Samstag, 30. Oktober 2021

Was die echte Mafia mit der Literaturmafia verbindet

Beide Geheimbünde bringen ihre Gegner um. Die einen mit der Kugel und der Bombe, die anderen mit dem Ignorieren, Diffamieren und dem daraus resultierenden psychischen und physischen Krankmachen bis zur Lähmung und dem irgendwann eintretenden Tod.

Die einen schicken Killer, einfache Burschen von der Straße, die töten, um selbst ein Brot zu essen und – mangels Perspektiven in armem Umfeld – eine Familie zu ernähren; die Literaturmafia hingegen – hier vermeide ich den etablierten Euphemismus „Literaturbetrieb“ – schickt andere Soldaten an die Vernichtungsfront, Handlanger mit Niveau, Hochschuldozenten, Professoren, Redakteure, ausführende Journalisten, gekaufte Rezensenten, im Streit geübte, politisch korrekte Grabenkämpfer und Kanalratten aller Art, die sich auf Zeitzeugen stürzen, auf Aufklärer, um auf perfide Weise die Wahrheitsfindung zu unterbinden, unmöglich zu machen.

Was die wenigen echten Kritiker, die es noch gibt, nicht recht begriffen: in diesem ungleichen Kampf mit ungleichen Waffen kommt es nicht darauf an, diese große Schar der Handlanger zu bekämpfen, gleich den Carabinieri, die den kleinen Killerstrolch jagen, sondern auf das Stellen der Grauen Eminenzen, der Auftraggeber, hinter dem großen Coup! Der Pate muss ins Netz und hinter Gittern! Erst dann kippt das System der Geheimen, erst dann kippt die Mafia, in der Literatur, in der Kultur und Gesellschaft, vor allem aber in der Politik, längst die Rolle übernommen hat, die der Vatikan seit zweitausend Jahren in Gesellschaft und Staat verhängnisvoll umsetzt.