Montag, 28. Februar 2022

Diktator Putins Weckruf und die späte Einsicht der Politik in Sachen Bundeswehr-Aufrüstung Hat die deutsche Luftwaffe überhaupt noch etwas, was fliegt?

Diktator Putins Weckruf und die späte Einsicht der Politik in Sachen Bundeswehr-Aufrüstung

 

Hat die deutsche Luftwaffe überhaupt noch etwas, was fliegt?

 

 Als einsamer "Rufer in der Wüste" , der in den Wind spricht, stellte ich meine Frage im März 2021 - und wurde überhört.

Jetzt droht ein Kriegsverbrecher,  der vor ein Gericht soll, der zivilisierten Welt mit einem Atomschlag - 

und die deutsche Politik ist plötzlich hellwach ... und endlich abwehrbereit!


 

"Apocalypse now"? Wer Frieden will, rüste zum Krieg!

Was so alles fliegt am hohen Himmel ... 

und rausfliegt in der deutschen Politik! 

Wer in die Natur geht und dort nach Bussard und Milan Ausschau hält, wird noch manch andere Phänomene in der freien Luft entdecken können,

dunkle Wetterwolken,

Kondensstreifen, die zum Deuten einladen,

Luftkämpfe zwischen Krähen und Bussard oder Milan,

Luftmanöver der Bundeswehr, die fliegt lässt, wenn Tornado-Ersatzteile da sind,

Freizeitflieger am Sonntag, die brütende Reiher in den hohen Bäumen aufscheuchen,

Urlaubsflieger, die nach Mallorca wollen,

Wettermacherwolken der obskuren Art,

und, 

mit oder ohne Walkürenritt, 

 Hubschrauber aller Art,

im Einsatz zur Rettung von Menschenleben

und zur Vernichtung!

 

Wer fliegt eigentlich da oben?

Hat die Bundeswehr - nach Ministern wie 

KT zu Guttenberg, 

seines Zeichens Plagiator und Lobbyist,  

Frau von der Leyen,

EU-Chefin ohne Kandidatur, undemokratisch ins Amt katapultiert,

und Annegret Kramp-Karrenbauer, Versagerin aus der CDU,

noch etwas, was überhaupt fliegt?

Oder sind die Amerikaner hier unterwegs, zum Schutz der Deutschen

und zu immer neuen Siegen irgendwo auf der Welt?







 


Und das laute Fliegen geht weiter:



Darf der mündige Bürger wissen, wer da fliegt, wohin und zu welchem Zweck? 


Am Himmel dröhnt es - angsterregend:

Ich fotografiere nun am dritten Tag, heute am 23. März 2021:





 

Kampfhubschrauber 



 
Eine Woche ist vorbei - und das muntere Fliegen geht weiter ... 





 
Hubschrauber Flugrettung DRF

 

 
Urlaubsflieger am hohen Himmel - inzwischen rar geworden 



 

 

 

Die späten Krokodilstränen der christlichen Heuchlerin Kramp-Karrenbauer über die Schwäche und der de facto Nicht-Kampfbereitschaft der Bundeswehr – Merkles Früchte

Regt sich das etwa ein Gewissen, ein christliches Gewissen?

Wer hat einen Zapfenstreich für sich reklamiert - nach langer, unkritischer Dienerschaft im Kabinett Merkel?

Eine Versagerin, die einer anderen Versagerin im Amt loyal verpflichtet war, am Ministersessel klebte, aber das Los der Truppe vergas?

Vize- Admiral Schönbach, der es gewagt hatte, eine Wahrheit auszusprechen, indem er auf China als den noch mächtigeren Feid hinter Russland verwies, musste gehen!

Minister aber, die auf breiter Front versagten und dafür verantwortlich sind, dass Deutschland - mit einer Bundesswehr, die in Afghanistan agiert, im Mali, aber nicht in der Lage ist, das Vaterland zu verteidigen, nun, wo der Casus Belli droht -nahezu wehrlos dasteht.

 

 Vgl. auch:



   Zwei Verrückte und der Weltenbrand

Die Menschheit, die Nero überlebte, Caligula, Attila, die Geißel Gottes, den Mongolensturm, schließlich die Menschheitsverbrecher Hitler und Stalin, Mao und Pol Pot, hat noch einmal hat noch einmal Glück gehabt in jener Stunde, als Trump aus dem Präsidentenamt scheiden musste, weggedrängt von der Macht, von der er nicht lassen konnte.

Trump, der Spalter der Nation, hatte das Zeug, um ganz Amerika anzuzünden wie einst Nero Rom, aber auch die Welt – wie Putin heute, der andere Psychopath, der lustvoll-zynisch mit dem Feuer spielt, wohl wissend, dass er die Welt entzünden kann.

Psychopathen verstehen sich – Trump versteht angeblich Putins Handeln, findet es gut, wie der Russe gerade agiert, sogar „genial“.

Ein Trost damals – demokratische Kräfte hinter dem US-Präsidenten mit Kontrollfunktion und ein paar vernünftige Generäle vielleicht, bereit, den Verrückten im Weißen Haus doch noch zu stoppen, wenn es gefährlich wird. Die funktionierende Demokratie: darauf vertraute die Welt, damals!

Doch wer stoppt diesen Putin, diesen selbstherrlichen Narren, der kein Demokrat ist, der ohne Repräsentantenhaus regiert und ohne Kongress, ganz nach dem Motto: der Mächtige ist am mächtigsten allein? Wer bannt das Feuer?

 

Vgl. auch:

Putin als „ethischer“ Philosoph … als Sophist im „Größenwahn“?

Der „große Zampano“ aus dem Kreml beherrscht die „große Klaviatur“, nützt alle Tricks, um in seiner „großen Verwirrung der Welt“ zu seinem Zweck zu gelangen, selbst die Philosophie, die Ethik, man höre und staune, das Gute, um rhetorisch zu glänzen.

Ein paar Einfältige wird er vielleicht täuschen, wenn er, sich auf das Gute berufend, die eigenen „Sicherheitsinteressen Russlands“ als erstrebtes politisches Ziel seines Macht- und Kriegsspiels der zynischen Art ausgibt.

Das Gute als Mittel zum Zweck, als legitimes Mittel zur Vernichtung?

Putin befindet sich mit dieser hochgradig perversen Denkweise des Zynikers des Willens zur Macht á la Machiavelli auf einer Stufe mit dem Papst, der seinerzeit im Namen Christi und der einzig wahren Religion die Katharer als Ketzer ausrottete und die blühende Kulturlandschaft Europas schlechthin, die Provence in eine Todeswüste verwandelte.

Putin, der Hasardeur, spielt inzwischen – enthemmt und mit Lust – wie einer, der nichts mehr zu verlieren hat.

Früher, vom überheblichen Westen – durchaus nicht ethisch - gedemütigt, erniedrigt, beleidigt, genießt er nun seine „große Stunde“ uneingeschränkter Machtdemonstration und somit die eigene, selbstgeschaffene „Größe“ im Wahn, während der – an dem aktuellen Debakel - mitschuldige Westen, allen voran die politisch naive USA, erfahren muss, wohin überhebliche Arroganz der provozierenden Art letztendlich führen kann.

 

 

 Vgl. auch:


Putin, der Aufwerter – auch ein Großmeister im Schach!?

Die Welt ist eine Bühne – und Putin, der psychologische Kriegs-Führer, nutzt das vorexerzierte Theater, um sein Ding zu drehen, in einer langen Folge von Aufwertungen, die ihm helfen an der Macht zu bleiben und die eigene Machtposition nach innen zu konsolidieren.

Also wird die konfrontative Außenpolitik, die die Welt gerade erleben darf, zum Mittel der Innenpolitik, also ein nützliches Instrument, starke innere Kräfte, die Putins Macht bedrohen könnten, von dem Präsidenten fern zu halten.

Politisch klug und inzwischen machtpolitisch sehr erfahren, bindet Putin diese Kräfte ein, indem er sie öffentlich würdigt, erhöht, aufwertet, namentlich das Militär und den Geheimdienst, jene tragenden Säulen, auf denen die aktuelle Macht des Präsidenten beruht.

Hinter den beiden „Größen“ wird auch noch das Volk der Russen im „territorial größten Land der Erde“ und der „großen Armee“ mit der „großen Geschichte“ erhöht, was ankommt, nachdem der Westen, besonders die Akteure aus den USA, Russland über zwei Jahrzehnte klein zu reden suchten, mit abschätzigen, erniedrigenden Kommentaren, etwa aus dem Mund des US-Präsidenten Barack Obama, der selbst kein großer Präsident war, oder einer Hillary Clinton, die kaltkriegerisch gegen die russische Politik jener Tage agierte, immer bereit, den ideologischen Gegner und deklarierten Rivalen als Supermacht herabzuwürdigen.

Mit - dem politisch naiven Außenseiter - Trump, der, selbst ohne Moral, mit dem Außermoralischen aus dem Kreml „konnte“, gut zurechtkam, der, neben vielen anderen Dingen zum Schaden der USA auch irgendwo die NATO in Frage stellte, schwächte, schien sich das Blatt zu wenden, weg von der sturen Konfrontation, hin zu einer Art Partnerschaft, den neuen Aufkömmling als Supermacht, China, im Visier.

Biden aber stellte die alten – kaltkriegerischen – Verhältnisse wieder her, die Tradition der direkten Konfrontation und den Makrokonflikt, in welchem die europäischen Staaten - und nahezu unbedeutende Länder - wie Ukraine die schwächsten Schachfiguren sind, Bauern, die man gerne opfert, wenn das „große Spiel“ dahinter gewonnen wird oder wenigstens im Remis endet.

 

 

 

 

      „Homo sovieticus“ Wladimir Putin Oder Die drei Gesichter des Januskopfs

Ein moderner Januskopf hat mindestens drei Gesichter, eingesetzt wie Masken, von Situation zu Situation und in wechselnder Gefahr sich wandelnd wie die Farben eines Chamäleons.

Wer ist Putin wirklich? Wo ist sein wahres Gesicht? Ist er doch ein „Sowjetmensch“ alter Schule, groß geworden in der „glorreichen Sowjetunion“ unter der roten Fahne mit Hammer und Sichel, den Klängen der Stalin-Hymne, die sich ihm tief eingeprägt, ihn mitgeprägt hat und die er deswegen restaurierte, aber auch, weil sie als klingendes Symbol das vielen anderen Gebeugten und Geknickten wiederbrachte, was einst die „Sowjetunion“ war? Hängt er noch an der starren Ideologie des Karl Marx, eines Engels und Lenin und einer all- wie übermächtigen Einheitspartei KPDSU, an alten Strukturen der Macht, am KGB als Schwert und Schild der Partei dahinter, an dem Geheimdienst, dem er alles verdankt?

Macht Putin heute in Russland dort wirklich weiter, wo Gorbatschow, der Möchtegernreformer, der „Schwächling“, und danach Jelzin kläglich versagten?

Will Putin, gleich allen Diktatoren, deren Machterhaltung und -ausübung auf dem Militär und dem Geheimdienst beruht, mit dem Geheimdienst, auch noch die Partei zurück, gar die Ideologie der Atheisten und Materialisten, die keinen Gott kennen, aber den rollenden Rubel ehren, wenn er einen Wert hat?

Von alledem will Putin, der der Sowjetunion viel verdankt, fast alles, manches nicht. Weniger von Emotionen, dafür mehr vom Verstand bestimmt, wenn auch nicht immer von der Vernunft, will dieser selbstherrlich über die roten Teppiche im Kreml schreitende Despot, der fast schon mit dem „Übermenschen“ Nietzsches, der Nazis und Stalins kokettiert, auch kein „neuer Mensch“ werden, kein „Homo novus“ des Expressionismus, noch ein „neuer Mensch des Sozialismus“, also ein Kommunist, der mit menschlichem Antlitz auftritt und antritt, um eine neue Gesellschaft zu Formen, in welcher die Ideale der Französischen Revolution doch noch umgesetzt werden. Putin, der in diesem Punkt sehr konservativ ist, erstrebt nur ein Endziel: die Macht! Die absolute Macht!

Der Staat – das bin ich!

Um diese absolute Macht endgültig zu erringen und vor allem auf Lebenszeit zu erhalten, sind ihm alle Mittel recht, innenpolitisch, aber auch außenpolitisch, so, wie er es im „Principe“ des Machiavelli gelesen - und seit seinem Machtantritt über Jelzins Macht-Verdikt auch umgesetzt - hat, bis zum heutigen Tag!

Der Westen, der jetzt mit vollendeten Tatsachen konfrontiert wird, hat Putin kräftig dabei geholfen!

Über krasse Fehleinschätzungen und grobe Fehler am laufenden Band! Das westen machte das Phänomen Putin möglich!

Ein gereizter Bär wird ungemütlich, hebt die Pranken und schlägt zurück, mit scharfen Krallen – Fakten schaffend. Das haben wir jetzt.

Putin ist ein Spieler. Er spielt Schach, im stillen Kämmerlein vielleicht gegen gute Spieler. Er spielt auch das Spiel der Amerikaner!

Er pokert öffentlich mit undurchdringlichem Pokerface und unverzagte Mine.

Und dieser Putin beherrscht auch das Schauspiel, die Selbstinszenierung im Propaganda-Stil und das versierte Schlüpfen in gute wie böse Charaktere je nach besserer oder schlechterer Makrokonstellation.

Kumpane wie Gerhard Schröder kennen das freundliche Erscheinungsbild des Despoten, der manchmal sogar lächelt, sanft und souverän wirkt, wenn er einen Stich gemacht hat. So zeigt sich Putin lächelnd im Umgang mit anderen Antidemokraten und machtverliebten Politikern aus Ost und West, Süd und Nord, mit den Ajatollahs und mit Erdogan, mit Assad und Netanjahu und mit Trump!

Gerne lächelt er im Umgang mit Staatschefs aus Afrika und Asien, wo man, wie zu Sowjet-Zeiten, immer noch neue Freunde finden kann, nützliche Partner, denen man was bieten kann, wenn schon nicht Gold und Geld, dann doch das, was man zur Genüge hat, Waffen, tödliche Waffen.

Selbst im Umgang mit China, dem Erzrivalen bei der Erringung der Weltmacht, im Dialog mit Xi, lächelt Putin, wenn es sein muss!

Es gab Zeiten, da versuchte der Westen in einem Anflug von Großzügigkeit den schwächelnden Zaren eines entstehenden Großreichs mit ins Boot zu nehmen, ins Lager der liberalen Demokratien und Rechtssysteme, gnädig, doch nicht als Gleicher und Gleichen, sondern als Bittsteller, als Minor-Partner, und von oben herab, was misslang. Jene Tage frommer Einsicht in die Notwendigkeiten der Koexistenz sind passé; und Putin, der aus eigener Kraft – noch mehr aber über westliches Versagen in der Weltpolitik – Wiedererstarkte will nun nicht mehr. Also zeigt er in der Auseinandersetzung mit den USA, den Verbündeten und der NATO dahinter, und damit allen, die ihn mehrfach provoziert, ja gedemütigt hatten – seit München 2007, wo er überhört, nicht ernst genommen wurde[1] - sein „ernstes Gesicht“, selbstbewusst und zu allem entschlossen, selbst zum Krieg.

Der auch lächelnd ewig ernste Putin hat noch ein weiteres Gesicht, eines mit „bösem Blick“, das er primär nach innen zeigt, aber auch nach außen, und das immer dann ganz natürlich zum Vorschein kommt, wenn er von den Feinden Russlands spricht, von Banditen, von Terroristen, von Kalten Kriegern aus dem Westen, die innere Kräfte zur Opposition aufstacheln, zur Zersetzung Russlands auf die eine oder andere offene wie subversive Art.

Ein Wesenszug führte Putin, den Zögling der Sowjetunion, der sehr wohl weiß, woher er stammt, in den KGB. Über den KGB wurde er wichtig, bald auch mächtig und groß. Diese alte Struktur, der Putin entstammt, ist – leider Gottes und ungeachtet aller Popen und Patriarchen, mit denen sich der neue Führer aller Russen öffentlich umgibt – immer noch die bestimmende in Russland, angeführt von einem mächtigen Geheimdienst, der sich umbenannt hat, und einem leistungsfähigen Militär, das wieder groß und einflussreich werden will.

Auf diesen beiden Pfeilern basiert Putins Macht! Und keiner weiß das besser, als er selbst.

Wo aber bleibt das Volk, wird sich mancher gute Demokrat fragen?

Abgesehen von den schwachen oppositionell Kräften und den wenigen klugen Intellektuellen, die Putin mit „harter Hand“ bekämpft und erfolgreich in die politische Bedeutungslosigkeit abgedrängt hat, steht die Mehrheit der Russen - vom ukrainischen Boden aus bis nach Kamtschatka - hinter der Machtpolitik Putins, eben, weil das Volk der Russen – nach den schwächelnden Pazifisten Gorbatschow und Jelzin - die „harte Hand“ eines Führenden gut findet, aber auch die Rückkehr zu alter Größe und zu weltpolitischem Gewicht, was in der etwas geschrumpften Grande Nation der Franzosen und in Großbritannien, die ihr Empire einbüßten, nicht viel anders ist.

Der Westen sollte das auch wissen und den Status quo endlich richtig einschätzen.

Auch sollten USA und NATO - bei aller Entschlossenheit, die sie Polen und den Balten schulden, nicht zu viel riskieren, aufs Spiel setzen. Denn Putin ist auch ein Hasardeur, einer, der mit dem Feuer spielt und im Kriegsspiel, gleich Rasputin vielleicht, im Bund ist mit dem Teufel, der ein Feind Gottes und der göttlichen Kreatur Mensch ist!

Eine Überreaktion ist fast schon erreicht – und wenn es dazu kommt, gibt es eine autodynamische Entfesselung destruktiver Kräfte, die nur in die allgemeine Vernichtung, in die apokalyptische Katastrophe führen wird[2].



[1] Mit dem Völkerrecht auf den Lippen, reagierte Putin seinerzeit auf die Völkerrechtsverletzungen der USA im Zweiten Irak-Krieg.

[2] Dieses früher schon verfassten Essay veröffentliche ich aus aktuellem Anlass jetzt schon – in der Entwurf-Form, behalte mir aber weitere Ausdifferenzierungen und Überarbeitungen vor.

 

 

 

 

 


       Von Putin lernen, heißt siegen lernen

Der Westen hat Putin gedemütigt.

Der Westen hat Putin provoziert und so herausgefordert.

Der Westen hat Putin unterschätzt.

Und der Westen, arrogant, überheblich und politisch naiv, hat sich im Umgang mit Putin sehr viele Fehler geleistet. Fast von Anfang an.

Der Westen, das sind primär die maßgebenden Hauptakteure auf dem Gebiet der Außen- und Sicherheitspolitik, namentlich die USA und mit einem markanten Abstand dahinter, Großbritannien, Frankreich und schließlich – mehr ökonomisch-finanziell als politisch – Deutschland, der außenpolitische Zwerg ohne rechten Einfluss.

Machtpolitisch noch nicht recht im Sattel und noch weit von der Konsolidierung der Macht nach innen entfernt, war der undemokratisch ins Amt katapultierte Putin, der den Niedergang der Sowjetunion unter Gorbatschow und das Chaos im neuen Russland unter Jelzin sehr hautnah erlebt hatte, noch ein Voyeur, als die USA unter Bush, Cheney und Rumsfeld im Irak krieg führten, Saddam Hussein stürzten und die Region destabilisierten, richtungweisend für den so genannten „Arabischen Frühling“, der Jahre danach umgesetzt wurde.

Ohnmächtig und ohne Mittel war Putin dazu verdammt zuzusehen, wie andere Weltpolitik machten, wie Widersacher der alten Sowjetunion und eines neuen Russlands ihre Interessen durchsetzten, während das eigene Volk und der eigene Staat leer ausgingen.

Putin wurde auf globaler Ebene als Minor-Partner behandelt und nicht ganz ernst genommen bis zu dem Tag, als der russische Staatschef auf der Sicherheitskonferenz in München in vielen Fragen Klartext redete und den heuchlerischen Westen mit dem konfrontierte, was Sache war. Die Würfel waren gefallen – und Putin hatte zur Verblüffung des selbstverliebten Westens den Fehdehandschuh in den Ring geworfen, bereit, Farbe zu bekennen und konkret politisch wie militärisch dagegenzuhalten: im Kaukasus, in Georgien, im Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan, schließlich – mit Macht und Konsequenz – in Syrien vollendete Tatsachen schaffend, an denen der Westen, der sich Kriegsherren leistete wie Berlusconi und Sarkozy sowie einen Präsidenten Trump, heute noch laboriert.

Putin ist heute mächtiger denn je! Und wer ihm Respekt zollt oder gar – in Würdigung der erbrachten machtpolitischen Leistungen – diesen Respekt einfordert, der wird, ungeachtet aller bisherigen Meriten für Volk und Staat, in die Wüste geschickt – wie vor Tagen der unglückliche Admiral, der von Bord gehen musste, weil er es gewagt hatte, als Soldat eine Meinung zu haben und diese auch noch öffentlich auszusprechen – und das gegen den Geist, der gerade in Berlin im Lager der Regierenden herrscht.

Was zählt wirklich: das Faktum oder blinde Loyalität und Staatsraison? Der Vize-Admiral weiß es inzwischen!

Putin kann sich bestätigt fühlen, wenn der Gegner ihn wertschätzt. Noch mehr bestätigt ihn das machtpolitisch Erreichte. Nach innen steht er gut da – mit einer wieder aufgewerteten Armee hinter ihm. Und außenpolitisch ist es der neu geschaffene Status quo, wo es Putin gelungen ist, mit der ökonomisch-politischen Expansion Chinas – vor allem in Afrika – gleichzuziehen.

Die Fehler des Westens[1], die das Phänomen Putin überhaupt erst ermöglichten:

1.      Der völkerrechtswidrige[2] Zweite Irak-Krieg der USA und der willigen Partner – das war eine Einladung an Russland, aber auch an China, in diesem Punkt gleichzuziehen und – die Bestimmungen des Völkerrechts ignorierend - machtpolitisch-strategische Positionen auszubauen.

 

2.      Die Destabilisierung Nordafrikas im sogenannten „Arabischen Frühling“, wobei – neben Großbritannien – auch Frankreich und Italien über ihre selbstsüchtigen Staatschefs Sarkozy[3] und Berlusconi[4] im Fall Libyens unrühmlich – jenseits von Ethik, Moral und Völkerrecht und die gesamte EU-Außenpolitik diskreditierend – Geschichte der negativen Art schrieben.

Putin, der, bei Gott, kein Idiot ist, sondern ein kluger, sehr versierter Machtpolitiker, musste, um dem Westen die eigene Heuchelei vor Augen zu führen und diese auch immer wieder der gesamten Weltöffentlichkeit bewusst zu machen, nur eine Frage stellen: wer hat Nordafrika destabilisiert, mit welchen Mitteln und mit welchen Folgen?

 

3.      Die Kaukasus-Politik und der Präzedenzfall Georgien als Vorspiel zum Ukraine-Konflikt. Der Kaukasus, eine Region, in der hundert Völker leben, ist seit je her ein „Hinterhof“, eine strategische Interessensphäre der ehemaligen Sowjetunion und nunmehr Russlands, nicht anders als die Staaten auf dem gesamten amerikanischen Kontinent für die USA. Wie die USA in Chile agierte, auf Grenada, in Nicaragua, Venezuela und auf Cuba, so schaltet und waltete Russland im Kaukasus, in Tschetschenien, in Georgien und – als „Friedenstifter mit Truppen“ im kriegerischen Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan. Ungeachtet dieser Machtkonstellation und des Status quo hat der Westen, ausgehend von einer Westorientierung Georgiens, den Beitritt dieses Kaukasus-Staates zum westeuropäischen Verteidigungsbündnis NATO ermutigt – und somit wurde eine politische Illusion ermutigt, die den Einmarsch russischer Truppen zur Folge hatte – und eine Zerstörung der unrealistischen Erwartungshaltung.

Nichtdestotrotz wiederholte sich das Modell im Fall der der politisch wie völkisch auseinanderdriftenden Ukraine, was zu der prekären Situation führte, die wir heute haben, zu einer Krise, die in einen Krieg münden kann.

Was eigentlich der Wissenschaft, aber auch der kritischen Presse Westeuropas auffallen müsste: die gravierenden politischen Fehler des Westens im Umgang mit Putins Russland werden – wie es heißt – „nicht transportiert“!

Über das eigene Versagen und über die Heuchelei dahinter spricht man nicht gern und zieht es vor, Putin zum Buhmann zu machen – und zwar auch noch auf höchst primitive weise, indem man gegen ihn hetzen lässt und Hassprediger[5] auf ihn ansetzt, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben.



[1] Von mir erörtert in dem kaum bekannten, wissenschaftlich nur spärlich rezipierten Werk zur Zeitkritik „Quo vadis, Germania“, publiziert im Januar 2016.

 

[2] Die Regierung Schröder hat das Problem erkannt, aber – aus Gründen der Staatsraison – trotzdem mitgewirkt.

[3] Die Franzosen leisteten sich einen Präsidenten, der, nicht ohne kriminelle Energie, angeblich 50 Millionen US-Dollar von Staatschef Gaddafi annahm, um damit den eigenen Wahlkampf zu finanzieren, um dann, Spuren der Korruption beseitigend und das eigene Versagen kaschieren wollend, den Wohltäter aus der Wüste mit militärischen Mitteln von der Macht zu entfernen.

 

[4] Das Schurkenstück des „Cavaliere“ in Libyen hingegen erinnert an das Vorgehen des „Duce“ im Zweiten Weltkrieg, der, um sich etwas von der Kriegsbeute zu sichern, in der Provence mit Eseln einmarschierte, angeblich, weil Panzer nicht zur Verfügung standen.

[5] Eine dieser vom System gemachten und ins zersetzende Rennen geschickten Figuren ist die Pseudo-Dissidenten mit Nobelpreis Herta Müller, eine aufgeblähte Null, die nichts ist und nichts kann als andere beschimpfen. Ich, der angeblich „eingefleischte Antikommunist“ hielt dagegen, als die seinerzeit, vor Jahren, die wilde Kampagne gegen Putin tobte, ohne rechtes Gehör zu finden.

 

 

 


 


 

Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker,

Naturfotograf, im August 2021





Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

(Das Wikipedia-Porträt Carl Gibsons in englischer Sprache)


https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.



Copyright: Carl Gibson 2022.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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