Freitag, 12. August 2022

Alles fließt in der Natur, alles ist im Werden begriffen und im Vergehen – „Panta rhei“! Man kann – nach Heraklit - nicht zweimal in denselben Fluss steigen!

 


  Ein Genesender im Fluss - Meine Rosskur

 

Alles fließt in der Natur, alles ist im Werden begriffen und im Vergehen – „Panta rhei“! Man kann – nach Heraklit - nicht zweimal in denselben Fluss steigen!

Konstant ist nur die Veränderung, der Wechsel, auch im menschlichen Leben in Freud und Leid.

Zu diesem philosophischen Leitsatz, über den ich schon oft geschrieben habe, da er für mich und für andere Natur- und Lebensphilosophen das Motto überhaupt ist, muss man sich durchringen und in die Einsicht, dass es so ist – oder man wird es später bitter erfahren, wenn die philosophische, aus der Theorie wie aus der konkreten Naturbeobachtung heraus gewachsene Erkenntnis existenzielle Gewissheit geworden ist, in dem Augenblick, wenn eine einem sehr nahe stehende Person, eine Bezugsperson, plötzlich und für immer geht, endgültig scheidet, ohne Wiederkehr.

In der Natur verändert sich alles, ständig. Leben entsteht. Leben vergeht. Grashalme sind wir, die zertreten werden.

Also soll man ohne Erwartung in die Natur gehen, um die Abläufe dort so zu nehmen, wie sie sind, im Neuwerden und im Absterben, vom pulsierenden Leben bis zur Vergänglichkeit.

Also steige ich in den Fluss und folge dem Lauf des Wassers, sehe den kleinsten Fischen zu, wie sie sich, erschreckt von meinen Zehen, hinter einem Stein verstecken, ohne zu wissen, dass, weiter oben im Geäst, der Eisvogel lauert auf ganz kleine Fische, und der Reiher oder der Kormoran auch auf größere.

Wo ich gerade keinen Strom betrachten kann, wo alles wogt und schwindet[1], stehe ich im seichten Gewässer und begnüge mich mit der Strömung des Flusses, dessen Wasser - über den Main in den Rhein - bald darauf sich in das Weltmeer ergießen wird, um die – inzwischen heiß gewordene – Erde abzukühlen, unseren – noch – blauen Planeten, der wohl einzigartig im Universum ist.

 



[1] Lenau, Blick in den Strom.

 

  


Mein Ausblick auf die "Insel der Glücklichen" - wo die Brut der Kanada-Gänse scheiterte und der Reiher sich die Fische holt.

Im Frühling war unter meinen Füßen, wo sich heute die Hunde tummeln, ein Laichplatz.

 

 






Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,

Naturfotograf, im März 2022



Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

(Das Wikipedia-Porträt Carl Gibsons in englischer Sprache)


https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.



Copyright: Carl Gibson 2022.

 

 

 

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