Montag, 28. Februar 2011

Anstand und Würde, politische Kultur und Moral – zu Minister Karl-Theodor zu Guttenbergs unvermeidlichem Rücktritt

Anstand und Würde, politische Kultur und Moral – zu Minister Karl-Theodor zu Guttenbergs unvermeidlichem Rücktritt


Foto: Carl Gibson

"Die Wahrheit wird euch frei machen" - 

Aufschrift an der Fassade der Universität Freiburg, 

Jesu-Wort, Johannes Evangelium - grundsätzliche Aussage über die Religion und Philosophie hinaus. 


Umwertung aller Werte? 

Befindet sich Deutschland auf dem Weg in die "Bunga-Bunga"-Gesellschaft,
jenseits von Gut und Böse?
Werden Täuschung und Lüge salonfähig?
Überdeckt ein großer Skandal die vielen kleinen Skandale?

Bundespräsident Horst Köhler trat zurück, weil er die politische Heuchelei in Berlin nicht mehr mittragen wollte.

Lothar Späth trat als Ministerpräsident von Baden-Württemberg zurück, weil er im Privatjet von Managern aus der Wirtschaft mitgeflogen war.

Die französische Außenministerin trat heute zurück, weil sie im Flugzeug eines Bekannten von Tunesiens ehemaligem Diktator Ben Ali im Urlaub mitgeflogen war.

Die politische Kultur in Deutschland, in Frankreich verlangte nach diesen Konsequenzen.

Doch was macht Karl-Theodor zu Guttenberg, ein Minister,
der des geistigen Diebstahls überführt wurde?

Er klebt an seinem Amt, obwohl es weitaus gravierendere Gründe gibt,
von Amt und Mandat zurückzutreten.

Wo bleiben Anstand und Würde?

Was wird aus der politischen Kultur im demokratischen Deutschland nach der Erfahrung totalitärer Systeme - der roten und der braunen?

Darf die Politik sich von allgemein verbindlichen Werten und Normen lösen,
nur aus Gründen des Machterhalts und des status quo?

Diebstahl – in welcher Form auch immer – ist eine Straftat und kein Kavaliersdelikt.

„Täuschung“ und „Lüge“ aber heben alle Wertstrukturen der Gesellschaft auf.

Wenn die Lüge sanktioniert wird, befindet sich Deutschland auf dem Weg in die
"Bunga-Bunga- Gesellschaft"
eines Silvio Berlusconi,
der die gesamte politische Kaste in Verruf bringt!

Was ist das, "Bunga-Bunga-Gesellschaft",
wurde ich vor Tagen öffentlich gefragt,
gerade nachdem Silvio Berlusconi, ein Politiker und Staatschef mit mehreren Strafverfahren am Hals und williger Kumpan von Diktator Gaddafi um des Geldes willen, 
Italien auf den Kopf gestellt hatte.

Ein "Sodom und Gomorra", war meine spontane Antwort; so nannte man die Usurpator-Welt jenseits von Recht und Gesetz der Machtmenschen vom Format eines Cesare Borgia in früheren Zeiten. 

Wem kann man heute noch glauben?

Die Hauspartei CSU stellt sich hinter ihren bisherigen Vorzeige-Politiker Karl-Theodor zu Guttenberg,
ohne erkennen zu wollen,
dass dieser Minister seit vielen Monaten schwere Fehler macht
(siehe dazu meinen Beitrag mit Rücktrittsforderung unten!)


Bundeskanzlerin Angela Merkel ist falsch beraten, an einem Minister festzuhalten,
der – wie ein mutmaßlicher Straftäter im Verhör –

nur das zugibt, was man ihm beweisen kann,

ein Minister, der von einem Tag zum anderen seine Meinung ändert – und seine Moral.

Was wird aus der Glaubwürdigkeit – nicht nur der des Ministers bei der Truppe – sondern aller Politiker überhaupt, wenn sie die Gesinnung wechseln wie die Unterhosen?

So opfern wir die politische Kultur in diesen Land!

Die Werte dieser Gesellschaft sind in Gefahr!

Das erkennen nicht nur die wenigen „Philosophen“ im "Land der Dichter und Denker",
die sowieso kaum einer hört,
sondern auch alle mit „gesundem Menschenverstand“ ausgestatteten Bürger der Bundesrepublik Deutschland.

Die Angelegenheit eines notwendigen Rücktritts von Karl-Theodor zu Guttenberg ist von europäischer, ja von globaler Bedeutung.

Die  politische Tragweite muss allen bewusst werden.

Europa leistet sich heute einen Staatsmann Silvio Berlusconi,
der nicht nur Italien in Verruf bringt,
sondern die gesamte Europäische Union.

Wie soll die Korruption in Osteuropa (Rumänien, Bulgarien, Griechenland) bekämpft werden,
wenn wir Ethik und Moral außer Kraft setzen?

Adel verpflichtet!

Bildung verpflichtet auch!  
Wenn wir sie ad absurdum führen via Täuschung und Lüge,
dann zerbrechen auch die Werte der Leistungsgesellschaft, die auf Bildung fußt.

Mit dem Verlust der Glaubwürdigkeit aber schwinden die Fundamente der Gesellschaft.

Die Werte der Antike, des Abendlandes, des Christentums, der Reformation, des Humanismus, der Aufklärung etc.  werden  verhöhnt, ja aufgelöst

wenn „Vorbilder“ lügen,

wenn geistige und politische Autoritäten lügen.

Umwertung aller Werte?

Es reicht schon, wenn Dichter lügen … und philosophierende Dichter seit Platon …und nach Nietzsche!

Die Konsequenzen der Lügen in der Politik bedeuten oft Krieg,
wie etwa der „Zweite Golfkrieg" auf Lügen aufgebaut war.

Wie wollen wir Europäer die Ablösung von Diktatoren fordern,
wenn wir aus Gründen der Staatsräson mit den gleichen Diktatoren paktieren –
und das über Jahrzehnte,
zunächst in Osteuropa, dann in Afrika und in China.

Wehret den Anfängen – die Heuchelei ist durchschaut,
auch wenn gewisse Medien noch Stimmung für eine Sache machen, die längst verloren ist.

Die moralische Tragweite der Situation muss von den Verantwortlichen der Regierung erkannt werden, sonst wird der politische Schaden irreparabel sein.

Dies – als einsame Stimme eines oft stummen Rufers - , der sich der Petition der 23 000 aufrecht Agierenden aus „Forschung und Lehre“ anschließt.


Bundesforschungsministerin Prof. Dr. A. Schavan (ordentlich promoviert und habilitiert) rudert schon kräftig zurück –  sie schämt sich öffentlich!

Möge  Bundeskanzlerin Angela Merkel ihr bald folgen und ihren – bisher populären – Minister abberufen,
aus prinzipiellen Gründen, um der Moral willen, ohne die die abendländische, christliche Wertegemeinschaft dem Untergang geweiht ist.

Auch eine "eiserne Kanzlerin" kann und darf sich nicht über die Moral hinwegsetzen, denn jenseits der Moral beginnen Rechtlosigkeit, Chaos und Anarchie.

Carl Gibson




Zur verwandten Thematik veröffentlichte  ich die folgenden Blog-Beiträge auf www.freitag.de

Politiker und Moral
Ein "Politiker" - was ist das?

Ein Repräsentant des Volkes, der über die Geschicke des Staates und seiner Mitmenschen entscheidet, so wie es ihm gerade in den Sinn kommt?
Nach Gusto?
Oder wie es gerade "opportun" ist?
Ist ein Politiker also ein Opportunist, der das Fähnlein dorthin dreht, woher der Wind weht?
Gar ein Demagoge, der dem Volk auf den Mund schaut, um ihm dann nach dem Mund zu reden?
Die aktuelle Debatte, wo ein Politiker auftritt und gegen weite Teile des Volkes wettert,
weil sie nicht so wollen, wie er will, zwingt uns,
der Berufs-Politiker-Kaste den "Spiegel" vorzuhalten und zu fragen,
ob ein Ethos ihr Handeln bestimmt, langfristige, fundierte Werte,
oder ob es doch nur ein gauklerisches Seiltanzen ist,

immer wendig, immer flexibel, bereit, so zu handeln, wie es die Situation
(und die politische Vernunft - nach Augenmaß und Verantwortung)
gerade verlangt?

„Gute Leute“ gehen nicht in die Politik, hört man gelegentlich!

Ist das so?
Dann haben wir nur das Gegenteil davon in der Politik!
Und wo sind die guten Leute?
In der Wirtschaft?
In der Wissenschaft?
In der Kunst?
In der Versenkung?
Im Untergrund? Resignativ in der Einsamkeit?

Nur weil sie sich „nicht verbiegen“ wollen?

Weil sie an einem Ethos festhalten wollen?
An Werten, die heute als antiquiert gelten?

Mancher Politiker von heute hat kein Problem damit.
Unbeschwert reist er von einer Wahlveranstaltung zur anderen und sagt seinen Wählerpublikum gerade das, was es hören will, dickfellig und ungeniert, nach dem Motto:
„Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“.
Wenn es gerade opportun ist, gegen gewisse Bevölkerungsschichten zu hetzen,
dann wird eben gehetzt, demagogisch und rücksichtslos,

Hauptsache es amortisiert sich anderswo.
Wen scheren heute noch „Charisma und Augenmaß“?

Der Politiker – ein „hehrer Geist“ , eine „moralische Autorität“?

Wie frei ist ein Politiker noch - und wie souverän?

Und was ist er ohne die Partei, die ihn nominiert hat - als autarke "Persönlichkeit"?
Wem "dient" er?
Der Partei,
die ihn gemacht hat, die immer Recht hat, 
oder etwa den Interessen des Volkes
vielleicht auch  nur sich selbst, indem er unter altruistischem Deckmantel eigene Interessen verfolgt,
die eigene Überversorgung,
wobei die saturierten Deutschen, den es immer noch sehr gut geht, bei allem Jammern und Wehklagen,
ihren Politikern unkritisch zujubeln und das mittragen, was von ihren so genannten Repräsentanten beschlossen wird?

 Was ist mit den "Anhängigkeiten" und "Interessenkonflikten" der Abgeordneten und der Berufspolitiker allgemein?
Sollten diese nicht über noch viel mehr „Transparenz“ a priori unmöglich gemacht werden? Glasnost und Perestroika auch bei uns?
Gehören Parteispenden nicht gänzlich abgeschafft?
Die kleinen und die großen Summen?
Stimulieren große Summen zu mehr politischen Engagement?
 Cui bono?“
(Beitrag vom 21.02.2010 )
Nachbemerkung am 28. Februar 2011: Diese „grundsätzlichen Fragen“ sind alle noch gültig – und, wie die Plagiats-Affäre Karl-Theodor zu Guttenberg zeigt, höchst brisant und aktuell.



Kollateralschaden - muss Verteidigungsminister zu Guttenberg gehen?
(Dieser Beitrag wurde am 19.03.2010 veröffentlicht.)

Nichts ist gut in Afghanistan -

so brachte es die gegangene EKD-Vorsitzende Bischöfin Käßmann auf den Punkt.
Die Koalition der Willigen aber sah das anders - und mit ihr das Deutsche Parlament ... bis auf DIE LINKE.
Nur die Linken waren gegen die Staatsraison, gegen einen Krieg am Hindukusch?
Was sagte SPD-Mann Struck bereits vor Jahren:
Deutschland ( und damit meinte er Freiheiten und Werte) werde künftig auch am Hindukusch verteidigt - aktiv im Krieg!

Ist Krieg also erneut ein Mittel der Politik,

auch wenn man sich bemüht, das Un-Wort Krieg (gerade aus deutscher Sicht!)
euphemistisch zu umschreiben.

Heute haben wir diesen Krieg!

Und wir  führen diesen schmutzigen Krieg bis hin zu den Kollateralschäden, die wir hinnehmen müssen, weil der Deutsche Bundestag es mehrheitlich so will.

Das Volk wurde nicht gefragt - wie so oft!
Ein Plebiszit zum Krieg?
Wer will nach der Erfahrung von zwei Weltkriegen, von Totalitarismus
und 55 000 000 Millionen Opfern allein im Zweiten Weltkrieg wieder Krieg führen?

Und wozu fragen?
Kriege führt man – über Krieg redet man nicht!
Wir haben doch Abgeordnete, gewählte Volksvertreter, die nur ihrem Gewissen verantwortlich sind.
Sie wissen schon, was sie tun!
Oder :
SIE WISSEN NICHT, WAS SIE TUN!?

Krieg ist stets ein schmutziges Geschäft - es gab mehr als 180 Tote, zivile Opfer in einer überhasteten Aktion! Überrascht? Wer einen Krieg beschließt, man die Opfer einkalkulieren, inklusive Kollateralschäden - wie im Irak- Krieg ( freundliches Feuer!) - ein Irrtum, Pech gehabt!
180 Opfer gab es im Irak an einem Tag ! Und an vielen Tagen! 
Wen kümmerte es? Wen kümmert es heute?
Gelegentlich höre ich einen Song von Reinhard Mey - zum Thema "Afghanistan", einfühlsam interpretiert und kritisch wie immer:
Ein Rekrut Kai ist mit einem Hilfstransport unterwegs an den Hindukusch ... mit einer Transall der Bundeswehr ... der Transporter wird über einem Mohnfeld abgeschossen. Kai ist tot.
Das Ministerium informiert die Angehörigen –
Kai starb den Heldentod für Volk und Vaterland,
für Freiheit und Demokratie ...
und der Bundestag erhöht das Truppenkontingent am Hindukusch ... damit noch besser verteidigt werden kann.

Was sagt der Hartz IV-Empfänger dazu?

Werden auch seine Werte am Hindukusch verteidigt?
Was hat er zu verlieren?
Und dahinter: Das Kriegs-Völkerrecht!

Wie kann ein Krieg "sauber" geführt werden?

Wie kann etwas, was a priori "schmutzig" und mit Leichen von Unschuldigen gepflastert ist, "sauber geführt werden?

Dann und wann wird deshalb gelogen - Notlügen sind das!
Einer belastet den anderen, einer entlastet den anderen, indem neue Notlügen verbreitet werden, Desinformation, statt objektiver Information.

Jetzt wackelt der Sessel des Bundesverteidigungsministers - aber selbst wenn er geht, wird der Krieg dadurch sauberer und legitimer?

Wenn ein auch noch so populärer Politiker verheizt wird, ersetzt ihn ein anderer.

Er nimmt seine Mehrfachversorgung und scheidet im schlimmsten Fall aus, geht in die Politik, wird Manager, Berater ... Lobbyist ... Ausgesorgt hat er immer!

Was aber wird aus dem toten Familienvater, der einst antrat, um die Bundesrepublik an der Landesgrenze zu verteidigen?
Wer ersetzt ihn?
Was wird aus den Traumatisierten, aus den Versehrten? Ein Sozialfall?
Carl Gibson


Nachbemerkung am 28. Februar 2011:

Wo gehobelt wird, fallen Späne, sagt man!

Man sagt auch, die Kleinen hänge man,
die Großen lasse man laufen ….

Im Fall Karl-Theodor zu Guttenberg gibt es nur noch eine Möglichkeit:

Rücktritt.

Der Minister muss zurücktreten, um die Werte, für die er selbst stand, zu retten und mit diesen die „politische Kultur“ in Deutschland und in Europa.


Carl Gibson, Philosoph und Zeitkritiker


Copyright:Carl Gibson

Sonntag, 27. Februar 2011

Herta Müller – Hass als Antrieb literarischen Schaffens. Argumente und Fakten - aus Carl Gibsons "Wiener Kommentaren".

Herta Müller –  Hass als Antrieb literarischen Schaffens.


Argumente und Fakten - aus Carl Gibsons "Wiener Kommentaren".

http://www.fnweb.de/region/main-tauber/bad-mergentheim/carl-gibson-gegen-herta-muller-1.1251813

Vorbemerkung:
Es ist schon sehr sonderbar. Ein ehemaliger Regimekritiker der Ceausescu-Diktatur und Zeitzeuge aus der kommunistischen Gefängniszelle, Bürger der BRD seit 1979, muss - quasi wie Odysseus ein zweites Mal ins Exil gehen - und ins benachbarte Österreich ausweichen, wenn er seine freie Meinung zu Opportunismus und zum Wendehals-Verhalten von ehemaligen Systemloyalen und Mitgliedern der Kommunistischen Partei des Diktators Ceausescu öffentlich kundtun will.

Die einst kritischen, ja liberalen Blätter DIE ZEIT, Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Frankfurter Rundschau, DER SPIEGEL etc. drucken Carl Gibsons Beiträge nur partiell ab oder sie verweigern gewisse aufklärende Tatsachen-Darstellungen ganz.

In "Die Presse" aus Wien durfte ich bisher frei reden!

Wie kommt es zu dieser Diskrepanz?
Ist Herta Müller sakrosankt?
Darf zu ihrem Leben und Werk  in Deutschland keine kritische Nachfrage erfolgen?
Cui bono?


Aus:

„Die Presse“, Wien:



Carl Gibson zu dem Bericht oben:

"Hass als Motor literarischen Schaffens



"DER SPIEGEL": Interview mit H. MÜLLER (und Richard Wagner):

 "Ja, genau diese muffige spießige Provinzialität hat mir den Haß eingegeben, mit dem ich die "Niederungen" schreiben konnte". (1987)

Immer wieder fragte ich, wie F.C. Delius in seiner "Niederungen"-Rezension im "Spiegel "(1984)darauf kommen konnte, das Banat als "Hölle auf Erden" mit gegenseitig sich hassenden Menschen zu verunglimpfen.
Später las ich das „SPIEGEL-Interview“ nach, welches Herta Müller und Richard Wagner - dem diesmal höchst unkritischen Nachrichten-Magazin - kurz nach ihrer Ankunft in der nicht sehr heiß geliebten Bundesrepublik Deutschland (1987) gaben.

Dabei stellte ich fest, was früher nur zu ahnen war: Herta Müller selbst war es,
die F.C. Delius auf den
„Haß“ brachte; nur vergaß Delius seinerzeit ( etwa 3 Jahre vorher, dieses Detail in seiner "Niederungen"-Rezension im "Spiegel" zu erwähnen!

Nach Herta Müller ist also ihr Debüt-Bändchen
„Niederungen“ nichts anderes als
eine Frucht des Hasses!

Wie ehrlich und vielsagend!

2004 kommt die Konrad Adenauer Stiftung daher und prämiert eine Schriftstellerin,
die nicht die "Liebe" als den Antrieb aller Dinge ansieht
- im christlichen Sinne etwa,
sondern den destruktiven Hass!

Der Nobelpreis setzt jetzt dem Ganzen die Krone auf.


Wird damit die idealistisch-ethische Forderung Alfred Nobels erfüllt?
Die in meinen "Offenen Brief an Herta Müller" formulierten Fragen zur dunklen Vita vor 1987 sind alle noch offen. Carl Gibson"


Foto: Carl Gibson

Der Stefansdom in der alten k. u. k. Kaiserresidenzstadt Wien

C. G. zum Artikel:



"Mythen. Legenden und Märchen der Selbststilisierung 

(04.02.2010 09:04)
Hallo (…), Herta Müller entzieht sich der Securitate- Verhaftung mit den Worten:

"Ohne Haftbefehl gehe ich nicht mit"!

Damit verhöhnt sie alle Opfer einer Diktatur - weltweit.
Sie kennt die Securitate vom Hörensagen.
Sie ist nicht verfolgt worden und hat mit Regimekritik und Dissidenz nichts zu tun.
Herta Müller hat der Welt einen ausführlichen und lückenlosen Lebenslauf vorenthalten.
Weshalb?
Was war vor ihrer Ausreise 1987?
Jeder "kritische" Journalist oder Forscher kann und sollte die Frage stellen:
Wann, wo, wie und von wem sind sie verfolgt worden, Frau Müller?
Wo sind die Beweise?
Sie ist nicht der Securitate ans Messer geliefert worden.
Bisher kennt die Welt nur ihre Sicht, wo Fiktion und Realität vermischt werden, bewusst oder unbewusst.
Echte Dissidenten wurden noch nicht gehört.
Aber das wird sich ändern.
Hoffentlich greift "Die Presse" das Sujet bald auf.
Berwanger war der Mentor von Herta Müller, "Niederungen" richtete sich gegen die Banater Schwaben, nicht gegen Ceausescu, den Kommunismus oder die RKP.
Müllers Gatte, der Dichter Richard Wagner, war damals in der RKP, ohne Lust, ein "Dissident" sein zu wollen.
Herta Müllers Antikommunismus setzte erst vom sicheren Hafen Berlin aus ein, während wir, verehrtes (…), Leib und Leben in Opposition und Gefängnis riskierten. Mein Name ist unwichtig - es gibt viele andere Zeitzeugen. Machen Sie sich kundig und fragen Sie weiter kritisch nach. Carl Gibson, ehem. Bürgerrechtler und Autor."

Zu:



"Moral ein Opfer der Staatsräson 

(12.12.2009 09:16)

Friedensnobelpreisträger US Präsident Barack Obama rechtfertigt als die Kriegsführung in Afghanistan, im Irak ,die Philosophie von Guantanamo mit dem Argument, so den Frieden sichern zu wollen. Krieg als Mittel der Politik und der Moral?
Eine sonderbare Ethik ist das nach den Erfahrungen des Totalitarismus in Europa.

Wer wundert es wenn bei Herta Müller nicht tiefer nach der moralischen Integrität gefragt wird.
Was hat sie mit dem konkreten Widerstand gegen die Ceausescu- Diktatur zu tun?
Gar nichts!
Sie war systemloyal, durfte ihr Büchlein drucken, wurde nicht zensiert, war privilegiert, mehrfach in den Westen zu reisen.
Brav kehrte sie an die Stätte zurück, wo sie angeblich von Banater Schwaben und Securitate verfolgt worden sein soll.
Sie liefert uns "subjektive Aussagen, Behauptungen, ohne Beweise vorzulegen.
Nach meiner Auffassung wurde dieser - massiv protegierte - Nobelpreis erschlichen - auf Kosten von Literaten wie Lenz und Walser.
Carl Gibson, ehem. Bürgerrechtler und Autor."


Foto: Monika Nickel

Goethe in Wien


C.G. zu:


"PR-Gag zur Auflagensteigerung?

(12.12.2009 07:37)

Zur Glaubwürdigkeit eines Täters aus der Sicht des Opfers:

Jedes Opfer würde die Täter gern dort sehen, wo sie hingehören, auf die Anklagebank vor Gericht und dann der gerechten Strafe zugeführt, (…)!

Nur will die Welt auch hören, was die Täter - an Fakten - zu berichten haben, ganz egal ob sie Eichmann oder eben Radu Tinu heißen?
Selbst Kronzeugen der Mafia reden.
Hören wir uns an, was die Täter-Seite zu sagen hat, dann analysieren und werten wir.
Den Nobelpreis an Müller habe ich auf der ARD-Seite kommentiert.
Audiatur et altera pars? CG"



C.G. zu:



"PR-Gag zur Auflagensteigerung?

(22.11.2009 14:38)

Jede auch noch so abstruse Meldung scheint legitim, um Herta Müller in den Schlagzeilen zu halten - zwecks Auflagensteigerung?
 Honi soit qui mal y pense!
Herta Müller, die früher von den Kommunisten Ceausescus geehrt wurde, wird jetzt von den in der ZEIT jüngst noch wüst beschimpften "Vertriebenen" geehrt!
 Werfelpreis.
Was macht sie daraus.
Sie greift die Evangelische Kirche der Siebenbürger Sachsen AB an und wirft ihr vor, mit Ceausescus Regime paktiert bzw. sie 1989 vom Kirchentag in Deutschland ausgeladen zu haben - und das bei der Ehrung in der Paulskirche.
Die Ungereimheiten mit den Beweisen kann sie nicht aufklären - die EK dementiert.
 Viele Christen erfahren, wie die Atheistin H. Müller mit der "Wahrheit" umgeht.

Aber es schadet ihr nicht. Sie bleibt in den Medien.
Dann kommt der Ex- Securitate- Chef aus Temeswar Radu Tinu und sagt im Interview in der Zeitung "Adevarul", Müller hätte eine "Psychose" , sie würde viel fabulieren, ihr Prosawerk "Niederungen" sei nicht zensiert worden , einige Szenen irreal etc. - aber der schwarze Teufel von der bösen Securitate ist ja unglaubwürdig!
In "Faust" sagt Mephistopheles manche Wahrheit - aber das ist Dichtung!
Und Herta Müller hat es nicht so mit den Klassikern und der Realität!
In Deutschland ist es kaum noch möglich, einen kritischen Kommentar zu Herta Müller abzugeben.
Man fürchtet die Frage, ob der Nobelpreis gar erschlichen wurde.
Carl Gibson, ehemaliger Bürgerrechtler und politischer Häftling in der Ceausescu-Dikatur."


Foto: Monika Nickel

Blick auf das Rathaus von Wien



C. G. zu:



"Raum für "freie Geister" oder Weiheveranstaltung der Ja- und Amen-Sager 

(05.11.2009 15:36)


An der Literatur Herta Müllers scheiden sich die Geister.
Ihre "Sprache" ist so umstritten wie ihre Art, "Wahrheiten" zu erfinden, ihr eigenwilliger Umgang mit, „Fiktion“,Fakten, Realität.

Vielfach habe ich ihre "moralisch-politische Integrität" bzw. den literaturhistorischen Wert ihres engen Oeuvres hinterfragt,
nachzulesen auf http://www.siebenbuerger.de/ .

Wurde "Atemschaukel" gemacht, ja "gepuscht"?.

Die wohlwollenden Rezensionen waren wohl schon vor der Edition angefertigt?

Das Buch wurde es von allen Seiten hochgelobt - pünktlich zur Entscheidung der Jury in Stockholm.

Mit PR nachhelfen?
Modernes Marketing, praktiziert a la Günter Grass?

Übergangen wurden die Giganten deutschsprachiger Gegenwartsliteratur
Martin Walser,
Siegfried Lenz,
Peter Handke.

So wurde der Nobelpreis forciert - von Leuten wie Michael Naumann ( ZEIT), der Müller - in der ZEIT eingeordnet zwischen "Kitsch" und "Weltliteratur" nachhaltig stark protegierte, nachdem sie aus dem Verborgenen heraus 1999 nominiert worden war.

Wofür?
Kritiker erwarteten, dass dann eine Debatte zur Vita der Kontroversierten ausgetragen wird.

Das war nicht der Fall.
Die freien Geister“ kuschten, schwiegen.
Ergo trugen sie alles mit.
Dafür wurden freche Kritiker mit „Maulkörben“ belegt, ausgebremst.

Die ZEIT selbst stoppte ihre Diskussion zur Selbst-Apologie von Müller, nachdem das fragile „Dissidenten“- Image zu bröckeln begann.
Fein!
Der "Spiegel" zog später so nach. Alles auf dem Weg zur Errichtung einer Meinungsdiktatur. Carl Gibson"


Foto: Monika Nickel

Am Ring, Fiaker, im Hintergrund das Parlament der Republik Österreich


C. G. zu:



"Alles Müller oder was?


(03.11.2009 13:38)
Und ist überall, wo Müller drauf steht auch immer nur Müller drin?

Das fragen sich Kenner der Materie, Herr (…)!

Hat Richard Wagner Herta Müllers Werk entschieden beeinflusst, mitgeprägt, gar gesteuert, gemanaged?
Und wie kommt es, dass bei Herta Müller eine arge Diskrepanz zwischen "gesprochenem Wort" (Diskussion, Live-Interview ) und Geschriebenem besteht? (Beweis:ORF- Runde)

Mischt da noch jemand mit, über den Lektor hinaus?
R. Wagner hat mir auch im Namen von Herta Müller mit Anwälten und Gericht gedroht, in der Hoffnung, mich von kritischen Fragen abzuhalten.
Teamwerk?
Geteilte Rollen und Aufgaben?
Wagner übernahm die Auseinandersetzung - auch mit mir, um den Nobelpreis nicht zu gefährden.
Die Rechnung ging auf!
Ist er der größere Kopf?
Zweifellos, Herr (…).
Er beherrscht die logische Argumentation, aber auch die Ambivalenz, Wahrheiten zu verschweigen.
Zwischen 1972 - 1985 war er in der Rumänischen Kommunistischen Verbrecher-Partei Ceausescus - ein Makel!
Schlecht für den Nobelpreis, kaum weg retuschierbar!
Doch war die Jelinek nicht in der KPÖ?
Zweierlei Maß?
Giganten der deutschen Literatur wurden für Müller übergangen - nicht nur Milosevic- Freund Peter Handke, auch Martin Walser und Siegfried Lenz, weil ihr Name aus einer NSDAP-Liste aufgetaucht war wie der von Dieter Hildebrandt.
Wehren konnten sie sich nicht.
Protegiert von Michael Naumann (ZEIT) machte Herta das Rennen- zur Verblüffung der Welt.
Es war mir nicht möglich, das "fragend" zu verhindern. Carl Gibson"


C. G. zu:



"Wie wichtig ist die moralisch-politische Integrität bei Nobelpreisträgern 

(15.10.2009 18:27)


Alfred Nobel hat in seinem Testament klare, ethische Vorgaben gemacht:

Wer mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet wird, muss seinen ethisch- idealistischen Erwartungen gerecht werden,
er muss Höchstes leisten, auch auf moralischer Ebene.

Deswegen habe ich die politische und moralische Integrität von Herta Müller innerhalb einer mehr als einjährigen Debatte hinterfragt mit dem Hinweis darauf, dass ihre Vergangenheit während der Ceausescu- Diktatur weder der Wissenschaft noch der Öffentlichkeit bekannt sein dürfte.

In Schweden gab es vor einem Jahr eine Diskussion darüber.

Die noble Jury hörte nichts davon, wohl weil sie nichts hören wollte.

Muss die "moralisch-politische Integrität" einer Person nicht der rein "ästhetisch-literarischen" Wertung voraus gehen,
 quasi als conditio sine qua non?

Das nahm ich an!
Doch die Jury fragte wohl nicht nach der Vergangenheit von Herta Müller und wertete ihr Werk erst seit 1987?
Ist das legitim?
Müssten wir dann nicht auch die einst systemloyalen DDR-Schriftsteller mit dem gleichen Maß messen?Wie begründet die Jury ihre Entscheidung:
"mit der Verdichtung der Poesie und der Sachlichkeit von Prosa die Landschaft der Heimatlosigkeit beschreibt" –
was ist das?

Herta Müller, mit einem schmalen, sehr kontrovers diskutierten Oeuvre nun auf einer Stufe mit Thomas Mann - und jenseits aller ethischen Wertung?

Es wird noch eine Nacharbeit geben, nicht nur im Akademischen.
Die Recherchen beginnen erst - und das weltweit. Carl Gibson"


C.G. zu:

"Zensur in der Ceausescu-Diktatur

(15.10.2009 15:16)

Die "Zensur" wurde in Rumänien im Jahr 1978 "offiziell" abgeschafft.

Ceausescu beklagte es später auf dem Schriftstellerkongress von allen literarisch Schaffenden in SV, diesen Schritt getan und das "Zensieren" von Literatur gesetzlich unterbunden zu haben.

Der Klassiker Ion Caraion schrieb darüber.

Wie soll Herta Müllers Debütwerk "Niederungen" dann zensiert worden sein - und von wem?

Lektoriert wurde es von Personen, die heute im Westen leben ( insofern sie nicht tot sind wie Rolf Bossert aus dem Freundeskreis der so genannten Aktionsgruppe Banat).

Diese Lektoren können auch heute noch befragt werden.
Nach meinen Informationen enthält der in Rumänien im Kriterion Verlag 1982 edierte Band sogar zwei Texte mehr als der 1984 im Rotbuch erschienene.

Wer, außer dem Lektor, könnte Beschneidungen an dem Text vorgenommen haben - die Rumänische Kommunistische Partei oder die Securitate etwa?

Das sind klare Fragen! Wo sind die Antworten darauf?

Wer sich fragt, weshalb die Kurzgeschichten gerade bei den einfachen Leuten aus dem Banat Protest hervorriefen, der lese doch etwa die "Grabrede" nach.
Die Ehre einfacher Menschen wurde tangiert. Das führte zu Ablehnung und Kritik.
Eine "Kampagne "gegen Herta Müller aber hat es im Banat nie gegeben.

Auch wurden Herta Müller und Richard Wagner nie von ihren Landsleuten im Banat verfolgt, wie im "Spiegel-Interview" 1987 in den Raum gestellt. Das sind Mythen.
Carl Gibson

Link:
"

C. G. Zu:

Herta Müller - ein "Wendehals"? Maulkorb für Kritiker

(14.10.2009 09:32)

Darf man eine Ikone angreifen, gar in Frage stellen?

Als Herta Müller im Juli 2008 Kollegen denunzierte, in vielen Punkten schlechthin Unwahrheiten verbreitete, habe ich öffentlich dagegen gehalten, eineinhalb Jahre,
beginnend mit der "Spitzel-Affäre in Berlin".
Alles nachzulesen in: Foren der
Siebenbürgischen Zeitung.
Die Frankfurter Rundschau druckte mein damals verfasstes Memorandum nicht.

DIE ZEIT- Online veröffentlichte zwar meinen "Offenen Brief an Herta Müller", wo ich eine Reihe von Fehlern nachgewiesen hatte,
nachdem sie meine Kommentare mit Hinweisen auf "Redundanz" gekürzt hatte.

Dann "löschte " sie die gesamte öffentliche Aufklärungsschrift, ohne Lust, die Beweise zu konsultieren, die ich der ZEIT-Redaktion vorlegen wollte.
Solche Zensur-Gepflogenheiten hätte ich in einer Diktatur erwartet,
im Ceausescu- Kommunismus, gegen den ich aktiv opponierte,
aber nicht in einer europäische Demokratie, wo die freie Meinung durch die Verfassung geschützt ist.

Jetzt geht man noch weiter!

Auf Wikipedia wurde mein Porträt dort zerstückelt!

Nach dem Willen der Zensoren dort, bin ich kein "Philosoph" mehr, auch kein "Schriftsteller"!

Noch schlimmer:
 Meine offene Kritik an Herta Müller, aufgenommen in dem Werk "Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu Dettelbach, 2008, 418 Seiten,wurde einfach "eliminiert" - wie im Absolutismus Heines und Lenaus zur Metternich- Zeit.
Deleatur!
 Carl Gibson"


C. G. zu:


"Eklatanter Fehlgriff und falsches Signal

(14.10.2009 08:37)
Der "Dissidenten"-Mythos wirkt!
Es ist wie mit dem Wolf im Schafsfell:
Seit Herta Müller ist Westen ist, wird sie als "Dissidentin" wahrgenommen - und das obwohl sie viele Jahre eine "Systemloyale " war, die sich an die Spielregeln der Ceausescu- Diktatur gehalten, die vom System profitierte, nicht zuletzt, weil sie den Banater Schwaben in der Stunde der Agonie und des Exodus in den Rücken fiel!

Das scheint alles vergessen!

Wer fragt heute schon nach Beweisen!
Kritische Wissenschaft?

Die Thesen, ihr Debütband "Niederungen" sei "zensiert" worden, sie sei von der Securitate verfolgt worden, ja sogar von ihren Landsleuten, sind allesamt nicht bewiesen.
H. Müller begann erst damit, Ceausescu zu beschimpfen, als sie im Westen in Sicherheit war.
Verfolgt, in Haft, gar umgebracht wurden andere.

Den kritischen Fragen zu ihrer dunklen Vita vor 1987 hat sich die Nobelpreisträgerin nie gestellt. Fragt einer danach, wird ihm in Deutschland der Mund verboten.
Diese Erfahrung mache ich seit Monaten, obwohl ich eine "Nobelpreis- Kandidatin" kritisch ins Visier nahm, - aus der Sicht des wahren Dissidenten aus der Gefängniszelle.

Herta Müller hat "Geschichten" erzählt, Märchen
viel "erfundene Wahrnehmung" geliefert,
ohne dabei "Fiktion" und "Wahrheit" auseinander zu halten sind.

Jetzt, nach dem Preis, sollen die Kritiker schweigen!
Doch wie weit ist es mit der Demokratie her, wenn das freie Wort abgeschnitten wird - mit Maulkorb!?
J'accuse,
sage ich hier mit Zola! Carl Gibson"



C. G. zu:


Stop für Müller Kritiker?
Kehraus vor der Buchmesse

(13.10.2009 16:49)


Die Österreicher sollten es nicht zulassen, dass es mit diesen "Lobhudeleien" so weiter geht.

Zur Zeit von Diktator Ceausescu, als seine Hofdichter Adrian Paunescu und Corneliu Vadim Tudor ( beide sind heute Senatoren) aus einem mittelmäßigen Kommunisten den "Titan der Titanen " formten, das "Genie der Karpaten", den geliebtesten Sohn des Volkes etc.
ließ sich Herta Müller von den gleichen Kommunisten 3 Preise geben - und ihr Büchlein " Niederungen" drucken, wie sie später sagte:
getrieben vom "Hass" gegen die Banater Schwaben.

Kaiserin Maria Theresia hat die Banater Schwaben und alle anderen Donauschwaben im Kronland Ungarn angesiedelt - mit Plänen von Wien aus.

Temeschburg (Klein Wien!) war bis zur Zerschlagung de k. u. k Doppelmonarchie eine fast ausschließlich von Deutschen besiedelte Stadt.
Ceausescu brachte den Exodus!
Und Herta Müller griff seinerzeit (1982) ihre mit dem Rücken zur Wand stehenden Banater Landsleute an!
Dafür wurde sie prämiert?
Cui bono?
Wie groß war der Aufschrei, als die angebliche "Nestbeschmutzerin" Elfriede Jelinek den Nobelpreis bekam?!

Den gleichen moralischen Impetus und Kritizismus wünsche ich mir jetzt bei Herta Müller.

Mir, dem Autor von "Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu- Diktatur wurde vielfach ein Maulkorb erteilt.
Jetzt kann ich nur hoffen, dass noch ein paar Aufrechte da sind, die reden.
Ja, "Die Presse" aus Wien sollte kritisch berichten, sie ist näher am Geschehen als die Deutschen.
Carl Gibson, Autor"



C. G. zu:




"Mythen. Legenden und Märchen der Selbststilisierung

(12.10.2009 09:22)

Wann und in welcher Form hat Herta Müller konkret opponiert?

Welchen Repressalien war sie konkret ausgesetzt?
Wer von der Securitate hat sie verhört und wann?

Weshalb war H. Müller eine privilegierte West-Reisende, die mehrfach in die Bundesrepublik reisen durfte?

Weshalb durfte ihr Gatte Richard Wagner, seit 1972 Mitglied der Rum. Kommunistischen Partei und im Jahr 1985 immer noch in dem gleichen Verbrecher-Verein,
im Jahr 1985 in die BRD reisen - zum Schriftstellerkongress nach Münster und danach weiter 5 Wochen durch das Land,
während Rumänien unter Diktator Ceausescu bereits ruiniert am Boden lag und Flüchtlinge an der grünen Grenze totgeschlagen wurden?

War Herta Müller wirklich eine "Dissidentin"?

Und wurde sie tatsächlich verfolgt?

Ihr Mentor Nikolaus Berwanger, Banater Schwabe NR. 1, Vertrauensmann der Kommunisten, Chef der "Neuen Banater Zeitung" und des "Adam-Müller-Guttenbrunn- Literaturkreis" setzte sich im Jahr 1984 in die BRD ab.

In einem Interview in der Politik-Zeitschrift "Düsseldorfer Debatte" mit Volker Kaukoreit "Zwischen den Stühlen" 1988, Nr. 2 nimmt der Förderer jener jungen Literaten N. Berwanger( auch der so genannten "Aktionsgruppe Banat") Stellung zur angeblichen Dissidenz von H. Müller, indem er betont:

"Ebenso erstaunt bin ich zu hören, daß Herta Müller in Rumänien eine Dissidentin gewesen sein soll. Sie hat dort noch 1985 veröffentlicht."
Bis 1984 hatte Herta Müller kein Publikationsverbot. Carl Gibson"



C. G. Zu:




"Andersdenkende, "Dissidenten" und echte Rebellen

(12.10.2009 09:06)

Im Gegensatz zu Herta Müller, die nichts und auch gar nichts mit Dissidenz oder Opposition gegen Ceausescu zu tun hat,
ganz im Gegenteil,
sie war eine Nutznießerin des Systems - sie hat dann nach ihrer Ausreise 1987 opportunistisch das Lager gewechselt, ist der leidenschaftliche Dinescu ein echter "Abweichler".

Auch er war Mitglied der KP des Diktators Ceausescu.
Aber er machte den Mund auf und meinte, in Rumänien laufe die Wahrheit mit gespaltenem Schädel herum.

Er war Nobelpreis- Kandidat, vorgeschlagen von dem exilierten Eugen Ionesco.
Als Mann der ersten Stunde wollte er Veränderungen herbeiführen - nach der Revolution 1989, wurde aber von Iliescu ins Glied zurückgedrängt. nachdem die Feigenblatt-Funktion erfüllt war. Post-Kommunist Ion Iliescu machte weitere 7 Jahre weiter.
Dinescu setzte sich für die rum. Gauck-Behörde CNSAS ein und forderte die Offenlegung der Securitate- Akten, damit die Vergangenheitsaufarbeitung erfolgen kann.
In meinem Buch zum Widerstand gegen die Ceausescu- Diktatur habe ich ihm (Mircea Dinescu) ein ganzes Kapitel gewidmet.

Im Gegensatz zur Nobelpreisträgerin, die nur Negatives über Rumänien zu berichten weiß, schreibt Dinescu auf seine sympathische, gewinnende Art sehr positiv und trotzdem kritisch.

Er ist glaubwürdig, Herta Müller, die Fiktion und Realität nach Lust und Laune mischt. ist es nicht.
Wer etwas über das postkommunistische Rumänien erfahren will, der lese hier genau; das sind Essenzen, keine Mythen und Legenden! Ein Unterschied zu HM!
Carl Gibson"

Aus: Wiener Zeutung



27.10.2009 20:08:24

Hass als Motor literarischen Schaffens


Nach Herta Müllers Aussage im Spiegel-Interview 1987 bald nach der Ankunft im Westen, war es der "Hass", der sie antrieb "Niederungen" gegen ihre als rückständig empfundenen Banater Landsleute zu schreiben.
Rezensent F.C. Delius sah dann - inspiriert von Müller im von Wien aus unter Kaiserin Maria Theresia kolonisierten Banat nicht weniger als die "Hölle auf Erden". Die Deutschen befanden sich damals in Agonie und Exodus, bedroht von Ceausescu, der über die "Systematisierung der Dörfer" die Deutschen assimilieren wollte.
In dieser besonders exponierten, existenziellen, die kulturelle wie nationale Identität bedrohenden Situation fiel Herta Müller ihren Landsleuten in den Rücken - sie griff sie an, statt die Kommunisten Ceausescus zu kritisieren.
Wer soll ihr 1982 ediertes Buch zensiert haben nach der Abschaffung der Zensur 1978 in Rumänien?
Sie durfte mehrfach in den Westen reisen, 1984, ihr Mann Wagner noch 1985 - wer hat sie dann verfolgt, wo und wie? Ein Lob an Autor und Zeitung: Einen der wenigen kritischen Berichte zu diesem Preis las ich hier. Carl Gibson  (27.10.2009)


Nobelpreis - Maulkorb für Aufklärer

Hätte Herta Müller den Nobelpreis überhaupt bekommen, wenn die Diskussion über ihre "moralische und politische Integrität" nicht verhindert worden wäre?
Ihre jüngste Selbstapologie in DIE ZEIT Nr.31, Druckfassung, strotzt von Fehlern und Ungereimtheiten aller Art. Es steht nicht einmal fest, was von der Autorin stammt und was von der Redaktion.
Fehler wurden nur zum Teil in der Online-Fassung berichtigt.
DIE ZEIT würgte die von ihr entfachte Diskussion zur "Securitate" einfach ab, kürzte meine Kommentare, löschte die Gegendarstellung im "Offenen Brief an Herta Müller" - und erteilte mir Schreibverbot!
Wie sollte die Jury in Stockholm dann kritische Argumente erfahren?
Vor einem Jahr wurden in dem schwedischen Blog Dr. Bodil Zalesky meine Argumente gegen Herta Müller diskutiert - an entlegener Stelle.
Jetzt halten sich beharrlich Mythen und Legenden, die Herta Müllers "Widerstand" begründen sollen - leider wissenschaftlich unverifiziert. Carl Gibson (
12.10.2009)
Die Links zum Literatur-Blog in Schweden:






Richtigstellung Falsche Autorenschaft

"Herta Müller kritisierte deren Einladung in einem offenen Brief. In der Folge warf der aus dem Banat stammende Historiker, Philosoph und Literat Carl Gibson der Schriftstellerin vor, ihr Buch "Symphonie der Freiheit" sei ein Zeugnis für ihre Systemloyalität unter dem Ceausescu- Regime."
Diese Angaben sind falsch.

Richtig ist:

Der Autor des Buches
"Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu- Diktatur,
Dettelbach 2008,

ist Carl Gibson.
Ich bin ein ehemaliger Bürgerrechtler und habe in der zitierten Diskussion (nachzulesen unter www.siebenbueger.de) bzw. auf dem Wikipedia- Porträt seinerzeit die "moralische und politische Integrität" von Herta Müller hinterfragt.

Nach ihrem Artikel "Die Securitate ist noch im Dienst" in der ZEIT Nr. 31, verfasste ich einen "Offenen Brief an Herta Müller", der bisher unbeantwortet ist.
Als Mitbegründer der (ersten) freien Gewerkschaft rumänischer Werktätiger SLOMR war ich 1979 in Rumänien in Haft. Aus der Sicht des aktiv agierenden Dissidenten heraus habe ich einige kritische Fragen zur Vita von Herta Müller bis zu ihrer Ausreise im Jahr 1987 gestellt,die noch nicht beantwortet sind. Carl Gibson, Autor (
08.10.2009 )

Soweit die Kommentare aus Wien.


Anno Domini 26. Februar 2011 sind die oben angesprochen Fragen allesamt noch offen.


Foto: Monika Nickel

An der Pforte des alten Studienortes (1983)  Universität Wien im Herbst 2010 -
Carl Gibson studierte hier Politik und Geschichte. 


Mehr von Carl Gibson hier:
Allein in der Revolte -
Carl Gibsons neues Buch
zur kommunistischen Diktatur in Rumänien -
über individuellen Widerstand in einem totalitären System.

Allein in der Revolte -
im Februar 2013 erschienen.

Das Oeuvre ist nunmehr komplett.
Alle Rechte für das Gesamtwerk liegen bei Carl Gibson.
Eine Neuauflage des Gesamtwerks wird angestrebt.
Carl Gibson

Allein in der Revolte, Buchrückseite


Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel

©Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten.