Sonntag, 24. Dezember 2023

Betlehem trauert – das Christus-Kind hinter Stacheldraht! Das besetzte Westjordanland bekundet seine Solidarität mit den 8 000 getöteten Kindern von Gaza und mit den mehr als 20 000 Toten in den Trümmern und Ruinen der zerbombten Palästinensersiedlungen

 

Ecce Homo - Memento.
Christus am Kreuz im Arkau-Wald, Bad Mergentheim.

Betlehem trauert – das Christus-Kind hinter Stacheldraht! Das besetzte Westjordanland bekundet seine Solidarität mit den 8 000 getöteten Kindern von Gaza und mit den mehr als 20 000 Toten in den Trümmern und Ruinen der zerbombten Palästinensersiedlungen

Gedrückte Stimmung in der Geburtsstadt Jesu: die Geburtskirche erstrahlt nur noch schwach erhellt im matten Licht, davor eine etwas andere Krippe: umgeben von Stacheldraht die Krippenfiguren in schwarzgrauen Umhängen – in Grabtücher gehüllt, angedeutete tote Kinder, waagerecht in den Armen, so, wie sie die Mütter verletzt in die Kliniken trugen – und oft tot aus der Klinik wieder heraus, so lange es noch Krankenhäuser gab in Gaza, um die Ärmsten dann, Neugeborene, die in keiner Hamas waren, in einem Massengrab zu bestatten neben hundert anderen, oft unbekannten Toten.

Auch ein König hält ein Leichentuch in Händen anstatt der frommen Gaben.

Das Christuskind hatte man schon vor Wochen in Trümmern[1] gebettet – als ein Signal für die Welt, als Botschaft an die Christenwelt!

Doch die Christen schauen weg!

Sie schauen anderswohin, an Orte, wo es weniger traurig ist und überlassen die Palästinenser ihrem Schicksal in einem besetzten Land, in welchem ein neuer Herodes waltet, grausamer als der Alte, der ein großer König war, während heute nur noch schäbige Machtmenschen am Werk sind, Kindermörder, Menschenschinder – und das auch noch im Namen der „Zivilisation“, die im Abendland vom Christentum geprägt wurde.

Touristen, Hunderttausende, die sonst kamen, auch um „anzubeten“, Leute, die Geld mitbrachten und ein Auskommen für die Bürger von Betlehem, die fast alle vom Tourismus leben, blieben auch aus in diesem Jahr.

Zurück blieb nur der Schmerz in vielen Form und das Leiden der Menschen, die ohnmächtig zusehen müssen, wie ihr Volk und ihr Land vernichtet werden, damit Davids Reich neu erstehen kann, so groß wie damals oder noch größer, wenn es nach dem Willen bestimmter Kriegsherren geht, die Bestehendes vernichten, um Neues zu schaffen, doch nur für sich selbst!?

Was weiß der Deutsche davon, der auch schon einmal an einem Großdeutschland festhielt, bevor alles in Trümmer fiel, was wirklich groß war und schön?

Weiß er, dass in dem Land, wo vor über 2000 Jahren ein Gott geboren heute, heute, seit den Anschlägen, über 4 600 Palästinenser verhaftet wurden und in Gefängnissen festgehalten werden, oft ohne Anklage und auf unbestimmte Zeit, weil in dem besetzten Land ein Besatzungsrecht gilt, das mit einem „demokratischen“ Staat, der Israel doch sein will und nach Kanzler Scholz auch ist, nichts zu tun hat, dafür aber sehr viel mit einem kolonialistischen Recht eines Apartheid-Staates, der Übermenschen kennt und Untermenschen, unwertes Leben, das vernichtet werden darf!?

Die Verlassenheit des Gekreuzigten liegt auf Gaza, auf Betlehem und auf den gesamten Palästinenserland, das unfrei ist und keinen Grund zu feiern hat, aber Tausend Gründe, um zu trauern.



[1] Vgl. dazu meinen seinerzeit hier publizierten Beitrag. Die traurigen Worte des lutherischen Pfarrers von damals klingen heute nach beim Bürgermeister der Stadt Betlehem, einem Palästinenser, der auf die Leiden der Menschen in Gaza und auf  den ungleichen Kampf gegen ein ganzes Volk, das in dem besetzten Westjordanland – praktisch rechtlos – der Willkür des Staates Israel, einer repressiven Armee und rassistischer Siedler ausgeliefert ist, illegaler Siedler, die mit Feuerwaffen ausgestattet, auf einheimische Palästinenser losgehen, auf Beduinen, auf Bauern und Hirten, Hab und Gut vernichten, Schafe stehlen, töten – und auch manchen Esel: wie vor 2000 Jahren.

 

 

 

Ecce Homo - Memento.
Christus am Kreuz im Arkau-Wald, Bad Mergentheim.

Das Jesuskind … unter den Trümmern - eine tiefere Botschaft aus Betlehem an die verlogene Christenheit vor Weihnachten … und an die letzten noch aufrechten Christen – weltweit.

Lasset die Kinder zu mir kommen!

Auch die Kinder von Gaza?

Jesus war ein Freund der Kinder, der Schwachen, der Schutzbedürftigen, der Entrechteten und der wehrlosen Armen.

Was ist aus dem Vermächtnis Christi geworden, wenn ein Rachengel aus dem Volk des Vaters Krieg führt, einen Vernichtungskrieg gegen Kinder?

Die Christen in Bethlehem, dem Geburtsort Christi, in den von Israel besetzen gelegen und dort einem strengen kolonialistischen Apartheid-Besatzungsrecht unterworfen, werden in diesem Jahr wohl nicht feiern.

Nach all dem Grauen, das sich in Gaza ereignete und dem Tod von mehr als 6000 unschuldigen Kindern, hat man in einer lutherischen Kirche das Christuskind in einen palästinensischen Schal gehüllt und in ein Trümmerfeld gelegt, das für die zur Wüste gemachten Stadt Gaza steht, aber auch für die geistigen Ruinen der inhumanen Welt von heute, die mit diesem Krieg gegen Kinder alles eingebüßt zu haben scheint, was vor einiger – und nach dem Holocaust – das Menschsein ausmachte!

Wo sind die Oberprediger, die Schriftgelehrten und Pharisäer der Deutschen aus der Kirche und der Politik, die jene tiefere Symbolik kommentieren könnten?

Sie schweigen wohl, wie damals, als die Deutschen duckmäuserisch, feige und fügsam Hitler zuließen, möglich machten und - mit den Nazis an der Macht - die Zerstörungskriege des Diktators im deutschen Namen!

Daraus hat man den Deutschen – auch noch Jahrzehnte nach dem Krieg und bis zum heutigen Tag hin – den Vorwurf gemacht, moralisch versagt zu haben!

Ein Präzedenzfall für die Akteure von heute, die wohl nichts aus dem Holocaust begriffen haben?

Sollte das Volk der Juden diesen Racheengel in eigener Sache nicht dringend abberufen und das so das große Morden an Kindern und Zivilisten einstellen, damit nicht morgen viele Völker der Welt den gleichen Vorwurf an das Volk der Juden richten, den die Deutschen so lange hören mussten?

Gauck, Steinmeier, die Moralisten der Nation, können darauf antworten, während Kanzler Scholz, der Genosse aus SPD, sich einer amoralischen Staaträson unterwirft, Kriegsbrechen gegen Kinder billigend, zu den Jesus nie „Ja“ gesagt hätte, unterstützt dabei von hehren Frauengestalten wie Baerbock und Faeser, die darum bemüht sind, dass nach innen und nach außen alles ruhig bleibt und die Deutschen und der Michel ruhig ein besinnliches, gnadenreiches, gesegnetes Weihnachten feiern können – mit Ochs, Esel und Königen und mit einem Jesuskind, das in kein Palästinenser-Tuch gewickelt ist.

Fröhliche Weihnachten, jetzt schon, vor „Nikolaus“ und dem Burschen mit der Rute.

 

 

 


Die Massenproteste in Israel - ein Vorbild für den anstehenden Widerstand in Deutschland gegen politische Willkür von oben?

Aufrütteln, solange es noch Zeit ist - und möglich ist! 

Vom Aufbegehren der „Weißen Rose“ und „Stauffenbergs“ gegen die selbstherrlich Regierenden der Hitler-Diktatur zum notwendigen Bürgerprotest heute?

Wann hat die Duldsamkeit des - immer noch schlaftrunkenen - Michel ein Ende?

Weshalb in Deutschland wieder Widerstand angesagt ist!

 

Im Land der Buchen und der Linden

Wird niemals sich ein Brutus finden

Heine

 

Der Vergleich hinkt gewaltig, werden einige entrüstet aufschreien, wenn sie die provozierenden Thesen lesen; und doch exponiere ich sie hier und heute, doch nicht erst jetzt, denn spätestens seit 2016, dem Erscheinungsjahr von „Quo vadis, Germania“, bin ich, der antikommunistische Bürgerrechtler aus der roten Zelle des Diktators, wieder zum „Regimekritiker“ geworden. Wenn ein kommunistischer Wendehals wie Angela Merkel, durch unglückliche Verkettungen und Zufälle zur deutschen Kanzlerin mutiert, bei Missachtung und eklatanter Übertretung geltender Gesetze ganz Deutschland auf den Kopf stellt, forciert aus den Angeln hebt, muss man in Opposition gehen und als aufrechter Bürger und Geist diese antidemokratischen Missstände zynischer Machtpolitik bekämpfen.

Das habe ich getan, wenn auch wenig erfolgreich, aus vielen Gründen.

Nun fügte es der Zufall, dass ich, angesichts des mir durch und durch nicht angenehmen Umbaus Deutschlands von oben herab, zentrale Dokumentationen deutscher Widerstandskämpfer gegen Machwillkür der Regierenden wieder las, aufmerksam studierte, die Darstellung der mutigen Taten des Aufrüttelns im Bürgerprotest der Akteure des oppositionellen Kreises die „Weiße Rose“ und des Attentats auf den Führer unter Claus von Stauffenberg im Juli 1944.

Wie nicht nur aus den deutschlandweit verbreiteten Flugblättern hervorgeht, verstanden sich die jungen, mutigen Widerständler der „Weiße Rose“ als Kämpfer im „passiven Widerstand“, waren aber überzeugt davon, dass die Macht der Nationalsozialisten rund um den Führer nur mit militärischen Mitteln, also mit Gewalt, gebrochen und beendet werden kann – eine Überzeugung, die für Claus von Stauffenberg, der in allem, was er tat, ein Idealist und humanistischer Patriot war, von Anfang an als Gewissheit feststand.

Die Guten im deutschen Volk, die Aufrechten und noch nicht ganz verdorbenen, im NS-Staat korrumpierten sollten aufrütteln, zum Umschwung und zum Umsturz bewegen, das Böse aus der Regierung, dem Staat und der Welt schaffen, um die Menschen zu befreien und dem deutschen Volk wieder eine Zukunft zu bereiten. Die Guten, die teilweise selbst lange und tief geschlafen hatten, damals, als der ausgewiesene Verbrecher Hitler an die Macht kam, toleriert von Christen, die sich aber auch hatten mitreißen und verführen lassen in einem Aufbruch, der von Anfang eine Farce war.

Einiges ist heute anders. Das Aufrütteln des Einzelnen, des Denkenden, der mit der Feder agiert, findet nicht in einer Diktatur statt, ist nicht gegen verbrecherische Rechtsbecher ausgerichtet, sondern gegen Politiker, von Haus aus Zyniker der Macht, die unter dem Deckmäntelchen der Demokratie versteckt agierend, genau die freiheitliche Grundordnung, die sie angeblich verteidigen, de facto zersetzen, vernichten, abschaffen, indem sie die eigentlichen Werte der Demokratie umwertend pervertieren und vernichten – über die Köpfe der Bürger hinweg regierend, nicht anders, als in den – nach außen auch „demokratisch“ ausgewiesenen Staaten – Brasilien Bolsonaro, in Israel Netanjahu und in den USA Donald Trump.

Dort gingen und gehen die Bürger auf die Straßen; Hunderttausende sind bereit, ihren Staat gegen die Politik einzelner Akteure zu verteidigen; in Polen ist es ähnlich.

Nur der Deutsche Michel nimmt immer noch alles hin, was von oben kommt, was ein Bundespräsident dem Volk vorpredigt, was von den gerade regierenden Parteien aber in einem gefährlichen Umbau der Gesellschaft und des Staates konkret umgesetzt wird: gemeint ist der ideologische Umbau Deutschlands in der Wirtschaft und als Nation, die nicht mehr deutsch im eigentlichen Sinne des Wortes ein soll, sondern identitätslos, nach dem Vorbild der „vaterlandslosen Gesellen“ aus Teilen der Sozialdemokratie, die dem internationalistischen Kommunisten näherstanden als dem konsequenten Stoiker der Antike, des Vaterland die von uns bewohnte Erde, ja, das gesamte Universum war.

Brav geworden, wohl umerzogen, pazifistisch, kriegsmüde noch vor dem Krieg, nimmt der Deutsche der Jetztzeit nahezu alles hin, was ihm hochgradig dekadente, teils perverse Politiker vorsetzen, obwohl alles dem eigenen Untergang entgegenstrebt.

Wie lange noch wird das gutgehen? Einige, noch nicht vollständig auf den Kopf gefallene Politiker haben inzwischen erkannt, dass schwere Umbrüche, Aufruhr, Revolutionen bevorstehen, auch im zivilisierten Kulturstaat Deutschland, wenn immer mehr destabilisierende Kräfte von außen in das Land der Deutschen streben, in ein Land, in dem – leider – auch immer mehr Menschen nichts mehr zu verlieren haben, denn das, was sie hatten, ist weg, aufgefressen von einer schleichenden Teuerung, während das Kommende, aus das noch Verlass war, etwas die Rente des verwöhnten Wohlstandsbürgers, sein Gesundheits- und Sozialsystem, wankend, unsicher und ungewiss ist. Also wird mit den vielen Unzufriedenen, von der Politik Enttäuschten, deren Zahl täglich zunimmt, auch das Aufruhrpotenzial steigen. Ein Funke kann dann in die Katastrophe führen, die nur noch zu bannen ist, wenn das Volk endlich von den Traumtänzern aus der Politik ernstgenommen wird.

So sehe ich die Dinge heute. Wenn es ein soll, dann werde ich auch weiterhin, wenn auch von der Matratzengruft aus, über meine zeitkritischen Werke, meinen Beitrag zum Aufrütteln meiner deutschen Mitbürger leisten.


 

 

 

Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, 

 ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, 

politischer Essayist,

Naturfotograf, 

 im September 2022


(zwei Jahre nach der Krebs-Erkrankung bzw. Operation)



Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)



https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.

 

 

 

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