Sonntag, 29. Mai 2011

Bilder aus der Residenz-Stadt Würzburg am Main - nostalgische Reminiszenz

Würzburg, nach Napoleon Bonaparte der "schönste Pfaffenhof Europas", ist immer eine Reise wert. Zwei Drittel der Stadt wurden im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs zerstört - einiges ist jedoch noch erhalten geblieben oder wurde wieder aufgebaut, u. a. das UNESCO-Weltkulturerbe "Residenz".

Foto: Monika Nickel

Blick auf die "Marienburg" vom Residenz-Garten aus


Foto: Monika Nickel

Klatschmohn an der Parkmauer


Foto: Monika Nickel

Die Residenz im wunderschönen Monat Mai, als alle Knospen sprangen.
In diesen "heiligen Hallen" durfte ich mehrere Jahre Philosophie studieren - unter den Fresken Tiepolos.

Foto: Monika Nickel

Lustwandeln im Residenzgarten ist heute kein Privilieg der Fürstbischöfe mehr.

Foto: Monika Nickel

Stilisierte Natur und Kunst im Residenzgarten.



Foto: Monika Nickel

Ruhig fließt der Main bei Würzburg - über allen Gipfeln: die Marienburg.



Foto: Monika Nickel

Prunk in Rosa-Marmor und Gold:

Von außen nicht zu erkennen - die Residenzkirche,
von Balthasar Neumann dezent im rechten Flügel versteckt.



Foto: Monika Nickel

Der Dom zu Würzburg


Foto: Monika Nickel

Kirche am Markt

Foto: Monika Nickel

Der Dom - Frontalansicht.




Foto: Monika Nickel

Die Dominikaner-Kirche in der City von Würzburg unweit des Doms


Foto: Monika Nickel

Barockfassades - Das Haus zum Falken.


Foto: Monika Nickel

Der Julius-Echter-Brunnen vor der Residenz



Foto: Monika Nickel

Bürgerhaus mit Erker


Foto: Monika Nickel

Moderne Kunst auf dem Gelände der Universität Würzburg am Hubland (Galgenberg),
im Hintergrund der Pagoden-Bau der Universitätsbibliothek.

Foto: Monika Nickel

Blick auf Stadt und Marienfestung (Fluchtburg der Bischöfe in Krisenzeiten).
An den Hängen (Steinharfe) wächst der köstliche Franken-Wein.

In der Zeitspanne 1985 - 1990 lebte, studierte und wirkte ich in Würzburg, danach zog es mich ins fränkische Umland ( Wertheim und Bad Mergentheim an der Tauber); der Stadt und ihrem Menschen blieb ich jedoch eng verbunden.
Wie es mir seinerzeit am "schönen Ort" Würzburg erging und weshalb ich scheiden musste, beschrieb ich in meinen "Erinnerungen"; sie sind zum Teil online veröffentlicht u. a. unter:


http://carlgibsongermany.wordpress.com/2011/01/19/der-%e2%80%9ephilosoph%e2%80%9c-heinrich-rombach-%e2%80%93-%e2%80%9ephanomenologie-der-freiheit%e2%80%9c/







Über der Stadt thront die Burg - als Stadt über der Stadt.



Die Burg - eine Festung der Sonderklasse, nach Jahrhunderten noch weitgehend intakt.

Wenn es brenzlig wurde, wenn feindliche Armeen anrückten,
flüchteten die Fürstbischöfe in die Schlossanlage hinter den dicken Mauern -
wie der Papst in Rom in die Engelsburg.




Imposant und unbezwingbar: die Mauer.




Es gibt viele Wege hinauf zur Burg,
ein bequemer mit dem Auto bis zur Eingangspforte,
ein Fußweg durch die Stadt
und ein weiterer durch den Weinberg.
Wer reben, Wein und schöne Aussicht liebt, sollte den dritten Weg wählen.
Die Sehenswürdigkeiten werden ihn entschädigen.



Im Herbst, kurz vor der Weinlese, winkt noch eine kleine Kostprobe.
Der Wanderer erfährt auf eigener Zunge,
woraus der köstliche Frankenwein  gemacht wird.




Durchblick auf dem Weg nach oben - im Hintergrund: das Käppele,
errichtet von Balthasar Neumann.




Blick auf die Festung


Die Stadt Würzburg mit dem Turm der Alten Universität.


Die Burg, Detail.


Wehrturm mit Schießscharten am Fuß der Burg.



Eingang zum Innenhof der Festung


In der Burg


Das Käppele von der Burg aus gesehen.


Blick in den Burghof


Überlebengroß: der Turm!



Marienbild in Gold - nomen est omen.
Die Patrona bavariae steht schützend über der Burg.



Weniger heilig - renaissancehaft-barocke Lichtgestalt über den Zinnen der Burg.



Blick auf den schönsten Pfaffenhof Europas ( nach Napoleon) - 
an jeder Ecke eine Kirche, rechts das historische Rathaus der Stadt. 



Historisches Rathaus



Der Main bei Würzburg



Die Schleuse am Main


Blick auf die Altstadt von der steinernen Mainbrücke aus.


Ausblick von der Marienburg auf die Stadt Würzburg


Die Residenz von Marienfestung aus


Der Main und die Weinberge von Würzburg




Fotos: Carl Gibson







Sonntag, 22. Mai 2011

Auf den Spuren des "Archaeopteryx" - Fossilien-Suche an Altmühl, Donau und auf der Schwäbischen Alb

Auf den Spuren des "Archaeopteryx" - Fossilien-Suche an Altmühl, Donau und auf der Schwäbischen Alb


Urgeschichtliches aus den Tagen der Dinosaurier




Blick in den Hobby-Steinbruch Blumenberg bei Eichstädt im Altmühltal 


Der Mensch sei ein "Sammler",
sagt man,
wenn er denn nicht ein "Jäger" ist!

Evolutionsgeschichtlich ist das so -

Das Werden des Menschen zum Homo sapiens sapiens verweist darauf.

Und immer noch sammelt der Mensch sein Leben lang  diverse Dinge von unterschiedlichem Wert,
wenn er nicht gerade verlorenen Illusionen nachjagt.

Als Kind sammelte ich Pflanzen, Pilze, Blumen etc. trocknete, presste und verwahrte sie in einem Herbarium.
Ferner sammelte ich Vogeleier, Zündholzschachteln, Briefmarken - und viele "Bunte Steine", Mineralien aller Art ... mit Leidenschaft aus unterschiedlichen Gegenden und Ländern.

Von mancher Reise brachte ich später oft nur Steine zurück - alte Steine, auch um das spätere Nachdenken anzuregen:

aus der Sicht des Historikers,
der sich über mehr als 3 000 Jahre so seine Gedanken macht,
aus der Sicht des Hobby-Archäologen,
des Freizeit-Paläontologen,
des Anthropologen

und des Philosophen,
der über das "Sein in der Zeit" nachdenkt und bereit ist,
bis zum "Urknall" zurück zu gehen und den Lauf der Evolution zu verfolgen -

von der Genese des Universums, des Kosmos,  der Galaxien bis hinein in die Erdgeschichte,
in deren letzten Augenblick der Mensch  die Welt betritt.

Wer sehend durch die Welt geht und wer die Natur bewusst wahrnimmt,
kann die Evolution allen Lebens,
den Aufstieg und Niedergang,
das Werden und Vergehen an den Spuren zurückverfolgen,
die die Natur uns hinterlassen hat.

Sie sind überall - man muss sie nur erkennen und deuten.

Während meiner Studentenzeit nahm das Interesse an Geologie und Mineralogie wieder zu.
Auch begann ich mich verstärkt für Fossilien zu interessieren - es ist ein Hobby, das von Zeit zur Zeit wiederkehrt, gerade weil es das Nachdenken über Sinn und Sein beflügelt.

Wer im Steinbruch im "Schweiße seines Angesichts" nach goldnen Schätzen gräbt
und froh ist,
wenn er Regenwürmer findet
(oder deren vor vielen Millionen Jahren versteinerten Exkremente)
der denkt anders über das Leben und Existieren nach
als der trockene Schleicher in der Bücherstube.

Vor einiger Zeit war ich wieder im schönen Altmühl-Tal unterwegs, nicht ohne dem Drang, im Fossilien-Steinbruch nach "Schätzen zu suchen" widerstehen zu können.

Jedermann, der Freude daran hat, kann  den gleichen Weg gehen
und sich grabend in die Zeit vertiefen.

Der Weg führt 25- 150 Millionen Jahre zurück - in die Zeiten der Urtiere und der Dinosaurier, als das Gebiet Deutschlands und Europas noch weitgehend vom Meer bedeckt war.


Foto: Monika Nickel

Skelett des Urvogels "Archaeopteryx" (Nachbildung), ausgestellt im Museum Bergér, Eichstätt.

Mehr dazu unter:


"Das „Berliner Exemplar“ (gefunden zwischen 1874 und 1876 auf dem Blumenberg bei Eichstätt), gilt mit seinen deutlichen Federabdrücken und einem erhaltenen Schädel als das wahrscheinlich schönste und vollständigste Stück. Der Finder Jakob Niemeyer tauschte den Fund für eine Kuh im Wert von 150 bis 180 Mark ein. Der neue Besitzer Johann Dörr veräußerte es für 2.000 Mark an Ernst Häberlein aus Pappenheim. Schließlich erwarb Werner von Siemens das Exemplar 1879 für 20.000 Mark und übergab es als Dauerleihgabe dem Mineralogischen Museum der Humboldt-Universität zu Berlin, welches ihm zwei Jahre später den Kaufpreis erstattete. Es gehört seitdem dem Museum für Naturkunde in Berlin und wird seit 2007 auch dauerhaft ausgestellt."


Einen Urvogel, wie er in den Brüchen von Solnhofen gefunden wurde,
wird man als Hobby-Fossilien-Sammler wohl schwerlich finden,
auch keine Dinosaurier-Knochen,
dafür aber andere Relikte in großer Zahl,
die ebenso faszinieren wie die ganz selten Funde aus der Urzeit.


- Am Altmühlsee - Auf dem Weg in den Steinbruch

Was kann man im Hobby-Steinbruch überhaupt finden?

Hier sind einige Beispiele eigener Funde:


Ammoniten:

Foto: Monika Nickel

Ammoniten und sonstige Versteinerungen ( Belemniten im Muschelkalk) dieser Art findet man in den Tälern von Tauber, Jagst und Kocher bzw. in ihren Nebenflüssen. 



Foto: Monika Nickel


Ammonit ( Durchmesser ca. 20 cm) in der Kalkplatte - 

gefunden im Fossiliensteinbruch Blumenberg, Eichstsätt.


Foto. Monika Nickel

Ammonit aus dem Donau-Tal bei Tuttlingen


Foto: Monika Nickel

Mein bisher größter Ammonit -
Zufallsfund auf der Schwäbischen Alb


Foto: Monika Nickel

"Haarstern" - (Seelilie, verwandte der heutigen Seeigel) - im Altmühltal häufig zu finden, 

Sammeln ohne Aufklopfen der Platten ist gut möglich.



Foto: Monika Nickel

Koprolithen - Ausscheidungen von Fischen und anderen Meerestieren in kristalliner Form.



Foto: Monika Nickel

Haarstern (negativ/positiv) in der Kalkplatte.




Dendriten:


Foto. Monika Nickel

Dendriten-Struktur mit "Haarstern", 
Fundort: Fossiliensteinbruch Blumenberg, Eichstsätt.

Was wie versteinerte Pflanzen aussieht, sind Eisenoxid-Ablagerungen.



Mondlandschaft?

Millionen Kalkplatten bestimmen den Steinbruch.

Jedermann kann mit Meißel und Hammer kleine Platten aufschlagen und zurück in die Zeit blicken,
größere Platten heben und bewegen ist allerdings schwieriger und zumeist Profis vorbehalten.


Im Steinbruch

Zwischen Faszination und harter Arbeit - Größere Zufallsfunde sind möglich, aber kaum wahrscheinlich.


Natur am Altmühlsee



Verborgene Schätze warten - sie müssen nur noch gefunden und geborgen werden.



©Carl Gibson. Alle Rechte vorbehalten.