Sonntag, 10. Juli 2022

Essenzen oder Krimskrams – die Kritzeleien des Martin Walser jetzt im Literaturarchiv in Marbach am Neckar

 


 Friedrich Schiller, Denkmal in Stuttgart

 

Essenzen oder Krimskrams – die Kritzeleien des Martin Walser jetzt im Literaturarchiv in Marbach am Neckar

Obwohl von Krankheiten schwer gezeichnet, war sich der betagte Autor vom Bodensee nicht zu schade, um den Weg seiner Handschriften, Skizzen, Entwürfe, darunter Unvollendetes und Unveröffentlichtes, nach Marbach zu begleiten, im Rollstuhl, auch an die Öffentlichkeit über das Fernsehen[1]. Den Nobelpreis bekam der streitbare Martin Walser nicht, wurde nicht einmal nominiert, nehme ich an, obwohl das von ihm literarisch Geschaffene an Gehalt und Gestalt weit über das hinaus reicht, was etwa die verlogene Plagiatorin Herta Müller an „Literatur“ in die Welt gesetzt hat. Erl-Königs späte Rache?

Die dem Land Baden-Württemberg und der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigten Dokumente, gegen Bares und möglicherweise großzügig vergoldet[2], zeigen den Gang des Geistes und werden sicher manche Germanisten noch viele Jahre beschäftigen. Möge die Ausbeute erfolgreich sein.

Als einer, der als armer Student und unerschütterlicher Idealist seinen Mitgliedsbeitrag zur Schillergesellschaft pünktlich bezahlt hat, und der heute, als Schaffender, davon überzeugt ist, dass es auf Essenzen ankommt, nicht aber auf Vorlagen zu einer Beschäftigungstherapie für unausgelastete Geisteswissenschaftler, ging ich damals schon davon aus, dass das deutsche Literaturarchiv in Marbach am Neckar auch für neue Namen das sein sollte, für Autoren im Werden.

Das aber ist dort nicht der Fall.

„Wir haben nicht die Räume, um das alles zu lagern“, sagte man mir dort vor langen Jahren, als vor Ort noch regelmäßig forschte.

Für Etablierte aber baut man an und bringt – wie im Fall Martin Walsers[3], mit dessen Werk ich nie warm wurde, - auch noch Geld auf, um die Werte würdig zu entlohnen, während anderen weniger bekannten Autoren selbst die almosengleichen Tantiemen versagt bleiben, weil sie mit dem System ins Gericht gehen[4] und deshalb auch aus Bibliotheken verbannt werden.

So nimmt alles seinen Gang in Land der Dichter und Denker, die einst aus Deutschland nicht nur ein geeintes Vaterland, sondern auch einen gerechten Staat formen wollten.

 



[1] Wobei die auch schon etablierte Familie publikumswirksam gleich mit von der Partie war.

 

[2] Aus meiner Sicht ist es nicht in Ordnung, wenn die für das gesamte Konvolut bezahlte Summe nicht genannt wird, weil es sich – wie ich annehme – doch um öffentliche Gelder handelt. Mauschelei und Filz auch hier – und Raum für Spekulationen nach dem Motto: wer schon hat, dem wird auch noch gegeben, während die armen Schlucker unter den Zehntausend anderen Autoren leer ausgehen.

[3] Seit meiner Abitur-Zeit in Meersburg am Bodensee, 1980, verfolge ich das Oeuvre des „Vielgeehrten“, doch mehr am Rande, ohne Begeisterung. Vgl. dazu:

https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Walser

 

[4] Das betrifft etwa meine drei kritischen Bücher gegen Merkels Innen- und Außenpolitik, die sich kaum in deutschen Bibliotheken finden, weil Merkels – oft freiwillige – Handlanger in vorauseilendem gehorsam und in Sorge um den eigenen Job das zu verhindern wissen.

 

 

 

 


 


Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker, politischer Essayist,

Naturfotograf, im März 2022



Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

(Das Wikipedia-Porträt Carl Gibsons in englischer Sprache)


https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.



Copyright: Carl Gibson 2022.

 

 

 

 

 

 

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