Freitag, 21. Dezember 2018

Carl Gibsons "Schauprozess" nach stalinistischer Art in der Fabrik "1 "Juni" - im Jahr 1977 Kritik und Autokritik, Dokumente CNSAS SLOMR, Opozitie anticomunista, Timisoara, 10 inainte de revolutie!




Carl Gibsons 

"Schauprozess" nach stalinistischer Art 

in der Fabrik "1 "Juni" - im Jahr 1977


Kritik und Autokritik, Dokumente CNSAS



Rumänische Geschichte, Quellen und Beiträge zur antikommunistischen Opposition, 1977 -1979, gute zehn Jahre vor der blutigen Revolution im Jahr 1989 - aus aktuellem Anlass (unbearbeitet) neu publiziert: 

es gab Vorboten ... und Vorläufer! 

Da man in Rumänien und - leider auch - in Deutschland ehemalige Kommunisten zur Aufklärung und Aufarbeitung eingesetzt hat, steht alles - nicht erledigt - auf der Stelle - 

mit den Resultat, 

dass in Deutschland Kommunisten und Handlanger der Ceausecu-Diktatur mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt werden. 

Deutsche Spitzenpolitiker machen bei der - die Geschichte verfälschenden -  Maskerade mit.


Stalins Erben in Rumänien - vor dem "Tribunal der Arbeiter"

Es war Partei - und Staatschef Nicolae Ceausescu persönlich,
der anordnete, alle Unterzeichner und Sympathisanten der
"Paul Goma-Menschenrechtsbewegung"
sollten vor ein "Arbeiter-Tribunal" in den Betrieben gestellt,
kritisiert und moralisch verurteilt werden .

Carl Gibson erlebte seinen "Schauprozess" nach stalinistischem Muster in der Trikotwarenfabrik "1 Iunie" in Temeschburg.

Vor einer Abordnung von "Securitate", Partei ( Rumänische Kommunistische) , Betriebsleitung und einer Anzahl von etwa 150 Arbeitern ( die Zahl stammt aus dem Report von Securitate-Major Köpe) sollten Arbeiter des Unternehmens den Rebellen aus ihren Reihen
"demaskieren",
ordentlich kritisieren und zur Räson rufen.

Die Veranstaltung wurde durchgeführt - sie brach aber in sich zusammen und musste bald abgebrochen werden, als die Fabrikarbeiter sich mit dem angeklagten Kollegen Carl Gibson solidarisierten, dafür aber tatsächliche Probleme des sozialistischen Alltags anzusprechen begannen.


Carl Gibson wurde nach der Maskerade aus dem Betrieb entfernt und ohne jede Kündigung entlassen.




Das Arbeitsverhältnis bricht im Juli 1977 abrupt ab.

Damit wird Carl Gibson die Grundlage entzogen, den Weg zum Abitur im "Nikolaus Lenau-Gymnasium" (Abendkurs) weiter zu beschreiten.


Das hier weiter unten publizierte Dokument ist "schön gefärbt" und enthält
die "Kritik-Berichte" loyaler Arbeiter und der Betriebsleiterin,
Direktorin Iulia Pasca, die bei der sonderbaren Veranstaltung nicht einmal anwesend war.

Die Schönfärberei wurde dann von der Securitate in Timisoara (Temschburg) ins Innenministerium nach Bukarest übermittelt.




Es war die Rumänische Kommunistische Partei selbst,
die auf ihrem Parteitag zu Kritik und Autokritik aufgerufen hatte -
nur am obersten Führer der RKP Nicolae Ceausescu war keine Kritik  zugelassen - wie bei Kim und Mao!




Securitate- Major Köppe vermerkt den Vorgang in einem Bericht:




Nach der Entlassung aus dem Betrieb war Carl Gibson "vogelfrei"
und konnte jederzeit wegen "Parasitismus" verhaftet
und auf der Grundlage des Dekrets 153 abgeurteilt und  ins Gefängnis geworfen werden.

Köpe bestätigt mein Festhalten an der Ausreise in die BRD.


 Carl Gibson (Foto:Monika Nickel)



Copyright: Carl Gibson

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