Sonntag, 24. Juli 2022

„Nilgänse mag ich nicht“! Vielfalt statt Frustration: Die Motivauswahl in der Natur und individuelle Präferenzen einzelner Naturfotografen – jedem das Seine, auch hier!

  „Nilgänse mag ich nicht“!    Vielfalt statt Frustration: Die Motivauswahl in der Natur und individuelle Präferenzen einzelner Naturfotografen – jedem das Seine, auch hier!


 

 

„Nilgänse mag ich nicht“, erklärte mir eine Naturfotografin, die sich angeblich auf das Ablichten von Orchideen und Libellen spezialisiert hatte.

Die Bisamratte faszinierte sie wohl auch nicht, noch andere meiner favorisierten Studienobjekte, der Graureiher, der Kormoran, die Singvögel, der fast schon dämonisierte Rabe und die als diebisch verschriene Elster bis hin zur ganz gemeinen Ratte, die ich nicht ganz ohne Interesse in einem der neu angelegten Teiche erspäht und beobachtet hatte. Möge diese auch mich wenig begeisternde Kreatur aus dem Reich des Makabren bald mit der wohlgenährten Ringelnatter konfrontiert werden, die auch dort am Teichrand lebt unter warmen Steinen. Und schon regelt die Natur einiges selbst, in eigener Regie.

Auch Ratten und Nilgänse sind Teil der Evolution oder, religiös ausgedrückt, der Schöpfung. Ich habe mich daran gewöhnt, mit den Motiven vorlieb zu nehmen, die mir in der Natur begegnen und mir von der Natur, vielleicht auch vom Himmel, angeboten werden, ohne zu wählerisch zu sein. Den wissenschaftlich Denkenden, den Homo universalis der Jetztzeit, der gerne auch ein Universalgelehrter wäre wie Renaissancegeist Leonardo oder Weltenerkunder Humboldt, was heute aufgrund der Wissensfülle nicht mehr möglich ist, interessiert einfach alles von Belang.

Ja, Präferenzen gibt es, Sympathie und Antipathien auch im Umgang mit den Lebewesen im natürlichen Umfeld. Man kann wählen. Dennoch ich werde es nicht tun, würde ich mich doch selbst beschneiden und den Rahmen meiner Erkenntnismöglichkeiten freiwillig einengen. Nicht jeder muss ein Universalgelehrter sein, um die Phänomene der Fauna zu würdigen und jener der Flora. Immer wieder Neues lernt der Einzelne dazu, wenn er offen bleibt für die Dinge in der Natur. Der Wählerische aber wird nicht oft etwas nach Hause tragen, was ihn erfüllt; ganz im Gegenteil: findet er nicht, wonach er sucht, bleibt ihm nur eins: die Frustration.

Also liebe ich die bei Störung im Protest laut aufschreienden Nilgänse nicht weniger, als ich die Kanadagänse liebe, diese ewig gelassenen, lebenden Sinnbilder der Friedfertigkeit oder die Graugans, die im Main still daher geschwommen kommt wie bei Konrad Lorenz im Neusiedler See.

Natur fasziniert. Es ist ein Geschenk des Himmels, begeisterungsfähig zu bleiben, während andere, Menschen, die die Natur nicht fühlen, ungeachtet schönster Erscheinungen, schnell der Langeweile verfallen, dem Überdruss an dem vielen Grün, das um uns ist, bevor es gelb wird im Sommer, braun im Herbst, um dann im Winter fast ganz zu verschwinden.

 

 Nilgänse im Flug - im Januar 2022

 

 







 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.

Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker,

Naturfotograf, im Jahr 2020



Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

(Das Wikipedia-Porträt Carl Gibsons in englischer Sprache)


https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/



Copyright: Carl Gibson 2022.



 

 







Die Nilgans - im Porträt








Vor kleinen Stromschnellen in der Tauber







Nilgänse beobachtete ich im Main bei Miltenberg und auch im Rhein in Südbaden, bei Basel.




 








 

Nilgänse in der Tauber

 




https://de.wikipedia.org/wiki/Nilgans

 

 






 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen