Carl Gibson:
„AMERICA FIRST“, Trumps Herausforderung der Welt – Wille zur Macht und Umwertung aller Werte!? |
Joe Bidens Show nach der Show!
Eine in Aussicht gestellte „Feuerpause“ in Gaza-Krieg, die es wohl nicht geben wird!?
Über den obszönen Umgang des Alten Mannes aus dem Weißen Haus mit der Not, dem Elend und der existenziellen Sorgen der Menschen in Gaza
In der Öffentlichkeit genüsslich Eis schleckend, was aus der Sicht gewisser Leute einem obszönen Akt gleichkommt, meldet sich der mächtigste Mann der Welt zu Wort, um, mehr dem eigenen Wählervolk, statt der Welt zu verkünden, es würde demnächst eine „Feuerpause“ geben[1] im belagerten Gaza. Keine „temporäre Feuerpause“, sondern eine endgültige?
Die Welt und vor allem die Betroffenen durften spekulieren, bedrängt im Gaza-Streifen, wo die IDF erneut in die - auf Hilfe wartende - Menge schießt und ein Flugzeug aus Jordaniens Hilfspakete für die Hungererden abwirft, die im Meer landen, dort aufweichen und untergehen; aber auch in Israel, wo die Angehörigen der Geiseln nunmehr seit über vier Monaten vergebens auf die Lieben warten.
Für 40 israelische Geiseln sollten angeblich 400 von Israel inhaftierte Palästinenser freikommen! Das hatten Katar und Ägypten mit den Vertretern Israels und der USA soll ausgehandelt? Wirklich?
Inzwischen wurde ein gut gelaunter Emir von Katar[2] in Paris gesichtet, auf dem roten Teppich, Macron freundschaftlich umarmend, den Präsidenten Frankreichs, der inzwischen – im Westen ziemlich allein dastehend – das Ende der Bombardements auf Zivilisten und eine „Feuerpause“ bereits vor drei Monaten eingefordert hatte.
Gibt es also doch etwas zu verkünden?
Das Ende des Gaza-Kriegs vielleicht?
Al Jazeera, der aus Deutschland heraus wüst beschimpfte Sender des Emirs von Katar, wollte es genauer wissen und fragte nach, redete mit den denen, die der Westen schlicht „Terroristen“ nennt, namentlich mit dem Sprecher der Hamas, öffentlich, direkt, nicht hinter verschlossenen Türen, um dann herauszubekommen, dass die Hamas das alles so nicht bestätigen kann und will!
Ein offizielles Angebot liege nicht vor, so die Hamas.
Später bestätigte ein weiterer Sprecher der Hamas aus Istanbul das ebenso, mit dem Hinweis, zwischen den Worten und den Taten der USA bestehe immer noch eine tiefe Kluft, eine Diskrepanz, die man in die Worte „double standards“ kleidet, was nichts anderes bedeutet als bodenlose Heuchelei.
Staunend hörte ich mit, hatte ich doch als guter Skeptiker eine ähnliche Entwicklung befürchtet, nachdem Netanjahu unbeeindruckt und sichtbar nicht nur für genaue Beobachte, den Sturm der IDF auf Rafah aktiv betrieb, ungeachtet mehrfacher Warnungen[3] aus den USA, es nicht zu tun!
War also alles doch nur eine Show, was Joe Biden ablieferte?
Eine Show nach der Show!
Zur Volksbelustigung abgehalten und wohl inszeniert im Fernsehen für ein – verwöhntes wie abgelenktes - Publikum, das nur „good news“ hören will?
Was darf man dem Wahlkämpfer Biden noch abnehmen? Dem „Sleepy Joe“, der für andere längst ein „Genocide Joe“ ist, mit verantwortlich für den Tod jedes Kindes in Gaza?
Woran dürfen Amerikaner und die Welt noch glauben, wenn Biden, der anders Bedrängte, sich zu Wort meldet, das Gesagte aber doch nicht ganz ernst nimmt?
Netanjahu steht auch unter Druck, seitens der Schutzmacht aus Übersee, noch mehr aber unter dem Druck der Rechtsextremen aus dem eigenen Kabinett, die man durchaus Faschisten nennen kann, denn es sind Faschisten, die mit dem Verlassen der Koalition drohen, falls die angestrebten Kriegsziele nicht erreicht werden.
Während die Angehörigen der Geiseln ebenso weiter Druck auf Netanjahu ausüben, vor dem Wohnhaus des Premiers demonstrieren, aber auch die Grenze zu Gaza blockieren, den Hilfstransporten der UNO den Weg zu den Hungernden verbauend, rüstet die IDF zum Ansturm auf den letzten Winkel im Streifen, in welchem 1,5 Millionen vertriebene Palästinenser in Plastikzelten hausen, zusammengedränt wie Sardinen in der Dose, den Feuersturm erwartend – mit noch mehr Toten!
Die Welt hat gesprochen[4] in Den Haag, Biden ist zu Späßen aufgelegt, doch Netanjahu, der Zauberlehrling, ignoriert den Meister, ignoriert alle – und macht wohl weiter mit der Ausrottung in dem großen Morden in Gaza – biblisch korrekt?
[1] Von mir hier frühzeitig erwähnt.
[2] Außenpolitisch versiert, nutzt der – in westlicher Kleidung auftretende - Wüstenfürst den Glanz der westlichen Metropole, um der zivilisierten Welt den Spiegel vorzuhalten, darauf hinweisend, dass auch nach 30 000 Toten und all dem Elend immer noch keine Einigung zu einem Kriegsende in Gaza erzielt werden konnte.
[3] Nicht zuletzt von „Veto-Linda“ Thomas Greenfield, die als Botschafterin der USA bei der UNO auch einmal etwas Positiveres verkünden darf als das ewige „Njet“!
[4] Vgl. dazu meine Beiträge.
Entwurf:
Ohne die Freiheit des palästinensischen Volkes wird die Freiheit Südafrikas nicht vollkommen sein, sagte Nelson Mandela.
Israel am Pranger im Haag, II.
Zum letzten Tag der öffentlichen Anhörungen zur Legitimität von Israels Besatzung am ICJ der UNO in Den Haag.
Über Recht und Rechtsprechung Frieden schaffen, das will das höchste Gericht der Völkergemeinschaft.
Die Realität aber sieht anders aus.
Trotzdem trugen 50 Staaten vor, die meisten im Plädoyer für die Sache der Palästinenser, einige wenige dagegen, wobei die Supermacht USA und Pudel Nummer 1, Großbritannien, die Witzfiguren abgaben mit einem sinnentlehrten Bla-Bla á la Blinken, das trotzdem darauf verwies, dass die USA das UNO-Gericht im Haag genauso wenig ernst nehmen wie das am Pranger stehende Israel.
Ganz egal, was das Gericht – nach halbjährigem Nachdenken in Klausur – später verkünden wird: für die USA und Israel, beide international isoliert, zählen nur „Politik“ und „Macht“, reine „Machtpolitik“, losgelöst von Recht und noch mehr von Moral.
Recht, das ist etwas für Juristen, vor allem dann, wenn das Verdikt „nicht bindend“ ist!
Und Moral? Das ist etwas für Philosophen, Theologen, Spinner, Schriftsteller, Essayisten, die ein Sujet benötigen, um zu schreiben; für Politiker aber ist die „Moral“ nur eine billige Floskel, die man einsetzt, um das tumbe Volk weiter an der Nase herum zu führen, den Vielen Prinzipien und Werte vorgaukelnd, an die man sich sowieso nie hält.
Israel sei ein demokratischer Staat, sagt der abgebrühte Politiker der westlichen Welt, auch, wenn Israel ein Apartheid-Staat ist, der es mit Menschenrechten so ernst nimmt wie mit jedem anderen Recht, außer dem Recht des Dschungels, das Israel in seiner Selbstbestimmung vertritt und mit Gewalt und Krieg durchzusetzen weiß, vor allem gegenüber den seit 1948 unterdrückten wie vertrieben Palästinensern in den eroberten und besetzt gehaltenen Gebieten im Westjordanland, In Ost-Jerusalem und in Gaza.
Der erste Montag – mit den empathisch-solidarisch aus eigener Betroffenheit heraus Vortragenden aus Südafrika, Algerien und Irland[1] – war ein starker Tag. Der zweite Montag, das war heute, war es ebenso!
Eine hoch emotionale Angelegenheit für einige, die ihre Tränen nicht recht zurückhalten konnten aufgrund direkter Betroffenheit. Nicht anders als der schluchzende Repräsentant des „Staates Palästina“ Mansour kürzlich vor der UNO und der Welt, musste Kuweits Boschafter in den Niederlanden Dafiri erst die Augen trocknen, bevor er weitereden konnte.
Besonders Engagement von vielen Seiten, speziell aus der arabisch-islamischen Welt, aus der Türkei, aus Indonesien über Außenministerin Retno Marsudi[2], das ansprechend und geißeld, was seit 1948 nicht stimmt in Palästina. Israel habe sich den Verhandlungen mit den Palästinensern systematisch verweigert, betonte die Rednerin, während in den Statement der Türkei und andere Staaten manches von dem wiederholt wurde, was andere, nach alphabetischer Ordnung früher Referierende aus dem unendlich langen Sündenregister Israels schon vorgetragen hatten, unter anderen Katar[3], seriöse Verstöße, die Jahrzehnte hindurch, 75 Jahre, mit endlosen Demütigungen der Palästinenser, den das – auch von China herausgestellte – „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ voll zusteht!
Die Sache der Palästinenser, lange von der Weltbühne verdrängt, in den Hintergrund abgeschoben, selbst von arabischen Staaten, die nur an die eigenen Interessen, an die Geschäfte mit dem Westen dachten, ist nun wieder da, nach den Ereignissen in Gaza – als Folger der Anschläge und der asymmetrischen Kriegführung der Kämpfer der Hamas aus dem legitimen Widerstand gegen die Besatzer!
Die Welt blickt auf 75 Jahre Unrecht, auf einen Apartheid-Staat, den man bisher nicht recht wahrhaben wollte, weder im Westen, noch im eigenen Lager der Araber, weil man es – in manchen Staaten der arabischen Welt – mit Menschrechten oft auch nicht so genau nimmt!
Nun aber ist die Zeit reif, mit Kolonialismus und Apartheid endgültig Schluss zu machen! Auch in Israel![4]
Drei internationale Organisationen trugen ebenfalls vor. Mohamed Helal vertrat die Afrikanische Union[5] mit einer eindeutigen Botschaft gegen Kolonialismus.
Was zur Zeit Mandelas für Südafrika galt, als die Weltöffentlichkeit – und über die UNO - letztendlich dafür sorgte, dass Volk und Republik frei wurden, muss jetzt auch für die Palästinenser gelten, auch für die Kurden, von deren Los gerade kaum einer spricht!
Eindeutiger Glanzpunkt dieses Tages aber waren die klaren Ausführungen von Ralph Wilde, der für die Arabische Liga[6] sprach.
Ähnlich luzid wie Rossa Fanning aus Irland vor eine Woche, exponierte er „den historischen Kontext der Materie“ seit 1948, den Sechstage-Krieg des Jahres 1967 mit dem Davor und dem Danach, der eindeutig gegen das „ius ad bellum[7]“ verstieß und - als ungerechter, moralisch zu ächtender Krieg - zu den Folgen führte, die heute den Status quo in den von Israel besetzten Gebieten ausmachen.
Vor dem „7. Oktober“ gab es viele andere „7. Oktober“![8] Die Ursachen liegen tiefer!
Fazit der großen Darstellung: die Besetzungen Israels sind illegal, müssen beendet werden.
Die 700 000 illegalen jüdischen Siedler müssen das Westjordanland wieder verlassen!
Dagegen sperrt sich Netanjahu und alle, die ihm folgen!
Dagegen stellen sich aber auch die USA und die alten Kolonialherren aus England, die Sicherheitsinteressen Israels evozierend!
Bedarf es eines Apartheid-Staates, um sicher zu existieren?
Ungeachtet aller UNO-Resolutionen hat Israel trotzdem weiter gemacht – mit harter Hand und Faust, mit Bulldozern und Destruktion, mit Vertreibung, Repression und Folter. Die Stimmen der Völker wurden in den 75 Jahren der Gewaltherrschaft über ein ganzes Volk ebenso ignoriert wie alles, was Recht ist.
Gedeckt von den USA, aus deren Sicht Israel ein Stützpunkt ist, ein Brückenkopf in der arabischen Region.
Richard Visek, für mich ein unbekanntes Blatt, ein etwas farbloser Mann aus dem Amt des Antony Blinken aus der dritten Reihe, wurde also nach Den Haag geschickt, um diese - machtpolitische, also amoralische – Position, die den ureigensten amerikanischen Interessen in der Region entspricht, zu erhärten.
Wenn es sein muss, werden die USA auch einen Krieg führen, um Israel und den Stützpunkt zu erhalten. Auch gegen den Iran.
Das weiß keiner besser als Israels Netanjahu! Ergo macht er weiter mit seinem Krieg in Gaza – und hochwahrscheinlich mit weiteren Kriegen[9].
Was bleibt von den Anhörungen?
Diejenigen in aller Welt, moralische Menschen, die zuhören wollten, konnten sehr viel erfahren von dem, was man ihnen bisher vorenthielt, besonders im verlogenen Westen, wo nur ein Narrativ gilt, nur eine enge, ungerechte, verlogene Sicht der Dinge.
Der Apartheid-Staat[10] steht am Pranger!
Und weder der alte Mann im Weißen Haus, noch Pudel Sunak und der Knappe Scholz, die alle auf der falschen Seite der Geschichte stehen, können verhindern, dass der Geist der Freiheit den noch herrschenden wie bestimmenden Ungeist der Zeit ablöst.
Das Haus brennt, der Staat brennt – „Mississippi Burning“ in Israel!
Wird bald die ganze Welt brennen?
Apokalyptisch?
Die Hoffnung darf nicht schwinden! Auch das ist die Botschaft der Völker aus den Haag! Der Machtpolitik der Wenigen zu Trotz:
Palästina wird frei sein – wie Südafrika!
Und das Gute wird letztendlich siegen.
[1] Herausragend: Rossa Fanning, Generalstaatsanwalt.
[3] An anderer Stelle schreib ich bereits darüber. Das Wüstenemirat hat nicht nur einige Hochschulen, wo Fachleute sich der Materie wissenschaftlich widmen; es hat vor allem den Sender Al Jazeera, der Tag für Tag die Tausend Vergehen und Rechtsbrüche Israels dokumentiert und für die Historiographie späterer tage festhält, aber auch für den ICC, der die Kriegsverbrecher hoffentlich zur Rechenschaft ziehen wird für die 100 000 Zivilopfer von Gaza.
[4] In diesen Tagen protestieren in Israel und in den Straßen von New York junge Juden, alte Juden, vor allem aber anständige Juden gegen diesen Krieg in Gaza. Biden, der inzwischen von einer „Feuerpause“ spricht, die kommenden Montag eintreten soll, also noch vor dem Fastenmonat Ramadan, lässt mache Demonstranten abführen, während Netanjahu weiterhin an einer Erstürmung von Rafah festhält, wo inzwischen 1,5 Millionen Menschen lagern.
[8] Vgl. dazu auch meine Beiträge, die ich gegen die IDF-propaganda schrieb, als extreme Zionisten wie Mark Regev und andere versuchten, die Anschläge vom „7. Oktober“ als die Ursache schlechthin darzustellen, als den Grund für die unverhältnismäßigen Vergeltungsschläge – auch und vor allem gegen die Zivilisten von Gaza.
[9] Die aktuellen Schläge der IDF tief im Libanon, bei Baalbek, deuten darauf hin. Vgl. dazu meinen hier auf dem Blog publizierten Beitrag.
[10] Ein Tabu im Westen, Vgl. dazu meine Beiträge.
Entwurf:
Israel am Pranger im Haag, I.
Öffentliche Anhörungen zur Legitimität von Israels Besatzung am ICJ der UNO.
Viele Völker der Welt wollen das Ende der Besatzung, doch aus der geopolitischen wie strategischen Sicht der USA ist Israel ein unverzichtbarer Brückenkopf im Kampf gegen das – traditionell US-feindliche – Umfeld arabischer und moslemischer Staaten aus Syrien, Irak und Iran.
Geopolitik kennt keine Moral.
Geopolitik kennt keine Moral.
Bei den Anhörungen in diesen Tagen im Haag vor den UNO-Gericht (ICJ), wo Staaten gegen Staaten klagen, während der Internationale Strafgerichtshof (ICC) auch kriegsverbrecherische Individuen anklagen kann, geht es nicht um die Kriegsverbrechen Israels in Gaza, die es dort vom ersten Tag an gibt und die auch nach vier Monaten Krieg unvermindert und genauso zynisch fortgesetzt werden; in den 6 Tagen der Anhörung werden 52 Staaten[1] ihre Positionen vortragen, namentlich zur Legitimität und Legalität der Besetzung des Westjordanlandes, Ost-Jerusalems und des Gaza-Streifen durch Israel.
Eine Besetzung eines fremden Territoriums ist – laut Völkerrecht – dann legitim, wenn sie notwendig ist, um Sicherheit des besetzenden Staates zu sichern. Doch das nur auf Zeit, „temporär“, ohne, dass aus dieser Besatzung ein Dauerzustand wird, zu einem „fait accompli“ führt, der dann, über lange Zeit ausgedehnt, einer „Annexion“ gleichkommt.
Das besetzte Gebiet wird einverleibt!
Genau das beabsichtigt Israel, das die oben erwähnten Gebiete seit 1967 besetzt hält und mit harter Hand auf der Grundlage eines de facto rassistischen Kolonialrechtes aus anderen Tagen regiert.
Das dies so bleibt – dafür führt die Regierung Netanjahus heute diesen Krieg.
Dass dies noch lange Zeit so anhält, das wollen die USA, ungeachtet des moralischen Schadens, den dieser verbrecherische Krieg den USA zufügt und die eigentlichen Interessen der USA in der Region gefährdet, denn aus geopolitischer wie strategischer Sicht ist Israel ein „Brückenkopf[2]“ im Kampf gegen das – traditionell US-feindliche – Umfeld arabischer und moslemischer Staaten.
Geopolitik aber kennt keine Moral, nur Interessen und Ziele, die mit allen politischen wie militärischen Mitteln durchzusetzen sind.
Diesen Status quo haben wir jetzt in Region! Und daran soll sich auch demnächst nichts ändern!
Deshalb stehen die USA konsequent hinter Israel, in der UNO und vor dem höchsten Gericht der Welt im Haag.
Viele andere Staaten der Welt hingegen sehen die Dinge anders, fordern das Ende der Besatzung und das Ender Apartheid-Politik Israels, speziell in den besetzten Gebieten.
Einige dieser Plädoyers habe ich mir auf Al Jazeera in Echtzeit angehört, insofern sie gesendet wurden, die Darlegungen Südafrikas, in welchen – explizit - auf die Opfer in Gaza verwiesen wurde, auf sinnlos geopferte Menschen aus „Fleisch und Blut“!
Das Land Nelson Mandelas, das den Ungeist der Apartheid überwunden hat und frei wurde, souverän, weiß, was Ungerechtigkeit bedeutet. Damals schon an der Seite Jassir Arafats und der PLO, fordern die Freigewordenen heute die Freiheit auch für alle Palästinenser ein – und sagen: Jahrzehnte der Besatzung - das reicht jetzt!
Algerien, Opfer der Kolonialpolitik Frankreichs und nach langen Kämpfen im Widerstand endlich frei geworden, sehen die Dinge ähnlich!
Ja, selbst Saudi-Arabien, das sich aus vielen – auch ökonomischen Gründen und einem besonderen Verhältnis zu den USA bisher zurückgehalten hat, geißelt den Status quo der Besetzung Israels mit scharfen Worten und fordert das Ende der Barbarei in Gaza sowie der Okkupation, auf politische Lösungen verweisend.
Am 22. Februar hörte die Welt die Positionen Chinas, Japans, des Iran, Jordaniens und Irlands, das die klarste, sachlich weitreichendste und vielleicht sogar engagierteste Haltung vortrug, wie Algerien auch ein Land, welches die Besatzung kennt, die englische Besatzung – und zwar in Europa, wo ein Rest Irlands immer noch von Großbritannien besetzt ist, nämlich Nordirland!
Echte Solidarität seitens der Iren wie auch aus Südafrika! Betroffene sehen die Verhältnisse einfach anders, konkreter, empathischer als Länder und Staaten, die nie um ihre Unabhängigkeit kämpfen mussten, ähnlich wie bei Individuen aus dem verwöhnten Wohlstandswesten, die die Freiheit nicht zu schätzen wissen, weil ihnen diese - ohne jede Verdienste - einfach zufiel.
Was war von der Volksrepublik China zu erwarten, also von einer roten Diktatur, die Tibet annektiert hat und die sich die „abtrünnige Provinz“ Taiwan wieder einverleiben will, gar mit militärischer Machtausübung?
China zeigte sich etwas kleinlaut, zurückhaltend, nicht anders als das in der Ukraine kriegführende Russland nach dem Veto der Linda Thomas-Greenfield für die USA im UNO-Sicherheitsrat, wo man sich dezent in pazifistische Worte[3] flüchtete, darauf verweisend – und somit gegen die USA – dass das hohe Gericht durchaus über ein Verdikt an der Lösung des Konflikts beitragen könne, was die USA gestern noch bestritten hatte.
Wortklauberei um den heißen Brei herum? China kann sich das leisten, denn die USA blamieren sich selbst auf breiter Front, schwächen sich in falscher Solidarität mit der Besatzungsmacht Israel, was China nützt, aber auch Russland und dem Iran.
Wie erwartet aggressiv dann auch der Vize-Justizminister aus Teheran, der, auf bewährte Art, den Zionisten die Leviten las, doch an Fakten ausgerichtet.
Konsequent und glaubwürdig das Königreich der Haschemiten, Jordanien, vertreten durch den Außenminister und zwei weitere Experten, das als relativ armes Land trotzdem viele Vertriebene aus Palästina beherbergt und verpflegt: die vielen Verstöße Israels gegen die Regelungen der Genfer Konvention in 56 Jahren Besatzung werden wachgerufen, explizit vorgetragen, die Zerstörungen heiliger Stätten der Moslems und der Christen in Jerusalem, die Explosion der Siedlungen seit dem Vertrag von Oslo im Jahr 1993 um über 150 Prozent auf nunmehr 700 000 jüdische Siedler im Westjordanland, die es dort nicht geben darf, etc. etc.
Luzider Glanzpunkt des Tages war aber zweifellos das Plädoyer des irischen Generalstaatsanwalts, der Israel – klar und deutlich, wie bei Descartes – die lange Liste der Sünden vorbetete, die sich der Apartheid-Staat schon vor dem letzten Krieg in Gaza geleistet hat – mit ernsthaften Brüchen des Völkerrechts über Jahrzehnte, das Ende der Besatzung einfordernd! Irland erkennt Israels Absicht der Annexion – de facto und de jure.
Das alles, was Deutschland in diesem Kasus nicht sehen will, sieht Irland – clarus et distinctus; bringt die Dinge auf den Punkt – im geist und nach dem Buchstaben des Völkerrechts, das eine Ethik für Völker ist, an die sich alle halten müssen, auch die Juden aus Israel.
Frieden schaffen über Recht und Rechtsprechung – das ist die Aufgabe des Gerichts im Haag und der 17 dort agierenden Richter!
Möge eine Frau Baerbock, die trotz ihrer fragmentarischen Ausbildung Außenministerin eines großen – gerade sehr schlecht regierten - Landes werden konnte, sich dort, in Irland, einige Nachhilfestunden in Völkerrecht geben lassen – und, begleitet von dem gedächtnisschwachen Kanzler Scholz, auch in Moral!!
Wo Irland, der EU-Staat, der auch von der EU-Konsequenten einfordert, Boykotte Israels, sehr klar sieht, ist Deutschland, eng an der Seite der Kriegsverbrecher, immer noch blind!
Was bekommt der – hinter Mond gehaltene - deutsche Michel von den Entwicklungen am hohen Gericht der UNO im Nachbarstaat Holland überhaupt mit?
Und wohin geht die Reise?
Inzwischen haben die USA – moralisch auf verlorenem Posten – ihre bekannte Sicht der Lage vorgetragen, einseitig, wenig überzeugend, während Brasiliens Präsident Lula mit seinem – bewusst provokant gehaltenen – Holocaust-Vergleich den – dem Kolonialismus entsprungenen Staaten der südlichen Hemisphäre der Welt von außen Schützenhilfe leistet.
Die nächsten Tage werden noch mehr Klarheit schaffen!
Aber auch, wenn das – nicht bindende – Verdikt des UNO-Gerichts den Status quo nichts wird verändern können, so bleibt doch am Ende dieser Geschichte die Botschaft der Völker an die Mächtigen der Welt, die moralischer Natur ist; und die – zur Freude der Russen, und Chinesen und der Perser aus dem Iran - zwei Akteure an den Pranger stellt: Israel und die Vereinigten Staaten von Amerika, in der Sprache der Ajatollahs: den „kleinen Satan“ und den „großen Satan[4]“!
[1] Das Interesse der Welt an der Sache der Palästinenser ist inzwischen enorm; vor Jahren beteiligten sich kaum 17 Staaten an diesen Debatten.
[2] In vielleicht nicht allzu ferner Zukunft wird sich herausstellen, ob der große Stützpunkt des US-Militärs in der Nahost-Region Israel wichtiger war als die – seit George W. Bushs Irak-Krieg global eingebüßte – Moral!
[3] Die Spirale von gegenseitiger Gewalt und Hass müsse aufhören, der „circulus viciosus“ müsse durchbrochen werden.
Als Alternative zu der verhinderten „endgültigen Feuerpause“ im Gaza-Krieg, bieten die USA ein „temporäre Feuerpause“ an, die sie wohl auch im Sicherheitsrat durchboxen werden, als eine Art Beruhigungspille für die amerikanischen Wähler daheim.
[4] Der Teufel der Juden stammt übrigens aus Persien, aus dem Zoroastrismus, ein Aspekt, über den ich an dieser Stelle möglicherweise noch ausführlicher schreiben werde.
Vgl. auch:
Netanjahu – der kleine Diktator!?
Lebte Charlie Chaplin noch, der kritische Geist und geniale Komiker, er hätte ihn bestimmt längst schon parodiert, diesen – etwas klein geratenen- Gernegroß, den die ignorante Welt in die Lage versetzt hat,
28 500 Menschen zu töten,
und das nach Hitler, nach dem „großen Diktator“ und dem „Holocaust“!
Ja, heute kann man ungestraft 28 500 Zivilisten töten - mit den Segen der Nation unter Gott USA und mit dem Mitwirken der scheinheiligen Völker der alten Kulturen und Zivilisationen aus der EU!
Dieses humane Niveau hat die Menschheit im 21. Jahrhundert erreicht!
Als Putin in der Ukraine einfiel, war die moralische Entrüstung im Westen groß!
Was musste dieser wild gewordene, aber auch provozierte Aggressor aus dem Kreml sich nicht alles anhören, dieser wiedergeborene, neu erweckte Stalinist mit der brennenden Kerze in den Händen?
Auch ich schrieb hunderte Beiträge über diesen Krieg, genauer über die ersten hundert Tage der völkerrechtwidrigen Aggression, die sich zu einem Buch formen, gespickt mit Putin-Bildern aller Art, die Einblick gewähren sollen in die Seele eines Übermenschen, der den Untermenschen aus Ukraine die Existenzberechtigung ansprach, interessiert, möglich viele Brüder aus dem einstigen Brudervolk töten zu lassen durch die Armee Russlands – mit dem Endziel:
Eine Ukraine ohne Ukrainer!
Und mit mehr Territorium – nach der erfolgten Krim-Annexion – für das „Volk ohne Raum“ der Russen, deren Staat - mit dem riesigen Sibirien und mit allem, was sich dort in Boden befindet - immer noch nicht groß und reich genug ist, sondern größer und mächtiger werden muss in einem Groß-Russland, das der glorreichen Sowjetunion gleichkommt, dem Kommunisten-Imperium, das von dem Bösewicht Gorbatschow kaputtgemacht und von dem Säufer Jelzin mit aufgelöst wurde.
Dagegen hatte der Westen etwas – gegen das Erez Israel des Netanjahu aber, dass das Reich Davids wieder auferstehen lassen soll, ganz ohne Philister, ganz ohne Palästinenser – dagegen hatte der Westen bisher nichts!
Also blickte ich, immer geschockt von Putins kriegerischer Tat vor unserer Tür, nunmehr genauer auch auf Netanjahu und auf diejenigen Westpolitiker, die diesen neuen Massenmörder und Kriegsverbrecher nach und neben Putin uneingeschränkt gewähren, morden ließen, dabei vergessend, was sie alles Putin vorgeworfen hatten und immer noch vorwerfen.
Zweierlei Maß?
Von Anfang an deutlich erkennbar:
Netanjahu, den ich früh einen „Zauberlehrling[1]“ nannte, hörte nicht auf den großen Meister aus dem Weißen Haus, auf den alten Zampano, dem es offensichtlich schwer fiel, den Enthemmten an die Kandare zu nehmen, um so das große Morden in Gaza zu stoppen!
Walle, walle mansche Strecke …
Nach vier Monaten Zauberei in Gaza waren 28 500 Zivilsten tot!
„Too many palestinians have been killed“,
rief Blinken, der anständige Jude und ehrliche Makler, im Versuch, den Mord an den Vielen zu stoppen;
„Too many
innocent
palestinians have been killed“,
ergänzte Kamala Harris dann noch, die US-Vizepräsidentin, die den – viel zu alten, überforderten - Mann beerben wird, wenn diesem etwas zustoßen sollte oder wenn er das Zeitliche segnet!
„Too many innocent palestinians have been killed“,
wiederholte schließlich auch der große Zauberer, Biden, spät, aber doch noch, einsehend, dass er mit dieser Art der Kriegführung und noch mehr Toten nicht wiedergewählt werden wird!
Nur Zauberlehrling[2] Netanjahu, der hemmungslose wie entfesselte Racheengel wollte nicht hören!
Auch nicht auf den großen Chef und Bruder!
Inzwischen – und nachdem die anständigen Juden aus aller Welt längst aufbegehrten gegen diesen Krieg in Gaza - stehen
viele Juden aus Israel gegen Netanjahu auf,
gehen auf die Barrikaden,
nicht nur, damit dieser die - bisher sträflich missachteten - Geiseln frei bekommt, sondern
gegen Netanjahus längst totalitäre Regentschaft,
gegen ihn als Premier, gegen ihn als Politiker,
der ganz Israel ruiniert!
Wie regiert Netanjahu auf die Stimmen und die Stimmungen im Volk?
Wie ein Despot!
– mit berittener Polizei gegen Demonstranten, gleich Putin gegen die Nawalny-Anhänger nach dem Tod des Idols im Straflager, gleich Pinochet, Videla etc. etc.
Gleich anderen Gewaltherrschern, die im Krieg nach außen töten, nach innen aber das eigene Volk unterdrücken, abführen lassen, einsperren, foltern!
Ist Netanjahu nun also ein „kleiner Diktator“ – oder schon ein ganz großer?
[1] Vgl. dazu meine Beiträge:
Hat Israel eine Lizenz zum Töten? Die Zeichen stehen auf noch mehr Krieg – wird der Krieg Israels gegen die Hamas noch 10 Jahre andauern, was der französische Präsident Macron befürchtet? Und wird das große Morden des Netanjahu und der IDF in Gaza zu einem Regional-Krieg eskalieren?
Ferner:
Von dem Ausdruck „murdering babies“ der US-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield bei der UNO zu den „indiscriminate bombings“ des US-Präsidenten Joe Biden – ist die US-Heuchelei vor den Augen der Welt noch zu steigern oder führt sich diese sich selbst ad absurdum?
Sowie:
Netanjahu ist ein Desperado, ein rücksichtsloser Hasardeur, der Israel ruinieren, vielleicht sogar vernichten wird.
[2] In Goethes berühmtem Gedicht kann der „Meister“ den Schaden begrenzen, den Besen stoppen und die Flut – wird es Biden auch noch schaffen, diesen kleinen Benjamin zurückzupfeifen, zur Raison zu bringen, diesen Verzogenen, der auf keinen hört, selbst auf den meister nicht mehr?
Da Netanjahu den Krieg unbedingt braucht, um politisch weiter zu bestehen, lässt er, kaum bemerkt von der Öffentlichkeit, seit Tagen im tief im Landesinneren Libanons bomben, hoffend, dass die Hisbollah eingreift und später auch der Iran.
Vgl. auch:
Der verzogene Raufbold, der schwächere Kinder schlägt –
zum neuen Niederreißen der Säulen von Gaza durch den neuen Herodes im alttestamentarischen Vernichtungsgeist Josuas und zu den biblisch-mythischen Grundlagen eines modernen Weltanschauungskriegs genozidaler Art heute
Ja, den verzogenen Raufbold, der schwächere Kinder schlägt, verprügelt, gar totschlägt, wenn es sein muss, den gibt es nicht nur im Dschungel, wo das Recht des Stärkeren herrscht und ein Alpha-Tier über andere Tiere; den gibt es auch überall in unserer – ach - so zivilisieren wie kultivierten Welt der Kulturvölker!
Wer kennt sie nicht - die Szene im Schulhof, auf dem Spielplatz, wo einer auf andere einschlägt, weil er kräftiger gewachsen ist und mehr Wut im Leibe hat, dafür aber rücksichtsloser als sensiblere Zeitgenossen? Manch einer hat das in der Kindheit oft selbst schon so erlebt!
Dies aber – und ohne dass ein regulierender Deus ex machina dazwischenführe - gibt es auch auf der Weltbühne, in der großen Politik, hier und heute, in Gaza, wo Israel gegen Kinder Krieg führt, nachdem es im Westjordanland gegen Jugendliche Krieg geführt hat, gleich in zwei „Intifadas“ – und früher schon gegen ganze arabische Nationen und Völker seit der Staatsgründung im Jahr 1948, als den Palästinensern ihr Land weggenommen wurde von Kolonialherrn, um es den Juden zu geben in Berufung auf das verheißene Land der Bibel.
Seit jenem Zeitpunkt vertragen sich die Menschenkinder nicht mehr im „Heiligen Land“; einer schlägt auf den anderen ein; jeder will der Stärkere sein, sich selbst behaupten und den anderen, wenn es sein muss, totschlagen.
Wo von Anfang an Einsicht und Ausgleich angesagt gewesen wäre – nur Konfrontation, Krieg!
Archaisch-biblisch – wie schon zu Zeiten Samsons, der die Säulen von Gaza niederriss, nachdem die Philister, die der jüdische Held in großer mit einem Eselsknochen erschlagen hatte, ihn dort geblendet hatten; genau dort, in Gaza, am Meeresstrand, wo heute ein anderer Blinder wütet, als neuer Herodes, beseelt vom Geist Josuas, der die Feinde der Juden vernichtete über Ausrottung bis ins letzte Glied.
Wie gleicht das kriegerische, vergeltende Israel von heute dem verzogenen Raufbold, der schwächere Kinder schlägt, verprügelt erschlägt, in seinem Vergeltungskrieg in Gaza, der angeblich gegen eine Miliz geführt wird?
Alle Gesetze sind außer Kraft gesetzt!
Ein Enthemmter, macht was er will – und alle Völker der Welt sollen das so hinnehmen, ohne etwas dagegen einzuwenden oder konkret dagegen zu handeln, indem sie das unverhältnismäßige Vernichten abstellen!?
Ist das richtig so? Und ist das auch noch gerecht?
Was sagt das höchste Gericht der Welt dazu im Haag?
Wir pfeifen darauf, was die Richter sagen und anregen!
Wir pfeifen auf das Gericht, denn wir sind selbstgerecht!
Was gut für uns ist, ist auch gerecht!
„Ich darf das“, sagt der Raufbold im Schulhof!
„Denn ich habe noch einen Großen Bruder, der stärker ist als alle anderen auf der Welt, eines, der mich beschützt, unkonditioniert, ganz egal, was ich tue; ganz egal, wie viele andere Menschenkinder ich totschlage, vernichte, unter Trümmern begrabe!“
Das sehen, verkünden und praktizieren heute einige Führer der Juden so, eine Minderheit in weltanschaulicher Hybris und Verblendung, die nicht für das ganze jüdische Volk steht - und schon gar nicht für alle Juden der Welt!
Wir Juden dürfen das!
Wir sind ein altes Volk, ein verfolgtes Volk und wir haben viel gelitten[1]:
unter den Pharaonen im alten Ägypten, als es dort noch keine Araber gab,
unter Nebukadnezar in der babylonischen Verbannung,
unter den Römern, die Jerusalem belagerten – so, wie unser Gallant heute Gaza im Kampf gegen „human animals“ –,
dann unter Christen, Kreuzfahrern und Papisten fast 2000 Jahre lang,
schließlich unter den „blonden Bestien“ aus dem Norden, die sich „Deutsche“ nannten. und „Übermenschen“, doch fern von Nietzsche, weil sie sich als „Auserwählte“ definierten, um die wahren „Auserwählten“ von der Welt zu tilgen!
Also schlagen wir zurück, gegen Amalekiter, gegen Ismaeliten, gegen Araber, gegen alle, die keine Menschen sind, nur „human animals“, um so die Welt zu retten über eine neue „Kultur und Zivilisation!“
Und was sagt die Welt zum neuen Niederreißen der Säulen von Gaza durch den neuen Herodes im Vernichtungsgeist Josuas?
Keine Kultur der Welt nimmt das Verhalten eines verzogenen Raufbolds auf dem Spielplatz hin, wenn er Schwächere schlägt – die menschliche Natur rebelliert dagegen!
Auf der Weltbühne aber, wo kein Oberlehrer eingreift, bei der UNO, im Sicherheitsrat der wenigen Mächtigen, die nebenbei auch noch zivilisiert sind und für alte Kulturen stehen, soll man das akzeptieren, was gegen die menschliche Natur ist, ohne aufzubegehren, das Naturrecht einfordernd vor der positiven Setzung!
Die Welt soll Ja sagen zu diesem Krieg!?
So sieht das der Große Bruder immer noch und die Freunde des Große Bruder aus dem Westen, die Israels Vergeltungskrieg und das Niederreißen der Säulen von Gaza gut finden – und gerecht, auch, wenn dabei ein paar Philister ins Gras beißen, biblisch korrekt, mit ihren Tieren!
[1] Echte Zionisten, Idealisten des Anfangs und der Aufbauarbeit in aufrichtiger Koexistenz mit den Arabern, die als Menschen angesehen wurden, als vollwertige Menschen, wollten ein gutes Israel schaffen und Israel immer besser machen, auch nach den Kriegen gegen die Araber – diese dekadent gewordenen Chauvinisten um Netanjahu aber, die eigentlich Verräter des wahren Zionismus sind, werden Israel ruinieren – und das auch noch im Namen der Rettung, der Zivilisation und der Humanität!
Diese Leute, die mit berittener Polizei gegen Demonstranten aus dem eigenen Volk Vorgehen und die auf die Anliegen der Angehörigen der Geiseln ebenso zynisch pfeifen wie sie das Gericht der UNO im Haag ignorieren, missachten, verhöhnen.
Gras und Unkraut müssen die Kinder von Gaza essen, um zu überleben – Netanjahu, Gallant und die Zivilisierten der Welt wollen es so, auch gegen die UNO! Über das Aushungern als Waffe!
Das gab es bisher nur einmal – in Nordkorea, wo der Führer ein paar Flaschen Cognac der Marke „Paradies“ pro Tag trank, angeblich á 5 000 Dollar die Flasche, während sein Volk der glücklichen Sklaven Gras essen musste, weil es sonst nichts gab und nebenbei die politischen Gegner – sagen böse Zungen – an die Hunde verfüttert, vielleicht um die Tiernahrung einzusparen.
Verhältnisse dieser Art haben wir heute in dem von Israel besetzten Gaza-Streifen, wo die Besatzungsmacht des Judenstaates, die die Pflicht hat, für das Auskommen der besetzten Palästinenser zu sorgen, nur damit beschäftigt zu sein scheint, dieses – seit 1917 unfreie – Volk in großer Zahl zu dezimieren, über Bomben, Panzer, Bulldozer in wilder Zerstörung aller Art, aber auch über die – von dem Humanisten Gallant verhängte – Belagerung im Kampf der Zivilisation gegen „human animals“.
Es gibt kaum noch Nahrung in Gaza, keiner wird satt, denn die Menschen haben seit vier Monaten kein Einkommen, können die wenigen, überteuerten Produkte, die es noch gibt, nicht kaufen.
Einer hat ein paar Konservendosen irgendwo ergattert und versucht nun, diese zu verkaufen. Doch wer hat überhaupt noch Geld? Der, der etwas unter den Trümmern findet?
Um den Kessel der Suppenküche, die rund um die Uhr kocht, um einige zu versorgen, scharen sich Dutzende Kinder, mit Tellern herum gestikulierend, in der Hoffnung etwas abzubekommen von der dünnen Brühe aus kümmerlichen Möhren, Erbsen, Bohnen.
Hammelfleisch sieht man auch noch auf dem provisorischen Markt, doch keiner kann die Keule bezahlen! Wohl dem, der sich noch einige Knochen leisten kann und der dann irgendwo noch saubereres Trinkwasser auftreiben kann, um sich selbst ein Gericht zu kochen und zu überleben.
Den weniger Glücklichen bleibt aber nur das Unkraut übrig, das auch noch gezupft und den hungernden Kindern irgendwie zubereitet wird, damit sie wenigstens etwas essen können.
Die Palästinenser waren immer schon arm. Jetzt haben die zivilisierten Besatzer ihnen auch noch das Letzte genommen, das tägliche Brot, indem sie alle Lebensgrundlagen in Gaza zerstörten, um, Menschen tötend, die Zivilisation zu retten!
Das „demokratische“ Israel des deutschen Sozialdemokraten Olaf Scholz, ein Wunschbild, ist eigentlich ein faschistischer[1] Terrorstaat, der Menschen umbringt – und das im 21. Jahrhundert, lange nach dem „Holocaust“!
Selbst die kleinen Boote der Fischer in Gaza wurden von der heroischen Armee Israels zerschossen, damit es keinen Fang mehr geben kann, vielleicht nur aus der Langeweile heraus und aus deutschen U-Boot-Waffen, die Kanzler Helmut Kohl dem bedrängten Volk der Juden geschenkt hat?
Die Palästinenser aber fügen sich in ihr Los, in ihre Armut, in ihr Golgatha, ohne mit Gott zu hadern. Die armen Araber sind ihrem Gott wohl näher als die Gottfernen der Wohlstandsnationen, die sich gläubige Juden und Christen nennen!?
Die „Geißel Gottes“, die einmal Hitler hieß, Deutschland heimsuchend und andere Völker fast vernichtend, heißt heute Netanjahu!
Er wird Israel vernichten!
Bis es soweit ist, wird er noch den Libanon in die Steinzeit bomben, Beirut zu einem Gaza machen – und er wird, als Racheengel, wenn auch nicht getragen vom ganzen Volk der Juden Israels, noch viele Menschenleben auslöschen, denn er darf das[2]!
[1] Vgl. dazu meine flankierenden Beiträge mit weiterführender, vertiefener Argumentation und Begründung. Man kann nicht in jedem kleinen Essay alles sagen.
[2] Während „Sleepy Joe“ alias „Genocide Joe“ seit ein paar Stunden - und nach einem Telefonat mit Zauberlehrling Netanjahu – eine „temporäre Feuerpause“ fordert, sitzen die Zivilisierten im Debattierclub zu München, der sich „Sicherheitskonferenz“ nennt, beweihräuchern sich selbst, ihre Weitsicht und strategische Klugheit, stricken an ihren Spielchen, blicken aber von Gaza weg und beschimpfen selbstgerecht den wilden Krieger Putin, der gerade einen Mann getötet hat, den politischen Rivalen Nawalny, während in Netanjahus Vergeltungskrieg schon über 28 500 Zivilisten ihr Leben lassen mussten, mehrheitlich Kinder, Frauen, Kranke und Alte, ganze Familien ausgerottet mit Stumpf und Stiel.
„Zynische Zionisten“ - Wird, wer mit Faschisten eine Regierung bildet, nicht selbst zum Faschisten? Über gute Faschisten und schlechte Faschisten! Über die Hybris der Machtpolitiker
Diese Frage hätte sich Joe Biden auch stellen können, als Netanjahu mit drei oder mehr obskuren Gestalten aus der äußersten rechten Ecke des Parteienspektrum Israels eine Regierung bildete, vor allem, um selbst wieder zu bestimmen, wohin Israels Reise geht, in naher und in ferner Zukunft.
Die Ultrarechten, die man in Deutschland und anderswo in der aufgeklärten Welt durchaus Faschisten nennen könnte, denn es sind Faschisten, sind von Haus deklarierte, ausgewiesene Rassisten, die sich – als würdige Vertreter des auserwählten[1] Volkes – dann auch konsequent auf das Alte Testament berufen, auf einen zürnenden Gott, der Mord und Totschlag billigt, der Ausrottung gutheißt, wenn es um fremde Völker und andere Gottheiten geht.
Viel von diesen Ungeist, der in der Besatzung und im Krieg heute offen zu Tage tritt, bestimmt nicht nur das Denken und Handeln der Rassisten aus der äußersten rechten Ecke, sondern hat längst übergegriffen auf die – bisher moderater erscheinenden - bürgerlichen Kräfte aus dem israelischen Volk, auf den Premier und auf dessen Gefolgsleute, die sich – vielleicht - selbst noch als gute Zionisten verstehen, die aber, zumindest in meinen Augen längst dekadente Zionisten sind, zynische Zionisten[2], übersteigerte Nationalisten, die die Ideale der Gründerväter längst aus den Augen verloren haben, um nur noch blindwütig kriegführende Rassisten zu sein, intolerant, überheblich, vor allem aber nicht weniger rassistisch als die Außenseiter von rechts, die selbst vor einem Atombombenabwurf auf Gaza nicht zurückschrecken.
In Europa blickte man seinerzeit mit Sorge nach Israel, als Netanjahu, den ein James Baker noch zur Tür hinausgeworfen hatte, der aber, unverschämt wie andere Politiker auch, zur anderen wieder hereinkam, diese Regierung bildete, wohlgemerkt, - in meine Augen - eine „faschistische“ Regierung!
Biden und der gesamte Westen ließen das durchgehen, so, wie man in den letzten Jahrzehnten auch schon so viel hatte durchgehen lassen, was Israel sich leistete, obwohl es unrecht war, oft gegen das Völkerrecht und gegen internationale Bestimmungen.
Heute ernten wir die Früchte der Selbstüberschätzung – im Krieg!
Und dabei sollten Machtpolitiker, die sich auf den „Geist“ alter Bibeltexte berufen in ihrer maßlosen Vergeltung gegen Menschen anderer Nation und anderer Glaubensrichtung, wissen, dass Hybris immer abgestraft wird, in allen Kulturen!
[1] Die Arroganz und Intoleranz der Juden des Alten Testaments ist in das Christentum übergegangen. Dort, in Afrika etwa, wo der Islam auch unterprivilegierte Schwarze zu vollwertigen Menschen macht, zu Gleichen unter Gleichen, will der Christ immer noch sein Herrenmenschentum wahren, seine – gottgegebenen - Privilegien aufrecht erhalten, die gesamten Kreationen der Schöpfung unterwerfend und ausbeutend, auch andere Menschen.
[2] Ich weiß nicht, ob je jemand vor mir diesen Ausdruck gebraucht hat; doch die Ungeniertheit und Unverschämtheit, die bei den Akteuren von heute an die Stelle eines „gesunden nationalen Selbstbewusstseins“ tritt, das ich den Juden in Israel und den Juden weltweit zugestehe und positiv werte, im Gegensatz zu den Deutschen, die ihre nationale Ehre, den Nationalstolz und somit die Identität längst eingebüßt haben, drängt den Ausdruck „zynische Zionisten“ geradezu auf.
Diese „zynische Zionisten“ haben durchaus ein Gesicht: Netanjahu, Gallant, Regev, der UNO-Botschafter Israels Elad und den Regierungssprecher Levy zähle ich dazu!
Sie alle sind sehr überzeugt von dem, was sie tun – aber sie alle verkennen auch die nationale Mission, den echten Zionismus, der dann in dekadenter Erscheinung zum zerstörerischen „Chauvinismus“ wird, zu dem brandgefährlichen Phänomen, das – in meinen Augen – den Ersten Weltkrieg auslöste und den Zweiten Weltkrieg, getragen – damals wie heute – von einer Handvoll rabiat gewordener, zügelloser Machtpolitiker, die die Völker ins Unglück stürzten … mit Abermillionen Toten!
Davor kann man nur warnen, als Philosoph, als Schriftsteller! Verwundert darüber, wie viele freie Geister des Westens schweigen, tue ich das, wenn auch am Rande der Erschöpfung, den das Wegschauer ermöglicht das Walten des Bösen – in der Politik und letztendlich im Vernichtungskrieg.
Wenn ein auserwähltes Volk[1] Krieg führt – ist das, was in Gaza geschieht, ein „Genocide Textbook“!?
Dann haben wir das, was seit nunmehr vier Monaten im Gaza-Streifen abläuft: Krieg in biblischer Dimension, Krieg gegen Zivilisten, Krieg gegen Menschen, Krieg eines hochgerüsteten, bis an die Zähne bewaffneten Staates gegen Ohnmächtige und Wehrlose, einen Krieg gegen ein Volk, den einige ein „Genocide Textbook[2]“ nennen.
Doch es ist nicht nur eine „Anleitung zur Menschenvernichtung“, wie sie im Buche steht und durch kranke Gehirne geistert – es ist die konkrete Ausführung des Völkermords[3], fast so, wie es ihn schon einmal gab in der Menschheitsgeschichte mit einem Meister aus Deutschland.
Doch in Gaza morden Juden.
[1] Seit Mohammed, dem Stifter der Religion, nehmen die Nachfahren des Propheten als Moslems für sich auch in Anspruch, das „auserwählte Volk“ zu sein.
Was aus dem „Zusammenprall der Kulturen, Religion und Völker“ wurde, erleben wir heute in Gaza!
[2] Es sind Vertreter der UNO, die diesen Ausdruck gebrauchen! Israel hat sich von Anfang an gegen die UNO gestellt und die Repräsentanten der Völkergemeinschaft als Komplizen der Hamas bezeichnet. Der Kampf Israels auch gegen die UNO – das wohl dümmste, was sich dieser selbstherrliche Staat bisher geleistet hat.
[3] Was noch zu beweisen sein wird – und, was auch wohl bewiesen wird, denn das Gericht im Haag hat die Völkermord-Klage der Republik Südafrika, die den Apartheid-Staat überwinden hat, gegen Israel angenommen.
„human animals“, sagen sich die Erben Nelson Mandelas vielleicht, „das haben wir doch schein einmal gehört!“
Also wehret den Anfängen, die schon weit fortgeschritten sind wie ein Krebs im Organismus.
Das Heilige Land
Wenn in meinen Beiträgen dieser eine Ausdruck fällt, dann fast immer ironisch; denn das „Land der Verheißung“, das „Land, wo Milch und Honig fließen“, das fern gewordene Idealbild frommer Juden und Christen, ist längst vom „Heiligen Land“ zu einer unheiligen Region geworden, zur einer Wirkungsstätte für menschenverächtliche Verbrecher in Uniform und in Zivil unter der Ägide eines Apartheid-Staates, der nur sein Volk kennt, allen anderen aber das Menschsein abspricht.
Am Eisernen Vorhang von Gaza, bei Rafah:
„Wir sind das einzige Volk der Welt, das besetzt ist“,
klagt ein exponierter Palästinenser in seiner Verzweiflung – Wird Josua die Philister in das Meer treiben?
Deus vult!
Schlachtruf der Kreuzfahrer.
Horror pur – das kalte Grausen, wohin man auch schaut in Gaza: über unermessliches Leiden, nackte Verzweiflung! Wenn wird es wundern, wenn Zurückgebliebene, die in einer Bombennacht 20 Familienmitglieder verloren, einfach so, ohne Grund, Netanjahu mit Hitler vergleichen, ihn einen neuen Hitler nennen und vom „Holocaust“ an den Palästinensern sprechen? Sie haben nichts mehr zu verlieren, sind selbst lebensmüde – und brauchen auch auf niemanden Rücksicht zu nehmen, wenn sie sich ihren Schmerz von der Seele schreien … im Appell an die „Brüder“ in Allah, aber auch an die – angeblich so – „zivilisierte“ Welt, die 4 lange Monate wegsah und nicht wissen wollte, gleich dem Vogel Strauß, was ihn Gaza ablief!
Nun kriechen die Heuchler aller Nationen langsam zum Kreuz:
„Too many innocent palestinians have been killed“, das etwa murmelt sich „Sleepy Joe“ – inzwischen zum „Genocide Joe“ mutiert – in den Bart, fast unverständlich für die Amerikaner, die keinen Krieg wollen.
Damit wiederholte er, was sein Außenminister Blinken bereits vor 3 Monaten öffentlich ausgesprochen hatte und US-Vize-Präsidentin Harris, die Biden vielleicht bald beerben wird im hohen Amt, nach Blinken[1].
„have been killed“ und „under the rubble“! Das sind wohl die am häfigsten gebrauchten Ausdrücke der Zeit, etwa bei Al Jazeera, wo das Schrecken gezeigt wird, echt, war, oft ohne Vorwarnung!
Heute: während Hunderte Schutzsuchende von Soldaten der IDF aus einem Krankenhaus im Süden Gazas getrieben werden, bevor dieses gestürmt wird, liegt ein – vollkommen in Verbände gehüllter – Schwerkranker in einem Krankenbett eines Raumes, der aussieht, wie ein herunter gekommener Pferderstall im Mittelalter, reglos, hilflos, dem Tode nah.
Man muss für Sekunden wegschauen, um durchzuatmen bei diesen immer neuen Schreckszenen, die es seit mehr als hundert Tagen gibt, ohne, dass die „zivilisierte“ Welt eingeschritten wäre, um das große Morden zu stoppen!
Der Deutsche Olaf Scholz, ein schlechter Politiker wie Netanjahu und inzwischen – altersbedingt – auch Biden, der den Aufgaben des Amtes nicht mehr gewachsen ist: sie haben kein Problem damit!? Oder doch?
Über 28 500 tote Zivilisten gibt es inzwischen in Gaza – und etwa 70 000 Verletzte, 1,8 Millionen Menschen auf der Flucht, über 300 000 zerstörte Wohnungen, Abertausende unter dem Schutt und in den Ruinen.
So sieht die Zivilisation aus, die Netanjahu, der Retter der abendländischen Zivilisation, geschaffen hat, im Bund mit dem Humanisten Gallant und anderen übersteigerten Zionisten und offensichtliche Faschisten!
Der Chronist, der schon manches ausgeschrieben hat, auch, um es der späteren Welt zu künden, falls diese noch existieren wird, kommt mit dem Aufzeichnen und Kommentieren kaum noch nach!
Was zählt das Einzelschicksal bei 28 500 unschuldigen Opfertoten?
Die Geschichte der Sechsjährigen, von IDF-Kräften im Auto abgeknallt neben Tante und Cousinen – nicht viel anders als einst in dem Wikileaks-Video des Julian Assange, das die Arbeit von US-Schergen und Killerkommandos zeigt, die Welt aufrüttelnd – ist fast schon verrauscht, abgelöst von anderen Geschichten.
Die Flüchtenden aus Gaza-Stadt im Norden des schmalen kaum 65 Kilometer langen Streifen wurde bis in den äußersten Süden abgedrängt, bis zu dem hohen Zaun aus Metall, der sie aufhält!
Wer die innerdeutsche Grenze noch erlebt hat, die Mauer in Berlin, die Ost und West trennte, Menschen, Deutsche, die zueinander nicht finden durften wie die Königskinder, ganze Nationen an Eisernen Vorhang und über Jahrzehnte, der kann die gestrandeten in Gaza verstehen. Fünfmal, sechsmal zogen sie um, von Zelt zu Zelt, unter Bomben; jetzt stehen sie am Zaun – drüben, jenseits des anderen Eisernen Vorhangs, Ägypten, das die Flüchtenden nicht aufnehmen kann, weil es sonst keine Heimkehr mehr geben wird, links die Wüste Negev, versperrt von Panzern der IDF und Mauern aus Stein, rechts das Meer, in das man sie vielleicht noch treiben wird!
Werden sie auf Wasser schreiten wie Jesus?
Werden sie durch die Fluten ziehen wie Moses?
Oder werden sie untergehen, wie ein Netanjahu das will – und hinter viele Juden, die das Land der Palästinenser für sich wollen, um Davids Reich neu entstehen zu lassen!
Einer, der die gesamte Familie verloren hat, redet, beklagt sein Los. Etwa zwanzig Angehörige sind tot – er ist jetzt allein auf der Welt! Wie viele verzweifelte Palästinenser, die, im Stich gelassen von der Welt, kein Ziel mehr haben im Leben, will auch er wenigstens in heimatlicher Erde sterben.
„Wir sind das einzige Volk der Welt, das besetzt ist“,
klagt er deprimiert.
Ein Rufer in der Wüste!?
Der Al Jazeera-Reporter hört ihm zu, umschwirrt von einer IDF-Drohne aus der Luft, die beide ins Visier nimmt, bereit, den einen zu töten wie den anderen.
Niemand haftet!
Niemand legt Rechenschaft ab über die Art der Kriegführung!
Das ist Staatsräson, sagt Scholz!
Das ist Staatsräson, sagt Netanjahu!
Wenn kümmert es, wenn die Richter im Haag aufschreien? Richter haben keine Macht!
Aber schlechte Politiker haben macht – also dürfen sie weiter töten, während sich die Geschundenen in den Fatalismus flüchten, der ihr Volk bestimmt!
Gott hat es so gewollt!
Inschallah!
Der wohl gänzlich verrückt gewordene Netanjahu will das von 1,4 Millionen Menschen bevölkerte Rafah stürmen lassen, und das, ungeachtet der Warnungen aus den USA und aus der EU, selbst aus dem bisher blind solidarischen Deutschland!
Dass dieser Polit-Versager ein Hasardeur ist, ein Desperado[1], der nichts mehr zu verlieren hat, darauf wies ich – als einsamer Rufer in der Wüste – bereits vor Wochen hin, mit drastischen Worten, die ich auch seinerzeit wählte und angemessen fand, als es darum ging, den Kriegsverbrecher Putin beim Namen zu nennen und an den Pranger zu stellen.
Moralische Menschen wollen die Macht-Politik der Zyniker der Macht einfach nicht mittragen, ganz egal, ob es sich um verkappte Stalinisten im christlichen Schafspelz handelt oder um übergeschnappte Zionisten, die die gesunde jüdische Identität und das Nationalgefühl echter Patrioten mit Chauvinismus und Menschenhass faschistischer Art verwechseln.
Wer kann den Enthemmten noch stoppen, bevor es ein neues Blutbad mit unzähligen Opfern gibt?
Nur Biden kann, der – schon viel zu alte – Mann aus dem Weißen Haus, flankiert von den Staaten der EU, die bisher das große Morden in Gaza komplizenhaft mittrugen.
Netanjahu aber scheint entschlossen, die Invasion durchzuziehen – auch gegen die USA!
„Wir sind Komplizen“, „das ist ein amerikanischer Krieg“, sagt der US-Abgeordnete und frühere Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders im Senat – und er sagt es explizit als amerikanischer Jude!
Steht der Bruch der USA mit Netanjahu unmittelbar bevor?
Also wird es höchste Zeit auch für US-Präsident Biden, der diese schwerwiegende Aussage natürlich nicht teilt, die Konsequenzen zu ziehen und mit dem uneinsichtigen Netanjahu endgültig zu brechen.
Der Zügellose und Enthemmte will das von 1,4 Millionen Menschen bevölkerte Rafah stürmen lassen will, und das, ungeachtet der Warnungen aus den USA und aus der EU, selbst aus dem bisher blind solidarischen Deutschland.
Was – der parteilose, also unabhängige - Bernie Sanders[1] nun, am 11. Februar, unmissverständlich und klar ausgesprochen hat, ist nicht nur der Fachwelt der Völkerrechtler längst bewusst, sondern auch den normalen Menschen, die diesen verbrecherischen Krieg gegen Zivilisten in Gaza sowieso nie billigten.
Die Welt weiß inzwischen aber auch, dass Netanjahu diesen Krieg nur führt, um überhaupt an der Macht zu bleiben. Die Juden in Israel, die inzwischen zu 71 Prozent nach Neuwahlen rufen, wissen das natürlich auch. Der „Interessenkonflikt“ ist von Anfang an da – und trotzdem durfte dieser politische Versager agieren und bisher 28 000 Zivilisten töten, gedeckt von den USA und der EU.
Wenn Bernie Sanders mit seiner Einschätzung Recht behält, können einige Politiker sich vor dem Internationalen Strafgerichtshof (ICC) wiederfinden, diejenigen unter den Unterstützern dieses Krieges – der zur Freude der „Kriegsmaschine-Betreibern“ geführt, aber zum Leidwesen der Kinder, Frauen, Kranken und Alten in Gaza – die Waffen lieferten und sonstige Munition.
Dieser Krieg sei zutiefst unmoralisch – das also, was ich hier seit über drei Monaten als Ethiker und Menschrechtler predige, sagt nun der ehrbare Bernie Sanders auch, also einer, der – wohlgemerkt – ein anständiger Jude ist!
Rassismus und das „Feindbild Araber“ sind die Träger des „Apartheid-Staates“ Israel und erhalten diesen aufrecht, dahinter auch noch das „Feindbild Islamisten“, das in den Augen vieler Politiker wie Bürger gleichbedeutend mit „Terroristen“ ist und den Perser-Staat Iran – als Schurkenstaat – mit einschließt.
Weshalb fällt vielen Israelis der eigene Rassismus – in der Absetzung von den Palästinensern im Land und in den besetzten Gebieten – überhaupt nicht mehr auf?
Weil sie hineinwuchsen in die Ablehnung der anderen, in eine Abgrenzung, die staatlich so gewollt ist und über viele Jahre so anerzogen wurde.
Erstaunliche Parallelen zum Deutschland der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg tun sich dabei auf, als die nationalsozialistische Bewegung Adolf Hitlers - getragen von dem Diktat-Frieden von Versailles und unter einer schonungslosen Pervertierung des Patriotismus-Gefühls vieler Reichsbürger - daran gingen, das deutsche Volk mental umzukrempeln, umzuerziehen, für die neue Sache zu gewinnen.
Dieser „Umkrempelungsprozess“ hin zu einem primitiven Feindfeind, das bald in dem „Juden“ ausgemacht und dann auch konsequent wie unverhohlen verkündet wurde, gegen die „inneren Feinde“ in den Medien und Finanzen sowie gegen das Weltjudentum in fernen Ausland, dauerte ganze 15 Jahre, beginnend mit dem Kriegsende, 1918, bis zu Hitlers Machtergreifung im Jahr 1933 und der sich anschließende Umwandlung des dritten Deutschen Reiches in eine Diktatur, in einen Gewalt- und Terrorstaat mit allem, was dazugehört, mit Repression nach innen und mit Aggression nach außen, die bereits 1939 den Zweiten Weltkrieg einläutete.
In nur guten 20 Jahren waren die Deutschen also zu einem Volk erzogen worden und „herangereift“, das – nach einem schon erfolgten, ganz großen Vernichtungskrieg mit Millionen Toten – zu einem noch größeren Völkergemetzel bereit war, den folgenden Krieg auch über fünf lange Jahre austragend bis hin zum endgültigen Zusammenbruchs eines Wahns, der ein Führer-Wahn und zugleich ein Rassenwahn war, wobei der selbstherrliche Deutsche den Übermenschen abgab und andere Nationen, Völker und Ethnien die lebensunwerten Untermenschen – und das bis hinein in den Holocaust und somit in einen Völkermord, der, nach dem in der UNO-Satzung dezidiert deklarierten Willen der Menschheit, sich nie wieder wiederholen sollte.
Und doch erleben wir heute ähnliches in Gaza, mit getragen von dem Volk der Juden in Israel, das, was man aber nicht wahrhaben will, auch umerzogen wurde, um rassistisch geformt zu werden, doch nicht in 15 oder 20 Jahren, sondern über einen Zeitraum von über 75 Jahren, beginnend mit der Staatsgründung im Jahr 1948 – und mit dem Resultat, dass das - von einigen heuchlerisch – zum „demokratischen Staat“ apostrophierte - Israel heute ein rassistisch bestimmter Apartheid-Staat ist, repressiv nach innen, besonders gegen Aktivisten, und aggressiv nach außen - als Besatzungsmacht sowie im Kampf - (mit allen Mitteln!) - gegen feindselige Staaten aus der arabisch-muslimischen Welt.
Dass es diesen verhängnisvollen Rassismus, der den Apartheid-Staat trägt und dessen Auswirkungen wir heute in Gaza erleben, in Israel gibt, wollen viele Bürger dort, wie betont, nicht wahrhaben, denn die religiös-nationale Haltung ist längst zur Selbstverständlichkeit geworden und für viele Teil des nationalen Selbstbewusstseins der Juden, die sich – oft in Berufung auf das Alte Testament - als das „auserwählte Volk[1]“ definieren.
Im Westen aber, wo man die „arabisch-muslimische Sicht der Dinge“ praktisch vollkommen ignoriert, ohne sich damit tiefer und gründlicher auseinanderzusetzen, sollen man darüber nicht reden!
Der Apartheid-Staat Israel ist immer noch ein Tabu!
Und, ganz egal, was er sich auf globaler Bühne leistet, auch im dümmlichen Kampf gegen die UNO, bleibt der – von christlichen Zionisten – um jeden Preis gestützte Judenstaat ein „Enfant terrible“ der Staatenwelt, ein verhätschelt verzogenes Kind, das machen darf, was es will.
[1] Diese „jüdische Identität“, die auf „reinem Blut“, vor allem aber auf „reiner Religion“ beruht, was beides so absolut nicht zu halten ist, aber trotzdem von einigen so vertreten, prallt nun seit Mohammed auf das Auserwähltsein der Moslems, die davon ausgehen, dass alle Menschen seit Adam und Eva Moslems sind – und dass die „Schriftenbesitzer“ Juden und Christen den Glauben an den einen Gott nur verfälscht hätten. Während die Christen mir ihrer „Liebe“ und der Dreieinigkeit in die Defensive geraten, stehen sich Juden und Moslems auch heute noch „intolerant“ und konfrontativ- unversöhnlich gegenüber. Das erklärt den Hass und die besondere Grausamkeit der jüdischen Siedler auf die Palästinenser im Westjordanland, wo sie einmal in Zivil auftreten, aber mit Feuerwaffen ausgerüstet, um den besetzten Einheimischen Tag für mehr Land zu nehmen, aber auch „in Uniform“, dort und in Gaza, wo von der IDF Morde und Schreckenstaten begangen werden, die der wirklich noch zivilisierte, human gewordene Mensch des 21. Jahrhunderts nicht mehr begreifen und verstehen kann. Und trotzdem wird das brutale Vorgehen der IDF gegen Zivilisten, gegen Kinder und Frauen toleriert – mit inzwischen über 28 000 Opfertoten, heute, am 11. Februar, wo in dem von 1,4 Millionen Menschen bevölkerten Rafah
Eine Invasion der IDF ansteht – ein Blutbad in nie gekannter Dimension?
Die Menschenverachtung der Israelis passt schon lange nicht mehr in die Zeit, genauer: die Verachtung der „Araber“, aller Araber, nicht nur der Palästinenser – soll Deutschland Israel im Haag völkerrechtlich stützen oder billigt die Regierung Scholz in falscher Solidarität nur „Netanjahus Krieg“ in Gaza?
Das Ergebnis einer falschen, einer doktrinären Sozialisierung!?
In diesem Punkt haben viele Bürger Israels, die bereits im Staat Israel geboren wurden, mit den Deutschen unter Hitler zu tun, auch mit den Deutschen aus der DDR. Sie alle wuchsen in eine Staatsdoktrin hinein, wurden vom System geformt und zu unkritischen Staatsbürgen erzogen, zu unterwürfigen Bürgern die das glauben und sich dem fügen, was der Staat von oben heran vorgibt, auch die Beurteilung und Wertung anderer Menschen im Land und außerhalb des Landes.
In Hitlers Deutschland galten alle Juden als schlecht – die vielen Künstler und Kulturschaffenden, die man verrieben hatte, ebenso wie die – in stiller Nacht – deportieren Mitbürger aus der Nachbarschaft, den Häuser und Güter man sich danach mit staatlicher Sanktion du Protektion aneignete, bis hin zum international Finanzjudentum im Griff zur Weltmacht.
Für manche Israeli aber, die die Lehren aus der Geschichte einfach ignorieren, sind die „Araber“ die Feinde schlechthin, weil ihr Umfeld ihnen das so beigebracht hat, in Worten über „Hassreden“, die heute in Deutschland verpönt sind und teilweise[1] verfolgt werden, aber auch über taten, über wenig vorbildliche Taten, die aber zum Nachahmen animieren – wie das Vorgehen jenes radikalen Rabbis, der um sich schoss und einen Araber tötete, aber nur wegen Fahrlässigkeit zu einigen Monaten Haft verurteilt wurde, nachdem er kundgetan hatte, er hätte das Privileg gehabt, einen Araber zu töten[2].
Araber töten – eine patriotische Tat?
So verstehen das viele jüdische Siedler, die im Westjordanlang gegen unbewaffnete Palästinenser vorgehen und Menschen töten, weil keiner in Israel sie dafür zur Rechenschaft zieht; so verstehen das rechtsradikale Minister, die Rassisten und Faschisten sind und die aus dieser Gesinnung heraus Siedler mit Feuerwaffen ausrüsten; von diesem Vergeltungs- und vernichtungsgeist aber getragen sind auch manche Premiers und Militärs aus der jüngsten Geschichte Israels, Gestalten wie Begin, Schamir, Scharon und heute wieder Netanjahu und Gallant, die, selbst gegen die Schutzmacht USA unter Carter, Reagan, George Bush senior und Clinton ihre menschenverachtende, repressive Siedlungspolitik im Westjordanland fortsetzen, Araber in allen möglichen Formen bekämpfend.
Die Leidtragenden sind seit Jahrzehnten die Palästinenser, die unter einer Besatzungsherrschaft leben müssen, weil die Welt ihnen den eigenen Staat versagt[3], die Palästinenser, die gerade jetzt in Gaza dezimiert werden – und die selbst im Westjordanland mit häufigen „Raids“ pro Tag[4] existieren müssen, wobei – neben den Verhaftungen[5] und dem willkürlichen Ermorden von Verdächtigen – Bulldozer der IDF Straßen aufreißen, Wasserversorgungsanlagen und Stromleiten zerstören, dann aber auch noch ganze Häuser plattmache, niederreißen, damit Angehörigen potentieller Widerstandskampfer auf der Straße Landen, in Regen und Schnee.
Was schert das einen deutschen Kanzler Olaf Scholz, der sich trotz alledem auf die Seite des „demokratischen“ Israel stellt, seines idealen Wunschstaates, den er sich, fern der Realität, zurechtgezimmert hat?
Was schert ihn die „neue Zivilisation“, die ein Netanjahu geschaffen hat?
Scholz hilft Netanjahu[6], wohlmeinend, dem Volk Israel beizustehen? Aber er unterstützt nur einen wild gewordenen Kriegsverbrecher, dessen Taten in Gaza so relativiert werden, vom Anfang an – und jetzt angeblich auch im Haag, wo die deutsche Regierung – mit ihrer ausgewiesenen Völkerrechtsexpertin[7] Baerbock – sich somit nicht nur gegen Südafrika, sondern gegen die UNO stellt, gegen die Organisation der Völkergemeinschaft, die die unzähligen, täglich ablaufenden Kriegsverbrechen der IDF in Gaza klar ansprach und an den Pranger stellte!
In meinem Namen handelt Scholz nicht!
Von dieser Art Politik im Namen der Solidarität distanziere ich mich mit Nachdruck!
Traurig ist, dass die „Brüder und Schwestern aus den arabischen Nationen der Welt“ – und hinter diesen die 57 Nationen der muslimisch-islamischen Welt – diese „Demütigung aller Araber“ hinnehmen, mittragen, teils gezwungen und den Diktaten der Weltpolitik unterworfen, teils aber auch nur, weil sie eigene Machtinteressen verfolgen und auf das große Geschäft mit dem Westen angewiesen sind, auf Milliardenumsätze aus dem Verkauf von Erdöl und Erdgas, an denen die eigene ökonomische wie politisch-faktische Existenz hängt. Während die kleinen und armen arabischen Staaten wie Jordanien und Ägypten nicht mehr können, sind es die Reichen aus dem großen Volk, die nicht mehr wollen, allen voran die Sunniten aus Saudi-Arabien, die in ihrer Auseinandersetzung mit den Schiiten aus dem Iran im Augenblick nicht mehr wollen, die aber den Staat und das „Existenzrecht“ Israels definitiv anerkennen würden, insofern die Palästinenser-Frage endlich gelöst würde.
Was kann, was soll der Deutsche tun, der die Lehren aus der Geschichte begriffen hat, der begriffen hat, dass ein „Mensch ein Mensch“ ist – und das nicht die Nationalität zählt, die Ethnie, die Herkunft aus den Urnebeln der verflossenen Jahrtausende, sondern das unmittelbare Menschsein?
Er soll sich – nach Reformation, Humanismus und Aufklärung und den Erfahrungen aus den Diktaturen – auf die Seite der Ethik stellen und des Rechts, das als Völkerrecht für alle Völker der Welt verbindlich gilt, nicht aber einseitig Partei ergreifen, um Verbrechen gut zu heißen, die offensichtlich Kriegsverbrechen sind – mit eindeutiger Tendenz zum „Völkermord“, und zwar von der ersten Bombe auf die Menschen von Gaza an!
Darf ein deutscher Kanzler, ideologisch motiviert und ethisch-historisch verblendet, über eigenes Tun die Haltung eines ganzen Volkes festlegen[8]?
Dagegen wehre ich mich – als Menschrechtsaktivist der frühen Stunde[9] gerade jetzt, mit spitzer Feder!
Keine Nancy Faeser wird mich davon abhalten!
[1] Doch nur teilweise: wer für das System hetzt und Hass predigt, darf, wie von mir oft thematisiert, ungestraft so weiter machen.
[2] Vgl. dazu Victor Ostrowsky, der Mossad, wo dieses Beispiel angeführt wird.
Ostrowsky, der sein Buch als ethisch motivierter Idealist schreibt, um ein besseres Israel möglich zu machen, jenseits von Rassismus und Apartheid, betont auch, im Epilog, nach der Anprangerung der vielen Missstände im Mossad und in den Regierungen, dass das die Stimmen der Anständigen aus dem jüdischen Volk Israels, auch abgelenkt durch das offizielle Narrativ über servile Medien und Zensur einfach untergehen, ohne politische Folgewirkungen, was den Status quo von heute erklärt.
Das Buch erschein 1991 in Kanada, in den USA und in über 2o Ländern, wurde zum Bestseller.
Ein Rabbi wollte es öffentlich verbrennen – und ein Journalist in Israel meinte, man solle dem – mutigen – Autor – und Nestbeschmutzer – eine Kugel in den Kopf scheißen.
Ich zähle zu denjenigen unter den Lesern, die dieses – auch heute noch empfehlenswerte – Werk der Aufklärung über den – durchaus amoralischen – Staat Israel, der mit seinem Waffenhandel und seinem schmutzigen Geheimdienst in der Tat kein „Lichtstaat“ unter Gott ist, ganz gelesen haben! Über die Ursachen und Wirkungen nachdenkend, die heute noch bestimmend sind, die „Intifadas“ der Palästinenser begründen … und den heutigen Krieg in Gaza.
[3] Jede Insel im Südpazifik darf unabhängig werden – die 7 Millionen Palästinenser aber dürfen es nicht, noch die Kurden.
[4] Auch heute, am 17. Januar 2024, in mehreren Städten des besetzten Westjordanlandes.
[5] Um die 5 000 Palästinenser sollen seit dem 7. Oktober 2023 verhaftet worden sein. Sie werden, oft ohne Anklage, in Gefängnissen festgehalten, auf unbestimmte Zeit, ohne Rechtsbeistand und dort auch gefoltert, um Geständnisse zu erpressen. Auch das ist kein Problem für Scholz!
[6] Und Netanjahu bedankt sich!
[7] Von den vielen Hundert ausgewiesenen Völkerrechtlern, die es in Deutschland gibt, Schweigende bisher, findet sich nun einer, der dem zustimmt. Das System hat eben seine Leute, Leute, die dem System einiges verdanken, oft alles.
Kritiker aber bleiben draußen, vor der Tür, ausgesperrt, weil sie diese Art der „Staatsraison“ – mit an den Haaren herbeigezogenen Argumenten – aus ethischen Gründen missbilligen.
Es fehlt nur nach, dass Nancy Faeser diese kritischen Deutschen abführen lässt, weil sie nicht so wollen, wie es die roten genossen wollen.
[8] Wie nimmt das Ausland den Gestus der deutschen Regierung, Israel völkerrechtlich im Haag gegen den Völkermord-Vorwurf beizustehen, wahr?
Dort heiß es nicht, ein Genosse aus der SPD mit schwachem Gedächtnis – auch für Historisches und Ethisches – wolle dem Volk der Juden beistehen – oder auch nur Netanjahu, dem Gewaltmenschen und zynischen Machtpolitiker – sondern: Deutschland stützt Israel, was alle Deutschen einbezieht.
Scholz soll nicht für mich sprechen, noch handeln!
Ab einem bestimmten Punkt ist Widerstand gegen diese Art der Politik angesagt!
Wehret den Anfängen!
Vor allem dann, wenn rote Genossen ein Volk einschüchtern wollen, um es abzuhalten, die freie Meinung zu äußern – gegen die staatlich gelenkten Mainstream- Medien.
[9] Ein Schriftsteller darf in diesem Land alles sagen, auch wenn das strohdumm ist, was er sagt oder blasphemisch, wie andere mit staatlicher Sanktion im freien Westen reden, schreiben und dichten. Noch mehr aber darf das ein Moralphilosoph, der sein Leben in den Dienst – nicht nur der Ethik, sondern – des Menschseins gestellt hat, für „Menschenrechte für alle Menschen“ eintretend, mit Jimmy Carter, der das Los der Palästinenser nie aus den Augen verlor, und für eine „Humanität“, die von dem Desperado und Kriegsverbrecher Netanjahu und dem General mit dem menschenfreundlichen Antlitz „Gallant“ im Kampf gegen „human animals“ gerade abgeschafft wird.
Führen die USA und die EU das Völkerrecht an sich - eng an der Seite von Netanjahu im Gaza-Krieg - ad absurdum?
Israel als barmherziger Samariter vor dem Gerichtshof der UNO im Haag – schwache, wenig überzeugende „Antworten“ auf den „Genozid-Vorwurf“ der Republik Südafrika
– das „Narrativ des Westens“ gegen den „gesunden Menschenverstand“ aller Menschen in der Welt!?
Eine Grundsatz-Betrachtung von Carl Gibson aus ethischer und völkerrechtlicher Sicht.
Audiatur et altera pars!
Es kam so, wie man es erwarten konnte, mit vielen Worten gegen erdrückende Fakten, wenig überzeugend!
Israel zog eine Show ab und verhöhnte erneut die ganze Welt, während auf den Straßen in Gaza 151 Menschen ihr Leben ließen innerhalb von nur 24 Stunden.
Nach der profunden, ehrlichen Darstellung Südafrikas am Vortag, der ich gefolgt war und auch reagiert hatte, nun eine Palette von Repliken, der ich in einer disziplinierten Pflichtübung auch folgte, obwohl ich die Nacht verloren hatte und es anstrengend war, dem verbalen Negieren der nackten Tatsachen zu folgen.
Wer die Welt vor der UNO ungeniert zum Narrengehalten hat, wird jetzt, in Den Haag, nicht damit aufhören.
Das war mir bewusst. Trotzdem wollte ich miterleben, „wie“ das erneute Täuschungsmanöver in der und schuldigen „Selbstdarstellung“ abläuft!
Höchst professionell mit eingekauften Koryphäen? Oder doch nur grotesk?
Das früher von Apartheid geprägte Südafrika hatte - am 11. Januar 2024 - eine humanistisch inspirierte, von viel Idealismus und Gerechtigkeitssinn getragene Klage präsentiert, den 15 Richten des UNO-Gerichts, vor allem aber der Welt, die genau mithören und alles mitverfolgen konnte, was Israel vorgeworfen wurde an Rechtsbrüchen diverser Art in diesem ungleichen Krieg eines Staates gegen eine Miliz.
Was die Welt noch nicht ganz begriffen hat, eben, weil sich das Narrativ des gesamten parteiischen Westens in diesem Punkt beharrlich hält: es waren keine externe Attacke, kein externer Angriff eines souveränen Staates auf den Staat Israel, der am 7. Oktober ablief; es war ein Überfall einer Widerstandsgruppe unter den Überbegriff Hamas auf die Besatzungsmacht Israel, die in Gaza seit 1957 bestimmt und die den Streifen mit den 2 Millionen Einwohnern seit 2005 „in Belagerung“ hält, umfunktioniert zu einem großen KZ, aus dem es ohne Israels Plazet kein Hineinkommen gibt und kein Hinaus.
Das wird im Westen einfach unterschlagen.
Unterschlagen wird auch die gewichtige Tatsache, dass die Unterdrückung der Menschen in Gaza durch die Besatzungsmacht Israel, über den Status auch gegeben war, als die Hamas formal politisch bestimmte.
Der 7. Oktober markierte also keinen Anfang, wie von Israel in alle Welt verkündet, sondern er ist nur ein Datum in der langen Zeit der Unterdrückung der Palästinenser, einem Kontinuum, seit 1948, beginnend mit der Vertreibung unmittelbar nach der Gründung des Staates Israel in der großen „Nabka“, die zu den vielen Flüchtlingslagern in Gaza führte, in der die Nachkommen der vertriebenen Palästinenser heute leben müssen, unfrei, in Gefangenschaft, ohne Selbstbestimmung.
Auf die zahlreichen Gründe, die zu der Reaktion des Widerstands führten, die die Republik Südafrika aus dem Kampf Nelson Mandelas und des ANC gegen ein Apartheid-Regime aus eigener Erfahrung kennt, hat Südafrika historisch korrekt wie ethisch gerecht hingewiesen. Aber auch auf die vielen Vergehen gegen das Völkerrecht, gegen die Bestimmungen der Genfer Konvention, seit dem 8. Oktober, als ein entfesselter Vergeltungs- und Rachefeldzug von gedemütigten und gekränkten Zionisten in Gang gesetzt wurde, der bis zum hundertsten Tag in gleicher Wucht anhält.
Allein das war schon ein Sieg, ganz egal, wie das Verfahren ausgeht, denn ein Staat trat auf, mutig und entschlossen, gegen die Haltung einer gesamten Staaten-Gemeinschaft der fragwürdigen Art, die sich zivilisiert nennt, um Falten anzusprechen, die eigentlich jeder Einzelne mitverfolgen konnte, wenn er es wollte.
Die Völker der Welt, die nicht alle verblödet sind und genau zwischen Maskerade und Realitäten entscheiden können, zwischen Heuchelei und Wahrhaftigkeit, konnten mithören und sich eine eigene Meinung bilden, denn Südafrika hat nicht polemisiert, sondern – die am zweiten Tag von Israel in der Antwort verschleierten – „Hassreden“ der regierenden und im Krieg Agierenden beim Namen genannt, die „human animals“ und die vielen Intentionen zur Ausrottung der Palästinenser und Araber, die nicht nur von betrunkenen israelischen Soldaten im Lied gesungen werden, sondern vom Premier, Verteidigungsminister und Präsident ins – verführte, fehlgeleitete – Volk der Juden Israels und der Welt geleitet wurden, boshaft und zynisch!
Die Rabbis, draußen, vor der Tür des Hohen Gerichts in den Haag, hatten etwas dagegen! Nicht anders als die Rabbis in den USA im - etwas anderen - Sturm auf das Kapitol in Washington und auf den Sitz der UNO in New York oder die in Israel Weggetragenen, die alle auf ihre Weise kundtaten „Nicht in meinem Namen“.
Nun die Antwort des Hama-Opfers Israel – in der Tat nicht auch nicht „polemisch“ wie bisher vor der UNO und in den Medien über diverse Sprecher, sondern durchaus ernsthaft, dafür aber nicht weniger redlich und genau als vorher auch.
Ein Redner Israels stellte den anderen in den Schatten, wobei der letzte der Vortagenden, ein Vizestaatsanwalt, der vielleicht wichtigste war – denn, wenn die 15 Richter seinen Forderungen folgen würden, wäre das Verfahren, da gegenstandslos und am falschen Ort, sofort abzusetzen, von der Liste zu streichen; denn aus israelischer Sicht gibt es keinen Völkermord an den Palästinensern, aber dafür einen Genozid der Hamas am Volk der Juden.
Verkehrte Welt?
Wer verdreht die Fakten?
Wer stellt die Welt auf den Kopf?
Bei aller „Existenzangst“ und Paranoia, die es in dem von Feinden eingekesselten Volk der Juden in Israel seit 1948 gibt: wie soll ein Zwerg aus dem Widerstand ein hochgerüstetes Land wie Israel überhaupt bedrohen und existenziell gefährden? Auch mit der Hisbollah, den Huthis und mit dem Iran dahinter ist das unmöglich, nicht zuletzt deshalb, weil Israel auch eine Atommacht ist, mit angeblich 150 atomaren Sprengköpfen, beschützt auch noch von den USA?
Wenig überzeugend bereits der erste Redner, der mit dem Hinweis auf die - heute herrschende – „Zeit der billigen Worte“ Südafrika – im Vorfeld aus Israels Politik heraus als „der legale Arm der Hamas „bezeichnet - unterstellt, Effekthascherei zu betreiben, um sich selbst in Szene zu setzen, wobei die Rolle der Hamas überhaupt nicht angesprochen werde.
Der Redner selbst verweist dann auf die Leiden der Terroropfer, Gräueltaten wieder ansprechend, um – neben anderem - auf die Vergewaltigung einer jungen Frau hinzuweisen, die von einem weiteren Täter noch einmal vergewaltigt wurde – und das nachdem 10 000 Kinder in Gaza tot sind! Symptomatisch, doch, wie es zu erwarten war: die israelische Seite hat große Mühe, jetzt, nachdem die Mythen von den „geköpften Babys“ verrauscht sind, neue, schlagende Beweise aufzutischen. Die Verhältnisse stimmen nicht mehr. Nach etwa 100 000 Opfern auf palästinensischer Seite, darunter 60 000 Verwundete, den man heute in Krankenhäusern nicht mehr helfen kann und wo sie in Agonie deshalb vor der Kamera sterben, beeindruckt ein Vergewaltigungsvergehen nicht mehr!
Soviel zu Verhältnismäßigkeit auch in dieser Präsentation, die ohne Opferzahlen auskommt.
Das „Quod erat demonstrandum“ in diesem Verfahren:
Es habe nie eine Absicht zum Genozid gegeben, so auch der zweite Redner in Israels Diensten, Shaw, der seine teure Uhr ablegt, bevor er, mit Schwung ansetzt und dabei sein Manuskript so durcheinanderwirbelt, dass er den Faden verliert.
Auch er hüllt sich wie sein Vorgänger in Worte, um das herbeizureden, was nicht sein soll.
Gelingt es, die 15 Richter davon zu überzeugen, es habe nie eine Absicht zum Genozid gegeben, dann ist das Verfahren vorbei!
Mit Worten lässt es sich trefflich streiten, heißt es in Goethes Faust, aber vor Gericht zählen Fakten, keine billige Rhetorik, keine Kriegspropaganda á la Mark Regev,
durchaus aber Aussagen á la IDF-Chef Gallant mit seinen „human animals“, die als Ausdruck „hate speach“, also „Hassrede“ sind – die man aber „über Belagerung“ konkret im Krieg bekämpfen und ausrotten muss, was nicht weniger ist als die umzusetzende Doktrin von „genozid“, von „Völkermord“ – in voller Absicht!
Eindeutiger geht es nicht mehr!
Premier Netanjahu und Israels Präsident Herzog haben das in Variationen wiederholt, aber im gleichen Geist verkündet!
In der Medienwelt von heute kann man das alles gut belegen!
Selbst der Amalek-Vergleich Netanjahus soll dann noch entschärft werden, denn er sei aus dem Kontext gerissen, so die Behauptung des Redners Shaw.
Trotz der verbalen Beteuerungen in diesem Punkt: der Verglich bleibt das, was er ist: der Amalek des Alten Testaments entspricht der Hamas von heute – und diese muss von der IDF so bekämpft werden, wie Josua Amalek bekämpfte … und alle Nachkommen des Amalek.
Israels Armee sei die moralischste Armee der Welt!!!
Groteske Züge nehmen die Ausführungen des Mannes mit der Perücke allerdings an, wenn, um Israel in die moralische Position des sich selbst verteidigenden Staates zu versetzen, den Genozid-Vorwurf umkehrend, Positionen befreundeter Parteien zitiert werden, etwa das Statement des EU-Präsidenten, um dann in Lächerlichkeit zu gipfeln, wenn – in Berufung auf die demokratische Schar der Freunde – man höre und staune: „Germany“ und „Guatemala“ in einem Atemzug genannt werden, wohlgemerkt „„Guatemala“, eine Leuchtturm der Demokratie in Mittelamerika, ein Land, das – neben „Austria“ an der Seite Israels und den USA in der UNO-Abstimmung „gegen“ eine Feuerpause stimmte!
Israel das Opfer – die Zivilopfer in Gaza bleiben vor der Tür!
Alte Mythen und Legenden fließen erneut in die Reden ein, garniert und erweitert mit anderen Bildern, alten und neuen, die alle sehr dünn sind und heute so wenig überzeugen wie seinerzeit, als sie zuerst präsentiert wurden.
Schließlich, quasi als Höhepunkt der verzerrten Präsentation, Israel und die IDF als Wohltäter der Zivilisten von Gaza, immer in Sorge, dass nicht zu viele sterben, umkommen, von den – als Schutzschilde – Missbrauchten.
Eine Frau übernimmt – mit Empathie – das große Mitleiden mit den 23 000 Toten von Gaza, mit dem 10 000 geröteten Kindern und den Vielen, die unter den Trümmern verfaulen und deren Leichen, zum Teil wieder von Bulldozern an die Oberfläche befördert, von ausgehungerten Hunden aufgefressen werden, denn dort, wo Menschen keine Nahrung finden, weil Gallant sie ausgehungert hat in der Belagerung, Seuchen ausgesetzt und Krankheiten, bleibt für Tiere nicht mehr viel übrig!
Was tut das humane wie zivilisierte Israel nicht alles für die Armen, um die Not zu lindern und das größte Elend zu bannen, dass die zivilisierte Welt nach 100 Tagen Vergeltungskrieg je gesehen hat!
Eine Bäckerei ist nun wieder offen, nachdem sie 90 Tage geschlossen war – und 2 000 000 Brote werden wieder gebacken!
Wer bombardierte die Bäckereien und ließ 2 000 000 Palästinenser in Gaza 90 Tage hungern?
Wasser werde jetzt geliefert!
Und wer zerstörte die Wasserversorgung von Gaza-Stadt?
Trucks kommen wieder herein.
Hilfe überall!
Mobile Krankenhäuser werden errichtet?
Wer zerstörte die 35 Krankenhäuser des Gaza-Streifens bis auf einen kleinen Rest vollständig?
Bei den Ausführungen der Juristin konnte man den Eindruck gewinnen, die barmherzigen Samariter, aus deren Volk es im Heiligen Land noch ein paar Hundert gegen soll, hätten die IDF übernommen und die Selbstverteidigungsarmee (IDF) mit ihrem 700 Flugzeugen in der Luft und den vielen Tausend Bomben, Schrapnell-Geschossen und Scharfschützen sei nun eine große „Caritas“, Tag und Nacht unterwegs, das übergroßen Leiden der Menschen in Gaza zu lindern.
Alles wäre natürlich noch viel besser, wenn die Hamas nicht alle Hilfe stehlen würde, den Sprit wie die Nahrung der Menschen.
Wer spricht von Zerstörung, von der Wüste Gaza, die man dort in drei Monaten Krieg geschaffen hat?
Nie hätte man die Absicht gehabt, Zivilisten zu töten! Sie alle seien gewarnt worden! Etc. etc.
Wer trotzdem starb, der fiel unter die 23 000 Kollateralschäden, die es in einem Selbstverteidigungskrieg nun einmal gibt!
Die – von mir und anderen - erwartete Diskrepanz zwischen Fakten und Worten trat ein.
Wo die Republik Südafrika die Fakten anspricht, anklagende Fakten, dort suche die Redner Israels nach Ausflüchten und Relativierungen aller Art, bis hinein in das Fachchinesisch des vorletzten Redners mit Perücke, der andere Genozid-Verfahren aus dem früheren Jugoslawien und Myanmar vergleichend heranzieht, um darzulegen, dass der Vorwurf im aktuellen Fall nicht zulässig sei, von einem Juristen für andere Juristen, für Laien, die die Diskussion nicht kennen, schwer nachvollziehbar.
Wer die Materie aber von Anfang an verfolgt hat, alles, was in diesem Krieg ablief, der kann mit ganz einfachen Gegenargumenten all das entkräften, was diese hochbezahlten, eingekauften Fachjuristen der Welt weißmachen wollen.
Die Maskerade geht weiter, teils grotesk, auch vor Gericht!
Dummerweise hat sich Israel von Anfang an gegen die UNO gestellt!
Der ICJ aber ist ein UNO-Gericht!
Das kann nun doch noch ins Auge gehen, wenn der Einfluss der USA und der Weststaaten nicht auch in diesem Fall einige staatsloyale Richter doch noch wanken lässt.
Wochen können ins Land gehen, sogar Jahre, bis Entscheidungen fallen.
Da Israel mit seiner Vergeltung weiter machen will, wie bisher, wird es bis zu einer Feuerpause oder einem möglichen Kriegsende noch viele Menschenopfer geben!
Das ist traurig, ja, tragisch, kennzeichnet aber die „Krise der Humanität“ heute, Anno Domini 2024 nicht nur im Alten Europa, sondern weltweit!
Während die Richter, viele alt und weise, meditieren, gehen Menschen auf die Straße – in Solidarität mit dem Menschen in Gaza, auch wenn jene nur „Araber“, nur „Palästinenser“ sind!
Auf die Richter kommt ein Urteil von besonderer Tragweite zu, nicht nur ein Urteil über die Art, wie der Krieg in Gaza fortgesetzt werden kann, sondern
ein Grundsatz-Urteil über die Integrität und über das Fortbestehen des Völkerrechts in der bisher gekannten Form –
in Absetzung von den Interpretationen Russlands oder Chinas, auf den Grundlagen und werten der „zivilisierten“, aufgeklärten westlichen Welt, die sich auch als „christliches Abendland“ definiert!
Ohne das weise - und hoffentlich auch vernünftige – Urteil der 15 UNO-Richter abzuwarten, hat US-Außenminister Anthony Blinken noch vor seiner Abreise aus dem nahen Osten das von Süsdafrika angestrengte Verfahren als „baseless“ bezeichnet, dem Urteil in besonders arroganter Weise vorgreifend, das Gericht missachtend.
Blinken, der sich wenige Tage nach dem Kriegsausbruch in Gaza als Jude geoutet hat, ist also Partei; und er ist noch einmal Partei als oberster Diplomat der USA, die, von christlichen Zionisten angetrieben, Partei Netanjahus ist von der ersten Bombe an.
Sollte Israel des Genozids schuldig befunden werden, dann sind die USA des alten Joe Biden und die EU der Vielen des Völkermords mitschuldig!
Also darf es ein solches Urteil wohl nicht geben?
Wenn die 15 Richter sich jedoch dem gesunden Menschenverstand“ der Vielen in der Welt entziehen, um mit der Macht zu urteilen, dann existiert
die Integrität des Völkerrechts
in der bisher gekannten und promulgierten Form nicht mehr,
ist de facto abgeschafft!
Zur Freude Putins!
Zur Freude der Chinesen!
Beide können dann Kriege nach Belieben führen – und ganze Staaten einsacken, ganze Völker unterwerfen und beherrschen!
Darauf wies ich von der ersten Bombe auf Gaza hin, nach bevor ich mich von der verlogenen Politik des gesamten Westens distanzierte, mehrfach, öffentlich und schriftlich!
Soweit die Gedanken eines Einflusslosen als Plädoyer eines Humanisten[1], der zuschauen musste, um selbst noch bewusster zu leben und einiges von dem Erkannten seiner Zeit zu künden.
[1] Der durchaus und mit redlichem bemühen „Völkerrecht“ bei guten Lehrern und an mehreren Hochschulen des freien Westens studiert hat.
Nichts rechtfertigt Völkermord – die Essenzen der Klage Südafrikas gegen Israel beim International Court of Justice der UNO in Den Haag:
der Völkermord an den Palästinensern in Gaza geschah mit Absicht –
die Floskel vom "Selbstverteidigungsrecht Israels“ ist öffentlich durschaut, wird als nicht legitim zurückgewiesen, der Stopp der Gräueltaten in Gaza wird einfordert
Möge es nach diesem Tribunal noch ein Tribunal geben, ein Tribunal á la Nürnberg, wo sich Netanjahu, Gallant, Gantz und andere, die zum Völkermord an den Palästinensern aufriefen und diesen Vergeltungskrieges Netanjahus der „weltanschaulichen Art“ möglich machten, für ihre Taten in Gaza verantworten müssen, für den Tod von über 23 000 Menschen in einem Kampf gegen eine Miliz in dem von Israel besetzten Gebiet.
Kriegsverbrechen gab es viele in diesem Krieg, täglich, von Anfang an, 90 Tage lang.
Völkermord aber ist eine andere Kategorie, steht über anderen Kriegsverbrechen, ist, wie heute der Welt im Haag verdeutlicht wurde, etwas, was es nicht geben darf in einer zivilisierte, humanen Welt -
Nichts rechtfertigt Völkermord!
Israel, das sich – de facto seit 1948 – über das Völkerrecht erhoben hat, wird sich morgen rechtfertigen, verteidigen, wobei ihm, inzwischen global an den Pranger gestellt über Taten, nichts bleiben wird als die Floskeln, die der UNO-Botschafter in die posaunte, die Zionisten der ersten Stunde zum Halali blasend in die Welt setzen, um besonders brutal zuzuschlagen von der ersten Bombardierung ziviler Ziele an, Parolen, die Blinken bis zuletzt wiederholte und andere West-Politiker mit ihm, die aber wie Seifenblasen zerplatzen an den Kriegsverbrechen, die geschahen und die nicht mehr rückgängig zu machen sind.
Alles West-Politiker wurde mitschuldig – und sie werden mit dieser Schuld leben müssen unter ihren Völkern, während Südafrika, das Land Mandelas, das den Apartheidstaat überwunden hat, nun auf gutem Weg ist, noch etwas von der „Zivilisation“ zu retten, die der zynisch-zionistische „Retter der Zivilisation“, Erzdemagoge und Kriegsverbrecher Netanjahu mit Konsorten längst begraben hat.
Das Antisemitismus-Geschrei im offiziellen Israel ging angeblich schon los – doch die Antisemitismus-Keule, die lange auch in Deutschland eingesetzt wurde, um alle möglichen Akteure auf einen Streich totzuschlagen, greift nicht mehr, wenn tausend Falten gegen reine Demagogie stehen, schon gar nicht gegen das – hochdifferenzierte, von Blinken aber schon im Vorfeld zurückgewiesene – Plädoyer des Staates Südafrika, eines Staates, der neben den vielen guten Argumenten, vor allem aber Moral hat und genug Würde, um auch für die Menschenrechte der Entrechteten in Palästinas aufzutreten, nicht zuletzt für das Recht auf Leben, das die aktuell in Israel Regierenden den Menschen in Gaza absprechen, schließlich gibt es in Gaza nur „human animals“, die alle am Hamas-Phänomen schuld sind, selbst die Babys im Brutkasten, das es Palästinenser-Babys sind, Babys von auszurottenden Untermenschen.
Neben der Intention zum Völkermord liefert die Klage Südafrikas auch die Beweise zur ideologischen Untermauerung dieses Vergeltungsfeldzugs gegen arabische Zivilisten und Muslime mit, das, was ich in den – bestimmt schon 200 Beiträgen - zu diesem Gaza-Konflikt – einen „Weltanschauungskrieg – genannt habe, in Rückbesinnung der Racheengel á la Netanjahu auf Josua, Amalek und die Ausrottung der Amalekiter.
Südafrika beschämt die gesamte westliche Welt im Haag in der Völkerrechts-An-Klage gegen Israel – wird die „Humanität“ in schwerer Krise doch noch gerettet?
Was für mich vom Beginn diese Vergeltungskrieges Netanjahus gegen in Gaza klar war, der Völkermord an den Palästinensern, finde ich nun – neben den Völkern der Welt vor den Bildschirmen – bestätigt, ausdifferenziert und von Profis in ihrem Fach vorgetragen.
Aufmerksam habe ich mir die etwa über vier Stunden gehenden Ausführungen der Anklage angehört – und ich atme etwas auf, froh darüber, dass ich alles von Anfang an aufgeschrieben habe, kommentiert habe und auch publiziert habe, also Fakten und Argumente, die jeder jederzeit nachlesen kann, so lange mein Blog besteht – und später einmal im Buch, wenn es dazu kommt, denn ich Deutschland, wo nur ein Narrativ zulässig ist und bestehen kann, ist das sehr ungewiss.
Fakt ist: die gesamte westliche Welt hat das Narrativ Israels mitgetragen, garniert mit allen Mythen und Legenden, die jetzt, wo die gesamte Welt fachlich mitdiskutiert, zerfallen und als das erscheinen, was sie immer schon waren: Lügenkonstruktionen der Politikerwelt, um die Völker zu täuschen, selbst das Völkerrecht verdrehend und die UNO diskreditierend, nur um Netanjahus Israel zu stützen und – nebenbei, aber sehr bewusst – auch noch den Völkermord an den Palästinensern in Gaza und im Westjordanland zu legitimieren, ja, zu fördern!
Sind die Nachkommen der Opfer des Holocaust heute die Täter?
Sind die Nachkommen der Täter heute Mittäter?
Sind die Lehren aus der Geschichte inzwischen vergessen?
Wozu Völkerrecht, wenn Machtpolitik es überlagert, außer Kraft setzt, wirkungslos macht?
Was zählen gesunder Menschenverstand, Moral, Meinungsfreiheit überhaupt nach, wenn reale Machpolitik über Sein oder Nichtsein ganzer Völker bestimmt?
Offene Fragen zum fragwürdigen Ausgang des „Genozid“-Verfahrens, dass die Republik Südafrika beim Internationalen Gerichtshof der UNO im Haag gegen den in Gaza kriegführenden Staat Israel angestrengt hat.
Der gesamte Westen hat sich von der ersten Bombe auf Gaza an auf die Seite der Barbarei geschlagen, gegen die betroffenen Menschen in Gaza, gegen die Zivilisation, gegen die Humanität, um einen starken, hochgerüsteten Staat – wohlgemerkt „moralisch“, aber auch faktisch mit Waffen und Geld – zu unterstützen, einen souveränen Staat, der eine Miliz bekämpft aus dem Gebiet, über das er als Besatzungsmacht bestimmt, eine – nach westlicher Definition - „Terror-Organisation“, die sich selbst als Befreiungs-Organisation wie Armee der Palästinenser versteht, nicht anders als einst die PLO des Jassir Arafat, als solche aber auch von vielen Staaten der arabisch-muslimischen Welt verstanden, anerkannt und in vielen Formen unterstützt wird.
15 Richter aus aller Welt werden über die angeblich 48 Seiten der Anklageschrift, in welcher der Genozid-Vorwurf gegen das kriegführende Israel der Regierung Netanjahu erhaben wird, entscheiden.
Wie „unabhängig“ werden die westlichen Richter sein, nachdem sich die Regierungen des „westlichen Demokratien“ a priori auf die Seite des Staates Israel geschlagen haben, aus welch obskuren Staatsräson-Gründen auch immer?
Fakt ist: der Protest und das Aufbegehren der anständigen Juden aus Israel und aller Welt zählen nicht weiter; Menschenrechtsaktivisten, Rabbis, liberale Persönlichkeiten, geschichtsbezogene Politiker, Protestierende aus vielen Staaten, Völkerrechtler in großer Zahl, Wissenschaftler, Ethiker, Moralphilosophen, Menschen mit gesundem Menschenverstand – das Urteil all dieser Demokraten zählt nicht mehr, weil ein Mann, Anthony Blinken, quasi als Vorgabe für die westlichen Richter in Den Haag, im Auftrage seines Chefs Joe Biden aus dem Weißen Haus die Klage der Republik Südafrika als Nonsens abtun und auf einen Schlag erledigen kann, einfach so, weil die USA – als absolute Schutzmacht Israels – davon ausgeht, dass ein Urteil in der Sache nicht nur mit politischem Druck beeinflusst werden kann, sondern auch politisch zu verhindern ist, wenn es denn anders ausfallen und sich gegen die Interessen der USA in der Region richten sollte.
Während die bedrängten Palästinenser nun mit dieser Klage auf eine baldige Feuerpause hoffen, weniger auf die Verurteilung Israels, die ihnen nichts einbringt, die aber – das jetzt schon moralisch schwer belastete - Israel weiter ausgrenzen und an den Pranger stellen wird, darf man angesichts der unmoralischen Weltkonstellation, die nur die Macht kennt, wenn auch jenseits aller hehren Prinzipien, skeptisch bleiben, was den Ausgang des Verfahrens betrifft; die die – ach, so unabhängigen – Westrichter werden in dieser Welt der Gleichen mit Gleicheren doch nicht ganz nach ihrem gewissen entscheiden können, wenn sie der Staatsräson des Staates folgen, der ihnen monatlich die üppigen Gehälter bezahlt und der sie dorthin geschickt hat, wo sie jetzt sitzen.
Dieser zutiefst ungerechte Krieg mit seinen 10 000 getöteten Kindern ist heute nur noch mit metaphysischer Hilfe zu ertragen, so, wie es die schwer Betroffenen unter Bomben fühlen und in ihrem Verzweiflungsschmerz in die Welt schreien, unzensiert, bestimmte Vergleiche nicht scheuend! Das – von Skeptikern längst antizipierte – Urteil wird man ähnlich metaphysisch deuten und hinnehmen müssen, wobei man der Gottheit des Orients und des Okzidents die Verantwortung zuschiebt für das, was seine – noch nicht ganz vollkommene Kreatur auf Erden vollführt in einem – vor uns allen ausgetragenen - Kampf auserwählter Übermenschen gegen tierische Untermenschen in einem Apartheid-Staat lange nach den deutschen Nazis und dem Holocaust.
Südafrika weiß, was Apartheid[1] bedeutet – also setzte dieses große Land schwarzafrikas, das keine Bananenrepublik ist, ein gewaltiges Zeichen, alle Moralisten der freien westlichen Welt beschämend!
[1] Es ist noch nicht allzu lange her, als Israel dem damaligen Apartheid-Staat Südafrika noch dabei behilflich war, im indischen Ozean Atomtest durchzuführen – auf dem Weg der Rassisten zur Bombe!
Carl Gibson:
„AMERICA FIRST“, Trumps Herausforderung der Welt – Wille zur Macht und Umwertung aller Werte!? |
Eine Gruppe amerikanischer Rabbis stürmt den UNO-Sitzungssaal im Protest gegen Netanjahus Gaza-Krieg und fordert eine Feuerpause
Proteste gegen Netanjahus Gaza-Krieg gab es von Anfang an, nicht nur in der arabisch-muslimischen Welt, sondern auch in Israel, in Europa und in den USA, wo mutige Aktivisten Präsident Biden „rote Hände“ zeigten. Juden Amerikas waren gegen den Vergeltungskrieg, besonders gegen die diese unverhältnismäßige wie brutale Art der Kriegführung – mit dem Diktum „Nicht in meinem Namen!“
Was kann der Einzelne tun, wenn die Regierenden in den USA, in Europa, im Westen sich hinter dieses Israel des Netanjahu stellen, diesen kriegsverbrecherischen Krieg mittragen – bis zum heutigen Tag?
Der Einzelne, der das unmoralische Israel nicht unterstützen will, kann sich von dem Gestus der westlichen Regierungen lossagen, so, wie ich es mehrfach getan habe.
Nun, nach dem Aufbegehren der „Elderly Jews“ in den USA, zeigen die Rabbis Flagge, singend, tanzend, doch im konsequenten Protest, so ein Zeichen setzend, dass das, was Netanjahu und die Zionisten aus seinem Kriegskabinett nicht unbedingt und immer im Einklang mit den Lehren der Tora ist und mit den Botschaften aus dem Alten Testament.
Die Zionisten des Anfangs waren Idealisten, die auf dem Boden des Heiligen Landes einen moralischen Staat errichten wollten, einen Judenstaat als Vorzeigestaat, einen Staat der Guten, die gelitten hatten und ihre Lehren aus 3 000 Jahren der Verfolgung und Leiden gezogen hatten, bereit, eine ethische Zukunft aufzubauen.
Davon sind die zynischen Zionisten der Jetztzeit, die mit Faschisten paktieren und nur toleriert von Faschisten überhaupt regieren können, weit entfernt.
Diese hier und heute in Blindheit und Unvernunft agierenden Gestalten vernichten Israels Zukunft!
Die Rabbis aber, die schlaue Leute sind, wissen das und fühlen das eindeutig – deshalb der Protest auch in den Räumen der UNO, wo sie genauso höflich hinauskomplementiert wurden wie vor Wochen andere Juden[1] aus dem Kapitol!
Es gibt sie also noch, die anständigen Juden, in Berlin, aber auch in den USA, wo es nicht nur „christliche Zionisten“, die Israel bedingungslos unterstützen, ganz egal, was sich Netanjahus Israel leistet.
Wer wird sich wohl durchsetzen? Die Rabbis, deren Gruppe angeblich für 200 Rabbis in den USA steht, oder die finanzstarken und einflussreichen „christliche Zionisten“ aus der Israel-Lobby hinter Biden und Blinken?
Gerät Camerons Solidarität mit Israel durch Netanjahus hochproblematische Kriegführung ins Wanken?
Israel hat eigentlich nur zwei gute, zuverlässige Freunde auf der Welt: das Vereinigte Königreich, dem der Staat Israel seine Existenz verdankt und die Vereinigten Staaten von Amerika, die seit dem Bestehen des Staates Israel dafür sorgen, dass er auch bestehen bleibt, ganz egal, was geschieht, was egal was Israel sich ethisch und moralisch leistet.
So lange es die USA als Supermacht geben wird, wird es auch so bleiben. Die USA werden Israel finanzieren, munitionieren und diplomatisch im UNO-Sicherheitsrat und über Veto-Einsatz decken, auch, wenn sich das kriegführende Israel über das Völkerrecht erhebt, gegen die UNO stellt, gegen die Völker der Welt, um eigene Politik-Vorstellungen durchzusetzen, auch im Krieg - und auch, wenn die Opferzahlen unter den unschuldigen Zivilisten ins Immense steigen.
Das ist der Status quo – und an diesem werden auch Russland oder China nicht rütteln.
Doch nun kommen dem Lord leichte Bedenken[1]?
Die vielen Kriegsverbrechen, die es vom ersten Tag an in Gaza gibt, haben den Anständigen wohl nachdenklich gemacht? Denn diese Kriegsverbrechen, die jeder Jura-Student im ersten Semester schon erkennen kann, wen er sich einige Tage mit Völkerrecht beschäftigt hat, halten nunmehr seit über 90 Tagen an, wobei der Krieg gegen Zivilisten noch schrecklicher wird, ohne dass ein Ende absehbar wäre.
Biden will diesen Krieg – und Blinken verkündet die Botschaft unüberhörbar für alle: dieser Krieg wird so weitergehen, weil bestimmte Kreise in den USA und in Israel es so wollen!
Kann Cameron dagegenhalten, ohne dem Großen Bruder und Leithammel, dem alle Europäer und Westpartner folgen, in den Rücken zu fallen?
Die Queen stand immer für Anstand und Würde, während mancher Premier aus der Downing Street 10 sich auch Unmoralisches leistete, doch nie in der Dimension von heute, wo nur noch sture Gefolgschaft gefragt ist.
Wird Cameron Sunak so folgen wie Blinken Biden folgt? Und die Europäer den beiden wahren Freunden Israels?
Oder wird, was nicht mehr tragbar ist, doch noch kippen, weil die Völker der Welt gegen die Unmoral aufstehen und rebellieren?
[1] Am 9. Januar 2024 gab es eine Befragung im britischen Unterhaus, in welcher sich der oberste Diplomat des Königsreichs sich mit rhetorischen Winkelzügen aus der Affäre zu ziehen versuchte, ohne jedoch Zweifel an der Kriegführung Netanjahus in Gaza ganz überdecken zu können. Wie lange hält diese Wortakrobatik im Dienst einer fragwürdigen Staatsräson noch?
Wenn Blinken in den Nahen Osten kommt, steigen die Opferzahlen in Gaza – Blutlachen im Zentrum von Khan Younis, viele Verwundete und 249 weitere Tote in einem Gaza, wo es keinen bombensicheren Ort gibt
Die „Ärzte ohne Grenzen“ ziehen ihre Einsatzkräfte aus einer Klinik zurück, nachdem wieder einmal ein Bombardement angekündigt wurde.
Im Süden Libanons wird ein Kommandant der Hisbollah in seinem Wagen aus der Luft von der IDF getötet.
249 weitere Menschen sterben in Gaza während 24 Stunden.
Das alles versursacht kaum noch Schlagzeilen!
Normalität?
Im Westfernsehen laufen die Verblödungsprogramme, während Netanjahu sein Tötungsprogramm abwickeln lässt. Getötet werden immer noch „human animals“, ohne Mitleid, wie nunmehr schon seit 3 Monaten.
Inzwischen sind über 23 000 palästinensische Zivilisten tot, darunter 10 000 Kinder.
„Too many, far too many“, würde Blinken vielleicht sagen in einer neuen Show, die er schlecht spielt, denn ein guter Heuchler ist er nicht!
Inzwischen hat er Katar verlassen und ist in Saudi-Arabien gelandet, wo er wahrscheinlich genauso wenig erreichen wird, wie während den letzten drei Besuchen in der Region!? Was hat er mit den Ägyptern, Jordaniern beredet, vereinbart? Man darf rätseln.
Netanjahu, dessen Rücktritt einige mutige im Israel im Straßenprotest fordern, wo sie von Polizisten weggetragen werden wie die Klimaaktivisten im Westen, macht auf seine Art weiter und bleibt unbeeindruckt. Schließlich hat Biden dem Knappen Blinken keine Botschaft mitgegeben, die eine Feuerpause oder gar das Endes des Kriegs in Gaza einleiten würde.
Was macht die böse Hamas, heute, am 8. Januar 2024, die Miliz, die doch seit Wochen unter Kontrolle sein soll, „dismanteld“ im Norden von Gaza?
Sie wiederholt ihr Feuerwerk von Silvester und feuert Raketensalven auf Tel Aviv, wo die Sirenen heulen – nach über 90 Tagen Gaza-Krieg!
Die Kriegsziele des Vergelters Netanjahu seien überhaupt nicht erreichbar, räumen die USA inzwischen kleinlaut ein, lassen aber das Töten weiter ablaufen, mit noch mehr Waffen und Geld!
Soviel in einem Rückblick auf einen Tag, über den ich eigentlich nichts mehr schreiben wollte, nachdem ich bereits zwei wichtige Beiträge publizierte, „für the happy few“, für aufmerksame Leute, die es – neben den vielen Tauben, Blinden und Ignoranten auf der Welt – auch noch gibt.