei[14] ist nicht ganz perfekt. Wer hinschaut merkt bald, was hier gespielt wird.
Um
Details und logische Zusammenhänge schert sich eine Herta Müller
sowieso nicht, auch nicht um die Tragweite der Aussagen und ihre oft
fatalen Auswirkungen.
Da in meiner „Symphonie der Freiheit“, also in dem Werk, in welchem Herta Müller gelesen und geklaut hat, – in einer ähnlichen Situation drei Typen vor der Tür Paul Gomas in Bukarest hervortreten und mich verhaften – setzt Müller, die - manchmal und oft - einiges verwechselt und durcheinander bringt, eben „drei Männer[15]“ an
Nicht vier Zehen werden verletzt – an beiden Füßen werden die Zehen gebrochen!
Dann folgt das die Treppe Hinunterkriechen des „brutal“ Zusammengeschlagenen auf allen Vieren!
Wie das funktionieren soll, weiß nur die große Schriftstellerin Herta Müller! Große Literatur ist das – und verzerrte Wahrheit“!
Die Interpretation in eigener Sache schließt sich schließlich in Müllers Münchhausiade an. Da das von Michaelis angeblich abgeschickte Telegramm in Herta Müllers Akte nicht aufzufinden ist, schlussfolgert die „Verfolgte“, habe die Securitate die ganze Akte frisiert, gefälscht![16]
Fakt
ist: Der reichlich naive Michaelis, der eine Diktatur bereisen will wie
ein Urlaubsparadies des Westens, liefert bereits in seiner
tragisch-komischen Posse ein unrealistisches Bild Rumäniens während der kommunistischen Endzeit ab- ein „Zerrbild“! Herta Müller greift dieses Zerrbild auf, verstärkt es noch durch weitere Übertreibungen, um es dann für ihre Zwecke einzusetzen[17].
[1] Bundespräsident Joachim Gauck hat diesem kommunistischen Propagandisten, Scharfmacher und Speichellecker der Ceaușescu-Diktatur den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland zugesprochen! – Wohl für die geleistete Wühlarbeit gegen echte Antikommunisten und Dissidenten aus kommunistischen Gefängnissen?
[2] Dieses Gebäude, ein Prestige-Bau des „Führers“, errichtet im Geist der Pharaonen und Cäsaren gigantomanisch im stalinistischen Stil, kann auf der Rückseite dieses Buches bewundert werden – als Kontrast zur kleinen Dorfkirche im – von Herta Müller viel verunglimpften – deutschen Dorf im Banat! Den Protz-Bau fotografierte ich im Jahr 2010.
[3] Generalsekretär des Landes, statt der Partei, der roten Monopolpartei, die von Herta Müller nie angegriffen wird.
[4] Über die offizielle Abschaffung der Zensur in Rumänien im Jahr 1978 durch Ceaușescu, schrieb ich bereits – unter Berufung auf die Quelle Ion Caraion, prominentes Mitglied des rumänischen Schriftstellerverbandes und Lyriker von Rang – in der „Symphonie der Freiheit“, 2008.
[5] Heute
besteht weitestgehend Gewissheit, dass die – von Ceaușescu von der
unmittelbaren Macht lange ferngehaltenen Iliescu und Roman den Tod
Ceaușescu beschlossen und durchführen ließen.
[6] Vgl. dazu den Bericht von Rolf Michaelis „Eine Reise ins Land der Angst. Simplicius Simplicissimus in Transsilvanien.
Kurzer Bericht von einer Winterfahrt durch Ceaușescus Polizeistaat –
auf der vergeblichen Suche nach Herta Müller. DIE ZEIT, 1987, dann in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.10.2009.
Die wohl mit Herta Müller abgestimmte Geschichte wurde - lange nach dem Ereignis - erst nach dem Eintreffen der Skandal-Autorin in Deutschland geschrieben und publiziert, reißerisch aufgemacht und als Story auch im SPIEGEL verbreitetet:
„Der ehemalige Zeit-Redakteur Rolf Michaelis erinnert sich, wie er im Winter 1986 einmal Herta Müller in Temeswar besuchen wollte. Es wurde ein Horrortrip, auf dem er sie nicht antraf. Dafür Menschen anderen Schlags: „Am
Hauseingang zwei große Schatten in dicken Mänteln. Als ich an ihnen
vorbei will, drehen sie sich, nicht ohne eine gewisse Grazie, um, boxen
mir die Ellbogen in den Bauch, springen mir mit Stiefeln auf die
Zehen. 'Kümmer dich um deine Sachen!', meine ich zu verstehen.“ - „Der
freundliche Hilfschauffeur hat, durch die offene Haustür, den Überfall
mitbekommen. Sichtlich nervös, will er sofort zum Hotel. Ich auch. Die
Zehen schmerzen. Ich habe plötzlich Angst. Im dunklen Hotelflur kommt
mir ein Parfum entgegen, dann eine halbnackte Blondine, die ich bei der
Abendessen-Show schon einmal gesehen zu haben glaube. Der Schatten
flötet: 'Ficki? Ficki? Deutsch-Mark!'"
[7] Bundesdeutschen
„Intellektuellen“ oder „Journalisten“, die quasi über Nacht mit Fragen
der deutschen Minderheit in Rumänien konfrontiert werden, fällt es oft
schwer, die beiden - historisch wie religiös grundverschiedenen - Kulturregionen
auseinanderzuhalten. Nicht anders, als ob man Berlin aus reiner
Unwissenheit heraus in Bayern ansiedeln würde und München auf der Insel
Rügen, so wurde die Stadt meiner Geburt, Temeschburg, nach Siebenbürgen verlegt.
Zu diesen und vielen anderen Ungereimtheiten vgl. meine Abhandlung: „Wie
man mit einem Monster-Artikel seine Gegner erschlägt – Zur
psychologischen Wirkung eines Presseberichts, der primär über Titel und
Untertitel wahrgenommen wird“, in „Die Zeit der Chamäleons“ – „Was Desinformation gepaart mit oberflächlichem, ja lumpigen Journalismus anrichten können, ist einem weiteren Beitrag zu entnehmen, der am gleichen Tag (9. Oktober 2009) in der „Berliner Zeitung“ erschien, einen Beitrag aus der Feder des Kritikers Dirk Pilz, den man mir umgehend im Internet in der SbZ vor die Nase rieb, um meine Autorität zu zerstören und mich öffentlich zu diffamieren. Da eine Kommentarmöglichkeit bei der „Berliner Zeitung“- Online nicht vorgesehen war, konnte ich seinerzeit - obwohl
unmittelbar betroffen - nichts auf die indirekt vorgetragenen
Anschuldigungen erwidern, nicht abklären, nichts richtigstellen - und auch sonst hatte ich keine Möglichkeit, mich gegen ähnlich gelagerte Vorwürfen wie oben zur Wehr zu setzen. Um
die Eine, über die gerade in Stockholm auch die Bundesrepublik
Deutschland geehrt worden war, in den Himmel zu heben, musste ihr
heftigster Widersacher natürlich an den Pranger gestellt und somit in
die gleiche Ecke verfrachtet werden, wo die dämonisierte Securitate
bereits angekommen war.
In dem Bericht, der also eindeutig für Nobelpreisträgerin Herta Müller Partei ergreift, ohne überhaupt einschätzen zu können, was der antikommunistische Bürgerrechtler aus dem Ceaușescu-Gefängnis, dieser Carl Gibson substanziell zur Materie zu sagen hat, heißt es zur Erschütterung des Lesers: „Noch
erschütternder ist er, wenn man Carl Gibsons 2008 erschienenes Buch
„Symphonie der Freiheit“ über die erste größere freie
Gewerkschaftsbewegung in Rumänien gelesen hat – in ihm beschuldigt der
gleichfalls in Siebenbürgen geborene Schriftsteller Herta Müller, sie
habe durch ihre „von Hass motivierten Werke“, vor allem durch
„Niederungen“, indirekt die Regierungspartei Ceaușescus unterstützt.
Es
ist ein ungeheuerlicher Vorwurf, unglaublicher noch als die Vorwürfe
einiger Mitglieder der konservativen Landsmannschaft der Banater
Schwaben, sie schreibe im Auftrag der Kommunistischen Partei Rumäniens.“
Der Kritiker Dirk Pilz zitiert mich zwar richtig, nur wertet er deplatziert, einfach deshalb, weil
er weder die diffizile Securitate- und Oppositions-Materie, noch die
geschichtlichen, ethnischen, geographischen, politischen und sozialen
Hintergründe in Rumänien, im Banat und in Siebenbürgen kennt.
Er vermischt Kraut und Rüben, Äpfel und Birnen, Stroh und Heu - und macht dabei den Bock zum Gärtner, weil er es nicht besser weiß, vor allem aber weil er nicht gründlich recherchierte und unsauber gearbeitet hatte. Wenn er sich nicht dort bediente hätte, wo es am schnellsten geht, nämlich auf Wikipedia, namentlich – in dem noch nicht retuschierten und der Nobelpreisehrung adäquat angepasster Wikipedia- Porträt Herta Müllers, wenn er gar meinen Wälzer, der
zu den Büchern gehört, die geworfen tödlich wirken, wie mein – leider
allzu früh verstorbener akademischer Lehrer und Freund zu sagen pflegte, tatsächlich in den Händen gehabt hätte, dann wäre diesem Geist auch aufgefallen, dass die „Symphonie der Freiheit“ nicht das fiktionale
Werk eines „Belletristen“, eines Schöngeistes, der harte Eier, Tritte
ins Kreuz, Fahrten ins Nichts, Bahnhöfe in den Wolken,
Wolkenkuckucksheime, apathische, feige Rumänen, böse Monster anders mehr
„erfindet“, was bei Herta Müller zuhauf vorliegt, sondern dass ein
Akteur aus dem antikommunistischen Widerstand sein Zeugnis ablegt, eben sein Testimonium authenticum! Nicht der „Schriftsteller“ agiert primär in meinem Werk, sondern der
Chronist seiner Zeit, als Phänomene und Ereignisse Zeit
wissenschaftlich und realistisch beschreibt – im krassen Gegensatz zu
den reinen Fiktionen Herta Müllers, die ausschließlich Kopfgeburten und
Emanationen einer eigenwilligen, grenzwertigen Phantasie sind.
Auch bin ich nicht in „Siebenbürgen“ oder Transsylvanien geboren - Herta Müller übrigens auch nicht, sondern ich bin in Temeschburg im Banat zur Welt gekommen. Ein Journalist, der kein „Oberleichthindrüberhuscher“ sein will, wie Lenau einen Teil der Rezensenten-Kaste treffend bezeichnet, sollte wissen, dass das von Prinz Eugen der Türkenhand entrissene „Temesvar“ heute als „Timisoara“ immerhin die zweitgrößte rumänische Stadt ist, hunderte Kilometer entfernt von den siebenbürgischen Geisteszentren Hermannstadt (Sibiu) und Kronstadt (Brasov). Es ist der Ort, wo Herta Müller mehr als zwanzig Jahre vor ihrer Offenbarung in der ZEIT, angeblich unter Zwang acht hartgekochte Eier essen und einige Tritte ins Kreuz erleben musste!
Die
Welt wird dieses wirkungsreiche Ereignis noch zu würdigen wissen,
insofern es mit der Nobelpreisvergabe nicht antizipiert wurde! Ein Journalist, der – höchstwahrscheinlich für wenig Geld - für die „Berliner Zeitung“- über eine Nobelpreisträgerin schreibt, der sollte so viel Sachverstand und Wissen mitbringen, dass er die - in dem ZEIT-Lügen Artikel von Herta Müllers arg, ja volksverhetzend beschimpften - Banater Schwaben von den - vor 800 Jahren im Karpatenbecken angesiedelten -Siebenbürger Sachsen unterscheiden kann.
Genauso
wie ein Altbayer kein Franke ist, kein Schwabe ein Hesse, kein Berliner
ein Hamburger oder Wiener – und keine Münchner Weißwurst ein Pfälzer
Saumagen, so sind auch die von Kaiserin Maria Theresia vor mehr als 200
Jahren im ungarischen Banat angesiedelten Banater Schwaben nicht identisch mit den Siebenbürger Sachsen, obwohl alle völkisch wie kulturell „Deutsche“ sind.“
[8] Diese sonderbare Münchhausiade, richtungweisend für die pathologische Lügnerin Herta Müller und für das, was in der ZEIT überhaupt an aufzutischenden Lügengeschichten möglich ist – erschien in der ZEIT und – als der Nobelpreis-Coup vollendet war – noch einmal in aufgewärmter Form in der FAZ sowie im SPIEGEL, umso den Deutschen und der Welt noch einmal in Erinnerung zu rufen, welcher „Unbeugsame(n)“ die hohe Ehrung in Stockholm zuteilwurde.
[9] Diesem großen Dichter habe ich eine weltweit verbreitete Monographie gewidmet – Lenau. Leben – Werl- Wirkung. Heidelberg 1989.
[10] „Ficki, Ficki, Deutsche Mark“!
[11] Welcher, wann, wo?
[12] In dem ZEIT-Artikel, über dessen einmalige Lügen ich ein ganzes schrieb, verlässt Herta Müller das – auch sonst nicht erreichte Niveau – der
Dadaisten und Surrealisten und begibt sich mit ihrem sonderbaren
Kreationen endgültig in den Bereich der „Nonsens-Literatur“, und somit auf eine Ebene, die ein Helge Schneider im „Katzenklo“ erreicht, nur viel weniger witzig. Während Schneider - wie andere Komiker dieser Art (Heinz Erhard etc.) - noch das deutsche Volk erreicht und die
Menschen zum Lachen bringt, bleibt die humorlose Herta Müller auf ihren
plumpen, aufgesetzten Lügen und Foltergeschichten sitzen. In dubio pro Helge Schneider? – Bestimmt! Vielleicht bekommt er auch noch einen Nobelpreis!
[13] Von einem aufklärenden Werk zur nächsten Herta Müller-Kritik aus meiner Feder konnte ich feststellen, wie die Solidarität orthodoxer Herta Müller-Verehrer zu bröckeln begann. Die immer dreister errichteten Lügengebäude sind – ungeachtet massiver politischer Protektion – nicht mehr aufrecht zu erhalten, einfach deshalb nicht, weil der Einzelne, der sich als Intellektueller zu Verstand, Vernunft und Logik bekennt, die immer schriller und skurriler werden Abstrusitäten - der „Nonsens-Literatin im Ernst“ – nicht mehr verteidigen kann.
[14] Ohne die Kumpanei von Anfang an beim SPIEGEL – über
den SPIEGEL Autor und Herta Müller-Verleger (Rotbuch) F. C. Delius im
Jahr 1984 in der „Niederungen“-Rezension in eigener Sache – hätten Herta
Müller und ihr KP-Gatte Richard Wagner nie die Plattform und das Forum
bekommen, im SPIEGEL kurz nach ihrer Ankunft im Westen, in der BRD, ein
„Interview“ zu geben. Sie waren weder wichtig, noch bekannt oder berühmt
– Erst der SPIEGEL machte sie bekannt, indem er – über Kumpan F: C.
Delius – in eigener Sache agierte.
Das ist dem Bundesbürger seinerzeit verborgen geblieben, auch der bald mitschuldig gewordenen „Politik“!
Mehrfach habe ich in den Studien nachgewiesen, wie die ZEIT-Akteure Michael Naumann, Ijoma Mangold im Bund mit Herta Müller gelogen haben („Verhörer“) – Jetzt, mit Michaelis und mit dem SPIEGEL, der nach der FAZ die Sache auch noch popularisiert, ist es genauso: Rolf Michaelis ist ein kleines, doch nützliches Rädchen im Getriebe, eine willige Marionette, die bei der Maskerade mitmacht. Er macht mit, weil er sich etwas davon verspricht! Aufmerksamkeit? Gaudi – wie beim SPIEGEL!? Gutgläubig oder boshaft durchtrieben? Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Michaelis
[15] Vgl. dazu ihren bornierten Ausdruck „drei Männer in Zivil“ ! Vgl. Plagiat als Methode.
[16] Mehr zur Materie Akte, CNSAS, Verfälschung in: Plagiat als Methode. Herta Müller ist stark im Behaupten und sehr schwach im Beweisen.
[17] Das „Zerrbild“ hatte Folgen und führte zu einer Kontroverse, der erstmals seitens der „Banater Post“ sachkundig und wissenschaftlich widersprochen wurde – aus meiner heutigen Sicht, leider aber immer viel zu vornehm. Dem Dilettanten in Sachen Geschichte und Politik, dem deklarierten und – in seiner merkwürdigen Reise in „transsilvanische Banat“ – geouteten Herta Müller-Fan Michaelis hätte man ganz anders widersprechen müssen!
Der promovierte Romanist Horst, Fassel seit 1985 Chefredakteur des kleinen Blattes „Banater Post“, von Herta Müller noch in ihrer überaus verlogenen und mit Lügen und Plagiaten durchsetzten ZEIT-Münchhausiade „Die Securitate ist noch im Dienst“ massiv angefeindet und als Securitate-IM denunziert, kontert mit einer - höchst kompetenten - Gegendarstellung, in welcher viele grundsätzliche Dinge historischer, politischer und literaturwissenschaftlicher Art angesprochen werden.
Aus diesem Grund zitiere ich das Statement des Verfemten, den ich schon vor Jahren in Kommentaren zu verteidigen suchte (Schwäbisches Tagblatt), als er weiteren Anfeindungen deutscher Presse (Vgl. dazu die einseitigen Berichte des Journalisten Wilhelm Triebold) ausgesetzt war. Seinerzeit schrieb ich mehrere Kommentare, die man heute noch im Internet findet: http://www.tagblatt.de/Nachrichten/So-genannte-Beweise-189545.html
Zum Gespräch mit dem Tübinger Literaturwissenschaftler Horst Fassel über seine angeblichen „Securitate-“Kontakte. („Ich bin nicht Filip“, am 12. Juli)
„So genannte Beweise. „Audiatur et altera pars – und: In dubio pro reo! Das
sind bewährte Rechtsgrundsätze seit der antiken Kultur und
Zivilisation. Und heute: Zweierlei Maß? Alle Dokumente der ehemaligen
„Securitate“ stammen von der rumänischen Gauck-Behörde „CNSAS“. Alle
diese Dokumente belasten angeblich bis zu einem gewissen Grad die
Autoren Peter Grosz, Franz Thomas Schleich, Werner Söllner und – so
wollen es Herta Müller und Richard Wagner – auch H. Fassel? Doch sind die CNSAS-„Securitate“ Dokumente in der Tat „authentisch“? Wer sagt es uns? Wer hat sie überprüft? Wenn
es um Herta Müllers Akte „Cristina“ geht, die sie nach ihrer eigenen
Aussage als Kommunistin und „Securitate“-Agentin ausweist, dann sind
diese CNSAS-Unterlagen „entkernt“, gefälscht, manipuliert, – wenn es um
andere Fälle geht, dann sind sie echt?! Sonderbare Logik! Ich
finde es gut, dass Horst Fassel sich nun auch formaljuristisch wehrt,
denn nur in einem ordentlichen Gerichtsverfahren in Sachen „Verleumdung“
kann endgültig geklärt werden, was diese so genannten Beweise wirklich
wert sind. Es kann nicht sein, dass H. Müller und Ex-KP-Mitglied
R. Wagner immer nur denunzieren, anklagen, sich als die Guten und
Gerechten im Recht meinen, während die andere Seite nicht gehört wird. Tatsächliche Opfer der „Securitate“ müssen gehört werden, die Dissidenten des Widerstands aus den Zellen. Lyriker und Essayist (. . .) Carl Gibson, Bad Mergentheim.“
Die
Banater Schwaben haben sich mehrfach gegen Anfeindungen aus dem linken
Lager gewehrt, aber sie sind nicht gehört worden. Die Stimme eine ganz
kleinen Blattes, das kaum einige Tausend Vertriebene erreicht, ist von
den auflagenstarken Medien – nicht nur aus Hamburg – übertönt worden. So
wurde das „Un-Phänomen“, das „Negativ-Phänomen“ Herta Müller überhaupt
erst möglich!
Zur Antwort Horst Fassels:
Fassel schreibt in der „Banater Post“ vom 05.April 1987: Eine „Transsylvanische Reise“ ins Banat. Das Banat-Bild bei Rolf Michaelis in der „Zeit“.
„1.)Behauptung: Die Landsmannschaft der Banater Schwaben und die rumänische Sicherheitspolizei (Securitatea) seien beide repressive Organe. Herta Müller und Richard Wagner wurden von der Securitate und von der Landsmannschaft verfolgt und bedroht. Antwort: Die
Securitatea ist der verlängerte Arm eines repressiven Regimes, dessen
wahres Gesicht seit kurzem nun auch von den deutschen Medien entdeckt
wird, nachdem diese seit den späten sechziger Jahren konsequent den
"eigenwilligen" Kurs von Nicolae Ceaușescu hochgejubelt hatten. Die
Landsmannschaft der Banater Schwaben, gegründet im Jahre 1950, hat sich
drei Ziele gesetzt: den Banater Schwaben die Eingliederung in
Deutschland zu erleichtern, die deutschen Kulturleistungen im Banat zu
erforschen und in Dokumentationen festzuhalten, den im Banat lebenden
Deutschen Hilfe zukommen zu lassen, bzw. denjenigen, die ausreisen
wollen, im Rahmen der Möglichkeiten beizustehen. Das ist nachzulesen in
der Satzung der Landsmannschaft, die am 20. August 1986 in der "Banater
Post" publiziert wurde (Abschnitt I, § 2). Diese Zielsetzung enthält
keine Spitze gegen Andersdenkende, die sich außerhalb dieses
eingeschriebenen Vereins aller Freiheiten des deutschen Rechtsstaates
erfreuen können. Es gibt keine von der Landsmannschaft der Banater
Schwaben in die Wege geleiteten Aktionen gegen Herta Müller und gegen
Richard Wagner. Wenn diese tatsächlich Drohbriefe erhalten haben, so
sind diese sicher nicht von der Landsmannschaft veranlaßt worden,
vielmehr könnte ein repressives Organ wie die rumänische Securitate dahinterstecken. Es kann sich freilich auch um Einzelpersonen handeln, die möglicherweise Banater sind und für deren Willkürakte kein Verein der Welt, auch nicht die Landsmannschaft der Banater Schwaben, eine Verantwortung übernehmen will und kann.
2. Behauptung: Die
Landsmannschaft der Banater Schwaben sei ein Verein von Revanchisten,
von "Unverbesserlichen". Das paßt sowohl in die deutsche
Medienlandschaft, wo Landsmannschaften jeglicher Couleur in den gleichen
Extremistentopf gesteckt werden, als auch ins Arsenal der Propaganda in
den Ostblockstaaten, wo alle Emigranten - vor allem wenn sie als
Organisation zu fassen sind – als Rechtsextremisten und Faschisten
verteufelt werden.
Antwort: Die
Landsmannschaften der Banater Schwaben und der Siebenbürger Sachsen
haben nie territorielle Ansprüche erhoben, wie etwa die Landsmannschaft
der Schlesier, der West- und Ostpreußen usw. Sowohl den Banater Schwaben
als auch den Siebenbürger Sachsen ging es darum, das Leben ihrer in
Rumänien verbliebenen Landsleute nach Möglichkeit erträglicher zu machen
bzw. Ausreisewillige dabei zu unterstützen, sich kultureller,
politischer wie nationaler Diskriminierung zu entziehen. Unter den
Deutschen Rumäniens hat es ebenso Faschisten gegeben wie unter den
Rumänen und Ungarn des Landes, wie in Deutschland, in Italien und
anderen der heutigen europäischen Demokratien. Eine Reihe von
Funktionären der Deutschen Volksgruppe hat sich nach dem Zweiten
Weltkrieg in die heutige Bundesrepublik Deutschland abgesetzt. Auch in
den Landsmannschaften der Banater Schwaben und der Siebenbürger Sachsen
wurden solche ehemalige Nationalsozialisten anfangs tätig. Trotzdem
haben diese Landsmannschaften zum sozialistischen Rumänien immer gute
Beziehungen angestrebt, um den Rumänien-Deutschen zu helfen. Auch sind
Zeichen der Toleranz schon früh gesetzt worden: Die Landsmannschaft der
Banater Schwaben setzte es durch, daß Dichter und Wissenschaftler aus
Rumänien den Donauschwäbischen Kulturpreis und .andere Anerkennungen in
Deutschland erhielten (Franz Liebhard, Johann Wolf, Hans Kehrer). was
wichtiger ist: längst gibt es in keinem der Führungsgremien der
Landsmannschaften der Banater Schwaben und der Siebenbürger Sachsen
"Unverbesserliche". In der schon genannten Satzung der Landsmannschaft
der Banater Schwaben ist zu lesen, daß diese "die Beziehungen ihrer
Mitglieder zur alten und zur neuen Heimat fördert", daß sie "zur
Vertiefung der Beziehungen zwischen Rumänien und Deutschland beiträgt".
Im Herbst 1986 war es eine der ersten Amtshandlungen des neuen
Bundesvorsitzenden Jakob Laub, ein Gespräch mit dem rumänischen
Botschafter in Bonn anzustreben, bei welchem sowohl Möglichkeiten der
humanitären Erleichterungen für die Banater Schwaben in Rumänien als
auch Wege für eine kulturelle Zusammenarbeit der Landsmannschaft mit
rumänischen Kulturinstitutionen erörtert wurden. Im Dezember 1986 stand
die Kulturtagung der Landsmannschaft der Banater Schwaben in
Sindelfingen im Zeichen der Auseinandersetzung zwischen den 1945
ausgesiedelten Banater Schwaben und denjenigen, die in den letzten
beiden Jahrzehnten ausreisen durften. Seit die Regierung Schmidt es sich
1977 in Bukarest bestätigen ließ, daß aus Rumänien jährlich mindestens
11-12000 Deutsche, ausreisen dürfen, hat sich die Zahl dieser
Spätaussiedler merklich erhöht. Die 70-80000 Banater Schwaben, die
seither in die Bundesrepublik Deutschland kamen, spielen auch in den
Führungsgremien der Landsmannschaft der Banater Schwaben und im Verein
selbst eine wichtige Rolle. Diesen 70-80000 Banater Deutschen
faschistoides Verhalten anzudichten, wäre Zynismus. Sie alle sind Opfer
der Auswirkungen, der Katastrophen, die das Dritte Reich veranlaßt hat.
Sie haben Deportationen, Kerkerstrafen, Verfolgungen,
Zwangsevakuierungen erduldet, haben die systematische Zerstörung von
Familien und Gruppen hinnehmen müssen. Es ist richtig, wenn man auf die Schuldigen und Mitschuldigen in den eigenen Reihen verweist. Es
ist aber Verhöhnung der Tatsachen und grenzt an Sadismus, wenn man die
Deutschen Rumäniens insgesamt zu Extremisten und Bösewichten stempelt. Immerhin fanden in Rumänien sehr viele im Dritten Reich Verfolgte Zuflucht. Bis 1945 konnten z. B. die deutschen Exilautoren in Rumänien mehr publizieren als in anderen Asylländern. Im
Banat war die Temeswarer "Neue Zeitung" von 1933-1940 (also auch
während der Zeit der Königsdiktatur) ein engagiert antifaschistisches
Blatt. Im Banater Bergland gab es bekanntlich erheblichen Widerstand
gegen jegliche NS-Gleichschaltung. Die katholische Kirche wurde zum
Sammelplatz für alle, die nicht mitmarschieren wollten. Man kann alle diese Fakten wissentlich übersehen. Man kann die absurde Behauptung aufstellen, banater-schwäbische Trachtenzüge seien Ausdrucksformen des Faschismus. Dann wäre die ganze Welt, die Folklore pflegt, ein Reich der Brutalität und Willkür, der Trachtenaufzug auf dem Münchner Oktoberfest mit Trachtenträgern aus fünfzig Ländern eine faschistische Veranstaltung. Man
darf auch die Opfer als Täter darstellen. Aber dann ist es nicht mehr
statthaft, von objektiver Erkenntnis und adäquater
Wirklichkeitserfassung zu sprechen.
3. Behauptung: Herta
Müller und Richard Wagner sei vorgeworfen worden, daß sie im Auftrag
"der Bukarester ZK-Propaganda-Abteilung und anderer Departements
agieren". Das stand 1984 in der "Banater Post", die sich "nicht schämte,
von „Schädigung der Auslandsdeutschen im Mutterland“ zu faseln".
Antwort: Die zitierte Rezension stammte von Helmut Schneider, der in Rumänien-Verfolgung und Haft über sich ergehen lassen mußte und
der- ähnlich wie andere Banater - von denen in der "Zeit" zu lesen ist,
daß sie "sich gegen alles Neue ängstlich verschließen" -
Unterstellungen nicht hinnehmen will. Helmut Schneider verschließt
sich dem Neuen nicht. Auch andere, die sich im Banat zur Erzählung
"Schwäbisches Bad" von Herta Müller geäußert hatten, sind keine
notorisch Gestrigen. Die Vorwürfe, die gegen Herta Müller und Richard
Wagner erhoben werden, sind so "neu" nicht, wie Sie, Herr
Michaelis, vielleicht vermuten. In den späten Vierzigern ging man in
Rumänien dazu über, die zunächst offen bekundeten Ausrottungsgedanken
mit Bezug auf die Rumänien-Deutschen aus taktischen Gründen durch
raffiniertere Methoden zu ersetzen. Rumänien mußte – um nicht noch
einmal durch einen Schiedsspruch das stark ungarisch durchsetzte
Nordsiebenbürgen einzubüßen – Nationalitätenpolitik "a la russe"
betreiben. Die nationalen ("mitwohnenden") Minderheiten erhielten eigene
Schulen, eigene Kulturinstitutionen, eine eigene Presse, die von
Bukarest aus zentral bemuttert wurden. Durch ideologische
Indoktrination und gezielte Diffamierungen sollten die nationalen
Minderheiten einander selbst zerfleischen und die von Bukarest
angestrebte Assimilation durch das Staatsvolk erleichtern. Die
deutschen Kulturideologen im Dienste Bukarests hatten zunächst gegen
die angebliche "deutsche Einheit", gegen das Zusammengehörigkeitsgefühl
der deutschen Minderheitengruppen in Rumänien aufzutreten. Zugleich war die vorgebliche Schuld der Rumänien-Deutschen am Krieg (obwohl Hitler und Antonescu diktatorisch über die Schicksale dieser Rumänien-Deutschen verfügten) zu belegen.
Die potentielle Neigung der Rumänien-Deutschen zu reaktionärem
Verhalten war auch durch deren Bindung an Familienmitglieder im
westlichen Ausland bloßzulegen. Noch 1982 erschien ein Roman, "Unsere
lieben Anverwandten", der die Kriegshetzer rumäniendeutscher Provenienz,
die nach 1945 in West-Deutschland lebten, anprangerte usw. Das waren
die Voraussetzungen, die es in den sechziger Jahren den Autoren der
"Aktionsgruppe" schwer machten, ihre kritischen Positionen als nicht
konform mit der Staats-Propaganda zu präsentieren. Denn - ein Dilemma
der Schriftsteller in sämtlichen Ostblockstaaten - alle "Aktionsmitglieder" veröffentlichten ausschließlich in den staatlich subventionierten und kontrollierten Periodika. Deren erste Aufgabe war und ist es, Propaganda für
ein Regime zu betreiben, das eigentlich schon seit den fünfziger Jahren
wegen seiner stalinistisch-repressiven Maßnahmen unpopulär war. Dabei
war die Spitze gegen die nationalen Minderheiten im Land immer klar zu
erkennen. Die Kritik an diversen Mißständen im Staat hielt sich seitens
der Autoren meist in den geduldeten Grenzen, Wie hätte man da die
Wortführer der sogenannten " Gruppe" nicht als Exponenten des
Zwangs-Regimes betrachten sollen? Und die Diskriminierungen und
Verfolgungen: wer war ihnen nicht ausgesetzt? Wurden die Nonkonformen
der fünfziger Jahre - die es nach Ihrer Meinung, Herr Michaelis, nicht
gegeben hat – weniger verfolgt? 1959 fand in Rumänien ein Prozeß gegen
aufmüpfige Schriftsteller der Rumänien-Deutschen statt. Die Haftstrafen
überschreiten bei weitem das Maß dessen, was heute über Terroristen in
der freien Welt verhängt wird. Aber als Hans Bergel, als Andreas
Birkner, als Wolf von Aichelburg, zu 20-25 Jahren schweren Kerkers
verurteilt, in die Bundesrepublik Deutschland kamen, waren sie den
Medien unbequem, weil sie das Bild des "liberalen Rumänien", das in den
bundesdeutschen Medien damals gepflegt wurde, getrübt hätten. Auch heute
schweigt man über sie und über die Banater Intellektuellen (Dr.
Weresch, N. Schmidt, usw.), die, wie viele andere siebenbürgische und
Banater Autoren der fünfziger Jahre, ebenfalls 1959 in einem
Monsterprozeß verurteilt wurden. Ist das nicht ungleich brutaler gewesen
als alle Belästigungen, denen sich die "Aktionsgruppe" je ausgesetzt
sah? Warum berichtete die französische, englische, italienische Presse
über den Schriftstellerprozeß 1959, nicht aber die bundesdeutsche? Ihre
Informationslücken sind beachtlich, Herr Michaelis. Wer in der
Öffentlichkeit steht oder stand, muß, auch die Folgen tragen, die sich
aus seiner einmal bezogenen Position ergeben. Für die Leser
einer Zeitung oder einer Zeitschrift in Rumänien war jeder, der sich der
herrschenden Ideologie genähert hatte, verdächtig. Wenn er dann noch –
oft unberechtigte - Angriffe auf Nicht-Literaten, - die sich nicht
wehren können - startete, sind auch deren aggressive Reaktionen durchaus
zu erwarten. Wenn Richard Wagner 1973 den Literaturpreis des ZK des
Verbandes der Kommunistischen Jugend nicht ausschlug, wenn er 1981 den
Preis des Landesrates der kommunistischen Pionierorganisation ebenso
entgegennahm wie Herta Müller 1982 den Preis des ZK des Verbandes der
Kommunistischen Jugend, dann kann das von Außenstehenden als Zeichen
einer Zugehörigkeit ins "andere Lager" gesehen werden. Und was das andere "Lager" den Rumänien-Deutschen angetan hat, kann leicht dokumentiert werden.
4. Behauptung: Die Kritik an Herta Müller und Richard Wagner sei - da sie von Nicht-Fachleuten stamme - irrelevant.
Antwort: Das stimmt. Doch
haben weder Herta Müller noch Richard Wagner je behauptet, daß sie ihre
literarische Fiktion nach immanent literarischen Gesetzen schufen, daß
sie nicht ein adäquates Abbild der Wirklichkeit im Banat geben wollen,
sondern ausschließlich eine subjektive Vision konzipieren. Solange
die literarischen Werke der beiden Autoren den Anspruch erheben, eine
individuelle Deutung der Wirklichkeit und der Entwurf einer Ich-Welt zu
sein, kann und soll man ihr Werk wann immer vor dem Zugriff der
Nicht-Literaten verteidigen. Weil jedoch sowohl Herta Müller als auch
Richard Wagner für sich beanspruchen, die Banater Wirklichkeit entdeckt
zu haben und quasi einen Allein-Vertretungs-Anspruch erheben, kann und
muß um der Tatsachen willen vieles von dem, was in ihren Schriften
anzutreffen ist, auf seinen Wahrheitsgehalt hinterfragt werden. Es gab in Rumänien durchaus viele empörte Leserbriefe an Redaktionen als
Reaktion auf die literarisch ausgezeichnete Parabel der Herta Müller
von der Fruchtlosigkeit des Beharrens im eigenen, kleinen Dunstkreis - weil
jedoch die Presse im Ostblockland Rumänien in keiner Weise auf die
Wünsche der Leser eingeht, konnte Herta Müller weiterhin unkritisiert
publizieren: die Leser mußten sich damit abfinden. Und Autoren der "Aktionsgruppe" haben bis kurz vor ihrer Ausreise publizieren können (Rolf
Bossert veröffentlichte im Oktober 1985 - er kam im Dezember nach
Frankfurt - noch in der "Neuen Literatur", unter dem Pseudonym B. Rolf,
aber das war leicht zu entschlüsseln). Und in der "Neuen Banater
Zeitung", die Nikolaus Berwanger leitete (er war ebenso wenig wie
Fraunhofer und Samson Mitglied der "Aktionsgruppe"), erschienen
neben den Texten von Herta Müller, Richard Wagner und Rolf Bossert auch
Diffamierungen ausgereister Banater Schwaben, "Enthüllungen" über die
westdeutschen Analphabeten, über den ausufernden Faschismus in Bonn usw. So
wurde Literatur immer in einen nicht-literarischen Rahmen gerückt. Ein
Ausklammern der Meinung von ästhetisch nicht Gebildeten, von
"Nicht-Kennern" war und bleibt daher schwierig. Auch in der "Banater
Post" und im "Donauschwaben" ergriffen Nicht-literaten das Wort. Und
eines muß man ihnen doch zugestehen: Sie können es schwer begreifen, weshalb
auch in' Deutschland ein Bild des Banates und seiner Deutschen
popularisiert werden muß, das nur sehr bedingt mit der
gesellschaftlichen und historischen Wirklichkeit zu tun hat. Wenn
die Banater Schwaben nur Faschisten, Alkoholiker, seelisch und geistig
Pervertierte wären, dann wären sie im Laufe von fast 300 (nicht 200)
Jahren einige Male untergegangen. Dasselbe gilt für die Siebenbürger
Sachsen. Und so zu tun, als ob in diesen beiden Landschaften ein kultur- und geschichtsloses Häufchen im besten Fall Bedauern und Mitleid für sich beanspruchen dürfe: das bedeutet die totale Mißachtung von Tatsachen und Leistungen. Man muß nicht einem prophetisch-provinziellen Pathos huldigen, um die "Glaubwürdigkeit" solcher Darstellungen anzuzweifeln. Realität
und Fiktion zu unterscheiden liegt allerdings weder in der Absicht der
beiden Autoren noch der bundesdeutschen Kritik, F. C. Delius mag genaue
Kenntnisse in Sachen Literatur haben. Dessen ungeachtet stuft er in
seiner Rezension der "Niederungen" von Herta Müller - wie Helmut
Schneider, wie alle die Nicht-Literaten aus dem Banat – dieses Buch als
Spiegelbild der Banater Welt ein, die ja nun endlich sehen kann, wie
mies sie ist! Sehr geehrter Herr Michaelis, Sie waren schockiert, als Sie die Dracula-Vision in Temeswar erlebten, die Sie zum Titel "Transsylvanische Reise" greifen ließ, obwohl das Banat weit weg von Transsylvanien liegt. Sie haben wahrscheinlich auch vieles für bare Münze genommen, was man Ihnen erzählt hat. Zum
Beispiel, daß der Verwandte der Dame vom Hotel, der Sie zur gewünschten
Adresse brachte, ein Zivilist gewesen sei. Sie sind wohl davon
überzeugt, daß Rumänien erst seit 1945 eine "erste demokratische
Regierung" bekam, obwohl das Land seit 1881 eine konstitutionelle
Monarchie war, die erst in den Jahren 1938-1944 von einer Königs- bzw.
einer Militärdiktatur geknebelt wurde. Und Sie meinen
auch, daß nur der Familien-Clan von Ceaușescu die Mißstände
hervorgerufen hat, die Sie als Augenzeuge miterlebt haben. Deshalb
bejahen Sie auch den Allein-Vertretungs-Anspruch der beiden Autoren, die angeblich als einzige zu leiden hatten und denen schlimmer mitgespielt wurde als anderen,
was eine geradezu unerhörte Verdrehung der Tatsachen ist. Und Sie sind
auch der festen Überzeugung, daß die Banater in all den Jahren nichts
dazugelernt haben. Deshalb "schämt sich" die "Banater Post" auch nicht, deshalb "haben die West-Banater (!) kein Recht, sich ein Urteil anzumaßen, schon gar kein literarisches".
Weil Sie aber auch sagen: "Wo nichts stimmt, stört die läppische
Differenz von 96000 Seelen auch nicht mehr", kann ich Ihnen antworten: Wo vieles in Ihrer Darstellung nicht stimmt, weil sie sich auf eine einseitige Information stützt, spielt es auch keine Rolle mehr, wenn eine kleine Minderheitengruppe - und das waren die Banater Schwaben
und die Siebenbürger Sachsen in Rumänien und das sind sie, bis zur
endgültigen Eingliederung, auch in Deutschland - nicht gehört werden
darf, bzw. wenn man sich in Vexier-Bildern über sie lustig macht. Ist
das Demokratie? Ist das Respekt vor Menschen? Ich wiederhole, was ich anfangs gesagt habe: Herta
Müller und Richard Wagner sind uns als Landsleute willkommen, als
Autoren nicht minder! Doch sollten sie nicht meinen, die Kritik sei
ausschließlich ihr Vorrecht, die Landsleute seien nur dazu da, als
Marionetten literarisch karikiert und als Menschen nie und nimmer ernst
genommen zu werden. Man sollte die Mühe nie scheuen, außer
dem eigenen Ich auch die Gemeinschaft zu sehen, aus der man ob es einem
paßt oder nicht - stammt, und an die man - unverschuldet – gebunden
ist. Ich
weiß, daß weder Herta Müller noch Richard Wagner auf die "Banater Post"
oder auf die Landsmannschaft zukommen werden. Das hat nichts damit zu
tun, daß hier "Faschisten" oder bornierte "Unverbesserliche" am Werk
sind: "Die Zeit" zahlt eben gute Honorare, die "Banater Post" hingegen
ist auf ehrenamtliche Mitarbeit angewiesen. Trotzdem wünschen' wir Herta Müller und
Richard Wagner und auch der Wochenschrift "Die Zeit", daß sie nicht nur
auf vielen Seiten ein Publikum überraschen sollen, sondern daß sie auch
viel-seitig und damit verständnisvoll Zusammenhänge erforschen mögen,
bevor sie kategorische, apodiktische und scheinbar unumstößliche Urteile
fällen. Mit den besten Grüßen Dr. Horst Fassel.
Sehr geehrter Herr Michaelis, Freiburg, 24. März 1987, es ist zu begrüßen, daß Sie in der Wochenschrift "Die Zeit" (20. März 1987) über die
Banater Schriftsteller Herta Müller und Richard Wagner schreiben, weil
dadurch gleichzeitig die allgemeine Not in Rumänien angesprochen wird.
Ich kann Ihnen im Namen des Bundesvorstands der Landsmannschaft der
Banater Schwaben und in meinem eigenen versichern, daß wir auch
im Falle von Herta Müller und Richard Wagner froh sind, daß Landsleute
die Freiheit erlangen durften, die sie anstrebten. Die Freude an
der Ankunft der beiden wird bei meinen Banater Landsleuten und bei mir
lediglich dadurch getrübt, daß Herta Müller und Richard Wagner von
Anfang an ungerechtftertigte Angriffe auf die Banater Schwaben in
Deutschland und auf deren Landsmannschaft starteten. Weil beide auf die Unterstützung der deutschen Medien rechnen können, werden Unwahrheiten verbreitet, an denen auch Ihnen, Herr Michaelis, nicht gelegen sein kann. Im Folgenden teile ich Ihnen die Richtigstellungen mit und bitte Sie, sowohl Herta Müller als auch Richard Wagner zu sagen, daß kein Mitglied der Landsmannschaft der Banater Schwaben etwas gegen sie hat, wenn sich beide - ebenso wie wir alle - für die Belange unserer armen, im totalitären Rumänien gequälten Banater Landsleute einsetzen. Mit freundlichen Grüßen Horst Fassel.“
[18] Vgl. dazu aus der Serie der Beiträge zur Thematik seit „Die Zeit der Chamäleons“, 2014 bis „Vom Logos zum Mythos“, 2015.
„Ceaușescus „Staatsfeind(in)“ Herta Müller reist nach Paris … und retour! Der
kleine, schüchterne, stammelnde Ceaușescu, von Gottes Gnaden
Kommunisten- und Staatschef aller Rumänen innerhalb der
realsozialistischen Republik, hatte eigentlich nur zwei „Staatsfeinde“ –
die Dissidentin aus dem Kindergarten Herta Müller und ihren Sancho
Panza aus der Rumänischen Kommunistischen Partei, Mitglied des
Rumänischen Schriftstellerverbandes, Polit-Agitator und Scharfmacher,
weltbekannt geworden durch seine regimekritische Sentenz aus dem Jahr
1978, verkündet von den Gerüsten des Sozialismus auf der eigenen Brust: „hier ist alles in ordnung!
Nachdem
der intellektuell moderate Ceaușescu von seinem ewig wachen Bluthund
„Securitate“ eines schönen Tages erfahren hatte, wie die von seinen
Kommunisten prämierte, später als Horst Köhlers „Unbeugsame“ und Joachim Gaucks „Vielgegehrte“ bekannt
gewordene Dadaistin von Weltruf ihre in Agonie und Exodus existierenden
deutschen Landsleute literarisch desavouiert und so seine auf Harmonie
bedachte, großzügige Minderheitenpolitik torpediert, ja kaputt macht,
kam ihm eine zündende Idee:„ Schicken wird diese wild gewordene
Amazone doch nach Paris! Vielleicht geht sie dort zum Frisör, kauft sich
einen Hut, ein Kleid … Vielleicht gefällt es ihr dort …und sie bleibt
weg, wie der Esel Goma, dessen Reform-Geschwätz uns hier nicht weiter
ärgern wird! Sonst frisst sie uns hier noch alle Eier weg, gerade jetzt,
wo die Eier so knapp geworden sind und die Mamaliga rar ist! Dann
müssen wir sie doch noch im Fluss ersäufen!“
Beide „Staatsfeinde“ durften
reisen und sich in konkreter „Wahrnehmung“ ein realistisches Bild
machen - – vom Klassenfeind an sich, von der bis dahin verachteten Welt
der Erben Hitlers und von der glitzernden, freien Welt des Kapitalismus,
in welcher das Geld regiert und wo alles seinen Preis hat, auch die
Prostitution des Geistes – und wo der Teufel längst nicht so schwarz ist
wie von den Roten als Menetekel der Dekadenz an die Wand gemalt! Doch
zum großen Verdruss Ceaușescus kamen seine beiden Staatsfeinde immer
wieder zurück wie die Krätze – wie der Bumerang an den eigenen Kopf und
das fehlgelenkte Torpedo ins Schlachtschiff des Kommunismus. Erst als
die Zigaretten knapp wurden und die Wodkaströme aus dem Parteikeller
versiegten, kamen Wendung und „Kehre“, doch triebdeterminiert, nicht als
Sache des Bewusstseins – und das gleich um hundertachtzig Grad!“
Links: Bücher von Carl Gibson in wissenschaftlichen Bibliotheken national und international
DNB
KIT KVK
Carl Gibsons Fundamentalwerk zur Herta Müller-Kritik
in zwei Büchern auf über 1 400 Seiten:
Neuerscheinung, seit dem 14. Oktober 2016 im Buchhandel:
Carl Gibson
Herta Müller im Labyrinth der Lügen:
„Wir ersäufen dich im Fluss“ –
Mythen, Märchen, Münchhausiaden im „authentischen“ Lebensbericht der deutschen Nobelpreisträgerin für Literatur!
Die „Unbeugsame“ als „Politikum“,
ihre „Als ob“-Biographie aus der Retorte
und
DER FALL OSKAR PASTIOR:
Nobelpreis für ein Plagiat!?
Vom
medialen „Phänomen“ zur unantastbaren Staatsschriftstellerin - Wie eine
falsche „Ikone“ „gemacht“ wurde und über politische Protektion immer
noch am Leben erhalten wird: Zur Rolle und Mitwirkung des „SPIEGEL“, der
„ZEIT“, der unkritischen Forschung und der hohen Politik (SPD und KAS
der CDU) bei der Konstruktion der Pseudo-Vita einer Hassgetriebenen aus
der Ceauşescu-Diktatur zwecks Instrumentalisierung – auf Kosten der Ehre
der Banater Schwaben und zu Lasten der historischen Wahrheit.
Gegenargumente, Daten, Fakten.
Kritische
Studien, Interpretationen und Essays zum „Leben“, „Werk“ und zur
fragwürdigen „Wirkung“ der forcierten Nobelpreisträgerin für Literatur
Herta Müller (2009) unter Berücksichtigung historisch relevanter-Dokumente (Securitate-Akten) zum Zeitgeschehen.
1. Auflage, Oktober 2016
Copyright© Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten. Umschlaggestaltung,
Cover/Titelbild: Gesamtkonzeption Carl Gibson unter Verwendung einer
Graphik von Michael Blümel. Bilder im Innenteil und Graphik
Buchrückseite: Michael Blümel. Copyright © Michael Blümel.
Aus der Reihe:
Schriften zur Literatur, Philosophie, Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen, Dritter Jahrgang, Band 3, 2016.
Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.
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