Freitag, 18. Februar 2022

"Oligarch" Prigoschin, eine Straftäter-Laufbahn der Extraklasse vom Niemand zum Millionär - Der Restaurator und der Koch Oder Weshalb lässt Putin und den angeblichen Koordinator der Söldner- Truppe "Wagner" und andere „Kriminelle“[1] für sich arbeiten?

 

"Oligarch" Prigoschin, eine Straftäter-Laufbahn der Extraklasse vom Niemand zum Millionär -

 Der Restaurator und der Koch

Oder 

Weshalb lässt Putin und den angeblichen Koordinator der Söldner- Truppe "Wagner" und andere „Kriminelle“[1] für sich arbeiten?


Alles, was dem Endzweck dient, ist legitim, sagt sich der Machtpolitiker, der auf die Moral pfeift. Am Ende zählt nur der Sieg, der Endsieg!

Es war im Jahr 1979 – die Sowjetunion marschierte in Afghanistan ein, und der antikommunistische Dissident Carl Gibson verließ, unmittelbar nach der Entlassung aus dem Gefängnis, das von dem roten Diktator regierte Rumänien in Richtung Bundesrepublik Deutschland. Zur gleichen Zeit wurde irgendwo in den Tiefen des Sowjetreich ein Krimineller verurteilt, ein gewisser Prigoschin[1], der später für eine Reihe weiterer schwerer Straftaten ganze 14 Jahre in einem russischen Gefängnis verbringen sollte.

Wer währen der Zeit des Kommunismus im Osten Europas in einem kommunistischen Gefängnis einsaß, der weiß, welche Menschen jener Strafvollzug hervorbringt: oft sind es Straftäter, die nach der Abbüßung ihrer Strafe und der erfolgten „sozialistischen Umerziehung“ – wie von mir beschrieben[2] - noch boshafter und schlechter geworden auf die Gesellschaft losgelassen werden, um sich dort so zu behaupten, wie man es ihnen im Bau, im Knast, beigebracht hat, roh und skrupellos, nach den Gesetzen des Dschungels und nach dem recht des Stärkeren, der sich rücksichtlos das nimmt, was der schwächere nicht verteidigen kann.

Ein solches in sozialistischer Haft geläutertes Individuum dient nun Putin, leistet gute Dienste im In- und Ausland, im Internet, koordiniert Söldner-Einsätze, steuert Kampagnen - und wurde reich dabei.

Mit Putins Hilfe, protegiert und bevorzugt von einem – inzwischen selbstherrlichen – Despoten, der als Zyniker der Macht auf westliche Werte pfeift, bereit, seine Zwecke mit allen Mitteln zu verfolgen, wurde Knastbruder Prigoschin aus der kommunistischen Strafkolonie über Nacht wichtig und zum reichen Mann, gar zum Milliardär?

Wer weiß es? Putin hatte den Oligarchen den Krieg erklärt und schaffte - auf seine Weise mit eigenen Methoden - einige dieser Neureichen, die das Volksvermögen des Riesenreichs unter sich aufgeteilt hatten, aus der Welt. An anderer Stelle – wie im Fall Prigoschinschuf Putin neue Oligarchen.

So ticken die Uhren der Macht.

Ganz nach dem Motto, das auch in der Ukraine seine Gültigkeit hat, dort, wo andere Oligarchen den Präsidenten Selensky möglich machten: Oligarchen sind gut, wenn sie dem Präsidenten, dem starken Mann im Kreml, dienen, also nützlich sind! Dann dürfen sie bleiben und leben!

Oligarchen aber, die zur Macht streben, kritisch sind und liberal wie Chodorkowski und andere, die sind schädlich, müssen bekämpft und ausgerottet werden, selbst wenn sie es noch rechtzeitig ins westliche Exil schafften - wie Beresowski, der aber trotzdem gehen musste.

Sage mir, wer dein Freund ist, und ich sage dir, wer du bist!

Diese alte Weisheit gilt immer noch – und Putin, der Machtmensch, der den Westen verachtet, und – mit Lenin und Stalin vielleicht auch davon überzeugt ist, dass der Westen an der eigenen Dekadenz scheitern und zu Grunde gehen wird – sollte eigentlich wissen, dass eine Figur mit krimineller Sozialisation wie Prigoschin ihn mit hinabzeiht in den Sumpf und sein Image als Macher – nach innen wie nach außen – belastet. Wer Kriminelle für sich arbeiten lässt, billigt, autorisiert die Mittel und Methoden der Kriminellen, die man im Westen „Mafia“ nennt, inzwischen aber auch schon im Osten und weltweit.

Man kann nicht einerseits „Banditen“ und „Terroristen“ bekämpfen und anderseits andere „Banditen“ und „Terroristen“ als Söldner, Saboteure, Erpresser für sich arbeiten lassen. Wer so weitermacht, untergräbt die eigene Glaubwürdigkeit an andere Stelle und kultiviert einen Banditismus, aus dem ein Staatsbanditismus wird, ein Staatsterrorismus, der das - zur Floskel reduzierte und somit verschmähte, verhöhnte – Völkerrecht auch in der Kriegsführung missachten wird.



[2] Näheres in meinem Dissidenten-Testimonium in zwei Bänden.

 

 

 

Putins Köche Oder das Söldner-Unwesen am Werk

Die Großmächte agieren heute prinzipiell und methodisch nicht anders als seinerzeit, in der Renaissance, der verruchte Papst Rodrigo Borgia und dessen noch verruchterer Sohn Cesare – nur die Mittel haben sich gewandelt. Der gedungene Mörder, der Auftragskiller und Assassine hat heute nicht mehr den „Dolch im Gewande“ und die Giftmischung im kleinen Flacon – heute arbeitet man, wenn es gegen Dissidenten und Regimekritiker geht, mit Plutonium, mit Rizinus im Regenschirm, mit Killerkommandos im durchtrainierten Team, um Probleme[1] aus der Welt zu schaffen. Im Präventiv-Schlag werden unliebsame Feinde aus der Welt geschafft, vor den Augen der Welt aus profanen Gründen der Staatsraison und um angeblich Opferzahlen zu minimieren.

Im Feld sind Söldner-Verbände unterwegs, überall dort, wo es etwas zu erledigen, zu zerstören, zu sabotieren gilt, in Kiew auf dem Maidan, im Donbass, an der Grenze, aber auch in Afrika, in Syrien, in Libyen und anderswo. Putin lässt seine „Köche“ über die ominöse Truppe „Wagner“ alles so ausführen, wie es ihm die von den USA angeheuerten und im Irak eingesetzten Profis seinerzeit vorführten, gut getarnt, ohne Hoheitszeichen. Der auftraggebende Staat bleibt fein und sauber, jenseits der Verantwortung, hat den Nutzen, oft ohne Kosten. Nach Opfern und Kollateralschäden fragt niemand. Wer solche Praktiken jenseits des Völkerrechts anprangert, erleidet das Los eines Julian Assange von Wikileaks und wird – obwohl ein Aufklärer und freund der Wahrheit gleich vielen Dissidenten - selbst zum Opfer.



[1] Vgl. dazu meinen Beitrag zur Exekution von Boris Nemzov.

 

 

"Kriegshysterie" – tobender Desinformationskampf bei divergierenden Interessen: wer glaubt welchem Geheimdienst?

Nach zwei Jahren Pandemie sind viele Menschen verunsichert, existenziell erschüttert, gelähmt – und nun auch noch das, ein drohender Krieg, der, besonders in Europa sehr viel verändern würde. Ungezählte Opfer nicht nur an der Front wären die Folge, sondern tiefe Einschnitte in allen Lebensbereichen.

Ein gewisser Trost in Deutschland: der Kanzler und der wiedergewählte Bundespräsident agieren und reagieren noch besonnen auf die Entwicklungen, obwohl auch die deutsche Politik sich dem inzwischen heißen Desinformationskampf nicht ganz entziehen kann und das weitergibt, womit sie aus diesen oder jenen Quellen „munitioniert“ werden.

Fakten oder Fake-News? Wer sagt die Wahrheit? Wer glaubt wem? Die Medien, immer auf der Suche nach einer Story, einer neuen Schlagzeile, teils eifrig, teils unverantwortlich unterwegs, tun ein weiteres, um die Menschen zu verunsichern, die Bürger, die schon lange nicht mehr wissen, wenn sie glauben sollen und wem sie noch glauben können.

Wo kommen die Nachrichten her? Wer fabriziert diese und zu welchem Zweck? Ist der russische Propaganda- und Desinformationsapparat hinter Putin, der, beginnend mit Außenminister Lawrow, das ausführt, was dem starken Mann im Kreml nutzt, glaubwürdiger als das, was die vielen großen und kleinen Geheimdienste der USA an „Sachinformation“ beisteuern?

Der kritische oder fügsame Bürger kann sich seinen Reim darauf machen und – wie in Glaubensfragen religiös-weltanschaulicher Art – an den einen Gott glauben oder an den anderen, an Götzen und Dämonen! Letztendlich wird er es nicht herausfinden, wer ihn belügt, täuscht, hinters Licht führt, manipuliert, gängelt – und zu welchem Zweck.

Da taucht ein US-U-Boot angeblich in russischen Gewässern auf und wird verjagt, sagen die Russen. Die USA widerspricht postwendend.

Wer verdreht die Dinge, jetzt, in Krisenzeiten, wo man doch weiß, dass schon ein verrückt gewordener Kapitän eines Atom-U-Boots die gesamte Welt in Brand stecken kann?

Die Westeuropäer, allesamt mehr oder weniger in die NATO eingebunden, glauben natürlich eher den Freunden aus Übersee, als dem „Aggressor“, der „völkerrechtswidrig“ die Krim eingesackt, mit Macht „annektiert“ hat, dessen Propagandamaschine gerade auf Hochtouren läuft, teilweise koordiniert und gesteuert von einem Kriminellen, der, nach langen Knastaufenthalt mit dubiosen Geschäften und wohl protegiert vom neuen Zar der Russen Karriere gemacht hat – als „Putins Koch[1]“, heute zuständig für Dreck-Arbeiten aller Art, vor Ort, in Afrika, in Syrien, aber auch in den weiten des Internets über Trolle, Hacker und Saboteure aller Art.

In einer querdenkerisch verseuchten Welt wirken Desinformationskampagnen wahre Wunder!

Was in Europa vergessen wird – und das betrifft auch Deutschland in hohem Maße: die machtpolitischen Interessen der USA, die heute die Ukraine mit Waffen aufrüsten, entsprechen – und das wurde bei Trumps Verhältnis zur NATO überdeutlich - nicht immer den Interessen der europäischen Staaten!

Ja, selbst Frankreich, das sich mit Atomwaffen noch eine recht eigenständige Außenpolitik leistet, denkt im Falle eines Falles – und nach guter historischer Tradition- wahrscheinlich zuerst an sich selbst, dann erst an Bündnisse und Freundschaften.

Was will Putin, der ein knallharter Machtpolitiker der besonders zynischen Art und dazu auch noch ein Spieler, genauer ein „Hasardeur“ ist, wirklich? Will er den Status quo in Europa, den er mit der Krim-Annexion de facto schon verändert hat, weiter verändern? Will er die Uhr zurückdrehen und die Bündnisstruktur der NATO verändern? Greift er nach der „Weltmacht“, wobei die Ukraine nur ein erstens Opfer ist? Verwirrende Schlagzeilen gibt es zuhauf, Gerüchte, die von Fakten ablenken. Die Bürger sollten mehr darüber erfahren, und sie sollten wissen, um welches Bärenfell gestritten wird – denn sie alle werden als Leidtragende mit den Früchten dieses unseligen Machtpokers leben müssen, wenn es nicht anders kommt.

 

 

 

 

 

   Welche Kriegsziele verfolgt Putin im Ukraine-Konflikt – Welche Konzessionen verweigern ihm NATO und der Westen und zu welchem Preis?

In deutschen Medien redet man darüber, ob Putin seine Truppen in die Ukraine einmarschieren lässt oder nicht. Über die Kriegsziele einer Invasion aber schweigt man sich aus.

Was bringt eine Besetzung der Gesamtukraine Russland ein?

Sollen Kernbereiche der untergegangenen Sowjetunion wieder hergestellt werden? Treibt es „Wladimir“ zurück zum Ursprung, nach Kiew, in die Stadt der Städte, wo die Geschichte der „Rus“ begann?

Sind Invasion und Annexion nur sentimentale Angelegenheiten eines romantischen Träumers, der sich, immer noch verliebt in die alte Sowjetunion, in ein Großreich zurücksehnt, in dem „Klein- Russland“, also die Ukraine, wieder integraler Teil von „Groß-Russland“ ist?

Putin ist ein Verstandesmensch, ein pragmatischer Machtpolitiker, ein Realist, kein Träumer!

Also weshalb sollte er mit einer vollzogenen kompletten Invasion, wie das aktuell in den Medien suggeriert wird, einen Zustand herbeiführen, den er doch gerade und mit viel Vehemenz vermeiden will; nämlich: das Heranrücken Russland an die NATO- Staaten, von den es sich allmählich eingekreist und bedroht fühlt!

Entspricht das der Logik? Oder soll so die direkte Konfrontation gesucht werden – mit Rumänien, Polen, den baltischen Staaten?

Ein Deutscher, der von den Folgen einer kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Russland und dem westlichen Verteidigungsbündnis NATO unmittelbar betroffen wäre, sollte sich diese Fragen stellen, und zwar jetzt, wo es noch politisch-diplomatische[1] Möglichkeiten einer Konfliktvermeidung gibt.



[1] Worüber diskutieren Spitzendiplomaten beider Seiten neun Stunden lang, ohne dass es Fortschritte gibt? Welche Konzessionen will der Westen nicht machen? Weshalb erfährt der Bürger nichts über des Pudels Kern, über den eigentlichen Grund der Konfrontation?

 

 

Am Vorabend des Dritten Weltkriegs – Frühlingsmanöver?

Ein Weltkrieg beginnt nicht immer mit einem Paukenschlag; die Ursachen, denen bald übergroße Wirkungen folgen, lassen sich heute, im Zeitalter der Satelliten-Aufklärung, auch nicht mehr so plump inszenieren wie seinerzeit der Überfall auf den Gleiwitzer Sender – heute schlittert man in den Weltkrieg, der der letzte sein wird, den die Menschheit austrägt, über einen Anlass, nach dem später keiner mehr fragen wird, weil keiner mehr da ist, der noch Fragen aufwerfen könnte.

Endzeit? Danach fragte ich vor Jahren in einem Buch, ohne recht an eine mögliche Apokalypse in naher Zukunft glauben zu wollen – doch inzwischen, wo die befürchtete Ausrottung der Menschheit durch einen Virus in der aktuell grassierenden Seuche der Neuzeit Corona Pandemie schon Gestalt angenommen hat, verdüstern sich die Himmel weiter; auch militärisch in Grenzkonflikten, Bürgerkriegen, Spannungen zwischen den Großmächten der Zeit und „Frühlingsmanövern“ hier und dort, mit unkontrollierbaren Funkenschlägen, die schnell einen Großbrand entfachen können und in den, von vielen Menschen für unmöglich gehaltenen, letzten Weltkrieg[1] führen können – und das nur, weil die Politik, unfähig bestehende Konflikte friedlich zu lösen, wieder versagt.

Der Normalbürger, das ewige Opfer, wird dabei zusehen, wie Gewaltherrscher, Despoten auf der einen Seite und starre, rechthaberische Kalte Krieger auf der anderen ihm sein Grab schaufeln, den endgültigen Untergang aller besiegeln.

Was bleibt dem Ohnmächtigen, der aus eigener Kraft das Walten der Dinge über das Walten des Bösen in einer inzwischen verkommenen Welt von Lug und Trug nicht aufhalten kann anderes übrig als eine Ergebenheit in das Schicksal, ein Fatalismus, der dem kommenden Tod bewusst ins Auge sieht?



[1] Das US-Präsident Biden, heute, am 11. Februar, seine amerikanischen Landsleute in der Ukraine aufruft, das Land zu verlassen – und dies mit einem Hinweis auf einen „Dritten Weltkrieg“ ist ein schlechtes Zeichen und muss mit Besorgnis aufgenommen werden, gerade in dem exponierten Deutschland.

 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen