a.
Werke des Hasses[1] – Die
Antideutsche in ihrem linksideologisch motivierten „Werte- und Kulturkampf“
gegen die eigene Minderheit im Rumänien Ceaușescus – Das „Nestbeschmutzertum“
und die Früchte von Hass und Hetze: „Zerrbilder“ der Negativität und
Destruktion in Herta Müllers Früh[2]- und
Debüt-Werk „Niederungen“.
„Niederungen“ – Ein Werk des Hasses auf alles Deutsche, eine
Abrechnung mit der eigenen Herkunft in „Zerrbildern“. Antideutsche Kommunisten
als Beschleuniger des Exodus – Die Totengräber des Deutschtums im Banat!
A.
„Grabrede“ - Abgesang auf
das Deutschtum im Banat aus der Feder einer unberufenen Totengräberin. „Diskrepantes
Sein“[3] – Geschichte
und Geschichten - Abrechnung mit einer „Welt von Gestern“?
Es
gibt Geschichten[4], in welchen Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft zusammenfallen: Vergangenheit als Vergangenheitsbewältigung über
Abrechnung, Gegenwart als Zäsur und Zukunft als Neunentwurf. Es sind Schlüsselgeschichten, aus welchen die
essenzielle Haltung zur Welt deutlich hervor scheint.
Eine
solche Geschichte ist die „Grabrede“, ein Auftakt zu einer Serie von Abrechnungen mit einem Milieu, das in
seiner Gesamtheit als eine zu überwindende und nicht zu beklagende „Welt
von Gestern[5]“
angesehen wird.
Zur
Handlung der Kurzgeschichte: „Vater lag
in einem Sarg mitten im Zimmer.“
Ein
Bild. Eine Sitte. Das war typisch im Banat des Jahres 1968 – zweihundert Jahre
nach der Ansiedlung deutscher Siedler in einem Landstrich, der lange zur k. u.
k. Monarchie gehörte. Im Banat wurde - auch nach dem „Prager Frühling“ - nicht „anonym“ gestorben, sondern persönlich im Kreis der mitleidenden
Familie. Und auch der letzte Abschied
war fast immer persönlich, oft begleitet
von der ganzen Gemeinde – als letzte Ehrbezeugung für ein hart, doch aufrecht
gelebtes Leben.
Bis
zur Bestattung - im Familiengrab auf dem
historisch gewachsenen Friedhof - ruhte der Tote aufgebahrt auf einem Tisch
in der Kammer, wo er fast sein ganzes Dasein verbracht hatte, betrauert und
beweint von Verwandten und Freunden. Tausendfaches Rosenkranzgemurmel
begleitete den Abschied von dem Toten noch vor dem Requiem in der Kirche.
Selbst
ein Schuft wurde so in den Hades geleitet, denn der Tod hatte immer etwas
Erhabenes, das die Sünden im Leben vergessen ließ. Verzeihen verweist auf
menschliche Größe.
Nur
manchmal wurde der Abschied zur
Abrechnung und zum Bruch. Das Ich der
Kurzgeschichte, eine weibliche Person wohl noch unter dreißig, schaut über
die Leiche des Vaters hinweg auf die
Bilder an der Wand, auf die Lebensstationen des wenig geliebten, ja gehassten
Toten, eingefangene Bilder wie im Zeitraffer kurz vor einem Nahtoderlebnis.
Ein
Film läuft ab, Kindheit, Heirat, Soldatentum, profanes Arbeiterdasein. Nur „waren alle diese Bilder falsch“! So
sieht es die Autorin der Kurzgeschichte.
Eine Existenz als Lebenslüge? Der eigene Vater ein
Schwindler, ein Täuscher, ein Gaukler, der eine „Als-ob-Existenz“ vorlebt und damit die Seele des eigenen Kindes
belastet, verfälscht?
Und
die Tochter? Ein Opfer[6] dieses falschen Seins? Das Ich empfindet es so – und die literarische
Umsetzung wird noch intensiviert auf dem Dorffriedhof vor der Grablegung.
Bevor
die leiblichen Überreste für alle Zeit der Natur übergeben werden in der
Hoffnung, dass die gerettete Seele von guten Gebeten geleitet zu höheren
Sphären aufsteigt, haben noch zwei Totengräber ihren Austritt, zwei „kleine, wankende“ und „betrunkene Männchen“, die noch reden,
bevor sie den Sarg im Grab versenken.
a.
Das „Opfer“ und die Vergangenheitsaufarbeitung – Fakten und
Wahrheiten oder Gerüchte und Verleumdungen?
Vor
den Augen der versammelten „Gemeinde“
sprechen sie – diese fiktiven Gestalten oder gar „Zeitzeugen“ - das Ich an,
reden „Klartext“, packen aus, klären auf
– und geben – enthemmt vom Alkohol - Wahrheiten preis, die nicht jeder hören
will, belastende Wahrheiten, die in
direkter Konfrontation eine Vergangenheitsaufarbeitung einleiten.
Das
Ich und die gesamte versammelte Trauergemeinde müssen Dinge hören, die sie
eigentlich nie hören wollten: Fakten,
Wahrheiten, Gerüchte[7], Verleumdungen?
„Dein Vater
hat viele Tote auf dem Gewissen, sagte eines der betrunkenen Männchen. Ich
sagte: Er war im Krieg. Für fünfundzwanzig Tote hat er eine Auszeichnung
bekommen. Er hat mehrere Auszeichnungen mitgebracht. In einem Rübenfeld hat er
eine Frau vergewaltigt, sagte das Männchen. Zusammen mit vier anderen Soldaten.
(…) Es war eine Russin.“[8]
Fragen
tun sich auf:
Wer ist dieses graue Männchen, das aus dem ehemaligen SS-Mitglied einen
negativen Helden, ja einen Massenmörder macht?
Spricht
da ein veritabler Zeitzeuge, der ein authentisches Testimonium ablegt,
einer, der dabei war in den Schützengräben vor Stalingrad? Oder redet hier doch
nur ein boshafter Denunziant, vielleicht
in fremdem Auftrag?
War der Totengräber bei den – plakativ in den Raum gestellten - Verbrechen, die hier – vermeintlich aus
einer subjektiven Betroffenheit heraus - literarisch fiktiv in die Welt gesetzt
werden, wirklich dabei? Als Augenzeuge?
b.
Die „deutsche Gemeinde“ auf der Anklagebank! –Im „Gerede“!
Sind Anklage und Anschuldigungen echt und so in der
Realität erfolgt oder bloße Konstruktionen einer begabten Phantasie? Setzt hier
bereits eine Vergangenheitsaufarbeitung ein, die als Vergangenheitsbewältigung
zugleich Selbstbefreiung ist?
Oder
richtet sich dieses „Gerede“ – wie es
Heidegger nach Nietzsche in „Sein und
Zeit“ definiert - nicht gar gegen die „deutsche
Gemeinschaft“ der Trauernden, die ums Grab versammelt einem der Ihren nachweint?
Die
schriftstellerische Freiheit lässt es zu, solch fiktionale Gebilde zu
entwerfen, ganz egal ob sie traumhafter Natur sind oder mit realistischem
Hintergrund. Die Interpreten sind zur
Deutung aufgerufen, aber auch zum kritischen Fragen nach Intention und
Motivation der Szene.
c.
Der Vater – ein Massenmörder der SS im Vernichtungskrieg?
Satz
für Satz nehmen die belastenden Indizien zu. Der Vater entpuppt sich - in
den weiteren Aussagen der Kurzgeschichte - nicht nur als ein ungehemmter
Massenmörder in einem grausamen, weltanschaulich motivierten Vernichtungskrieg
im Osten jenseits des Völkerrechts; Auch im bürgerlichen Leben danach,
in Friedenszeiten, in der sozialistischen Gesellschaft, erscheint er als Ehebrecher
und Schuft. Sein Verderbtsein,
seine Sittenlosigkeit und seine Untugenden erreichen das Ich der Erzählung, die
eigene Tochter, als Vorwurf.
„Dann kam ein
runzeliges dürres Weib auf mich zu, spuckte auf die Erde und sagte pfui zu
mir.“
Die „deutsche Gemeinschaft“ vor Ort, das
wird zunehmend deutlicher, lehnt auch die
Tochter des Verderbten ab![9]
Also
ist es nur allzu natürlich, wenn die Ausgegrenzte, die
Stigmatisierte, sich vehement
gegen die eigene Dorfgemeinschaft auflehnt, aus der Enge der Begrenzung zu entfliehen versucht, aus der Determiniertheit
durch das falsche Vorbild des Vaters in die Freiheit der Selbstdefinition und
des Selbstentwurfs und der Selbstentfaltung.
Das
entspricht einer natürlichen Gegenreaktion auf eine Bedrohung – und verkörpert,
besonders aus weiblicher Sicht einen emanzipatorischen Akt, einen – in Notwehr
vollzogenen - Befreiungsschlag.
Mensch
gegen Gemeinschaft - Das souveräne Individuum prallt auf die etablierte,
konventionelle Gesellschaft - ein alter Kampf bahnt sich an, ein uralter
Konflikt, der sich seit der attischen Tragödie durch die abendländische
Literatur zieht! Ein großes Thema fürwahr!
Doch
wie wird es in dieser Kurzgeschichte gestaltet, geistig, ethisch und ästhetisch-stilistisch
umgesetzt?
d.
Rache ist süß – Die Abrechnung: Selbstbefreiung und Genuss!?
Wie
erscheint die gesittete Gesellschaft der
Deutschen im rumänischen Banat
in der Erzählung, jene Welt der Ordnung,
die den Vielen im Banat - seit deren Ansiedlung unter schwierigsten Bedingungen
- das Überleben sicherte?
Wie du mir, so ich dir! Und was in den
Wald hineingerufen wird, schallt dem Rufenden als Echo zurück ins Ohr – gebrochen
und verzerrt: aber auch echt!? Die
familiär und gesellschaftlich Abgestempelte, in die Ecke gestellte und an die
Wand gedrückte Individualität ist wehrhaft! Sie schlägt zurück, verletzt wie
ein wildes Tier; zunächst ohnmächtig und verbittert, dann zunehmend
selbstbewusster und sogar mit einem Hauch
von Vergeltungslust – Eine „Vendetta“-
Gestimmtheit[10] kommt auf, Rachegefühle und Gelüste getragen von tief
gefühltem, verinnerlichtem Hass!
Die Rache ist süß, sagt man und mit orgiastischen Satisfaktionen verbunden. Trotzig
aufmucken, wehrhaft sein, kämpfen, zurückschlagen – das sind gesunde
Reaktionen der Selbstbefreiung, die irgendwann zu einem autarken Individuum
führen können, wenn man denn auch einen gesunden Sinn für das „Maß der Vergeltung“ behält. Die Verhältnismäßigkeit entscheidet auch
über den Ausgang einer Konfliktsituation.
e.
Die „deutsche Gemeinde“ „richtet“ und „verurteilt“ zum Tode –
mit Gewehr und Ausgrenzung!? Realistisch-dadaistische Mixtur vom „Bild“ zum
„Zerr-Bild“ und absolutem Feind-Bild!? Tabu-Brecher
und „Nestbeschmutzer“.
„Ja, genau diese muffige
spießige Provinzialität hat mir den Haß eingegeben, mit dem ich die “Niederungen”
schreiben konnte”. Quelle: DER
SPIEGEL,
Interview[11]
mit H. MÜLLER (und Richard Wagner),1987.
Die
Dorfgemeinschaft erscheint in dieser Kurzgeschichte als bedrohende Masse, als eine Summe
von unreflektierten Einzelmenschen[12], die das Anderssein
eines Mitmenschen nicht gelten lassen wollen, die den Andersdenkenden bedrohen und sogar – wie bei Stalin oder Saddam Hussein - „das Gewehr“ auf ihn
richten, stets bereit, Ketzer und
Außenseiter jederzeit zu richten und auch abzuschießen, besonders Tabu-Brecher[13]
und so genannte „Nestbeschmutzer“.
Die
Konfrontation der geistig-ideologischen Haltungen und Weltbilder wird –
minimalistisch und nicht ganz konsequent -wie vor Gericht eingefangen.
Die
deutsche Gemeinschaft im Ort ist – wie im
Kommunismus Ceaușescus üblich und wie von mir existenziell im „kurzen Prozess“[14]
persönlich erfahren – Ankläger, Richter und Vollstrecker des Urteils
zugleich:
Die
Position der historisch in zwei
Jahrhunderten heran gewachsenen, kulturell und wertemäßig gefestigten Gemeinde,
für viele eine existenzerhaltende Einheit, wird als eine Art Rechtfertigung und
Machtdemonstration mit den Sätzen eingefangen:
„Wir sind stolz auf unsere Gemeinde.
Unsere Tüchtigkeit bewahrt uns vor dem Untergang.
Wir lassen uns nicht beschimpfen, sagte er.“[15]
Der
Hohn, ausgedrückt als das plakative Herausstreichen der „Tüchtigkeit“, ist unverkennbar. Die Unvereinbarkeit von
weltanschaulichen existenziellen Haltungen führt folgerichtig zur Ablehnung der
Gegenseite. Die Gemeinschaft lehnt den Außenseiter
ab, das Individuum, das in vielen Dingen
anders sein und anders leben will – und der Ausgegrenzte, der
Ausgestoßene, der Stigmatisierte, der Nichtverstandene – er wehrt sich,
indem er dann die Gemeinschaft der
anderen, die Masse, die Menge verneint, ablehnt, ja vehement bekämpft – und
– wie im Fall von Herta Müller – mit
allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, auch
mit Vehikeln jenseits der Ethik und Moral!
„Im Namen unserer deutschen Gemeinde wirst du zum Tode
verurteilt.
Alle richteten ihre Gewehre auf mich.“
Wie
reagiert das abgeurteilte Ich auf Verdikt und Gestus?
Mit
einem Flucht-Versuch in ein dadaistisches
Bild, das jede Antwort erspart und der Interpretation freien Lauf lässt:
„In meinem
Kopf war ein betäubender Knall. Ich fiel um und erreichte den Boden nicht. Ich
blieb quer über ihren Köpfen in der Luft liegen.“
Dadaistische
Versatzstücke und Stilmittel á la Tristan
Tzara am Ende des Zitats können nicht darüber hinwegtäuschen, was hier als
echte Botschaft transportiert werden soll.
Die „deutsche
Gemeinschaft[16]“ richtet, stößt aus und verurteilt zum Tode!
„Alle“
richten die Eine!
Die „deutsche Gesellschaft“ und die „Gemeinschaft im
Banater Dorf“ werden zum Feindbild erhoben, zum einzigen und absoluten
Feindbild im Land Ceaușescus, dessen „diktatorische
Affinitäten“ – die gerade frisch
mit dem kommunistischen Scharfmacher
deutscher Zunge Richard Wagner aus Lowrin im Banat in zweiter Ehe
verheiratete Literatur-Debütandin aus Nitzkydorf – noch nicht entdeckt hat!
Das Wertesystem der Banater Schwaben, aus links
intellektueller Sicht betrachtet: Kleinbürgerlich,
spießig, heuchlerisch, „faschistoid“[17]
oder mit latentem Hang zum Faschismus!
Dieser
Werte-Kanon wird abgelehnt, weil er -
angeblich - der freien Selbstentfaltung des kreativen Individuums entgegensteht
und dem Tun des Schaffenden in allen Bereichen der Existenz zuwiderläuft.
Wo
andere deutsche Landsleute die „Geborgenheit“ fanden, ein Gefühl von „Heimat“
und „deutscher Identität“, sahen einige linke Extremdenker stalinistischer
Orientierung aus dem Umfeld der – politisch kaum eigenständig denkenden oder
agierenden – Autorin Herta Müller[18] die Dinge natürlich anders.
Die
Konsequenz bedeutete Zäsur - radikaler Bruch mit der nicht mehr geliebten „Werte-Welt der Vorväter“, eben, weil
der letzte große Krieg neue Fakten geschaffen hatte – und neue Formen von Verantwortung und Schuld.
Der Feind ist also eindeutig ausgemacht in
der „Grabrede“: Es ist die eigene Herkunft – das
Sein innerhalb der deutschen[19]
Gemeinschaft!
Nicht erkannt
und angesprochen bleibt aber ein anderer Feind, ein fremder, viel mächtigerer
Feind, der bedrohlich hinter der deutschen Gemeinschaft steht und sich
übermächtig über diese erheben wird – als real existierende sozialistische
Gesellschaft einer Partei[20], die von einer Person - als Partei- und Staatschef -,
der sich auch „Führer“[21]
nennt, gelenkt wird.
Es ist
nicht die Kommunistenpartei im
alles bestimmenden Staat, in der Diktatur, sondern der kleine Mann von nebenan,
der
Repräsentant der deutschen Gemeinschaft mit seinem kargen Brauchtum und
seinem schmalen kulturellen Substrat, der
Nachbar, der, den alten Sitten
folgend, treu mit am Grab steht und einen dicken Stein auf den Sarg legt.
Karikatur von © Michael Blümel. |
f.
Das Zerbrechen der alten Tafeln, ohne, neue Werte anzubieten.
Negativität und Destruktion. Zersetzung, ohne Neuentwurf.
Die Abrechnung
schreitet am „Schlachttisch“ fort. Kaschiert
von individueller Trauer – ich werde ein
Leben lang Schwarz tragen – vollzieht sich die persönliche Kasteiung und
Demütigung der Mutter, die ihren überlangen „Zopf“
abschneidet.
Der „Zopf“ wird dann zeremoniell verbrannt –
und die Zivilisation wird – nach Zar
Peter des Großen und Katharinas Reformen im Alten Russland - auch im Banat
eingeführt, fast dreihundert Jahre nach jener zukunftsweisenden Geste Peters,
die seinerzeit Russland revolutionierte.
Neue Werte machen sich breit im Banat – und die
Kultur verdrängt bald auch die Zivilisation. Die „Alte Ordnung“ und die Moral haben ausgedient; sie müssen abdanken
und dürfen gehen!
Doch
worin besteht die neue Welt der neuen Menschen im sozialistischen Umfeld, das
weder erörtert, noch kritisiert wird?
Und was setzt
die Anklagende dem Vergehenden entgegen?[22] Wodurch definiert sich das Neue? Nur durch die
Abgrenzung und Absetzung vom Alten, ohne
„neue Inhalte“, neue Werte anzubieten?
g.
Pejoratives „Vater-Bild“ und „Mutter-Bild“ – Distanzierung
und Ablehnung der eigenen, deutschen Herkunft.
Das
Vaterbild - extreme Negativität: ein
gewissenloser Befehlsempfänger und vermeintlicher Massenmörder, ein Schuft gar durch
und durch, der die Mutter schlägt, arrogant, höchst gewalttätig und dumm,
unkritisch und denkunfähig. Und die Mutter?
„Meine Mutter
ist ein vermummtes Weib“,
charakterisiert die Autorin introduktiv ihre leibliche Mutter, im ersten Satz
der dritten Kurzgeschichte des „Niederungen“-Bändchens, gleich nach der - von
vielen Landsleuten als skandalös empfundenen
- Posse „Das schwäbische Bad“.
Die
Mutter ist eine Frau, die vom Vater systematisch verprügelt wird und die - aus
einer falsch verstandenen Autorität heraus - das Erfahrene weitergibt, indem
sie die eigene Tochter schlägt, nur weil diese nicht flink genug
Befehle ausführt – und dabei eine sich erst formende Seele zerbricht.
Aus
einer berechtigten inneren Revolte und aus dem psychischen Aufruhr heraus,
stellt sich dann auch eine Zurückweisung
der Mutter ein. Die ablehnende Haltung gegenüber dem Verhalten der Mutter, der praktisch keine Individualität, kein
Selbstsein zugestanden wird, weil ihr das Selbstbewusstsein fehlt und die
aufrechte Haltung einer souveränen, emanzipierten Frau, korrespondiert mit
der Zurückweisung des Säufer-Vaters, der zudem noch früher einer „verbrecherischen Organisation“ angehörte.
Mutter
und Vater werden zu Rollenträgern
reduziert, zu eindeutigen Negativ-Charakteren
eines asozialen Milieus, zu Protagonisten
von Unwerten niederster Art – sie heben sich somit selbst auf.
h. Determinierendes
Milieu und das „Asoziale“ – typisch für das „deutsche Dorf“ im Banat? Ausnahme
oder Regel?
Nur
beschränken sich diese Sodom und Gomorra-Tugenden auf die kleinste
gemeinschaftliche Einheit, auf die eigene Familie, nicht aber auf die gesamte deutsche
Dorfgemeinschaft!
Skizziert wird – aus der Opfer-Rolle heraus und mit drastischen Mitteln – die eigene Herkunft, das asoziale Milieu „einer“ Familie, die nicht
typisch[23]
ist für die Verhältnisse im „deutschen Dorf“ des Banats, die eine Ausnahme
markiert, aber fern der Regel steht.
Die
desolaten, zerrütteten Verhältnisse im Elternhaus zerbrechen die zarte Seele
und schädigen das Kind irreparabel. Diese - auf
allen Ebenen versagenden - Elternteile produzieren das „Opfer“ in eigener Regie, während die - an diesem Prozess weitgehend unbeteiligte - Dorfgesellschaft drum
herum dafür nicht zur Verantwortung gezogen werden kann. Oder?
Das Dorfmilieu mit seinen – in
der Tat manchmal konservativ-starren Sitten und seinem zwei Jahrhunderte
alten Brauchtum -ist trotzdem kein
determinierender Faktor schlechthin; ganz im Gegenteil!
Der tradierte
Werte-Kanon ist, wie von mir
erlebt[24]
und an anderer Stelle beschrieben, sogar ein Korrektiv, weil das - in
Not geratene - Kind von der Gemeinschaft
des Banater Dorfes sogar aufgefangen wird!
i.
Die „deutsche Gemeinschaft“, nicht die „real sozialistische Gesellschaft der kommunistischen
Diktatur“, wird als Feindbild ausgemacht und promulgiert.
Der frühe
Feind der Autorin Herta Müller – und
dieser feine Unterschied sollte gerade von denjenigen besonders beachtet
werden, die das Dorfleben im Banat nicht
aus unmittelbarer Anschauung kennen- ist ihr eigenes Un-Zuhause, ihre Ungeborgenheit
in der eigenen Familie von Anfang an!
Ihr
deklarierter Feind ist jedoch nicht
die – zusätzlich aus einer psychischen
Notwendigkeit heraus im subjektiven Prozess aufoktroyierte - „deutsche
Gemeinschaft“ an sich.
In
ihrem unmittelbaren Umfeld, in der Familie, wurde
„das Ich“ zum „Opfer“ gemacht und somit auch gezwungen, sich gegen eine
feindliche Außenwelt zu behaupten.
Das
Banater Dorf aber, das so war wie es war,
war Herta Müllers eigentlicher Feind nicht.
Sie
distanzierte sich auch nicht von Anfang an vom deutschen Dorf und der deutschen
Wertegemeinschaft – etwa, wie ich es vollzog, als ich mich früh, doch
unspektakulär in die Stadt aufmachte.
j.
Opportunismus und
Fügsamkeit – Herta Müller lebt konventionell „am Arsch der Welt“!
Herta
Müller, die gerne ein paar unpassende
biographische Details verschweigt, weil sie dem nachträglich herbei stilisierten Image gefährlich werden
könnten, machte eine gute Weile mit.
Solange
es opportun war, lebte sie ganz
konventionell „am Arsch der Welt“,
wie sie es selbst einmal definierte, schlief in gestärkter Bettwäsche, tanzte
um die Bütt „Kerwei“ und heiratete
einen deutschen Landsmann[25]
.
Sie
distanzierte sich von dem langweiligen Landleben in Nitzkydorf erst, nachdem
ihr die Linken aus dem Umfeld der so genannten Aktionsgruppe Banat einiges von
den segnenden und seligmachenden Wirkungen des Marxismus-Leninismus erzählt, sie zur Literatur-Fabrikation animiert und zur Kritik an der verzopft-muffigen Welt ihrer kriminell gewordenen
Vorväter aufgerufen hatten.
Mit ihrem
Debütband stürzte sie sich – in der Blindheit eines Nebelscharmützels- in einen
Kampf, der bald Autodynamik entwickeln sollte und bekämpfte - an
falscher Front - einen vermeintlichen Gegner, ignorierte dabei jedoch den „eigentlichen Feind“, den die – aus
Müllers ideologisch bornierten Sicht
– angeblich geistig wenig differenzierten banat-schwäbischen Landsleute - seit dem Zusammenbruch 1945 und dem
aufziehenden Stalinismus mit politischen Verbrechen aller Art, Agrarreform und
Deportationen - längst in der „Kommunistischen Partei“ ausgemacht
hatten.
Dass
es damals so war, wollte Herta Müller – im Gegensatz zu ihrem später
reuigen literarischen Förderer Nikolaus Berwanger - bisher noch
nicht zugeben – eben weil sie die Dinge – aus ihrer schon verinnerlichten
Opfer-Perspektive - anders sah, und weil
sie – in imaginärer Gefolgschaft von
Thomas Bernhard und Peter Handke - primär das - angeblich spießige „deutsche
Dorfmilieu“ als die – vom mir von Anfang an bekämpfte, heuchlerische - „realsozialistische
Gesellschaft“ drum herum literarisch zu verhöhnen und zu verdammen liebte.
k. Die mythopoetische Welt des Irrealen, des Irrationalen[26], des Makabren und des Unästhetischen – Dadaistische Konstruktionen
epigonaler Art als Ausdruck geistig-stilistischer Inkonsequenz.
Aus
der Absetzung von diesen unterstellten Unwerten
extremer Negativität konstruiert die Autorin dann ihren Gegenentwurf – eine „mythopoetische
Welt des Irrealen“, des
Irrationalen, des Makabren und des Unästhetischen,
eine wenig originelle Konstruktion in
welcher sie – plakativ und grob
aufgetischt - selbst integraler Teil des
Mythos ist, das aber ganze hundert
Jahre nach Baudelaire, Lautréamont, nach den Dadaisten und Surrealisten![27]
Und die literaturhistorisch unsensible Fach- wie
Banausenwelt ist davon tief beeindruckt!
Ein neuer alter Ton, eine neue alte Wahrnehmung
und eine neue alte Sprache in selbstauflösender Form: Dabei erreichen
einige Passagen in den „Niederungen“
wahrhaftig einsame Höhen!
Als
die systemprivilegierte Westreisende Herta Müller dann - während eines
Fernsehauftritts in Deutschland - wohl anlässlich einer Preisverleihung – im
öffentlich-rechtlichen Programm nach ihrem Verhältnis zu ihren deutschen
Landsleuten im Banat gefragt wurde, hatte sie – und das ist mir noch sehr gut im Gedächtnis verhaftet – keine
Schwierigkeiten damit, die rückständige, als „faschistoid“
bezeichnete „Denkweise der Banater Schwaben“ denunzierend herauszustellen[28].
Auf
die Frage, ob sie gewisse politische
Entwicklungen in der gegen Perestroika und Glasnost ausgerichteten Ceaușescu-
Diktatur auch in Rumänien ansprechen
werde, entgegnete Müller – daran
erinnere ich mich noch lebhaft - etwas schroff, keinesfalls werde sie sich den
Mund verbieten lassen!
Einen
Beweis dafür, dass sie Letzteres eingehalten hätte oder gar konkret gegen die Kommunisten in dem
höchstzerrütteten Land Front bezog, opponierte, ist mir nicht bekannt.
Opponiert
haben seinerzeit andere, Bürgerrechtler,
antikommunistische Dissidenten, die allerdings allesamt - und zum Teil für mehrere Jahre, ja bis
zur blutigen Revolution im Winter 1989, im
kommunistischen Kerker landeten, jedoch weder die Antideutsche Herta Müller, noch ihr Mann fürs Grobe aus der KP Ceaușescus, Provinzpoet Richard Wagner, der Bursche, der unter Ceaușescu „kein
Dissident“ sein wollte, war doch
seine – mit Herta Müller ehelich geteilte Welt – durchaus „in ordnung“!
[1] Vgl. dazu auch
meinen Beitrag: „Literatur
des Hasses.“ Eine der wichtigsten Antriebsfedern,
vielleicht sogar die wichtigste, ist für Herta Müller der Hass. Er ist der Motor, der alles antreibt,
was aus dem Fundus Frustration
entsteht. Leitmotivisch zieht er sich wie
ein schwarzes Band durch das Gesamtwerk, provozierend, polarisierend, beleidigend und zersetzend. Der Akt des Schreibens ist ein Kompensationsprozess,
ein Rachefeldzug, in welchem
Frustrationen und Aggressionen unterschiedlicher Art wüst abgearbeitet werden,
nicht rational, sondern alogisch irrational blind und wütend, wobei auf alles
eingedroschen wird, was ihr missfällt. Es bleibt im Bereich
des Subjektiven. Objektive Aufklärung oder hermeneutische Phänomenbeschreibungen werden
von Herta Müller auch nicht angestrebt, eben, weil diese mit den Mitteln des
Irrationalismus nicht geleistet werden können. Stringentes Denken ist ihr ebenso fremd wie jede wissenschaftliche
Methode. Sie schreibt so, wie es ihr gerade einschießt: Je
verrückter, desto besser! Ihre Eitelkeit verlangt jedoch danach, dass man diese Verrücktheit allgemein als
„künstlerische Leistung“ anerkennt, nicht etwa als Krankheit. Die pathologische
Komponente der oft hochgradig paranoiden Literatur ist bisher immer noch ein
Tabu, obwohl hinter vorgehaltener Hand sehr drastische
Einschätzungen der höchst kontrovers diskutierten Autorin kursieren. Zurück
bleibt ein Endprodukt der Negativität und Destruktion, das man, je nach
Orientierung und Geschmack, partiell „Literatur“
und somit „Kunst“ nennen kann, das
aber an sich genommen, eine destruktive
Botschaft vermittelt und deshalb in keiner Weise als „Vorbild“ funktionalisiert werden darf.“ In: „Die Zeit der
Chamäleons“, 2014. S. 20.
[2] Bevor die Früchte und Auswirkungen des Hasses die
Banater Schwaben in Buch-Form
erreichten (1982), publizierte Herta
Müller die Essenzen ihrer Abrechnung mit der deutschen Minderheit
(Grabrede, Deutscher Scheitel etc.) in Rumänien in der Zeitschrift „Neue Literatur“ – und das bereits im Jahr 1980 umgeben von Beiträgen
ihres späteren Lügen-Helfer-Apparats,
alles Autoren aus der Rumänischen
Kommunistischen Partei des Alleinherrschers
Ceaușescu, also zu einem sehr frühen Zeitpunkt, noch vor dem anbrechenden Exodus der Deutschen in Rumänien, gerade
als ich im Westen dabei war, unter
unmittelbarer Lebensgefahr die Regierung Ceaușescus auf die internationale
Anklagebank zu bringen.
Die Existenz dieses
publizierten „Frühwerks“ ist kaum
bekannt und wurde in der Forschung ignoriert, auch deshalb, weil Herta Müller –
frech an der Wahrheit vorbei - in Interviews immer wieder behauptete, das Debütwerk „Niederungen“ habe vier Jahre
beim Verlag gelegen und sei in entstellter, de facto zensierter Form
erschienen. Die in der Zeitschrift „Neue
Literatur“ bereits im Jahr 1980 veröffentlichten
Beiträge beweisen das Gegenteil und verweisen darauf, dass Herta Müller von Anfang an lügt und täuscht.
Was
auch verschwiegen wird: Herta Müller
lebte bereits zwei Jahre im Westen Deutschlands in Sicherheit, obwohl sie Legenden in die Welt setzte, die
„Securitate“ würde ihr nach dem Leben trachten!
Trotzdem veröffentlichte die Wahl-Berlinerin immer
noch in Ceaușescus Reich, selbst noch im November 1989, wenige Tage vor der
blutigen Revolution und dem Ende Ceaușescus („Ein großes Haus“), neben Texten des
bereits toten Bossert, neben Söllner, Dinescu und ihres späteren
Kritikers Ingmar Brantsch.
[3] Unter der Überschrift „Diskrepantes Sein“ veröffentlichte ich vor Jahren mehrfach und
an mehreren Stellen meine Interpretation zur
„Grabrede“ aus Herta Müllers Debüt-Band „Niederungen“, im Jahr 2010 schließlich,
provoziert, auch in der Zeitung
„Freitag“, in Berlin. Ob man
mich seinerzeit herausfordern wollte? Damals wurde auf der Plattform des SPIEGEL-Erben
Jakob Augstein in Berlin ein Beitrag zu Herta Müllers frühen
Kurzgeschichten publiziert, und dies zu
einem Zeitpunkt, als ich öffentlich damit beschäftigt war, gegen den
forcierten Nobelpreis für Literatur 2009 an Herta Müller anzugehen, aufklärend
Front zu machen, um so die perversen Spielchen der Literatur- und Medienmafia
im Bund mit der Politik publik zu machen. Der – hier, zur weiteren Konturierung und Klarstellung marginal bearbeitete
- Beitrag erschien unter: http://www.freitag.de/autoren/galut/all-die-se-201eniederungen201c-von-herta-muller .
Nach dem Weckruf meiner Person als
Kommentator durch einige Provokateure antworte ich und publizierte spontan diese vor Jahren verfassten Essays – als Diskussionsgrundlage für die linke Szene aus
Berlin, nachdem ich schon weite Passagen daraus in den Foren der „Siebenbürgischen
Zeitung“ sowie auf „Banatblog“ veröffentlicht hatte. Am
4. März 2010 schrieb ich: „@Zachor und @Koslowski,
vor allem aber für diejenigen kritischen Leser, die auf das „audiatur
et altera pars“ einen besonderen Wert legen. In der Diskussion mit Ingo Arend hier auf Freitag heute wollte
ich einen Auszug dieser Art noch vermeiden - jetzt wurde er „provoziert“. Eine gute Grundlage, für eine differenzierte Diskussion. Ich
zitiere aus einem MS mit Interpretationen zum Werk „Niederungen“ der
Nobelpreisträgerin Herta Müller, aus der Sicht eines Interpreten „aus dem
anderen Lager“.
[4] Vgl. dazu auch den
Untertitel meines Testimoniums „Allein in
der Revolte“, 2013, dessen realistisch dargebotenen Geschichte schreibenden
„Geschichten“ sich als „Gegenentwurf“ zu Herta Müllers Grotesken
aus dem Banat verstehen.
[5] Wenn Stefan
Zweigs wichtiges Werk der Rückschau hier würdigende Erwähnung findet, dann,
um darauf zu verweisen, dass der wahrhaftig große Geist – auch eine mit
Unzulänglichkeiten behaftete, bedeutende - Epoche positiv und mit viel Empathie, ja Liebe zu beschreiben weiß, statt auf
den destruktiven Hass als Motor zu setzen wie Herta Müller, die ihrer persönlichen
Vendetta gegen Familie, deutsche Gemeinschaft, gegen Identität und Herkunft
freien Lauf lässt.
[6] Hier klingt ein Motiv
an, das Herta Müller ihre - gesamte Biographie hindurch - kultivieren wird, teils belletristisch, teils als echte, realistische biographische Aussage:
Das „Ich“ ist ein ewiges Opfer, zunächst
der Familie, dann der deutschen
Gemeinschaft und schließlich der – real existierenden, sozialistischen
Gesellschaft, doch nicht der Partei, sondern nur der „Securitate“. Herta
Müller wird keine Gelegenheit auslassen, um
sich in die Opfer-Rolle hinein zu stilisieren – mit Erfolg! In Deutschland wird man das so hinnehmen – bis
zum heutigen Tag im Hochsommer 2016!
[7] Das „Gerücht“
ist ein Hauptelement der Obskurantistin Herta Müller, die gerne alles im Nebulösen belässt, eben, weil sie
gerne im Trüben fischt, so, damit keiner schnell und ohne großen Aufwand
überprüfen kann, was der Wahrheit entspricht und was schlicht herbei gelogen
wurde. Auch das Streuen von
Gerüchten erweist sich bei Müller als ein Erfolgsmodell, das andere
Aufklärer verwirrt und zu Zeitgewinn führt.
[8]
Das Debütwerk
„Niederungen“ existiert in mehreren Fassungen, wobei die erste Fassung aus dem
Jahr 1982 (Bukarest)– ohne jeden Grund- als
„zensierte“
Version ausgegeben wird, u. a. auch auf
dem geschönten, von Kritik durch professionelle Akteure frei gehaltenen
„Wikipedia-Porträt: „Niederungen. Prosa. Bukarest 1982 zensierte Fassung; Berlin 1984 u. ö.
vollständige Fassung (Neuere Ausgabe: Rotbuch, Berlin 1988“. Die
Niederungen-Zitate in diesem Werk folgen – bis auf wenige Ausnahmen – der in
Deutschland verbreiteten Berliner Fassung, 1984.
[9] Herta
Müller, die, wie von mir mehrfach
dargelegt, Vater und Mutter ablehnt,
begibt sich hier als „narratives Ich“ in die Opfer-Rolle mit der Erklärung,
weshalb sie selbst mit aller Welt
zerfallen ist, eben im Diskrepanten
Sein lebt und letztendlich auch die „deutsche
Gemeinschaft“, deren Sitte und Kultur ablehnt, nach dem Motto: Wie du mir,
so ich dir!
[10] Herta Müller
wird das Mittel der verinnerlichten Hass-Tirade gegen ihre deutschen Landsleute
aus dem Banat ein Leben lang einsetzen, beginnend mit den negativistischen,
zersetzenden, polarisierenden und Feinseligkeiten aller Art schürenden
Geschichten aus „Niederungen“ im Jahr 1982, bis hin zu ihrem Lügen-Artikel „Die Securitate ist noch im Dienst“, in der ZEIT im Jahr 2009, kurz vor dem
Nobelpreis, ohne zu vergessen, den gelebten Hass – etwas aufgesetzt - auch auf
den angeblichen Diktator Ceaușescu und seine synthetisch satanisierte
„Securitate“ zu übertragen.
[11]
Näheres
dazu in meinem Parallel-Werk, das
unmittelbar nach dieser Veröffentlichung publiziert wird: Herta Müller im Labyrinth der Lügen:
„Wir ersäufen dich im Fluss“ – Mythen, Märchen Münchhausiaden im
„authentischen“ Lebensbericht einer deutschen Nobelpreisträgerin für Literatur!
Die „Unbeugsame“, ihre „Als
ob“-Biographie aus der Retorte und DER FALL OSKAR PASTIOR: Nobelpreis für ein
Plagiat!?“
[12] Aus
der Sicht der SPIEGEL-Autoren und Rezensenten (in eigener Sache wie F. C. Delius) ist der Banater Schwabe ein Prototyp des „dummen Menschen“, nicht
gebildet und provinziell – ein Vorurteil, welches von der hasserfüllten Müller bestätigt und auch noch erhärtet wird: „Ja, genau diese muffige spießige Provinzialität hat mir den Haß
eingegeben, mit dem ich die “Niederungen” schreiben konnte”. Siehe das
Motto oben!
[13] Ist das Ablehnen und Zurückweisen der „Tradition“
schon ein Tabu-Bruch?
[14] Vgl. dazu die Darstellung in „Symphonie der Freiheit“, 2008.
[15] In der zweiten „Niederungen“-Fassung, Berlin 1984, wird
Herta Müller die Stelle noch um den Satz erweitern: „Wir lassen uns nicht verleumden.“
Damit
wird –wohlgemerkt seit 1984 – die Negativ-Kategorie „Verleumdung“ zu
einer
„fixen Idee“ von Herta Müller, zu einer Obsession, die 2009 in ihrer
Münchhausiade aus der ZEIT in der volksverhetzenden Aussage gipfeln wird: „Die Verleumdung gehört zum Brauchtum der
Banater Schwaben“, also aller Banater Schwaben, nicht nur der
Landsmannschaft! DIE ZEIT hat das nachträglich über eine „Richtigstellung“ auszubaden
versucht, um das Image der -
verantwortungslos agierenden – „Autorin“ und Primadonna assoluta der
Nonsens-Literatur zu retten. Damit
die von mir seinerzeit öffentlich angeprangerte Ungeheuerlichkeit keine Wogen
schlug oder gar die Nobelpreis-Nominierung Herta Müllers gefährdete, wurde ich seinerzeit auf der Seite der
ZEIT-Online gesperrt – wie bei Ceausescu und Honecker!
[16] Im Gegensatz zu Herta Müller habe ich meinen Abgang aus dem Dorf „Sackelhausen“, die
geistige Zäsur mit der Vergangenheit, als natürlichen Prozess des Werdegangs
und der individuellen Weiterentwicklung, beschrieben, nicht jedoch als „Bruch“, der bei den sich radikal
abgrenzenden marxistischen Autoren deutscher Zunge aus der Region historisch-ideologisch
bedingt war. Herta Müller, die Vater und
Mutter ablehnt, wird diese Abgrenzung in boshafter Weise auf die Spitze treiben
und diese Ablehnung des Deutschen – in vielen Formen, auch submental – und
Deutschlands bis zum heutigen Tag aufrechterhalten. Thematisiert wurde das noch
nicht!
[17] Das ist keine
Wortprägung Herta Müllers. Sie übernimmt das – auch von mir seinerzeit oft
vernommene, gegen konservative Deutsche gerichtete Schimpfwort von den
Stalin-Verehrern aus der so genannten Aktionsgruppe
Banat.
[18] Auch m Politischen
und Historischen übernimmt H. Müller unkritisch die - ihre historische und
wertende Haltung stark mit prägenden wie
beeinflussenden - Positionen ihres Gatten
aus der KP und ihrer Bekannten aus dem Dunstkreis der so genannten Aktionsgruppe
Banat, also von ideologisch einseitig ausgerichteten Personen, die aktive
Mitglieder der staatstragenden Kommunistischen Partei waren und,
richtungweisend für Müller, im Geist der
68-ger-Generation, der APO und noch darüber hinaus, ihre deutsche Identität und Herkunft aus historischen
Überlegungen heraus ablehnten, die stalinistischen Verbrechen jedoch
ignorierten.
[19] Besonders schäbig und verwerflich ist der
Aspekt, dass die Hassgetriebene das deutsche
Element generalisierend herausstreicht und somit alle beleidigt, die sich zur
deutschen Identität bekennen, namentlich die Deutschen im gesamten Banat,
in der Hecke und in der Heide, im Bergland um Reschitz und die große deutsche
Gemeinde der zweitgrößten Stadt Rumäniens Temeschburg. Sie alle werden getroffen, wenn sie bei Herta Müller unverblümt
lesen müssen: die „deutsche Gemeinde“ richte,
grenze aus und vernichte Andersdenkende und anders Agierende psychisch und
physisch. Statt das soziale Versagen –
nur - auf die eigene Familie zu beziehen, statt die Schuldzuweisung auf die
Deutschen in dem kleinen Ort Nitzkydorf zu beschränken, einzugrenzen, dehnt
Müller den Vorwurf unendlich weit aus, um die Deutschen überall zu treffen.
Wie im „schwäbischen Bad“, alle Schwaben der Welt, ganz egal, wo sie daheim
sind, als sich im Schmutzwasser suhlende Dreckschweine ausgemacht und an den
Pranger gestellt werden, so wird mit der Formulierung „deutsche Gemeinde“ das gesamte deutsche Volk mit seiner Kultur und
wechselvollen Geschichte angegriffen und als boshaft und unmenschlich
gebrandmarkt. Welcher deutsche
Politiker, der Lobreden auf Herta
Müller gehalten oder Ehrungen vorgenommen hat, aus der langen Reihe - beginnend mit Gauck, Köhler, Lammert, Schultz etc., - hat sich je darüber Gedanken gemacht oder erkannt, dass mit Herta
Müller eine Hassgetriebene und Nestbeschmutzerin zum deutschen Aushängeschild,
auch für CDU und CSU, etabliert und – falsche Signale setzend – herumgereicht
wird? Wie oft protestierte ich in diesem Sinne dagegen? Bisher umsonst!
[20] Im Gegensatz zu den staatsloyalen Kommunisten aus dem
Herta Müller-Umfeld, die in späteren Jahren Securitate-Praktiken kritisierten,
nie aber die Partei, der sie angehörten für das gesellschaftliche Versagen, zur
Rechenschaft ziehen wollten, habe ich konsequent–
aus antikommunistischer und bürgerrechtlicher Perspektive urteilend – das
Phänomen sowie Ross und Reiter stets explizit beim Namen genannt, öffentlich
und im Werk als : „Ceaușescu-Diktatur“, ohne
dabei den Staatsmann wüst zu beschimpfen oder ihm Vampir-Geschichten
anzudichten, wie später bei Herta Müller geschmacklos erfolgt.
[21] Rumänisch „conducator“
– Die wörtliche Nähe zum deutschen „Führer“ oder zum „Duce“ der Italiener
störte die rumänischen Kommunisten nicht.
[23] In „Allein
in der Revolte“, 2013, ein Werk, das mit dem Untertitel „Eine
Jugend im Banat“ die Richtung
weist, habe ich, quasi als Gegenentwurf zu Müllers Banat-Zerrbild, auf vielen Seiten eine realistische
Darstellung jenes deutschen Siedlungsgebietes präsentiert, die Sitten und
Gebräuche der Deutschen in einem der
bedeutenden Orte vor den Toren von Temeschburg mit eingefangen und das tatsächliche
Zusammenleben mit der Staatsnation der Rumänen sowie mit Minderheiten
beschrieben.
[24] Während der Jahre
in der Volksschule meines Heimatdorfes wurden nicht nur die drei, vier
schwächeren Schüler – aus sozialen Überlegungen und mitmenschlicher Solidarität
heraus – mit- „geschleppt“; Auch die
beiden Geschwister der einzigen
„asozialen“ Familie weit und breit, wurden, ausgehend von der Initiative
einzelner Lehrer, aktiv gestützt,
auch, indem wir Kinder für die besondere Situation der – von Armut und Elend – Betroffenen sensibilisiert wurden.
[25]
Um eine Opposition von Anfang an zu suggerieren und öffentlich in Rahmen einer
selbst-Inszenierung zu transportieren, übergeht
Herta Müller ihre mehrjährige Ehe mit Herbert Karl – bis auf einige belletristische Karikierungen der boshaften Art –
vollkommen. Näheres dazu in: Herta
Müller im Labyrinth der Lügen: „Wir
ersäufen dich im Fluss“ – Mythen, Märchen Münchhausiaden im „authentischen“
Lebensbericht einer deutschen Nobelpreisträgerin für Literatur! Die „Unbeugsame“, ihre „Als ob“-Biographie
aus der Retorte und DER FALL OSKAR PASTIOR: Nobelpreis für ein Plagiat!?“
[26] Führende
Dadaisten, Charaktere wie Bunuel oder Dali, entwickelten die Ambition, Werke zu
schaffen, in welchen kein Satz, kein Bild „rational“ gedeutet werden konnte. Vor hundert Jahren war das „Programm“ und
Provokation der „bürgerlichen Gesellschaft. Bei Herta Müller hingegen vollzieht
sich die Abkehr von „Verstand und
Vernunft“ jedoch nur inkonsequent
und bruchstückweise: Einerseits
erwartet sie, dass ihre Kritik am deutschen Dorfmilieu der Banater wahrgenommen
wird. Andererseits flüchtet sie in dadaistische Um-Wertungen,
indem mittels „verrückter“, nicht nachvollziehbarer Bilder die ganze Welt auf
den Kopf gestellt wird.
[27] Die von mir sehr
früh betonte Komponente des Epigonalen bei
Herta Müller ist in der so genannten
Wissenschaft und Forschung – im
Ignorieren literaturhistorischer und komparatistischer Faktoren bisher weder
gesehen, noch erörtert worden.
[28] Trotz mehrfacher
Nachforschungen, auch über Dritte, ist es mir nicht gelungen, den Mitschnitt
der Sendung – wohl aus dem Jahr 1984/85 – zu
erhalten und genauer auszuwerten. („Lesezeichen“,
Bayerischer Rundfunk). Erst in letzter
Minute, unmittelbar vor der Drucklegung, erreichte mich dann doch noch das
-mehr als dreißig Jahre vermisste - Ton-Dokument in einer besonders schlechten
Qualität. Die Aussagen sind kaum zu verstehen, doch der Stil Herta Müllers ist
unverkennbar. Umgangssprachlich, im Straßen-Jargon, der an Bierkutscher
erinnert, schimpft sie vor sich hin und wirft den Banater Schwaben vor,
ihre Lesungen „boykottiert“ (!) zu
haben, indem diese – angeblich im Auftrag der Landsmannschaft – bei ihren
Lesungen dann doch herumschrien und lautstark herum trampelten! Aus dem – wohl
zum Staunen der Welt – eingesetzten „Wortschatz“, der auf ihre „rumänische
Sozialisierung“ verweist, gespickt mit Leit-Begriffen wie „Verleumdung“, „attackiert“, etc.
wird deutlich, dass das gegen die Banater
Schwaben formulierte Verleumdungszitat
in der ZEIT, Juli 2009, in der Tat von ihr stammt, nicht von der Redaktion, dass
ihr Ungeist die Hass-und Vergeltungs-Botschaft diktierte.
Auszug aus:
Carl Gibson
Heimat, Werte und Kultur
der Banater Schwaben
in den Zerrbildern Herta Müllers -
Das „deutsche Dorf im Banat“, „Reich der Grausamkeit“ und „Hölle auf Erden“!?
Bild – Zerrbild – Feindbild.
Zur „literarischen“ Diffamierung der - existenziell exponierten - deutschen Minderheit Rumäniens während der kommunistischen Diktatur im Früh- und Debüt-Werk „Niederungen“, medial unterstützt im „SPIEGEL“ und in der „ZEIT“.
Hass- und Hetz-Literatur als Katalysator des Exodus und Mittel der Politik?
Rumänien, „Diktator“ Ceaușescu, sein Geheimdienst „Securitate“ und die Deutschen im Banat als „Karikatur“.
„J‘ accuse“ und Apologie!
Kritische Beiträge, Interpretationen und Essays zum „Leben“ und „Werk“ der forcierten Nobelpreisträgerin für Literatur (2009).
Mit 34 Karikaturen von Michael Blümel.
Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.
1. Auflage, August 2016. Copyright© Carl Gibson, Igersheim. Alle Rechte vorbehalten.
Umschlaggestaltung, Titelbild, Layout Gesamtkonzeption Carl Gibson - unter Verwendung einer Graphik von Michael Blümel. Illustrationen im Innenteil, Bild Buchrückseite und Titelgraphik Michael Blümel. Copyright © Michael Blümel.
Aus der Reihe:
Schriften zur Literatur, Philosophie, Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen. Dritter Jahrgang, Band. 2, 2016.
Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.
https://www.buchhandel.de/buch/Heimat-Werte-und-Kultur-der-Banater-Schwaben-in-den-Zerrbildern-Herta-Muellers-Das-deutsche-Dorf-im-Banat-Reich-der-Grausamkeit-und-Hoelle-auf-Erden--9783000538346
Das weiterführende Parallelwerk unter:
Das weiterführende Parallelwerk unter:
https://www.buchhandel.de/buch/Herta-Mueller-im-Labyrinth-der-Luegen-Wir-ersaeufen-dich-im-Fluss-Mythen-Maerchen-Muenchhausiaden-im-authentischen-Lebensbericht-der-deutschen-Nobelpreistraegerin-fuer-Literatur--9783000538353
Copyright© Carl Gibson.
Herta Müller in der Kritik - Studien zum Leben, Werk und Wirkung der deutschen Nobelpreisträgerin für Literatur (2009) aus der Feder von Carl Gibson, Bücher, die an manchen deutschen Hochschulen boykottiert werden.
In Übersee aber studiert man sie eifrig - in den USA, in Kanada ... und sogar im fernen, doch geistig regen Japan!
Copyright© Carl Gibson.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen