Bespitzelung in kommunistischer Gefängniszelle -
Aus Carl Gibsons Securitate-Opfer-Akte bei der CNSAS
Nach einem "kurzen Prozess" ohne "Verteidiger" in "öffentlicher Verhandlung"
mit ausschließlich Securitate- und Miliz-Kader als Zuschauer und Publikum,
wurden Erwin Ludwig und Carl Gibson in das Gefängnis Popa Sapca
( nur 300 Meter von Gericht und der Securitate-Zentrale am damaligen Leontin-Salajan Boulevard entfernt) eingeliefert.
Hauptmann und Untersuchungsrichter Petre Pele verbrachte die Verurteilten Erwin Ludwig und Carl Gibson in seinem Dienst- PKW "Dacia" in die Haftanstalt -
ein bis dahin einmaliger Vorgang.
Gefängnisdirektor Deleanu ordnete eine Audienz mit Ludwig und Gibson an - ein weiterer, nie dagewesener Vorgang, meinten alt einsitzende Häftlinge.
Das Gericht (Dikasterialgebäude) in Temeschburg, Banat heute.
Hinter diesen Mauern wurden Erwin Ludwig und Carl Gibson,
die Gründer der
"Freien Gewerkschaft rumänischer Werktätiger "SLOMR" in Timisoara "
am 6. April 1979 zu je sechs Monaten Gefängnishaft verurteilt.
Das Gerichtsurteil von Richter Nicolae Busuioc fehlt in der Akte Carl Gibsons.
Es wurde aber in den Westen geschmuggelt und auf der Homepage Carl Gibsons veröffentlicht,
- nachdem alle Ereignisse in dem Buch zur Geschichte von "SLOMR"
"Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur", 2008
vom Autor beschrieben worden waren,
(neben Entlassungsschein und anderen Dokumenten.).
Der "Securitate- Beauftragte" im Gefängnis erhält Carl Gibsons "Akte" (62 Blatt mit allen bisherigen Schandtaten).
Direktor Deleanu verfügt, die beiden eng befreundeten Häftlinge
Erwin Ludwig und carl Gibson
für die gesamte Haftzeit von einander zu trennen.
um jede Kommunikation zu unterbinden bzw. um sie besser
professionell von eingeschleusten Spitzeln ausspionieren und aushorchen zu lassen.
Die Spitzel des Geheimdienstes Securitate warteten bereits in der Gefängniszelle,
bereit, als "agent provocateurs" die Intentionen der politischen Häftlinge auszuloten.
Den eindeutig "politischen Häftlingen" Erwin Ludwig und Carl Gibson war beim Haftantritt "absolutes Schweigen" über SLOMR, Widerstand, Opposition, Unzufriedenheit mit dem kommunistischen System im Land Nicolae Ceausescus auferlegt worden.
Aus den Spitzelberichten, die sich in Carl Gibsons Securitate- Opfer-Akte finden,
ist zu erkennen,
dass die beiden "Politischen" -
die es "offiziell im sozialistischen Rumänien" überhaupt nicht hätte geben dürfen,
trotz des Verbotes und der angedrohten Konsequenzen (Haftzeit-Ausweitung etc.) über die "freie Gewerkschaftsbewegung" ( Sindicatul liber al oamenilor muncii din Romania) redeten und ihre Mitgefangenen über die oppositionellen Ereignisse informierten.
Das war im April 1979.
Weiterführendes zur Gründung und Geschichte der Freien Gewerkschaft SLOMR:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sindicatul_Liber_al_Oamenilor_Muncii_din_Rom%C3%A2nia
bzw: http://istoriabanatului.wordpress.com/2010/02/21/mircea-rusnac-s-l-o-m-r-sindicatul-liber-al-oamenilor-muncii-din-romania-1979-aspecte-banatene/
http://en.wikipedia.org/wiki/SLOMR
http://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Gewerkschaften_(Osteuropa)
http://origin.europalibera.org/content/article/1458425.html (Audio)
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4191832,00.html
(Leider sind viele Quellen, Dokumente, Interviews, Beiträge etc. in rumänischer Sprache, was die rezeption der materie in Westeuropa deutschlich einschränkt.)
Die erfindungsreichen "Quellen" "Prolog" "Doraimanu" u. a. schmücken ihre Spitzelberichte aus,
um sich interessant, ja unverzichtbar zu machen und tragen so zur Verfälschung der Angaben bei.
So wird etwa Carl Gibson der belastende Satz in den Mund gelegt,
er wollte "ein zweiter Paul Goma werden".
In den Akten legt sich die Securiate ihre Variante zurecht.
So behauptet die Securitate mehrfach, die Gründung von SLOMR sei vom Sicherheits-Apparat selbst gestoppt worden,
was so nicht zutrifft.
Der "Knast" oder "Bau" in der Popa Sapca-Straße, heute -
Das Gefängnis, wo immer schon "politische Häftlinge" einsaßen.
Eine Tafel am Eingang erinnert heute daran.
Ein seltenes Foto - Freunde weigerten sich mehrfach, die Haftanstalt auf meine Bitte hin zu fotografieren;
die Angst vor Repressalien steckt immer noch in den Knochen ehemaliger Staatsbürger.
©Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten.
Aus Carl Gibsons Securitate-Opfer-Akte bei der CNSAS
Nach einem "kurzen Prozess" ohne "Verteidiger" in "öffentlicher Verhandlung"
mit ausschließlich Securitate- und Miliz-Kader als Zuschauer und Publikum,
wurden Erwin Ludwig und Carl Gibson in das Gefängnis Popa Sapca
( nur 300 Meter von Gericht und der Securitate-Zentrale am damaligen Leontin-Salajan Boulevard entfernt) eingeliefert.
Im neuen Glanz - Die "Folterkammer der Securitate" am damaligen Leontin Salajan- Boulevard. heute.
Nach "Stalinisten" benannte Straßen wurden inzwischen in Rückbesinnung auf bürgerliche und monarchische Traditionen umbenannt,
Fassaden wurden neu gestrichen -
das Innenleben der Gebäude ist aber oft noch identisch mit dem der Geist der alten Zeit.
Polizei und Miliz (links im Bild) nutzen das Bollwerk der Unterdrückung und massiver Menschenrechtsverletzungen weiter.
Hauptmann und Untersuchungsrichter Petre Pele verbrachte die Verurteilten Erwin Ludwig und Carl Gibson in seinem Dienst- PKW "Dacia" in die Haftanstalt -
ein bis dahin einmaliger Vorgang.
Gefängnisdirektor Deleanu ordnete eine Audienz mit Ludwig und Gibson an - ein weiterer, nie dagewesener Vorgang, meinten alt einsitzende Häftlinge.
Das Gericht (Dikasterialgebäude) in Temeschburg, Banat heute.
Hinter diesen Mauern wurden Erwin Ludwig und Carl Gibson,
die Gründer der
"Freien Gewerkschaft rumänischer Werktätiger "SLOMR" in Timisoara "
am 6. April 1979 zu je sechs Monaten Gefängnishaft verurteilt.
Das Gerichtsurteil von Richter Nicolae Busuioc fehlt in der Akte Carl Gibsons.
Es wurde aber in den Westen geschmuggelt und auf der Homepage Carl Gibsons veröffentlicht,
- nachdem alle Ereignisse in dem Buch zur Geschichte von "SLOMR"
"Symphonie der Freiheit. Widerstand gegen die Ceausescu-Diktatur", 2008
vom Autor beschrieben worden waren,
(neben Entlassungsschein und anderen Dokumenten.).
Der "Securitate- Beauftragte" im Gefängnis erhält Carl Gibsons "Akte" (62 Blatt mit allen bisherigen Schandtaten).
Direktor Deleanu verfügt, die beiden eng befreundeten Häftlinge
Erwin Ludwig und carl Gibson
für die gesamte Haftzeit von einander zu trennen.
um jede Kommunikation zu unterbinden bzw. um sie besser
professionell von eingeschleusten Spitzeln ausspionieren und aushorchen zu lassen.
Die Spitzel des Geheimdienstes Securitate warteten bereits in der Gefängniszelle,
bereit, als "agent provocateurs" die Intentionen der politischen Häftlinge auszuloten.
Den eindeutig "politischen Häftlingen" Erwin Ludwig und Carl Gibson war beim Haftantritt "absolutes Schweigen" über SLOMR, Widerstand, Opposition, Unzufriedenheit mit dem kommunistischen System im Land Nicolae Ceausescus auferlegt worden.
Aus den Spitzelberichten, die sich in Carl Gibsons Securitate- Opfer-Akte finden,
ist zu erkennen,
dass die beiden "Politischen" -
die es "offiziell im sozialistischen Rumänien" überhaupt nicht hätte geben dürfen,
trotz des Verbotes und der angedrohten Konsequenzen (Haftzeit-Ausweitung etc.) über die "freie Gewerkschaftsbewegung" ( Sindicatul liber al oamenilor muncii din Romania) redeten und ihre Mitgefangenen über die oppositionellen Ereignisse informierten.
Das war im April 1979.
Weiterführendes zur Gründung und Geschichte der Freien Gewerkschaft SLOMR:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sindicatul_Liber_al_Oamenilor_Muncii_din_Rom%C3%A2nia
bzw: http://istoriabanatului.wordpress.com/2010/02/21/mircea-rusnac-s-l-o-m-r-sindicatul-liber-al-oamenilor-muncii-din-romania-1979-aspecte-banatene/
http://en.wikipedia.org/wiki/SLOMR
http://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Gewerkschaften_(Osteuropa)
http://origin.europalibera.org/content/article/1458425.html (Audio)
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,4191832,00.html
(Leider sind viele Quellen, Dokumente, Interviews, Beiträge etc. in rumänischer Sprache, was die rezeption der materie in Westeuropa deutschlich einschränkt.)
Die erfindungsreichen "Quellen" "Prolog" "Doraimanu" u. a. schmücken ihre Spitzelberichte aus,
um sich interessant, ja unverzichtbar zu machen und tragen so zur Verfälschung der Angaben bei.
So wird etwa Carl Gibson der belastende Satz in den Mund gelegt,
er wollte "ein zweiter Paul Goma werden".
In den Akten legt sich die Securiate ihre Variante zurecht.
So behauptet die Securitate mehrfach, die Gründung von SLOMR sei vom Sicherheits-Apparat selbst gestoppt worden,
was so nicht zutrifft.
Der "Knast" oder "Bau" in der Popa Sapca-Straße, heute -
Das Gefängnis, wo immer schon "politische Häftlinge" einsaßen.
Eine Tafel am Eingang erinnert heute daran.
Ein seltenes Foto - Freunde weigerten sich mehrfach, die Haftanstalt auf meine Bitte hin zu fotografieren;
die Angst vor Repressalien steckt immer noch in den Knochen ehemaliger Staatsbürger.
Mehr zum Thema Kommunismus hier:
zur kommunistischen Diktatur in Rumänien -
über individuellen Widerstand in einem totalitären System.
im Februar 2013 erschienen.
Das Oeuvre ist nunmehr komplett.
Alle Rechte für das Gesamtwerk liegen bei Carl Gibson.
Eine Neuauflage des Gesamtwerks wird angestrebt.
Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel