Feuerwehr an der Tauber am 10. April bei Tauberbischofsheim-Impfingen
Das Sankt-Florians-Prinzip: Wenn das Haus des Nachbarn brennt, schaue ich weg Oder Über die Schäbigkeit des Menschen
Lasst es brennen! Was brennt, verfault nicht!
Viele Gründe finden Einzelne wie ganze Völker, um nicht schnell herbeizueilen und beherzt zu löschen, wen der Brand lodert.
Müssen wir einzugreifen wie die Feuerwehr[1], um die Feuersbrunst einzudämmen, bevor diese auf ganz Europa übergreift? Und wie?
Dabei wird oft vergessen, wie viel man selbst viel zum Ausbruch des Feuers beigetragen hat, indem man aktiv mit zündelte oder einfach nur wegsah, als Funken sprühten und das drohende Höllenfeuer schon vorhersehbar war.
Das alles haben wir heute mitten unter uns, in der Ukraine, wo der kleine David, seiner Atomwaffen beraubt, schutzlos dem Riesen Goliath überlassen wurde und der Wut dieses Goliath, der nur sich kennt und das Faustrecht der Macht.
[1] Vor wenigen Tagen war ich am Fluss unterwegs, als im kleinen Ort daneben Sirenen aufheulten. „Hat Putin losgeschlagen“, schoss es mir durch den Kopf. Das war durchaus im Bereich des Möglichen – nach all den Drohungen, die der kranke Mann aus dem Kreml inzwischen ausgestoßen hatte. Ein mulmiges Gefühl kam auf, denn Merkels Deutschland steht in Sachen Zivilschutz und Katastrophenschutz ziemlich schutzlos da.
Kurz darauf erschien ein Tross der Feuerwehr mit Lärm und Getöse, auch die Polizei und gaffendes Volk am gegenüberliegenden Flussufer, wo Röhren verlegt werden. Was sich erst später erfuhr: Das April-Hochwasser an der Tauber hatte einen Dieseltank zum Umsturz gebracht – der ausgelaufene Treibstoff musste abgepumpt werden, bevor er im Erdreich versank und das Grundwasser verseuchte. Wer fragt nach solchen Schäden im Ukraine-Krieg, wo Menschen sterben?
Vgl. auch:
Das Sinnbild von Putins Krieg: Der russische Mörder im Panzer gegen den friedlichen Ukrainer auf dem Fahrrad – Symbol eines Vernichtungskrieges der Neuzeit oder Goliath gegen David Anno Domini 2022
Es gibt Bilder, symbolträchtige Bilder, die das Gesamtphänomen auf prägnanteste Weise einfangen, Bilder wie die von aller Welt erlebten und gut nachvollziehbaren Szenen des Makabren aus dem Ausrottungskrieg der Russen gegen das ukrainische Volk: ein mordlustiger Schütze schießt aus dem Panzer heraus einen friedfertigen, wehrlosen Radfahrer tot, einfach so, jenseits jeder soldatischen Ehre und mit dem Bewusstsein eines Killers.
Das Ganze wiederholt sich tausendfach in vielen Städten und Dörfern der Ukraine, wo russische Soldaten und angeheuerte Killer, gedungene Assassine, Zivilisten exekutieren, Wehrlose, Alte, Schwache, Kranke, Hauptsache es sind Ukrainer!
Das Grauen hat längst ein Gesicht!
Vgl. auch:
Mit klarem Blick auf Putin – Garri Kasparow, der Mahner, der nicht gehört wurde … und die kurzsichtigen Ignoranten aus der deutschen Politik jenseits der Verantwortung
Er warnt seit Jahren vor diesem Putin, dessen wahres Gesicht die Akteure aus der deutschen Politik längst kennen sollten, Leute wie Schröder, Merkel, Steinmeier, die kurzsichtig und ohne Verantwortungsbewusstsein Deutschland von Russlands Energie abhängig machten und indirekt auch dazu beitrugen, dass die Ukraine, geopfert auf dem Altar deutscher Interessen, allein, dem Aggressor aus dem Kreml ausgeliefert, dasteht.
Eine Ukraine in der NATO, was im Jahr 2008 möglich schien, aber, wie es heißt, von Merkel verhindert wurde, hätte diesen Vernichtungskrieg unmöglich gemacht!
Merkel konnte wissen, wer Putin ist.
Merkel hat, neben dem Kumpan Schröder und anderen – oft in eigener Sache tätigen – Beratern, nicht nur zwei Geheimdienste zur Verfügung, deren Informationen politische Fehlentscheidungen verhindern sollen und politische Weichenstellungen der kurzsichtigen Art; Merkel[1], aber auch Steinmeier hätten auf die Mahner hören sollen, auf Bedenken und Warnungen ganzer Staaten wie Polen, Litauen, Lettland, Estland und alle anderen, die wissen, was Kommunismus bedeutet und ein Leben in der Diktatur; aber auch auf Individuen wie Garri Kasparow, der in wenigen Sätzen das Phänomen Putin prägnant auf den Punkt bringt, den Diktatur Putin, dessen Blutspur man von Dagestan, über Grosny und Aleppo bis in die Ukraine verfolgen kann.
[1] Nach meiner Auffassung von Ethos und Moral in der deutschen Politik, dargestellt in drei Büchern, die aus Gründen des vorauseilenden Gehorsams in unkritischer Haltung an deutschen Universitäten nicht angeschafft wurden, sollte sich Merkel dem eigenen Versagen in diesem Punkt stellen, zur Mitschuld am krieg in der Ukraine stehen und alle Ehrungen zurückgeben, während Steinmeier, der sich über ein Schuldeingeständnis galant aus der Affäre ziehen will, sollte die Konsequenten aus der langen Mitwirkung an der Aufwertung Russlands seit der Amtszeit Schröders ziehen und zurücktreten. Das habe ich schon mehrfach öffentlich gefordert.
Vgl. auch:
Das „Massaker von Butscha“, ein „game changer“, ein Wendepunkt auch bei Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine?
Massenmorde an unschuldigen Zivilisten oder an Kriegsgefangenen lassen sich nicht für immer verbergen, aus der Welt schaffen. Katyn[1] und Srebrenica verweisen darauf. Die Russen nahmen wohl an, sie werden schnell Kiew einnehmen, dann die gesamte Ukraine besetzen, um dann als Besatzungsmacht, die alles diktiert und bestimmt, auch die Spuren der im Krieg begangenen Verbrechen zu verwischen!?
Dank des heroischen Widerstands der Ukrainer kam es nun anders – und die staunende Welt wird mit dem Grauen konfrontiert, das Putins Eroberungstruppen angerichtet haben, neben - in Europa in dieser Dimension nie gekannten - Zerstörungen und Verwüstungen: Massenmorde an Zivilisten, die in Richtung Genozid tendieren.
Die Bilder sprechen für sich. Zeugenaussagen liefern weitere Details zu den Ermordungen, Folter, Vergewaltigungen, die man der russischen Armee nicht zugetraut hat.
Werden diese Fakten grausamster Art die Haltung des Westens in der Frage von Waffenlieferungen nun ändern?
Im Jahr 2014, als Putin die Krim-Halbinsel annektierte, stand die Ukraine „allein“ da – jetzt sind die Ukrainer nicht mehr ganz allein und auf sich gestellt, doch fehlen noch die richtigen Waffensysteme zur Selbstverteidigung, Flugzeuge, Panzer, Abwehrsysteme, also Waffen, die der Angreifer hat und einsetzt, die den Verteidigern von Volk und Heimat aber immer noch fehlen!
Wird nun das „Massaker von Butscha“, zum „game changer[2]“, und zum Wendepunkt auch bei Waffenlieferungen des Westens an die Ukraine?
[1] Als ich vor Wochen, noch vor dem Überfall Russlands auf die Gesamtukraine, die Materie publizistisch erörterte und dann noch einmal nach dem „Massaker von Butscha“, ohne große Resonanz, ging es mir darum, darauf hinzuweisen, dass heute, in der Zeit der Satelliten-Aufklärung und fortgeschrittener Forensik, die tatsächlichen Verbrechen gut belegt auch noch nach langer Zeit nachweisbar sind.
[2] Dass es so sein könnte, deutete der Außenminister Koleba in Warschau, wo er mit westlichen Partnern verhandelt, in den Morgenstunden des 6. April 2022 im Direktgespräch mit BBC an.
Vgl. auch:
Putins Handschrift - die Handschrift eines Kriegsverbrechers, eines Massenmörders, eines Völkermörders? „Tötet so viele Ukrainer, wie ihr nur könnt!“
„Tötet so viele Ukrainer, wie ihr nur könnt!“ – das soll ein Offizieller Russlands gesagt haben, ein Apparatschik, der wohl das in die Welt transportiert, was der selbstherrliche Chef im Kreml angeordnet hat!
Alles nur Kriegspropaganda in einem inzwischen hochgradig verbrecherischen Krieg?
„Fake news[1]“, werden Lawrow, Peskow und andere Sprachrohre Putins sagen und zur Tagesordnung übergehen, während in den Städten und Dörfern der Ukraine, aus der inzwischen über 4,6 Millionen Einwohner ins Ausland geflohen sind, Menschen sterben, ermordet werden, einfach so niedergeschossen, exekutiert, ohne Rücksicht auf die Bestimmungen des Völkerrechts.
Durch Putins Vorspiel an den drei Tagen vor dem Kriegsausbruch vorgewarnt, sah ich mir den Kriegsausbruch – soweit das über die Medien möglich war – in aller Ausführlichkeit am 24. Februar 2022 an und kam sehr schnell zur Feststellung, das dieser Krieg ein sehr blutiger, ein Vernichtungskrieg werden wird, und dass sich „Putins Krieg“ in hohem Maße gegen Zivilisten richten wird, gegen urbane, dicht besiedelte Zentren, gegen Millionenstädte, gegen Unbeteiligte und Unschuldige, gegen das Volk der Ukrainer.
Putins Handschrift war überdeutlich – es war die eindeutige Handschrift eines Kriegsverbrechers[2], eines Massenmörders, eines Kindermörders, eines Völkermörders!
Ein Kriegstag reichte aus, um mir, dem mit dem Völkerrecht vertrauten Menschenrechtler[3], Gewissheit zu verschaffen!
Meine Befürchtung: Dieser Krieg gegen die Menschheit, dessen Schrecken in Mariupol[4] begannen, dort noch anhalten, nun aber in dem „Massaker von Bucha“ überdeutlich erkennbar sind, werde sich zu einem langen Ausrottenkrieg ausweiten, während die Menschen des dekadenten Westens des Schreckens überdrüssig sich abwenden, ist leider schon eingetreten.
Während die jungen russischen Soldaten, von Putin in ein Manöver geschickt, nun im Vernichtungskrieg gegen Zivilisten in der Ukraine aufwachen, dort, satt zu kämpfen, desertieren oder - vom Hunger getrieben – Bauern die Hühner stehlen wie der russische Staat geleaste Passagierflugzeuge[5], Hunde schlachten und verzehren, weil der Nachschub an Nahrung ausbleibt, geht der Deutsche vergnügt mit seinem Hund spazieren und freut sich, wenn der Hund seine Sache erledigt hat.
[1] Vgl. dazu meinen Beitrag „Sprachregelung“.
[2] Da ich kein Diplomat bin, auch kein Politiker im hohen Amt, der Rücksicht nehmen muss auch auf Verbrecher und Schurken aus Schurkenstaaten, sondern ein freier Denker und Schriftsteller, habe ich mir die Freiheit genommen, die Dinge und Phänomene beim Namen zu nennen, Klartext zu reden, noch bevor alle beweise gesammelt und der Justiz vorgelegt werden. Das kann Jahr e dauern, die Menschen in der Ukraine aber werden jetzt ermordet.
[3] Heute, vor 43 Jahren, am 4. April 17979, wurde ich in der rumänischen Diktatur Ceausescus, in Temeschburg, Timisoara, verhaftet, abgeurteilt und einsperrt - als Gründer von SLOMR, der ersten freien Gewerkschaft Osteuropas etwa zwei Jahre vor „Solidarnosc“ in Polen, zusammen mit Erwin Ludwig. Zehn Jahre später fiel der Eiserne Vorhang, beginnend mit dem Fall der Berliner Mauer. Und heute hat Putin, kaschiert hinter Kerzen und Popensegen, den „Kommunismus hinter der Maske“ wieder zu neuem Leben erweckt – als Ideologie von Lug und Trug und, noch schrecklicher als in der Sowjetunion, als eine Weltanschauung von Krieg und Vernichtung.
[4] Am 8. März erkannte ich dort „Putins Stalingrad“. Inzwischen leben in der 440 000-Einwohner-Stadt noch etwa 150 000 Menschen unter schlimmen Belagerungsbedingen ohne Trinkwasser, Nahrung, Heizung in Kellern und Katakomben, immer noch unter Bomben und Geschossen russischer Belagerer.
[5] Angeblich 500 Stück im Wert von 10 Milliarden US-Dollar.
Carl Gibson,
Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,
Naturfotograf, im März 2022
Mehr zu Carl Gibson, Autor, (Vita, Bibliographie) hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)
https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/
Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.
Copyright: Carl Gibson 2022.
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