Publiziert 2011.
Nach
der Kernschmelze im Atomreaktor von Tschernobyl 1986 in der Sowjetunion
(Ukraine) hing das Schicksal Europas an einem seidenen Faden:
Wenn die radioaktive Masse durchgebrochen wäre und das Grundwasser erreicht hätte,
wäre es zu einer gigantischen Explosion gekommen, die Millionen Opfer gefordert hätte.
Ganz Europa wäre radioaktiv verstrahlt worden - für alle Zeiten unbewohnbar!
Tausende, vielleicht sogar Zehntausende Menschenleben mussten 1986 in Tschernobyl geopfert werden, um die größte Katastrophe zu vermeiden.
Diese in Deutschland oder sonstwo im Westen unmöglichen Menschenopfer wären umsonst gewesen, wenn Politik und Wirtschaft keine nachhaltigen Konsequenzen aus dem einmaligen Unglück ziehen würden.
Als in der damaligen Sowjetunion seinerzeit Tausende in den sicheren Tod geschickt wurden, geschah das unter den Bedingungen einer Diktatur -
es wurde befohlen, in den Tod zu gehen, den Opfertod mit der Schaufel in der Hand zu sterben.
Ist ein ähnliches Vorgehen im Rechtsstaat Japan möglich?
Oder in den westlichen Staaten?
Das ist zu beweifeln.
Werden die Katastrophenschutz-Maßnahmen hier greifen,
etwa wenn im Umfeld der Millionenstädte Hamburg oder München der nach einem terroristischen Anschlag denkbare Supergau eintreten sollte?
Kritische Medienberichte sprechen dagegen.
Was haben wir aus dem Negativ-Paradigma "Tschernobyl-Unglück" gelernt?
Wie es scheint, nicht viel.
Die Verkettung unglücklicher Umstände zeigt nun in Fukushima in Japan, dass die als
"sicher" apostrophierte Atomtechnologie in Wirklichkeit nicht beherrschbar ist.
Wir in Deutschland und Europa leben seit Jahrzehnten mit der Kernenergie, weil man uns eingeredet hat, sie sei unverzichtbar.
Der Zufall wollte es, dass ich in den letzten drei Jahrzehnten im Angesicht der Atomenergie leben musste, unfreiwillig wie andere Bundesbürger auch -
in Sorge,
in Skepsis,
aber auch im Vertrauen,
dass wir wissen, was wir tun
und dass die Öffentlichkeit nicht hinters "Licht geführt" oder belogen wird.
Inzwischen habe ich da meine Zweifel.
Im Jahr der Tschernobyl-Katastrophe ( mit angeblich 100 000 Toten) studierte und lebte ich in der Gegend von Würzburg, am Main -
vor den Augen:
Das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Grafenrheinfeld
Oft und interessiert musterte ich das AKW von außen, ohne zu ahnen, dass ich später auch einmal beruflich mit der Darstellung "elektrischer Energie" konfrontiert werden würde.
Später fuhr ich auf dem Weg über den Stromberg in den Schwarzwald gelegentlich am AKW Neckarwestheim vorbei, im Hinterkopf die vielen Millionen Steuergelder an die winzige Gemeinde in den schwäbischen Weinbergen, die sich einen Bürgermeister leistete, der - lange vor der Finanzkrise - einen großen Teil davon in den Sand setzte.
Nach den Anschlägen vom 11. September in den USA, die ich über das Fernsehen live miterlebt hatte, passierte ich fast täglich das inzwischen stillgelegte AKW Obrigheim am Neckar, immer in Sorge, Terroristen könnten dies Ziel ausspähen oder gar ein Flugzeug auf das exponierte AKW stürzen.
Die Sorge, mit den Auswirkungen der Energieversorgung über Atomkraft leben zu müssen,
wachgehalten durch die Spätfolgen von Tschernobyl in der verstrahlten und verseuchten Umwelt,
war stets all präsent.
(Auch heute noch sind hier Pilze und Wild verstrahlt!
Skandalös ist, dass die Forschungsgergebnisse über Auswirkungen der Kernkraft
(Anämie bei Kindern)
kaschiert und nicht adäquat öffentlich diskutiert werden. )
In meinem unmittelbaren Umfeld waren weitere Atomkraftwerke, Philippsburg bei Karlsruhe und Biblis in Hessen, die aufgrund der Dichte beunruhigten.
Am intensivsten aber beschäftigte mich das altersschwache Atomkraftwerk Fessenheim, am Rhein, auf französischer Seite beginnend mit meiner Studienzeit 1983 in Freiburg bis zum heutigen Tag, vor allem deshalb,
weil ich vor Ort immer wieder mit "Gerüchten" konfrontiert wurde, Radioaktivität würde austreten und die Umwelt bzw. die Anwohner belasten. (Private Messungen)
Da ich oft in der Region weilte und weile, habe ich auch manches fotografisch dokumentiert. (Die hier veröffentlichten Aufnahmen stammen überwiegend aus dem Jahr 2008.)
Wenn Deutschland alle seine Atomkraftwerke abschalten würde,
wären wir dann sicherer - mit dem anfälligen und altersschwachen AKW Fessenheim vor der Haustür ...
und weiteren Atomkraftwerken in der nahen Schweiz ...
sowie in anderen europäischen Staaten?
Keinesfalls - Radioaktivität kennt keine Grenzen.
Ein Supergau -
wie er sich Tschernobyl zum Teil ereignete und in Fukushima gerade wieder dreifach droht -
kann die gesamte Welt verseuchen und unbewohnbar machen.
Aus dieser Einsicht heraus wurden - ausgehend von Michael Gorbatschows Initiative - Atomwaffen nach 1986 stark reduziert.
Österreich jedenfalls braucht keine Kernkraftwerke -
Apropos “Vertuschung” und “Aktionismus” in der Politik.
Das Übel von Tschernobyl bestand nicht nur in ausgesetzter Radioaktivität – schlimmer noch waren die Vertuschungen und Lügen der Offiziellen.
Die Ganze Welt wurde lange im Dunkeln gehalten – noch länger die Betroffenen in der Sowjetunion.
Jetzt geht es in Japan (Fukushima) genau so weiter, weil die fatalistisch-disziplinierte Bevölkerung dort das so hinnimmt. Das Volk wird weiter belogen - der Normalbürger kann seine Strahlenbelastung nicht feststellen lassen, da Ärzte das Strahlenmessen verweigern.
Inzwischen ist bekannt, dass die IAEO die Mängel der Atomkraftwerke in Japan seit Jahren kennt.
Wenn es zum mehrfachen Supergau in Fukushima kommen sollte, dann trägt die Politik eine gewaltige Mitschuld.
Da dies in Deutschland eingesehen wurde, rudern die deutschen Politiker jetzt massiv zurück, im Versuch, ihrem Atom-Lobbyismus von gestern wieder gut zu machen.
Wird die Atom-Nation Frankreich folgen?
Am Wochendende ( 20. März 20011) soll es in Baden-Württemberg Demonstrationen von Kernkraftgegnern geben,
gegen das AKW Fessenheim
und gegen das AKW Gundremmingen (bei Ulm).
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Gundremmingen
Nachtrag am 11.04.2011:
©Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten.
Atomkraftwerke nach der Fukushima- Katastrophe - ein europäisches Problem?
Gedanken über die Zukunft der Stromversorgung
in Deutschland und Europa
mit einem sorgenvollen Blick auf das altersmüde Atomkraftwerk
"Fessenheim" im Elsaß (Frankreich).
Das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld am Main
vom Naturschutzgebiet aus betrachtet.
Was alles so gedeiht in intakter Natur!
Wenn die radioaktive Masse durchgebrochen wäre und das Grundwasser erreicht hätte,
wäre es zu einer gigantischen Explosion gekommen, die Millionen Opfer gefordert hätte.
Ganz Europa wäre radioaktiv verstrahlt worden - für alle Zeiten unbewohnbar!
Tausende, vielleicht sogar Zehntausende Menschenleben mussten 1986 in Tschernobyl geopfert werden, um die größte Katastrophe zu vermeiden.
Diese in Deutschland oder sonstwo im Westen unmöglichen Menschenopfer wären umsonst gewesen, wenn Politik und Wirtschaft keine nachhaltigen Konsequenzen aus dem einmaligen Unglück ziehen würden.
Als in der damaligen Sowjetunion seinerzeit Tausende in den sicheren Tod geschickt wurden, geschah das unter den Bedingungen einer Diktatur -
es wurde befohlen, in den Tod zu gehen, den Opfertod mit der Schaufel in der Hand zu sterben.
Ist ein ähnliches Vorgehen im Rechtsstaat Japan möglich?
Oder in den westlichen Staaten?
Das ist zu beweifeln.
Werden die Katastrophenschutz-Maßnahmen hier greifen,
etwa wenn im Umfeld der Millionenstädte Hamburg oder München der nach einem terroristischen Anschlag denkbare Supergau eintreten sollte?
Kritische Medienberichte sprechen dagegen.
Was haben wir aus dem Negativ-Paradigma "Tschernobyl-Unglück" gelernt?
Wie es scheint, nicht viel.
Die Verkettung unglücklicher Umstände zeigt nun in Fukushima in Japan, dass die als
"sicher" apostrophierte Atomtechnologie in Wirklichkeit nicht beherrschbar ist.
Wir in Deutschland und Europa leben seit Jahrzehnten mit der Kernenergie, weil man uns eingeredet hat, sie sei unverzichtbar.
Der Zufall wollte es, dass ich in den letzten drei Jahrzehnten im Angesicht der Atomenergie leben musste, unfreiwillig wie andere Bundesbürger auch -
in Sorge,
in Skepsis,
aber auch im Vertrauen,
dass wir wissen, was wir tun
und dass die Öffentlichkeit nicht hinters "Licht geführt" oder belogen wird.
Inzwischen habe ich da meine Zweifel.
Im Jahr der Tschernobyl-Katastrophe ( mit angeblich 100 000 Toten) studierte und lebte ich in der Gegend von Würzburg, am Main -
vor den Augen:
Das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Grafenrheinfeld
Oft und interessiert musterte ich das AKW von außen, ohne zu ahnen, dass ich später auch einmal beruflich mit der Darstellung "elektrischer Energie" konfrontiert werden würde.
Blick auf den Main von der Vogelsburg (bei Volkach) aus -
ca 15 Kilometer vom AKW entfernt.
Hier wächst der köstliche Frankenwein,
flußaufwärts dampft das AKW.
Idyllisch- die Mainschleife
AKW Grafenrheinfeld
südlich von Schweinfurt
Vom Hochsitz aus betrachtet ändert sich manche Perspektive.
Die Frage stellt sich:
Wer ist mehr verstrahlt nach einer Nacht auf der Pirsch:
der Jager
oder die Wildsau im Busch,
die die Tschernobyl-Eicheln gefressen hat?
Weidmanns Heil und fette Beute!
Hochspannungsleitung vom AKW in die Region Franken
bzw. zum Industrie-Standort Schweinfurt
Später fuhr ich auf dem Weg über den Stromberg in den Schwarzwald gelegentlich am AKW Neckarwestheim vorbei, im Hinterkopf die vielen Millionen Steuergelder an die winzige Gemeinde in den schwäbischen Weinbergen, die sich einen Bürgermeister leistete, der - lange vor der Finanzkrise - einen großen Teil davon in den Sand setzte.
Nach den Anschlägen vom 11. September in den USA, die ich über das Fernsehen live miterlebt hatte, passierte ich fast täglich das inzwischen stillgelegte AKW Obrigheim am Neckar, immer in Sorge, Terroristen könnten dies Ziel ausspähen oder gar ein Flugzeug auf das exponierte AKW stürzen.
Atomkraftwerk Obrigheim am Neckar
(stillgelegt).
Die Sorge, mit den Auswirkungen der Energieversorgung über Atomkraft leben zu müssen,
wachgehalten durch die Spätfolgen von Tschernobyl in der verstrahlten und verseuchten Umwelt,
war stets all präsent.
(Auch heute noch sind hier Pilze und Wild verstrahlt!
Skandalös ist, dass die Forschungsgergebnisse über Auswirkungen der Kernkraft
(Anämie bei Kindern)
kaschiert und nicht adäquat öffentlich diskutiert werden. )
In meinem unmittelbaren Umfeld waren weitere Atomkraftwerke, Philippsburg bei Karlsruhe und Biblis in Hessen, die aufgrund der Dichte beunruhigten.
Am intensivsten aber beschäftigte mich das altersschwache Atomkraftwerk Fessenheim, am Rhein, auf französischer Seite beginnend mit meiner Studienzeit 1983 in Freiburg bis zum heutigen Tag, vor allem deshalb,
weil ich vor Ort immer wieder mit "Gerüchten" konfrontiert wurde, Radioaktivität würde austreten und die Umwelt bzw. die Anwohner belasten. (Private Messungen)
Da ich oft in der Region weilte und weile, habe ich auch manches fotografisch dokumentiert. (Die hier veröffentlichten Aufnahmen stammen überwiegend aus dem Jahr 2008.)
Wenn Deutschland alle seine Atomkraftwerke abschalten würde,
wären wir dann sicherer - mit dem anfälligen und altersschwachen AKW Fessenheim vor der Haustür ...
und weiteren Atomkraftwerken in der nahen Schweiz ...
sowie in anderen europäischen Staaten?
Keinesfalls - Radioaktivität kennt keine Grenzen.
Ein Supergau -
wie er sich Tschernobyl zum Teil ereignete und in Fukushima gerade wieder dreifach droht -
kann die gesamte Welt verseuchen und unbewohnbar machen.
Aus dieser Einsicht heraus wurden - ausgehend von Michael Gorbatschows Initiative - Atomwaffen nach 1986 stark reduziert.
Allegorie der Elektrizität am Bau des Elektrizitätswerkes Fessenheim,
wo früher nur mit Wasserkraft elektrischer Strom erzeugt wurde.
Hochspannungsmast in Südbaden -
Ein Teil des französischen Stroms aus Fessenheim ( und den anderen 56 AKWs ) wird nach Deutschland abgeleitet.
Kurze Wege bedeuten geringe Verluste und ermöglichen einen günstigen Einkaufspreis für die
"saubere Energie" Strom, ohne den in unserer modernen Gesellschaft fast nichts mehr funktioniert.
Turbinenrad (Kaplan) - ausgestellt von der EDF am Werk Fessenheim.
Verbrauchte
Brennstäbe exponiert niemand - als tickende Zeitbomben werden sie tief
in der Erde versteckt, als Erbe für unsere Nachfahren.
Die Franzosen verschicken ihre tödliche Fracht nach Tomsk in Sibieren,
wo gegen gutes Geld einiges wieder aufbereitet wird, etwa 80 Prozent der verbrauchten brennstäbe aber in Russland verbleiben.
Auch das ist eine Form, radioaktiven Müll zu entsorgen.
Das Atomkraftwerk Fessenheim von der französischen Seite aus betrachtet.
Die zwei mächtigen Kühltürme sind nicht zu sehen.
Die Anlage ist äußerlich mit Stacheldraht und Technologie aller Art gut gesichert.
Bedenklich:
Das Atomkraftwerk liegt im Rheingraben und somit in einer erdbebengefährdeten Zone.
Mehr zum AKW Fessenheim unter:
Hochspannungsmast im Markgräfler Land.
Strom kommt aus der Steckdose, sagt man.
Tatsächlich bestehen starke Abhängigkeiten von elektrischer Energie:
Computer, Internet, Industrie, Heizung, Kühlung, Licht etc. sind ohne elektrische Energie fast undenkbar.
Strom-Mast im Ländlichen Raum vor meiner ehemaligen Haustür.
Der Zivilisationsgrad einer Gesellschaft hänge von der Höhe des individuellen Stromkonsums ab,
sagt man.
"Mehr Licht" - Die Geschichte der Stromversorgung in Bad Mergentheim,
Buchtitel von Carl Gibson.
Das Projekt beschäftigte mich ein Jahrzehnt hindurch -
es
zeigt den Weg der Elektrizität im 20. Jahrhundert, beginnend mit dem
Ende der Petroleumlampen, durch die Zeit der Weltkriege
(Energiewirtschaftsgesetz und Industrialisierung währen der NS-Zeit) bis
in die Moderne.
Der Rhein (Kanal) bei Fessenheim an der deutsch-französischen Grenze.
Stromauf- und abwärts wird noch viel "Strom" konventionell erzeugt.
Das idyllische Städtchen Staufen im Markgräfler Land an Fuße des Hochschwarzwaldes -
nur ca. 15 km von Fessenheim entfernt.
Aufnahme aus glücklicheren Tagen vor den Rissen.
Inzwischen
weisen zahlreiche historische Häuser und Bauten Risse auf, die nach
geothermischen Bohrungen durch das Aufblähen von Erdschichten
entstanden.
Ähnliche Geothermie-Bohrungen in der nahen schweizerischen Großstadt Basel hatten sogar ein kleineres "Erdbeben" ausgelöst,
das ist ein Hinweis darauf, wie anfällig der "Rheingraben" ist.
Was wird aus Fessenheim, wenn in dem großen Atomkraftwerk ähnliche Risse auftreten sollten?
Jetzt gibt es Konsequenzen in Deutschland - das AKW Neckarwestheim wird endgültig stillgelegt. AKW Philippsburg soll folgen.
Ein erster Schritt in den Ausstieg aus der Atomenergie!?
Doch werden unsere europäischen Nachbarn mitziehen?
Etwa die Schweiz, die sehr viel elektrische Energie aus Wasserkraft produziert und - wie Frankreich - Strom exportiert?
Weshalb
leisten sich die Schweizer überhaupt Kernkraftwerke, wo sie doch
wie die Österreicher verstärkt auf bewährte Pumpspeicher-Kraftwerke
setzten könnten -
nur aus einer ausgeprägten Technikgläubigkeit heraus?
Auch im Hochtechnologie-Land Schweiz gibt es Störfälle in den Kernkraftanlagen,
die zum Teil zu den ältesten der Welt gehören.
Ein Abschalten der Atom-Anlagen ist dort noch kein Thema!
Oder?
Immerhin
wird der Neubau von Kernkraftanlagen vorerst auf Eis gelegt und
angesichts der Entwicklungen in Japan (Fukushima) überprüft.
Die Menschen in Waldshut leben mit dem Blick auf das AKW Leibstadt am Hochrhein - einige deutsche Grenzgänger arbeiten in dem Atomkraftwerk - anderen Waldshuter bleibt nur das Risiko.
Selbstdarstellung des AKW unter:
dort auch einiges zum AKW Beznau, das in einem idyllischen Landstrich landeinwärts steht:
und seitdem es Temelin gibt, fühlen sich die Österreicher durch die Zauberlehrling-Aktionen ihrer Nachbarn bedroht, siehe
Doch es sind nicht nur die Tschechen, die von Wien kritisch unter die Lupe genommen werden.
Die Österreicher, die übrigens auch den "Stresstest"
der EU-Kraftwerke auf europäischer Ebene anregten und wohl
auch durchsetzen werden, fühlen sich auch durch das AKW an der Isar
bedroht.
Eine
in Bayern unter Verschluss gehaltene Studie zur Risikosituation
(kontaminiertes, nach Österreich abfließendes Fluss-Wasser etc.) wurde
trotzdem bekannt.
Bedenken sind da und sie sind begründet - das objektiviert die Gesamtgefährdung der Bevölkerung in Europa.
"Mir ist Neckarwestheim vor der Haustür lieber als zwei, drei Atomkraftwerke in Rumänien oder Bulgarien",
sagte
mir ein Bürger vor einigen Tagen, dem deutschen Standard vetrauend und
angeblich gut informiert darüber, wie es in baden-württembergischen
und bayrischen Kernkraftwerken zugehe.
Ob er auch den "französischen Atomkraft-Standards" vertraute, (Stichwort: Tricastin, Cattenom etc.), das sagte mir der Bekannte nicht.
Die Weinmarke "Tricastin" war nicht mehr zu verkaufen - also benannte man sie um!
Das französische AKW Cattenom in Lothringen ist nur 12 Kilometer von Deutschland entfernt. Grund zur Sorge?
Die
atomare Gefahr kann nur gebannt werden, wenn weltweit auf die
kriegerische und friedliche Nutzung der Kernenergie verzichtet wird.
Das neue Bewusstsein dazu reift heran.
Auf elektrische Energie zu einem fairen Preis hingegen muss nicht verzichtet werden -
alternative Energiegewinnungsmöglichkeiten stehen bereit und können noch ausgebaut werden.
Der Präzedenzfall "Tschernobyl" hat es deutlich gemacht - in der Atomwirtschaft und Atompolitik der Staaten kommt es auf Offenheit an,
auf Glasnost und Perestroika in allen Bereichen.
In der damaligen Sowjetunion wurden nicht nur zahlreiche Lügen verbreitet,
auch die Betroffenen wurden nicht informiert, nicht aufgeklärt, sondern verheizt.
Alle , die mit nacktem Körper und der Strahlung ausgesetzt am Reaktorbau arbeiteten, starben unmittelbar danach.
Tausende Minenarbeiter wurden - für eine Prämie von 100 Rubel - in den sicheren Strahlentod geschickt.
Die Diktatur machte es möglich.
Ist das alles schon vergessen?
Tausende
gaben ihr Leben, um die Sowjetunion und Europa vor der Auslöschung zu
bewahren. Wie dankt das Vaterland es den Überlebenden, den täglich
Todgeweihten?
- man lässt sie in bitterer Armut dahinsiechen!
Wie gleicht diese Intransparenz den gegenwärtigen Verhältnissen im "hermetischen Japan",
wo eine kleine, doch überaus mächtige Atomlobby das Sagen hat.
Japan ist von der Atomenergie stark abhängig, ebenso wie unser Nachbar Frankreich, der zu 80% Atomstrom verbraucht, während in Deutschland nur ca. 25 Prozent Atomenergie genutzt wird.
An der Pforte des französischen Atomkraftwerks "Fessenheim" der EDF -
In Frankreich ist es der Staat selbst, der die Atomkraftwerke betreibt.
Blick auf den Schwarzwald südlich von Freiburg im Breisgau
Fessenheim - im Rheingraben zwischen Vogesen und Schwarzwald.
Ist das Atomkraftwerk ausreichend gegen Rhein-Hochwasser geschützt?
Auch danach fragen Umweltschützer und betroffene Anlieger aus der Bundesrepublik seit vielen Jahren.
Blick gegen Fessenheim vom südbadischen Eschbach aus
"Modern Times" auch in der Konversions-Gegend Eschbach - Hardheim.
Im Vordergrund: Eine moderne Müllverbrennungsanlage,
im Hintergrund, fast idyllisch, die Kühltürme des Kernkraftwerks Fessenheim im Elsaß.
Panta rhei?
Alles fließt, auch die Atome in der Stromleitung von Frankreich in Richtung Schwarzwald.
Kulturlandschaft mit Reben und elektrischer Energie.
Im Elsaß sieht es vergleichbar aus.
Was wird aus der schönen Gegend zwischen Basel und Karlsruhe mit historischen Städten wie Freiburg und Straßburg,
wenn es zu einem größeren Störfall in Fessenheim kommen würde?
Taube Ohren in Frankreich - in Deutschland aber tut sich etwas, auch in Sachen "Verantwortung" und "vorausschauendes Denken".
Naturkatastrophen
(Erdbeben, Überschwemmungen etc.) sind - wie die Entwicklungen im
japanischen Fukushima zeigen - nicht voraussehbar und kalkulierbar.
Das "Castell" im Anrainer-Ort Eschbach im Markgräfler Land.
Leben mit dem Restrisiko, lautet die Devise.
Wie es heißt, stehen "Jodtabletten" für die Bevölkerung im Umfeld von Fessenheim bereit, für den Fall des Falles!?
Idylle im beschaulichen Eschbach - wie lange noch?
Strom-Welten.
Bessere Leitung und Speicherung können den Ausstieg aus der Atomenergie fördern.
In der Freiburger Öko-Region setzt man verstärkt auf Solar- und Windenergie.
Vier große Konzerne teilen den "deutschen Strommarkt" unter sich auf - und sie bestimmen die Preise,
während
die ca. 800 Stadtwerke am Ende der Kette stehen und dem Preisdiktat
trotz Wettbewerb und Deregulierung ausgeliefert sind.
Die Zeche zahlt der Endverbraucher - auch über die an sich ungerechten Umlagen für die Solarenergie-Förderung.
Aus ethischer Sicht ist die Atomenergie (Kernkraft) verwerflich.
Die Sicht der großen Kirchen dazu habe ich noch nicht vernommen.
Das Übel von Tschernobyl bestand nicht nur in ausgesetzter Radioaktivität – schlimmer noch waren die Vertuschungen und Lügen der Offiziellen.
Die Ganze Welt wurde lange im Dunkeln gehalten – noch länger die Betroffenen in der Sowjetunion.
Jetzt geht es in Japan (Fukushima) genau so weiter, weil die fatalistisch-disziplinierte Bevölkerung dort das so hinnimmt. Das Volk wird weiter belogen - der Normalbürger kann seine Strahlenbelastung nicht feststellen lassen, da Ärzte das Strahlenmessen verweigern.
Inzwischen ist bekannt, dass die IAEO die Mängel der Atomkraftwerke in Japan seit Jahren kennt.
Wenn es zum mehrfachen Supergau in Fukushima kommen sollte, dann trägt die Politik eine gewaltige Mitschuld.
Da dies in Deutschland eingesehen wurde, rudern die deutschen Politiker jetzt massiv zurück, im Versuch, ihrem Atom-Lobbyismus von gestern wieder gut zu machen.
Wird die Atom-Nation Frankreich folgen?
gegen das AKW Fessenheim
und gegen das AKW Gundremmingen (bei Ulm).
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Gundremmingen
Nachtrag am 11.04.2011:
In
den letzten Tagen ereignete sich wieder ein Zwischenfall im
französischen Kernkraftwerk "Fessenheim", der durch die Nachrichten
ging.
Gestern
protestierten mehrere Tausend Demonstranten aus dem Dreiländereck
Deutschland - Frankreich - Schweiz friedfertig gegen Kernenergie und
forderten das Abschalten der alten Anlage AKW Fessenheim.
Die
Alternative zur Kernenergie ist ein Energiemix aus regenerativen
Energieformen, namentlich aus Windenergie, Solarenergie und Wasserkraft.
Solarzellenanlage
"auf der grünen Wiese" und Windkrafträder in trauter Harmonie
vereint in der Region Bad Mergentheim - Würzburg.
Ähnlich
große Solaranlagen, die bis zu Tausend Haushalte versorgen
können, existieren bereits seit Jahren, u.a. im Industriepark Eschbach -
Hardtheim unweit von Fessenheim.
Viel
Potential bietet in Zukunft die sauberste aller Energieformen, die
Wasserkraft, nicht nur in Pumpspeicherkraftwerken, sondern auch in
kleinen Anlagen an Flußläufen, mögliche Projekte, die bisher von
Kommunal- und Landespolitikern zur Freude der Atomlobby verhindert
wurden.
Nachtrag am 28. Mai 2011:
Atomausstieg:
Die Entwicklungen in Deutschland gehen in die richtige Richtung.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Kabinett leisten gute Arbeit.
Bis 2020 kann der Ausstieg aus der Versorgung mit Atomenergie vollzogen sein.
Sehr positiv: Die so genannte Ethik-Kommission gibt grünes Licht für einen realistischen und gut praktikablen Weg aus der Atomkraft - die Empfehlung wird heute bekannt gemacht.
Anti-Atomkraft-Demonstrationen an bayerischen Standorten ermutigen heute den Ausstieg.
Währenddessen gehen die Verlogenheiten in Japan weiter.
Ein Skandal?
Der japanischen Bevölkerung wurden mehrere Kernschmelzen vorenthalten.
Ist das legitim?
Geschah das so und wurde gezielt gelogen, um keine Panik zu verbreiten?
Was schlimm ist - die Weltbevölkerung wurde mit belogen.
Japaner
sind staatsgläubig und loyal - seit der Nachkriegszeit leben die
Japaner mit einer Verfassung, die sie zu einer gespaltenen Haltung
zwingt.
Artikel 9 der von den USA durchgesetzten Verfassung verbietet das Aufrechterhalten von Streitkräften - und doch besteht eine japanische Armee ( angeblich zur nationalen Selbstverteidigung) von der sogar Auslandseinsätze erwartet werden.
Jeder in Japan weiß es und muss damit leben - wie mit der Atomenergie, zu der es keine Alternativen zu geben scheint.
Fazit des G8-Gipfels:
Die großen Nationen USA, Russland, Frankreich, Großbritannien und
andere wie Indien und China werden weiterhin an der Atomkraft festhalten
–
gegen Deutschland, das auch in der so genannten Libyen- Krise eigene Wege geht.
Diesmal fühle ich mich wohl, Deutscher zu sein.
Siehe auch die Kommentare als Ergänzung/
Letzte Aktualisierung am 18. Mai 2012.
Mehr zur Zeitkritik
von Carl Gibson hier:
Allein in der Revolte -
zur kommunistischen Diktatur in Rumänien -
über individuellen Widerstand in einem totalitären System.
im Februar 2013 erschienen.
Das Oeuvre ist nunmehr komplett.
Alle Rechte für das Gesamtwerk liegen bei Carl Gibson.
Eine Neuauflage des Gesamtwerks wird angestrebt.
Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen