Trinkwasser kommt aus dem Wasserhahn und der Strom aus der Steckdose – Selbstverständlichkeiten in der Wohlstandgesellschaft, die bald keine Selbstverständlichkeiten mehr sein werden
Es ist wie mit der Freiheit – man hat sie, also ist sie nichts wert! Dass Freiheit immer wieder aufs Neue erkämpft werden muss, wissen nur wenige.
Mit dem Lebensmittel Nr. 1, mit dem Trinkwasser, das wir rund um die Uhr benötigen, um zu überleben, ist es ähnlich: man hat sich daran gewöhnt, dass es da ist und dass es in guter Qualität in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht. In Deutschland ist das so – und inzwischen auch in weiten Teilen Europas, wo die Zivilisationsstandards sich angleichen. In weiten Teilen der Welt aber ist Trinkwasser ein knappes Gut – und viele Menschen müssen ohne sauberes, frisches Wasser auskommen, andere sterben an verseuchtem, verschmutztem abgestandenem, verkeimtem, vergiftetem Wasser.
Wird der Deutsche sein Trinkwasser morgen noch bezahlen können? Die Energiepreise zeigen uns heute, wohin die Reise geht, wenn das Angebot knapp wird, wenn die Kosten steigen. Trinkwasser wird mit elektrischer Energie, mit dem Strom, der bekanntlich aus der Steckdose kommt und nicht aus dem Kraftwerk, in die Leitungen gepumpt. Steigt der Strompreis, steigt der Wasserpreis mit.
Und doch vermisst man immer noch den bewussten Umgang mit dem kostbaren Lebenselement, das oft aufwendig aufbereitet werden muss, um Millionen Bürger zu versorgen. Wir spülen damit das Klo, wir waschen damit unsere Autos! Wasser, das Nahrung ist, wird zu Abwasser und einfach in verreckter Form weggespült, in die Kanalisation, wo es die Ratten nährt und die Phagen, bevor es im Klärwerk so gesäubert wird, um über Bäche und Flüsse wieder in den Kreislauf der Natur zu gelangen.
Leonardo da Vinci, der ein aufmerksamer Naturbeobachter war, schrieb über hundert Seiten allein über das Wasser, bestrebt, als Städte- und Festungen-Planer und -Bauer eine funktionierende Wasserversorgung anbieten zu können, so, wie man sie seit der Antike, seit Vitruv kennt.
Noch schaut der Deutsche weg, ablenkt durch andere Dinge, durch Sport, durch Hunde, durch die tägliche Verblödung im Fernsehen. Erst, wenn das Wasser so teuer ist, dass er es sich nicht mehr leisten kann, wird auch der deutschen Wohlstandsbürger erkennen, wie kostbar unser profanes Trinkwasser eigentlich ist.
Vgl. auch:
Großkonzerne als Wasser-Diebe – kommen bald die Wasser-Kriege?
Wohin Energiemangel führt, erleben jetzt in Deutschland, in Europa, ja, weltweit. Überall steigen die Preise, alle preise, weil alle mit der Energie zusammenhängt. Vor wenigen Jahrzehnten, als, ungeachtet der Erdölkrise von 1974, in Deutschland zum Einstieg in die Erdgasversorgung getrommelt wurde, war davon noch keine Rede. Erdgas sei umweltfreundlich, sicher und vor allem „versorgungssicher“! Ein Märchen – ein Mythos von vielen in diesen inzwischen sehr verlogenen Deutschland!
Statt vorausschauende Energiepolitik zu betreiben, wurde das deutsche Volk von Gestalten wie Schröder und Merkel wurde in die Abhängigkeit geschickt, dem Despoten Putin ausgeliefert, der heute bestimmt, wer in Deutschland friert und ob der kranke früher stirbt, weil er keine warme Wohnung hat.
Noch schlimmer aber wird es kommen, wenn das lebensnotwenige Trinkwasser fehlt: frieren kann der Mensch einige Zeit, bevor er erfriert oder an Unterkühlung und Erkältung in der ungeheizten Behausung stirbt. Doch ohne Trinkwasser ist er in drei Tagen tot.
Wodka und Whiskey werden ihn nicht lange im Leben halten, auch einen Schröder nicht!
Während in bestimmten Gegenden Italiens oder Spaniens das Trinkwasser bereits rationiert werden muss, graben international tätige Großkonzerne den Menschen das Grundwasser ab, betätigen sich als Wasser-Diebe, weil die nationale Politik es zulässt, nicht anders als einst im Wilden Westen der USA, wo einer dem anderen das Wasser stahl, Flüsse umleitete, andere austrocknete, um selbst zu bestehen in einem Kampf des Stärkeren gegen den Schwächeren, in einer rücksichtslosen Auseinandersetzung auch mit Schießwaffen, was sich auf staatlicher Ebene heute schon wiederholt und in nicht allzu langer Zeit zu Wasser-Kriegen führen wird, die schlimmer ausfallen werden als die Kriege um fossile Energien, denn Wasser ist leben – und nach nur 3 Tagen ist jeder Mensch tot oder todkrank.
Wer stoppt die Konzerne? Die Phänomene und Praktiken sind bekannt[1], in den USA sind sie am Werk, Nestle aus der Schweiz – und Danone, Coca-Cola und andere hier in Deutschland und im kultivierten Frankreich, wo man den Kampf für die elementaren Freiheiten und Menschenrechte quasi erfunden hat.
Unsensibel und abgelenkt durch Trivialitäten wie Sport und Unterhaltung und Verblödungsfernsehen, hat der Deutsche noch nicht bemerkt, welche gefahren ihm drohen, denn noch scheint Trinkwasser in ausreichenden mengen verfügbar, auch wenn es nur filtriertes Flusswasser ist und nach Chlor stinkt! Hauptsache es ist keimfrei - und der Deutsche nützt es redlich, trinkt Kaffee, Tee, kocht Suppe und macht sein Bier daraus, dass er mit schnaps trinkt, damit er auf der sicheren Seite ist.
So hält man Pest und Cholera fern, auch die Pandemie, den Rindenwahn und die Affenpocken und bleibt gesund, während anderswo selbst das mit Chlor versetzte Wasser fehlt und die Menschen Wasser aus der Pfütze trinken wie einst die Schwaben auf der Schwäbischen Alb, als es noch keine moderne Wasserversorgung mit Bodensee-Wasser gab.
Wer nicht selbst unmittelbar betroffen ist, schaut weg – bei Erdgas, Erdöl und bei Wasser, während die großen Wasser-Diebe ihr Geschäft ausbauen und unmündigen Bürgern für teures Geld das verkaufen, was den Menschen als Grundrecht zusteht: einwandfreies Trinkwasser in ausreichenden Mengen zu bezahlbaren Preisen!
Die Wüste wächst – die Dürre als Chance? Ein Essay zur aktuellen Krisen- und End-Zeit aus der Feder des naturbeobachtenden Zeitkritikers Carl Gibson
Nachdem ich täglich einige Stunden in der Natur verbringe, sehe ich die Folgen der Dürre an vielen Beispielen, an dem, was noch da ist und an dem, was ausbleibt. Die Einschnitte sind dramatisch, wenn ich das – noch recht üppige, da weitestgehend noch normale – Vorjahr zum Vergleich heranziehe. Die Anzahl meiner – nicht nur als fotomotivisch - beobachteten Objekte schrumpfte besorgniserregend zusammen. Triste Bilanz: viel von dem, was ihm Jahr 2021 noch da war an Flora und Fauna, fehlt jetzt ganz, Pflanzen, Blumen, Gräser, Blüten, Insekten, höhere Wesen, Tiere! Die Natur ist wie ausgestorben, ja, inzwischen zur Wüste geworden. Die Erde tut sich auf und droht uns zu verschlingen, mythisch, archaisch – und doch seh konkret, weil die Lebensgrundlagen schwinden, für dem Menschen und das Tier.
Die Schmetterlinge fliegen nicht mehr, weil die Blüten und die Brennnesseln fehlen. Es gibt keine Raupen, die sich verpuppen – und es gibt keine Singvögel, die aus den fernen Winterquartieren in Afrika an den angestammten Ort zu uns zurückkommen, um hier zu singen. Eine Goldammer sehe ich nach dann und wann am Teich herumfliegen; doch sie singt nicht mehr.
Das Kanada-Gänse-Paar hat nur noch zwei Nachkommen. Im Vorjahr waren es noch sechs. Die Brut eines zweiten, von mir beobachteten Paares scheiterte kurz vor dem Endziel – aus welchen Gründen auch immer. Und die Nilgänse, 2021 noch mit vier Jungen unterwegs, verzichteten ganz auf die Fortpflanzung. Wenn die Nahrung fehlt, steht die Natur still. Und jetzt, im Juli, August 2022, fehlt es überall an Nahrung. Das Teichhuhn wird sich in diesem Jahr mit einer Brut zufriedengeben müssen, weil die Opulenz frühere Jahre nicht mehr gegeben ist.
Wo sind die vielen Insekten geblieben?
Farblos ist die Natur, rostbraun, grau, einer Wüste gleich, fast schon ohne Leben. Wo sind die Käfer? Die gesamte Nahrungskette scheint unterbrochen zu sein! Selbst die Grillen hört man nicht mehr – und Heuschrecken ziehen sich zurück!
Nur die Aasfliegen sind noch da, umkreisen den immer zahlreicher werden Hundekot im Naturbereich am Flussufer oder die tote Amsel, die, vom kleinen Falken geschlagen, kurz angepickt, dann verschmäht, von innen aus von Wespen aufgefressen wird. Eine Schwalbe fällt tot vom Himmel, erschlagen von der Hitze, die Menschen umbringt wie das Vieh.
Die Wüste wächst – das Leben schwindet, zieht sich zurück, auch im Fluss, wo das blau-klare Wasser zur dreckigen Brühe wird, in dem – statt der vielen gesunden Fische – nur noch die Kanus dekadent-lärmender Touristen schwimmen und die letzten Wasservögel in die Flucht schlagen.
Und doch bietet die Dürre auch Chancen, Möglichkeiten zur Korrektur, nachdem der Mensch schmerzhaft erkennen muss, was er alles falsch machte, als er hemmungslos und noch mehr rücksichtslos in die Natur eingriff, um seine primitiven Egoismen, die man Bedürfnisse nicht nennen kann, zu befriedigen!
Vernichtende Feuersbrünste, unkontrollierbare Fluten, Katastrophen aller Art und überall auf der Welt in einem Jahr des Krieges und der Krise, durch den Klimawandel, nachdem so viel falsch gemacht wurde im Umgang mit unserem Lebensumfeld Natur. Die Natur braucht uns nicht, wir aber brauchen die Natur, wenn wir menschenwürdig weiterleben wollen.
Der „American way of Life[1]“ – ein Weg der Ressourcenverschwendung, ein Irrweg der Menschheit. Die Wohlstandsbürger des Westens haben ihn übernommen und sehr viel falsch gemacht. Das rächt sich jetzt – und die Fehler werden langsam auch jenen bewusst, die nicht in die Natur gehen, die die Krisenerscheinungen anders erleben, über die Nahrung, die Wärme, über die fehlende Energie, über das elementare, zum Leben absolut notwendige Trinkwasser, das nicht mehr in üblichen Mengen da ist, über die ständig steigenden Preise im Supermarkt und über das tägliche Brot, das man sich bald nicht mehr leisten kann.
Die Wüste wächst – und mit ihr die Armut, die Verelendung der Massen, während Lug und Trug und Bosheit die Menschen zusätzlich verunsichern und noch tiefer in die Krisen treiben?
Die von mir vor Jahren diagnostizierten und beschriebenen „Endzeit“-Phänomene in Politik und Gesellschaft nehmen nun immer konkretere Formen an. Die Welt ist verrückt geworden, steht auf dem Kopf - und die weltpolitische Lage befindet sich in einer sehr „verfahrenen Situation“.
Wird die menschliche Vernunft noch in der Lage sein, das treibende Boot aus dem Strudel zu reißen, in ruhige Gewässer zu führen und in einen sicheren Hafen?
[1] Die Nordamerikaner der USA sind die größten Wasserverschwender der Welt; bald aber werden sie kein Wasser mehr haben, auch nicht zum Trinken, weil es falsch eingesetzt wurde und bald „verbraucht“ ist.
Carl Gibson,
Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,
Naturfotograf, im März 2022
Mehr zu Carl Gibson, Autor, (Vita, Bibliographie) hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/
Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.
Copyright: Carl Gibson 2022.
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