Sonntag, 20. Dezember 2020

Das arme Schwein, der heuchlerische Christ vor Weihnachten und der tierfreundliche EU-Bürokrat - Religionsfreiheit oder Tierwohl, was hat Priorität?

 

Das arme Schwein, 

der heuchlerische Christ vor Weihnachten und der tierfreundliche EU-Bürokrat, der Juden und Muslimen das rituelle Schächten untersagt - Religionsfreiheit oder Tierwohl, was hat Priorität?




"Ein offner Wald am Straßensaume
Ist dein Gedicht, du mußts ertragen,
Reibt sich an seinem schönsten Baume
Ein Schwein mit grunzendem Behagen."
 
Nikolaus Lenau

 


Juden schächten.

Muslime schächten.

Ihre Schlachttiere müssen ausbluten, weil ihr Gott es so bestimmt[1] hat, vor sehr langer Zeit.

Fromme Juden wollen Gottes Gebote auch heute noch befolgen, selbst wenn sie in der EU leben.

Muslime ebenso.

Doch aus der Sicht des EU-Bürokraten hat das Tierwohl Priorität vor der Glaubensfreiheit.

Blutet ein betäubtes Tier noch richtig aus - oder muss der Gläubige „Ersticktes“ essen, was ihm von Gott verboten ist?

https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4chten

 

Wie viele Menschen in Osteuropa, wo man inzwischen das Selbstschlachten ohne Fleischbeschauer weitgehend verboten hat, wuchs ich noch mit der „Hausschlachtung“ auf und sah als Kind dabei zu, wie ein armes Schwein im Todesaufschreien abgestochen wurde. Es blutete dann aus ...

Das Blut wurde aufgefangen und zu Blutwurst verarbeitet.

Ja, man verwertete alles vom selbstgezogenen Schwein, um die Familie zu ernähren, besonders in Zeiten der Mangelwirtschaft und der kommunistischen Misswirtschaft.

Das Tier hatte ein glückliches Tierleben hinter sich - und wurde schließlich – gemäß der Tradition, etwa im Banat oder in Siebenbürgen, vor Weihnachten - geschlachtet, damit alle etwas zu essen hatten, Wurst und Schinken - und Blutwurst!

Juden und Muslime essen kein Schweinefleisch! 

Da sie jedes Blut in der Nahrung vermeiden, muss alles, was sie an Fleisch essen, Rind, Schaf, Ziege, Geflügel, nach ihrem traditionellen Ritus geschlachtet sein und richtig ausbluten.

Doch was kümmern den EU-Bürokraten die jüdische oder muslimische Tradition und Glaubensgebote?

Das „Tierwohl“ treibt sie an und begründet ihr Rechtsempfinden in Tagen, in welchen in Deutschland Schweine wüst und brutal erschlagen werden, weil es keine Gesetze gegen dieses Erschlagen der an sich schon geschunden Kreatur gibt.

Vor wenigen Tagen erging ein EU-Urteil für das Tierwohl und gegen die Religionsfreiheit - was ist das anderes als eine zum Himmel schreiende Heuchelei!?

Man sehe sich – insofern man noch gute Nerven hat - die Bilder der ARD vom 18. Dezember an!

Danke, Herr Zamperoni, auch für diese Wahrheiten!

Es war richtig, das schockierende zu zeigen – für alle Christen und Gewissensmenschen, die Tiere lieben, auch wenn man sie aufisst – zu 1 Euro 20 das Kilo Schweinefleisch! Soviel bekommt der Züchter, während Edeka für ein auf Stroh gezüchtetes Schwein 19 Euro pro Kilo haben will.

Von Mitleid mit der leidenden Kreatur erfüllt, genießt der heuchlerische Christ aus der CDU und CSU seinen „Schweinsbraten“ trotzdem - und das zu Tiermehl verarbeitete, erschlagene Schwein in der Forelle, die von dem Tiermehl lebt und prächtig gedeiht!

 



[1] Vgl. dazu die Bestimmungen, Gebote und Verbote aus den fünf Büchern Mose im Alten Testament bzw. die entsprechenden Texte im Koran.

 


Auszug aus meinem kommenden Werk:

Carl Gibson, Veritas oder die Kraft der Moral,

erscheint voraussichtlich im Jahr 2021.

 

 

Mehr zu Carl Gibson, Autor, Philosoph, (Vita, Bibliographie) hier: 

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

 https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/person/gnd/111591457

https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 

 Copyright: Carl Gibson 2020. 

 

 

 Vgl. auch:

 

Carl Gibson, Dezember 2020

 

Wird, wer Schweinefleisch isst, selbst zum Schwein?

So sah das Mani, der Religionsstifter, - vor fast 2000 Jahren!

Sind Schweine unreine Tiere?

Ganze Nationen kommen ohne Schweinefleischkonsum aus.

Die Juden essen kein Schweinefleisch, weil Moses das – gemäß den Geboten Gottes - so verfügt hat.

Die Araber, Türken und alle Muslime weltweit essen ebenso kein Schweinfleisch, weil das Tier als unrein gilt.

Aber der Deutsche liebt sein Schwein, sein Eisbein,

auch der Däne, der viele Schweine züchtet und in alle Welt verkauft als Frühstückschinken in der Dose

der Franzose, der Italiener – sie alle lieben die Wurst, Salami, Grieben und Schweineschmalz nicht minder als der Deutsche aus der Pfalz seinen Saumagen und die Blutwurst.

Christen haben überhaupt mit dem Verzehr von Schweinefleisch kein Problem - sie essen es in vielen Formen, dort, wo man es noch sieht, aber auch verborgen, dort, wo man es nicht mehr sieht, wo es in Industrieprodukten verschwindet … und auch von gottesfürchtigen Menschen aus anderen Kulturen mitgegessen wird.

Da ist selbst mit viel Schweinefleisch aufgewachsen bin, frisch gebraten oder gepökelt im Salz, umgeben von Schweinen, mit Ringelschwanz und ohne, nah am Stall und in der Gesellschaft der Kommunisten, die, angeleitet von Parteichef und Diktator Ceausescu, Ferkel und Schweine zu Hunderttausend - in dem einzigen Kombinat „Beregsau“ – zu Hunderttausenden züchteten[1]

kenne ich dieses Haustier recht gut.

Nicht nur die Kartoffel Friedrichs des Großen ist ein Sattmacher für Preußen und andere Deutsche – das von anderen Völkern verteufelte Schweinefleisch ist es auch!

Vom Schwein kann man alles verwerten, selbst die Borsten!

Vauban, der berühmte Festungsbauer, erkannte das - als guter Mathematiker - recht bald und kam, den Wurf der sau hochrechnend, zu der luziden Schlussfolgerung, dass man die hungernden Franzosen mit ausreichend Schweinefleisch – und über ein gut ausgebaute Schweinezucht – allesamt satt machen kann, auch die kämpfenden Heere im Feld, denn mit halbleeren Mägen, nur mit Stockrüben oder Grünkohl im Bauch, lässt es sich nicht gut streiten!

Ergo kam das Schwein – und blieb als Grundernährer bis heute,

in deutschen Landen, in Bayern, wo man, neben dem Bier, auch die knusprig gebratenen Schweinshaxen schätzt

in der Schweiz, wo man nicht nur Bündner Fleisch, Greyerzer und Appenzeller isst,

in Österreich und Ungarn, weniger mit dichtenden, dafür aber mit schweinezüchtenden Baronen

und eben auch in der Region um Schwäbisch Hall, wo neben der edlen Züchtung auch noch eine paar Wollschweine herumlaufen.

Weil Schwein so gut schmeckt, hat man diesem grunzenden Tier, das man als Sau an die Kette legt wie einen Kettenhund, es – als Quintessenz des modernen Schweinezüchtens - zwischen Gitterstäben einzwängt - auch noch ein paar Koteletten mehr hinzugezüchtet

Eine Kulturgeschichte des Schweins in Europa und auf der Welt habe ich noch nicht zu Gesicht bekommen!

Wer wird diesen schreiben, ohne notorische Schweinefleischesser auf die Barrikaden zu rufen, ja die gesamte Fleisch-Industrie, die - nicht nur hier in Hohenlohe - von primär von den Schweinen lebt, sondern auch in Chicago, wo Schweinebäuche an den in Tausenden Tonnen täglich an Warenbörsen gehandelt werden und sonst wo auf der Welt.

Ein Japaner ist den Wal, den er in den Weltmeeren fängt, den er aber nicht gezüchtet hat.

Der Deutsche aber bleibt – ohne auf Mani zu hören - beim Schwein – und, wenn er kein Schwein zur Verfügung hat, weil die Schweinepest die Zucht verhindert, dann isst er auch das – vielleicht beständigere – Wildschwein als Braten und in der Wurst, in der Hoffnung, ein edler Mensch zu bleiben, immer hilfreich und gut.



[1] Näheres in meinem Erinnerungswerk „Allein in der Revolte“, 2013, wo ich in dem Kapitel zum Tyrannenmord eine Fahrt – durch meinen Heimatort Sackelhausen in das zur Gemeinde gehörende Rumänendorf „Beregsau“ beschreibe.

 

  

Das domestizierte Schwein,

das Hausschwein, das Schwäbisch-Hällische Schwein

 

 Wollschweine, Rasse Mangalitza, in Ungarn und im Banat vertreten - viel Speck, kerniges Fleisch.

 

Ja, ich weiß, woher ich stamme - die Vorfahren aus den Wäldern, Wildschweine,

heute eine Plage,

von der "Schweinegrippe" akut bedroht.

 

 

 








Ein Schweinezüchter muss das Kilo Schweinefleisch zum Preis von 1, 27 Euro abgeben.

Da die Schlachthöfe  coronabedingt schließen müssen oder das - oft infizierte - Personal zurückgefahren wird, stauen sich die Schweine in den Stallungen der Mastbetriebe.

Aufgrund der auch in Deutschland ausgebrochenen Schweinepest bei Wildschweinen leidet der Export-Markt, besonders die Exporte nach China.




 Schweine, gesehen in Wildpark bei Bad Mergentheim


Eine Satire,

Auszug aus meinem kommenden Werk:

Carl Gibson, Veritas oder die Kraft der Moral,

erscheint voraussichtlich im Jahr 2021.

 

 

Mehr zu Carl Gibson, Autor, Philosoph, (Vita, Bibliographie) hier: 

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

 https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/person/gnd/111591457

https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 

 Copyright: Carl Gibson 2020. 

 

 

Vergleiche zum dem Sujet auch meinen unten stehendenm früher mehrfach veröffentlichten Beitrag zu den animalischen und menschlich-allzumenschlichen Borstentieren von damals und heute:


Jesus wollte es nicht, dass man das Heilige den Hunden vorwirft und Perlen vor die Schweine streut - ein Hund bleibt ein Hund, nicht philosophisch wie Diogens von Sinope, sondern nach Heine, ein Tier, das den Kot des anderen Hundes frisst.


Wer unterscheidet heute noch zwischen dem Heiligen und dem Profanen?


"Ein offner Wald am Straßensaume
Ist dein Gedicht"


Lyrik und Kritik - 

Perlen vor die Säue? 

Vor und nach Nikolaus Lenau! 

"Ihr kriegt mich nicht nieder,  Ohnmächtige Tröpfe!"


Nikolaus Lenau

"Ein offner Wald am Straßensaume
Ist dein Gedicht, du mußts ertragen,
Reibt sich an seinem schönsten Baume
Ein Schwein mit grunzendem Behagen."


Die Eber von Eberbach


Poesie, Lyrik, Epik - Perlen vor die Säue?


Vielleicht!
Totzdem machen die "Dichter von heute" unbeirrt weiter!

Gut so, auch wenn ihre Bändchen praktisch unverkäuflich sind!

Kaum ein Verleger will Lyrik veröffentlichen in der platten Welt des Geldes,
wo die Tiefe der Oberflächlichkeit zu weichen hat.


Lyriker haben es heute schwer,
noch viel schwerer als zu Zeiten eines Horaz, eines Ovid oder in den Tagen Lenaus,
als Gedichte noch nach festen, verifizierbaren Regeln gezimmert wurden.

Heute ist die Lyrik weitgehend "frei",
sie kommt ohne Rhythmus, Versmaß und Reime aus - 

und ist bisweilen "unlyrisch".

Die Subjektivität, kennzeichen des Lyrischen,  ist geblieben -
und somit auch der Anspruch des Dichters,
zu sagen, was er leidet.

Die Bosheit der Kritiker hingegen ist auch noch da. Znisch, essentimentbestimmt wie eh und je! Wer selbst nichts an Kunst zuwege bringt, lästert über die Werke anderer, nicht nur ohne Sensibilität und Empathie, sondern oft auch ohne jeden Kunstverstand.

Wen wundert es dann, wenn der Sarkast im Dichter zum Zyniker wird,
wenn der zarte Poet dann doch noch zurückschlägt, wuchtig und unverblümt:

"Ihr kriegt mich nicht nieder,
Ohnmächtige Tröpfe!
Ich komme wieder und wieder,
Und meine steigenden Lieder
Wachsen begrabend euch über die Köpfe."

So wehrt sich Lenau in  

"Trutz euch"!

Trotzig der Welt den produktiven Willen entgegensetzen!
Im Protest!

Das ist mehr als Dichtung,
das ist ein existenzielles Programm,
eine Haltung, die das man beherzigen sollte,
wenn Rückschläge aller Art eintreten.






Neckarlandschaft bei Eberbach.
Der Zufall wollte es, dass ich einige Zeit meines Lebens an diesem schönen Ort über
Poesie, Geist und Kritik nachdenken durfte.





Sau mit Ferkeln (gesehen in Appenzell, in der Schweiz)  -
auf dem Weg zum Schafott (?)
nachdem versehnetlich ein Bändchen moderner Lyrik aufgefressen worden war?





Mehr über

Nikolaus Lenau
unter



Interpretationen zur Dichtung Lenaus in meinem Werk:




Carl Gibson, Lenau. Leben - Werk - Wirkung.
Heidelberg 1989, 321 Seiten.

©Carl Gibson




 

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