Mittwoch, 19. April 2023

Kanada-Gänse an der Tauber - die Balz, der Nestbau, die Brut, das Scheitern der ersten Brut am aufkommenden Hochwasser im Fluss im Frühjahr 2023 - und ein neuer Anfang: das Leben geht weiter!

 

 

Kanada-Gänse an der Tauber - die Balz, der Nestbau, 

die Brut, das Scheitern der ersten Brut am aufkommenden Hochwasser im Fluss im Frühjahr 2023 - 

und ein neuer Anfang: 

das Leben geht weiter!



Das erste Paar - friedfertig am Tauber-Ufer: noch nicht in Balzstimmung



Die Balz

Das zweite Paar naht vom anderen Ufer: die Balzenden


Hormone am Werk



Imponiergehabe - der balzende Ganter greift den Friedferigen an und treibt ihn in die Flucht - ein Scheingefecht!?


Im Wasser geht der Balztanz weiter - ein - von der Natur vorgegebener Ritus läuft ab, anders als bei den Nilgänsen, deren Balzverhalten ich vor zwei Jahren beobachtete



Biber am Werk


Königskerze - man kann ihr beim Wachstum zusehen


 

Der Nestbau


 

 

Das Brüten hat begommen - vor dem Hachwasser







Das erste Paar




Biber an der Arbeit


 

Kaum beachtet!!!


 

Die Brut scheitert schon nach wenigen Tagen an der Hochwasserflut

 

„Wird das Nest dem Hochwasser standhalten?“, fragte ich mich, als ich sah, wie die Kanada-Gans ihr Nest auf einer seichten Insel im Biotop baute.

Der Partner war auf Distanz, einmal im Wasser, einmal im Gras, während die Gans Ästchen und Ästchen mit dem Schnabel aufsammelte und geschickt so über den Kopf war, dass sich dabei ein Nest formte.

Der Ganter, für die Zeugung zuständig, bewacht die Arbeit am Nest, hilft aber nicht mit.

Das hat die Natur so vorgesehen.

 

Vor zwei Jahren hatte ich die Balz der Nilgänse beobachtet, zwei, drei Paare sind in der Gegend zuhause, auch jetzt.

In diesen Tagen erlebte ich nun auch die Balz der Kanada-Gänse.

Von den 16 Vögeln, die ich vor Wochen gezählt hatte, blieben zwei Paar hier, an der Tauber, im renaturierten Bereich.

Um der Partnerin zu imponieren, zog ein Ganter seine Kreise im Fluss, um sich dann gelegentlich auf die beiden anderen Kanada-Gänse zu stürzen, die friedlich am Ufer den Fluss beobachteten. Der scheinbare „Rivale“ wurde immer wieder verjagt, bis dann endlich die Ruhe einkehrt und die Gänse sich zurückzogen.

Es folgte der Nestbau und das Eierlegen, dann die das Einsetzen des Brut-prozesses. Einige Tage brütete die gans im Biotop, von mir aus der Ferne beobachtet.

Dann kam der Regen und noch mehr Regen. Das Wasser stieg. Die Tauber lief vom – und das Biotop wurde überschwemmt. Nun riss das Wasser alles mit, das Nest und die Eier.

Als ich heute, am 17. April meine Runde drehte, sah ich schon von weitem: Wie das Periskop eines Unterseebootes aus dem Wasser des blauen Ozeans, so ragte der schwarze Kopf der männlichen Kanada-Gans aus dem grünen, nassen Gras hervor. Dann sah ich die Lebensgefährtin, die treue Gans daneben.

„Pause“, fragte ich mich. Denn das ist so üblich, wenn gebrütet wird. Die Brütende muss fressen, grasen, sich sauber halten.

Doch in diesem Fall war es anders.

Es hatte sich eingestellt, was von mir befürchtet worden war. Die Flut hatte alles mitgenommen, das Nest und die Eier.

Die Brut war vorerst vorbei.

Ob es noch eine zweite Chance geben wird? Ob die Gänse bleiben oder enttäuscht weiterziehen?

Weiter ging es in Gedanken! Doch schon zwei hundert Meter weiter – am anderen Tauberufer der Ganter des zweiten Paares, kontemplativ in sich versunken. Und die Gans?

Sie war auch da, auf einer Insel im Fluss, unter der alten, wild umfluteten Weide, am Werk, mit dem Nestbau beschäftigt. Durch mich ließ sie sich nicht stören.

Im Vorjahr hatten an der gleichen Stelle Kanada-Gänse gebrütet und zwei Jungen hervorgebracht, während ich über Wochen den Prozess beobachtete, fast Tag für Tag und alles fotografisch dokumentierte.

„War die jetzt Brütende vielleicht selbst hier zur Welt gekommen, aus dem Ei geschlüpft und mit der Umwelt von Anfang an vertraut?“

Das fragte ich mich, denn ein weiß-graues Gänsepaar in seltener Paarungskonstellation, das ich im Vorjahr beobachtet hatte, war auch wieder hier vorbeikommen? Es gibt wohl bewährte Routen – und eine Art Ortsloyalität?

 

 

Das Nest ist weg - und die Eier auch


 

Die trauernden Gänse nach dem Verlust



 Hier war einmal eine Brutstätte


 

 

Das Leben geht weiter - das zweite Paar, dessen Balz ich verfolgt hatte,  brütet erst jetzt

 

 

 

Der Chef - die Wacht an der Tauber


 

Die Gans baut ihr Nest. allein


 

Fiehendes Teichhuhn


Gans beim Nestbau



Der renaturierte Bereich - der Baum wurde von einem früheren Hochwasser angeschwemmt


Am Teich - das Gebüsch drumherum wurde radikal zurückgeschnitten. 

Hier erlebte ich im Vorjahr einen jungen Biber



 Wer die Schönheit angeschaut mit Augen ...

 

 

 Am 18. April 2023:

Das zweite Paar nimmt die Brut auf, während das erste Paar weiter trauert und nachdenkt.

 

Das Nest wurde innerhalb eines Tages vollendet:







 

Hinterlassenschaften der Gänse - Gras in anderer Form 



 

Insel ohne Nest


Erosion





 

Das Biotop - die hier lebenden Nutrias sind verschwunden - durch Menschenhand?





Am 19. April 2023:


Die Eier kommen zum Vorschein - das Wasser hat sich zurückgezogen:












Zweites Paar: 2. Bruttag







 Vgl. auch:



Nilgänse an der Tauber (2023)


 

Auf einer Tauber-Insel






 

An einem Regentag im April 2023



Vgl. auch:


 

Der

Liebestanz der Nilgänse 

und die Paarung






Liebestanz der Nilgänse und die Paarung

 

  


Carl Gibson, 

Natur- und Lebensphilosoph, ethisch ausgerichteter Zeitkritiker,

Naturfotograf, im September 2021



Mehr zu Carl Gibson, Autor,  (Vita, Bibliographie) hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

https://de.zxc.wiki/wiki/Carl_Gibson_(Autor)

(Das Wikipedia-Porträt Carl Gibsons in englischer Sprache)


https://www.worldcat.org/identities/lccn-nr90-12249/


 

 Bücher von Carl Gibson, zum Teil noch lieferbar.



Copyright: Carl Gibson 2022.

 

Vgl. auch:


Natur ohne Moral - "Vergewaltigung" in der Vogelwelt?


 

 

Drei Verführer auf der Suche nach dem Ewig-Weiblichen - in der Natur ist das dionysische Leben angebrochen, auch bei Vögeln dominiert die Macht der Hormone - Paarungszeit bei Flugenten



 

Drei Verführer auf der Suche nach dem Ewig-Weiblichen - in der Natur ist das dionysische Leben angebrochen, auch bei Vögeln dominiert die Macht der Hormone

Don Giovannis der Flugentenwelt - sie halfen mit, eine hier beheimatete Flugente gefügig zu machen.

Drei hormongetriebene Burschen, die sich hier vor mir in Sicherheit bringen, am Bachufer gegenüber.

Teilweise brutal erscheinende, schockierende Szenen musste ich in diesen Tagen beobachten, Phänomene, die man in der Menschwelt als „Vergewaltigung“, ja, als „Massenvergewaltigung", beschreiben würde.

Doch die Natur kennt keine Moral - und moralische Bewertungen, gar Entrüstungen sind dort nicht zulässig.

Das dionysische Leben ist angebrochen, überall in der Natur; auch bei Vögeln dominiert die Macht der Hormone.

Wie es scheint, gibt es mehr männliche Enten in der Region- wohl genährte, gesunde, junge Burschen wollen die zum Zuge kommen wollen, naturgetrieben, triebbestimmt.

Die Fortpflanzung hat absolute Priorität in der Natur, das Verbreiten der besten Gene, die natürliche Auslese, die schon von Darwin konstatierte Selektion.

Wo beim Menschen die Lust bestimmt - oder auch die Perversion - regiert in der Natur das Notwendige, das, was sein muss, um die Art zu erhalten.

Der balzende Auerhahn erkennt den nahenden Jäger nicht.

Auch die zwei bunten männlichen Flugenten, die sich auf die mir inzwischen gut bekannte Ente stürzten, erkannten den Naturfotografen nicht. Hormonsteuert und bling ignorierten sie ihn, voll auf ihr Opfer fxierte. Sie, der Partner aus der beziehung und der fremde Gehilfe, packten ihr Opfer an den federn , drückten die Ente brutal zu Boden drückten, schleiften die Wehrlose ins Wasser, zerrten an ihr , tauchten sie dort im wasser lange nach unten, um schließlich - nach vergeblichen gegenwehr - das in eine Ecke gedrängte Opfer zum Paarungsakt zu zwingen.

Ein irritierter Beobachter schaute fassungslos zu, betroffen, berührt, ja, geschockt von dem, was die Natur hier in ihrem Plan vorgesehen hatte.

Nachdem der Zweck erreicht worden war, zog sich der - wohl mit zum Zuge gekommene - Helfer zurück. Alle schüttelten sich das federnkleid zureckt, flatterten herum und wedelten schließlich - dem Betrachter fast vergnügt erscheinend -  mit dem Schwanz ein ewiges Lächeln auf den Schnabeln.

Die Episode ereignete sich am Bach. 

Am Tag danach, denn es ist Paarungszeit in Vogelwelt, auch bei Buchfinken und Meisen, bei Reihern und Raben, bei Dohlen, Amseln und Spatzen, ging der Ritus am Tauberufer weiter, dort, vor meinen Augen, am Zusammenfluss, vor der Landzunge, von der aus ich das Geschehen beobachte "im Fluss" beobachte, nur zivilisierter, fast von Liebe bestimmt!

Die braune Ente, ein Schönheit, diesmal weniger eigenwillig, fügte sich und der Partner erfüllte die Vorgaben der Natur, zwei, drei Minuten lang, bis aus der Luft ungerufene Helfer nahten.Irgendwie hatten sie die Leinesabläufe mitbekommen und willten wohl mitwirken?

Die Kamera hielt einiges davon fest, diskret, auf Distanz, nicht mehr ganz so unmittelbar imgeschehen wie noch am Vortag am Stauwehr des Baches.

Bald danach war der Rausch vorbei, Dionys weit und der apollinische schein der Harmonie wieder hergestellt. 


Der balzende Auerhahn erkennt den nahenden Jäger nicht.

Auch die zwei bunten männlichen Flugenten, die sich auf - die mir inzwischen gut bekannte - Ente stürzten, erkannten den Naturfotografen nicht. Hormonsteuert und verblendet ignorierten sie ihn, voll auf ihr Opfer fixiert. Die Männer, der Partner aus der Beziehung und der fremde Gehilfe, packten ihr Opfer an den schmucken Halsfedern, auch am Schwanz, drückten es brutal zu Boden; sie schleiften die Wehrlose ins Wasser, zerrten an ihr, tauchten sie dort im Nass lange nach unten, um schließlich - nach vergeblicher Gegenwehr - die in eine Ecke Gedrängte zum Paarungsakt zu zwingen.

Ein irritierter Beobachter schaute dem Unvermeidlichen fassungslos zu, betroffen, berührt, ja, geschockt von dem, was die Natur hier in ihrem Plan vorgesehen hatte. In der Kindheit hatte ich noch eingegriffen, als der Hofhahn die Hennen malträtierte. Jetzt aber, reifer und einsichtiger geworden, hielt ich mich zurück.

Nachdem der Endzweck erreicht worden war, zog sich der - wohl mit zum Zuge gekommene - Helfer zurück.

Ende gut, alles gut? Alle Akteure schüttelten sich das Federnkleid zurecht, flatterten kräftig mit den Flügeln und wedelten schließlich - dem Betrachter fast vergnügt erscheinend - mit dem Schwanz ein ewiges Lächeln auf den Schnäbeln.

Die Episode hatte sich am Bach ereignete. 

Am Tag danach, denn es ist Paarungszeit in Vogelwelt, auch bei Buchfinken und Meisen, bei Reihern und Raben, bei Dohlen, Amseln und Spatzen, ging der Ritus am Tauberufer weiter, dort, vor meinen Augen, am Zusammenfluss, wo ich, von der Landzunge aus, das Geschehen „im Fluss" beobachte, einen nunmehr zivilisierteren Ablauf, fast von Liebe bestimmt!

Die braune Ente, eine Schönheit, diesmal weniger eigenwillig, fügte sich, während ihr Partner die Vorgaben der Natur erfüllte, zwei, drei Minuten lang, bis aus der Luft ungerufene Helfer nahten. Irgendwie hatten die heranrauschenden Burschen im Fortpflanzungsalter die Liebesabläufe wohl mitbekommen und wollten nun mitwirken?

Ein buntes Treiben, kaum recht zu durchschauen. Die Kamera hielt einiges davon fest, diskret, auf Distanz, nicht mehr ganz so unmittelbar ins Geschehen verstrickt wie noch am Vortag, am Stauwehr des Baches. Geflatter hin, Geflatter her -

bald war der Rausch vorbei, Dionys weit und der apollinische Schein der Harmonie wieder hergestellt.





Die Helfer ...


Am Tag danach ...

am Fluss

Ein Deja-Vu? In Variazionen!


 

Der Paarungs-Akt vollzieht sich in einer Nische vor dem Bau der Bisamratte




Zwei Helfer treffen ein

 

 






Abseits, in der Hecke, geht der Ritus weiter





 Glückliche Paare, die Malträtierte in Weiß


Idylle am Sonntag



Glücklich, auch ohne Helfer



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