Falsche Ikonen - künstlerischer Impetus und Mission
Ein Brücken-Heiliger in Stein, Würzburg
Eine schreibt, vom Hass getrieben.
Ein anderer schreibt, weil er etwas zu sagen hat.
Viele schreiben aus Langeweile ... und auf der Suche nach der verlorenen Zeit, um über den Tag zu kommen oder um ihrer Existenz überhaupt einen Sinn zu geben.
Einer schreibt für Geld,,
ein anderer für Ruhm und Ehre, über das Jetzt hinaus für den Eingang in die Geschichte.
Schließlich schreiben einige aus purem Idealismus heraus,
uneigennützig, nur, um der Kunst zu dienen.
Mancher schreibt aus Verzweiflung an der Welt, die so ist, wie sie ist;
Er schreibt aus der eigenen Ohnmacht heraus gegen Ungerechtigkeit und Lüge,
weil er es trotzdem wagen will,
weil er nicht anders kann.
Geister variieren ihr Thema in Variationen der Worte virtuos wie die Genialsten der Musik die Töne und Melodien, getrieben vom erhabenen Impetus des Wahren, Schönen und Guten hin zur Offenbarung im symphonischen Zusammenklang.
Letztendlich schreiben da noch einige,
um der Wallungen Herr zu werden – aus reiner Selbsterhaltung heraus:
sie schreiben gegen Bluthochdruck und drohenden Herzinfarkt,
sie schreiben, weil sie die Wahrheit lieben,
weil sie – verliebt in das Leben, doch fern von Narziss – am Selbst festhalten.
Sie schreiben, weil sie nicht resignieren wollen.
Sie schreiben wie Descartes, weil sie sind.
Ergo schrieb ich heute das Folgende:
Falsche Ikonen
Umwertung aller Werte?
Im langjährigen, schwierigen Kampf
gegen den Kommunismus, gegen repressive Strategien und Mechanismen eines
totalitären Systems hatten Bürgerrechtler und Opponenten einen besonderen
Vorteil – nicht das gute alte Recht stand
ihnen zur Seite, die positive Setzung des Menschen in einer bestimmten Epoche, sondern
das „elementare Menschenrecht“, das
als „Naturrecht“ ein „göttliches Recht“ ist.
Einfacher ausgedrückt, „Ethos“, „Moral“, „abendländische
Werte“, „Prinzipien“, „Grundrechte“, „Bürgerrechte“, alltäglich konkrete und
„historische Wahrheiten“ waren stets auf
ihrer Seite, während das ideologisch verbohrte Regime der Diktatur sich in seiner
zynischen wie rücksichtslosen Machtentfaltung über all das, was der
zivilisierten Menschheit heilig war, hinwegsetzte, um die Lüge zu kultivieren.
Viele Heilige und Ikonen - in einer alten orthodoxen Kirche in Bukarest
Inzwischen hat der von
Kommunisten und Nationalsozialisten vorexerzierte Machiavellismus der Sonderklasse die demokratischen Parteien des Abendlandes
erreicht, die angeblich christlich sozial ausgerichteten noch mehr als die
sozialistischen und linksliberalen, Parteien, die um der Macht und der
Wählerstimmen willen, Wahrheiten genauso preisgeben wie ihre prinzipienfernen Gegner
und Feinde der Demokratie als Totengräber der Menschenrechte in Europa, ja
weltweit.
Von politischer Kurzsichtigkeit bestimmt und ohne
Rücksicht auf Verluste, wird der Staatsraison
alles geopfert, was die Würde des Menschen bestimmt, was den "aufrechten Gang"
ausmacht – Wahrheit, Gerechtigkeit … und dahinter die Freiheit.
„Ethos“, „Moral“, „abendländische Werte“, „Prinzipien“, „Grundrechte“,
„Bürgerrechte“, alltäglich
konkrete und „historische Wahrheiten“ –
das alles interessiert nicht mehr,
es sei denn als Mittel zum Zweck
in den gedroschenen Phrasen demagogischer Sonntagsredner.
Menschenrechtsaktivisten,
Bürgerrechtler, Aufklärer, kritische Intellektuelle, Philosophen, Künstler
haben ausgedient.
Ihr Schweigen ist nun gefragt!
Den Dingen auf den Grund gehen –
Wesen und Wahrheit heben, ans Licht befördern?
Das würde nur verwirren!
Wir leben heute in einer Zeit der Pseudowerte, der falschen Symbole und
der falschen Ikonen;
Wir leben in einer Welt der
Ablenkung und der Uneigentlichkeit, in der wie eh und je Geld und Macht den „Geist
der Zeit“ diktieren, manipulieren, lenken, bestimmen;
Wir leben in Tagen, in welchen
schamlos subtil die Lüge triumphiert, scheinheilig über die Köpfe der
Ahnungslosen und Verdummten hinweg. Duckmäuserisches Funktionieren, am Besten in
vorauseilendem Gehorsam und ohne Widerrede, ist dem kritischen Denken
vorangestellt. Die Logik liegt auf Eis.
Wahr ist, was dekretiert wird.
Die Wahrheit an sich interessiert nicht mehr.
Nicht etwa deshalb, weil sie zu
kostbar ist, um sie dem Licht der Welt zu exponieren, sondern weil Halbwahrheiten, Verdrehungen, Täuschungen
den Interessen der Scheinwelt besser dienlich sind als die nackte Wahrheit.
Aus diesem Grund haben Täuscher heute Hochkonjunktur, jene Heuchler vom Dienst, die Verdreher und
Verfälscher, die falschen Ikonen.
Aus Stroh wird Gold gesponnen –
aus Müll wird Geld gemacht.
Während die Marionette tanzt, lacht
der Puppenspieler sich mephistophelisch ins Fäustchen, sagt ihm doch ein
prüfender Blicks ins Kontor, dass mit dem Geld und Gold auch die Macht steigt
wie das Glück des Mächtigen, der seinen Willen durchzusetzen vermag.
Glück stellt sich ein, wenn der
Wille zur Macht Realität wird, wähnte Nietzsche, während Sartres Skepsis sich
auf jene richtete, die mit hohen, ja mit den höchsten Preisen ausgezeichnet
werden, die ein System zu vergeben hat.
Was ist authentisch?
Was soll nur echt wirken?
Was Nietzsche und Sartre
durchschauten, ist auch heute noch gültig.
Der Dreck schwimmt oben.
Aus Müll wird Gold gemacht.
Das noch nicht durchschaute Rumpelstilzchen
ist immer noch am Werk – mit neuen Reimen … und neuen Kleidern … im faulen
Staate, wo Leviathan regiert.
Wehe dem, der die Wahrheit der Mächtigen angreift!
Zum einsamen Rufer in der Wüste
wird er,
wenn nicht gar zum Aussätzigen,
obwohl in einer Demokratie
Macht nur auf Zeit gewährt wird.
Fotos: Carl Gibson
Mehr zum Thema Kommunismus hier:
Allein in der Revolte -
zur kommunistischen Diktatur in Rumänien -
über individuellen Widerstand in einem totalitären System.
im Februar 2013 erschienen.
Das Oeuvre ist nunmehr komplett.
Alle Rechte für das Gesamtwerk liegen bei Carl Gibson.
Eine Neuauflage des Gesamtwerks wird angestrebt.
Fotos von Carl Gibson: Monika Nickel
"Nur, wo Leben ist, da ist auch Wille: aber nicht Wille zum Leben, sondern – so lehre ich's dich – Wille zur Macht!"
AntwortenLöschenFriedrich Nietzsche: Also sprach Zarathustra.
Mit dem Willen zur Macht ist keinesfalls das Beherrschenwollen anderer Menschen gemeint, sondern das Beherrschenwollen der Dinge. Hier liegt der zentrale Denkfehler derer, die die Philosophie Nietzsches nicht verstehen, weil sie entweder das eigene Beherrschtwerden für eine "Tugend" halten, oder selbst nichts anderes im Sinn haben, als andere zu beherrschen. Gerade dieses Beherrschen und Beherrschtwerden, die Fremdbestimmung, muss überwunden werden, damit der darum noch machtlose Mensch zum "von Göttern und Anbetungen erlösten Übermenschen" wird, der über die wahre Macht, die Beherrschung der Dinge, verfügt:
http://opium-des-volkes.blogspot.de/2012/09/von-den-drei-verwandlungen.html
Schon bevor die Lösung der uralten Sozialen Frage – und damit zugleich die Überwindung aller Zivilisationsprobleme, die sich überhaupt thematisieren lassen – erstmals im Jahr 1906 wissenschaftlich exakt beschrieben war, hatte sich der Philosoph Friedrich Nietzsche überlegt: Wenn die "Prediger des Todes" sich einen Jesus erfinden konnten, der er mit Sicherheit nicht war, kann ich einen Propheten erfinden, der das Leben erklärt:
http://opium-des-volkes.blogspot.de/2013/10/glaube-aberglaube-unglaube.html
Nietzsches Zarathustra ist der Prophet Jesus von Nazareth, der er wirklich war: der erste Denker in der bekannten Geschichte, der die ideale Makroökonomie als Voraussetzung für die klassenlose Zivilgesellschaft erkannt hatte, 19 Jahrhunderte vor dem Genie Silvio Gesell (1862 – 1930). Dieser konnte noch nicht wissen, dass die Natürliche Wirtschaftsordnung, auf der anfänglich die Soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland nach dem 2. Weltkrieg basieren sollte,...
http://opium-des-volkes.blogspot.de/2012/08/personliche-freiheit-und-sozialordnung.html
...der tatsächliche "Himmel auf Erden" ist, denn die Heiligen Schriften von Nag Hammadi, die das zweifelsfrei beweisen, wurden erst 1945 entdeckt. Aus den vier biblischen Evangelien, die von Anfang an nur für den Moralverkauf erdichtet wurden, ist das nicht mehr zu erkennen. Die von den "Predigern des Todes" aufrecht erhaltene Programmierung des kollektiv Unbewussten mit dem künstlichen Archetyp Jahwe (der "liebe Gott" für die Dummen) verhindert bis heute den eigentlichen Beginn der menschlichen Zivilisation:
http://opium-des-volkes.blogspot.de/2013/11/macht-oder-konkurrenz.html
"Der Anteil des Unbewussten an unseren Handlungen ist ungeheuer und der Anteil der Vernunft sehr klein."
Gustave Le Bon (Psychologie der Massen)
Ist beim "Normalbürger" der Anteil der vernünftigen Handlungen "sehr klein", so ist er beim "Geistlichen" gleich Null – was wiederum bewirkt, dass beim "Normalbürger", der den Geisteskranken für einen "Geistlichen" hält, der Anteil der Vernunft nicht wächst:
http://opium-des-volkes.blogspot.de/2013/11/der-wille-zur-macht.html