Samstag, 31. Oktober 2020

Martin Luther und die Wurst zu Wertheim - War der weltberühmte Reformator ein Zechpreller?

 





 

Martin Luther und die Wurst zu Wertheim

 

War der weltberühmte Reformator ein Zechpreller?

Viele hundert Jahre nach dem legendären Wandeln des Heiligen Bernhard im Taubertal kam einer seiner glühendsten Verehrer, Luther, in die Region, genauer nach Wertheim, um auch da über ein zu erneuerndes Christentum zu reden.

Der spätere Reformator aus Wittenberg soll die Wurst nicht bezahlt haben, die er angeblich in Wertheim verspeist hatte, berichtet die Legende[1].

Wenn der Reformator – angeblich auf dem Weg nach Worms – in der Stadt an der Taubermündung gewesen sein soll, dann sicher als Gast des Territorialherren, der bestimmt auch für leibliche Nahrung Sorge trug.

Luther soll bei der Gelegenheit über das Los der naturexponierten Stadt nachsinniert haben, um dann die Gefahr für die Stadt nicht in einer drohenden Feuerbrunst, sondern im wahrscheinlicheren Hochwasser gesehen und, wie die Lende berichtet, vorausgesagt haben.

„Doktor Luther in Wertheim.

Auf der Reise zum Wormser Reichstag kam Doktor Luther nach Wertheim, wo er im Adler einkehrte und die Bratwürste, die er dort daselbst aß, noch schuldig ist. Als er von der Eichelsteige aus der Stadt ansichtig wurde, sprach er:

„Vom Feuer hat Wertheim nicht s zu befahn;

Im Wasser aber wird’s untergahn.“

Die Prophetie des Glaubenserneuerers, wohl aus der Sicht eines Katholiken nicht ohne Häme übermittelt, ging nicht auf:

Wertheim steht noch immer gut da, obwohl die Stadt am Zusammenfluss von Tauber und Main manches schwere Hochwasser erlebt hat.

Im Gegensatz zu anderen katholischen Zentren der - Mainz und Würzburg verpflichteten - Region, war Wertheim zur Zeit der Bauernkriege schon offen für reformatorische Gedanken.



[1] „Zwischen Tag und Dunkel. Sagen und Geschichten aus dem Taubergrund“. Aus alten Quellen zusammengestellt von Hans Werner Siegel, mit Holzschnitten von Hugo Pahl, Tauberbischofsheim 1982.

Luther, aus katholischer Sicht ein Handlanger des Teufels, wurden alle möglichen Dinge unterstellt, die geeignet waren, den Ruf des Kirchenkritikers zu unterwandern, unter anderem ein unzüchtiges Treiben des entsprungenen Mönchs mit der ehemaligen Nonne Katharina von Bora, zu jenem Zeitpunkt längst Luthers Ehefrau.

 


Auszug aus einem kommenden Werk.

 


Wertheim


Vor Wertheim fließt die Tauber in den Main

 

 

 

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