Freitag, 29. Dezember 2023

Der Swinger-Club zu Brüssel


 

Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker,

Naturfotograf, im Jahr 2021



Der Swinger-Club zu Brüssel

Schaue ich nach Brüssel schaue, kommt mir das Kotzen.

Eine Umarmung hier, eine Umarmung dort.

Ein Küsschen hier, ein Küsschen dort!

Alle Gestalten sind guter Laune, schäkern vergnügt miteinander, Männlein wie Weiblein, und lassen es sich gut gehen und uns die Tristesse vergessen, die Zeit, in der wir leben bei so viel Harmonie.

Irgendwie fühle ich mich dabei nach Amsterdam versetzt, in jenen Swinger-Club, in welchem mich eine Nackte zum Tanz auffordert hatte, während rundherum ein ähnlich buntes Treiben ablief, mit Umarmungen hier und Küsschen dort.

In solchen Kreisen noch unerfahren, kaum zwanzig Jahre alt und erst frisch war im freien Westen, machte ich also mit, und tanzte, halb gezogen, halb hinsinkend, den holden Reigen.

Bald darauf, in Brüssel, sah ich sie dann wieder, im Schaufenster die holden Damen, unweit das Maneken Pis und einige von den Gestalten, die es dort immer noch gibt, zuständig für den Fluss der Dinge und den Schönen Schein, weniger für die grausame Welt dahinter, für Krieg und Zerstörung in Namen von Freiheit und Zivilisation.

Para bellum, hieß es damals, als der Feind noch konkret war.

Heute tanzen sie immer noch, um das Goldene Kalb herum, alten und neuen Göttern dienend, die Decadents, die sich Eliten nennen, während in Gaza Menschen erschlagen werden, Tausende, gedeckt von diesen!

Wen kümmerts!?

Die Party muss weitergehen, wenn auch ungeniert obszön.

 

 

    Mit General Jürgen Bennecke, Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte Mitte, im Allerheiligsten des Bündnisses, in Casteau, Belgien – Zur Die NATO-Strategie einer „Flexiblen Antwort“ heute

Obwohl inzwischen vier Jahrzehnte ins Land gegangen sind und die Welt eine andere geworden ist, viele Freunde, Wegbegleiter und Gestalter der jüngsten Zeitgeschichte längst schon tot, erinnere ich mich noch deutlich an die nicht alltägliche Besichtigung und an die Eindrücke damals, im militärischen Hauptquartier der NATO, in Casteau.

Ein leicht kuppelartiges, flaches Bollwerk kommt mir noch in den Sinn, ein Dach aus Spezialbeton vielleicht, durchsetzt mit diversen Metallen, als Schutzschirm für die Bunkeranlagen weit unten in der Erde, wo das Kommandozentrum des westlichen Verteidigungsbündnisses untergebracht war und wohl auch heute noch ist. Etwas in Sorge und an einen potenziellen Ernstfall denkend, sah ich schon ein interkontinentales Raketengeschoss auf mich zufliegen und hier, unmittelbar vor mir, einschlagen, während der Schild hielt. Fest gebaut, für alle Fälle?

Wir blieben oben, wurden gründlich informiert[1], genossen die Zeit, auch Brüssel, die seltenen Ausführungen zur Thematik und die gute Küche, deren Steaks für arme, hungrige Studenten mit knappem Geldbeutel besonders verlockend wirkten. Schließlich sollte unser Bewusstsein geschärft werden für die westliche Verteidigungsbereitschaft und für die Rolle Deutschlands im Bündnis, denn um 1983/84 befand sich die Ost-West-Konstellation wieder einmal auf einem Höhepunkt des Kalten Krieges.

Während Schriftsteller wie Heinrich Böll und Günter Grass neben und mit anderen Pazifisten wie Grünen in Mutlangen und anderswo de facto auf die Barrikaden gingen, galt es – über Multiplikatoren – Verständnis zu wecken für die von SPD-Kanzler Schmidt betriebene und auch faktisch durchgesetzte Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland im Rahmen des sogenannten NATO-Doppelbeschusses[2].

Die NATO-Strategie einer „Flexiblen Antwort[3]“ im Falle einer sowjetischen Aggression militärisch umzusetzen – das war die Aufgabe des Generals Jürgen Benecke[4], zeitweise Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte Mitte, zugleich auch das Thema eines politischen Seminars, das von dem General in Ruhestand später an der Uni in Freiburg abgehalten wurde und an dem ich teilnahm.

Die von der NATO konzipierte und politisch propagierte Theorie einer „Flexiblen Antwort“ – auch ich schrieb seinerzeit eine Arbeit darüber, ohne recht überzeugt zu sein, denn nach meinem Verständnis von damals, wollte die NATO, die ihre konventionellen Streitkräfte bereits reduzierte, auf einen sowjetischen Angriff mit konventionellen Waffen vor allem „nuklear“ reagieren. Die NATO brachte sich also in Zugzwang und schien zu einem Erstschlag bereit.

Was das bedeutet hätte, erleben wir gerade jetzt, in Putins Krieg gegen die Ukraine, wo der atomare Erschlag wieder ein Thema ist und der rabiat gewordene Tyrann aus dem Kreml den Spieß nun umdreht. Was für Breschnew noch undenkbar schien, ist bei diesem – uneingeschränkt alleinherrschenden – Putin durchaus möglich.

Die Zeit war gegen die Nachrüstung, gegen die Aufrüstung, gegen das Militär, die Falken und gegen einen verdienten General der Bundeswehr als Hochschuldozent. General Benecke, der die Dozentur im Jahr 1983 aufgenommen hatte, um die Debatte etwas zu beflügeln, hatte große Mühe, sein Seminar durchzubringen. Linke, Kommunisten, Anarchisten, Pazifisten und andere Kriegsgegner setzten sich auch an der Uni in Freiburg zur Wehr, verunreinigten die Seminarräume mit stinkender Buttersäure, wurden aggressiv, was beinahe zu einer größeren Schlägerei zwischen Kommilitonen aus zwei gegnerisch aufeinanderprallenden Gruppen geführt hätte. Flankiert von Studenten aus den USA, die durchaus bereit waren, die Werte des Westens auch mit Fäusten zu verteidigen, war ich auf einmal mittendrin, in einem Kampf der Ideologien und Überzeugungen, der auch vor Ort mit wenig geistigen Mitteln ausgetragen werden sollte.

Der Kelch ging noch einmal an uns vorüber, auch an Deutschland.

Nachdem General Bennecke den harten Kern der Seminarteilnehmer bei sich daheim, in Müllheim, empfangen hatte, auch, um friedlich bei einem Glas Wein weiter zu diskutieren, verklang die akademische Debatte – und auch die bundesdeutsche Gesellschaft fügte sich in die Konstellation mit US-Mittelstreckenraketen auf deutschem Boden, die Ziele in der Sowjetunion erreichen konnten.

Kaum zwei, drei Jahre darauf trat Michael Gorbatschow als Partei- und Staatschef an. Es kam zum Unglück von Tschernobyl, aber auch zur Abrüstung zwischen den USA und der langsam zerfallenden Sowjetunion, zu einer gewissen Entspannung zwischen Ost und West.

Hier, im Taubertal, wurden - bald nach meiner Ankunft nach 1992 - in Bad Mergentheim, Lauda-Königshaufen und in Tauberbischofsheim Kasernen geschlossen und im Rahmen der Konversion zu friedlichen Projekten umgewandelt. Schwerter wurden zu Pflugscharen.

Und heute? Ein Putin ante portas! Ein Schlechtweggekommener, der aus dem Ressentiment heraus regiert und agiert, bereit, Atomwaffen einzusetzen.

Reicht sie jetzt noch aus – die NATO-Strategie einer „Flexiblen Antwort“?



[1] Noch vage erinnere ich mich an einen Vortrag eines deutschen Generals und an Gespräche mit Offizieren der Bundeswehr. Ein Gruppenfoto, aufgenommen vor dem Hauptquartier der NATO, in Schwarz-Weiß gehalten gleich der Zeit, befindet sich noch in meinem Besitz.

 

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/NATO-Doppelbeschluss

Näheres dazu auch Helmut Schmidt, op. cit.

 

 

 

  Vgl. auch:

 

 

      Die „Flexible response“-Strategie der NATO und die „atomare Teilhabe“ Deutschlands

 

Leute, die nicht wissen, was der Kommunismus ist, haben aus der schlagkräftigen Bundeswehr Deutschlands eine abgehalfterte Armee gemacht, die ihrem Verteidigungsauftrag nichtmehr gerecht werden kann, weil es an allem fehlt.

Nach Schröders und Merkels Kanzlerschaft und dem systematischen Abbau der Truppe ist heute nur noch eine konventionell schlecht bestückte Restarmee übrig, ohne ausreichend Flugzeuge, Hubschrauber, Schiffe, Artillerie, um etwa die immer noch hochgerüstete russische Armee in Falle eines Angriffskrieges wirkungsvoll bekämpfen zu können.

Das alles im Vertrauen auf die – lange gültige – NATO-Strategie einer flexiblen Antwort auf eine Aggression gegen Europa, die den Einsatz von Atomwaffen vorsieht.

So lange die – noch relativ rational, wenn auch nicht ganz vernünftig ausgelegten - Köpfe im Kreml um Breschnew noch von der Nichtführbarkeit eines Atomkrieges überzeugt waren, konnte diese Strategie greifen. Jetzt aber, bei dem verrückt gewordenen Putin, hat die Androhung versagt!

Denn Putin, dem pathologischen Zyniker der Macht, der das eigene Volk zu opfern bereit ist und selbst heroisch dem Untergang entgegenschreitet, hat, da todkrank und fast schon scheintot, nichts mehr zu verlieren. Also setzt der Verrückte auf einen Abgang mit Schrecken, auf ein Inferno!?

Wie wird Deutschland, das keine eigenen Atomwaffen hat, kontern, atomar zurückschlagen?

Auf deutschem Boden gibt es nur die Atomwaffen, die die USA im Rahmen der NATO zur Verfügung stellt!

Kann Scholz im Kriegsfall als Oberbefehlshaber der Bundesehr über deren Einsatz entscheiden?

Seit den Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima sind die Folgen atomarer Explosionen bekannt!

Wozu also noch über einen Atomkrieg reden?

Künftige Kriege werden so geführt werden, wie wir es heute in der Ukraine erleben: ein Riese überfällt einen Zwerg und macht alles dem Erdboden gleich, löscht Menschenleben einfach aus, im langen Abnutzungskrieg. Die einen sitzen in der Stellung und harren aus, die anderen bombardieren Städte und Schützengräben und beschießen die Wehrlosen aus der Ferne, so lange, bis die Kleinen tot sind und der große Aggressor seinen Sieg feiern darf.

 


  Vgl. auch:

 

 

    Erpressung als Methode der Politik, auch in westlichen Bündnissen, in der EU und bei der Nato – 

Von Putin zu Erdogan und Orban 

Oder 

Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt!

Die Machtpolitik folgt eigenen Gesetzen: wenn es um Interessen geht, um existenzielle Nationalinteressen oder auch nur um vorgeschobene außenpolitische Ziele, die eingesetzt werden, um innenpolitisch zu punkten, die eigene Hausmacht zu stabilisieren[1], dann sind inzwischen alle Mittel recht, der Krieg, de facto rehabilitiert als Mittel der Politik – und auch die „Erpressung“ in vielen Formen, weit entfernt von moralischen Grundsätzen und humanen Prinzipien – und dies zweihundert Jahre nach der Aufklärung sowie nach den Erfahrungen in zwei verheerenden Weltkriegen mit Millionen Opfern auch unter Zivilisten.

Putin, nach innen ein repressiver Diktator, nach außen ein Zyniker der Macht und inzwischen ein Massenmörder, der vielleicht Stalins Verbrechen noch in den Schatten stellen wird, hat es vorgemacht mit seinem Überfall auf den souveränen Staat Ukraine, gestartet mit der Absicht - neben territorialen Gewinnen wie 2014 bei der Krim-Annexion durch Russland - möglichst viele Ukrainer zu töten, in einer Neuauflage des Genozids mit Bomben und Raketengeschossen feige[2] abgefeuert aus dem fernen Gebüsch.

Putin ist ein Erpresser von Anfang an – und der Westen, vor anderen die deutschen und französischen Politiker, die mit diesem undemokratisch an die Macht katapultierten KGB-Mann redeten und handelten, hätten es wissen müssen; und sie hätten, insofern moralisch ausgerichtet, zu keinem Zeitpunkt mit einem „Erpresser,“ mit einem Schurken und Banditen, paktieren dürfen – denn, dass dieser kriminell wie pathologisch gesteuerte Machtmensch der ganz üblen Sorte die Mittel der Erpressung einsetzen wird, namentlich Erdöl, Erdgas und andere Rohstoffe als Waffe, um politische Ziele zu erreichen, war sehr wohl absehbar[3].

Jetzt folgt Erdogan im gleichen Stil; und als guter Antidemokrat und ausgewiesener „Erpresser[4]erzählt er dem – auf das Mitziehen der Türkei bei der aktuellen NATO-Erweiterung angewiesenen Westen – wer als „Terrorist“ anzusehen ist und aus dem freien Westen an die despotische Türkei ausgeliefert werden muss, wenn er denn sein „Veto“ bei der Aufnahme Finnlands und Schwedens nicht einlegen soll.

Wedelt da der Schwanz nicht mit dem Hund?

Der autoritär regierende Autokrat Erdogan, der Zehntausende verhaften[5] und einsperren ließ, der nach innen wie ein antiker oder feudaler Tyrann regiert, nicht viel anders als die Sultane im Osmanischen Reich, diktiert den Demokratien des Westens die Spielregeln seines Machtpokers, selbst der Führungsmacht USA, weil er Waffen will, die er sonst nicht kriegen würde, hochmoderne Kampflugzeuge[6] und auch die Munition dazu, damit er in Syrien oder auch anderswo nach seiner Fasson Kriege austragen kann, gegen Kurden[7] und andere, die in Erdogans Augen Banditen und Terroristen sind.

So, mit pejorativen Abkanzelungen und Beschimpfungen, argumentierte Putin, bevor er seinerzeit in Tschetschenien zuschlug und Grosny dem Erdboden gleich machte wie Scipio Africanus einst das Karthago des Hannibal.

Also folgt ein erpresserisch schachernder[8] Erdogan dem Erfolgsrezept. Sich seiner strategisch wichtigen Stellung in der NAOT bewusst, spielt er diesen Trumpf aus - er droht, erpresst, um zu seinen Zwecken zu gelangen, ohne Rücksicht auf Prinzipien oder Werte, die für zivilisierte Nation gelten und richtungweisend sind.

Es ist erbärmlich mit anzusehen, wie sich der freie Westen mit diesem Werteverächter abgibt, herumschlägt, ohne ihm die Meinung zu geigen und die vermessenen Ambitionen entschieden zurückzuweisen. Das zeugt von Schwäche! Und es ist die gleiche Schwäche, die Putin den Wahnsinn wagen ließ!

Ist der Westen- wie Putin annimmt – in der Tat dekadent?

Ist die freie Welt, die nun dem Kriegsherrn und Menschheitsverbrecher Putin entschlossen begegnen will, nicht stark genug, um den Autokraten Erdogan, der sich nur über Machtausübung an der Regierung hielt, prinzipiell zu begegnen?

Das Erpresserische macht Schule!

Noch vor dem NATO-Fall jetzt, in der EU bei Orban, der, - gleich Erdogan[9], bei dem anstehenden Ölembargo der EU - mit seinem Veto droht und dabei riskiert, die Einheit der Europäischen Union zu torpedieren, die EU zu spalten – zur großen Freude Putins, der aus Spaltung setzte und von dem Spalten lebt.

Die triste Bilanz dieser Entwicklungen aus ethischer Sicht: die freien Demokratien des Westens arbeiten immer noch – jenseits der Prinzipien – bei aller den Völkern vorgeplauderten Einheit[10] - mit Despoten zusammen, pragmatisch ausgerichtet, weil sie auf die Mitwirkung der Antidemokraten angewiesen sind; und sie nehmen dabei Mittel in Kauf, die sonst in der Gesellschaft strafrechtlich geahndet werden: Erpressung ist salonfähig geworden!

Der beste Erpresser triumphiert!

Also darf der größte Erpresser der Zeit, Putin, der, schlimmer noch als der „kleine Raketenmann“ aus Nordkorea, die Welt atomar erpresst, noch hoffen?



[1] Das gilt für Putin, aber auch für Erdogan und ökonomisch für Orban ebenso.

 

[2] Vgl. dazu meinen Beitrag zu Putins perfider Kriegführung.

[3] Auch für Kanzlerin Merkel, die daran nicht glauben wollte, und für den damaligen Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der sich in Putin täuschte, heute aber keine Konsequenzen daraus ziehen will.

 

[4] Man erinnert sich vielleicht noch an die Deals mit der EU und über Merkel, als der türkische Präsident Erdogan nach Europa strömende „Flüchtlinge als Waffe“ einsetzte, um Milliardenzahlungen der EU herauszuschinden. Lukaschenko hat später diese Methode kopiert und – über Polen – die EU brüskiert.

 

 

[5] Die nach den so genannten Putschversuch Verhafteten wurden von einer Justiz, die nicht unabhängig ist und die nur das tut, was Erdogan vorgibt, zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt und sind heute noch in Haft, darunter auch unpolitische Kulturschaffende und Angehörige von Minderheiten. Das ist in Deutschland und in der EU fast schon vergessen.

 

[6] Die USA machen das Spiel bis zu einem gewissen Grad mit, nach außen moralisch, indem der Kongress Erdogans Türkei die leistungsfähigen Waffen verweigert; dann aber doch, weil der Verkauf der teuren Flugzeuge – nicht anders als das schmutzige Flüssiggas an die Deutschen – Milliarden einbringt, für die Rüstungskonzerne, aber auch über Steuern für den Staat.

 

[7] Die Sache der Kurden, die Schaffung eines souveränen Staates für ein Staatsvolk, das an der Seite des Westens den IS bekämpft hat, ist schon wieder vergessen.

[8] Die „Basar-Mentalität“ des großen Türkenführers nach Atatürk hat sich bereits herumgesprochen in der EU. Erdogan feilscht, er fordert viel, um letztendlich Weniges zu bekommen, mehr als nichts, dafür aber viel Aufmerksamkeit und Resonanz in den internationalen Medien, während die betroffenen Finnen und Schweden sich aus gutem Grund vornehm zurückhalten. Dabei aber bleiben die Prinzipien auf der Strecke, während der Schurke die Maßstäbe bestimmt und die Paradigmen neuzeitlicher Politik.

[9] Orban will Ersatzzahlungen in Milliardenhöhe von der EU herauspressen, falls er bei dem Embargo mitmacht. Ungarn zuerst! Die Ungarn sollen die Kriegsrechnung nicht bezahlen! Damit nützt er Putin, nicht anders als Erdogan, dessen zynisches Handeln Putin gefällt und der Sache Russlands hilft.

 

[10] Putins Krieg hat die 30 Nationen der EU nicht echt „zusammengeschweißt“, wie von der EU-Spitze gerne behauptet; der zerstrittene Haufen wurde nur zusammengetrieben, in die Ecke gedrängt wie die Schafherde vom Hirtenhund.

 

 

 Vgl. auch meine Beiträge vom 15. Februar 2022:


   Die Kleinen suchen den Schutz der NATO in demonstrativer Solidarität mit der Ukraine – gibt es auch ein „berechtigtes“ Sicherheitsbedürfnis des Großen Bruders?

Es ist rührend mit anzusehen, wie sehr die einstigen Opfer Stalins - die baltischen Staaten Estland, Lettland, Litauen und das historisch geschundene, im wieder von Großmächten zerfleischte, aufgeteilte Polen – bemüht sind, der Ukraine auf dem Weg in die Freiheit zu helfen, auch militärisch, gegen den übermächtigen „Erzfeind“ Russland, dessen imperialistische Expansionspolitik alle unmittelbaren Nachbarn seit je her bedroht.

Sie wissen: sie könnten die nächsten sein, die von einer aggressiven Macht überrollt werden, von Putins Russland, das heute wieder - nicht anders als seinerzeit Hitler gegenüber der Tschechoslowakei – Druck ausübt, politisch-militärischen Druck, unverhohlen – und wie schon lange nicht mehr in Europa - mit Krieg droht.

Sie wissen und sie fühlen das auch, wie schnell es mit der jüngste erst wiedergewonnen Selbstbestimmung vorbei sein kann, wenn Putins den Status quo ante im östlichen Europa wieder herzustellen versucht – in der Form einer neuen Restauration über Machtpolitik und Gewaltausübung.

Ein neuer Goliath gegen die kleinen Davids?

Also schließen sich die Kleinen mit Polen, Rumänien, Ungarn und anderen exponierten Staaten der NATO an, suchen den Schutz des Bündnisses demokratischer Westeuropäer, angeführt von den USA, um den Rückfall in Versklavung und Unterdrückung zu unterbinden, unmöglich zu machen.

Was beeindruckt: mutig zeigen die Kleinen, speziell die Balten, Solidarität mit der arg bedrängten, inzwischen von drei Seiten eingekesselten, militärisch umzingelten, abgeschnürten Ukraine, obwohl sie den Großen Bruder im Osten nicht verärgern, gar provozieren wollen. Provokationen wären fatal und würden - nach einem Vorrücken der Russen und einem neuen Einmarsch mit Anschluss - wieder alles zunichte, was nach Gorbatschow und dem Fall der Sowjetunion erreicht wurde.

Das wäre der Bündnisfall, der Casus Belli, der große und wohl letzte Krieg, den auch Russland nicht führen kann und will.

Ergo proben die Kleinen den ethischen Protest, den Aufstand der Prinzipien gegen die außermoralische, amoralische Machtpolitik, die Putin – beginnend mit Georgien, Syrien und der Krim-Annexion – zynisch ausübt.

Gibt es auch ein „berechtigtes „Sicherheitsbedürfnis“ des Großen Bruders, ein „Sicherheitsinteresse“, dass Russland als existenziell für sich reklamiert und als Argument vorschiebt, um die Expansion auf die Krim und den gerade jetzt ausgeübten Druck auf die Ukraine zu rechtfertigen?

Deutsche Sozialdemokraten und Akteure der Linken mit DDR-Sozialisation – wohl mit immer noch guten Kontakten und Bindungen nach Russland – erkennen die „Sicherheitsbedürfnisse“ Russlands an, könnten auch „vermitteln“, namentlich ein Gysi oder auch eine Merkel.

Trotzdem hinkt das Argument der Russen gewaltig – denn die ehemalige Supermacht, die heute wieder in die alte Rolle hineindrängt, hätte die Krim-Annexion nicht benötigt, um das vorgeschobene Ziel zu erreichen. Die Krim-Annexion war eine reine Macht-Demonstration, vorgeführt von Putin, um den Westen vorzuführen, der – gegen das Völkerrecht – im Zweiten Irakkrieg und in Nordafrika – moralisch versagt hat.

 

 

Kim Jong-uns „Monster-Rakete“ – ein Ablenkungsmanöver von Putins Krieg? Trumps "kleiner Raketenmann" wieder ganz groß? 

Die Allianz der Schurken in einer „Achse des Bösen“ gegen die Demokratien der freien Welt!?

Die Welt hatte fast schon vergessen, dass er auch noch da ist, Kim, der getreue Vasall Chinas und Putins, der in der UNO-Vollversammlung brav gegen 140 Völker stimmte, zweimal sogar, und für den verlogenen, inzwischen weltweit isolierten Paria-Staat Russland.

Jetzt lässt er, der nicht mehr ganz kleine Bösewicht und Schurke aus der - nicht ganz neuen - Allianz der Schurken in einer „Achse des Bösen“, die der freien Welt nun unverhohlen auch militärisch entgegentritt – vielleicht angeregt durch Putin oder Xi Jinping – seine „Monster-Rakete“ aufsteigen!

Eine Neu-Entwicklung? Eindrucksvoll wie Putins Wunderwaffe „Kinschal[1] stieg sie auf und flog angeblich ganze 71 Minuten, bevor sie dann stürzte unweit Japans ins Japanische Meer stürzte[2].

Eine Machdemonstration? Ein neuer Weckruf? Eine unverhohlene Drohung an den Westen?

Wie einst die Samurais vor großer Schlacht, laut und furchteinflößend, schrien nun Kims Nordkoreaner auf – im Jubelgeschrei – mit der Botschaft: ich bin auch noch da und stärke die Front der Antidemokraten mit meiner Macht, die eine militärische ist, mit einer der größten Armeen der Welt und Riesen-Raketen, die Atomsprengköpfe tragen können!

Das kleine Nordkorea wie der ganz groß!? Noch ein Zwerg mit Atomwaffen? Noch ein drohender Alberich mit Ring?

Die Welt konnte das Jubelgeschrei der Nordkoreaner, die immer noch hungern müssen, um für den Krieg zu rüsten, nicht überhören.

Und gerade jetzt, in der Krise, wo USA, die EU und die anderen Staaten der demokratischen Welt sich wieder auf die Moral besinnen, auf echte Werte, um, weg, von der reinen Machtpolitik, wieder etwas ethischen Boden gutzumachen, kommt Kim und verstärkt das Lager der großen Schurken, der Diktaturen Putins und Rotchinas, die den Frieden in der Welt und den bisherigen Lauf der Dinge in langer Friedenszeit beenden wollen.

Putin, längst schon ein Handlanger des ökonomisch wie militärisch autarken China, geht voran und bereitet, mordend und brandschatzend den Weg für das, was noch kommt, während der zweifach abhängige Kim[3] den getreuen Sancho Panza spielt, bereit, den mächtigen Gönnern zu dienen.

China, das den Angriffskrieg Putins – nicht anders als die Atommächte Indien und Israel – Putins völkerrechtswidrigen Angriffskrieg noch nicht verurteilt hat und das – nach eigenen Angaben – bestrebt ist, sich für eine friedliche Lösung im Ukraine-Krieg einzusetzen, hält sich noch zurück, lässt die Popanze agieren, so und anders, weiß es doch, dass ihm alles zufallen wird, was nach der großen Vernichtung übrigbleibt.

Die freie Welt ist gewarnt – jetzt muss sie die Mittel finden, sich gegen den Untergang zur Wehr zu setzen!

 

 Vgl. auch:

 

 

Diktator Putin wird Atomwaffen einsetzen! Wenn es für Russland „existenziell“ wird! 

Wann und wo? 

Kreml-Sprecher Dmitri Peskov soll die Welt darauf vorbereiten – über CNN!?

Wenn es für Russland „existenziell“ wird, ist das eine Option, so der Kreml-Sprecher Dmitri Peskov[1] im Gespräch mit der bekannten Journalistin Christiane Amanpour[2] von CNN in der Nacht des 23. März 2022.

Da ich – auch kriegsbedingt - nicht recht schlafen konnte, habe ich mir das - durch und durch verlogene - Interview mit dem zweiten Sprachrohr Putins neben Außenminister Lawrow angehört und musste feststellen, dass dieser als korrupt geltende Sprecher – im Auftrag des professionellen Lügners Putin, der von Anfang an die Welt im KGB-Stil belogen und getäuscht hat[3]alle Fakten leugnet, die der russische Angriffskrieg seit dem Beginn vor einem Monat geschaffen hat, die zivilen Opfer, die verwüsteten Städte, die toten russischen Soldaten[4] und mehr, also alles, was diesen völkerrechtwidrigen Überfall auf den souveränen Staat Ukraine und auf das Volk der Ukraine zur einmaligen Menschheitstragödie gemacht hat.

Der Sprecher, der angeblich täglich mit seinem Chef kommuniziert, teils von Angesicht zu Angesicht, teils telefonisch, breitete das aus, was ihm von Putin auftragen worden war, teils wortkarg, teils abschweifend, wobei eingestanden werden musste, dass der Kreml seine Kriegsziele in der Ukraine noch nicht erreicht hat, dass aber trotzdem alles nach Plan verlaufe?

Ist der Einsatz von Atomwaffen auch geplant – wie der Überraschungscoup mit der Hyperschallrakete?

Man erinnert sich der Drohungen des wild gewordenen Putin, der - nicht viel anders als Hitler und Goebbels mit den „Wunderwaffen V1 und vor allem V2 – den Westen aufschreckte, als er geheimnistuerisch auf Neuentwicklungen von Waffensystemen verwies, die sich der Schulweisheit der NATO-Streitkräfte entziehen.

Putin droht dem Westen, dem Erzrivalen USA, der NATO und der gesamten zivilisierten Welt mit Vergeltung – wofür überhaupt? – und er lässt jetzt ganz konkret mit einem Atomschlag drohen!

Das ist eine bisher nie dagewesene Situation, ein Novum im Umgang der „zivilisierten“ Nationen untereinander[5], eine Drohkulisse, die nun für den Westen „existenziell“ wird!

Der behäbige Leonid Breschnew[6], diskreditiert durch die lange gültige Breschnew-Doktrin, die den im Warschauer Pakt Nationen gefangenen Nationen des Ostblocks – wie 1968 in Prag geschehen – im Bündnisfall die Souveränität nahm und jede Opposition militärisch niederwalzte, erstickte, war, gemessen an dem – inzwischen sehr irrational agierenden – Putin, ein weiser Mann.

Ein Atomkrieg war aus Breschnews Sicht – und das kann man bei Helmut Schmidt[7] nachlesen – nicht führbar, einfach deshalb nicht, weil von der Welt danach nichts mehr übrigbleiben würde!

Doch das ist Putin auf dem Weg in den Untergang wohl egal? Nach mir die Sintflut?

Die Amerikaner hatten den Psychopaten Trump[8], ein Kuckucksei, das ihnen Putin – als Akt der Vergeltung für die vielen Demütigungen durch Obama, Hillary Clinton und andere – wahlmanipulatorisch ins Nest gelegt hatte, einen Antidemokraten, der die das Schutzbündnis der Europäer, die NATO, fast zunichte gemacht hätte.

Jetzt haben die Russen ihren Psychopaten, der - der Menschheit weitaus gefährlicher als Hitler[9] seinerzeit – uns alle vernichten kann!

Ein Mythos erfüllt sich doch noch? Der Herr des Ringes ist erwacht und wütet in Vernichtung!

Der etwas klein gerate Alberich, hochgestiegen aus den stalinistischen Katakomben des KGB, lange mit der Tarnkappe als Täuscher unterwegs, hat nun den Ring am Finger, zeigt das Instrument der Macht vor, bereit – als Herr des Ringes – die ganze Macht gegen die Welt zu kehren, das Böse gegen das Gute, in Selbsterhöhung die Welt vernichtend!

So tickte Hitler vor dem Untergang im Bunkre von Berlin!

Das Volk der Deutschen war ihm auf einmal, wo es seit Stalingrad an der Front nicht mehr gut lief, so egal wie das Los der gesamten Welt!

Wenn er die Macht dazu gehabt hätte, dann hätte bereits der Psychopath Hitler, der kranke Mann mit tausend Fehleinschätzungen und verbrecherischen Führerbefehlen, die ganze Menschheit und diese schöne Welt in den Abgrund mitgerissen!

Dieser Kelch ging an allen noch einmal vorbei!

Doch nun kommt er wieder, nicht braun, nicht ganz rot, aber genauso geistig krank, verwirrt, heißt Putin und ist entschlossen, die Apokalypse auszulösen.

 



[1] Nach Kreml-Kritiker Alexej Nawalny, der nach seiner Rückkehr nach Russland verhaftet, abgeurteilt und ins Gefängnis geworfen wurde und den man gestern, am 22. März 2022, in einem willkürlichen Akt zu weiteren 9 Jahren Haft verurteilt hat, soll Peskow ein schwerreicher Mann sein, der sein Vermögen dem Gönner verdankt, für den er jetzt spricht und lügt wie Lawrow an anderer Front, in englischer Sprache. Die Welt kann den Aussagen folgen, nachdenken und sich ein Bild machen von dem, was ihr vorgefaselt wird an wirren, kranken Dingen, die auf das Wesen der Diktatur verweisen und auf die Lenker der Diktatur.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dmitri_Sergejewitsch_Peskow

 

[3] Vgl. dazu die am 22.März auf dem Sender „arte“ ausgestrahlte Dokumentation:

https://www.arte.tv/de/videos/108299-000-A/putins-weg-in-den-krieg/

 

[4] Eine russische Zeitung meldete 10 000 gefallene Russen, nahm die Meldung aber bald zurück mit dem Hinweis, die Zeitung sei „gehackt“ worden.

[5] Darf man die - inzwischen von Putin zur Paria-Nation gemachten – Russen überhaupt noch dazu rechnen?

 

[7] In: Menschen und Mächte, 1997.

[8] Vgl. dazu mein Werk „America First“, 2017.

 

[9] Vgl. dazu meinen Beitrag.

 

 

  Vgl. auch:

   Putin, der Schreckliche, hat alles auf eine Karte gesetzt, gepokert, geblufft – und verloren!

Eigentlich sind die Russen Schachspieler, bedächtige, gute Schachspieler, die jeden Zug genau überlegen, vor sie ihn tun - wie Schachweltmeister Garri Kasparow[1], der die Welt seit vielen Jahren vor Putin warnte und jetzt Recht bekommt.

Putin aber entschied sich in seiner verbitterten Auseinandersetzung mit dem Erzfeind USA für das Spiel der Amerikaner, für Poker, für ein Spiel, das er, der große Spieler, der Hasardeuer und der Tausendsassa, der alles kann, und der auch – gestützt von Lawrow - die Klitschkows im Ring besiegen würde, wohl nur unzulänglich beherrscht?

Ergo setzte er mit seinem Bluff auf ein verdecktes Blatt, auf eine Karte, auf Aggression … gegen den Rest der zivilisierten Welt – wurde durschaut und verlor!

An dem Tag, als verwirrter Putin den Angriffskrieg gegen die Ukraine lostrat, einen Krieg, den er vor den Augen der halbverschlafenen Welt vorbereitet hatte, besiegelte er den eigenen Untergang.

Von diesem Fehler gibt es kein Zurück.

Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wen dieser Verrückte noch mitnimmt, in den Untergang!



[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Garri_Kimowitsch_Kasparow

 

 

 

  Vgl. auch:

 

 

Der russische Alberich als neuer Herr der Ringe 

Oder 

Wenn der Giftzwerg aus dem Kreml in ohnmächtiger Machtdemonstration der zivilisierten Welt mit Vernichtung droht - 

zurück, zum Mythos, zu Wagner und zu Hitler?

 

Man erinnert sich der Drohungen des wild gewordenen Putin, der - nicht viel anders als Hitler und Goebbels mit den „Wunderwaffen V1 und vor allem V2 – den Westen aufschreckte, als er geheimnistuerisch auf Neuentwicklungen von Waffensystemen verwies, die sich der Schulweisheit der NATO-Streitkräfte entziehen.

Putin droht dem Westen, dem Erzrivalen USA, der NATO und der gesamten zivilisierten Welt mit Vergeltung – wofür überhaupt? – und er lässt jetzt ganz konkret mit einem Atomschlag drohen!

Das ist eine bisher nie dagewesene Situation, ein Novum im Umgang der „zivilisierten“ Nationen untereinander[1], eine Drohkulisse, die nun für den Westen „existenziell“ wird!

Der behäbige Leonid Breschnew[2], diskreditiert durch die lange gültige Breschnew-Doktrin, die den im Warschauer Pakt Nationen gefangenen Nationen des Ostblocks – wie 1968 in Prag geschehen – im Bündnisfall die Souveränität nahm und jede Opposition militärisch niederwalzte, erstickte, war, gemessen an dem – inzwischen sehr irrational agierenden – Putin, ein weiser Mann.

Ein Atomkrieg war aus Breschnews Sicht – und das kann man bei Helmut Schmidt[3] nachlesen – nicht führbar, einfach deshalb nicht, weil von der Welt danach nichts mehr übrigbleiben würde!

Doch das ist Putin auf dem Weg in den Untergang wohl egal? Nach mir die Sintflut?

Die Amerikaner hatten den Psychopaten Trump[4], ein Kuckucksei, das ihnen Putin – als Akt der Vergeltung für die vielen Demütigungen durch Obama, Hillary Clinton und andere – wahlmanipulatorisch ins Nest gelegt hatte, einen Antidemokraten, der die das Schutzbündnis der Europäer, die NATO, fast zunichte gemacht hätte.

Jetzt haben die Russen ihren Psychopaten, der - der Menschheit weitaus gefährlicher als Hitler[5] seinerzeit – uns alle vernichten kann!

Ein Mythos erfüllt sich doch noch? Der Herr des Ringes ist erwacht und wütet in Vernichtung!

Der etwas klein gerate Alberich, hochgestiegen aus den stalinistischen Katakomben des KGB, lange mit der Tarnkappe als Täuscher unterwegs, hat nun den Ring am Finger, zeigt das Instrument der Macht vor, bereit – als Herr des Ringes – die ganze Macht gegen die Welt zu kehren, das Böse gegen das Gute, in Selbsterhöhung die Welt vernichtend!

So tickte Hitler vor dem Untergang im Bunkre von Berlin!

Das Volk der Deutschen war ihm auf einmal, wo es seit Stalingrad an der Front nicht mehr gut lief, so egal wie das Los der gesamten Welt!

Wenn er die Macht dazu gehabt hätte, dann hätte bereits der Psychopath Hitler, der kranke Mann mit tausend Fehleinschätzungen und verbrecherischen Führerbefehlen, die ganze Menschheit und diese schöne Welt in den Abgrund mitgerissen!

Dieser Kelch ging an allen noch einmal vorbei!

Doch nun kommt er wieder, nicht braun, nicht ganz rot, aber genauso geistig krank, verwirrt, heißt Putin und ist entschlossen, die Apokalypse auszulösen.

 



[1] Darf man die - inzwischen von Putin zur Paria-Nation gemachten – Russen überhaupt noch dazu rechnen?

 

[3] In: Menschen und Mächte, 1997.

[4] Vgl. dazu mein Werk „America First“, 2017.

 

[5] Vgl. dazu meinen Beitrag.

 

 

  Vgl. auch:


Deutschland ist schön - Reisebilder von Carl Gibson:


Peenemünde,

an der Peene -



An der Ostsee

Impressionen, 

Natur, Landschaft, 

Geschichte.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Peenestrom

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Peenem%C3%BCnde























 

Die Russen „scheißen“ auf die angedrohten „Sanktionen“ des Westens – aus der obszön-vulgären Literatur in die neue Diktion der Kreml-Diplomatie

Der Ton macht bekanntlich die Musik. Und Diplomaten sind eigentlich feine Leute, handverlesene Charaktere, die nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und andere vor den Kopf stoßen, nur weil sie der vielen großen und kleinen Provokationen satt sind.

Also darf man aufhorchen, wenn ein „Botschafter[1] – im eigentlichen Sinne des Wortes – und in Mission buchstäblich die Sau herauslässt, indem er dezidiert feststellt: „Wir scheißen auf Ihre ganzen Sanktionen!“

Nein, nicht Lawrow, Kopf der russischen Diplomatie, hat das so formiliert, der schlaue Fuchs und Altmeister der Verdrehungen, noch Kreml-Chef Putin, dessen rüde Ausdruckweise immer dann zur Geltung kommt, wenn er unverhohlen zynisch von „Banditen“ und „Terroristen“ spricht oder wenn er in wilden Verbalattacken gegen die „inneren Feinde Russlands“ zu Felde zieht. So redet in der Tat ein wahrhaftiger Diplomat der Russischen Föderation, einer, der die Schnauze voll hat und der nicht mehr bereit ist, die Demütigungen, Androhungen und Provokationen und des Westens gegen sein Volk länger hinzunehmen.

Diese neue Sprache der russischen Diplomatie, die ganz und gar nicht der russischen Seele entspricht, noch dem Geist der russischen Kultur - eine obszön-vulgäre Diktion, die dem sprachmagischen Werk Herta Müllers entnommen scheint, wo es von „scheißen“ und „pissen“ nur so wimmelt - ist sehr bewusst gewählt und wird de facto anti-diplomatisch eingesetzt, um der Verärgerung über die Haltung des Westens gegenüber Russland deutlich zu machen, ebenso die Verachtung jener „Sanktionen“ des Westens, die es seit der Krim-Annexion im Jahr 2014 gibt, von deren Auswirkungen Russland aber genauso unbeeindruckt blieb wie die Ajatollahs im Iran oder Kim in Nordkorea.

Sanktionen, ganz egal von wem und gegen verhängt, sind immer schlecht – der Fall Kuba beweist das seit der Kuba-krise im Jahr 1963 noch unter J.F. Kennedy und Kruschtschow – denn, ohne großen Nutzen für den, der sie verhängt hat, schaden sie im Grunde beiden Seiten.

Russland, das sich auch ökonomisch und finanzpolitisch zu wappnen weiß, hat gelernt, mit den Diskriminierungen durch den Westen umzugehen und orientiert sich konsequent nach Osten, mit Bindungen zum Iran, aber noch viel deutlicher hin zu China, das als neue Supermacht den Einfluss der USA und der EU-Staaten zurückdrängen wird, wirtschaftlich wie militärisch.

Also scheißen die Russen auf westliche Sanktionen!

Diese – bestimmt vom Kreml autorisierte, sanktionierte – Aussage, drastisch und obszön wie vieles in der russischen Subkultur – soll gehört[2] werden, vor allem deshalb, weil feinere Töne von grober Propaganda und von antirussischen Hetzkampagnen, die es seit der Krim-Annexion verstärkt gibt, überlagert werden.

Gerüchte und Desinformation hier und dort – die ohnmächtigen Bürger des Westens, unfähig Fakes von Tatsachen zu unterscheiden, sollen verwirrt werden und die Staaten des Westens gespalten, wenn bestimmte geopolitische Spielchen mit dem Feuer und dem Krieg das einbringen sollen, was erstrebt wird.

Nebel, Intransparenz und das wüste Beschimpfen der Gegner dahinter – alles Mittel der psychologischen Kriegsführung, Mittel des Kalten Krieges, der dem heißen, echten Vernichtungskrieg vorangeht.



[1] Viktor Tatarinzew, Russischer Boschafter in Schweden

[2] Und sie wurde auch gehört. Fast alle großen Tageszeitungen und Nachrichtenmagazine griffen das Skandalzitat des Boschafter Tatarinzew im Gespräch mit der Zeitung „Aftonbladet“ auf, unter anderen:

 

https://www.spiegel.de/ausland/russischer-botschafter-zum-konflikt-mit-dem-westen-wir-scheissen-auf-ihre-ganzen-sanktionen-a-4de26456-c10e-4bbb-87f9-ad8bc62b440el

 

 

Kriegshysterie – tobender Desinformationskampf bei divergierenden Interessen: wer glaubt welchem Geheimdienst?

Nach zwei Jahren Pandemie sind viele Menschen verunsichert, existenziell erschüttert, gelähmt – und nun auch noch das, ein drohender Krieg, der, besonders in Europa sehr viel verändern würde. Ungezählte Opfer nicht nur an der Front wären die Folge, sondern tiefe Einschnitte in allen Lebensbereichen.

Ein gewisser Trost in Deutschland: der Kanzler und der wiedergewählte Bundespräsident agieren und reagieren noch besonnen auf die Entwicklungen, obwohl auch die deutsche Politik sich dem inzwischen heißen Desinformationskampf nicht ganz entziehen kann und das weitergibt, womit sie aus diesen oder jenen Quellen „munitioniert“ werden.

Fakten oder Fake-News? Wer sagt die Wahrheit? Wer glaubt wem? Die Medien, immer auf der Suche nach einer Story, einer neuen Schlagzeile, teils eifrig, teils unverantwortlich unterwegs, tun ein weiteres, um die Menschen zu verunsichern, die Bürger, die schon lange nicht mehr wissen, wenn sie glauben sollen und wem sie noch glauben können.

Wo kommen die Nachrichten her? Wer fabriziert diese und zu welchem Zweck? Ist der russische Propaganda- und Desinformationsapparat hinter Putin, der, beginnend mit Außenminister Lawrow, das ausführt, was dem starken Mann im Kreml nutzt, glaubwürdiger als das, was die vielen großen und kleinen Geheimdienste der USA an „Sachinformation“ beisteuern?

Der kritische oder fügsame Bürger kann sich seinen Reim darauf machen und – wie in Glaubensfragen religiös-weltanschaulicher Art – an den einen Gott glauben oder an den anderen, an Götzen und Dämonen! Letztendlich wird er es nicht herausfinden, wer ihn belügt, täuscht, hinters Licht führt, manipuliert, gängelt – und zu welchem Zweck.

Da taucht ein US-U-Boot angeblich in russischen Gewässern auf und wird verjagt, sagen die Russen. Die USA widerspricht postwendend.

Wer verdreht die Dinge, jetzt, in Krisenzeiten, wo man doch weiß, dass schon ein verrückt gewordener Kapitän eines Atom-U-Boots die gesamte Welt in Brand stecken kann?

Die Westeuropäer, allesamt mehr oder weniger in die NATO eingebunden, glauben natürlich eher den Freunden aus Übersee, als dem „Aggressor“, der „völkerrechtswidrig“ die Krim eingesackt, mit Macht „annektiert“ hat, dessen Propagandamaschine gerade auf Hochtouren läuft, teilweise koordiniert und gesteuert von einem Kriminellen, der, nach langen Knastaufenthalt mit dubiosen Geschäften und wohl protegiert vom neuen Zar der Russen Karriere gemacht hat – als „Putins Koch[1]“, heute zuständig für Dreck-Arbeiten aller Art, vor Ort, in Afrika, in Syrien, aber auch in den weiten des Internets über Trolle, Hacker und Saboteure aller Art.

In einer querdenkerisch verseuchten Welt wirken Desinformationskampagnen wahre Wunder!

Was in Europa vergessen wird – und das betrifft auch Deutschland in hohem Maße: die machtpolitischen Interessen der USA, die heute die Ukraine mit Waffen aufrüsten, entsprechen – und das wurde bei Trumps Verhältnis zur NATO überdeutlich - nicht immer den Interessen der europäischen Staaten!

Ja, selbst Frankreich, das sich mit Atomwaffen noch eine recht eigenständige Außenpolitik leistet, denkt im Falle eines Falles – und nach guter historischer Tradition- wahrscheinlich zuerst an sich selbst, dann erst an Bündnisse und Freundschaften.

Was will Putin, der ein knallharter Machtpolitiker der besonders zynischen Art und dazu auch noch ein Spieler, genauer ein „Hasardeur“ ist, wirklich? Will er den Status quo in Europa, den er mit der Krim-Annexion de facto schon verändert hat, weiter verändern? Will er die Uhr zurückdrehen und die Bündnisstruktur der NATO verändern? Greift er nach der „Weltmacht“, wobei die Ukraine nur ein erstens Opfer ist? Verwirrende Schlagzeilen gibt es zuhauf, Gerüchte, die von Fakten ablenken. Die Bürger sollten mehr darüber erfahren, und sie sollten wissen, um welches Bärenfell gestritten wird – denn sie alle werden als Leidtragende mit den Früchten dieses unseligen Machtpokers leben müssen, wenn es nicht anders kommt.

 

 

 

 

 

   Welche Kriegsziele verfolgt Putin im Ukraine-Konflikt – Welche Konzessionen verweigern ihm NATO und der Westen und zu welchem Preis?

In deutschen Medien redet man darüber, ob Putin seine Truppen in die Ukraine einmarschieren lässt oder nicht. Über die Kriegsziele einer Invasion aber schweigt man sich aus.

Was bringt eine Besetzung der Gesamtukraine Russland ein?

Sollen Kernbereiche der untergegangenen Sowjetunion wieder hergestellt werden? Treibt es „Wladimir“ zurück zum Ursprung, nach Kiew, in die Stadt der Städte, wo die Geschichte der „Rus“ begann?

Sind Invasion und Annexion nur sentimentale Angelegenheiten eines romantischen Träumers, der sich, immer noch verliebt in die alte Sowjetunion, in ein Großreich zurücksehnt, in dem „Klein- Russland“, also die Ukraine, wieder integraler Teil von „Groß-Russland“ ist?

Putin ist ein Verstandesmensch, ein pragmatischer Machtpolitiker, ein Realist, kein Träumer!

Also weshalb sollte er mit einer vollzogenen kompletten Invasion, wie das aktuell in den Medien suggeriert wird, einen Zustand herbeiführen, den er doch gerade und mit viel Vehemenz vermeiden will; nämlich: das Heranrücken Russland an die NATO- Staaten, von den es sich allmählich eingekreist und bedroht fühlt!

Entspricht das der Logik? Oder soll so die direkte Konfrontation gesucht werden – mit Rumänien, Polen, den baltischen Staaten?

Ein Deutscher, der von den Folgen einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Russland und dem westlichen Verteidigungsbündnis NATO unmittelbar betroffen wäre, sollte sich diese Fragen stellen, und zwar jetzt, wo es noch politisch-diplomatische[1] Möglichkeiten einer Konfliktvermeidung gibt.



[1] Worüber diskutieren Spitzendiplomaten beider Seiten neun Stunden lang, ohne dass es Fortschritte gibt? Welche Konzessionen will der Westen nicht machen? Weshalb erfährt der Bürger nichts über des Pudels Kern, über den eigentlichen Grund der Konfrontation?

 

 

Am Vorabend des Dritten Weltkriegs – Frühlingsmanöver?

Ein Weltkrieg beginnt nicht immer mit einem Paukenschlag; die Ursachen, denen bald übergroße Wirkungen folgen, lassen sich heute, im Zeitalter der Satelliten-Aufklärung, auch nicht mehr so plump inszenieren wie seinerzeit der Überfall auf den Gleiwitzer Sender – heute schlittert man in den Weltkrieg, der der letzte sein wird, den die Menschheit austrägt, über einen Anlass, nach dem später keiner mehr fragen wird, weil keiner mehr da ist, der noch Fragen aufwerfen könnte.

Endzeit? Danach fragte ich vor Jahren in einem Buch, ohne recht an eine mögliche Apokalypse in naher Zukunft glauben zu wollen – doch inzwischen, wo die befürchtete Ausrottung der Menschheit durch einen Virus in der aktuell grassierenden Seuche der Neuzeit Corona Pandemie schon Gestalt angenommen hat, verdüstern sich die Himmel weiter; auch militärisch in Grenzkonflikten, Bürgerkriegen, Spannungen zwischen den Großmächten der Zeit und „Frühlingsmanövern“ hier und dort, mit unkontrollierbaren Funkenschlägen, die schnell einen Großbrand entfachen können und in den, von vielen Menschen für unmöglich gehaltenen, letzten Weltkrieg[1] führen können – und das nur, weil die Politik, unfähig bestehende Konflikte friedlich zu lösen, wieder versagt.

Der Normalbürger, das ewige Opfer, wird dabei zusehen, wie Gewaltherrscher, Despoten auf der einen Seite und starre, rechthaberische Kalte Krieger auf der anderen ihm sein Grab schaufeln, den endgültigen Untergang aller besiegeln.

Was bleibt dem Ohnmächtigen, der aus eigener Kraft das Walten der Dinge über das Walten des Bösen in einer inzwischen verkommenen Welt von Lug und Trug nicht aufhalten kann anderes übrig als eine Ergebenheit in das Schicksal, ein Fatalismus, der dem kommenden Tod bewusst ins Auge sieht?



[1] Das US-Präsident Biden, heute, am 11. Februar, seine amerikanischen Landsleute in der Ukraine aufruft, das Land zu verlassen – und dies mit einem Hinweis auf einen „Dritten Weltkrieg“ ist ein schlechtes Zeichen und muss mit Besorgnis aufgenommen werden, gerade in dem exponierten Deutschland.

 

Putins Köche Oder das Söldner-Unwesen am Werk

Die Großmächte agieren heute prinzipiell und methodisch nicht anders als seinerzeit, in der Renaissance, der verruchte Papst Rodrigo Borgia und dessen noch verruchterer Sohn Cesare – nur die Mittel haben sich gewandelt. Der gedungene Mörder, der Auftragskiller und Assassine hat heute nicht mehr den „Dolch im Gewande“ und die Giftmischung im kleinen Flacon – heute arbeitet man, wenn es gegen Dissidenten und Regimekritiker geht, mit Plutonium, mit Rizinus im Regenschirm, mit Killerkommandos im durchtrainierten Team, um Probleme[1] aus der Welt zu schaffen. Im Präventiv-Schlag werden unliebsame Feinde aus der Welt geschafft, vor den Augen der Welt aus profanen Gründen der Staatsraison und um angeblich Opferzahlen zu minimieren.

Im Feld sind Söldner-Verbände unterwegs, überall dort, wo es etwas zu erledigen, zu zerstören, zu sabotieren gilt, in Kiew auf dem Maidan, im Donbass, an der Grenze, aber auch in Afrika, in Syrien, in Libyen und anderswo. Putin lässt seine „Köche“ über die ominöse Truppe „Wagner“ alles so ausführen, wie es ihm die von den USA angeheuerten und im Irak eingesetzten Profis seinerzeit vorführten, gut getarnt, ohne Hoheitszeichen. Der auftraggebende Staat bleibt fein und sauber, jenseits der Verantwortung, hat den Nutzen, oft ohne Kosten. Nach Opfern und Kollateralschäden fragt niemand. Wer solche Praktiken jenseits des Völkerrechts anprangert, erleidet das Los eines Julian Assange von Wikileaks und wird – obwohl ein Aufklärer und freund der Wahrheit gleich vielen Dissidenten - selbst zum Opfer.



[1] Vgl. dazu meinen Beitrag zur Exekution von Boris Nemzov.

 

 

      Dem Machtpolitiker Putin ist mit „Völkerrecht“ nicht beizukommen

Auch wenn er gelegentlich im Westen so dargestellt wird: Putin ist kein Idiot! Ganz im Gegenteil: er kennt den Westen und er kennt auch die Möglichkeiten und Grenzen des Völkerrechts. Ihm in der Sache der Krim-Annexion „Völkerrechtsbruch“ vorzuwerfen ist grotesk, vor allem nach den gravierenden Präzedenzfällen eklatanter „Völkerrechtsverletzungen“, die der Westen sich in den beiden letzten Jahrzehnten geleistet hat.

Putin muss nur zwei Fragen[1] stellen, um die Heuchelei des Westens in puncto „Völkerrechtsbruch“ der gesamten Weltöffentlichkeit vor Augen zu führen:

1.      Wer hat ohne Völkerrechtsmandat – und somit gegen den Willen vieler Nationen – den Zweiten Irak-Krieg geführt, den Irak zersplittert, in politisch instabile Teile aufgeteilt, für das Aufkommen des IS gesorgt und die gesamte Region destabilisiert bis hin nach Syrien?

2.      Wer hat Nordafrika destabilisiert?

Die Verantwortlichen, die USA, Großbritannien, Frankreich, Italien und noch einige andere und die NATO mit im Boot, haben eigenmächtig - und am Völkerrecht vorbei - agiert, um sich politisch-ökonomische Vorteile zu sichern, angetrieben von Gründen der Staatsraison und Kategorien der Machtpolitik, hinter welcher nur das Recht des Stärkeren steht, aber kein Ethos, keine Moral.

In der Natur gibt es keine Moral; in der Machtpolitik auch nicht: da Putin das genauso gut weiß wie die großen Akteure des Westens, handelt er wie diese, indem er in seiner Interessenssphäre seine Macht durchsetzt, mit allen Mitteln, die zur Verfügung stehen, auch mit dem Militär – so wie es die USA im Irak vorgemacht hat.

Krieg – wieder ein Mittel der Politik?

Ja, wir sind wieder bei Clausewitz, trotz UNO, und ungeachtet der Lehren aus zwei vernichtenden Weltkriegen. Putin wurde provoziert, brüskiert – jetzt haben wir den Salat … mit Steak, das in Casteau, das weiß ich aus eigener Erfahrung[2], „blutig“ gegessen wird.



[1] Mehr dazu in meinem Werk „Quo vadis, Germania“, 2016.

[2] 1983/84 war ich Gast im NATO-Hauptquartier in Belgien.

 


„Kriegsgefahr“ - medial herbeigeredet treibt sie den Ölpreis und fördert die Inflation: 

Diktatoren und Konzerne freuen sich darüber, der kleine Mann aber, der seine Heiz- und Stromkosten kaum noch bezahlen kann, muss die Suppe auslöffeln –  

Säbelrasseln mit Kalkül?

NATO-Chef Stoltenberg, der Teile seines üppigen Salaires vielleicht nutzte, um sich rechtzeitig mit heimischen Norsk Hydro-Aktien einzudecken, wird die Suppe nicht auslöffeln, die er gerade auf dem Feuer hat. Der kleine Mann wird es tun, jener vielfach geschröpfte Bürger, der seine Stromrechnung und seine Heizkosten nicht mehr bezahlen kann und der überlegen muss, wenn er krank wird, ob er noch sein Geld in eine gesunde Nahrung investiert oder ob er es in die Apotheke trägt der zum Arzt, für notwendige Medikamente und medizinische Leistungen, die ihm keine Kasse erstattet.

Die großen Erdöl- und Erdgasnationen Europas freuen sich, wenn die preise für die schon totgesagten fossilen Energieträger dramatisch steigen, Staaten wie Norwegen, Holland und Großbritannien mit mächtigen Energieproduzenten wie BP und Shell; die Saudis, die an mehreren Orten der Welt mit dem schnellen Geld Stellvertreterkriege führen und führen lassen, freuen sich auch, ebenso die die vereinigten Arabischen Emirate und da fußballfreudige Katar, wenn es wieder in der Kasse klingelt; ja, selbst die Ajatollahs im – mit Sanktionen belegten - Iran würden sich freuen, wenn sie ihr reichlich vorhandenes Erdöl und Erdgas auf dem Weltmarkt verkaufen dürften.

Am meisten aber dürfte sich der russische Machthaber Putin freuen, wenn er für sein Hauptexportgut Energieträger heute mehr als das Vierfache einnehmen kann, als noch vor Monaten.

Der Truppenaufmarsch lohnt sich – so dreht man an der Energiespirale, am Ölpreis. Und das an der Grenze zur Ukraine auf und ab spazierende Militär mit schwerem kriegsgerät ist die Wunderwaffe dazu, eine Angst schürende Wunderwaffe, die den Westen dort trifft, wo er am verwundbarsten ist, am Geldbeutel.

Die Massen der Europäer, kleine Leute, müssen die Politik ihrer Vertreter, gestützt von den propagandistischen Auswüchsen unverantwortlicher Medien, ausbaden.

Also schimpft man im Westen weiter auf Putin, während dieser sich vergnügt ins Fäustchen lacht und Kasse macht. Putin wird weiter Pokern, weil es ihm und dem finanziell maroden Russland, das neben Waffen und Rohstoffen kaum etwas zu verkaufen hat, nutzt.

So bekommt auch das – bisher nutzlose – Militär einen neuen Sinn; und Putin, der starke Mann, zeigt Flagge nach innen.

Der Narr in der Posse – das ist der Westen, der, ganz egal ob er agiert oder nur reagiert, den Interessen Russlands zuspielt – und dahinter auch noch den Interessen der USA, die, ganz nebenbei bemerkt, viel Erdöl und Erdgas fördern und auch ihr Flüssiggas aus dreckiger „Fracking-Förderung“ nach Europa verkaufen wollen.

Würde das Nordstream II-Projekt, das Europas Versorgungssichert im Energiebereich auf lange Sicht garantiert, scheitern, dann würden sich auch die Amerikaner ins Fäustchen lassen – und Putin, der Machtmensch, würde sein Öl[1] und Gas an die Supermacht aus der Nachbarschaft verkaufen, an das aufstrebende China.



[1] Putin, heute nicht mehr der ideologische, dafür aber der machtpolitische Gegner, ja, Feind, braucht das Geld des Westens nicht. Er dreht am Ölpreis – und indem er diesen Preis von 20 Dollar um über vierhundert Prozent hinauf katapultiert, auf inzwischen über 80 US-Dollar pro Barrel, sackt er das Geld des energieabhängigen Westens ein und schont dabei auch noch die eigenen Öl- und Erdgasreserven.

 

 

Putins Kriegs-Spiel - Mit dem „völkischen“ Element von Bismarck ins neue Russland  

Im Elsaß und in Lothringen lebten neben Franzosen seit je her Deutsche. Also wollte Bismarck nach dem Sieg über Frankreich beide Landstriche als Kriegsbeute, das Elsaß und Lothringen, die Region meiner Ahnen, die zu Maria Theresias Zeiten ohne besondere Gründe an Frankreich gefallen war.

Bismarck, der spätere deutsche Reichskanzler, hatte stets die „großdeutsche“ Lösung im Sinn, die Aspiration der Deutschen seit den Befreiungskriegen gegen Napoleon, eine Vereinigung des deutschen Volkes in einem Staat, was am Widerstand des Hauses Habsburger und der k. u. k. Monarchie scheiterte.

Ein Großdeutschland vor Hitlers Großdeutschem Reich?

Der Erste Weltkrieg wäre vielleicht so verhindert worden, Versailles und auch Hitler! Es sollte nicht sein!

Jetzt wagt der russische Nationalist Putin ähnliches: Er will das neue Großrussland überall dort, wo Russen leben; auch in Weißrussland, das ihm zufallen wird, wenn er den Zeitpunkt für gekommen hält - und Putin will auch die Krim, weil dort – mehrheitlich - Russen leben: und weil die dort existierenden Russen in der Mehrheit wohl zum neuen Russland gehören wollen, zu einer - immer noch starken - Super-Macht, nicht aber zu einer maroden Ukraine, die nicht viel hat und auch in Zukunft nicht viel hermachen wird, weder ökonomisch, noch militärisch.

Vox populi?

Womit will der heuchlerische Westen, namentlich die in sich zerstrittene EU, eine politische geschwächte USA und die nicht recht handfähige NATO, dagegenhalten?

Mit Parolen? Mit Drohungen?

Einst „Agent“ der Sowjetunion in der DDR, hat Putin als kleiner Spion den Westen studiert, gründlich studiert - jetzt pokert er als Präsident; und er pokert gut, gerade mit dem „völkischen“ Faktor, der in Deutschland verpönt ist, mit dem man in Russland aber punktet.

Putin hat in seinem Machtspiel in der Ukraine gegen den Westen den Rückhalt im eigenen Volk - und er lenkt damit von inneren Problemen ab, die ihm als Präsident gefährlich werden können.

Ja, vom autoritären Staat zum totalitären, zur Diktatur, ist es nur ein kleiner Schritt, eine Nuance für Interpreten.

Putin ist das egal - er macht sein Spiel, auch auf die Gefahr hin, dass es Krieg geben wird, denn er steht oder fällt mit dem Ausgang des Spiels.

 

 

 


 

Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker,

Naturfotograf, im August 2021





Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)



https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.



Copyright: Carl Gibson 2022.

 

 

 

 

 
Dieses sehr realistisch wirkende Kunstwerk bestaunt man in Miltenberg am Main im frommen Bayern

 

"Ich musste auch pissen."-Die allzumenschliche Notdurft nobelpreiswürdig dargestellt in

Herta Müllers "Niederungen", 1982, als Vorzeige-Pisse- und  Kacke- Literatur aus der kommunistischen Diktatur Ceausescus, kritisch interpretiert von Carl Gibson:



A.     Vom Überdruss am „interesselosen Wohlgefallen“[1] – und von der neuen Sehnsucht nach Fäkalität.


a.      Kot ist nicht gleich Kot!


 


„Wer die Schönheit angeschaut mit Augen, ist dem Tode schon anheim gegeben, wird zum wahren Leben nicht mehr taugen“, dichtet August Graf von Platen in einem berühmten Sonett.

Damit nicht alle der Schönheit verfallen und dekadent dahinsiechen sollen, hielt Herta Müller in ihren „Niederungen“ mit einigen Appetithäppchen der unfeinen Art dagegen, grob, vulgär, naturalistisch plastisch, wie in den Frühphasen des Expressionismus, doch fern jeder Poesie in einem sonderbaren „Delektieren an Fäkalität“:
 

„Ich wischte mir mit dem Klopapier trotzdem den Hintern ab und schaute dann in den Ausschnitt, und sah den Kot, in dem weiße Würmer krochen.

Ich sah die kleinen schwarzen Kotknollen und wusste, dass Großmutter wieder Verstopfung hat, und sah den lichtgelben Kot meines Vaters und den rötlichen Kot meiner Mutter.

Ich suchte nach dem Kot meines Großvaters, und Mutter schrie meinen Namen in den Hof“.


Welch ein Thema! 
Krankhaft, ja pervers motiviert und exponiert? Eine Studie über die Formen menschlicher Ausscheidungen mitten in der sozialistischen Gesellschaft, die gerade dabei ist, den „neuen Menschen“ aufzubauen!

Einige betreiben Wesensschau – auf der Suche nach dem Grund aller Dinge, nach des Pudels Kern, nach dem Selbst – und die Andere – sie sucht ihr Wesen im Klo, suhlt sich im Kot wie die Wildschweine im Wald und schreibt „ihre Abhandlung“ darüber!

Nobelpreiswürdig, in der Tat!

Der Gang nach Stockholm deutete sich hier bereits an, im Jahr 1982, aus dem Verborgenen heraus natürlich, denn die böse „Securitate“ Ceaușescus wusste zu diesem Zeitpunkt[2] – und selbst nach dem Erscheinen des Büchleins – immer noch nicht, was in diesen Geschichtlein köstlichster Art so alles geschildert wird, extrem „naturalistisch“ nahe an der Realität!–

Und die auf Carl Gibson losgeschickten Anwälte[3] der ZEIT wissen es auch heute noch nicht!

b.      Urin ist ein ganz besonderer Saft Oder: Das „Manneken-Pis“ im Banat!




Wenige Seiten später wird auch das allzu menschliche Urinieren geschildert – neben der Struktur-Analyse des Endprodukts des Großen Geschäfts - ein weiteres Sonderphänomen der Literatur in der real sozialistischen Gesellschaft mit Avantgarde-Tendenz!

Das Manneken-Pis im Banat – auf Brüssel und Stockholm verweisend:

„Ich sah Heini, wie er den Nachttopf in der Hand hielt und mit eingeknickten Knien dastand. Und mit der anderen Hand hielt er sein Glied.

Es war sehr weiß im Schein des Blitzes. 
 Ich musste auch pissen.

Ich stand auf und setzte mich über den Topf, und ich zog den Bauch ein, um das Geräusch des Urins zu verhindern.

Aber es wurde immer lauter unter mir, ich hatte keine Kraft, ich konnte es nicht mehr tröpfeln lassen. Es rann lauwarm aus mir. Es rauschte. Heini rief mich zu sich ins Bett.“


Große Literatur, fürwahr!

Etwas Geringeres als der Nobelpreis hätte diese künstlerische Leistung wohl nicht angemessen gewürdigt!

Das „Genie“ deutete sich hier bereits an, das kranke Genie[4], die Kranke?


WC-Wegweiser oder Kunst? Das Maneken Pis zu Brüssel eine Vorlage ... oder gar die "Kunstwerke" der Herta Müller?



c.      Fäkales als Sujet, epigonal aufgewärmt? Obszönitäten[5] aller Art – Produkte einer pathologischen Weltsicht?




Den „Furz“, den „Hodenbruch“ des Großvaters und die „Hämorrhoiden“ der Mutter erwähnte Herta Müller an anderer Stelle.

Ob das alles auch beschrieben worden wäre, wenn die Autorin gewusst hätte, dass das Fäkale als Sujet literarisch schon längst vorweggenommen war, etwa im essayistischen Werk des Exzentrikers Salvador Dali?

Eine Urin- und Kot-Spur zieht sich - leitmotivisch - durch die gesamte, sprachlich höchst bescheidene und nur mit dem Instrumentarium der Kurzgeschichte gestalteten Erzählung.

Die Miniaturbeobachtung, darunter viel Triviales und Banales, steht neben der psychologischen Decouvrierung im „Klartext“. Schein und Sein mischen sich, ebenso tatsächliche Existenz und Traumwelt.

Wo das Gehirn des Interpreten nicht mehr folgen kann, spricht man gern von „erfundener Wahrnehmung[6]“, also von etwas, was keiner logischen Erklärung bedarf.

Das Resultat: Eine Kindheit nicht im Garten Eden, sondern in Sodom und Gomorra![7]

Wen wundert da der Aufschrei des Opfers, die Klage und Anklage?

Die Welt des Banats ist eine große Scheiße!

Doch an sich – und nicht etwa, weil die - alles bestimmende -kommunistische[8] Weltanschauung versagt hat!

Das der Welt vermittelt zu haben ist das Verdienst Herta Müllers und ihrer Helfer vom Format des hetzenden F. C. Delius in einer Niederungen-„Rezension“ in eigener Sache!

Also werden die schönen und angenehmen Seiten der Kindheit und Jugend von Exkrementen überdeckt, zudem auch noch vom kalkweißen „Schiss“ der Singvögel ebenso wie von dem eklig Gekotzten der Katze und der ausgekotzten Leber des alkoholabhängigen Vaters, der selbst ein vielfaches Opfer ist und andere zum Opfer macht.

Das Grauen herrschte also im Banat?

Wird die Ausnahme zur Regel und das Versagen Einzelner - aus einer kleinen Familie in einem kleinen Dorf weit der Großstadt - zum Versagen der gesamten deutschen Gemeinschaft?

Was ist „wahr“ an den Schilderungen der Debütandin Herta Müller, die auch in der Forschung – über tendenziöse Journalisten und Hassprediger wie F. C. Delius hinaus - eins zu eins übernommen werden?

Und was ist typisch für die Gesamtwelt des deutschen Dorfes im Banat? Wer kann was erkennen?

Und wenn das - einseitig aus einer „Zerr-Perspektive“ heraus Beschriebene - weder wahr noch typisch sein muss, weshalb reden saturierte Rezensenten linker Provenienz aus Westdeutschland – unverfroren, hämisch, von Hass bestimmt und vom Geist der Hetze getragen -  dann überhaupt von der rückständigen Welt des Banats?

Zufällig bricht der hassgetriebene F. C. Delius[9] in seiner polemischen „Besprechung“ in eigener Sache als SPIEGEL-Autor für den SPIEGEL und zugleich auch Rotbuch[10]-Herta Müller-Verleger sein Trockenklo-Zitat gerade dort ab, wo die oben zitierte Beschreibung der „Kot-Arten“ beginnt. Oder geschah das doch nicht zufällig?

Wurde es dem sonst überkritischen Schriftsteller-Kollegen aus Bielefeld und Berlin[11] doch noch zu fäkal, selbst dem „SPIEGEL“?

Diejenigen Deutschen, die seinerzeit noch im Banat lebten und zudem auch noch etwas von Literatur und Philosophie verstanden, werden die Grenzen ausgemacht haben.

Waren sie doch alle in ihrem unmittelbaren Sein betroffen – alles „Höllenbewohner“, als „dumme Menschen“, die sich – laut Müller und Delius - gegenseitig hassen!

Und auch heute werden alle Kundigen, die aus dem Banat herstammen und noch an ihrer „deutschen Identität“ festhalten, genau zu unterscheiden wissen, wo die „literarische Beschreibung der tatsächlichen Realität“ endet und wo die maßlose, krankhafte „Übertreibung“ einsetzt -  das massive, exzessive, pathologisch motivierte „Überspitzen“ und „Überzeichnen“ der Phänomene!

Darf „exponiertes Sein in der Agonie“ boshaft karikiert werden?

So wurde Herta Müller in ihrer Anmaßung und Hybris zur „nützlichen Idiotin“ des kommunistischen Systems unter Ceaușescu.

Die deutsche Fraktion der PIS-Partei?


d.      Wo beginnt das Krankhafte, das Borderlinertum?




Wo beginnt schließlich das dem kreativ schwärmenden Schriftsteller unter Umständen erlaubte, an sich aber schon krankhafte Borderlinertum[12]?

Expertenfragen sind das, die den „unprätentiösen“ Leser überfordern. Der normale Durchschnittsleser aus dem deutschen Sprachraum wird aber schwerlich in der Lage sein, die ihm fremde, exotisch wie skurril erscheinende Welt an sich zu erfassen; Er wird, wie im Fall Herta Müller, nur das Exotische oder das Skurrile sehen, aber nicht die tatsächliche Realität dahinter – so wie sie war![13]

Das echte Banat-Bild, wie es etwa in meinem Erinnerungswerk realistisch skizziert und im Detail beschrieben wird, bleibt dem bundesdeutschen und Westeuropäer Leser versagt!

Der Westdeutsche muss sich notgedrungen mit dem Zerr-Bild begnügen, mit der Verzerrung der Welt der Banater Schwaben in „Niederungen“ und später - in anderen ähnlichen Prosawerken und Romanen ohne Theorie, Anfang und Ende - auch mit jener der Rumänen, der Minderheiten, des Staates und der Staatsführung.


e.      Protest der Betroffenen gegen die „Karikierung“ der Banater Schwaben vor Ort und im Westen!




Was der bundesdeutsche und westliche Leser oft und eklatant verkennt:

Nicht, weil sie sich nicht wiederfanden, in dem, was Herta Müller über sie schrieb, rebellierten die betroffenen Deutschen vor Ort in Temeschburg und in den Dörfern rund um die Stadt gegen diese Art von Literatur!

Die beleidigten, gekränkten Menschen wehrten sich nur gegen ihre „Karikierung“, gegen das „Zerrbild“, das – „aus asozialer Sicht“ von ihnen und ihrem Lebensumfeld gezeichnet wurde!

Deshalb erfolgte ein empörter Aufschrei der - massiv in ihrem konkreten Sein verkannten - deutschen Gemeinschaft als gesunde Abwehr-Reaktion auf das Werk selbst unmittelbar nach dem Erscheinen von „Niederungen“ im Jahr 1982 – und dann, zwei Jahre danach, auch konsequent auf die zugespitzte, Anklage, formuliert in einer „Rezension“, die dann – in eigener Sache als PR-Gag - noch von willigen Vasallen wie F.C. Delius und vom SPIEGEL im Klartext auf den Punkt gebracht wird – als hasserfüllte Hetze gegen Deutsche und gegen das angeblich reaktionäre, spießige und dumme Deutschtum im Banat.

Der Aufschrei der Betroffenen vor Ort im Banat erfolgte unmittelbar nach der Erstedition im Kriterion Verlag und entlud sich in einer Serie missbilligender Berichte und Leserbriefe in dem deutschsprachigen Temeschburger Blatt „Neue Banater Zeitung“.

Der gleich aufkommende und wohl auch mündlich vor Ort formulierte Verdacht, dieser Erstling der noch gänzlich unbekannten Autorin stamme aus den Werkstätten des Propagandaministeriums der Kommunisten in Bukarest, lag nahe, war aber unbegründet.

Es war wirklich der Hass als Motor[14], der Herta Müller antrieb, ihre Abrechnung mit dem Deutschtum im Banat aufs Papier zu bringen – in vollkommener Verachtung, boshaft und ohne jede Empathie, ohne einen Sinn für die Tragweite der Beschimpfung, für die Beleidigung der vielen Betroffenen, die sich nicht zur Wehr setzen konnten, auch für den politischen Flurschaden, den sie im Land Ceaușescus anrichtete, denn durch die Polarisierung der Menschen im Banat gefährdete sie – ohne es zu ahnen – die auf Harmonie und Miteinander ausgerichtete Minderheitenpolitik der rumänischen Regierung.

Ohne es beabsichtigt zu haben, wurde sie zudem zur Totengräberin des Deutschtums im Banat, denn die – mitten in Agonie und im Exodus sich befindenden - Banater Schwaben wurden durch die gegen ihre nationale Identität gerichtete Vendetta-Literatur, gespickt mit historischen Vorwürfen und Klischees, sogar noch zum schnellen, ja panikartigen Verlassen Rumäniens via selbstfinanziertem Freikauf gedrängt.

Im Westen waren es Autoren[15] aus dem Umfeld der Landsmannschaft der Banater Schwaben oder diesem Verein nahestehende Konservative, die darüber schrieben. Schließlich war die Ehre einer deutschen Gemeinschaft substanziell tangiert: Viele in die Bundesrepublik Deutschland umgesiedelte Personen aus dem Banat, kulturbewusste, aufrechte Charaktere, echte Opfer des Kommunismus, fühlten sich angegriffen, gekränkt und als Stigmatisierte in ihrer aktiven Integration behindert.

Der streitbare F.C. Delius war sicher wohl informiert über die Empörung aus der konservativen Ecke seit der Edition, als er Ende 1984 - über seine tendenziöse Seilschaft-Rezension -„seine“ Autorin Herta Müller gezielt aufs Treppchen hob, nachdem er die zweite Textfassung von „Niederungen“ selbst im eigenen Rotbuch-Verlag, nach der -von Herta Müller gezielt verschwiegenen - Lizenzgewährung[16] durch die Rumänen, ans Licht der Welt gebracht hatte!

Und dies natürlich nicht nur aus Solidarität mit einer schreibenden unbekannten Bekannten, sondern auch, um – nach guter „SPIEGEL“-Tradition - den strammen Patrioten aus dem konservativen Lager „eins auszuwischen“!

Menschlich, allzumenschlich? Die Natur kennt keine Obszönität!





[1] Der philosophisch Gebildete erkennt in dem Ausdruck Immanuel Kants Definition des Schönen, Näheres dazu in Kants Ästhetik „Kritik der Urteilskraft“.

[2] Erst nach der Eröffnung der „Beobachtungs-Akte“ Herta Müllers „Cristina“ durch die Securitate in Temeschburg im Jahr 1983 erfuhr der Geheimdienst über Zuträger, was in „Niederungen“ so alles „literarisch“ thematisiert und naturalistisch-dadaistisch kreativ „verarbeitet“ worden war, Fäkales ebenso wie – nach dortiger Auffassung, auch „Pornographisches“!

[3] Die Anwälte des Lügen-Magazins DIE ZEIT aus Hamburg gehen davon aus, die Vorwürfe einzelner Interpreten aus dem Kreis der Banater Schwaben an die Adresse Herta Müllers, sie hätte „Urin-Prosa“ verfasst, seien unbegründet und deshalb wohl „verleumdend“. Wer den ersten Stein in dieser Debatte war, wissen die hochbezahlten Juristen dort nicht! Wenn diese Juristen denn im Primärwerk gelesen oder meine frühen Essays dazu rezipiert hätten, dann wüssten sie auch, was Sache ist und dass „Kot und Urin“ große Themen der Nobelpreisträgerin für Literatur 2009 darstellen.

[4] Später habe ich, ethisch und moralisch wertend, danach gefragt und mit der Frage an einem Tabu gerüttelt, das auch heute noch jungfräulich dasteht: Schreibt hier eine Kranke? Für mich, dem von Herta Müller Bestohlenen, besteht längst Gewissheit: Wenn eine Kranke als Künstlerin am Werk sein sollte, dann sind ihre Kunstprodukte aus meiner Sicht „Fratzen“, deren Kunstfaktor ich – wie früher schon dargelegt - nicht anerkenne! Inszeniert Herta Müller aber „als Gesunde“ ihre Lügen- und Täuschungsmanöver am laufenden Band, dann ist sie in meinen Augen nur eine rücksichtslose Person, eine Charakterlose, die für Geld, Erfolg, Macht, Ruhm und falsche Ehre bereit ist, über Leichen zu gehen. Auch das muss einmal deutlich gesagt werden, vor allem deshalb, weil der Redenschreiber des Bundespräsidenten Horst Köhler dieser einmalig Rücksichtslosen „Charakter“ bescheinigt – und der getäuschte, in eine Falle tappende Horst Köhler die Sache, von der er nichts versteht, auch noch so vor der ganzen Welt vorträgt und sich dabei lächerlich macht!


[5] Einige Darstellungen „obszöner Themen“ im Werk Herta Müllers habe ich – nach Überwindung des Brechreizes- dargestellt, in: „Die Zeit der Chamäleons“, bezogen auf eine sehr spröde umgesetzte Auseinandersetzung Müllers mit sexuellen Aspekten, während ich andere, ähnlich gelagerte Themen, die nicht nur bei mir das Große Kotzen provozieren, aus „Gründen des Selbstschutzes“ links liegen ließ, etwa das „Popeln“ und das „Arschabwischen“ (Ilije muss scheißen …), das, typisch für Herta Müller, schriftstellerisch schlecht umgesetzt ist, da man mit einem Maisblatt – weder in grüner Form, noch getrocknet – sich den Allerwertesten abwischen kann, da es scharf ist wie eine Rasierklinge!

[6] Diesem unmöglichen Ausdruck, der sich in das Vokabular besonders scharf denkender Germanisten und anderer Philologen eingeschlichen hat und immer wieder unkritisch-unverifiziert nachgeplappert wird, setze ich zwei Hauptbegriffe entgegen, die auf das gleiche irrationale bzw. rational nicht deutbare Phänomen zielen: „Zerrbild“ und kurz „Lüge“!


[7] Dieser „asozialen Ausnahme-Perspektive“, die die Welt und Kultur des deutsch geprägten Banats zur Karikatur verkommen lässt, habe ich in „Allein in der Revolte“, 2013, die Sichtweise eines Kindes entgegen gesetzt, das aus einer „glücklichen Kindheit“ heraus in eine – ideologisch verdorbene – Welt hinein wächst. Da die Edition dieses Werkes, aus dessen vorab veröffentlichter Manuskriptfassung Herta Müller – bewusst oder in Trance - abgeschrieben hat, fünf Jahre lang durch den Verleger trotz Vertrag verzögert wurde, weiß die hochgradig einseitige „Forschung“ auch heute noch nicht, was dort erörtert wurde.


[8] In dem - mit dem Segen der Kommunisten – an den Argus-Augen der bösen „Securitate“ vorbei - veröffentlichten und - bald auch mit dem „Preis der kommunistischen Jugend“ (UTC) prämierten Bändchen – wird ausschließlich Kritik an der deutschen Gemeinschaft des Banats geübt, während das Kritisieren der real sozialistischen Gesellschaft der Ceaușescu-Diktatur unterbleibt, gezielt ausgespart wird. Das hätten bundesdeutsche „Forscher“ auch sehen können!




[12] Öffentlich gebrauche ich diesen Begriff, der auf ein negatives Transzendieren verweist, und der ein Phänomen umschreibt, das unterschiedlich motiviert sein kann, seit 2011.


[13] Das oft gehörte Verdikt aufrechte Landsleute auf Herta Müller bezogen: „Es war nicht so, wie sie es beschreibt“!

[14] Der Hass ist nicht nur auslösender Faktor, ein einmaliger Stimulans, eine Aufgabe anzugehen, nein, bei Herta Müller wird der Hass, später, auf andere Objekte gerichtet, auf Ceaușescu, die Securitate, die Securitate-IMs, die Kirche der Siebenbürger Sachsen etc., zum „permanenten Antrieb“ bis in die letzten Schriften hinein. Die chronisch Tobende, Abrechnende, Hasserfüllte hört nicht auf, anzuklagen und mit anderen ins Gericht zu gehen, obwohl sie selbst alles andere als „integer“ ist, lügt, täuscht und plagiiert, wo sie nur kann.


[15] Verwiesen sei hier auf die sachkompetenten Arbeiten von Horst Fassel, der den Braten frühzeitig gerochen und auch konsequent Position bezogen hatte, u. a. in der „Banater Post“, dem publizistischen Organ der „Landmannschaft der Banater Schwaben“ in Deutschland als deren Chefredakteur. Vgl. dazu auch Fassels Grundsatz-Reaktion zum Faschismus-Vorwurf Herta Müllers gegen alle Banater Schwaben, aufgrund der besonderen Relevanz hier vollständig abgedruckt weiter unten als Fußnote in dem Beitrag zu dem Machwerk von Rolf Michaelis in der ZEIT. Herta Müller reagierte darauf mit boshafter Feindschaft. Sie hat diesen - inzwischen kranken und nicht mehr wehrhaften - Autor als „Informanten“ der „Securitate“ denunziert und verfolgte ihn, vom Geist der Vendetta angetrieben, selbst noch in ihrem Lügen-Kompilat in der ZEIT (2009). 



[16] Der rumänische Schriftstellerverband erhielt für sein Plazet und die Mitwirkung beim regulären Aushandeln der Rechte der deutschen Verleger mit dem Kriterion 1 000 Dollar Vergütung/Honorar. Beleg in der Akte „Cristina“! - Das verschwieg die Diva der Literatur und tischte den gutgläubigen Lesern im Westen über den Münchhausiaden-Artikel im verlogenen Magazin DIE ZEIT auch im Jahr 2009, kurz vor der Nobelpreis-Vergabe, noch das Ammenmärchen auf, ihr Mann und Mann fürs Grobe, Richard Wagner aus der KP, hätte das Manuskript von „Niederungen“ nach Bukarest geschmuggelt! Eine freche Lüge á la Herta Müller. Dass sie log, bestätigte auch ihr KP-Förderer Nikolaus Berwanger, nachdem dieser sich im Jahr 1984 in die BRD abgesetzt hatte – bereits 1988!




Aus:


Auszug aus:
Carl Gibson

Heimat, Werte und Kultur
der Banater Schwaben
in den Zerrbildern Herta Müllers -
Das „deutsche Dorf im Banat“, „Reich der Grausamkeit“ und „Hölle auf Erden“!?

Bild – Zerrbild – Feindbild.

Zur „literarischen“ Diffamierung der - existenziell exponierten - deutschen Minderheit Rumäniens während der kommunistischen Diktatur im Früh- und Debüt-Werk „Niederungen“, medial unterstützt im „SPIEGEL“ und in der „ZEIT“.

Hass- und Hetz-Literatur als Katalysator des Exodus und Mittel der Politik?

Rumänien, „Diktator“ Ceaușescu, sein Geheimdienst „Securitate“ und die Deutschen im Banat als „Karikatur“.

„J‘ accuse“ und Apologie!
Kritische Beiträge, Interpretationen und Essays zum „Leben“ und „Werk“ der forcierten Nobelpreisträgerin für Literatur (2009).

Mit 34 Karikaturen von Michael Blümel.

Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.


ISBN 978-3-00-053834-6

1.   Auflage, August 2016. Copyright© Carl Gibson, Igersheim. Alle Rechte vorbehalten.
Umschlaggestaltung, Titelbild, Layout Gesamtkonzeption Carl Gibson - unter Verwendung einer Graphik von Michael Blümel. Illustrationen im Innenteil, Bild Buchrückseite und Titelgraphik  Michael Blümel. Copyright © Michael Blümel.

Aus der Reihe:
Schriften zur Literatur, Philosophie, Geistesgeschichte und Kritisches zum Zeitgeschehen. Dritter JahrgangBand. 2, 2016.

Herausgegeben vom Institut zur Aufklärung und Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Europa.






https://www.buchhandel.de/buch/Heimat-Werte-und-Kultur-der-Banater-Schwaben-in-den-Zerrbildern-Herta-Muellers-Das-deutsche-Dorf-im-Banat-Reich-der-Grausamkeit-und-Hoelle-auf-Erden--9783000538346

Das weiterführende Parallelwerk unter:


https://www.buchhandel.de/buch/Herta-Mueller-im-Labyrinth-der-Luegen-Wir-ersaeufen-dich-im-Fluss-Mythen-Maerchen-Muenchhausiaden-im-authentischen-Lebensbericht-der-deutschen-Nobelpreistraegerin-fuer-Literatur--9783000538353


Herta Müller in der Kritik - Studien zum Leben, Werk und Wirkung der deutschen Nobelpreisträgerin für Literatur (2009) aus der Feder von Carl Gibson, Bücher, die an manchen deutschen Hochschulen boykottiert werden.





In Übersee aber studiert man sie eifrig - in den USA, in Kanada ... und sogar im fernen, doch geistig regen Japan!









  Copyright© Carl Gibson.

 

 


 

Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker,

Naturfotograf, im Jahr 2021



Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)



https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/


 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.


Copyright: Carl Gibson 2021.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen