Donnerstag, 24. Dezember 2020

„Das Eiapopeia vom Himmel“ im Buch, in der Zeitung und von der Kanzel - Machwerke der Literatur und empfohlene Machwerke. Carl Gibsons Wort zu dem Tag, den die Christen Heiligabend nennen.

 

Das Eiapopeia vom Himmel“ im Buch, in der Zeitung und von der Kanzel - Machwerke der Literatur und empfohlene Machwerke

Mein Wort zu dem Tag, den die Christen Heiligabend nennen.

 

Sie sang das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.

 

Aus: Heinrich Heine.

Deutschland. Ein Wintermärchen. Caput I.

 

Die Bücher der Großverlage werden in den großen Tageszeitungen angepriesen[1], so als ob der – wohl noch unmündige - Leser einen Fingerzeig brauchte, was er lesen soll, was er zu lesen hat.

Es sind in der Regel Bücher, die gemacht wurden, um Geld zu verdienen, Bücher von Autoren, die alles mit sich machen lassen und die alle Vorgaben aus den Führungsetagen und Marketing-Abteilungen Großverlagen mittragen, als Ja- und Amen-Sager des Zeitgeistes, genau so unkritisch agierend wie der parteitreue Wähler an der Wahlurne.

Immer sich dem fügen, was von oben kommt, in der Politik, in der Literatur, die zur Weltanschauung der Regierenden passen muss.

Der SPIEGEL aus Hamburg, die durch und durch verlogene ZEIT, aber auch die NZZ aus Zürich und andere große Magazine und Tageszeitungen halten ihre Leser geistig am Gängelband wie Kleinkinder, die noch nicht wissen, was sie tun und lassen sollen – und dies im Land der Aufklärung, nach Luther, Kant, Goethe, Heine, Nietzsche. Un der gütige Leser fügt sich, macht mit, kuscht, liest, was man ihm vorsetzt, jeden Brei, ohne zu kosten; er schluckt alles hinunter, ohne zu erbrechen – und er steht dazu, findet diesen Gang der Dinge auch noch gut, selbst wenn er sich – bei all dem schlechten Geschmack - verschluckt und geistig verendet!

 

Was die Kleinen, die Unbekannten schreiben, wird nicht nur unterdrückt und verschwiegen, sondern auch noch mit unredlichen Mitteln bekämpft. Die Literaturmafia bleibt im Geschäft und macht munter weiter, nicht anders als in der großen Politik, wo – über die Köpfe der Menschen hinweg – mit Macht regiert wird, zynisch, um zum eigenen Zweck zu gelangen, während die Interessen der Nation hintenangestellt, geopfert werden und das tumbe Volk auf der Strecke bleibt.

Pervertierter Geist macht perverse Machtausübung möglich – im Land des Deutschen Michel und anderswo auf der Welt.

 

Das Eiapopeia vom Himmel winkt – und ein Präsident als Prophet träumt von der kommenden Umarmung, im Paradies vielleicht, statt sich den tristen Realitäten zu stellen und den groben Fehlern in der Politik, die von Zynikern der Macht begangen wurden und werden.

Der deutsche Journalist, der nicht korrupt sein will, es aber trotzdem ist, indem er sich selbst zensiert, verbogen und gebeugt, ewig fügsam, ein Untertan nach Maß, singt dazu ein lautes Halleluja, einzeln und jubilierend im großen Chor!

 



[1] Die Kritiker und - oft bestellten – Rezensenten, die von der Lobhudelei leben, erheben gar den Anspruch, aus dem Besten auszuwählen, was gerade vorliegt, in der Belletristik und im Sach- oder Fachbuchbereich – eine Anmaßung bei 100 000 Neuerscheinungen pro Jahr. In der Regel sind diese „Oberleichthindrüberhuscher“ – wie schon Lenau ahnte, unfrei, parteiisch, gekauft.

 


 

Mehr zu Carl Gibson, Autor, Philosoph, (Vita, Bibliographie) hier: 

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

 https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/person/gnd/111591457

https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 

 

 Copyright: © Carl Gibson 2020.



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