Samstag, 16. Juli 2022

Mein Zen – das ist die Natur-Meditation

Zen, ein vielfach gebrauchter und noch mehr missbrauchter[1] Begriff für etwas, was nicht greifbar ist, für eine Denk- und Versenk-Methode, die immer individuell bleiben wird, weil jeder einen eigenen Weg zum Selbst beschreitet, der westliche Mensch ebenso wie die Suchenden im fernen Osten.

Also halte ich es wie die japanischen Ur-Gottheiten[2] auf der Zeichnung, am Ufer des Flusses stehend, an der Stelle, wo der wilde Bach in den immer noch reißenden Fluss mündet, und sehe der Bachstelze zu, die wippt und pickt, die fliegt und tanzt wie der Schmetterling auf der nahen Wiese.

Die Welt betrachtend versenke ich mich fern jeglicher Erwartung und lasse die Gedanken fließen oder ruhen. Die Natur gibt alles vor – die Wesen folgen, in die Ruhe, in das Selbst.

[1] Gerade in der Belletristik, wo jeder schreibt, was ihm einfällt und wo es auf Wissenschaftlichkeit und Stimmigkeit nicht ankommt.

[2] Das göttliche Stammelternpaar des japanischen Volkes Izanagi und Izanami beim Betrachten des Vogels Ishitataki. Abgebildet in: Mauer, Kuno, Die Samurai. München, o. J.