Entwurf:
„Back to the roots"!? Willkommen, König Charles III., in Deutschland!
Die Deutschen haben ihre Royals abgeschafft, die Briten haben ihre deutschen Royals behalten, was sich bewährt hat. Dort, wo in Deutschland – über das rein Nostalgische hinaus – eine Autoritätslücke klafft und dazu führt, dass irgendein Hanswurst Präsident wird, nur weil es gerade keinen besseren Mann gibt oder eine für das höchste Amt geeignete Frau, leitstete die Queen - mit ihrer gesamten miteingebundenen Familie - Großbritannien gute Dienste, ein fast ganzes Jahrhundert hindurch, das eigene Wohl dem Wohl des Vaterlandes unterordnend.
Ergo schielte der Deutsche immer schon etwas neidisch nach England, auf die Insel, sich fragend was aus Deutschland geworden wäre, wenn es seine Könige und Prinzen nicht in die Wüste geschickt, nach Holland, in die Verbannung, oder aufs Schafott, wie oft bei den Franzosen.
Während Deutschland heute von einem Mann repräsentiert wird, der – neben Schröder und für diesen – schlechte deutsche Innen – und Sozialpolitik gemacht hat und als schwacher, farbloser Außenminister grottenschlechte Russlandpolitik, damals, als Russland längst eine Diktatur war, kann Thronfolger Charles – nach unendlich langer Wartezeit – das Erbe der Mutter nun antreten!
König Charles III. kann eintreten in eine Tradition, in eine alte, teils verzopfte Tradition vielleicht, die – über die Queen – vom gesamten Herrscherhaus – mit deutschen Wurzeln – gepflegt und aufrechterhalten wurde, zum Wohle Großbritanniens, das, ohne die Queen und die Werte-Welt der Queen, viel schneller abgestürzt wäre, nach der Loslösung Australiens, Kanadas, Indiens und anderer Nationen des Commonwealth vom Empire.
Die Königin und jetzt der König – Bewahrer nicht nur des Glaubens, der auf der Insel seit Jahrhunderten eigene Christenwege geht, sondern vor allem der „englischen“, weniger der „britischen“ Identität, denn letztere ist, obwohl auch historisch gewachsen, aufgesetzt, diktiert und somit unnatürlich, was ein Auseinanderdriften der Völker zur Folge haben wird, nicht nur durch die EU, sondern aus eigener Willensbekundung heraus und aus eigener Kraft.
„Quo vadis, Britannia“, frage ich mich als stiller Beobachter des Landes meiner Ahnen aus der Ferne betrachtet - und das quasi unter dem Motto „Decline and Fall of the British Empire“ - seit 1980.
Das Abrücken Großbritannien von Europa war ein politischer Fehler, der von der Queen nicht verhindert werden konnte. Ungeachtet eines speziellen Verhältnisses zu den USA, steht Großbritannien allein da, ist auf sich selbst gestellt, wenn es auf die nationale Selbstbestimmung ankommt und auf das Überleben in einer turbulenten, gefährlich gewordenen Globalisierungswelt.
Großbritannien gehört zu Europa, kommt aus Europa, hat eine europäische Geschichte – und, bei aller Selbstbehauptung, ist die faktische wie politische Nähe zu Europa existenzbestimmend.
Verbunden mit den europäischen Nationen und Staaten, geht es den Völkern Großbritanniens besser als entfernt von Europa, speziell den einfachen Menschen, die im Alltag von der Europanähe profitieren und denen es ohne Europa an vielen Dingen fehlt und fehlen wird.
Die EU-Mitgliedschaft muss nicht sein, aber die Bindung an den alten Kontinent sehr wohl, was – dem Deutschland verbundenen - Charles III. sehr bewusst ist.
Deshalb ist er hier! Und es ist gut, dass er hier ist, reist und redet.
Etwas von den Irrwegen seiner – teils entrückt-verrückten, teils inkompetenten – Premiers, die nach populistisch-demagogischen wie opportunistischen Partei-Zielen regierten und falsche Weichen stellten, weg von Europa. kann der – immer schon politisch ausgerichtete – König heute korrigieren: über die Tat, über das Handeln, über Reise-Diplomatie und im Dialog, den er englisch führen kann oder auch deutsch, für deutsche Ohren bestimmt, aber auch für die aufmerksamen Zuhörer auf der grünen Insel[1], für die der moderne Monarch der humanen Art mit globalem Weitblick immer noch ein Vorbild ist – auf seine Art, moralisch und pflichtbewusst wie die Mutter, vor allem aber ein Mann der Tat!
„Back to the roots!?
Willkommen, König Charles III., in Deutschland!
[1] Die manchmal auch – in großer Zahl – die meine Kolumnen und politischen Kommentare auf diesem Blog verfolgen, weniger in den Büchern.
„Back to the roots“ – ohne Herkunft keine Zukunft!
Deutsch-englische Identitätssuche zwischen Wahrhaftigkeit und Ressentiments, eine schizophrene Angelegenheit?
Wer bin ich? Wer bin ich wirklich? Weiß ich, woher ich stamme?
Das ist ein Themenkomplex, den ich in meinen „Erinnerungen[1]“ an mehreren Stellen abgehandelt habe – und zugleich ein Thema, das meine Existenz mit dem Sein und leben der Royals irgendwo verbindet. Einen „englischen“ Namen tragend, lebte ich in der deutschen Minderheit des Banats, in Rumänien, zwanzig Jahre und fristete danach mein Dasein in Deutschland unter Deutschen, wobei sich die Frage der Herkunft immer wieder stellte – für andere und für mich.
Die Royals haben das gleiche Problem, nur umgekehrt. Bin ich ein Engländer? Und sind die Königlichen aus Buckingham-Palace Deutsche? Die Tradition englischer Könige deutscher Provenienz ist lang, reicht weit zurück, in die Tage der Hannoveraner, dann in das Fürstenhaus Coburg-Gotha. Entsprechend lang ist auch die weniger positive Tradition antideutscher Ressentiments, die, bedingt durch die beiden Weltkriege, immer wieder aufflammen, die Atmosphäre vergiften und für böses Blut sorgen; und dies ungeachtet der Versöhnungsbemühungen zwischen Deutschen und Briten, die die Queen selbst in all den Jahren unternommen hat, Gräben zuschüttend und brücken bauend in eine bessere Zukunft, die, nach dem Brexit, so gemeinsam nicht sein wird.
Werte werden uns vielleicht doch noch verbinden und eine Herkunft, die gemeinsame Wurzeln hat über Generationen zusammenwachsend in einer menschlichen Familie, die die – an sich spaltende - Kategorie „Nation“ überwindet und im Humanen auflöst.
„Victoria“ und „Hurra“ - Antideutsche Ressentiments und antirussische Kampagnen auffällig unauffällig
Wer als guter Deutscher, also als aufgeklärter Humanist, als Verstandes- und Vernunftmensch und somit als Patriot und zugleich auch als Europäer seine Zeit kritisch beobachtet, in der Mitte stehend, betroffen und doch nicht Partei ergreifend, wird beides feststellen: die Machwerke der einen wie der anderen Seite, der Deutschen-Hasser, die es – bei aller Freundschaft – nicht nur in Russland oder im fernen Amerika gibt, sondern auch im nahen Frankreich und auf der englischen Insel, und der Russen- oder Kommunisten-Hasser in Deutschland, die als ewige Kalte Krieger nicht davon ablassen können, den ideologischen Erbfeind über Wissenschaft, vor allem aber über überlegene „Kultur“ zu bekämpfen, speziell in den Medien Buch und Film.
Einiges erfolgt aufgesetzt, plakativ, primitiv und dumm, etwa in dem sechsteiligen Fernsehfilm über die englische Königin „Victoria“[1], wo man permanent mit antideutschen Seitenhieben[2] der nicht ganz feinen englischen Art konfrontiert wird; anderes erschließt sich erst dem Kundigen, der historische Details[3] kennt oder der genauer hinschaut, wenn bestimmte Kräfte – geleitet von obskuren Interessen und Zielsetzungen – gegen Putins Russland vorgehen, dabei aber -statt den selbst- und machtsüchtigen Diktator – nur das russische Volk zu treffen und somit die immer noch nicht ganz überwundene Kluft zwischen Deutschen und Russen ausweiten, vergrößern.
Ein Element in dieser großen antirussischen Kampagne, die von langer Hand und über Jahre ausgedehnt betrieben wird, ist beispielsweise – und kaum von einem bemerkt – die Rolle, die eine Herta Müller dabei spielt, jene Marionette obskurer Kräfte, der man ein „Buch“ und dazu auch noch einen Nobelpreis zugeschanzt hat, um – auf subtile Weise – ein antirussisches Programm abrollen zu lassen: „Atemschaukel“ – Nobelpreis für Literatur, Kampagne gegen das neue Russland[4] unter Putin, wobei der Esel gemeint ist und man den Sack schlägt.
Die Getäuschten dahinter: das sind die arglosen Deutschen, die nicht merken, was da – in diesem großen Verwirrspiel der Propaganda und der psychologischen Kriegsführung gegen den ideologischen Feind - gespielt wird, wer was inszeniert und zu welchem Zweck.
[1] Im Februar 2022 ausgestrahlt auf dem Sender „arte“ unter:
https://www.arte.tv/de/videos/RC-022077/victoria/
[2] Es gibt bessere Verfilmungen des Stoffes. Es mag sein, das man im englischen Königshaus, wo allen bewusst sein dürfte, in welchem Maße sie von Deutschen abstammen, über dieses würzende Salz in der langatmigen, überfrachten Suppe „amused“ ist oder auch „not amused“. Einem Deutschen jedenfalls stoßen die – nicht immer witzigen – Zutaten auf und verweisen darauf, dass mancher Engländer mit dem kontinuierlichen Niedergang seiner Nation nicht fertig wird.
[3] Vgl. dazu meinen Beitrag zu der Marguerite Duras-Verfilmung, in welcher die fiktive Zahl von 150 000 im KZ Buchenwald erschossenen Kriegsgefangenen, die von der Autorin völlig aus der Luft gegriffen ist, weiterverbreitet wird, obwohl man es heute besser weiß:
„Weshalb zeigt der deutsch-französische Kulturkanal „arte“ seinen Zuschauern ein antideutsches Machwerk, nämlich den Spielfilm „Der Schmerz“ nach Marguerite Duras, der im Wesentlichen nur schlecht gemachte, billige Propaganda ist?“
[4] Angeblich ausgestattet mit Mitteln der Robert-Bosch-Stiftung, die die Erkundungsreise finanzierte, reisten seinerzeit, wohl um den Nobel-Preis-Coup 2009 vorzubereiten, drei Akteure in die Ukraine, um den Ort des Geschehens, den Ort der Zwangsarbeit deportierter deutscher aus dem Banat und Siebenbürgen zu inspizieren: der Deportierte und eigentliche Verfasser von „Atemschaukel“, Oskar Pastior, die umstrittene Herta Müller, die dann im Jahr 2009 den Nobelpreis für Literatur für das unter ihrem Namen veröffentlichte Buch erhalten hat und schließlich Ernest Wichner, der Bälle-Zuwerfer der Autorin, ohne dessen Mitwirkung Herta Müller kaum öffentlich auftreten kann. Was sahen die drei Touristen vor Ort? Eine grüne Wiese! Seinerzeit schrieb ich darüber – ungehört!
Die Queen – moralische Instanz in unmoralischer Zeit
Das Volk braucht etwas, zu dem es hochblicken kann, gerade dann, wenn es niedergedrückt und hoffnungslos am Boden liegt, ohne Perspektive, ohne Hoffnung auf bessere Tage und eine glückliche Zukunft!
Religiöse Menschen haben einen Gott, zudem sie hochschauen; oder viele Gottheiten, verehren die Natur als Gottheit – und wenn sie keine Götter über sich dulden, dann schauen sie zu lebenden Göttern hoch, zu Staatschefs und Politikern, die sich friedlich geben, obwohl es Despoten, gar Diktatoren sind oder als „lupenreine Demokraten“ die sich martialisch geben und über souveräne Nachbarstaaten herfallen, um ganze Völker auszurotten wie einst im Alten Testament.
Zu wem schaut der Deutsche hoch, der geläuterte Deutsche nach Hitler, der nun gut ist und gut bleiben will, dem Ethos und der Moral verpflichtet, brav und folgsam in Dienst seines Staates unterwegs?
Schaut er zu Christian Wulff hoch, zu dem Präsidenten aus christlichen Reihen, der im hohen Amt und als erster Mann im Staat schnell reich werden wollte, um sich ein bescheidenes Häuschen zu leisten, das er mit seiner lieben Frau bewohnt?
Schaut er zu Horst Köhler hoch, den man – nach vielen guten Taten für Volk und Staat – schäbig aus dem Amt jagte, um ihn in die Wüste zu schicken, nur weil er den Stallgeruch nicht angenommen hatte, noch annehmen wollte, den Bocksgeruch der Politik, der auch gegen den Wind stinkt und den Wanderer zu Umwegen veranlasst?
Manche, die nicht genau hinschauten, schauten einst zu Richard von Weizsäcker hoch, selbst ich als Historiker, wobei auch ich immer den Vater des Präsidenten aus der CDU hätte sehen müssen, Ernst von Weizsäcker, den Staatssekretär im Auswärtigen Amt Hitlers, der dort – nach Ribbentrop – der mächtigste Mann im Ministerium war, wahrscheinlich mitverantwortlich für den hochgeheimen Hitler-Stalin-Pakt, der die Aufteilung Polens nach dem Überfall von beiden Seiten vorsah?
Nicht nur die Amerikaner haben es besser – auch die Briten hatten es besser als die - nach zwei verlorenen Weltkriegen - schwer gedemütigten und geknickten Deutschen!
Sie hatten eine Queen - und sie konnten zu einer Queen aufschauen, die – von der Herkunft her – eine Deutsche war, eine aristokratische Deutsche wie der Prinzgemahl Philipp auch, die aber ihr Deutschsein demonstrativ abgelegt hatte, um sich und ihrem Haus eine neue Identität zu geben unter dem Namen „Windsor“ – und das aus Gründen der Moral, sich von dem absetzend, was aus den Deutschen ein unmoralisches Volk gemacht hatte.
15 Premierminister hat Queen Elisabeth II. erlebt, teils ins Amt berufen – bis hin zu Liz Truss zwei Tage vor ihrem Ableben; und sie hat diesen Politkern das Los der konstitutionellen Monarchie anvertraut, stets neutral, ohne Partei zu ergreifen, ohne sich in die politischen Abläufe und Alltagsgeschäfte einzumischen, stets im Vertrauen auf das Geschick der Premiers und auf deren Moral, die nicht immer gegeben war.
Was machte Boris Johnson aus der Downing Street Nr. 10 – eine „Jauchegrube“[1]? Waren die kriegführenden Premiers Margret Thatcher und Tony Blair immer moralisch und integer?
Die Queen aber zeigte Haltung und Flagge bis zuletzt, auch als die Politik des Königreichs versagte und sogar die eigene Familie, die auch nur aus Menschen bestand und besteht – sie hielt das Fähnchen der Moral aufrecht – über das „annus terribilis“ 1992 – hinaus, bis jetzt, auch in unmoralischer Zeit.
Das müssen auch die Kritiker des monarchischen Systems anerkennen – diese Haltung macht die Queen groß; und mit ihr die Insel und das Volk, für das sie steht. Eine moralische Nation ist immer, selbst im Niedergang, auch eine große Nation.
Die Vereinigten Staaten von Amerika, die Trump zum Präsidenten machten, haben das, woran sie sich ein Beispiel nehmen und sich künftig orientieren sollten, noch nicht so recht begriffen, aber auch die Deutschen nicht, die sich von Wendehälsen regieren und von Heuchlern international repräsentieren lassen, obwohl die ersten Figuren im Staat Ethos und Moral mit Füßen treten, indem die die Lügen fördern und kommunistische Stützen der Diktatur ehren!
Da lobe ich mir die Queen, die zwar auch einen Ceausescu empfangen hatte und durch Londons kutschieren ließ, als der kleinkarierte Schuster noch kein Diktator war, die aber doch zu unterscheiden wusste zwischen Mensch und Schuft oder Pferd und Hund.
Carl Gibson,
Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,
Naturfotograf, im März 2022
Mehr zu Carl Gibson, Autor, (Vita, Bibliographie) hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/
Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.
Copyright: Carl Gibson 2022.
Vgl. auch:
Aus der Reihe:
Deutschland ist schön - Reisebilder von Carl Gibson:
Die Veste Coburg, Basilika Vierzehnheiligen und die Burg Abenberg -
Bilder aus Franken
http://de.wikipedia.org/wiki/Veste_Coburg
Vierzehnheiligen
Katholischer Prunk und barocke Überfülle - der Kontrast zum Puritanisch-Luherischen der
Coburger Gegend.
Burg Abenberg
Carl Gibson:
Plagiat als Methode - Herta Müllers „konkreative“ Carl Gibson-Rezeption
Aktuell in der Presse
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