Freitag, 17. Juli 2020

Ludwig van Beethoven kam bis nach Mergentheim

Ludwig van Beethoven kam bis nach Mergentheim - Gedenktafel vis-á-vis des Deutschordensschlossses




Ludwig van Beethoven kam bis nach Mergentheim[1].


 

Beethoven kam bis nach Mergentheim



Oft, wenn ich die Schlossanlage in Richtung Stadtmitte verließ und das Auge gen Himmel erhob, erblickte ich auch die Tafel, die an das Wirken des großen Tonsetzers in dem vielleicht kleinsten deutschen Fürstentum erinnerte. 


Beethoven, seinerzeit noch unbekannt, kam als Musikus, als Ausführender in einem Orchester, in die fränkische Provinz, damit betraut, die Bratsche zu spielen, zu akkompagnieren, der Melodie zu dienen, ohne als Virtuose zu brillieren oder gar selbst schöpferisch tätig zu sein. Auch das eine – vielleicht notwendige – Stufe auf einem langen Entwicklungsweg zum genialen Tonküster, der dann – im dem von ihm revolutionierten - Quartett, die Dienerschaft des Einzelnen für alle Zeiten aufheben und das emanzipierte Vierer-Gespräch der Instrumente begründen sollte. Die Stimmen erklingen gleichberechtigt im Miteinander hinweisend auf den großen Zusammenklang, der noch folgen sollte.

Lange von aristokratischen Gönnern abhängig, vom Hochmeister des – fast dreihundert Jahre in Mergentheim residierenden - Deutschen Ordens, in der Provinz an der Tauber, von Prinzen und Fürsten in der Kaiserresidenz an der Donau, hat Beethoven sich schließlich – nach dem berühmten Zerwürfnis mit Fürst Lichnowsky auf dessen Gut in Schlesien, wo der nicht zum Untertan bestimmte Rebell sich weigerte, für französische Offizieren zu spielen, frei geboren, von allen Ketten jeder Dienerschaft emanzipiert, um frei zu sein, um frei zu leben und frei zu schaffen. In der Tat – Fürsten gab es Tausende auf dem Erdball, einen Beethoven aber sollte es nur einmal geben – einzigartig als Mensch und Geist!






„Olympiern wird die Parze nicht verderblich
Wer göttlich schafft, ist Göttern gleich unsterblich.“










[1] Der geniale Tonsetzer war seinerzeit noch ein unbekannter Konzert-Musikus, während Mergentheim, das wohl kleinste Fürstentum unter den 36 Staaten des damaligen "Deutschland" – bis zur Säkularisation im Jahr 1806 - als Residenz des Deutschen Ordens glänzte. 
In diesen Tagen gedenkt man hier in Bad Mergentheim seiner und spielt die großen Kompositionen des Menschheitsgenies mit Andacht. 
Auch ich war von früher Jugend an ein glühender Verehrer des Komponisten, lange bevor ich Mozart in seiner gesamten Tragweite und Tiefe entdeckt hatte.




Auszug aus meinem kommenden Werk: 


Lenaus Beethoven-Rezeption


Beethoven -  seinerzeit ein Diener des Deutschen Ordens:


Das Wappen des Deutschen Ordens,  Schloss Mergentheim



Könige und Kaiser, sie alle fanden den Weg nach Mergentheim - Gäste des Deutschen Ordens im Schloss Mergentheim

Nach den Monarchen und dem Musiker vom Rhein kamen die Dichter, der bekannteste aus dieser Schar:



Eduard Mörike

Das Werk "Mozart auf der Reise nach Mergentheim" ist leider ausgeblieben!

Vgl. dazu den hier publizierten Beitrag: 

"Mozarts geplante Reise zum Hochmeister nach Mergentheim fand nicht statt - Der Tod kam dazwischen".



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