Samstag, 28. Januar 2017

Hillary Clinton und Peer Steinbrück – zwei „Loser“ und was sie verbindet! Aus: Carl Gibson, Paradigmen der Zeitkritik, Neue Folge.



Hillary Clinton und Peer Steinbrück – zwei „Loser“ und was sie verbindet!

Wer spricht heute noch von Peer Steinbrück?
Wer spricht morgen noch von Hillary Clinton?


Beide haben sich vergriffen – im Ziel und in der Methode!

Der eine wollte deutscher Kanzler werden,

die andere Präsidentin der USA,
je auf eigene Weise.

Während der Deutsche für die Sozialdemokraten antrat,
obwohl er kein typischer SPD-Mann war,
sondern eher ein Mann der Verwaltung
der sich loyal hochgedient und somit sich auch der Wirtschaft empfohlen hatte,
wollte die Gattin des ehemaligen US-Präsidenten eine gute Demokratin sein.

Es blieb beim Wollen!

Beide scheiterten an ihrer Liebe zum Geld,
an der Voraussetzung zur Macht,
noch bevor sie über Geld diese erlangen konnten!

Beide scheiterten an ihren hochbezahlten Reden,
Peer Steinbrück in Deutschland
Und Hillary Clinton in den Vereinigten Staaten, weil sie nicht damit rechneten, dass die Öffentlichkeit davon Notiz nimmt,
drastisch wertet und abstraft.

Wie dem Deutschen nicht zu erklären ist, dass ein Parteimann aus der Sozialdemokratie sich von der Wirtschaft hoch bezahlen lässt, um Reden von der Stange abzuspulen, so kann auch dem armen Amerikaner, der immerhin noch eine Wählerstimme hat, nicht vermittelt werden, dass Hillary Clinton und von Goldman Sachs für eine Rede 680 000 Dollar Honorar erhält.

Soziale Gerechtigkeit, die der Wähler von seinem Kandidaten erwartet, vermittelten weder Hillary Clinton im US-Wahlkampf 2016, noch Peer Steinbrück vor Jahren in Deutschland!

Beide waren in diesem Punkt nicht glaubwürdig, ja der Vereinnahmung durch Wirtschafts- und Finanzkreise verdächtig, denn keine fromme Gabe in dieser Größenordnung erfolgt ohne Gegenleistung!

Fragen der Ethik in Politik und Gesellschaft entscheiden gelegentlich auch über Ergebnisse!

Was bleibt: Zwei Kandidaten, eine - schon sehr reiche - "Demokratin" und ein "wohlhabender Sozialdemokrat", haben - über die Popularität - ihren Marktwert gesteigert und ihre Privatschautullen weiter aufgefüllt!


Vgl. auch meine Glosse:

http://carl-gibson.blogspot.de/2012/12/arbeiterfuhrer-peer-steinbruck-auf-der.html

Dokumentation:

(Aus: Quo vadis, Germania, 2016, S. 472ff.)


1.       Im Zweifel für die SPD, trotz Peer Steinbrück -Meine Wahlempfehlung für Unentschlossene[1]

Aus historischen und prinzipiellen Gründen - und wegen der „sozialen Gerechtigkeit“, die es noch umzusetzen gilt!
Im Dezember letzten Jahres verfasste ich den Beitrag: Arbeiterführer Peer Steinbrück … auf der Suche nach der verlorenen Glaubwürdigkeit
Demagogie macht‘s möglich! Eine Glosse von Carl Gibson zur Nominierung Peer Steinbrücks als Kanzlerkandidat der SPD und zugleich ein Wort zum 2. Advent 2012.
Pecunia non olet!
Er weiß alles, er kann alles - Peer Steinbrück, der neue Superman der SPD!? Nach dem inzwischen greisen Altkanzler Helmut Schmidt und dem noch etwas jüngeren Bundeskanzler a. D. Gerhard Schröder, auch Gas-Gerd genannt und heute in Putins Diensten, hat die Sozialdemokratische Partei Deutschlands wieder einen „Macher“ an vorderster Front –Peer Steinbrück!
Auch er ein Hamburger Urgestein mit Ministererfahrung. Helmut Schmidt wusste als Krisenpolitiker die Arme hochzukrempeln und wurde so Bundeskanzler. Gerhard Schröder, fast schon abgewählt, wiederholte die Geste und wurde prompt darauf im Amt bestätigt!
Und Peer Steinbrück scheint nachziehen zu wollen, demagogisch und aalglatt auch er. Hat die SPD richtig entschieden? Oder hat nur die Troika entschieden - nach Kriterien, die ein aufrechter Sozialdemokrat von der Basis nicht ganz nachvollziehen kann? Sigmar Gabriel konnte keinen Stich machen, obwohl er sich redlich mühte … und bemühte wie andere wohlgenährte Schulmeister auch. Nur wollte es nicht so recht gelingen.
Das Wähler-Volk hörte die Botschaft des Niedersachsen, doch ihr fehlte der Glaube, vielleicht auch deshalb weil die Typen und Prototypen aus Niedersachsen in letzter Zeit zu oft von sich reden machten, Peter Hartz von VW ebenso wie Christian Wulff auf Schloss Belvedere. Schlecht für Sigmar Gabriel, dem ich persönlich die Kandidatur durchaus gönnte! Und die andere ehrliche Haut Frank-Walter Steinmeier, ein Altruist, der bereit ist, nicht nur sich selbst für andere zu opfern – in christlicher Nächstenliebe, von welcher sich die Männer und Frauen Gottes und die Heuchler in der CDU durchaus einige Scheiben abschneiden könnten? War er zu gut für diese Welt, war er zu anständig, um im schmutzigen Wahlkampf zu punkten, um zu tricksen und zu täuschen, wie es Staatsraison und absoluter Wille zur Macht erfordern? Er hat – aus strategischer Wahlmanager-Sicht – wohl zu wenig Biss, um zu Potte zu gelangen, um „Butter bei die Fische“ zu bringen. Ein ganz anderer Kandidat ist da der Nordmann aus Hamburg, der weiß, was ein Aal ist, der weiß, wie man sich an der Seite von Bruder Johannes (SPD) hochdient, wie aus dem servilen Diener seines Herren ein Minister wird und wie man die Ziehmutter politisch angeht, wenn man denn zum Zweck gelangen will.
Peer Steinbrück ist ein Mensch – und nichts Menschliches ist ihm fremd. Peer Steinbrück ist nun einmal ein „wohlhabender Sozialdemokrat“, ein Sozialist ohne Geldverachtung, der sich auch von halbbankrotten Banken und maroden Stadtwerken so üppig honorieren lässt, dass er innerhalb von wenigen Jahren Millionen Euro Honorar einstreichen konnte – und dies so nebenbei … fürs Reden …neben dem Mandat!
Die Ruhrpott-Kumpel aus Wanne-Eickel oder Castrop-Rauxel, die Stahlkocher, Gießer und Fließbandarbeiter aus Essen, Duisburg, Bochum, Dortmund und anderen Arbeiterzentren der Republik, Menschen die unter Tage, am Feuer der Hochöfen und im Akkord am Band im Schweiße ihres Angesichts das tägliche Brot erarbeiten müssen, werden genau überlegen, ob dieser neureiche Blender und Tausendsassa ihr Kanzler werden soll.
Er habe nicht gegen Recht und Gesetz verstoßen, meinte Peer Steinbrück scheinheilig im Rechtfertigungs-Interview. Doch was ist mit der Moral? Hat der designierte Kanzlerkandidat der SPD auch ein Gewissen, eine Religion, eine Weltanschauung, die ihn mit der Arbeiterwelt und den traditionellen Werten der Sozialdemokratie verbindet?
Ich erinnere mich noch vage …es war vor zwei, drei Jahren auf der Buchmesse in Frankfurt, als dieser deutsche Superman aus dem Hohen Norden an mir vorbeihuschte – wie bald darauf am gleichen Ort der rechtskonservative ehemalige Bundesbanker Thilo Sarazin[2] aus der gleichen SPD, der wie Peer Steinbrück auch ein Buch geschrieben hatte.
Wer reich werden will, schreibt ein Buch. Wer schon reich ist und mächtig werden will, schreibt auch ein Buch!
Ergo schreiben Politiker Bücher – oder sie lassen schreiben … reden und Bücher!
Das Buch ist das Mittel zum Zweck schlechthin – auch oder gerade in der Demokratie! Das Buch ist das demagogische Mittel zum Zweck! Je versierter der Rhetor, desto effizienter ist die Wirkung! Das Volk will verführt sein – ergo predigt man, was das Volk hören will.
Damals war Peer Steinbrück noch kein Favorit … nur ein ehemaliger Bundesminister mit politischen Ambitionen … und guten Kontakten in die Wirtschafts- und Finanzwelt. In die Schweiz wäre er seinerzeit gerne einmarschiert, mit oder ohne Kavallerie, um dort – wie Erzengel Michael – mit dem Flammenschwert der Gerechtigkeit Genüge zu tun, um die dem Fiskus entgangenen deutschen Steuermilliarden wieder heim zu holen als Retter der Staatsfinanzen und der Moral!? Doch was wurde aus den eigenen Millionen, die Peer Steinbrück in Treu und Glauben mit versiertem Politikergeschwätz verdiente? Pecunia non olet - Peer Steinbrück ist eben ein „wohlhabender Sozialdemokrat“, der Kanzler werden will … und ein allzumenschlicher Mensch. Seneca war auch reich – und trotzdem ein Staatsmann und Philosoph.
Ist Steinbrücks Glaubwürdigkeit nunmehr dahin? Halten wir uns an die Römer – die hatten ein Triumvirat. Die Sozialdemokraten halten es mit der Troika! Wir Älteren erinnern uns:
Scharping – Schröder – Lafontaine! Welch ein Ereignis! Und heute? Das gleiche Dilemma? Die Würfel sind gefallen – der Rubikon ist überschritten! Die Kavallerie donnert los … Wohl dem, der schon weiß, wo er sein Kreuzchen machen muss! Soweit die Glosse Anno Domini 2012.
Heute, wenige Tage vor der Bundestagswahl 2013, plädiere ich - ungeachtet der vorgetragenen Argumente und Denk-Überlegungen - für die SPD, einfach deshalb, weil die Heuchelei in der CDU und CSU noch weitaus mehr zum Himmel stinkt als die Unzulänglichkeiten des SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück.
Historiker und Ethiker bedenken auch: Die christlichen Heuchler aus der CDU-Vorgänger Partei „Zentrum“ machten Hitler möglich! Die alte, ehrwürdige SPD aber stimmte gegen das Ermächtigungsgesetz.
Obwohl die Zeiten sich geändert haben, sollte man einer Partei vertrauen, deren Mitglieder in schweren Zeiten Charakter und Rückgrat bewiesen haben: Das Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht!
Sozialdemokraten wurden von den Nazis verfolgt umgebracht - wegen des Aufrechten Ganges, ihrer Aufrichtigkeit und Unbeugsamkeit, wegen des Festhaltens an Anstand und Würde.
Die CDU und CSU hingegen setzen auf falsche Vorbilder und falsche Ikonen wie Herta Müller, ehren eine erschwindelte Verfolgung und gaukeln dem Wahlvolk Werte vor, die es in Wirklichkeit nicht gibt.
Diesen Pseudo-Konservativen sollte man als aufrichtiger, von Prinzipien und Werten bestimmter Demokrat und mündiger Staatsbürger die Stimme verweigern. Das sage ich heute als ein Antikommunist, der noch in den Tagen des Kalten Krieges (1980/82) für Kurt Biedenkopf (CDU NRW) und Franz-Josef Strauß (Bundestagswahl) eingetreten ist. Der Begriff „Freiheit“ ist nach meiner Auffassung in der FDP schlecht aufgehoben.
Und „Die Linke“, die demagogisch schlau Volksnähe vorgaukelt, ist ebenfalls nicht wählbar, weil sie sich der Aufarbeitung der Verbrechen des Kommunismus nicht gestellt hat. Viele Wähler werden sich für das aus ihrer Sicht „kleinere Übel“ entscheiden!
Mögen sie nicht von der Saturiertheit und dem angeblich stabilen Status quo verleitet werden! Das Fressen ist dem Wähler näher als die Moral - doch auch Brot und Spiele sind schnell vergänglich, wenn über Werteverlust und Prinzipienvergessenheit die Demokratie Schaden nimmt.
Also plädiere ich für die SPD!





Auszug aus dem neuen Buch von

Carl Gibson:  

 „AMERICA FIRST“,  Trumps Herausforderung der Welt –  Wille zur Macht  und  Umwertung aller Werte!?  








Carl Gibson:  

 „AMERICA FIRST“,  Trumps Herausforderung der Welt –  Wille zur Macht  und  Umwertung aller Werte!?  

Buchrückseite, Backcover.

Carl Gibson

 

 „AMERICA FIRST“,

Trumps Herausforderung der Welt –

Wille zur Macht

und

Umwertung aller Werte!?

 

Quo vadis, USA?“ – „Neue Weltordnung“ außerhalb von Völkerrecht und Moral!?
Das Recht des Stärkeren als Maß aller Dinge – Machiavellismus und Machtpolitik zwischen „Größe“ und Größenwahn?
Paradigmen der Zeitkritik - Betrachtungen, Analysen, Essays zur Weltpolitik aus ethischer Sicht.

Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.

Motti:
„Was ist gut? – Alles, was das Gefühl der Macht, den Willen zur Macht, die Macht selbst im Menschen erhöht.
Was ist schlecht? – Alles, was aus der Schwäche stammt.
Was ist Glück? – Das Gefühl davon, daß die Macht wächst, – daß ein Widerstand überwunden wird.“
Friedrich Nietzsche, Der Antichrist.

„Der Starke ist am mächtigsten allein“,
Friedrich Schiller, Wilhelm Tell.


Titelbild: Die Freiheitsstatue, in Colmar, Elsass, Frankreich, fotografiert von Carl Gibson. Copyright © Carl Gibson.


ISBN 978-3-947337-00-2

1.  Auflage, 2017
Copyright © Carl Gibson, Igersheim. Alle Rechte vorbehalten.
Umschlaggestaltung: Titelbild, Bilder im Innenteil und Bild Buchrückseite: Carl Gibson, Copyright © Carl Gibson.

Aus der Reihe: Schriften zur Literatur, Philosophie, Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen, Bd.1, 2017

Herausgegeben vom
Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.


255 Seiten, Preis 29,90 Euro.

Vorbestellungen - direkt beim Autor - ausdrücklich erwünscht.


 



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