Mittwoch, 23. Januar 2019

Radio Freies Europa-(RFE) Interview[1], Max Banus im Gespräch mit Carl Gibson am 13 November 1979: Historische Dokumentation, Quellen zur rumänischen Geschichte während der kommunistischen Diktatur.



Radio Freies Europa-(RFE) Interview[1], Max Banus im Gespräch mit Carl Gibson am 13 November 1979: Historische Dokumentation, Quellen zur rumänischen Geschichte während der kommunistischen Diktatur.



Historische Dokumentation, Quellen zur rumänischen Geschichte während der kommunistischen Diktatur.




Radio Freies Europa-(RFE) Interview[1], Max Banus im Gespräch mit Carl Gibson am 13 November 1979:



Dienst „T.“, Einziges Exemplar, NR: 337            C.N.S.A.S,  04. OCT 2010. DIRECTIA ARHIVA CENTRALA             5 13. XI. 1979. I. B.


Zu den Materialien, die wir über den oben Genannten besitzen Col. – Note über die Aktivität des Radiosenders „Freies Europa“ vom 08. Nov. 1979, 17.30 Uhr, in der Sendung „Tinerama“.


„Es moderiert Max Banus:


Max Banus: „Ein Jugendlicher, eben aus Rumänien angekommen, ist heute hier bei mir im Studio. Obwohl er erst 20 Jahre alt, ist seine Aktivität reich und voller Mut, eine Aktivität voller Widerstand und Auflehnung gegen ein repressives Regime. Er versuchte den Aufruf von Paul Goma zu unterschreiben, er wurde verhaftet, er kehrte nach Temeschburg zurück, woher er stammt, er hat die „Freie Gewerkschaft rumänischer Werktätiger“ in der Stadt an der Bega gegründet, erlitt erneute Repressionen, danach kam er ins Gefängnis.


Unser Gast, den ich herzlich willkommen heiße in unserem Studio „Tinerama“, heißt Gibson Carol[2]. Wie wird Ihr Name eigentlich korrekt ausgesprochen?




Die Securitate hört mit und schreibt mit, gelegentlich auch gut nachzulesen – Auszug aus dem Mitschnitt des RFE-Interviews Banus–Gibson, aus Carl Gibsons Securitate-Opfer-Akte.


Carl Gibson: Ja, Gibson Carol: Gibson!


Max Banus: Dann, Gibson Carol, bitte ich Dich, stell Dich kurz unseren Hörern von „Tinerama“ vor.


Carl Gibson: Nun, ich bin Carol Gibson, ein Verfechter des Kampfes für Menschenrechte in Rumänien, ein Kampf, der seit den letzten Jahren mit viel Erfolg geführt wird.


Max Banus: Herr Gibson, mit welchem Thema wünschen Sie zu beginnen?


Carl Gibson: Bevor wir unsere Diskussion beginnen, will ich etwas klarstellen. Meine Muttersprache ist Deutsch. Ich habe ein Deutsches Gymnasium besucht! Bestimmt unterlaufen mir hier einige grammatikalische Fehler, für die ich mich im Voraus entschuldigen möchte.


Max Banus: Wie alt bist Du?


Carl Gibson: Am 7. März war ich 20 Jahre alt.


Max Banus: Wo hast Du gewohnt, bevor Du in die Bundesrepublik Deutschland eingereist bist?


Carl Gibson: Bis zu meiner Ankunft hier in Deutschland habe ich in der Gemeinde Sackelhausen (rumänisch: Sacalaz), gewohnt, in einer ziemlich großen Gemeinde in unmittelbarer Nähe von Temeschburg. Dort, in Temeschburg, habe ich eine (angeblich) „anarchistische Gruppe“ gegründet, (angeblich, nach Lesart des Regimes) mit konträren Anschauungen zu der „sozialistischen Ethik“ und Humanität, (angeblich) meinen Arbeitsplatz verlassend.


Max Banus: Welches war die erste Schule, die du besucht hast?


Carl Gibson:  Die erste Schule, die ich besuchte, war die Allgemeinschule aus meiner Heimatgemeinde Sackelhausen, und dies in meiner Muttersprache, in Deutsch.


Max Banus: Und danach, das Lyzeum bzw. Gymnasium?


Carl Gibson: Im Anschluss (an die acht Jahre Allgemeinschule) besuchte ich das Gymnasium in Temeschburg.


Max Banus: Welches Gymnasium?


Carl Gibson: Im ersten Jahr hatte es eine landwirtschaftliche Ausrichtung (Liceul Agricol), im zweiten Jahr ein „elektrotechnisches“ Profil und das dritte Jahr war „theoretisch“ (humanistisch) ausgerichtet.


Max Banus: In einem Gymnasium mit landwirtschaftlichem Profil kann man einen schönen Beruf erlernen. Warum hast du dann den Wechsel in ein Industriegymnasium vollzogen?


Carl Gibson: Nach dem Beenden der Allgemeinschule.


(Stempel C.N.S.A.S. / 04 OCT 2010)


Max Banus: Moment mal, welches Alter hattest du?


Carl Gibson: Ich war 15 Jahre alt. Seinerzeit habe ich mich zunächst im Landwirtschaftsgymnasium vorgestellt, denn ich war informiert worden, dass es eine Kataster-Abteilung geben werde. Da mir die Fachrichtung „Topographie“ recht gut gefiel, habe ich mich dann dort angemeldet.


Max Banus: Im Landwirtschaftsgymnasium in Temeschburg (Timisoara)?


Carl Gibson: Ja. Doch dann, im Herbst, als die Kurse begannen, sagte man uns Schülern, dass es die angestrebte Fachrichtung („Topographie“) nicht geben werde. Das heißt, man hat uns praktisch getäuscht. Wir wurden alle in eine Klasse für „Boden-Bearbeitung“ gesteckt.


Max Banus: Und was hast du praktisch gemacht? Hast du dich bei jemandem beschwert?


Carl Gibson: Ja.


Max Banus: Und zwar?


Carl Gibson: Ja, ich habe unmittelbar beim Schulleiter, (dort Direktor genannt), reklamiert. Natürlich hat der Direktor ein konkretes Gespräch über die Gründe vermieden. Ausweichend hat er nur gesagt, alles werde sich im Laufe der Zeit erledigen, falls das Ministerium das alles genehmigt … und so weiter. Aber ein Jahr verging … und die Klasse „Kataster“ wurde doch nicht eingeführt.


Max Banus: Also warst du ungefähr ein Jahr an diesem Gymnasium.


Carl Gibson: Genau. Nach diesem Jahr beantragte ich, in das (in der Nähe angesiedelte) Industriegymnasium für Bauwesen (Liceul industrial de constructii) transferiert zu werden, auch in Temeschburg.


Max Banus: Und hat man dir den Wechsel genehmigt?


Carl Gibson: Ja.


Max Banus: War das einfach?


Carl Gibson: Nein, das war nicht gerade leicht, aber mit „finanziellen Mitteln“, habe ich es letztendlich doch geschafft …!


Max Banus: Was bedeutet „mit finanziellen Mitteln“? Hast du jemandem Geld gegeben, Geschenke …?


Carl Gibson: Ja. Diese kleineren oder größeren Geschenke sind in Rumänien strikt notwendig, will man einige Angelegenheiten erledigen.


Max Banus: Beschränken wir uns auf Ihren Fall. Das heißt, du warst gezwungen, jemandem ein Geschenk, Geld zu geben, damit … (…)[3]


Max Banus: Und, hast Du gehorcht?


Carl Gibson: Natürlich nicht, ich hatte die ganze Zeit widersprüchliche Diskussionen, einige geschichtliche, politische, ökonomische Anschauungen betreffend.


Max Banus: Diese unterschiedlichen Anschauungen, von denen du sprichst, haben diese, im Bereich der UTC – Kommunistischen Jugendorganisation Ärger provoziert?


Carl Gibson: Ja. Man hat mir gesagt, wenn ich meine Meinungen nicht ändere, werde ich aus der Kommunistischen Jugendorganisation ausgeschlossen, weil ich einige feindliche Anschauungen habe, die sozialistische Ethik und Rechtlichkeit betreffend.


Max Banus: Wann hast Du damit begonnen, die politische Situation kritisch zu analysieren? War es dir bewusst, dass du in einen Konflikt treten wirst, mit der Kommunistischen Jugendorganisation?


Carl Gibson: Ich habe versucht, meine Meinung frei zu äußern, denn noch wusste ich nicht, dass es überall in der Welt diese massiven Ungerechtigkeiten gibt, schließlich ich hatte bis dahin immer geglaubt, angenommen, es gäbe Recht und Gerechtigkeit wirklich!


Max Banus: Du hast bei den Wahlen für den Posten des Sekretärs der Kommunistischen Jugendorganisation teilgenommen?


Carl Gibson: Ich wurde nur als Sekretär der Kommunistischen Jugendorganisation vorgeschlagen, weil ich sehr gute Lernergebnisse hatte.


Max Banus: Wann ging es mit deinem Ärger richtig los?


Carl Gibson: Nachdem ich begonnen, einige Probleme hervorzuheben, haben mich die Lehrer während der Pausenzeit gerufen und mir erklärt, dass es nicht gut ist, dass ich sage, was ich denke.


Max Banus: Wie lange Zeit bist Du noch in diesem Industriegymnasium für Bauwesen, elektrotechnische Abteilung, geblieben?


Carl Gibson: Ein Jahr lang.


Max Banus: Warum bist Du nicht länger geblieben?


Carl Gibson: Die Spezial-Abteilung (Elektrotechnik und Elektronik) wurde auf Anordnung des Ministeriums für das Schulwesen einfach aufgelöst.


Ich nahm dann an der Aufnahmeprüfung im Chemie-Gymnasium der Stadt teil, die ich nicht bestanden habe.


Max Banus: Hast Du keine Verbindung hergestellt zwischen deinen Aktivitäten in der Kommunistischen Jugendorganisation und den politischen Diskussionen, welche du geführt hattest?


Carl Gibson: Nein, dahingehend habe ich nicht gedacht, und habe bei der Schulbehörde des Kreises Einspruch erhoben.


Max Banus: Welche Antwort hast Du von dort bekommen?


Carl Gibson: Die Antwort war negativ. Dann war ich sehr enttäuscht, und kam zur Schlussfolgerung, dass mein Platz nicht mehr in Rumänien sei, und habe daraufhin „politisches Asyl“ brieflich beantragt.


Max Banus: Du hast Politisches Asyl von Rumänien aus beantragt?


Carl Gibson: Ja, mit 17 Jahren wusste ich nicht wirklich, was „politisches Asyl“ tatsächlich bedeutet.


Max Banus: Wie kam Dir diese Idee, hast Du darüber mal mit Deinen Kollegen diskutiert


Carl Gibson: Diese Sachen konnte ich – nicht - mit meinen Kollegen besprechen; sie waren auf politischem Gebiet schlechthin noch nicht vorbereitet.


Max Banus: Hattest Du einen Lehrer, mit welchem Du dich beraten konntest, was Deine Anliegen angehen?


Carl Gibson: Ja, diesen Lehrer hat es gegeben! Er hat mir praktisch die Augen geöffnet, indem er mir sagte, ich solle auf meine Anschauungen und Ideen verzichten, wenn ich denn beruflich eine bestimmte eine Position erreichen wolle. Andernfalls müsste ich unqualifizierte Arbeiten verrichten und würde keinerlei Chancen haben, später Karriere zu machen.


Max Banus: War Dir in diesem Augenblick klar, dass Du dich einer Gefahr aussetzt, dass du bedroht bist?


Carl Gibson: Ja, das war der Augenblick, der mich überzeugte, dass mir eine Gefahr droht, und seitdem habe ich mich auch allgemein für den Kampf für Recht und Gerechtigkeit eingesetzt.


Max Banus: Was hast Du unternommen, als Du gesehen, dass Du die Aufnahmeprüfung für das Chemiegymnasium nicht bestanden hast?


Carl Gibson: Ich begann in der Fabrik „1. Juni“ in Temeschburg zu arbeiten, damit ich (als Arbeiter bzw. „Werktätiger“) die Voraussetzungen erfülle, um die Kurse am Abendgymnasium (in deutscher Sprache „Nikolaus Lenau“) zu besuchen. Von morgens 5 Uhr bis nachts um 11 dauerte der Tag meiner Aktivitäten.


Max Banus: Wie verlief dein Leben in der Fabrik?


Carl Gibson: In der Fabrik landete ich, nach kommunistischer Art und Weise, durch Beziehungen, Beziehungen und Protektion.


Max Banus: Das heißt also, Du konntest allein keinen Arbeitsplatz in einer Fabrik finden?


Carl Gibson: Nein. Mein Arbeitsplatz war in der Abteilung der Mechaniker, also an einer Stelle, wo ich, ohne professionelle Ausbildung und Fachwissen, nichts zu suchen hatte. Praktisch fungierte ich als (Fach-)Arbeiter, einen Monat als Dreher, einen Monat als Fräser, einen Monat als Schlosser usw.


Max Banus: Und was hast Du da gemacht?


Carl Gibson: Ich habe nichts gemacht, ich bin durch die Fabrik spaziert, habe mit den Arbeitern geredet, ich habe sie aufmerksam gemacht, dass sie nicht …


(…) Passage fehlt, liegt aber in der Original-Abschrift vor. (Vor der Entlassung aus dem Betrieb und noch vor dem „Schauprozess“ der Partei und der Securitate vor den Mitarbeitern.)


Carl Gibson Jeder hatte die Genugtuung, das wurde von den Menschen erwartet, dass ich mich vor der Securitate zu nichts verpflichte.


Max Banus: Was ist nach dieser Sitzung geschehen, haben sie Dich verhaftet oder in die Freiheit entlassen?


Carl Gibson: Ich durfte nach Hause gehen, und am 22. Juli 1977 hat man mir gesagt, dass sie ein „Verfahren“ gegen mich eingeleitet haben!


Auf meine Frage, was das bedeute, hieß es nur: Du hast nichts mehr an Deinem Arbeitsplatz zu suchen“!


Für mich wurde nicht mehr gestempelt, und nach einigen Tagen erreichte mich ein Beschluss aus der Fabrik, dass man wegen meinen unentschuldigten Fehlzeiten meinen Arbeitsvertag aufgelöst hat, und so war ich nach Tagen „arbeitslos“.


Max Banus: Nach allem, was Du mir erzählt hast, ist ersichtlich, dass Du ein sehr bewegtes Leben hattest. Hatte, all das, auch Auswirkungen für deine Eltern?


Welches war die Einstellung deines Vaters?


Carl Gibson: Vater hat im gleichen Unternehmen gearbeitet, durch ihn kam ich in dieses Unternehmen. Mit all diesem Ärger, begann für ihn die Hölle! Er hatte immer und immer wieder dadurch Probleme! So kam es, dass er von einer angesehenen Person, bald zum Feind und von manchen gehasst wurde.


Max Banus: Hat Dein Vater versucht, Dich zu beeinflussen, nicht mehr zu opponieren, zu rebellieren?


Carl Gibson: Ja! Wenn man seine Erziehung betrachtet, seine Anschauungen vom Leben und wie er damals dachte, hat er – (der 5 Jahre lang nach Russland deportierte deutsche Zwangsarbeiter) mir geraten, mit diesen (regimekritischen) Aktionen aufzuhören.


Max Banus: Welche Funktion hatte Dein Vater?


Carl Gibson: Mein Vater war Gärtner.


Max Banus: Kommen wir wieder auf Deine Aktivitäten zurück. Das heißt, Du wurdest entlassen, und was ist danach geschehen?


Carl Gibson: Es folgte eine zweijährige Zeit der Arbeitslosigkeit


Max Banus: Hast Du „Arbeitslosengeld“ bekommen?


Carl Gibson: Nein! In Rumänien ist dies unbekannt. Denn in Rumänien gibt es (offiziell) keine „Arbeitslosen“! … Nur allein in meiner Heimatgemeinde waren es über 50 Personen, die seinerzeit nicht gearbeitet haben.


Max Banus: Und wovon lebten sie?


Carl Gibson: Von den Eltern. Mir ist es ferner gelungen, mehrere Erwachsene kennenzulernen, alle mit idealistischen Anschauungen, die sich im Leben mit der Politik beschäftigten, die sich für manche Ideen einsetzten. In diesem Umfeld sagte man mir auch: „Carl, Du musst überzeugt sein, Du musst dich verhalten wie ein realistischer Mensch, mit modernen und humanistischen Anschauungen.“ Und diese Menschen zogen mich seinerzeit in diese Dissidenten –Atmosphäre. Da begann ich politisch zu reifen.


Max Banus: Gab es einen Augenblick, in welchem Du von deinem Weg, den Du im Leben gegangen, abweichen wolltest? In der Zeit, als deine Kollegen ihren Beruf ausübten, gab es für dich keinerlei erfreuliche Perspektive. Gab es Augenblicke, in denen Du bedauert, was Du gemacht?


Carl Gibson: Nein, diese Momente hat es so nicht gegeben. Immer wieder verglich ich mich mit meinen gewesenen Kollegen aus dem Gymnasium und im Beruf. Dann habe ich ihre politischen Überzeugungen analysiert im Vergleich mit meinen … und bin zur Schlussfolgerung gekommen, dass ich eine Person bin, die bewusster lebt. Also wollte ich zu keinem Zeitpunkt meine (durchaus unbefriedigend erscheinende) Position mit deren Position tauschen. Diese eigene Haltung erfüllte mich mit großer Genugtuung.


Max Banus: Was ist weiterhin geschehen?


Carl Gibson: Ich erfuhr von der Gründung der (ersten) Freien Gewerkschaft in Bukarest. Als ich feststellte, wer diejenigen sind, die sich an der Gründung dieser Gewerkschaft beteiligten, ist es mir gelungen, mit ihnen in Kontakt zu treten und dieser Gewerkschaft beizutreten, (…) die von mir vorher geschickte Korrespondenz war abgefangen worden (…)


Als ich die Notwendigkeit der Gründung einer solchen lokalen Gewerkschaft erkannte, habe ich mir dies als Aufgabe gestellt, und habe diese Gewerkschaft in Temeschburg auch gegründet.


Max Banus: Hast Du jemals mit Arbeitern über „SLOMR“ – diese „Freie Gewerkschaft rumänischer Werktätiger“ gesprochen?


Carl Gibson: Ja. Sehr viele Arbeiter, mit denen ich anschließend gesprochen hatte, wollten dieser freien Gewerkschaft beitreten.


Aber viele haben auch ausweichend geantwortet: Warte, ich werde noch darüber nachdenken! Warte, bis ich das mit meiner Frau besprochen habe usw. –


Von den 150-200 Personen, mit denen ich (die SLOMR-Gründung in Temeschburg) mündlich erörtert hatte, hatten nur 20 Personen den Mut, ihren Namen und Unterschrift auf die Liste zu setzen.


Max Banus: War die Verhaftung eine Folge der Gründung der „Freien Gewerkschaft rumänischer Werktätiger“ SLOMR in Temeschburg


Carl Gibson: Ja, hier vor mir habe ich eine Kopie meines Urteils! Aber, wenn wir den Text dieses Urteil nachlesen, werden wir kein Wort von SLOMR, der „Freien Gewerkschaft rumänischer Werktätiger“ hören.


Ich wurde zu 6 Monate Gefängnis verurteilt - das (sich selbst widersprechende) Urteil sagt einmal, ich sei „ohne Arbeit“ gewesen - und kurz darauf:  Ich hätte eine anarchistische Gruppe gegründet, mit konträren, der sozialistischen Ethik zuwiderlaufende Anschauungen, indem ich „meinen Arbeitsplatz verlassen“ hätte!


Max Banus: Wo hast Du Deine Haftstrafe verbüßt?


Carl Gibson: Im Gefängnis von Temeschburg, tagsüber war ich allein in der Zelle, die Nacht verbrachte ich dann mit mehreren Häftlingen in dem gleichen Raum.


 


Carl Gibson, unmittelbar vor der Verhaftung, 1979.


Max Banus: Die sechs Monate, verbracht im Gefängnis, betrachtest Du diese als hilfreiche Erfahrung?


Carl Gibson: Ja, ich war immer mental vorbereitet, verhaftet und ins Gefängnis geworfen zu werden, wollte aber auch das Leben der Leiden erfahren.


Max Banus: - Eine letzte Frage, mit der wir unser Gespräch beenden:


Hast Du irgendwann mal bereut, dass Du dein Leben dem Widerstand gewidmet?


Carl Gibson: Nein. Niemals.“


Empfangen: Mr. M…Wiedergegeben: Mr. M


C. N.S.A.S., 04 OCT 2010, DIREKTION ZENTRALARCHIV




[1] Die beiden RFE-Interviews Carl Gibsons – mit dem – bald darauf von Securitate-Killern ermordeten Emil Georgescu und mit Max Banus wurden zunächst einmal „provisorisch“ aus dem Rumänischen ins Deutsche übertragen. Stilistisch, genauer zum besseren Verständnis, wurde die Texte marginal von Carl Gibson bearbeitet und der deutschen Diktion angepasst. Die Original-Aufnahmen der mehrfach gesendeten RFE-Interviews mit Carl Gibson liegen – nach meinem Informationsstand – in der Library of Congress in Washington D.C. vor.

[2] „Carol“ ist die rumänische Schreibweise meines Vornamens „Karl“, in bürgerlicher Anwendung, in Dokumenten, bis zum heutigen Tag – und seit 1980 „Carl“ als Autor. Alle meine Publikationen – inzwischen (2016) sind es 14 Bücher - sind unter dem Verfasser-Namen „Carl Gibson“ veröffentlicht worden.

[3] Hier fehlt eine Passage, die nicht übersetzt wurde, aber vorliegt.




Auszug aus:






Carl Gibsons umfassende Herta Müller-Kritik demnächst im Buchhandel!

https://www.buchhandel.de/suche?contributors=Carl%20Gibson








Carl Gibson


Herta Müller im Labyrinth der Lügen: „Wir ersäufen dich im Fluss“ – Mythen, Märchen, Münchhausiaden im „authentischen“ Lebensbericht der deutschen Nobelpreisträgerin für Literatur!



Die „Unbeugsame“ als „Politikum“,

ihre „Als ob“-Biographie aus der Retorte

und

DER FALL OSKAR PASTIOR:

Nobelpreis für ein Plagiat!?

Vom medialen „Phänomen“ zur unantastbaren Staatsschriftstellerin - Wie eine falsche „Ikone“ „gemacht“ wurde und über politische Protektion immer noch am Leben erhalten wird: Zur Rolle und Mitwirkung des „SPIEGEL“, der „ZEIT“, der unkritischen Forschung und der hohen Politik (SPD und KAS der CDU) bei der Konstruktion der Pseudo-Vita einer Hassgetriebenen aus der Ceauşescu-Diktatur zwecks Instrumentalisierung – auf Kosten der Ehre der Banater Schwaben und zu Lasten der historischen Wahrheit. Gegenargumente, Daten, Fakten.

Kritische Studien, Interpretationen und Essays zum „Leben“, „Werk“ und zur fragwürdigen „Wirkung“ der forcierten Nobelpreisträgerin für Literatur Herta Müller (2009) unter Berücksichtigung historisch relevanter-Dokumente (Securitate-Akten) zum Zeitgeschehen


ISBN 978-3-00-053835-3



1.   Auflage, Oktober 2016

Copyright© Carl Gibson.

Alle Rechte vorbehalten.


Aus der Reihe:

Schriften zur Literatur, Philosophie, Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen, Dritter Jahrgang, Band 3, 2016.

Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.







Links, Bücher von Carl Gibson in wissenschaftlichen Bibliotheken, national und international:

WordCat:






DNB (Deutsche Nationalbibliothek):


KIT KVK (Virtueller Katalog Karlsruhe)




Deutsche Digitale Bibliothek:

https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/entity/111591457





Zur Person/ Vita Carl Gibson - Wikipedia:

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