Samstag, 21. Mai 2022

Erpressung als Methode der Politik, auch in westlichen Bündnissen, in der EU und bei der Nato – Von Putin zu Erdogan und Orban Oder Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt!

 

 

 

 

 

 

    Erpressung als Methode der Politik, auch in westlichen Bündnissen, in der EU und bei der Nato – 

Von Putin zu Erdogan und Orban 

Oder 

Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt!

Die Machtpolitik folgt eigenen Gesetzen: wenn es um Interessen geht, um existenzielle Nationalinteressen oder auch nur um vorgeschobene außenpolitische Ziele, die eingesetzt werden, um innenpolitisch zu punkten, die eigene Hausmacht zu stabilisieren[1], dann sind inzwischen alle Mittel recht, der Krieg, de facto rehabilitiert als Mittel der Politik – und auch die „Erpressung“ in vielen Formen, weit entfernt von moralischen Grundsätzen und humanen Prinzipien – und dies zweihundert Jahre nach der Aufklärung sowie nach den Erfahrungen in zwei verheerenden Weltkriegen mit Millionen Opfern auch unter Zivilisten.

Putin, nach innen ein repressiver Diktator, nach außen ein Zyniker der Macht und inzwischen ein Massenmörder, der vielleicht Stalins Verbrechen noch in den Schatten stellen wird, hat es vorgemacht mit seinem Überfall auf den souveränen Staat Ukraine, gestartet mit der Absicht - neben territorialen Gewinnen wie 2014 bei der Krim-Annexion durch Russland - möglichst viele Ukrainer zu töten, in einer Neuauflage des Genozids mit Bomben und Raketengeschossen feige[2] abgefeuert aus dem fernen Gebüsch.

Putin ist ein Erpresser von Anfang an – und der Westen, vor anderen die deutschen und französischen Politiker, die mit diesem undemokratisch an die Macht katapultierten KGB-Mann redeten und handelten, hätten es wissen müssen; und sie hätten, insofern moralisch ausgerichtet, zu keinem Zeitpunkt mit einem „Erpresser,“ mit einem Schurken und Banditen, paktieren dürfen – denn, dass dieser kriminell wie pathologisch gesteuerte Machtmensch der ganz üblen Sorte die Mittel der Erpressung einsetzen wird, namentlich Erdöl, Erdgas und andere Rohstoffe als Waffe, um politische Ziele zu erreichen, war sehr wohl absehbar[3].

Jetzt folgt Erdogan im gleichen Stil; und als guter Antidemokrat und ausgewiesener „Erpresser[4]erzählt er dem – auf das Mitziehen der Türkei bei der aktuellen NATO-Erweiterung angewiesenen Westen – wer als „Terrorist“ anzusehen ist und aus dem freien Westen an die despotische Türkei ausgeliefert werden muss, wenn er denn sein „Veto“ bei der Aufnahme Finnlands und Schwedens nicht einlegen soll.

Wedelt da der Schwanz nicht mit dem Hund?

Der autoritär regierende Autokrat Erdogan, der Zehntausende verhaften[5] und einsperren ließ, der nach innen wie ein antiker oder feudaler Tyrann regiert, nicht viel anders als die Sultane im Osmanischen Reich, diktiert den Demokratien des Westens die Spielregeln seines Machtpokers, selbst der Führungsmacht USA, weil er Waffen will, die er sonst nicht kriegen würde, hochmoderne Kampflugzeuge[6] und auch die Munition dazu, damit er in Syrien oder auch anderswo nach seiner Fasson Kriege austragen kann, gegen Kurden[7] und andere, die in Erdogans Augen Banditen und Terroristen sind.

So, mit pejorativen Abkanzelungen und Beschimpfungen, argumentierte Putin, bevor er seinerzeit in Tschetschenien zuschlug und Grosny dem Erdboden gleich machte wie Scipio Africanus einst das Karthago des Hannibal.

Also folgt ein erpresserisch schachernder[8] Erdogan dem Erfolgsrezept. Sich seiner strategisch wichtigen Stellung in der NAOT bewusst, spielt er diesen Trumpf aus - er droht, erpresst, um zu seinen Zwecken zu gelangen, ohne Rücksicht auf Prinzipien oder Werte, die für zivilisierte Nation gelten und richtungweisend sind.

Es ist erbärmlich mit anzusehen, wie sich der freie Westen mit diesem Werteverächter abgibt, herumschlägt, ohne ihm die Meinung zu geigen und die vermessenen Ambitionen entschieden zurückzuweisen. Das zeugt von Schwäche! Und es ist die gleiche Schwäche, die Putin den Wahnsinn wagen ließ!

Ist der Westen- wie Putin annimmt – in der Tat dekadent?

Ist die freie Welt, die nun dem Kriegsherrn und Menschheitsverbrecher Putin entschlossen begegnen will, nicht stark genug, um den Autokraten Erdogan, der sich nur über Machtausübung an der Regierung hielt, prinzipiell zu begegnen?

Das Erpresserische macht Schule!

Noch vor dem NATO-Fall jetzt, in der EU bei Orban, der, - gleich Erdogan[9], bei dem anstehenden Ölembargo der EU - mit seinem Veto droht und dabei riskiert, die Einheit der Europäischen Union zu torpedieren, die EU zu spalten – zur großen Freude Putins, der aus Spaltung setzte und von dem Spalten lebt.

Die triste Bilanz dieser Entwicklungen aus ethischer Sicht: die freien Demokratien des Westens arbeiten immer noch – jenseits der Prinzipien – bei aller den Völkern vorgeplauderten Einheit[10] - mit Despoten zusammen, pragmatisch ausgerichtet, weil sie auf die Mitwirkung der Antidemokraten angewiesen sind; und sie nehmen dabei Mittel in Kauf, die sonst in der Gesellschaft strafrechtlich geahndet werden: Erpressung ist salonfähig geworden!

Der beste Erpresser triumphiert!

Also darf der größte Erpresser der Zeit, Putin, der, schlimmer noch als der „kleine Raketenmann“ aus Nordkorea, die Welt atomar erpresst, noch hoffen?



[1] Das gilt für Putin, aber auch für Erdogan und ökonomisch für Orban ebenso.

 

[2] Vgl. dazu meinen Beitrag zu Putins perfider Kriegführung.

[3] Auch für Kanzlerin Merkel, die daran nicht glauben wollte, und für den damaligen Außenminister Frank-Walter Steinmeier, der sich in Putin täuschte, heute aber keine Konsequenzen daraus ziehen will.

 

[4] Man erinnert sich vielleicht noch an die Deals mit der EU und über Merkel, als der türkische Präsident Erdogan nach Europa strömende „Flüchtlinge als Waffe“ einsetzte, um Milliardenzahlungen der EU herauszuschinden. Lukaschenko hat später diese Methode kopiert und – über Polen – die EU brüskiert.

 

 

[5] Die nach den so genannten Putschversuch Verhafteten wurden von einer Justiz, die nicht unabhängig ist und die nur das tut, was Erdogan vorgibt, zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt und sind heute noch in Haft, darunter auch unpolitische Kulturschaffende und Angehörige von Minderheiten. Das ist in Deutschland und in der EU fast schon vergessen.

 

[6] Die USA machen das Spiel bis zu einem gewissen Grad mit, nach außen moralisch, indem der Kongress Erdogans Türkei die leistungsfähigen Waffen verweigert; dann aber doch, weil der Verkauf der teuren Flugzeuge – nicht anders als das schmutzige Flüssiggas an die Deutschen – Milliarden einbringt, für die Rüstungskonzerne, aber auch über Steuern für den Staat.

 

[7] Die Sache der Kurden, die Schaffung eines souveränen Staates für ein Staatsvolk, das an der Seite des Westens den IS bekämpft hat, ist schon wieder vergessen.

[8] Die „Basar-Mentalität“ des großen Türkenführers nach Atatürk hat sich bereits herumgesprochen in der EU. Erdogan feilscht, er fordert viel, um letztendlich Weniges zu bekommen, mehr als nichts, dafür aber viel Aufmerksamkeit und Resonanz in den internationalen Medien, während die betroffenen Finnen und Schweden sich aus gutem Grund vornehm zurückhalten. Dabei aber bleiben die Prinzipien auf der Strecke, während der Schurke die Maßstäbe bestimmt und die Paradigmen neuzeitlicher Politik.

[9] Orban will Ersatzzahlungen in Milliardenhöhe von der EU herauspressen, falls er bei dem Embargo mitmacht. Ungarn zuerst! Die Ungarn sollen die Kriegsrechnung nicht bezahlen! Damit nützt er Putin, nicht anders als Erdogan, dessen zynisches Handeln Putin gefällt und der Sache Russlands hilft.

 

[10] Putins Krieg hat die 30 Nationen der EU nicht echt „zusammengeschweißt“, wie von der EU-Spitze gerne behauptet; der zerstrittene Haufen wurde nur zusammengetrieben, in die Ecke gedrängt wie die Schafherde vom Hirtenhund.

 

 

 

 

 

 

    Mao befürwortete die Vereinigung der Völker Europas

Jedoch nicht aus altruistischen, uneigennützig idealistischen Antrieben heraus, sondern schlicht und einfach nationalegoistisch, strategisch bedingt.

Mao begriff sich selbst als ein kluger Feldherr, der Kriege gewinnt, als Staatlenker, der weiß, was für sein Land gut ist; dem bewusst ist, wer es existenziell bedroht und als Hauptfeindangesehen werden muss. Dieser gefährlichste aller Feinde für die Zukunft Chinas war seinerzeit, als der deutsche Kanzler Helmut Schmidt China bereiste, der kommunistische Bruderstaat und ideologische Rivale Sowjetunion, das territorial größte Land der Erde, gelenkt von einem Mann, der Wodka aus dem Wasserglas trank, von Leonid Breschnew.

In jenen Tagen war China war noch ein Entwicklungsland, das – nach dem großen Bruch - von der atomaren Supermacht Sowjetunion faktisch bedroht und in der Entwicklung gehemmt wurde, da Verteidigungsausgaben der Wirtschaft dringende Mittel entzogen.

Was also erschien Mao geeigneter, nützlicher, als ein starkes Westeuropa, dass, unabhängig von den USA, wirtschaftlich wie militärisch und sicherheitspolitisch ein Gegengewicht zur Sowjetunion mit ihren Satellitenstaaten innerhalb des Warschauer Paktes darstellte?

Ein militärisch starkes Westeuropa würde Millionen Sowjetsoldaten im Westen binden, Truppen, die für einen Einfall nach China nicht zur Verfügung stünden! So kombinierte der große Stratege in Peking noch als greiser Mann!

Also ermutigte und betrieb Mao China die Vereinigung der europäischen Nationen über Europäische Gemeinschaft (EG) zur gegenwärtigen Europäischen Union bis zu seinem Ableben im September 1976. Die Nachfolger Hua Guofeng[1] und Deng Xiaoping folgten diesem Kurs, ebenfalls überzeugt, dem Hegemonie- und Expansionsbestreben der Sowjetunion nur durch eine rasche Entwicklung Chinas zur atomar bestückten Militär- und Weltmacht begegnen zu können.

Diese Situation haben wir heute: China, längst selbst expansiv und zur Seemacht auestiegen, steht nun als Weltmacht mit gleichwertigen Atomwaffen und Präsenz im All noch viel mächtiger als Putins Russland da, während eine militärisch wie politisch ziemlich zusammengeschweißte EU immer noch der USA bedarf, um als Werteinheit bestehen zu können.



[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Hua_Guofeng

 

 

 

 

 

 

Die Franzosen haben Europa gerettet -

die aufgeklärten, mündigen, politisch vernünftigen Franzosen!

 

Nicht anders, als seinerzeit die deutsche Wiedervereinigung Kanzler Kohl zufiel, so fiel dieser Wahlsieg Emmanuel Macron zu, zu dessen Weitermachen keine Alternative bestand, ohne ganz Europa zu opfern, genauer den fragilen Zusammenhalt der europäischen Nation in ganz kritischer Zeit.

Die nicht erst seit Voltaires Zeiten aufgeklärten Franzosen haben das begriffen und entsprechend gewählt: sie haben für Macron gestimmt, um Marine Le Pen zu verhindern.

Es war eine Wahl diktiert von der politischen Vernunft, ausgeführt von mündigen Staatsbürgern, die, über die eigene existenzielle Situation hinaus, die europäische Perspektive sehen in einem Europa, an dem es noch viel zu arbeiten, zu bauen gibt, aber mit den Völkern, vor allem mit den immer noch wirtschaftlich übermächtigen Deutschen, nicht gegen diese, wie von Marine Le Pen beabsichtigt und bestimmt auch realisiert, insofern die Rechte die Zäsur, den Bruch, geschafft hätte.

Der Kelch ging noch einmal an Frankreich vorbei – und an Europa, das einiger werden muss, wenn es gegenüber einem verrückt gewordenen Aggressor wie Putin bestehen will.

Die aktuelle Konfrontation der westlichen Welt der Freiheit und der Demokratien mit den totalitären und autoritären Systemen in Russland, das inzwischen zur reinen Diktatur verkommen ist und China, das sich nicht scheut, den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Putins zu billigen und zu stützen, indem es die Aggression Russlands nicht verurteilt und sich von den Kriegsverbrechen diese Putin nicht distanziert, hat auch etwas Gutes: sie hat offengelegt, wo Europas Schwächen liegen – und sie hat aufgezeigt, dass ein konsolidiertes Europa, das in den Augen Putins im Augenblick nur aus Vasallenstaaten der USA besteht, künftig mit einer Stimme spreche muss, ökonomisch wie militärisch.

Insofern schaffte die Frankreich-Wahl Klarheit.

Der Weg der Einheit aller Europäer ist vorgezeichnet. Beschreiten müssen ihn die Völker, nicht anders als die Franzosen in diesen Stunden, aus der Einsicht heraus, getragen von politischer Vernunft gegen nationale Egoismen, die Frankreich ebensowenig abgestreift hat wie Deutschland, das, oft fern von der Moral, die eigenen Interessen machtpolitisch wahrt und durchsetzt, auch wenn dabei kleinere, weniger einflussreichere Staaten übergangen werden, was im Fall der verschaukelten Ukraine deutlich wird, die als souveräner Staat den Weg der Freiheit aber mitgehen will und wird.

Dabei müssen alle anderen Europäer – gestützt und flankiert von den USA - tatkräftig helfen.

 

 

 

 


 

 

Wird Marine Le Pen Frankreich Putin ausliefern, den Deutschen die „Freundschaft“ kündigen und die EU sprengen? 

Wie korrumpierbar durch das Geld der Diktatoren sind westliche Politiker? 

Gedanken zur Frankreichwahl, in letzter Stunde vorgetragen von Carl Gibson

Darüber wird der französische Wähler morgen entscheiden, aus dem Bauch heraus, denn rational lassen sich die Fragen nicht konkret beantworten.

Es wird eine Gewissensentscheidung für jeden Franzosen, eine weltanschaulich bedingte Entscheidung, eine Gefühlsentscheidung – aus der Sicht der kleinen Leute aber – eine existenzielle Entscheidung, denn Macron, überheblich, wie er nun einmal ist, agiert mit Tricks und Täuschungsmanövern, die vom Volk der aufgeklärten Franzosen längst durchschaut wurden!

Marine Le Pen – das rechte Gespenst! Eine Antideutsche, die die EU auflösen will? Eine Rechte, die ihr Vaterland dem roten Diktator aus dem Kreml unterwerfen wird?

Wird dies Marine Le Pen nun Frankreich Putin ausliefern, weil sie von Putins Geld abhängig ist?

Fakt ist: sie hat das Geld für ihren Wahlkampf von Putins Banken genommen, notgedrungen, weil – politisch nicht ganz unabhängige - französische Banken ihr den Kredit verweigert hatten.

Damit handelte Marine Le Pen nicht anders als Frankreichs Präsident Sarkozy, der seinerzeit das Geld, ganze 50 Millionen Euro, von dem libyschen Diktator Gaddafi nahm, um seinen Wahlkampf zu finanzieren, an den Augen der Franzosen vorbei!

Diktator Gaddafi wurde später von dem kriegslüsternen Sarkozy gestürzt, um die Spuren zu verwischen, die Spuren der eigenen Korrumpierbarkeit, so, wie Putin heute mit fahrenden Krematorien die Spuren der Kriegsverbrechen auch an Folteropfern in Mariupol beseitigen lässt.

Dafür wurde Sarkozy verurteilt und läuft heute mit Fußfesseln in Frankreich herum, auch zur Wahlurne, vielleicht!

Das besorgniserregende Phänomen dahinter: westliche Politiker sind bereit, dass Geld von Despoten zu nehmen, ohne Rücksicht auf Moral, wenn es um die Machtergreifung geht!

Hitler nahm seinerzeit – aus Aversion gegen das internationale Kapital des „Finanzjudentums“ – das Geld der deutschen Industrie, der potenziellen „Kriegsgewinnler“, um die NSDAP an die Macht zu bringen und um selbst Kanzler zu werden!

Die Industrie gab es gern!

Heute sind es schwerreiche Diktatoren wie Putin, dessen Vermögen auf 200 Milliarden Dollar geschätzt wird, die Geld hergeben oder geben lassen, um Demokratien zu destabilisieren, zu schwächen, Frankreich, Deutschland, ja, selbst die USA, wo ein durch und durch verblödeter, inkompetenter Kandidat, ein pathologischer Fall, US- Präsident, werden konnte, weil die Destabilisierung Putins erfolgreich war.

Putins 5. Kolonne ist überall – und überall versucht sie, das zu vernichten, was im – angeblich längst „dekadenten Westen“ noch bestand hat, die demokratische Kultur der Freiheit und der Menschenrechte!

Ergo müssen sich die Franzosen für das „geringere Übel“ entscheiden, für Macron, der zwar nicht perfekt ist, und der – politisch naiv - Putin aufwertet, indem er so oft und sinnlos mit dem Diktator telefoniert, der aber immerhin den politischen Status quo mit Deutschland[1] und in der EU noch erhalten wird.

 



[1] Das wissen Kanzler Scholz, die Spanier und Portugiesen, die mit einem gemeinsamen öffentlichen Aufruf an die politische Vernunft, an die Prinzipien und Werte der französischen Wähler appellierten, ohne den Namen Macron als Wahlempfehlung auszusprechen.

 

 



 

 Macron auf Abwegen und vielleicht bald – mit Proust - auf die Suche nach der verlorenen Zeit!?

Statt mit seinem Volk zu reden, hat Macron, der viele Franzosen als Hoffnungsträger enttäuschte, aber trotzdem wiedergewählt werden will, mit Putin telefoniert! Der französische Präsident hat viel von seiner kostbaren Zeit damit verloren und nichts weiter in die Welt gesetzt, als ein paar dumme Sprüche, auch gegen US-Präsident Joe Biden, nur, um einen Massenmörder zu verteidigen und um mit diesem Psychopathen aus dem Kreml irgendwie im Gespräch zu bleiben.

Putin sei kein „Schlächter“[1], fand Macron; und später meinte er dann auch, mit dem Begriff „Genozid“ müsse man vorsichtig umgehen! Haarspaltereien der demagogischen Art!?

Wie viele Menschen muss Putin noch töten, um als Schlächter zu gelten? Wie viele Ukrainer müssen noch liquidiert und deportiert werden, bevor man im Fall der Ukraine, der Putin das Existenzecht abspricht, von „Völkermord“ spricht?

Was hat Macron, der sich mit diesem sonderbaren Dialog – nach dem Disput am langen Tisch – doch nur selbst auswerten wollte, überhaupt erreicht? Das wird wohl sein Geheimnis bleiben, denn wenn er etwas Konkretes erreicht hätte, hätte es Folgen gegeben, positive Entwicklungen. Die aber blieben bisher aus.

Die versprochene Evakuierung Mariupols[2] verlief im Sand – und auch sonst hat Macron nichts erreicht. Es ist, wie es der italienische Regierungschef Draghi auf den Punkt gebracht hat: verlorene Zeit! Es bringt nichts, mit Putin zu reden, denn dieser Aggressor mit imperialen Visionen der völkisch-kranken Art ist für rationale Argumente nicht mehr zugänglich! Das hat die Welt inzwischen verstanden, bis auf einige Schurkenstaaten, die Putins Krieg immer noch decken und es scheuen, den Angriffskrieg gegen ein ganzes Volk moralisch wie völkerrechtlich zu verurteilen.

Wenn Macron abgewählt wird, kann er sich – mit Proust _ auf die Suche nach der verlorenen Zeit begeben und über das nachdenken, was er als Politiker und Präsident nicht erreicht[3] hat.



[1] Vgl. dazu meinen Beitrag unter dieser Überschrift.

[2] Vgl. dazu meinen Beitrag unter dieser Überschrift.

[3] Mein Wort von der Wahl zwischen Pest und Cholera wird von vielen Franzosen, die, auch lange nach Descartes, „in dubio“ verharren, aber in einem ungesunden Zweifel, ähnlich gesehen und so ausgedrückt.

 

 

Macron, der Außereuropäische, muss mit Putin telefonieren 

Oder 

Über die schlechte Figur des französischen Präsidenten. Ein Wahl-Essay von Carl Gibson zur Schicksalsentscheidung der Franzosen … zwischen Pest und Cholera

Macron, der Hoffnungsträger, hat viel Franzosen enttäuscht. Er hat die kleinen Leute enttäuscht, die an einen Neuanfang glaubten, an einen Aufbruch unter Macron, der ausblieb.

Macron hat innenpolitisch auf breiter Front versagt, aber auch außenpolitisch, indem er sich gegen US- Präsident Joe Biden stellte, speziell gegen dessen Putin-Bezeichnung „Butcher!

Ist Putin ein Butcher, ein Schlächter[1]?

In den Augen von Macron, der glaubte als Krisenmanager immer wieder mit Putin telefonieren zu müssen – wie ET, der Außerirdische mit der fernen Heimat – ist Putin wohl kein Schlächter!?

Wir sollen, müssen bei den Fakten bleiben!

Bei welchen Fakten?

Wie viele Menschen muss dieser Putin noch abschlachten, bevor er den Namen „Schlächter“ verdient, eine Berufsbezeichnung, die man auch dem neuen, von Putin bestellten Befehlshaber im Ukraine-Feldzug angeheftet hat –

dem „Schlächter aus Syrien“,

aus Aleppo!?

Allein in Mariupol soll es 20 000 Opfer geben, zivile Opfer, für die Putin verantwortlich ist, denn das ist Putins Krieg, Putins „Ausrottungskrieg“!

Ist das kein „Genozid“, kein Schlächter-Werk, das Robespierres Taten im Grande Terreur der Französischen Revolution verblassen lässt?

Putin hat viel getan, um die EU zu destabilisieren, über die AfD in Deutschland, über Marine Le Pen in Frankreich – und Putin hätte beinahe über Trump die USA destabilisiert, nachdem es ihm gelungen war, mit obskuren Mitteln und Desinformation Hillary Clinton als Präsidentin der USA zu verhindern.

Jetzt darf der Franzose entscheiden, ob er sich für den Versagen Macron entscheidet, weil es nicht anders geht, oder für eine frau, die dem langen Arm Putins verpflichtet ist.

Vom Regen in die Traufe?

Was ist schlimmer, verhängnisvoller für Frankreich, für das Verhältnis zu Deutschland, für eine geschwächte EU und NATO, für ein diskrepantes Verhältnis zu den USA?

Diese Wahl wird zur Qual – keine Stimme für Marine Le Pen, fordert die Linke Frankreichs!

Also muss Frankreichs erneut Macron vertrauen, weiter mit dem kleineren Übel leben, nicht anders, als die Deutschen viel zu lange mit Merkel leben mussten und mit der desolaten, für Deutschland verhängnisvollen Politik Merkels, die uns alle in die Anhängigkeit von Putins Energie führte, und das nur, weil Merkel unfähig war, Deutschland autark zu machen, uns zu wappnen und uns alle vor der politischen Erpressung durch einen finsteren Diktator zu beschützen!

Armes Deutschland, armes Frankreich, armes Europa – Amerika, du hast es besser!



[1] Vgl. dazu meinen Beitrag

 

 

 

Macron wollte doch Mariupol befreien, die Belagerten aus der Stadt unterstützt von Griechenland und der Türkei evakuieren – eine Sache für Frankreichs Fremdenlegion? Was ist daraus geworden?

Atommacht Frankreich leistet sich – trotz EU-Einbindung – eine eigene, eigenwillige Sicherheits- und Außenpolitik, auch im Umgang mit Diktator Putin, dazu auch noch – neben Flugzeugträger und Atom-U-Booten – auch noch das historische Relikt „Fremdenlegion“, eine Truppe von Nichtfranzosen im Dienst Frankreichs, von Kriegern, die bereit sind, in Himmelfahrtskommandos die Kohlen aus dem Feuer zu nehmen – wie eben in dem belagerten Mariupol!

Wird Macron diese Elite-Truppe einsetzen? Das fragte ich mich im Zweifel.

Dann wurde es still um diese Aktion!

Mehrfach wurden Konvois aus Bussen und Versorgungsfahrzeugen von den russischen Belagerern gestoppt. Eine Evakuierung war nicht möglich. 

Ein paar Fahrzeuge ließ man durch, um, von deutschen Medien nach meinen Erkenntnissen unterschlagen, übergangen, die für die Notleidenden bestimmte Nahrung und die Medikamente an sich zu nehmen! 

Plünderungen auch beim Roten Kreuz! 

Verständlich! 

Auch russische Soldaten an der Front, die, da der Nachschub ausbleibt, gezwungen sind, Bauern die Hühner zu stehen, sich im Supermarkt zu bedienen oder gar Hunde zu erlegen und aufzuessen, wollen einmal satt werden, bevor sie anderen Bedürfnissen nachgehen, vergewaltigen, im Blutrausch morden wie marodierende Banden vor Jahrhunderten im Dreißigjährigen Krieg – und weitaus schlimmer als die deutsche Wehrmacht[1] im Zweiten Weltkrieg in der Ukraine.

Macron, der wieder gewählt werden will, ist in dieser Frage inzwischen auf Tauchstation – und die Legion bleibt in den Kasernen!

 



[1] Vgl. dazu meinen Beitrag 

 

 

Ist Putin ein „Schlächter“ – spricht Macron mit einem „Schlächter“, heuchlerisch, auf Kosten der Moral, nur, um daheim, im französischen Wahlkampf, als weltpolitische Instanz und dahinter noch als „großer Retter der Bedrängten von Mariupol“ zu punkten ?

Fragen wir die Belagerten in den Katakomben von Mariupol, was sie von dieser Wortwahl halten!

Fragen wir die unmittelbare betroffenen, die Opfer unter den Zivilisten, die seit Wochen ohne Trinkwasser, Essen, Wärme, Hygiene im Bombenhagel ausharren, die selbst im Schutzraum unter dem historischen Theater im Stadtzentrum zu hunderten ermordet werden, jene Bürger, die in größter Not überleben müssen, nur weil Putin einen Angriffskrieg führt, indem er – nicht an der als andere Diktatoren und Menschheitsverbrecher – vor nicht zurückschreckt!

Für Biden, der sich als US-Präsident ganz wesentlich von dem Psychopathen und Vorgänger im Amt Trump unterscheidet, der moralisch denkt und agiert, der, ohne Rücksicht auf verlogene diplomatische Gepflogenheit die Dinge beim Namen nennt, ist das so: ja, in der Tat, Putin ist ein Schlächter, auch wenn das – dem sprachlich spitzfindigen - Macron, der noch mit dem Schlächter, spricht nicht gefällt!

Macron verweist auf Fakten, mehr rhetorisch als faktisch! Reichen dem aufgeklärten Franzosen die Fakten nicht, die Putin, der Verrückte aus dem Kreml, mit blutiger Hand und krankem Kopf – über seine Handlanger im Militär – geschaffen hat?

Hört, hört: der erste Repräsentant der Grande Nation, immer noch vom idealistisch-humanistischen Geist der Französischen Revolution inspiriert, von den richtungweisende Botschaften eines Voltaire und Rousseaus, aber auch die Bluttaten des „Grande terreur“ unter Robespierre vor den Augen, er, Macron, der Präsident im Wahlkampf, der um jeden Preis wiedergewählt werden soll, will angeblich die Belagerten von Mariupol – unterstützt von Griechenland und der Türkei in einem einmalig harmonischen Bündnis, das an ein echtes Wunder grenzt, in die Freiheit führen.

Chapeau!

Doch heuchlerisch - auf Kosten der Moral, indem er sich mit Putin arrangiert, um selbst daheim als großer Retter zu punkten?

Um nicht von Putins Russen im Kampf auf dem Territorium des souveränen Staates Ukraine währen der angeblich geplanten „humanitären Aktion“ beschossen zu werden, spricht Macron also auch mit dem „Schlächter“, mit dem Tyrannen, mit dem sonst kaum noch einer spricht, es sei denn, die Inder, die noch etwas überschüssiges Erdöl der Russen auf dem Weltmarkt zu Schnäppchenpreisen einkaufen! Moralverzicht für Rabatt?

Während in Israel sich das Gewissen regt und ein ganzes Feldlazarett in die Ukraine geschickt wird, ohne Putins Russland direkt anzuprangern, moralisch zu verurteilen wird, verfolgen bestimmte Staaten nur ihre Wirtschaftsinteressen, auf Kosten der Moral.

Nationalegoistisch auch Macron, der Präsident einer Atommacht, die ihre Atomwaffen nur für Frankreich einsetzen wird, nicht aber für die EU, den Westen oder die Moral in der Welt: er lässt drei seiner vier Atom-U-Boote durch die Weltmeere tauchen, damit sie bei einem Erstschlag Putins nicht getroffen werden, spricht nebenbei aber mit „Schlächter“, etwa indigniert darüber, dass Biden – und hinter dem Aufrichtigen aus dem Weißen Haus – auch noch ein paar Angsthasen aus der Partei des Olaf Scholz die Fakten sehen und in Putins den „Kriegsverbrecher“ – und das vom ersten Kriegstag an!

Für mich bestand am ersten Kriegstag, als Städte beschossen und bombardiert wurden, also Zivilisten, schon Gewissheit: das wird ein Vernichtungskrieg mit vielen unschuldigen Menschenopfern, ausgegeckt und geführt von einem Irren im Kreml, der die Zeichen der Zeit, die auf Frieden ausgerichtet sind, verkannt hat.

Einige Stimmen aus dem sozialdemokratischen Lager des Bundestags, die in Putin den Kriegsverbrecher sahen, einen Tyrannen, der auf das Völkerreicht pfeift, bestätigten meinen ersten Eindruck!

Nun, nach mehr als dreißig Tagen Vernichtungskrieg, kann Biden zu seiner – vom Herzen diktierten Wortwahl stehen; aber auch zur Einsicht, dass der Diktator von der Macht entfernt werden muss im Attentat über Tyrannenmord[1] wie Julius Caesar und andere Machthaber, die der Demokratie im Staat gefährlich wurden, wie Geßler, von Tell erschossen, wenn auch aus dem Hinterhalt – auch, wenn das dem Wahlkämpfer mit Doppelmoral Macron aus dem Land der „französischen Moralisten“ nicht gefällt.



[1] Das Thema „Tyrannenmord“ wurde von mir in meiner großen Warnung vor der kommunistischen Diktatur, in meinem zweibändigen Werk „Symphonie der Freiheit“, 2008 und in dem durch Intrigen verspätet edierten „Allein in der Revolte“, 2013, abgehandelt, auch, was die vielen gescheiterten Attentate auf Hitler betrifft.

 

 

 Vgl. auch:



 

 

Putin will eine Ukraine ohne Ukrainer!

Das haben die Deutschen noch nicht begriffen!

Das hat die Welt noch nicht begriffen!

Wo bleibt die UNO?

Wo bleiben die Blauhelme der UNO, die in Jugoslawien in ähnlicher Situation zwischen die Fronten gingen oder in Afrika, wo ein Volk ein anderes auszurotten versuchte und dabei eine Million Menschen ihr Leben verloren?

Kann man die von Putins Armee und von russischen Separatisten belagerten Städte wie Mariupol, wo die bombardierten Bürger der Stadt ohne Nahrung, ohne sauberes Trinkwasser, ohne Wärme im eisigen Winter auskommen müssen, nicht aus der Luft versorgen – wie seinerzeit Berlin über eine Luftbrücke von Alliierten versorgt wurde?

Der Deutsche vor dem öffentlich-rechtlichen Fernsehbildschirm, der aus sprachlichen Gründen nicht auf BBC oder CNN ausweichen kann, wird zu keiner realistischen Einschätzung der Situation, die ihn bald selbst betrifft, gelangen können, weil ihm die Fakten vorenthalten werden, nicht viel besser als dem belogenen Volk der Russen, die fast nichts erfahren, was auf dem Boden der Ukraine gerade vor sich geht.

Putin will die Vertreibung von Millionen Ukrainern jetzt, nicht nur um das große Bombardement erst recht zu starten;

Putin will die Vertreibung von Millionen Ukrainern für immer!

Ja, in der Tat:

dieser Massenmörder, der bereit ist das zu tun, was Hitler noch nicht konnte, nämlich die Welt anzuzünden und – die Menschheit ausrottend - gänzlich zu vernichten, will

eine Ukraine ohne Ukrainer!

 

 

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