Dienstag, 30. Juli 2019

Mega-Flop mit Hollywood-Star Klaus Maria Brandauer in der deutschen Provinz bei den Nibelungen-Festspielen zu Worms am Rhein - eine Impression der Enttäuschung von Carl Gibson


Mega-Flop mit Hollywood-Star Klaus Maria Brandauer in der deutschen Provinz bei den Nibelungen-Festspielen zu Worms am Rhein

- eine Impression der Enttäuschung von Carl Gibson

 

Pecunia non olet!

Was führt den  Burgschauspieler aus Wien an der Donau in das verschlafene - als Stadt fast zur Ruine verkommene - Worms am Rhein?

Die Gage vielleicht? Als einzige Motivation?

Die Gage war wohl auch verantwortlich dafür, dass für das Bühnenbild kein Geld mehr übrig blieb.

Fotografieren verboten!

Aus gutem Grund!

Die Bühne - ein aus Fetzen zusammengesetztes großes weißes Leichentuch, ein großes weißes Nichts.

Das Drehbuch - die subjektive Auseinanderstzung eines eigenwilligen Autors, der - fern angelehnt an den Mythos - seine Kindheit bewältigt.

Die Inszenierung - eine Zumutung!

Schade um jeden Euro, und den Aufwand bei der Hitze.

Die Schauspieler - im Schatten des Stars fast zu Statisten reduziert.

 Sie können jetzt alle sagen, mit Brandauer auf der Bühne gestanden, gespielt zu haben.

Der James-Bond-Bösewicht und Afrika-Abenteurer sahnte ab, für den Rest der Schauspieler blieben wohl nur die Pianutst.

Magnet Brandauer brillierte  jedoch nicht als böser Schurke Hagen von Tronje- er agierte vielmehr, so erschien es mir,  gelangweilt, wohl darauf hoffend, das Elend möge bald vorbei sein,

- nicht anders als ich oben in den Rängen, eingepfercht, 

vor mir ein Opfer der klaustrophobischen Situation in der Hitze,
eine Person mit Kreislaufversagen,
 auf der Treppe liegend.

Ja, die Hitze am 26. Juli in Worms, war aber nicht verantwortlich dafür, dass ich abbrach und die Flucht ergriff, heilfroh, entkommen zu sein.

Meine Erlösung kam in der Pause.

Geklatscht wurde gelegentlich, als es seicht wurde, trivial, aber sehr verhalten.

Die Leute, die überwiegend kamen, um einen Star zu sehen, nicht ein Stück auf der Bühne, waren kaum begeistert.

Man nahm es hin.

Doch wie sehr ähnelte das Publikum dort den Deutschen der Jetztzeit,
die , tolerant geworden, 
alles ertragen, 

in der Kunst und im Alltag.

Stimmig nur der Hintergrund- die historische Kulisse am "schönen Ort" - der Dom!











Um den großen Frust etwas abzumildern und die enttäuschte Seele zu versöhnen, verschlug es mich weiter den Rhein hinab, nach Bingen , an den Wirkungsort der heiligen Hildegard, und an den Stromberg, wo der Deutsche Michel herstammt ... und Johann Lafer kocht ...

eine weitere Enttäuschung!


Copyright: Text und Fotos: Carl Gibson

Tafeln bei Johann Lafer auf der Stromburg - Hausmannkost, sonst nichts!

Tafeln bei Johann Lafer auf der Stromburg - Hausmannkost, sonst nichts!

- noch eine Impression der Enttäuschung von Carl Gibson

 

 

Nach der herben Enttäuschung in Worms:

Um den großen Theater-Frust etwas abzumildern und die enttäuschte Seele kulinarisch zu versöhnen, verschlug es mich weiter den Rhein hinab,
nach Bingen ,

an den Wirkungsort der heiligen Hildegard,

und an den nahen Stromberg,
wo der Deutsche Michel herstammt ...

und Johann Lafer kocht ... 

bzw. kochen lässt, von wem auch immer ...

 - eine weitere Enttäuschung!



  Johann Lafer - ein Marketing-Genie?

Fast!

Man stößt überall dort auf den geschäftstüchtigen Fernseh-Koch, wo es Werbung gibt.

Nur auf der Stromburg bekam ich den "Spitzenkoch" nicht zu Gesicht,

nur unten im Lokal,
1,5 Meter unmittelbar gegenüber der Herrentoilette 

auf einem Foto mit Frank-Walter Steinmeier

( und mit anderen VIPs, die wohl das haus besucht hatten. )

Ein Fauxpas?


Die Stromburg an sich - schönes Ambiente, auch der Ort Stromberg.

Die Verlockung - einmal bei "Johann" einkehren, gut essen, trinken ....



Außen hui - innen ...

Die Seezungunge auf der Karte erwies sich im Lokal als "Kabeljau".

Die Seezunge, sagte man mir, die gab es vor Tagen ...




Wer "feine Küche" erwartet, wird nicht ganz zufrieden sein.

Das Angebot: Österreichische Hausmannkost, deftig, fett, derb.

Meine "getrüffelte Polenta" mit Lamm ließ die Trüffeln nur ahnen,
selbst von Trüttfelöl keine Spur.

Die Bratkartoffeln zum Wiener Schnitzel gegenüber schwammen im Öl.

Das Fleisch trocken - wie aufgewärmt.

"Sterne"und Empfehlungen aus dem Gourmet-Bereich sah ich dort nirgendwo.





Dafür konnte ich in kurzen Hosen, leger gekleidet Zugang zum Restaurant bekommen.

"Die wollen zahlen", sagte eine Bedienungskraft in Turnschuhen.

Hinter mir wurde der trockene Apfelkuchen moniert, ein Grund, auf Kaiserschmarren zu verzichten.


Fazit-   Johann Lafers Kochkunst auf der Stromburg hat nichts mit Spitzen-Gastronomie zu tun.

Viel Marketing - wenig Leistung.

Man kann - bei bürgerlichem Preisniveau, nicht überteuert - durchaus satt werden, doch ein kulinarisches Erlebnis war der Besuch bei Lafer in meinem Fall nicht!



Copyright: Text und Fotos Carl Gibson